Reisebericht: Wanderreise Irland und Nordirland – Natur und Kultur erleben

14.05. – 26.05.2018, 13 Tage Rundreise mit mehr Bewegung in der Natur: Dublin – Navan Fort – Giant's Causeway – Glenveagh–Nationalpark – Connemara–Nationalpark – Aran–Inseln – Burren – Cliffs of Moher – Ring of Kerry – Wicklow Mountains (58,5 Wanderkilometer)


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An 13 erlebnisreichen Tagen erkunden wir zusammen die Grüne Insel.
Ein Reisebericht von
Dirk Schlosser
Dirk Schlosser

14.05.2018: Anreise nach Irland – Boyne Valley

Im Transferbus oder eigenem Pkw ging es zum Flughafen Berlin-Tegel, wo wir uns am Infoschalter trafen und anschließend am Schalter von Air Lingus eincheckten. Der Flug verlief reibungslos und in Dublin angekommen, wurden wir von unserem Fahrer empfangen und zum Bus begleitet. Vom Flughafen fuhren wir erst einmal direkt zu unserem Hotel „Jurys Inn Christchurch". Nach dem Bezug der Zimmer trafen wir uns wieder am Bus, wo uns bereits die örtliche Stadtführerin Hillary zur geplanten Stadtrundfahrt erwartete.
Unseren ersten Fotostopp legten wir gleich unweit unseres Hotels, an der St. Patricks Kathedrale, ein. Das Gebiet, auf dem sie steht, befand sich früher außerhalb der Stadtmauer. Seit ihrem Umbau im 19.Jh. ist sie die größte Kirche Irlands. Danach fuhren wir in den Phönix Park, einem riesigen öffentlichen Park mit Zoo, Sport- und Erholungsanlagen. Über die Daniel O'Connel Street ging es dann zum Fitz-William-Square, an dem wir ein zweites Mal anhielten, um zu fotografieren. Wir bewunderten die schönen georgianischen Haustüren und Hauseingänge. Anschließend ging es zum Merrion Square. Dort statteten wir dem Denkmal von Oscar Wilde einen Besuch ab. Am St. Stephen's Green stiegen wir schließlich ein letztes Mal aus und legten den restlichen Teil unserer Stadtbesichtigung mit Hillary zu Fuß zurück. Anschließend war bis zum Abendessen im Hotel noch etwas Freizeit und nach dem Essen ging es zum Temple Bar-Bezirk, um durch die lebhaften Gassen zu spazieren und die Pubs zu besuchen.

2.Tag, Dienstag, der 15.05.18: Dublin – Monasterboice – Letterkenny

Nach dem Frühstück fuhren wir in nördliche Richtung nach Monasterboice. Die Anlage wurde bereits im 5.Jahrhundert gegründet und zählt zu den drei bedeutendsten frühchristlichen Klöstern Irlands. Besonders eindrucksvoll sind die gewaltigen Hochkreuze, an denen kunstvoll ausgearbeitete Reliefs die biblische Geschichte darstellen. Anschließend ging es ins Boyne Valley. Wir hielten am Besucherzentrum „Brú na Bóinne" und sahen uns zuerst einen Film in deutscher Sprache an. Dieser führte uns 5000 Jahre zurück, in die Zeit, in der die gewaltigen Megalithanlagen in Newgrange, Knowth und Dowth entstanden. Danach besuchten wir die Ausstellung im Besucherzentrum und fuhren anschließend mit einem Transferbus zu den Hügelgräbern von Knowth. Dort empfing uns unsere Führerin und erklärte die Bedeutung und Funktion des gewaltigen Grabhügels sowie seiner beiden, sich im Inneren befindlichen, Ganggräber. Mit dem Transferbus ging es anschließend wieder zurück zum Besucherzentrum und von dort fuhren wir mit unserem Reisebus zu unserem Hotel in Letterkenny. Nach dem Bezug unserer Zimmer trafen wir uns im Hotelrestaurant zum gemeinsamen Abendessen.

3.Tag, Mittwoch, der 16.05.18: Glenveagh Nationalpark

Von Letterkenny aus fuhren wir in den Glenveagh Nationalpark. Im dortigen Informationszentrum sahen wir uns zunächst einen Film über den Park sowie die Schlossanlage an und fuhren anschließend mit Minibussen zum vier Kilometer entfernten Schloss. Während einer Führung erfuhren wir, dass die letzten beiden Besitzer, die Amerikaner Arthur Kingsley Porter und Henry McIlhenny, sehr gern Künstler und Prominente empfangen haben. Auch Greta Garbo hat sich in Glenveagh mehrmals aufgehalten. McIlhenny ließ die Gartenanlage in ihrer heutigen Form gestalten und schenkte Garten und Schloss 1981 der Nationalparkverwaltung. Nach der Besichtigung spazierten wir durch den Schlosspark und besuchten anschließend den ummauerten Schloßgarten. Bis zum Beginn unserer Wanderung blieb Freizeit für eine Kaffeepause.
Anschließend wanderten wir bis an das Ende des Lough Veagh, vorbei am Wasserfall, bis zu einem kleinen Cottage. Wir holten für unser Picknick einige Bänke und Stühle aus dem Cottage-Häuschen, doch die meisten von uns bevorzugten einen Platz auf der grünen Wiese, direkt am Fluss. Es war sehr romantisch, bei Sonnenschein im Grünen zu sitzen und dem Plätschern des Baches zu lauschen.
Wir hatten auch wahnsinniges Glück, da wir am gegenüberliegenden Hang Rotwild entdeckten und es in aller Ruhe über einen langen Zeitraum beobachten konnten.
Nach unserer Picknickpause ging es zurück zum Schloss und wer wollte, der konnte hinauf zu einem Aussichtspunkt oberhalb des Schlosses mitkommen. Alle nutzen die Gelegenheit und von dort wanderten wir die vier bis fünf Kilometer zum Besucherzentrum zurück. Dort angekommen fuhren wir zum Strand von Dunafanaghy an die Nordküste Donegals, wo uns der Wind den Sand um die Ohren blies. Anschließend ging es zurück zum Hotel nach Letterkenny.

4.Tag, Donnerstag, der 17.05.18: Mussenden–Temple – Bushmills Destillerie – Giant's Causeway – Derry

An diesem Tag freuten wir uns auf unseren Ausflug nach Nordirland. Unsere erste Station war Derry-Londonderry. Die Stadt steht immer noch als Synonym für die „troubles", die Auseinandersetzungen zwischen Katholiken und Protestanten und für den „Bloody Sunday", dem „Blutigen Sonntag", an dem am 30.Januar 1972 ein Fallschirmjäger-Regiment der britischen Armee das Feuer auf eine friedlich demonstrierende Menschenmenge eröffnete. 14 Menschen kamen dabei ums Leben. Bis zum heutigen Tag sind die Wohnviertel nach Religionszugehörigkeit getrennt.
Wir umrundeten das historische Zentrum auf der gewaltigen Stadtmauer. Nach wie vor gedenken die Unionisten jedes Jahr mit einer Festwoche der 105tägigen Verteidigung Londonderrys und des sich anschließenden Sieges über die Truppen Jakobs des II. im Jahre 1689. Von Derry / Londonderry ging es anschließend zum Mussenden Temple. Er liegt oberhalb des Downhill Beach und wurde Ende des 18.Jh. direkt an den Klippen errichtet. Das runde Gebäude widmete der Bischoff von Derry seiner Cousine Frideswide Mussenden. Heutzutage wird der Rundbau für besondere Anlässe, wie zum Beispiel Hochzeiten, vermietet. Bei unserem Besuch war das Innere des Tempels nicht zugänglich, doch auch so war der Blick auf den Downhill-Strand atemberaubend! Mit dem Bus ging es danach zur Whiskey-Distillerie in Bushmills. Bei einem Rundgang erfuhren wir die wichtigsten Dinge über die Whiskey-Herstellung und anschließend stand einer kleinen Kostprobe nichts mehr im Weg. Von Bushmills aus fuhren wir wieder ans Meer zum Besucherzentrum „Giant's Causeway". Der Name heißt übersetzt „Damm des Riesen" und geht auf eine irische Heldensage zurück. Von dort aus wanderten wir oberhalb der Klippen entlang der „roten" Route und fanden viele Gelegenheiten für fantastische Fotoaufnahmen. Danach stiegen wir zum unteren Weg hinab und bestaunten Basaltsäulen, die vor ca. 60 Millionen Jahren entstanden, als austretende Lava aus dem Erdinneren an die Oberfläche drang, abkühlte und erstarrte. Übrig blieben zumeist sechseckige, aneinandergereihte Basaltsäulen. Am Besucherzentrum endete dann unsere Wanderung. Hier hatten wir Zeit für den Besuch der Ausstellung oder für eine kleine Kaffeepause. Von „Giant's Causeway" fuhren wir anschließend zu unserem Hotel in Letterkenny zurück.

5.Tag, Freitag, der 18.05.18: Drumcliff – Clew Bay – Westport – Croagh Patrick

Nach dem Frühstück luden wir unsere Koffer in den Bus und fuhren in südliche Richtung
zur County-Hauptstadt Donegal. An der Mündung des Flusses Eske in die Donegal Bay gelegen, überrascht der kleine Ort mit einem hübschen Stadtbild und dem Schloss der O'Donnell's, einst die bedeutendste Herrscherfamilie der Gegend. Von Donegal aus fuhren wir anschließend zur Kirche von Drumcliff, auf deren Friedhof sich das Grab des Schriftstellers William Buttler Yeats befindet. Ebenso wie die Mönche des Franziskanerklosters in Donegal war auch Yeats ein großer Freund keltischer Traditionen von Kunst und Kultur. Er erhielt im Jahre 1923 den Nobelpreis für Literatur. Über Sligo und Castlebar ging es danach zur winzigen Weilersiedlung Furnace. Dort stiegen wir am Gemeindezentrum aus und begannen mit unserer Rundwanderung auf der „Lettermagheta Loop". An höchster Stelle, mit tollem Blick auf die Clew Bay, legten wir unsere Picknickpause ein. Wieder am Ausgangspunkt angekommen, fuhren wir mit dem Bus nach Westport, eine der schönsten Städte Irlands. Unseren Aufenthalt nutzten wir auch gleich zum Einkauf für unsere geplanten Wanderungen an den folgenden Tagen.
Entlang der Clew Bay ging es anschließend vorbei am Berg „Croagh Patrick", dem „heiligen" Berg der Iren. Auf ihm verbrachte Irlands Nationalheiliger, der Heilige Patrick, eine 40tägige Fastenzeit, an die jedes Jahr, am letzten Sonntag im Juli, mit einer Berg-Wallfahrt erinnert wird. Auf unserer Weiterfahrt legten wir noch zwei Fotostopps am Lough Doo und an den Aasleagh Falls am River Erriff ein. Letztere liegen herrlich eingebettet in der sie umgebenden Bergwelt. Danach fuhren wir entlang des Fjordes „Killary Harbor" zu unserem Hotel in Leenane.

6.Tag, Samstag, der 19.05.18: Aran Inseln

Wir fuhren durch das wunderschöne Joyce Country auf die Südseite der Connemara-Halbinsel, zum Hafen von Rossaveel. Von dort brachte uns die Fähre auf die Aran-Insel Inishmore. Nach circa einer Stunde kamen wir am Hafen von Kilronan an und wanderten nach einer kurzen Pause los. Die Wegstrecke führte uns entlang der Nordküste in westliche Richtung, vorbei an unzähligen Steinmauern, Kirchenruinen und Weideflächen. An der Bucht der Seehundkolonie legten wir unsere Picknickpause ein. Es war ein Erlebnis, die Seehunde in der Sonne liegen zu sehen und hin und wieder hörten wir auch deren lautes Heulen. Nach der Pause ging es weiter bis zum winzigen Örtchen Kilmurvey.und von dort hinauf zum Fort „Dun Aonghasa", ein Steinfort, welches auf beinahe 90 Metern Höhe am Rand senkrecht abfallender Klippen steht. Drei halbkreisförmige, zum Meer hin offene Steinkreise schützten einst die Bewohner vor Angriffen. Die prähistorische Anlage entstand vor ca. 3000 Jahren und bietet aufgrund der landschaftlich exponierten Lage atemberaubende Ausblicke auf die südliche Steilküste. Das Schlagen der Meter hohen Gischt an die senkrechten Felswände ist Hunderte Meter weit zu hören.
Nach der Besichtigung von Fort Du Aonghasa hatten wir Zeit für eine Kaffeepause und fuhren anschließend mit den Kleinbussen nach Kilronan zurück. Glücklicherweise waren wir zeitig am Fähranleger, da unglaublich viele Besucher wieder mit auf das Festland zurück fahren wollten. In Connemara angekommen, ging es mit dem Bus zu unserem Hotel in Leenane zurück.

7.Tag, Sonntag, der 20.05.18: Connemara Nationalpark – Kylmore Abbey

Für den heutigen Tag wurden wieder die Wanderschuhe geschnürt. Leider war die Wanderung entlang des Killary Harbour-Fjordes aufgrund des starken Regens nicht möglich. Dafür hatten wir uns eine andere Möglichkeit zum Wandern ausgedacht. Nachdem uns der Bus bis zum Besucherzentrum des Connemara-Nationalparks in Letterfrak gefahren hatte, wanderten wir die mittlere Route am Diamand Hill entlang. Auf dem Rückweg setzte wieder stärkerer Regen ein, so dass wir ziemlich durchnässt am Besucherzentrum ankamen. Dafür hatten wir dort ausreichend Zeit bei einer Tasse Kaffee unsere Kleidung trocknen zu lassen. Mit dem Bus ging es anschließend zur Kylemore-Abbey. Ein gewisser Mitchell Henry erwarb dieses romantische Anwesen und ließ im 19.Jahrhundert eines von Irlands bezauberndsten Schlössern errichten. Anfang des 20.Jahrhunderts übernahmen Benediktinerinnen die Anlage. Während unseres fast zweistündigen Aufenthaltes besuchten wir die Viktorianischen Gärten und die Kylmore Abbey, den ehemaligen Herrensitz. Leider hatte der Regen während unseres Besuches wieder zugenommen, so dass es danach gleich mit dem Bus zu unserem Hotel „Lady Gregory" in Gort ging. Bis zum Abendessen bestand die Gelegenheit das hoteleigene Schwimmbad zu nutzen.

8.Tag, Montag, der 21.05.18 Burren – Steine und arktische Pflanzen

Der heutige Wandertag sollte eigentlich im Burren-Gebiet stattfinden, einer Karstlandschaft, deren Oberfläche durch abtriftende Gletscher der letzten Eiszeit geschliffen wurde. Leider regnete es am Morgen so stark, dass wir beschlossen, anstatt der geplanten Wanderung in die Stadt Galway zu fahren. Unseren ersten Fotostopp legten wir in Kilmacduagh ein, einem ehemaligen Klosterbezirk mit dem höchsten Rundturm Irlands. Den zweiten machten wir am Poulnabrone Dolmen, einem steinzeitlichen Dolmengrab inmitten der kargen Karstlandschaft. Mit dem Bus fuhren wir anschließend zur Aillwee Cave (Bärenhöhle), in deren Besucherzentrum wir unsere Kaffeepause einlegten. Gut gestärkt, setzten wir danach unsere Fahrt fort und fuhren entlang der Galway Bay bis zur Kathedrale am Rand des Stadtzentrums von Galway. Von hier aus spazierten wir gemeinsam entlang des Flusses Corrib ins Stadtzentrum. Dort steht das Lynch Castle, welches einst dem rechtschaffenden ehemaligen Bürgermeister Lynch gehörte. Dieser richtete seinen schuldig gesprochenen Sohn eigenhändig, da niemand das Urteil vollstrecken wollte. Viel angenehmer ist da die Legende vom Gladdagh-Ring, welcher richtig aufgesteckt anzeigt, wer noch zu haben und wer schon vergeben ist. Der Name Gladdagh geht auf ein kleines Fischerdorf auf der anderen Seite des River Corrib zurück, welches heute längst in Galway aufgegangen ist und eingemeindet wurde.Von Galway aus fuhren wir mit dem Bus zum Coole-Park, ganz in der Nähe unseres Hotels gelegen und schauten uns dort den Autograph-Tree an (Unterschriften-Baum) an. Viele irische Schriftsteller haben um die Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jh. ihre Initialen in seine Rinde geritzt. Danach ging es zurück zu unserem Hotel. Da bis zum Abendessen noch genügend Zeit war, nutzten viele von uns das Angebot, im hoteleigenen Hallenbad schwimmen zu gehen.

9.Tag, Dienstag, der 22.05.18: Cliffs of Moher – Lartique–Einschienenbahn – Tralee

Von Gort aus fuhren wir über Ennis zu den Cliffs of Moher. Wir hatten wahnsinniges Glück mit dem Wetter! Eine atemberaubende Sicht und Sonnenschein! Von den Cliffs fuhren wir dann weiter zum kleinen Fährhafen von Killimer und setzten von dort mit der Fähre über den Shannon-Fluss nach Tarbert über. Manchmal sieht man bei der Fährüberfahrt Delfine. Dieses Mal hatten wir leider kein Glück. Unser nächstes Ziel war das hübsche Städtchen Listowel. Eine besondere Attraktion ist die Lartigue-Einschienenbahn. Von zwei konzipierten Strecken war die Strecke von Listowel nach Ballybunion die einzige, die gebaut wurde und tatsächlich den Betrieb aufnahm. Nach 36 Jahren wurde sie 1924 wieder eingestellt. Wir hatten während einer Fahrt auf diesem kuriosen Schienenstrang viel Spaß und freuten uns, dass dem Listoweler Lartigue-Monorail-Verein die Wiederbelebung eines ca. 500 Meter langen Streckenabschnittes gelungen ist. Anschließend ging es mit dem Bus zu unserem Hotel in Tralee. Nach dem Zimmerbezug trafen wir uns zum gemeinsamen Abendessen. Am Abend besuchten wir im Siamsa Tire- National Folk Theatre die Show „Fado, Fado", eine atemberaubende Vorstellung aus Tanz, Musik und Gesang. Direkt vom Theater aus ging es dann in den Pub, wo wir bei toller Live-Musik den Abend ausklingen ließen.

10.Tag, Mittwoch, der 23.05.18: Ring of Kerry

Nach dem Frühstück starteten wir zu unserer Rundfahrt auf dem Ring of Kerry, der einmal um die Halbinsel Iveragh herum führt. Zuerst ging es zum Muckross House, einem stattlichen Anwesen inmitten einer fantastischen Parkanlage. Die Landschaftsgestalter hatten bei der Bepflanzung des Anwesens ein wirklich gutes Gespür. Wir spazierten zum Muckross-See und von dort durch eine englische Parklandschaft zum Besucherzentrum. Anschließend fuhren wir beim Städtchen Killorglin auf die Iveragh-Halbinsel und machten wenige Kilometer nach der Stadt eine Kaffee-Pause am Red-Fox-Inn. Von dort ging es zur alten Eisenbahnstrecke der Western Railway, wo die Fotomodelle „Paddy", der Esel, und auf seinem Rücken „Rose", der Hund, bereits auf uns warteten. Anschließend fuhren wir nach Cahersiveen, der Geburtsstadt Daniel O'Connells. Außerhalb der Stadt, auf der anderen Seite des Flusses, liegt das Cahergall Stone Fort (Cathair Geal). Einige dieser Steinforts sind bis zu 2500 Jahre alt, dieses ca. 1000. Es war beeindruckend zu sehen, wie massiv das Fort errichtet wurde und wie akkurat die Steine aufgeschichtet worden sind. Vom Cahergall Stone Fort ging es weiter nach Waterville. Hier legten wir auch unsere Mittagspause ein und hatten Zeit für einen Spaziergang am steinigen Strand. Danach ging es zum Coomakesta Pass auf 210 m Höhe und nach einem weiteren kurzen Fotostopp oberhalb des Kenmare-Rivers nach Sneem, einem wegen seiner Sauberkeit mehrfach ausgezeichneten Städtchen. Hier fand jedes Jahr der nationale Wettbewerb im Woman-Carrying (Frauentragen) statt. Anschließend ging es über Molls Gap zum Aussichtspunkt „Ladys View" im Killarney-Nationalpark und danach zurück zu unserem Hotel in Tralee.

11.Tag, Donnerstag, der 24.05.18: Limerick – King John's Castle – Wicklow Mountains

Von Tralee aus fuhren wir in nord-östliche Richtung zum kleinen Örtchen Adare. Der Earl von Dunraven residierte hier im Desmond Castle und ließ eine kleine Siedlung mit strohgedeckten Häusern planmäßig im 19.Jh. anlegen. Nach unserem Aufenthalt ging es nach Limerick, der Stadt, welcher Frank McCourt mit dem Roman „Die Asche meiner Mutter" ein literarisches Denkmal gesetzt hat. Wir hielten an der Kathedrale St. Mary und spazierten zum King John's Castle, einer Festungsanlage aus dem 13.Jh.. Während eines Rundganges erhielten wir einen Einblick in die Bedeutung des Verteidigungs-Bollwerkes und von den Rundtürmen hatten wir einen schönen Blick auf das Stadtzentrum und den Fluss Shannon.
Nach der Besichtigung liefen wir gemeinsam bis zur Fußgängerzone Limericks und hatten dort bis zur Weiterfahrt Freizeit für die Mittagspause und individuelle Erkundungen. Mit dem Bus ging es dann weiter in Richtung Dublin. Nach einer Dreiviertelstunde hielten wir an einer Raststätte bei der kleinen Ortschaft Moneygall. Die Vorfahren Barack Obamas stammen mütterlicherseits aus diesem Ort, weshalb es in der Raststätte ein kleines Museum gibt, welches an den Besuch Obamas erinnert. Gelacht haben wir, als wir anschließend im Bus erfuhren, dass die Vorfahren unseres Fahrers Donal ebenfalls aus Moneygall stammen und somit eine Gemeinsamkeit zwischen ihm und Barack Obama besteht. Nachdem wir Dublin ohne größere Staus passiert hatten, gerieten wir kurz vor der Abfahrt zu unserem Hotel in Bray in sehr zähfließenden Verkehr, trotzdem waren wir zeitig am Hotel. Nach dem Abendessen beschlossen wir, gemeinsam zur Strandpromenade zu laufen, was uns allen nach der langen Busfahrt gut tat.

12.Tag, Freitag, der 25.05.18: Wanderung bei Glendalough – Powerscourt Gardens

Unser letzter Wandertag begann mit der Busfahrt nach Glendalough, einer im 6. Jh. gegründeten frühchristlichen Klostersiedlung. Im Besucherzentrum sahen wir uns zunächst einen Film über das Christentum auf der irischen Insel an. Viele Orte und Geschichten daraus hatten wir bereits auf unserer Reise gesehen und kennengelernt. Bis zu tausend Schüler sollen einmal im Klosterbezirk Glendalough gewohnt haben, bis Überfälle der Wikinger und Feuerbrünste dem Klosterleben ein Ende setzten. Später war der Bezirk ein beliebter Wallfahrtsort. Der Rundturm und das Haus des Priesters sind erstaunlich gut erhalten. Von der Kathedrale stehen noch die Seitenwände. Der gesamte Komplex ist von mystischer Anziehungskraft.
Von der Klostersiedlung wanderten wir bis zum Oberen See. Wer einen kleinen Wasserfall sehen wollte, der konnte über Treppen zu ihm gelangen. Anschließend wanderten wir am See entlang. Ein Hinweisschild am Wegesrand wies auf das Bett des heiligen Kevin, einer Felsnische am gegenüberliegenden Ufer. Er lebte hier als Eremit und war der Gründer des Klosters. Am Ende des oberen Sees begann ein stillgelegtes Bergbaugebiet, in dem früher Blei und Silber abgebaut wurden. Wir gingen bis zu den Ruinen des Bergarbeiterdorfes und machten dort eine Pause. Einige von uns liefen noch ein Stück weiter den Berg hinauf, um die Aussicht auf das Tal und den See von oben zu genießen. Wieder unten angekommen, machten wir gemeinsam Picknick und wanderten danach zurück zum Besucherzentrum.
Von Glendalough aus fuhren wir anschließend durch die Wicklow Mountains zu den Powerscourt-Gärten. Den Mittelpunkt dieser Anlage bildet das an höchster Stelle liegende Herrenhaus, in welchem sich heute Kunsthandwerksgeschäfte und ein Cafè befinden. Sobald wir aus dem Herrenhaus in die Gartenanlage hinaustraten, eröffnete sich uns ein weitläufiger Blick auf die vor uns liegende Terrassenanlage, den See und den im Hintergrund aufragenden Berg Sugerloaf (Zuckerhut). Die Gärten sind sehr gepflegt und unterteilen sich nach einzelnen Themenbereichen. Den Besuch der schönen Garten- und Parkanlage schlossen viele von uns mit einem Kaffee auf der Außenterrasse des Herrenhauses ab. Anschließend fuhren wir zum Abendessen zu unserem Hotel zurück.

13.Tag, Samstag, der 26.05.18: Dublin – Heimreise

Nach dem Frühstück fuhren wir nach Dublin und besuchten ein zweites Mal den wunderschönen Phönix-Park, den wir schon von unserer Stadtrundfahrt kannten, aber dieses Mal hatten wir Zeit für eine längere Pause am Besucherzentrum. Von dort ging es anschließend zurück ins Zentrum, wo wir in einer Seitenstraße nahe dem Trinity College ausstiegen. Im Umkreis des Trinity College befinden sich sehr viele Museen und Parkanlagen, welche sich für einen Besuch anboten. Pünktlich zur Abfahrt zum Flughafen waren alle wieder am Treffpunkt, so dass wir entspannt zum Flughafen fahren konnten. Dort verabschiedeten wir uns von unserem Fahrer Donal, checkten ein und gingen anschließend zur Sicherheitskontrolle. Der Flug verlief reibungslos und wir kamen etwas zeitiger als geplant in Berlin-Tegel an. Alles klappte prima! Die Koffer waren vollzählig und unsere Abholer warteten bereits auf uns in der Empfangshalle.
Es war an der Zeit, sich voneinander zu verabschieden!

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