Reisebericht: Rundreise Mittelmeer – Sardinien – Korsika

31.08. – 14.09.2011, 15 Tage Gruppenreise – Gardasee – Costa Smeralda – Cagliari – Nuraghe Santu Antine – Bosa – Alghero – Bonifacio – Ajaccio – Calanche – Corte – Bastia – Balagne – Cap Corse – Cremona


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Sardinien – die Sandale Gottes wurde vom Herrgott als letzte Schönheit auf der Erde geschaffen. Korsika – das Gebirge im Meer und schon von den Griechen als die Schönste unter allen Mittelmeerinseln bezeichnet. Zwei zu ergründende Mythen ...
Ein Reisebericht von
Sabine Heitzer

Reisebericht

Reisetag 1
An einem freundlichen sonnigen Mittwoch starteten wir mit insgesamt 19 Reisegästen aus Sachsen und Thüringen unsere gemeinsame Reise auf die beiden Mittelmeerinseln Sardinien und Korsika. Doch bevor wir diese erreichen sollten, lagen etwa 1200 Fahrkilometer vor uns. Diese


sind  natürlich nicht an einem Tag zu bewältigen, sodass unsere erste Zwischenübernachtung in Südtirol war. Diese Wegdistanz ließ auf der Fahrt nun aber auch einige zusätzliche Stopps zu. So nahmen wir beispielsweise die landschaftliche sehr schöne Strecke am Tegernsee entlang. Wir erklommen den Achenpass und fuhren anschließend am Achensee entlang. Hinunter ging es ins Inntal, an Innsbruck vorbei und schließlich auf den Brenner hinauf. Hier hielten wir  nochmals an der eindrucksvollen 190 m hohen Europabrücke. Bevor wir unser Hotel in Freienfeld bei Sterzing bezogen, machten wir außerdem noch einen


kleinen Stopp in Sterzing - der alten Handelsstadt an der Brennerroute. Die einstige Handelsstraße ist heute eine Fußgängerzone mit wunderschönen alten Gasthäusern und zahlreichen Bürgerhäusern, die den einstigen Reichtum der Stadt darstellen. Ein kleiner Bummel durch das Zentrum brachte uns so richtig in Urlaubsstimmung! Danach war es  nur noch ein Katzensprung nach Freienfeld, wo wir am Abend mit einem leckeren Essen verwöhnt wurden. Schließlich war es Zeit zum Schlafengehen, denn die meisten von uns waren ja recht zeitig aufgestanden.
 
 
Reisetag 2
Heute saß nun endlich unser Ingo Freyberg am Steuer des Auerbach-Busses, nachdem am gestrigen Tag ein anderer Fahrer uns nach Südtirol gebracht hatte. Frohen Mutes und gut gestärkt fuhren wir also los und steuerten zunächst in Richtung Bozen und weiter zum Gardasee. Doch was war das? Kurz bevor wir den ersten Haltepunkt am heutigen Tag erreichten - Riva del Garda - begann es wie aus Eimern zu regnen. Aus diesem Grund machten wir leider nur einen “Notdurft”Stopp und fuhren dann voller Optimismus die östliche Gardesana entlang. Bei herrlichem Sonnenschein passierten wir auf diese Weise die herrliche Ortschaft Malcesine, die mit ihrer


eindrucksvollen Skaligerburg schon von weitem erkennbar ist. Unsere Aufmerksamkeit galt jedoch der am südlichen Gardasee gelegenen Ortschaft Garda. Hier schlenderten wir kurz über die herrliche Seepromenade und tauchten für einen Moment in die kleinen Gassen ein - so lernten wir ein Stück des viel gerühmten Gardasees kennen! Sehr schön.
 
Ab dem zeitigen Nachmittag warteten schließlich auch einige Kilometer auf uns, die gefahren werden wollten. An Verona, Mantua, Modena, Bologna, Florenz und Pisa vorbei erreichten wir pünktlich zur Abendessenszeit die Hafenstadt Livorno. Typisch italienisch kehrten wir in ein kleines Ristorante / Pizzeria ein und ließen uns dort die typisch italienischen Leckereien wie Pizza und Nudeln schmecken.


Den Hunger gestillt erreichten wir gegen 20 Uhr den Passagierhafen, ein Überbleibsel der Zeit der Medici, die gerade den alten Hafen auch angelegt hatten. Nun war Warten angesagt, denn unsere Fähre nach Sardinien sollte erst um 22 Uhr einfahren. So war es dann auch tatsächlich, d.h. gegen 22.30 Uhr gingen wir endlich an Bord, wo unsere Kojen bereits auf uns warteten.
 
 
Reisetag 3
Trotz einer späten Abfahrt erreichten wir den sardischen Hafen Golfo Aranci recht pünktlich und konnten bereits am frühen Morgen unsere erste Rundfahrt auf der Insel Sardinien beginnen. Diese führte uns zunächst in den Nordosten - zur Costa Smeralda mit ihren hübschen kleinen Siedlungen und ansprechenden Jachthäfen. Einen ersten gemeinsamen Bummel unternahmen wir in Porto Cerco, dem Luxusferienort, welcher ab 1962 aus dem Boden gestampft worden ist. Hier erwartete uns nun eine gepflegte, schattige und videoüberwachte Siedlung im Bungalow-Stil. Zusammen liefen wir zum Jachthafen, genossen das Flair und unternahmen


abschließend einen Spaziergang zur Kirche Stella Maris, die schon allein durch ihr eigentümliches Aussehen als Höhle, ein Besuchermagnet ist.  Nach diesem kurzen Besuch an der Costa Smeralda nahmen wir unsere Fahrt gen Süden auf. Wir passierten den Verkehrsknotenpunkt Olbia, fuhren entlang der beliebten Strände von San Teodoro und Budoni, lernten den Monte Albo kennen und erreichten schließlich Nuoro, Tor zur Barbagia. Hier entschieden wir uns einmal die Ortsdurchfahrt zu nehmen. Wahrscheinlich nicht die beste Entscheidung am heutigen Tag … Nicht nur, dass es in Nuoro enger und enger wurde sondern vor allem stellte sich die spätere Querung von Orgosolo als Problem dar. Von den verschiedensten Richtungen sahen wir nun die berühmten Murales - Wandmalereien an den Wohnhäusern, die seit den 1970iger Jahren aktuelle, brisante Themen Sardiniens und des Weltgeschehens aufgreifen und kritisch darstellen. Trotzdem kamen wir nicht zum gewünschten Abzweig auf der anderen Seite der Ortschaft. Schließlich blieb uns nichts Anderes übrig, als eine größere Umfahrung zurück in Richtung Nuoro zu machen, um dann mit etwa einstündiger Verspätung zu unserem bestellten sardischen Hirtenessen zu kommen. Dort servierte man uns zugleich alle Leckereien, die man sich nur vorstellen kann - Pecorino, luftgetrocknete Salami und Schinken, Maisfladenbrot, Lammkeule mit Kartoffeln und Zwiebeln, Spanferkel, Notenpapierbrot, Hartkäse, Obst und schließlich eine süße Nachspeise. Natürlich durfte die passenden Getränke nicht fehlen - Wein und Wasser soviel man trinken konnte und zum Abschluss einen schönen Grappa. Nun waren wir aber satt! Passend zu diesem sardischen Hirtenessen war das Ambiente - wir saßen unter schattenspendenden Steineichen auf Steinen und wurden umringt von den Hausschweinen, die ja in Sardinien bekanntlich frei umher laufen.


Das I-Tüfpelchen dieses Schmauses war am Ende noch eine Darbietung der Einheimischen. Mithilfe ihrer Stimmen zauberten sie eindrucksvolle Klänge, die in Sardinien als Cantares a tenores (polyphoner Männergesang) bekannt sind. Das klang wirklich toll!
 
Irgendwann hieß es aber Abschied nehmen, da noch eine beträchtliche Wegstrecke bis nach Cagliari im Süden Sardiniens vor uns lag. Zunächst fuhren wir nun endlich wieder einmal über eine größere, breite, relativ gerade Straße, wo der eine oder andere im Bus eine kleine Siesta halten konnte. Doch schon bald änderte sich wieder das Straßenbild im Inselinneren. Wir waren ja schließlich in der Nähe der höchsten Erhebung Sardiniens unterwegs, dem Punta La Marmora (1834 m) im  Gennargentu-Gebirge.  Entsprechend war es nicht verwunderlich, dass ein kleiner Pass dem nächsten folgte, tief unten im Tal kleine Dörfer zu sehen waren, sich eine Kurve an die nächste reihte und die Bergstraße immer wieder neue tolle Blicke freigab. Nach gefühlten 1000 Kurven, leichten Schmerzen am Gesäß und im Rücken aufgrund des langen Sitzens erreichten wir jedoch am Abend das große Schwemmlandgebiet von Cagliari. Nun galt es nur noch das Hotel Sighentiu zu finden, welches sich ja nicht direkt in Cagliari befand sondern am Strand von Marina di Capitana. Schließlich standen wir auch vor dem Hoteleingang, wo uns ein herrliches Clubhotel empfing.


Zu den Mahlzeiten ein Buffet, Pool innen und außen, hoteleigener Strand, allabendliche Animation und  Bars luden zum Verweilen und Entspannen ein. So konnte der Urlaub auf Sardinien beginnen!
 
 
Reisetag 4
Den heutigen Samstag, unseren vierten Reisetag, begannen wir geruhsam mit einem leckeren Frühstück auf der Hotelterrasse unter freiem Himmel. Anschließend fuhren wir die kurze Fahrtstrecke bis nach Cagliari, der Hauptstadt der italienischen Region Sardinien und gleichzeitig die größte Stadt der Insel. Im Osten der Stadt, dem heutigen Geschäfts- und Bürozentrum, erreichten wir alsbald unser erstes Besichtigungsziel - die Wallfahrtskirche Santuario di Bonaria.


Über eine riesige Freitreppe gelangten wir  zum Eingang des Klosterbezirkes, der auch heute noch dem Mönchsorden der Merzedarer untersteht, und warfen einen Blick in die große Basilika und die daneben kleinere Wallfahrtskapelle mit der Marienstatue. Diese war einst am 24. August 1370 in einer Holzkiste in Cagliari angeschwemmt worden und hatte seitdem zahlreiche Wunder bewirkt, sodass sie heute als Schutzpatronin der Insel verehrt wird.
 
Nach dieser ersten Besichtigung fuhren wir auf den Castello-Hügel. Von der Bastion Saint Remy aus unternahmen wir gemeinsam einen Streifzug durch die alte pisanische Festung aus dem 13. Jahrhundert. Schon bald erreichten wir die Kathedrale Santa Maria. Aufgrund eines dort stattfindenden Gottesdienstes konnten wir leider nur einen kurzen Blick in das prunkvolle im Stil des Barock erbaute Kircheninnere werfen. Anschließend passierten wir die beiden eindrucksvollen Verteidigungstürme, die die Spanier einst als Gefängnis genutzt hatten. Bald darauf kamen wir im Hafenviertel Marina an und folgten weiteren engen Gassen bis zum Hafengelände. Doch bevor unser Bus auf uns wartete, war es möglich in die verschiedenen typisch sardischen Lokale einzukehren. Die Via Sardegna war dafür die beste Adresse!
Am frühen Nachmittag wartete schließlich noch der lokale Park Pineta di Monte Urpinu auf uns.


Von diesem Kalksteinhügel genossen wir nochmals eine herrliche Sicht auf Cagliari und sahen nun auch die Umgebung der Stadt - Marschseen, Lagunen, Salzbecken in rötlicher Verfärbung. Das war ein wirklich eindrucksvolles Gebiet, welches sich da um Cagliari zieht!
 
Kurze Zeit darauf erreichten wir unser Hotel. Heute blieb nun auch ein bisschen Zeit, um die Annehmlichkeiten des Hotels zu nutzen und ein erfrischendes Bad im Mittelmeer oder im Pool zu nehmen. Trotz am Himmel hängender Wolken war dieser freie Nachmittag recht erholsam und wurde mit einem leckeren Abendessen am Buffet abgerundet.
 
Reisetag 5
Nach einem weiteren Frühstück auf der schönen Hotelterrasse verließen wir auch schon wieder den Süden Sardiniens. Unser Ziel war zunächst die Sinis-Halbinsel auf der Westseite. Unterwegs, inmitten der Ebene Campidano, ereilte uns ein Gewitterregenguss ziemlich großen Ausmaßes. Nur noch langsam kamen wir voran und konnten dementsprechend auch nur erahnen, in welcher sardischen Landschaft wir uns bewegten. Die Ebene Campidano ist jedoch tatsächlich nur ein weites Land, welches intensiv landwirtschaftlich genutzt wird und vor allem durch ihre zahlreichen Nuraghen interessant ist. Insofern haben wir also nicht allzu viel verpasst, denn die Nuraghen gab


es ja auch anderswo noch.
 
Pünktlich als wir das Ausgrabungsgelände von Tharros erreichten, versuchte die Sonne ihre beste Seite zu zeigen. So ließen wir uns das gefallen!
 
Reisetag 6
Heute stand nun die wahrscheinlich schönste Stadt Sardiniens auf unserem Besichtigungsprogramm - Alghero. Mit unserem örtlichen Reiseleiter Detlef lernten wir in den Vormittagsstunden zunächst die katalanische Altstadt mit ihren schönen Gassen, kleinen Plätzen und eindrucksvollen Bastionen (bzw. Resten) kennen. Unser Stadtrundgang führte uns auch in die Kathedrale Santa Maria, die von aragonesischer Gotik bis zum Neoklassizismus an der Außenfassade jeden Baustil aufzuweisen hat. Während die Kathedrale nach wie vor Bischofsitz des Bistum Alghero-Bosa ist, gilt die kleinere Kirche San Francesco des Franziskanerordens als bedeutungsvoller. Besonders der Kreuzgang mit seinen musikalischen Festen ist ein lauschiges Plätzchen inmitten dem Gassengewirr.


 
Pünktlich zur Mittagszeit beendeten wir unseren Rundgang, sodass jeder einmal die leckere Foccacia mit allerlei Belag probieren konnte. Während sich jeder stärken konnte, spazierte ich jedoch mit einem Reisegast zusammen zur Carabinieri. Irgendwie war da doch eine Geldbörse samt  Personalausweis abhanden gekommen …
Um 14 Uhr stand nun das zweite Highlight auf dem Programm - eine Bootsfahrt zur Neptunsgrotte am Capo Caccia. Obwohl das Meer ja ziemlich ruhig ausgesehen hatte, schaukelte unser Boot bei der Überfahrt doch recht ordentlich. Auch das Landgehen in die Grotte hinein war eine recht wackelige Angelegenheit. Schließlich konnten wir jedoch auf ruhigen Boden durch Sardiniens schönste Tropfsteinhöhle spazieren und über die Vielzahl von Stalaktiten und Stalakmiten staunen, die zum


Teil bis 9 m hoch waren. Beeindruckend. Nach einem einstündigen Aufenthalt gingen wir wieder an Bord und fuhren zurück aufs Meer hinaus. Von hier aus hatte man nochmals einen tollen Blick auf das 168 m steil abfallende Kap mit seiner 654 Stufen zählenden Escala del Carbirol (dt. Rehleiter). Nun fuhren wir in etwa 45 Minuten zuürkcn zum Hafen nach Alghero. Von dort aus war es dann noch einmal ein schöner Strandspaziergang zurück zu unserem Hotel.
 
Abends belohnte man uns nach diesem Fussmarsch mit einem leckeren Abendessen und der eine oder andere versuchte sich auch einmal an einem “Mirto”, dem typischen sardischen  Kräuterlikör, der nach Macchai duften und schmecken soll …
 
Reisetag 7
Schon beim Aufstehen und anschließendem gemütlichen Frühstück strahlte die Sonne vom azurblauen Himmel … Also stand außer Frage, dass für einige Gäste der wunderschöne feinsandige Strand von Alghero lockte. Hier ließ es sich einen ganzen Tag lang herrlich entspannen, sonnen und baden. Vom Hotel aus in etwa 15-minütiger Entfernung befand sich ein besonders lohnenswertes Stück Strand - unter hohen Pinien fand man hier sogar Schatten!
Ein Teil der Gäste wollte jedoch den Tag nicht am Strand verbringen und entschied sich deswegen eine kleine Rundfahrt mit dem sogenannten Trottolo-Bus zu machen. Unser eigener Bus musste ja noch einen weiteren Tag stehen, damit die gesetzlichen Lenk- und Ruhezeiten vollends erfüllt waren. Direkt vorm Hotel hielt nun dieser Bus und brachte uns in etwa 20 Minuten zum


ersten Höhepunkt der Fahrt, dem Nuraghendorf Palmavera. Eindrucksvoll war hier erkennbar, wie die einstigen Bewohner ca. 1500 bis 800 v.Chr. gelebt haben. Interessant dabei war auch die Versammlungshütte und das wehrhafte Bollwerk um das Zentrum herum.
 
Da der nächste Rundfahrtenbus noch ein wenig auf sich warten ließ, entschieden wir uns einen kleinen Spaziergang bis zur nächsten Haltestelle bei Porto Conte zu unternehmen. Gesagt, getan. Pünktlich erreichten wir wieder unseren Trottolo-Bus und fuhren weiter die Bucht von … entlang bis wir oberhalb des Capo Caccio ankamen. Nach einem traumhaften Fotostopp kurz vor der Endhaltestelle ging es wieder zurück nach Alghero,


wobei wir dieses Mal bis ins Zentrum fuhren. Schließlich blieb ja noch der ganze Nachmittag um weitere Erkundungen zu machen oder doch noch einmal ein Bad im Mittelmeer oder am Hotelpool zu wagen.
 
Abends trafen wir uns dann alle wieder zum vorzüglichen Abendessen. Ein jeder lobte im Hotel Rina die wohl schmeckenden typisch italienischen Antipasti! Buon appetito.
 
Reisetag 8
Heute mussten wir leider  in aller Früh schon wieder Abschied von Alghero und bald darauf auch von Sardinien nehmen. Nun erwartete uns Korsika!
 
Reisetag 9
 


Nach einem etwas chaotischen Frühstück im Hotel Campo dell' Oro starteten wir den Tag mit einem Gang über den lokalen Markt in Ajaccio. Typisch korsische Spezialitäten landeten vor allem in meiner Tasche - schließlich wollten wir heute Mittag ein kleines Picknick machen! Nachdem erste Einkäufe gemachte worden waren, trafen wir uns mit unserem örtlichen Reiseleiter Marc und erkundeten zu Fuss die Hauptstadt Korsikas. Natürlich verfolgte uns dabei Napoleon, der berühmteste Sohn der Stadt auf Schritt und Tritt - zahlreichen Statuen zeigten Napoleon, Straßen und Plätze waren nach ihm benannt und zu guter letzt standen wir vor seinem Geburtshaus, in dem er am 15. Augsut 1769 das Licht der Welt erblickt hatte. Im Anschluß besichtigten wir noch seine Taufkirche, die heutige Kathedrale von Ajaccio, bevor es am Strand entlang zum letzten großen Platz ging. Vom Place Dimant aus hatte man nochmals einen guten Blick auf die kaiserliche Krone, die direkt über der Straßenkreuzung aufgehangen worden war. Nun stand noch ein wenig Freizeit auf dem Programm ehe wir uns am Bus wieder trafen.


 
Im Anschluss fuhren wir zum Place Austerlitz, wo uns nochmals Napoleon begrüßte. Von hier aus ging es am Golf von Ajaccio entlang gen Westen. Nach nur wenigen Kilometern erreichten wir einen neu angelegten Parkplatz kurz vor dem Pointe de la Parata. Da wir nun auch mitten in der Mittagszeit lebten, genossen wir dort zunächst einmal ein kleines Picknick mit guten korsischen Spezialitäten - Coppa (Schinken vom Schweinsfilet), Lonzo (Schinken vom Rückenstück), Figatelli (Wurst aus Herz, Niere, Leber), Salumnu (Salamiwurst vom Wildschwein), Schafshartkäse, Weintrauben, Wein aus Ajaccio, leckeres Gebäck mit Zitrus- oder Kokosnußnote und frischen französischen Baguette. Das schmeckte und stärkte uns, anschließend einen Spaziergang zum Pointe de la Parata mit seinem Genuesenturm zu machen. Von hier war der Blick zu den Iles Sanguinaires einfach traumhaft!!!
Anschließend fuhren wir zurück ins Zentrum von Ajaccio, verabschiedeten dort einige Gäste und fuhren ins Hotel. Es war nun Zeit in den Pool zu springen oder am Meer ein erfrischendes Bad zu nehmen. Gegen 17.30 Uhr holten wir unsere Gäste aus Ajaccio zurück. Abends trafen wir uns zum Essen und konnten auf ein Neues die französische Restaurantorganisation beobachten :)
 
Reisetag 10
Auch heute Morgen ließ der Frühstücksservice wieder etwas zu wünschen übrig. Trotzdem stärkten wir uns und fuhren voller Erwartungen aus Ajaccio gen Norden hinaus. Nachdem wir etwa 400 Höhenmeter zurückgelegt hatten, genossen wir einen herrlichen Blick auf den Golf von Sargone. Kurz darauf fuhren wir direkt am Ufer dieser Bucht entlang, passierten Sargone und Cargèse und erklommen schon wieder einen kleinen Paß. Auch hier stoppen wir und genossen den Blick auf den Berg Capo d'Orto. Nur wenige Zeit später erreichten wir schließlich die


sagenumwobenen Calanches. Von Piana aus blickten wir auf die roten Granitfelsen, die im Kontrast zu dem dunkelblauen Meer standen.  Wenige Meter später stiegen wir wieder aus dem Bus aus und spazierten durch die rote Gesteinswelt. Mit einer Portion Phantasie waren nun das Herz der Liebenden, der Bischof mit seinem Stab, eine Schildkröte, ein Bumerang und allerlei andere Tiere zu identifizieren. Leider waren auch zahlreiche Autos und Busse unterwegs, sodass beim Café des Rochers bleues ein heilloses Verkehrschaos herrschte. Irgendwann boxten wir uns aber auch dort wieder frei und setzten unsere Fahrt gen Porto fort. Und wieder fuhren wir zahllose Serpentinen hinunter, um diese dann durch die Speluncaschlucht wieder hinauf zu fahren. Oberhalb der Schlucht verbrachten wir dann auch unsere Mittagspause.
 
Auch nach dieser kleinen Rast erwartete uns weiterhin eine eindrucksvolle Panoramafahrt durch Korsika's Bergwelt. Nun ging es hinauf auf den Col der Vergio, mit 1470 m den höchsten befahrbaren Pass der Insel. Von hier oben hatten wir einen herrlichen Blick zum Monte Cinto, der höchste korsischen Erhebung, und dem Calacucchia-Stausee auf dessen Höhe wir im Anschluss wieder hinunter fuhren. In Calacucchia angekommen besuchten wir eine kleine Bar am Wegesrand, um den typisch korsischen Aperitit, den Cap Corse, zu probieren. Dieses


weinhaltige mit Kräutern versetzte Getränk schien den meisten Gästen tatsächlich zu schmecken …
 
Mit dem Cap Corse im Blut setzten wir unseren Weg durch die Scala di Santa Regina (Treppe der Heiligen Königin) fort. Hier hatte der Golofluss über Jahrtausende eine eindrucksvolle Schlucht in die Kalkfelsen gegraben. So war es natürlich auch nicht verwunderlich, dass die Straße auf ein Neues kurvenreich und eng war. Doch wir waren all das ja schon bestens gewöhnt!
Nach stundenlanger Fahrt einmal diagonal durch die Insel kamen wir schließlich gegen 17.00 Uhr im Hotel Isola südlich von Bastia an. Nun blieb Zeit für einen Sprung ins kühlende Nass - entweder Pool oder das offene Meer, beides lag vor der Tür. Etwa zwei Stunden servierte man uns ein stärkendes Menübuffet...
 
Reisetag 11
Die Balagne-Rundfahrt führte uns in den Norden Korsika.
 
Reisetag 12
Die Castagniccia-Rundfahrt war eine erneute Herausforderung für unseren Bus-Chauffeur Ingo.
 
Reisetag 13
Was war das? Scheinbar liefen alle Uhren anders als die meinige … Als ich heute kurz vor 9 Uhr zum Bus kam, saßen alle Gäste schon erwartungsvoll im Bus und warteten gespannt auf unsere letzte Rundfahrt durch die korsische Inselwelt. So ging es dann auch gleich los - zunächst fuhren


wir nach Bastia, erklommen ein weiteres Mal den Col de Teghime (536 m) und fuhren ins Nebbio-Tal hinunter. Dieser fast in sich geschlossene Talkessel eignet sich ja besonders gut für den Weinanbau. So ist es auch nicht verwunderlich, dass der Patrimonio-Wein bereits seit 1968 eine Qualiätssiegel bekommen hat. Natürlich wollten wir uns von dieser Qualität nun auch einmal selbst überzeugen und hielten alsbald an der Domaine Lazzarini an. Gleich 8 verschiedene Weine konnten wir testen und uns anschließend direkt vom Fass abfüllen. Hmmm, unser Bus war anschließend um ein paar Kilo schwerer …
Nun wartete aber endlich das Cap Corse mit seiner etwa 130 km langen Küstenstraße auf uns. Natürlich wurde es wieder eng und kurvenreich. Ingo war es ja mittlerweile gewöhnt! Trotzdem mussten wir kurz vor Nonza bei einem entgegenkommenden LKW ganz schön rangieren. Dann nahmen wir uns auch sogleich das Dörfchen Nonza vor - vom Genuesenturm, ganz aus Schiefer gebaut, hatte man auf die Westküste, den asbestverseuchten Strand und die in den Hang gebauten Häuser von Nonza einen eindrucksvollen Blick. Anschließend kurvten wir die einmal mehr, einmal weniger gut ausgebaute Straße bis zur Nordspitze des Caps. Unterwegs bot sich immer wieder ein toller Blick auf die Küstenlandschaft mit ihren insgesamt 32 genuesischen Wachttürmen, die kleinen Buchten mit ihrem glasklaren Wasser und die am Hang klebenden


Bergdörfer. Schließlich erreichten wir die Nordspitze, die einerseits von modernen Windrädern und andererseits von historischen Windmühlen geprägt ist. Eine davon hatte die Firma Mattei restauriert und der Öffentlichkeit zugängig gemacht. Hier ließ es sich prima eine kleine Mittagspause einlegen …
Am zeitigen Nachmittag erkundeten wir dann die Ostküste des Caps, die weniger flach dafür jedoch grüner als die westliche Seite ist. In Erbalunga (“langes Gras”) bummelten wir durch das kleine Hafenstädtchen, von dem einst der korsische Wein zum Papst verschiff worden ist. Von hier aus war es dann nur noch ein Katzensprung bis nach Bastia, der Hauptstadt des Départements Haut-Corse. Die zweitgrößte Stadt Korsikas wurde abschließend von jedem individell erkundet. Sicherlich genoss auch der eine oder andere noch einmal ein kleines Straßencafé ehe es dann auf die Fähre ging. Recht zeitig konnten wir an Bord gehen und die Silhouette von Bastia im abendlichen Sonnenschein bewundern. Ein letzter schöner Ausblick auf Korsika …
 
Reisetag 14
Nach einer ruhigen Überfahrt erreichten wir bei erneut warmen Temperaturen den Hafen Vado Porto nahe Savona. Alsbald fuhren wir auf die Autobahn entlang der ligurischen Küste. Immer wieder konnten wir schöne Blicke auf die Badeorte an der Steilküste erhaschen während auf der anderen Seite sich die Berge des nördlichen Appenin erhoben. Diese durchfuhren wir schließlich und erreichten so den westlichen Teil der Poebene. Anschließend wir bei noch mäßigem Verkehr die zweitgrößte Stadt Italiens, Mailand, und fuhren den Alpen entgegen. Diese begrüßten uns bei


herrlichem Sonnenschein mit der einzigartigen Landschaft des Comer Sees. In Como passierten wir dann auch die italienisch-schweizerische Grenze und fuhren schnell weiter zum Lago di Lugano. Da nun mittlerweile auch die Mittagszeit angebrochen war, pausierten wir an der Uferpromenade von Lugano. So bot sich noch ein klitzekleiner Bummel durch die Altstadt oder entlang des Sees an ehe wir die Fahrt gen San-Berhardino-Pass fortsetzten. Endlich konnte unser Ingo auch wieder ein paar Kurven und Höhenmeter fahren - schließlich war ja schon ein gganzer Tag vergangen als er die letzten engen Straßen in Korsika gefahren war :) Entsprechend erklommen wir recht fix den San Berhardin, genossen unterwegs den Blick zurück ins Misox-Tal mit der Ortschaft Mesocco und fuhren schließlich durch den 6,6 km langen Tunnel um in das Rheinwaldgebiet zu gelangen. Nun folgten wir dem jungen Hinterrhein an Splügen vorbei bis Reichenau. Hier verbindet sich ja der Hinterrhein mit dem Alpenrhein und fließt  zum Beispiel durch die eindrucksvolle Via Mala Schlucht. Schon bald passierten  wir Chur, die Hauptstadt des Kantons Graubünden, fuhren am Heidiland vorbei und kamen nach dem Fürstentum Liechtenstein. Zeit um noch einmal einen kleinen Stopp einzulegen … Außerdem wollten wir ja schon alle einmal unseren Fuss in den Zwergstaat setzen! Dementsprechend bummelten wir durch die Hauptstraße von Vaduz, schauten uns das moderne Kunstmuseum an und warfen einen Blick auf den neuen Regierungssitz sowie das fürstliche Schloss hoch oben über Vaduz.
Nach einer Dreiviertelstunde fuhren wir die letzten 15 Kilometer in die erste österreichische Stadt kurz nach der Grenze - Feldkirch. Hier bezogen wir fast alle - außer Bus-Chauffeur und


Reiseleiterin - das schicke 4-Sterne-Hotel Löwen direkt an der Altstadt. Aufgrund dieser zentralen Lage bot sich natürlich ein kleiner Stadtbummel durch Vorarlbergs schönste Altstadt an. Laubengänge, reich verzierte Bürgerhäuser, Reste der Stadtbefestigung, das über der Stadt thronende Schloss Schattenburg und die umliegenden Berge bilden ein tolles Ensemble und laden zum Verweilen ein. Schließlich rundete ein leckeres Buffet diesen nochmals schönen Tag ab.
 
Reisetag 15
Unsere Reise ging dem Ende entgegen und der Himmel begann zu weinen … So mussten wir also nach einem leckeren Frühstück im Hotel Löwen in Feldkirch die letzten Kilometer durch Österreich bei Regen fahren. Entsprechend sahen wir rein gar nichts vom schönen Bodensee oder den umliegenden Bergen wie zum Beispiel dem Pfänder, dem Hausberg von Bregenz. Zurück in Deutschland besserte sich jedoch das Wetter und unsere erste Pause verbrachten wir dann auch wieder bei Sonnenschein aber wesentlich geringeren Temperaturen - nach 14 Tagenm mit stets fast 30 Grad war das natürlich eine Umstellung!
Bereits am zeitigen Nachmittag erreichten wir mit Münchberg unseren ersten Ausstieg. Von nun wurden nach und nach alle Gäste zu ihrer Heimatadresse transferiert. Pünktlich - nach einem kleinem Stau kurz vor dem Ziel - kamen wir um 18 Uhr in Dresden an.

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