Reisebericht: Rundreise Mittelmeer – Sardinien – Korsika

09.05. – 23.05.2012, 15 Tage Gruppenreise – Gardasee – Costa Smeralda – Cagliari – Nuraghe Santu Antine – Bosa – Alghero – Bonifacio – Ajaccio – Calanche – Corte – Bastia – Balagne – Cap Corse – Cremona


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Es ist schon wieder der Wonnemonat Mai und für mich beginnt die 2. Reise dieses Jahr nach Sardinien und Korsika. Da ich gerade vor 2 Wochen zurück gekommen bin, weiß ich , das die Natur noch wunderbar grün sein wird.
Ein Reisebericht von
Angelika Werner

Reisebericht

Wir starten also wie immer pünktlich 6.00 Uhr in Dresden und erreichen schon gegen 13 Uhr den Tegernsee. Der gewohnte Parkplatz war zwar wegen Bauarbeiten nicht zu erreichen, aber unseren Rundgang haben wir natürlich trotzdem durchgeführt .Dabei besuchten wir auch das Grab von Hedwig Courts-Mahler, die ja aus Weißenfels stammt und in Leipzig geheiratet hat. Auch am Aachensee mußte ein Fotostop eingelegt werden und Sterzing empfing uns mit sommerlichen Temperaturen. Im gemütlichen Hotel „Larch“ konnten wir den Tag, der auch von den Gästen als echter Urlaubstag empfunden wurde, ganz gemütlich ausklingen lassen.
 


Am nächsten Morgen ging es 8.30 Uhr weiter Richtung Süden und unser Aufenthalt in Garda bescherte uns sommerliche Temperaturen und das Gefühl auf den richtigen Urlaubskurs zu sein.
 
 
 
 
 
 
 

An Bologna vorbei, schwungvoll durchs Apeninnengebirge, bei Pisa grüßte der Schiefe Turm, so erreichten wir Livorno. Pizzaessen mit Rotwein - was will man mehr - die Fähre konnte ablegen, wir wollen nach Sardinien!

Strahlender Sonnenschein erwartet uns auf der Insel und los geht es zur Costa Smeralda. Wir wollen bewundern, was der Aga Khan dort für die Reichen und Schönen geschaffen hat. In Porto Cervo, dem Hauptort der „Smaragdküste“, kann man das bei einem Spaziergang natürlich am besten. Selbstverständlich wissen wir, das dieser Ort nichts mit dem Leben der Sarden zu tun hat, deshalb fahren wir anschließend in die Barbargia zu den sardischen Hirten und lassen uns beim Mittagsmenü im Steineichenwald ihre Produkte, wie den berühmten Pecorino, schmecken. Anschließend fahren wir durch das Gennargentu-Gebirge zur Ostküste und weiter erreichen wir endlich den Süden Sardiniens und unser Hotel „Sighentu“. Hier bleiben wir auch für 2 Nächte und können am folgenden Tag ganz gemütlich die Hauptstadt Cagliari erkunden und am Nachmittag in der schönen Hotelanlage den Sommer genießen oder ein Bad im Meer nehmen.
 


Heute geht es schon wieder Richtung Norden weiter, als Erstes erwartet uns eine lehrreiche Führung auf der Sinis Halbinsel durch die ehemalige Phönizisch-römische Stadt Tharros. Auch der Genueser Wachturm lockt als Aussicht über das Meer und die Küste. Nachdem alle Gäste vom Bordservice versorgt sind, geht es weiter nach Bosa. Unterwegs halten wir aber erst noch mal in Tinnura um die schönen Murales zu bewundern. Interessant ist dann unser Spaziergang durch die engen Gassen von Bosa und der schöne Blick über das Tal des Temo entschädigt für das viele Treppensteigen.
Die anschließende Fahrt über die Küstenstraße  nach Alghero ist ein besonders schöner Abschluß des heutigen Tages.

Zwei Tage in der Stadt an der Korallenküste liegen vor uns und wir haben natürlich gleich einen Stadtrundgang mit einer Sardin auf dem Programm. Die anschließende Freizeit verbringen die meisten Gäste beim Gläschen Wein und einem Focaccia.

Nachmittags können wir eine Schiffsreise zum Capo Caccia unternehmen und die Neptunsgrotten besuchen. Es ist zwar windiger als wir vermutet hatten und wir merken wie viel Salz das Wasser enthält, aber die Grotte begeistert doch alle Gäste.

Auch am nächsten Tag ist noch Freizeit in Alghero angesagt und die meisten Gäste nehmen mein Angebot zu einer Wanderung bis zur Nuraghe „Palmavera“ gern an. Es geht am Wasser entlang bis Fertilia, der Ort, der in der Mussolini-Ära entstand, weil man das Hinterland von Alghero, die „Nurra“, wieder urbar machen wollte. An der Nuraghe angekommen, war es Zeit für unser Picknick und ein kleiner Kiosk sorgte dafür, daß man einen Espresso oder Cappuccino bekam. Auf dem Rückweg wurde nochmals eine „Gelato-Pause“ eingelegt und wer doch schon etwas müde war, konnte mit den Linienbus von Fertilia bis zum Hotel fahren. Da wir 15 Uhr zurück sind, ist noch reichlich Zeit ganz individuell den letzten Tag auf Sardinien ausklingen zu lassen.

 Sardinien war schön - was erwartet uns auf Korsika?

Schon früh zur Abfahrt vom Hotel ist der Wind heute ziemlich heftig. Na ja, bis Santa Teresa, unseren Fährhafen, ist es ja noch ein Stück Weg. Wir fahren an Sassari, der Hauptort im Norden Sardiniens vorbei zu Westküste. Bald haben wir Castelsardo erreicht und ein kurzer Fotostop wird eingelegt. Natürlich auch am „Elefanten“, dem meistfotografierten Felsen der Insel. Aber im Hafen von Santa Teresa bestätigt sich mein Verdacht, der Wind ist zu stark, die Fähren fahren erst mal nicht! Also Freizeit in Santa Teresa! Wieviel dieser Ort zu bieten hat, erkunde ich, als endlich feststeht, wir werden erst 17 Uhr weiter kommen, wenn überhaupt! Ein spanischer Wachturm bietet herrliche Aussicht über das nördlichste Gebiet Sardiniens und den Blick nach Korsika. Aber noch viel schöner ist ein Wanderweg ganz nah der felsigen Küste. Da muß ich gleich zurück zum Bus und meine Gäste zum Mit wandern anspornen. Und die Gäste , die mit mir dann noch mal die vielen Treppen hoch zum Ort bezwungen haben wurden mit einem ganz tollen Naturerlebnis belohnt.

Wie waren wir dann froh, daß die Fähre 17 Uhr endlich nach Korsika startete. Es war zwar immer noch etwas Wind, aber lange nicht mehr so wie am Vormittag. Eine Stunde bewegte Überfahrt, aber die Einfahrt in den Hafen von Bonifacio entschädigte uns tausendfach! Man kann von hier auch nicht einfach so weiterfahren und so sind wir wenigstens mal ganz kurz in die Zitadelle gelaufen und haben den herrlichen Ausblick auf die Kreidefelsen bewundert. An diesem Tag kamen wir zwar spät ins Bett aber was macht das schon, wir sind auf Korsika und tolle Tage liegen noch vor uns.
Jetzt hatten wir viel Zeit für Ajaccio, der Geburtsstadt Napoleons, und so ging es am nächsten Morgen um 9 Uhr mit einem örtlichen Reiseleiter auf Entdeckungsfahrt in die Hauptstadt des Departement Süd. Der Nachmittag stand dann zur freien Verfügung und jeder Gast konnte nach seinen individuellen Wünschen handeln. Sogar das Bad im Meer wagten einige Gäste, denn immerhin waren schon 20 Grad Wassertemperatur.

Heute erwarteten uns  ganz besondere Höhepunkte dieser Reise. Für mich ist es einfach der wichtigste Tag der Tour und so hoffte ich natürlich auf Sonne pur. Es ging erst mal an der Westküste bis Carghese, wo wir uns die beiden, so unterschiedlichen, Kirchen anschauten. Nun war es nicht mehr weit bis Piana und der Calanche, eine Landschaft, die zu den schönster unserer Erde gehört. Natürlich mußten wir hier eine kleine Wanderung einlegen, um diese roten Granitfelsen von allen Seiten auf dem Fotoapparat festzuhalten! Die Mittagspause im Eukalyptuswald bescherte uns zwar einige Regentropfen, aber dadurch auch den intensiven, erfrischenden Eukalyptusduft. Weiter ging unsere Fahrt durch die Spelunka-Schlucht und wir konnten erleben, warum Korsika als „die Schweiz im Meer“ bezeichnet wird! Am Col de Vergio sind wir dann auf 1477m und erreichen das Departement Nord. Aber noch eine weitere spektakuläre Schlucht erwartet uns heute. Die Fahrt durch die Skala di Santa Regina, dort wo das Gute gegen das Böse triumphiert hat, ist einfach atemberaubend.

Nach so vielen ,wirklich großartigen Eindrücken braucht man wieder einen etwas ruhigeren Tag und unser Ausflug in die Balagne soll auch genauso werden. So nehmen wir die Schnellstaße am nächsten Tag um wieder an die Westküste zu gelangen. Der gemütliche Bummel durch Ille Rousse und die Ausblicke auf die roten Felsen passen ganz zur Urlaubsstimmung. In Calvi, unser nächstes Ziel, hat jeder die Möglichkeit, heute mal eine korsische Spezialität zu Mittag zu essen und Zeit die Zitadelle zu erkunden bleibt natürlich auch. Nachmittags geht es dann weiter über den „Balkon“ der Balagne, duch die typischen Bergdörfer bis nach San Antonino. Und auch in diesem „Adlernest“ ist ein gemeinsamer Spaziergang vorgesehen. Nachdem wir noch den frisch gepreßten Zitronen oder Orangensaft probiert haben, kann die Reise zurück zum Hotel beginnen.

Heute wollen wir die Castagniccia kennenlernen, eine Berglandschaft im Nordosten Korsikas. Die Genuesen, lange Zeit die Herren der Insel, brachten auch die Eßkastanie nach Korsika, die später sogar der „Brotbaum“ für die Korsen wurde. Als Erstes erreichten wir aber die Ruinen der Genuesenbrücke bei Ponte Nuovo, ein wichtiger Ort in der Geschichte Korsikas, denn dort fand die entscheidende Schlacht der Korsen gegen die Franzosen statt, die die Franzosen für sich entscheiden konnten und so die kurze Selbstständigkeit der Korsen beendeten.

In Morosaglia, den ersten Ort auf unserer Fahrt in die Castagniccia, wurde der „Vater des Vaterlandes“ Pascale Paoli, geboren. Unter seiner Führung erlebte Korsika zum ersten Mal in seine Geschichte Fortschritt und Gerechtigkeit für alle Bevölkerungsschichten.

Enge Straßen, winzige Ortschaften und immer wieder Kastanienbäume prägen dieses Bergland, dessen höchster Gipfel, der Monte San Petrone, immerhin 1767m erreicht. Leider wurde im Laufe des Tages das Wetter immer schlechter, so das wir in Cervione, der ehemaligen Residenzstadt von Theodor Neuhoff, des einzigen Königs Korsikas, nur noch mal eine „Harmoniepause“ einlegten. Als wir unser Hotel erreichten, war ja noch viel Zeit bis zum Abendessen und der Strand lockte gleich am Hotel aber die Regenwolken wollten heute nicht mehr weichen. Wir hofften also auf   den letzten Ausflugstag, der uns rund ums Cap Corse bringen sollte.

Wie froh waren wir , als am nächsten Morgen uns die Sonne vom blauen Himmel entgegen strahlte. Nach Bastia ist es nicht weit und wir spazierten gemeinsam durch die Zitadelle und den ehemaligen Fischerhafen von Cardo. Für meine Gäste war dann noch genügend Zeit letzte Souverniers zu kaufen. Ich mußte mich sputen die letzten Einkäufe für unser heutiges Picknick zu erledigen.

Dann ging es über den Col de Teghime zur Westküste und durch Patrimonio bis Nonza. Hier schafften wir es gerade noch die tolle Aussicht auf Nonza und Umgebung vor einen Regenguss zu erleben. Als wir dann den Col de la Serra erreichten, regnete es immer noch und so sind wir weiter bis Macinaggio gefahren um dort, geschützt unter ehemalige Verkaufstische für Fisch unser Picknick einzulegen. Es hörte sogar auf mit regnen und so wurde es doch noch sehr nett.

Weiter ging unsere Fahrt dann bis Erbalunga, unser letzter Spaziergang auf Korsika. Ich freute mich, wir waren richtig im Zeitplan und konnten unsere Fähre vorbeifahren sehen. Der kleine Hafen von Erbalunga ist aber auch sehr pittoresk und vermittelt uns, wie sich im Laufe der Zeit die Größenverhältnisse geändert haben.  21 Uhr läuft die Fähre aus - Bastia und die Berge Korsikas bleiben zurück - es war wunderschön!

In den Hafen von Savona laufen wir zwar etwas verspätet ein, aber wir haben ja Urlaub. Deswegen wollen wir nicht einfach zum Hotel nach Südtirol durchfahren und besuchen erst noch Cremona. Der Dom und das Wahrzeichen der Stadt, der Torazzo, begeistern einfach.Natürlich schauen wir auch bei Stradivari vorbei und die Innnenhöfe der schönen Palazzi sind auch ein Foto wert. Unser Peter hat inzwischen das Mittagsmenü vorbereitet, so daß wir vor der Weiterreise alle gestärkt sind. Aber nur sitzen und verdauen ist auch nicht das Richtige und deshalb spazieren wir noch mal eine halbe Stunde am Gardasee entlang und schlecken ein letztes Mal ein italienisches Eis. Abends im gemütlichen Hotel Lener freue ich mich, daß alle Reisegäste zufrieden ihr Abendessen genießen.

Heute ist Heimreisetag und 15 Urlaubstage gehen zu Ende. Es sind sehr viele neue Eindrücke, die jeder mit nach Hause nimmt und ich wünsche meinen Gästen, daß sie noch lange und gern an diese beiden Inseln im Mittelmeer zurück denken.

Ich möchte mich den Worten Albert Einsteins anschließen und damit in Ihrer freundlichen Erinnerung bleiben:

              Es gibt zwei Arten sein Leben zu leben: entweder so, als wäre nichts ein Wunder,
              oder so, als wäre alles ein Wunder! - Ich glaube an Letzteres.

Ihre Reiseleiterin Angelika Werner

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