Reisebericht: Rundreise Israel – gelobtes Land im Nahen Osten

05.10. – 15.10.2017, 11 Tage Rundreise mit Tel Aviv – Cäsarea – Haifa – Akko – Nazareth – See Genezareth – Masada – Jerusalem – Totes Meer


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Heilige Stätten dreier Weltreligionen und vieles mehr in elf spannenden Reisetagen
Ein Reisebericht von
Jörg Nesse
Jörg Nesse

1. Tag, 05.10.2017 Donnerstag – Flug nach Tel Aviv


Startend von den Flughäfen Dresden, Leipzig, Stuttgart und Hamburg trifft sich unsere 24köpfige Reisegruppe auf dem Frankfurter Flughafen. Nach der Sicherheitskontrolle treten wir voller Vorfreuden den Flug mit Lufthansa über nach Tel Aviv an.
Vier Flugstunden später die Ankunft am Flughafen Ben Gurion. Auch hier stehen wieder Kontrollen an, bevor uns Gaby, unser Reiseleiter, in Empfang nehmen kann. Das Gepäck wird im großen, modernen Reisebus verstaut, der Fahrer Abi bringt uns nach Yaffa, wo wir im Restaurant „Maganda" bei einem ausgiebigen Abendessen beginnen Israel zu genießen.
Nach dem Abendessen dann der Transfer zum Hotel Grand Beach Tel Aviv. Das Hotel liegt direkt am Strand, was wir allerdings aufgrund der vorgerückten Stunde, im Gegensatz zum Blick zur Skyline der Stadt, nicht mehr nutzen können.

2. Tag, 06.10.2017 Freitag – Cäsarea, Akko, See Genezareth


Nachdem dem wir im Hotel die Eigenarten des koscheren Frühstücks kennengelernt haben, heißt es auch schon wieder Tel Aviv fürs erste zu verlassen.
In Caesarea steigen wir am römischen Theater aus, informieren uns bei einer Filmvorführung über die Geschichte besuchen das Hippodrom und spazieren den Küstenweg zum alten Hafen entlang. Dort erklärt uns Gaby noch die Kirche aus der Zeit der Kreuzritter bevor wir im Bus auf der Fahrt nach Haifa wieder etwas entspannen können. An 30 Grad Außentemperatur muss man sich erst einmal wieder gewöhnen.
Die Besichtigung der Bahai Gärten von der oberen Terrasse aus bietet gleichzeitig einen Panoramablick über Haifa und Akko Richtung Norden. Bis zur Grenze mit dem Libanon kann man heute bei phantastischem Wetter schauen.
In Akko verlassen wir an der Zitadelle unseren Bus. Geldtausch an einer der zahlreichen Wechselstuben, Mittagessen Falafelrestaurant, Freizeit für den Markt - das sind unsere Programmpunkte. Dann begehen wir die alten Templertunnel welche durch die Altstadt verlaufen; ein kleiner Trost dafür, dass wir die unterirdische Templerstadt aufgrund der Schließung wegen des Laubhüttenfestes nicht sehen können.
Am zeitigen Abend erreichen wir dann das Hotel Ohalo Manor am See Genezareth, unsere Herberge für die nächsten beiden Nächte. Den Abend verbringen wir auch nach dem Essen noch gemeinsam; viele Fragen gilt es noch im Gespräch mit Gaby zu beantworten.

3. Tag, 07.10.2017 Samstag – Rund um den See Genezareth, Nazareth


Der Berg der Seligpreisungen ist die erste Station unseres heutigen Ausfluges. Wir lesen hier erstmals gemeinsam die entsprechende Bibelpassage, die Bergpredigt. So erreichen wir einen besseren Bezug zum besuchten Ort. Wir werden dies für alle folgenden biblischen „Originalschauplätze" unserer Reise beibehalten. So dann auch wenige Minuten später wo wir in Tabgha die Brotvermehrungskirche besuchen.
Capernaum mit dem Haus von Petrus, welches heute von einer Kirche überbaut ist, der antiken Synagoge und der griechisch orthodoxe Kirche rundet unser Vormittagsprogramm ab.
Vom Ygal Allon Center aus startend entspannen wir bei einer Bootsfahrt auf dem See Genezareth. Der Blick schweift dabei schon über die Golan Höhen, welche wir morgen besuchen werden.
Beim „St. Peter-Fisch" Essen in einem Restaurant direkt am See sitzend stärken wir uns für das Nachmittagsprogramm.
Zippori war eine antike Stadt in Galiläa. Beeindruckende Mosaikböden bilden den Schwerpunkt unserer Besichtigung hier. Die Verkündigungskirche in Nazareth bildet dann Abschluss und weiteren Höhepunkt unseres ausgefüllten Besuchspensums für den heutigen Tag.

4. Tag, 08.10.2017 Sonntag – Golan Höhen, Beit She'an, Totes Meer


Nach der „schweren" kulturellen Kost des Vortages heute zunächst ein eher kurzweiliger Programmpunkt in Katsrin; Olea Essence lädt zum Probieren diverser Produkte aus Olivenöl ein. Wissenswertes zum Olivenanbau in der Region wird mitgeliefert.
Weiter über die Golanhöhen zum Berg Bental; das Gespräch mit den hier stationierten UN Posten, der Blick über die ehemaligen israelische Stellungen Richtung Syrien und der Versuch die Problematik der Region zu erfassen, lassen den Aufenthalt sicher lange im Gedächtnis bleiben. Im "Coffee Annan" nach viel Information noch ein stärkender Kaffee, dann setzen wir die Reise Richtung Bet' schean fort.
Der in der Jordansenke gelegene Tell el-Hösn war bereits in der Bronzezeit besiedelt und ein bedeutendes Zentrum ägyptischen Einflusses in der Region. Beim Besuch des heutigen Nationalparks sehen wir, dass aber vor allem die römische Epoche mit Theater und gut erhaltenem Straßensystem ihre Spuren hinterlassen hat.
Die Fahrt zum Hotel führt ins palästinensische Gebiet, wir erreichen die sogenannte C-Zone. Bei Qasr el-Yahud passieren wir einen Checkpoint, fahren hinunter zum Jordan, welcher heute die Grenze zu Jordanien bildet und statten der Taufstelle Jesu einen Besuch ab.
Mit dem Kalia Kibbutz Hotel erreichen wir dann unsere Unterkunft für die nächsten drei Nächte. In der freundlichen Anlage beziehen wir unsere Appartements in Reihenhäuschen. Vor dem Abendessen ist noch genügend Zeit den großzügig dimensionierten Pool zu nutzen.

5. Tag, 09.10.2017 Montag – Qumran, Masada


In Qumran führt uns heute Morgen ein Film in die Thematik ein; seit den Funden von Schriftrollen in elf Felshöhlen wurden die Ruinen von 1951 bis 1958 vollständig freigelegt. Dabei und danach wurden vor allem Münzen aus verschiedenen Epochen, Keramiken, verschiedene Werkzeuge und Alltagsgegenstände sowie überwiegend männliche, aber auch weibliche und kindliche Skelette gefunden. Die Deutung der Funde und ihr möglicher Zusammenhang mit den Schriften sind stark umstritten. Dennoch beantwortet die Führung durch die Ausgrabungsstätte zumindest die ein oder andere Frage.
Die Felsenfestung Masada ist für die Israelis eines der wichtigsten Symbole für das Streben nach Freiheit in einem selbständigen Staat. Neben dem entsprechend dazugehörigem Pathos erleben wir nach der Auffahrt mit der Seilbahn aber vor allem eine hervorragend restaurierte Anlage, welche es ermöglicht sich in die Zeit des Kampfes gegen die Römer zu versetzten. Nach der Hitze auf dem Bergplateau tut uns der Besuch bei den Beduinen bei Arad gut: zunächst genießen wir ein traditionelles Mittagessen, bevor wir uns im schattig, luftigen Beduinenzelt bei einem Becher frisch gebrühten Kaffees in die Lebensweise des Nomadenstammes einführen lassen. Entlang dem Ufer des Toten Meeres fahrend erreichen wir am Abend wieder das Kalia Kibbutz Hotel.

6. Tag, 10.10.2017 Dienstag – Jericho & Spa Ein Gedi


Mit der Fahrt nach Jericho reisen wir heute ins Palästinensergebiet. Mit einer Seilbahn starten wir von der tiefstgelegenen Stadt der Welt die Auffahrt zum Kloster der Versuchung, welches über Mauern aus der Bronzezeit errichtet wurde. Auch der Ausgrabungsstätte Tell Jericho (el Sultan) statten wir einen Besuch ab.
Dann bringt uns Abi wieder Richtung Totes Meer. Zunächst eine Führung im Botanischen Garten Ein Gedi, welche interessanterweise gleichzeitig ein Rundgang durch ein noch bestehendes Kibbutz ist. Anschließend dann die kurze Busfahrt zum SPA Ein Gedi. Hier haben wir endlich die Möglichkeit im Toten Meer zu baden. 30% Salzgehalt lassen dies zu einem ungewöhnlichen Erlebnis werden.

7. Tag, 11.10.2017 Mittwoch – Mitzpe Ramon, Avdat, Sede Boker


Machtesch Ramon, der größte Erosionskrater der Negev Wüste, ist erster Programmpunkt des heutigen Tages. Wir verlassen das Kalia Hotel und fahren Richtung Wüste. Vor Ort spazieren wir zur Aussichtsplattform und bestaunen die unglaubliche Dimension dieses Naturwunders; 40 Kilometer Durchmesser weist der Krater auf.
In Avdat zunächst Mittagspause, wo wir angenehm im Schatten sitzend schon die auf einem Berg hoch über und thronende Nabatäerstadt sehen können. Auch hier führt uns eine
Filmpräsentation im Besucherzentrum in die Geschichte der Siedlung ein, ehe Gaby vor Ort tiefer gehende Informationen gibt. Die Nabatäer gründeten im 4. Jahrhundert v. Chr. die Stadt Avdat als Wegstation auf der Gewürzstraße, über welche neben Gewürzen auch Kosmetika und andere wertvolle Waren vom fernen Osten über die arabische Halbinsel, die Stadt Petra und die Wüste Negev zu den Hafenstädten des Mittelmeeres geliefert wurden.
Bei Sede Boker besuchen wir die Grablege Ben Gurions, des Staatsgründers von Israel. Auf dem Weg zurück zum Parkplatz bekommen wir noch nubische Steinböcke zu sehen.
Am Abend erreichen wir dann Jerusalem. Das Hotel Seven Arches liegt auf dem Ölberg, direkt an der Aussichtsterrasse mit dem berühmten Blick über Altstadt und Tempelberg.
In exponierter Lage werden wir die noch ausstehenden Nächte in Israel verbringen.

8. Tag, 12.10.2017 Donnerstag – Tempelberg, Via Dolorosa, Bethlehem


Mit dem Besuch des Tempelbergs beginnen wir unsere Erkundung Jerusalems. Auf seinem Gipfel befindet sich ein künstliches Plateau, auf dem ursprünglich der Salomonische Tempel und der nachfolgende Herodianische Tempel standen und auf dem sich heute der Felsendom befindet. Auf der südlichen Seite des Tempelberges steht die al-Aq?a-Moschee, die drittwichtigste Moschee des Islam.
Die Via Dolorosa mit den Stationen der Kreuzigung Christi beschäftigt uns dann die nächsten Stunden. Bevor wir mit der Grabeskirche Höhepunkt und Abschluss der Strecke erreichen werden, sind noch zahlreiche andere interessante Wegpunkte abzuarbeiten. Ein Besuch des Österreichischen Hospizes zum Beispiel von dessen Dachterrasse sich ein herrlicher Blick über die Altstadt ergibt.
Bevor wir dann mit der Klagemauer das größte Heiligtum der jüdischen Glaubenswelt erleben, stärken wir uns noch an einem der zahlreichen Brotkarren von denen leckeres Backwerk verkauft wird.
Nach dem Besuch der Klagemauer starten wir von der Davidstadt mit dem vorfahrenden Reisebus Richtung Bethlehem. Die Fahrt ins palästinensische Gebiet wird als kurze Ruhephase genutzt, ehe es vor Ort dann mit der Besichtigung einer weiteren bedeutenden Kulturstätte wieder etwas fordernd wird: Die Geburtskirche in Bethlehem, die über der angeblichen Geburtsstätte Jesu Christi errichtet wurde wird von uns besichtigt. Nachdem wir unter unglaublichem Andrang und Gedränge vieler Gläubiger die Geburtsgrotte besucht haben, verweilen wir noch in derrömisch-katholischen Katharinenkirche, welche direkt an die Geburtskirche angebaut wurde; wer wünscht findet hier die Ruhe und Zeit für eine Andacht.
Mit vielen Eindrücken und Erlebnissen bereichert erreichen wir am Abend dann wieder unser Jerusalemer Hotel.

9. Tag, 13.10.2017 Freitag – Getsemani, Yad Vashem, Altstadt Jerusalems


Zu Fuß heute Morgen der Abstieg vom Ölberg zum Garten Getsemani, dem Ort, in dem nach dem Matthäus-, Markus- und dem Lukasevangelium Jesus Christus in der Nacht vor seiner Kreuzigung betete, ehe er von Judas Iskariot verraten und von Abgesandten des Hohepriesters verhaftet wurde.
Nach der ausführlichen Besichtigung steht dann wieder der Bus bereit.
Über den Herzel-Berg fahren wir nach Yad Vashem, der bedeutendsten Gedenkstätte, die an die nationalsozialistische Judenvernichtung erinnert und sie wissenschaftlich dokumentiert.
Eine Führung entlang der „Allee der Gerechten unter den Völkern", der gemeinsame Besuch des „Denkmals für die Kinder", das Verweilen in der „Halle der Erinnerung" gehen dem Besuch des „Museum zur Geschichte des Holocaust" voraus.
Es ist schwer im Anschluss daran wieder den Kopf für andere Dinge freizubekommen. Dennoch bildet der Besuch des Mahane Yehuda Bazar, des größten Marktes Israels, einen lebensfrohen, bunten Gegenpol zum unverzichtbaren Besuch Yad Vashems. Die Weiterfahrt durch Viertel der ultraorthodoxen Juden ehe es wieder auf den Ölberg geht.

10. Tag, 14.10.2017 Samstag – Neustadt Jerusalems, Bethlehem


Im Israel-Museum wird am riesigen Modell von Jerusalem deutlich welche Bereiche der Stadt wir schon gesehen haben beziehungsweise welche heute noch auf dem Programm stehen.
Das Modell rekonstruiert die Topographie und architektonischen Charakter der Stadt inklusive einer Nachbildung des Tempels des Herodes, wie er vor 66 n. Chr. war, dem Jahr, in dem der große Aufstand gegen die Römer ausbrach, welcher schließlich zur Zerstörung der Stadt und des Tempels führte.
Im Anschluss führt uns Gaby noch durch den Teil der Ausstellung welcher sich mit den Rollen von Qumran beschäftigt, ehe jeder noch Zeit für den individuellen Besuch einer weiteren der zahlreichen Ausstellungen hat.
Unterbrochen durch einen Fotostopp an der Knesset, dem israelischen Parlament dann zum Zionsberg. Zunächst besuchen wir Oskar Schindlers Grab. Das Davidsgrab Berg Zion in Jerusalem wird als Grabstätte des biblischen Königs David verehrt, der vor etwa 3000 Jahren über Israel und Juda herrschte. Wenngleich die Authentizität bezweifelt wird, ist es eine wichtige Heilige Stätte des Judentums. Im gleichen Gebäude wie das Grab befindet sich auch der Saal des letzten Abendmahls, welchen wir aufsuchen bevor wir mit der Dormitio-Abtei den Schlusspunkt der hiesigen Besichtigung erreichen.
Durch das Armenisches Viertel gelangen wir zum Jaffa-Tor; individuell hier etwas Freizeit zum Shoppen, aber auch die Möglichkeit zum Begehen der Stadtmauer, ehe wir uns bei einbrechender Dunkelheit am David Turm wieder treffen.
Das gemeinsame Erleben der Lichtshow „Night Spectacular", die Geschichte Jerusalems zieht hier nochmals im Zeitraffer an uns vorbei, setzt einen wunderbaren Schlussstrich des Aufenthaltes in einer der spannendsten Städte der Welt.

11. Tag, 15.10.2017 Sonntag – Tel Aviv – Rückflug nach Deutschland


Wir haben Glück, unser Flieger wird erst am späten Nachmittag abheben. Noch Zeit für einen Besuch in Tel Aviv.
In Yaffa Ausstieg am Kdunim Visitor Center Square mit herrlichen Panoramablick über den Strand Tel Avivs. Wir gehen vorbei am orginellen Brunnen der Tierkreiszeichen hinunter zum Hafen und spazieren von dort weiter zum Clocktower.
Mit dem Bus dann zum Hafenareal Tel Avivs, bevor wir auf einer Rundfahrt die „Weiße Stadt" erleben. Über den Dizengoff Square zum Boulevard Rothschild, wo unser Spaziergang durch das Bauhaus Viertel beginnt. Die „Halle der Unabhängigkeit", mit der israelischen Unabhängigkeitserklärung wurde am 14. Mai 1948 hier der Staat Israel gegründet, bildet dann den endgültig letzten Besichtigungspunkt unserer Reise.
Rechtzeitig sind wir am Flughafen, verabschieden uns herzlich von Chauffeur Abi und Reiseleiter Gaby und durchlaufen das Ausreiseprozedere. Gegen Mitternacht erreichen dann die meisten Gäste ihre Heimatflughäfen. Eine Reise voller unterschiedlichster Eindrücke und Denkanstöße, welche mit Sicherheit noch lange „nachwirken" wird geht zu Ende...

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