Reisebericht: Rundreise Mittelmeer – Sardinien – Korsika

19.09. – 03.10.2015, 15 Tage Gruppenreise – Gardasee – Costa Smeralda – Cagliari – Nuraghe Santu Antine – Bosa – Alghero – Bonifacio – Ajaccio – Calanche – Corte – Bastia – Balagne – Cap Corse – Cremona


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Es ist ein Samstagmorgen, mitten im September. 43 Reisegäste von Eberhardt Travel starten gut gelaunt und mit vielen Erwartungen in Richtung Italien. Ziel dieser Reise sind die beiden Inseln im Mittelmeer: Sardinien und Korsika
Ein Reisebericht von
Gabriele Schwarze

Anreise

Zunächst führt uns unsere Reise nach Südtirol. Genauer gesagt, Sterzing - im Eisacktal.
Vorbei an Nürnberg, Ingolstadt, München, Innsbruck und über den Brenner erreichen wir am späten Nachmittag das Motel Brenner am Autohof. Hier sind für unsere Reisegäste die Zimmer für die Zwischenübernachtung reserviert.

Weiterfahrt nach Livorno

Ausgeruht und gut gestärkt fahren wir am nächsten Morgen weiter. Am Abend müssen wir in Livorno, am Hafen, sein. Doch bis dahin ist noch etwas Zeit. Zeit für einen Abstecher zum größten der Oberitalienischen See. Der Gardasse zeigt sich an diesem Tag von seiner schönen Seite. Blauer Himmel, glasklares Wasser und die üppige mediterrane Vegetation bilden hier eine unbeschreibbare Einheit. Der Hauptort Garda ist tagtäglich eine Magnet für zahlreiche Besucher. Auch unsere Gäste nutzen die freie Zeit um in der charmanten Altstadt an der Uferpromenade entlang zu bummeln, einen Cappucchino zu trinken oder auch das leckere italienische Gelato zu probieren.
Die Weiterreise führt uns schließlich durch die Regionen von Venetien, der Emiglia Romana hinein in die Toskana. Durch die Poebene, an Modena und Bologna vorbei überqueren wir die Gebirgskette des Appenin. Dieser Gebirgszug zieht sich auf einer Länge von zirka 1500 Kilometern durch Italien, von Ligurien bis Sizilien.
Während der Fahrt genießen wir die Ausblicke auf die umliegende Landschaft und erreichen schließlich die weite Ebene in der die beiden großen Städte Prato und Florenz liegen. Hier wechseln wir die Richtung und fahren gen Osten - Richtung Livorno. Vorbei an Pistoia - die Stadt mit den zahlreichen Baumschulen, Montecatini Terme - Montecatini Alto, wir sehen den höchsten Berg der Toskana, den Monte Pisano und auf der Höhe von Pisa sind die Aussichten so gut das, wir sogar den Schiefen Turm, den Dom und das Baptisterium entdecken können. Alle drei Sehenswürdigkeiten liegen ganz nah beisammen auf dem Platz der Wunder (Miracoli).
Gegen 18.30 Uhr erreichen wir die toskanische Hafenstadt Livorno. Sie liegt am tyrrhenischen Meer und hat einen der größten Häfen in Italien. Vom Handelshafen aus gehen Containerschiffe und Frachtschiffe in alle Welt. Der Hafen für die Passagierschiffe liegt in der Nähe der Altstadt und unseren Gästen bleibt noch ein wenig Zeit für einen kleinen Abstecher in die Stadt.
Fast pünktlich legen wir ab. Vom Oberdeck aus schauen wir zurück auf das Festland und die beleuchtete Stadtsilhouette von Livorno.

Ankunft auf Sardinien

Am frühen Morgen trifft man sich im Bordrestaurant beim Frühstück. Pünktlich erreichen wir die kleine Hafenstadt Golfo Aranci auf Sardinien. Von hier aus beginnen wir unsere Busrundreise auf Sardinien, die zweitgrößte Insel im westlichen Mittelmeer.
Die sardische Küste ist zerklüftet und weist neben vielen schroffen Felsformationen auch zahlreiche kleine Sandstrände auf. Der wohl bekannteste Küstenabschnitt ist die Costa Smeralda, ein zirka 55 Kilometer langer Küstenstreifen. Die Bezeichnung des nordöstlichen Küstenbereichs bezieht sich auf das smaragdgrüne Wasser. In früheren Zeiten war diese Küste oftmals nur vom Wasser aus erreichbar, bevor dieser Küstenabschnitt von Karim Aga Khan entdeckt wurde. Durch das Konsorzium rund um Aga Khan setzte dann vor einigen Jahrzehnten die rege Bautätigkeit ein. Immer unter dem Aspekt das neue Gebäude nicht mehr als drei Stockwerke hoch sein dürfen und sich in die Landschaft harmonisch einfügen müssen.
Einer der Hauptorte und das touristische Zentrum an der Costa Smeralda ist Porto Cervo. An diesem Morgen scheint noch alles zu schlafen. In der Hochsaison sieht das anders aus. Dann lebt der Ort unter anderem von den vielen Prominenten, die mit ihren Luxusliner im Yachthafen von Porto Cervo vor Anker gehen. Wir unternehmen einen kleinen Spaziergang zur Kirche Stella Maris. Weiß getüncht erhebt sie sich über dem Neuen Hafen, für viele ist die Kirche das Wahrzeichen. Gebaut wurde sie erst im Jahre 1968 im sogenannten neosardischen Stil. Im Inneren befindet sich unter anderem ein Kruzifix aus Deutschland.
Von Porto Cervo aus fahren wir in das Landesinnere. Zur Mittagszeit sind wir in Orgossolo zu einem sardischen Hirtenessen angemeldet. Der Ort ist weltbekannt für seine Murales - Wandgemälde - die an die Häuserfassaden gemalt wurden. Wir treffen uns mit Mario, er zeigt uns den Weg in den Wald. Am Grillplatz gibt es dann Salami, Pecorino (keinen hüpfenden Käse), gekochtes Lammfleisch, gegrilltes Schweinefleisch und unter anderem „carasau - eine Art sardisches Knäckebrot. Nicht nur wir haben Hunger - sondern auch die freilaufenden Schweine. Zum Essen serviert man unseren Gästen wahlweise Wasser oder Rotwein. Die sardische Küche gilt als ausgesprochen gesund und ist streng an Traditionen gebunden. Eine Erklärung dafür das auf Sardinien so viele Hundertjährige Einwohner leben. Zum Abschluss des Hirtenessens zelebrieren uns die einheimischen Männer noch den typischen a Capella Gesang. Dann heißt es Abschied nehmen, denn wir müssen weiter. Unser Ziel an diesem Reisetag ist die Stadt Cagliari. Am zeitigen Abend erreichen wir das Hotel Sighientu in Quartu Sant'Elena.

Stadtbesichtigung in Cagliari

Nach dem Frühstück fahren wir mit unserem Bus in die Hafenstadt Cagliari. Die Stadt liegt im Süden - ist die größte der Insel und Hauptstadt der autonomen Region Sardinen. Hier treffen wir unsere Gästeführerin, die uns erst mal euphorisch auf italienisch begrüßt. J und machen eine kleine Stadtrundfahrt. Von ihr erfahren wir auch einige Details über die Entstehung der Stadt. Cagliari wurde zwischen dem 7. und 6. Jahrhundert v. Chr. von den Phöniziern gegründet. Später folgten unter anderem die Punier, die Römer, die Byzantiner, die Pisaner und die Aragonesen. Alle Völker errichteten ihre Machtzentren und legten somit den Grundstein für die heutige Struktur der Stadt. Vom Aussichtspunkt sehen wir auf der einen Seite die Salzgärten und den Strand von Poetto, und auf der anderen die Stadt Cagliari mit der Altstadt. Diese ist auch unser nächstes Ziel. Gemeinsam spazieren wir mit unserer Gästeführein durch das „Castello" - die Altstadt ist das Wahrzeichen von Cagliari. Man betritt sie durch die beiden Stadttore mit ihren hohen Türmen. Der Torre San Pancrazio und der Torre dell'Elefante, mit dem kleinen Steinelefanten sind Werke der pisanischen Architektur. Auf der Piazza Palazzo erhebt sich die Kathedrale. Die Säulenfassade, aus dem 20. Jahrhundert, ist dem Dom von Pisa nachempfunden. Durch den Torre dell'Elefante steigen wir von der Altstadt ab, hinunter zur Piazza Yenne. Hier steht das Denkmal von Karl Felix, der von 1821 bis 1831 König von Sardinien war und den Auftrag zum Bau der Hauptverbindung von Cagliari nach Sassari ( SS 131) gab. Auf der Piazza Yenne verabschieden wir uns von unserer Gästeführerin und unseren Reisegästen bleibt noch ausreichend Zeit um durch die Straßen von Cagliari zu bummeln. Am Nachmittag bringt uns dann unser Bus zurück zum Hotel. Die Fahrt dorthin führt uns am Strand von Poetto entlang. Der Strand ist bekannt für die Rosaflamingos, die wir auch im vorbei fahren sehen können.
Die verbleibende freie Zeit, bis zum Abendessen verbringen unsere Gäste am Strand, denn unser Hotel liegt direkt am Meer.

Nuraghe Santu Antiene             Bosa

Am Morgen heißt es erst einmal Koffer verladen. Unsere Rundreise führt uns an diesem Tag an die Nordwestküste von Sardinien. Auf der Superstrada 131, auch „Carlo Felice" genannt fahren wir durch die Campidano Ebene. Ein 110 Kilometer langer Streifen der den Golf von Cagliari und den Golf von Oristano miteinander verbindet. Es handelt sich hier um eine ausgesprochene fruchtbare Ebene, die schon zu Zeiten der Phönizier und Römer landwirtschaftlich genutzt wurde. Auch in der heutigen Zeit werden hier Getreide, Wein und zum kleinen Teil auch Reis angebaut. Auf der Höhe von Oristano überfahren wir den Tirso. Er ist der längste Fluss Sardiniens und wird wegen seiner immer wieder kehrenden Überschwemmungen auch als der „sardische Nil" bezeichnet. Doch in diesen Tagen ist das Flussbett fast ausgetrocknet. Die Oristano ist Hauptstadt der gleichnamigen Provinz und das wichtigste landwirtschaftliche Zentrum auf Sardinien. Zur Mittagszeit erreichen wir das Tal der Nuraghen. Diese sind frühgeschichtliche Turmbauten und unmittelbar mit der Nuraghenkultur auf Sardinien verbunden. Ihr Verwendungszweck wird als Kultstätte gedeutet. Die Nuraghe Santu Antine, ist eine Dreiecksnuraghe. Die gesamte Anlage besteht aus einem Hauptturm, die derzeitige Höhe liegt bei reichlich 17 Metern. Geschützt wird sie durch eine Bastion mit drei kleinen Türmen. Im Volksmund werden Nuraghen auch als das „Haus des Königs" - eine Anspielung auf die Dimensionen des Bauwerkes - bezeichnet. Die Nuraghe Santu Antine ist touristisch erschlossen und zählt zu den schönsten auf Sardinien. Unseren Gästen bleibt Zeit für einen Cafe oder einen Capuccino bevor wir weiter fahren nach Bosa. Die Stadt liegt an den Ufern des Temo in einem weiten Tal. Überragt wird sie vom mächtigen Castello Malaspina aus dem 12. Jahrhundert. Die bunten Häuser der Altstadt sind ein gutes Fotomotiv. Ebenso die alten Gerberhäuser am Fluss. Bosa gehört zu den schönsten Dörfern Italiens. Während unsere Gäste durch die Altstadt bummeln fängt es langsam an zu regnen und während unserer Fahrt entlang der Küstenstraße verdirbt uns der Regen so manch schöne Aussicht. Doch am Horizont wird es heller und so bekommen unsere Gäste doch noch die Möglichkeit zu dem einen oder anderen Foto von der Nordwestküste Sardiniens. Schließlich erreichen wir Alghero und unser Hotel Rina. Hier werden wir die nächsten Nächte verbringen.

Stadtrundgang Alghero

Die Wolken vom Vortag haben sich zum Glück verzogen und gemeinsam mit unserer Gästeführerin Machella spazieren wir an der Strandpromenade entlang um in die Altstadt von Alghero zu kommen. Durch das Stadttor betreten wir die Altstadt, die über zahlreiche mittelalterliche Baudenkmäler verfügt. Dicke Mauern umschließen die Stadt und schmale Gassen führen zu den Kirchen und Plätzen. Beim Rundgang fällt auf, das die Straßenschilder zweisprachig sind. Das geht auf die spanisch - katalanische Vergangenheit zurück. So sprechen auch viele Einwohner von Alghero noch die katalanische Sprache. Wir spazieren über die Piazza Civica, die Via Santa Barbara, die Via Manno, die Via Principe Umberto und die Piazza Teatro, werfen einen Blick in die Kirche San Francesco und den sich anschließenden romanischen Kreuzgang. Für Erheiterung der Reisegruppe sorgen die einheimischen Frauen, die gerade in dieser Zeit ihre „kleine" und „große" Wäsche aufhängen. Von der alten Stadtmauer haben wir einen imposanten Blick auf den Hafen und das Capo Cacchio. Zur Mittagszeit verabschieden wir uns von Machella und wünschen ihr alles Gute.
Den Nachmittag können sich unsere Gäste individuell nach ihren Wünschen gestalten. Einige Gäste möchten die Gelegenheit nutzen zu einer Schifffahrt zum Capo Cacchia. Mit ihnen treffe ich mich nach der Mittagspause und gemeinsam begeben wir uns an Bord eines Ausflugsschiffes. Vor der Küste von Alghero liegt das Cap - eine fast 200 m steil ins Meer fallende Wand und etwa sieben Kilometer lang. In seinem Inneren, auf Meereshöhe befinden sich die Neptunsgrotten. Doch leider können wir sie an diesem Nachmittag nicht besichtigen, denn das unruhige Meer versperrt uns den Zugang. Dennoch haben wir viel Spaß während der Schifffahrt und werden ordentlich durch geschaukelt und der ein oder andere Reisegast bekommt schon eine Portion Wasser ab.

Wanderung zur Nuraghe Palmavera

Der heutige Reisetag steht unseren Gästen zur freien Verfügung. Gemeinsam mit 21 Reisegästen „wandern" wir zur Nuraghe Palmavera, immer mit kleinen Etappenzielen.
Auf der Höhe von Fertilia gönnen wir uns eine Kaffeepause. Für Erheiterung sorgt das sardische „Dixi- Clo" - modern mit Hebeln zu bedienen. „Das wandern ist der Gruppe Lust..." Groß ist die Freude als das Hinweisschild uns den Weg weist. Noch 600 m bis zur Nuraghe. Gemeinsam machen wir einen Rundgang durch den Komplex. Er wurde zwischen dem 15. und 8. Jahrhundert errichtet bzw. auch genutzt. Die Nuraghe besteht aus einem ca. 8 Meter hohem Zentralbau in einem von einer eckigen Mauer umschlossenen Hofes. Im unmittelbaren Umfeld liegen zahlreiche Rundhütten das sogenannte "Hüttendorf. Während der Ausgrabungen 1904 wurden etwa 50 verschiedene Räume freigelegt. Diese dienten als Lager-, Arbeits-, Wohnräume oder Stallungen. Hinsichtlich der Erweiterung des Dorfes geht man davon aus, das der Nuraghenkomplex aus 150 bis 200 Hütten bestand. Nach einer wohlverdienten Mittagspause treten wir den Rückweg an. Natürlich wieder mit dem Etappenziel „Fertilia - Kaffeepause." Unser Tagespensum haben wir am Nachmittag erreicht - 15 Kilometer . Das Abendessen haben wir uns redlich verdient.

Bonifacio            Ajacchio

An diesem neuen Morgen heißt es Abschied nehmen von Sardinien. Nach dem zeitigen Frühstück fahren wir in Richtung der Hafenstadt Santa Teresa di Gallura. Wir genießen die faszinierende sardische Landschaft, nehmen uns Zeit für den Fotostop nach Castelsardo und den steinernen „Elefanten". Im Hafen von S. Teresa di Gallura liegt schon unsere Fähre vor Anker, die uns innerhalb der nächsten Stunde nach Korsika bringt. Umgeben vom türkisblauen Meer, den vorgelagerten Inseln, die bizarre Felsenküste, den zerklüfteten Gebirgszügen blicken wir vom Schiff aus zurück auf die Gallura - eine einzigartige Kulisse. Unsere Fähre bringt uns auf die Insel Korsika. Bonifacio, eine der Hauptsehenswürdigkeiten von Korsika, empfängt uns im Sonnenschein. Vom Schiff aus können wir die Altstadt sehen, welche hoch über dem Meer thront auf einem Plateau aus Kalkstein. Der Hafen der Stadt liegt idyllisch in einem 1,5 Kilometer langem Fjord. Bonifacio war vermutlich schon seit der Römerzeit besiedelt. Gegründet wurde die Stadt im Jahr 828. Der Graf Bonifacio, aus der Toskana, ließ eine Zitadelle zur Abwehr gegen die Sarazenen errichten und gab der Stadt seinen Namen. Im 12. Jahrhundert eroberten die Genuesen die Stadt und bauten die Festung weiter aus, verliehen der Stadt das Münzrecht und eine eigene Gerichtsbarkeit. Im Verlauf der folgenden Jahrhundert kam es immer wieder zu Machtwechseln. Während unseres Aufenthaltes spazieren wir durch die kleinen engen Gassen in der Oberstadt, die man über eine große Freitreppe vom Hafen aus erreicht. Man betritt die Oberstadt durch das Stadttor über eine Zugbrücke, die Porte des Ge'nes.
Nach der Freizeit setzen wir unsere Fahrt fort. Sartene, die Kleinstadt liegt im Südwesten der Insel Korsika und zählt zu den größten Gemeinden Frankreichs mit seinem 22 000 ha großen Gemeindegebiet und der 33 Kilometer langen Küstenlinie. Die Altstadt von Sartene wurde Mitte des 16. Jahrhunderts von den Genuesern auf dem Felsvorsprung gebaut. Sartene war im 19. Jahrhundert die Hochburg des korsischen Banditentums und der Blutrache. Somit erklärt es sich, das noch in der heutigen Zeit die Verschlossenheit der Bewohner spürbar ist
Auch der Ort Propriano liegt an unserer Fahrtstrecke. Ein kleines Ficherdorf, am Golf Valinco. Dank der strategisch günstigen Lage wurde der Ort schon in der Antike als Hafen genutzt. Heutzutage verkehren von Propriano aus nach Toulon, Marseille und nach Porto Torres. Weiter geht unsere Fahrt an diesem Tag nach Ajaccio, zum Hotel Campo dell Oro.

Stadtbesichtigung Ajaccio

Mit einem korsischen Bus und gemeinsam mit unserer Gästeführerin Marianne unternehmen wir einen Ausflug in die korsische Hauptstadt. Wir sagen noch einmal willkommen auf Korsika. Die französische Insel ist nach Sizilien und Sardinien die drittgrößte Insel im westlichen Mittelmeer auf der knapp 300 000 Einwohner leben. Die meisten in den Bezirken von Bastia und Ajaccio. Napoleon Bonapartes Heimatstadt Ajaccio ist seit 1811 Hauptstadt der Region und Sitz des Regionalparlaments. Sie liegt am Nordufer des Golfs von Ajaccio und ist die größte Stadt Korsikas.
Überall in der korsischen Hauptstadt ist der berühmte Sohn allgegenwärtig, als Statue oder auf Straßennamen und Schildern. Am Place d'Austerlitz - ein großes Standbild des Kaisers Napoleon mit einem Verzeichnis aller seiner Siege, unterhalb liegt die Grotte in der kleine Napoleon gespielt haben soll. Auch auf dem Place Foch mit dem Löwenbrunnen steht eine Marmorstatue von Napoleon. Vom Place Foch sind es nur wenige Schritte bis zur Taufkirche. Im Inneren befindet sich das Taufbecken, wo napoleon 1771 getauft worden ist. Spaziert man weiter erreicht man die Zitadelle von Ajaccio. Deren Bau von den Genuesern begonnen, von den Franzosen erweitert und wieder von den Genuesern verstärkt wurde. Zwischen der Zitadelle und Place Foch ziehen sich kleine enge Gassen durch die „genuesische Altstadt". Im Herzen der Altstadt steht das Maison Bonaparte, das Geburtshaus Napoleons. Es wurde viele Jahr durch Familienmitglieder bewohnt und steht heute unter Denkmalschutz. Ein Teil der Räume steht der Öffentlichkeit zur Verfügung und kann besichtigt werde.
Nach der Stadtführung verabschieden wir uns herzlich von Marianne und unseren Gästen bleibt noch ausreichend Zeit für einen individuellen Stadtbummel.

Calanche             Porto

Ein neuer Morgen, ein neues Tagesziel. Die Wolken vom Vortag haben sich verzogen, die Sonne strahlt und nur ein paar Schönwetterwolken sind am blauen Himmel.
Durch das Hinterland und entlang der Küstenstraße erreichen wir die Calanche. Diese Landschaft gehört zu den schönsten Korsikas. Um dieses Naturwunder richtig genießen zu können verlassen wir unseren Bus und spazieren gemeinsam ein Stück durch dieses Wunder der Natur. Wind, Regen und Sonne haben hier im Laufe der Jahrhunderte kleine und große Kunstwerke im roten Porphyrgestein entstehen lassen. Sie erinnern an Tiere oder auch an Fabelwesen. Bei genauem Hinschauen sehen wir das „Herz", den „Bischof", die „Schildkröte" und direkt neben der Straße steht der „Hundekopf". Hier in der Calanche „schießen" wir das Gruppenfoto. Eine Verschnaufpause gönnen wir uns am Chalet Calanche.
Den nächsten Halt machen wir am Nachmittag in der kleinen Stadt Porto, gelegen im gleichnamigen Golf und Fluss. Hier erhebt sich ein alter Genueserturm, aus dem 16. Jahrhundert, der auch besichtigt werden kann. Nach der ausgiebigen Mittagspause können unsere Gäste eine Schifffahrt, entlang der Küstenlinie der Calanche machen. Dabei gibt es wieder viel zu entdecken; das Capo Rosso, ein Adlernest auf einer Felsspitze, schmale Durchfahrten zwischen den Felsen und zahlreiche Grotten. Am späten Nachmittag sind wir wieder dann im Hotel.

Corte           Bastia

Von Ajacchio heißt es nun Abschied nehmen. Mit Gepäck fahren wir in Richtung Bastia. Auf der Fahrt durch das Hinterland entdecken wir immer wieder was neues. Kleine verträumte Ortschaften, wechselnde Landschaftsbilder und die Ausläufer des höchsten Berges von Korsika - dem Monte Cinto. Zur Mittagszeit sind wir in Corte - im Herzen der Insel gelegen, umgeben von üppigen Wäldern und fruchtbaren Tälern. In der ehemaligen korsischen Hauptstadt kämpfte Pasquale Paoli im 18. Jahrhundert für die Unabhängigkeit Korsikas von Frankreich. Er gründete die einzige Universität Korsikas und führte eine demokratische Verfassung ein. Corte ist noch heute für die Korsen ein Symbol für die Unabhängigkeit und Selbstbestimmung. Eine kleine Stadt mit sehr viel Charme im Parc Regional Naturel Corse. Täglich drängeln sich zahlreiche Touristen durch die schmalen Gassen der Altstadt, sie wollen die Statue von Pasquale Paoli und das Wohnhaus sehen, die Zitadelle und das Belvedere. Mit einem kleinen Touristenbähnle fahren wir in die Altstadt. Die kurze Fahrt führt uns vorbei am Place du Paoli und der Kaserne zum Place Gaffory. Hier endet unsere Fahrt. Gemeinsam spazieren wir zum Aussichtspunkt Belvedere und genießen die Aussicht auf das Umland. Die Region um Corte zählt zu den beliebtesten Wandergebieten von Korsika. Unseren Gästen bleibt genügend Zeit um durch die kleinen Gassen zu bummeln. Die Rückfahrt mit dem kleinen Zug beginnt für uns wieder am Place Gaffory. Am Busparkplatz angekommen setzen wir unsere Fahrt fort und fahren nach Bastia. Die Stadt wurde im 14. Jahrhundert von den Genuesern gegründet und ist heute Hauptstadt des Departements Nordkorsika und Wirtschaftszentrum. Am Nachmittag erreichen wir unser Hotel Isola in Borgo auf der Laguneninsel Etang de Biguglia.

Balange        Ill Rousse       Calvi        St. Antonio

Von unserem Hotel aus starten wir am nächsten Morgen in die Balange. Während unserer Fahrt eröffnen sich uns die Ausblicke auf das korsische Küstengebiet. Den ersten Stop legen wir in Ill Rousse ein. Gegründet wurde der Ort im 18. Jahrhundert als Stützpunkt gegen Genua. Die kleine Ortschaft liegt malerisch am Meer und zählt zu den wärmsten Orten der Insel. Ein kleines Gebirge schützt den Ort vor den kalten Winden. Doch an diesem Tag eher nicht. Beim Spaziergang weht unseren Gästen ein frischer Wind um die Nase. Ill Rousse ist ein charmanter Ferienort, die Straßen sind schachbrettartig angelegt und überall gibt es Cafes, Bars, Restaurants und Souvenirgeschäfte. Unsere zügige Weiterfahrt wird abrupt ausgebremst, von einer kleinen Demonstration der Studenten. Über schmalen Straßen fahren wir in das Hinterland der Balange. Die Balange, auch der Garten Korsikas genannt, erstreckt sich bis auf die Höhe von Calvi. Der fruchtbare Boden lässt hier Oliven und Zitrusfrüchte wachsen. An den sanften Hügeln gedeihen die Vermentinu - Trauben. Durch die sanften Hügel führt auch die schmale enge Straße nach St. Antonio. Und wieder stehen wir vor einem Hindernis. Das Postauto steht uns im Weg. Es dauert eine Ewigkeit bis der Fahrer das Auto beiseite fährt. Wir machen uns so unsere Gedanken: Wobei haben wir ihn gestört?
Der Ort St. Antonio liegt in 479 m Höhe, auf einer Bergspitze und scheint eng mit den Felsen verwachsen zu sein. Von hier oben hat man fantastische Panoramaaussichten. Deshalb wird er auch als „Adlerhorst der Balange" bezeichnet. Den kleinen Ort kann man nur zu Fuß erkunden. Enge Gassen mit Häusern aus Granit prägen das Ortsbild. St. Antonio eine ehemalige Hochburg der Grafen Savelli diente den Bewohnern der Balange auch als Zufluchtsstätte vor Piraten. Wieder auf der Küstenstraße angekommen legen wir den nächsten Stop in Calvi ein. Calvi - die charmante Hauptstadt der Balange, liegt im äußersten Nordwesten von Korsika. Die Hafenstadt gehört zu den beliebtesten Ferienorten der Insel. Die Stadt wird auch in den Zusammenhang als Geburtsstadt von Christopher Columbus gebracht. Was aber bis zum heutigen Tag nicht wirklich bestätigt ist. Eine Erinnerungstafel befindet sich in der Oberstadt, die man über eine Zugbrücke erreicht. Von hier aus hat man einen schönen Blick auf die Unterstadt mit der Uferpromenade, den Hafen, den Golf von Calvi und die Berge im Hinterland. Den Nachmittag verbringen unsere Gäste in Calvi, bevor es zurück zum Hotel geht. Einen letzten Fotostop machen wir noch bei Ponte Novu. Jene historische Örtlichkeit, wo im Jahr 1769 die entscheidende Schlacht zwischen den Franzosen und den Korsen statt fand. Als Folge der Niederlage legte Paoli die Waffen nieder und ging in das Exil.

Cap Corse           Bastia

Vor der Überfahrt auf das Festland umrunden wir an diesem Reisetag Cap Corse, den Finger Korsikas. Von Bastia aus fahren wir bei leichtem Nieselregen, über den Col S. Stefano, an den Golf von St. Florent und den gleichnamigen Ort. An diesem Vormittag glänzen die hübschen Häuser verträumt durch den Regen. In der Hochsaison ist St. Florent das Ferienparadies und zahlreiche Gäste und Prominente. Deshalb wird er auch als das korsische St. Tropez bezeichnet. Ein kurzer Stop am Hafen und schon geht unsere Fahrt weiter, entlang der Küstenstraße gen Norden, an vielen kleinen Ortschaften - Marine de Farinole, Negru vorbei nach Nonza. Das kleine Dörfchen wird von einem kleinem Wachturm, gebaut im 18. Jahrhundert, buchstäblich bewacht. Über ein paar Stufen, zwischen den Häusern, gelangt man zum Wahrzeichen von Nonza. Aus 160 m Höhe kann man hinunter zum Strand schauen und etwas besonderes entdecken: manche Leute schreiben mit weißen Steinen Botschaften oder Liebeserklärungen auf den schwarzen Sand - die man dann vom Turm aus gut lesen kann. Leider findet sich keine Parkmöglichkeit, so dass wir die Liebeserklärungen nur aus dem Bus sehen können. Aus Nonza stammt auch der Legende nach die Schutzheilige von Korsika, die heilige Julia. Weiter geht die Fahrt vorbei am alten Asbestwerk, an der Windmühle „Moulin Mattei" vorbei. Den Ort Macinaggio erreichen wir zur Mittagszeit. Unsere Gäste nutzen die Gelegenheit um typische korsische Gerichte zu probieren. Die Pizza schmeckte ausgezeichnet. Mittlerweile nimmt der Regen und der Wind zu. Fragende Gesichter - denn am Abend geht unser Schiff nach Savona.. Auf der Weiterfahrt bietet sich noch einmal die Gelegenheit zum Fotostop am Genueserturm. Mit dem Ort Erbalunga beenden wir die Fahrt um Cap Corse. Das kleine Fischerdorf - nördlich von Bastia - liegt auf einer kleinen Landzunge. Am Nachmittag erreichen wir Bastia. Die Stadt ist Hauptstadt des Departements Haute Corse, Hafenstadt und Wirtschaftszentrum der Insel. Mittlerweile regnet es wie aus Kannen. Unser korsischer Buschauffeur dreht mit uns noch eine Runde durch die Stadt, hinauf zur Zitadelle und wieder hinunter. Am Place St. Nicola finden wir einen Parkplatz. Unseren Gästen bleibt eigentlich noch Zeit um in der Stadt zu bummeln, doch Petrus macht uns einen dicken Strich durch die Rechnung. Sie flüchten in die nahe gelegenen Restaurants. Bevor wir an Bord unseres Fährschiffes gehen nehmen wir Abschied von unserem Buschauffeur Patrick und von Korsika. Unser Schiff kommt mit Verspätung an und während wir im Terminal warten schauen wir gespannt auf den Bildschirm mit den Wetterinformationen. Es sind Windgeschwindigkeiten zwischen 90 und 110 km/ h gemeldet. Mit Gepäck gehen wir schließlich an Bord unserer Fähre und sind uns sicher vor uns liegt eine unruhige Überfahrt.

Savona              Cremona

Am Morgen trifft man sich im Bordrestaurant zum gemeinsamen Frühstück. Fragende Gesichter, haben alle die Nachtfahrt gut überstanden? Endlich wieder festen Boden unter den Füssen, das denke mit Sicherheit nicht nur ich, sondern auch der ein oder andere Reisegast.
Der vorletzte Tag unserer Busrundreise beginnt am frühen Morgen in Savona. Die Hafenstadt an der ligurischen Küste ist die Endstation unserer Nachtfähre. Große Freude - der weinrote Bus ist im Hafen. Von hier aus beginnen wir unsere Reise in Richtung Heimat, zur Zwischenübernachtung in Südtirol. Auf dem Weg dorthin liegt die Geigenbauerstadt Cremona. Berühmte Geigenbauer waren/ sind hier zu Hause. Stradivari - Amati
Auf der Piazza Communale sind die wichtigsten Hauptsehenswürdigkeiten der Stadt. Der Torrazzo, der Kirchturm des Domes, ist das Wahrzeichen der Stadt und von weitem gut sichtbar. Gleich neben dem Torrazzo erhebt sich der Dom. Ursprünglich eine romanische Kirche weist er doch nach verschiedenen Umbauten auch Elemente der Gotik, der Renaissance und des Barocks auf. Ebenfalls auf dem Platz steht Cremionas Taufkirche - das Baptisterium. Mit dem Bau wurde im 12. Jahrhundert begonnen, wobei sie ihr heutiges Aussehen erst in der Zeit der Renaissance erhalten hat. Einige Gäste nutzen die Zeit zur Besichtigung der Taufkirche. Im Anschluss an unseren Aufenthalt in der Stadt setzen wir unsere Reise fort und erreichen am späten Nachmittag unser Ziel, das Hotel Brenner in Sterzing. Nach dem Abendessen bleiben unsere Gäste noch in geselliger Runde beisammen und lassen den Tag und die Reise ausklingen.

Heimreise

Die Heimreise absolvieren wir ohne große Hindernisse, mal abgesehen vom stockendem Verkehr am Grenzübergang Österreich - Deutschland. Wir erreichen fast pünktlich unsere Ausstiegsstellen. Nach und nach verabschieden wir uns von unseren Reisegästen.
Hinter uns liegen sonnige, erlebnisreiche Tage auf den beiden Juwelen im Mittelmeer - Sardinien und Korsika.
Ich wünsche allen Reisegästen eine gute Zeit und freue mich auf ein Wiedersehen.
Ihre Gabi Schwarze

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Kommentare zum Reisebericht

Gabi Schwarze gebührt ein Dankeschön für ihre Reisebegleitung, ihre Fotoserie und den Reisebericht. Allerdings fehlt letzerem leider ein bisschen das Salz in der Suppe. Ich meine jene unerwarteten Ereignisse, die so eine Reise von den anderen unterscheidet: die Probleme mit dem deutschen Bus, dem die Elektronik versagte, was schließlich dazu zwang, auf Korsika mit einem korsischen Bus zu fahren. Der hatte natürlich keinerlei Bordservice, und es wurde beim Übergang auf die Fähre von Bastia aufs Festland nötig, dass jeder Gast sein ganzes schweres Gepäck selbst bewältigen musste. Außerdem hatte ein Reisegast während einer Freizeit einen Unfall, der zum Glück glimpflich ausging, aber ambulant behandelt werden musste. Schließlich mussten ein paar Gäste bei der letzten Übernachtung eine Ausquartierung aus dem eigentlich gebuchten Hotel in Kauf nehmen. Von der Reisegruppe wurde das alles ohne großes "Murren" hingenommen. Aber man wünschte sich, dass Eberhardt Travel Beeinträchtigungen der Reisequalität wie tagelang fehlenden Bordservice und damit höhere Verpflegungsausgaben oder den Gepäcktransport auf und von der Fähre nicht als normal betrachten würde. Vielleicht gibts noch ein paar Worte des Bedauerns...

Inge Dinger
18.10.2015

Liebe Frau Dinger,

vielen Dank für Ihre Hinweise zu dieser Reise sowie die persönliche Auswertung dieser auf dem telefonischen Weg. Im Namen unseres Unternehmens entschuldigen wir uns bei Ihnen für die Unannehmlichkeiten während Ihrer Reise, die wir an unser Produktmanagement weitergegeben haben und Ihre Anmerkungen zur Verbesserung unserer zukünftigen Reisen dankbar annehmen.

Eine ausführliche Antwort auf Ihren Kommentar erhalten Sie von uns in den nächsten Tagen per Post.

Wir würden uns sehr freuen, Sie wieder einmal auf einer unserer Reisen begrüßen, und Sie mit der gewohnten Eberhardt Qualität überzeugen zu dürfen.

Ihr Team von Eberhardt TRAVEL

Karolin Schnell 16.11.2015