Reisebericht: Rundreise Mittelmeer – Sardinien – Korsika

30.04. – 14.05.2016, 15 Tage Gruppenreise – Gardasee – Costa Smeralda – Cagliari – Nuraghe Santu Antine – Bosa – Alghero – Bonifacio – Ajaccio – Calanche – Corte – Bastia – Balagne – Cap Corse – Cremona


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Sardinien und Korsika - beide Inseln haben ihren Reiz! Lernen Sie bei dieser einzigartigen Kombinationsreise diese Mittelmeerinseln näher kennen...
Ein Reisebericht von
Katrin Deutschbein
Katrin Deutschbein

1. Tag – Samstag, 30.04.2016: Anreise nach Sterzing (ab Dresden = 698 Bus–km)

Eine reiselustige Gruppe von Eberhardt TRAVEL startete in Dresden und nachdem unsere Reisegruppe mit 40 Personen komplett war, führte uns die Fahrt durch München und Garmisch-Partenkirchen in Richtung Inntal. Vorbei an Innsbruck ging es nun hinauf zum Brennerpass, den mit 1.375 Metern niedrigsten Übergang über die Hauptkette der Alpen und seit 1919 (Frieden von St. Germain) die österreichisch-italienische Grenze. Kurz danach erreichten wir das Hotel „Brenner" in der Nähe von Sterzing, wo wir uns mit einem schmackhaften Südtiroler Abendessen stärkten und die erste Nacht auf italienischem Boden verbrachten.

2. Tag – Sonntag, 01.05.2016: Gardasee – Livorno (562 Bus–km)

Unsere Reise führte uns heute weiter durch das Eisack- und Etschtal an den Gardasee. Entlang der Ostuferstraße gelangten wir während einer Panoramafahrt nach Garda, wo wir einen kleinen Stopp einlegten und einen Bummel durch die verwinkelten Gassen der Altstadt unternahmen. An Verona vorbei ging es nun durch die weitläufige Po-Ebene, natürlich überquerten wir dabei auch den Po, der der Ebene den Namen gab. Der Po ist mit 652 Kilometern der längste Fluss Italiens; er entspringt in den Kottischen Alpen und mündet südlich von Venedig ins Adriatische Meer. Wenig später erreichten wir Modena, hier endet nun übrigens nach insgesamt 333 Kilometern auch erst die Brennerautobahn! Am Südrand der Po-Ebene entlang bis Bologna, der Hauptstadt der Region Emilia-Romagna, führte uns unser Weg hinein in den tosco-emilianisch-romagnolischen Apennin. Der Scheitelpunkt der Autobahn liegt auf über 700 Metern. In den Apennin erreichten wir dann auch etwa 40 Kilometer nördlich von Florenz eine der bekanntesten Regionen Italiens - die Toskana! Florenz ließen wir leider nur links liegen, denn Livorno hieß unser heutiges Ziel! Auf dem Weg dahin sahen wir sogar den Schiefen Turm von Pisa aus der Ferne - das hatte so manch einer von uns mit Sicherheit nicht erwartet, es war einfach genial! Am frühen Abend erreichten wir schließlich den Hafen in Livorno. Dieser ist der wichtigste Hafen der Toskana und somit Ausgangspunkt für die Fähren nach Sardinien und Korsika. Ein kurzer Spaziergang in Livorno rundete den Tag ab und unser Schiff, die „Mega Smeralda" war pünktlich da! Somit konnten wir ganz entspannt unsere Kabinen beziehen und das Schiff erkunden. Dies war schon das erste Abenteuer! Pünktlich um 21:00 Uhr legte das Schiff ab und wir steuerten voller Erwartungen die Insel Sardinien an.

3. Tag – Montag, 02.05.2016: Golfo Aranci – Costa Smeralda – Hirtenessen (376 Bus–km)

Nach einer ruhigen Überfahrt und einem sehr zeitigen Frühstück erreichte unsere Fähre pünktlich gegen 7 Uhr den Hafen von Golfo Aranci auf Sardinien - hier betraten wir nunmehr sardischen Boden! Unser erstes Ziel war die berühmte Costa Smeralda, die sogenannte „Smaragdküste". Dieser Küstenstreifen im Nordosten Sardiniens wurde durch den legendären Mulimilliardär und religiösen Oberhaupt der Ismaeliten dieser Welt, Karim Aga Khan, in den 1960er Jahren entdeckt. Dieses bis dahin unberührte Paradies verwandelte sich zum teuersten Pflaster Sardiniens. In Porto Cervo, dem „städtischen" Zentrum der Smaragdküste bummelten wir durch das Zentrum und besuchten die Kirche „Santa Maria di Stella Maris". Diese passt sich harmonisch in die Landschaft ein. Ihre Türme sind einer Nuraghe nachempfunden und im Inneren birgt sie erlesene Kostbarkeiten (Riesenmuschel aus Polynesien als Weihwasserbecken). Entlang der Küste fuhren wir ins Landesinnere nach Orgosolo. Die Murales, die berühmten Wandbilder haben Orgosolo über die Grenzen hinaus bekannt gemacht. Die zahlreichen Wandbilder, deren Stile von der Naiven Malerei über politische Motive bis zur abstrakten Kunst reichen, schmücken seit Ende der 1960er Jahre die Hauswände. Orgosolo liegt im zentralen Bergland, dem Herz Sardiniens. Hier wurden wir zum berühmten Hirtenessen erwartet. Seit vor ungefähr 4.000 Jahren Hirtenstämme nach Sardinien einwanderten, wird auf der Insel Vieh- und Weidewirtschaft betrieben. Mit der Inbesitznahme der Insel durch verschiedene Fremdherrschaften wurden die Hirten in das steinerne, unwirtliche Herz Sardiniens abgedrängt. Die Tradition, Sitten und Gebräuche der Hirten sind allerdings heute noch lebendig. Eigentlich war unser Hirtenessen mitten im Wald geplant - weitab jeglicher Zivilisation - doch das Wetter machte uns leider einen Strich durch die Rechnungund somit suchten wir kurzerhand eine Lokalität im Zentrum Orgosolos auf. Dennoch konnten wir einen Einblick in die Spezialitäten des Inselinneren gekommen. Bei diversen Vorspeisen, gegrilltem Lamm und Spanferkel, würzigem Pecorino-Käse und einem Grappa ließen wir es uns so richtig gut gehen! Mit den „canti sardi", den traditionellen sardischen Chorgesängen, bekamen wir einen Eindruck in die sardische Folklore. Dieses uralte sardische Kulturgut wird stets a cappella von einem vierköpfigen Männerchor, den „Tenores", vorgetragen. Seit 1995 steht dieser Gesang übrigens auf der UNESCO-Weltkulturerbe-Liste. Unsere Weiterreise führte uns anschließend durch die höchsten Bergregionen Sardiniens, dem Gennargentu-Massiv, welches im 1.834 Meter hohen Punta La Marmora gipfelt. Durch eine phantastische Bergwelt und teilweise über ganz neue Schnellstraßen erreichten wir die Südostküste der Insel und kamen am frühen Abend im wenige Kilometer östlich von Cagliari gelegenen Hotel „Sighientu" in Marina di Capitana an. Wir bezogen in aller Ruhe unsere Zimmer und genossen ein leckeres Abend-Buffet.

4. Tag – Dienstag, 03.05.2016: Cagliari (46 Bus–km)

Der heutige Tag stand ganz im Zeichen der sardischen Hauptstadt Cagliari. Unsere örtliche Reiseleitung Candida empfing uns unterhalb der Bonaria Kirche und die Stadtrundfahrt begann sogleich mit einem Stopp am Klosterkomplex Bonaria mit der mächtigen Basilika im Piemonteser Barock. Weiter ging es zum Aussichtsberg Monte Urpino mit der Statue des Heiligen Franz von Assisi. Der Blick von hier auf die Stadt-Silhouette sowie die beiden Strandseen mit den zahlreichen Flamingos war überwältigend! Nach eine Fahrt durch das moderne Stadtzentrum erreichten wir das Castello (Altstadt) und schließlich spazierten wir durch das mächtige Tor S. Pancrazio und gelangten somit in die Altstadt. Auf unserem Rundgang besichtigten wir die Kathedrale Santa Maria di Castello. Bei dieser Besichtigung ließen wir auch die bekannte Krypta nicht aus. Besonders eindrucksvoll ist das mit unzähligen Rosetten verzierte Tonnengewölbe. Durch das Löwentor verließen wir die Altstadt und erreichten den Yenne-Platz. Auf diesem lebhaften Platz steht eine Ziersäule aus rotem Porphyr, davor erhebt sich das Standbild König Carlo Felice, des Auftraggebers der hier beginnenden Schnellstraße Cagliari - Porto Torres. Anschließend erkundeten wir die Stadt auf eigene Faust oder genossen das Flair der Stadt in einem der zahlreichen Cafés. Am Nachmittag waren wir bereits im direkt am Meer gelegenen Hotel „Sighientu" zurück und konnten somit die Annehmlichkeiten unseres Hotels und seiner Umgebung genießen - einige Gäste badeten sogar im hoteleigenen Pool, angenehme Lufttemperaturen um die 24 Grad luden regelrecht dazu ein!

5. Tag – Mittwoch, 04.05.2016: Nuraghe Santu Antine – Bosa (289 Bus–km)

Durch die fruchtbare Campidano-Ebene fuhren wir gen Norden, um am heutigen Tag die Nuraghe Santu Antine und Bosa zu besuchen. Die Nuraghe Santu Antine ist ein imposantes Beispiel der Wahrzeichen der Insel und liegt inmitten des sogenannten Valle dei Nuraghi (Tal der Nuraghen), denn in dieser Gegend befinden sich die Überreste von 32 Nuraghen. Diese Wehranlage ist eine der größten Sardiniens und mit dem Bau wurde etwa 1.000 v. Chr. begonnen, wobei zunächst der Hauptturm errichtet wurde. In den folgenden Jahrhunderten kam die Wehrmauer mit den drei Ecktürmen hinzu. Um die Nuraghe herum befanden sich die Rundhütten eines Dorfes, deren Grundmauern teilweise wieder ausgegraben wurden. Die Gesamthöhe des Turmes betrug ursprünglich einmal ca. 25 Meter, heute jedoch nur 17,50 Meter! Damit überragt Santu Antine immerhin alle anderen noch erhaltenen Nuraghen der Insel! Der Komplex beeindruckt besonders im Inneren mit seinen gewaltigen Dimensionen. Als Baumaterial wurden grob behauene Basaltblöcke aus der näheren Umgebung verwendet. Den besten Eindruck von der damaligen Leistung der Erbauer bekommt man, wenn man von der Wehrmauer in den Hof hinabblickt. Es ist ganz einfach bewundernswert, wie präzise und in welcher Höhe die schweren Steinblöcke aufgeschichtet wurden. Immerhin ist der Turm über 3.000 Jahre alt und steht heute noch! Tief beeindruckt fuhren wir anschließend weiter nach Bosa. Bosa am Temo ist übrigens die einzige unmittelbar an einem Wasserlauf erbaute Stadt. Dank seines malerischen historischen Zentrums, der Lage am Temo sowie der Burg Malaspina gilt Bosa als die schönste Stadt Sardiniens! Entlang des palmengesäumten Temo-Ufers, dem Corso Vittorio Emanuele und durch die engen Gassen bummelten wir durch die Altstadt. Einige Gäste nutzten den Aufenthalt in Bosa sogar und erklommen gemeinsam mit mir die Treppe zur Burg Malaspina hinauf. Die wohl schönste Küstenstraße mit phantastischem Panorama auf den Monte Ferru führte uns nach Alghero. In den Felsregionen des Monte Ferru finden zahlreiche selten gewordene Tiere und Pflanzen ein ungestörtes Refugium. Das Hotel „Rina" wurde unser Domizil für die nächsten drei Nächte. Empfangen wurden wir mit einem Begrüßungsgetränk. Das reichhaltige und geschmackvolle Abendessen beendete diesen erlebnisreichen Tag.

6. Tag – Donnerstag, 05.05.2016: Alghero – Neptungrotte

Am heutigen Vormittag erkundeten wir gemeinsam mit unserer Stadtführerin Marcella die Stadt Alghero. Wir spazierten entlang der Strandpromenade in die Innenstadt - strahlender Sonnenschein war unser Begleiter. Die Altstadt der spanischsten Stadt der Insel liegt gedrängt auf einer Landzunge umgeben von der Festungsmauer. Trotz der schweren Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges ist das Zentrum der Altstadt zum größten Teil intakt. Während unseres Stadtrundganges sahen wir die Piazza Civica, die „gute Stube" der Bürger Algheros. Wir gelangten zur Kathedrale „Santa Maria" mit ihrem ungewöhnlich achteckigen Glockenturm. Durch die Altstadtgassen erreichten wir schließlich die San-Francesco-Kirche, hinter dessen schlichter Fassade sich ein sehenswertes Inneres sowie, ein aus 22 Säulen bestehender Kreuzgang aus Sandstein, verbirgt. Bei diesem traumhaften Wetter und ruhiger See freuten wir uns am Nachmittag auf die Bootsfahrt zur Grotta di Nettuno, eine der schönsten Tropfsteinhöhlen des Mittelmeeres. Das Boot brachte uns bis zum Eingang der Grotte am Fuße der steil aus dem Meer aufragenden Kalkklippe Capo Caccia. Sie ist mit Treppen und Wegen ausgestattet und führt durch mehrere große Säle. Die unterirdischen mächtigen Tropfsteingebilde beeindruckten uns alle sehr, die Grotte ist ganz einfach ein geologisches Wunder!

7. Tag – Freitag, 06.05.2016: Alghero – Wanderung zur Nuraghe Palmavera

Der heutige Tag konnte zur Erholung oder auch aktiv genutzt werden. Unsere Wanderung führte uns vorbei am Pinienwald und entlang des Strandes nach Fertilia, wo wir eine kleine Pause einlegten. Nach einer knapp 2-stündigen Wanderung erreichten wir die Nuraghe „Palmavera". Sie wurde in mehreren Phasen zwischen dem Jahr 1.000 v. Chr. und 800 v. Chr. errichtet. Nach einer kleinen Besichtigung traten wir teilweise ganz individuell den Rückweg an, der uns wiederum vorbei an der römischen Brücke und entlang des Stagno di Calich zurück zum Hotel führte. Nach insgesamt etwa 15 Wanderkilometern verbrachten wir den restlichen Nachmittag zum Teil am Strand. Ein leckeres Abendessen rundete diesen letzten Abend auf der Insel Sardinien ab!

8. Tag – Samstag, 07.05.2016: Bonifacio (280 Bus–km)

Dieser Tag begann recht früh am Morgen, denn wir wollten unsere Fähre zur Insel Korsika nicht verpassen. Entlang der Nordwestküste Sardiniens fuhren wir Richtung Castelsardo. Dort wartete der bekannte und viel fotografierte Roccia dell´Elefante auf unseren Besuch. Der rund zehn Meter hohe, zu einem skurrilen Elefanten verwitterte Trachytfels, der seinen Rüssel weit über die Leitplanke schwingt, birgt mehrere Felskammergräber aus der Ozieri-Kultur. Von Santa Teresa di Gallura setzten wir mit der Fähre über die Meerenge von Bonifacio zur Insel Korsika über. Das Meer war glücklicherweise auch heute sehr ruhig, denn mitunter gibt es hier sehr hohe Windstärken! Schon von weitem bekamen wir einen phantastischen Eindruck von der südlichsten Stadt Korsikas. Die Altstadt liegt auf einem weit ins Meer ragenden schmalen Felsrücken. Wir konnten die Treppe des Königs von Aragon sowie die Napoleonsgrotte vom Schiff aus bewundern. Bei unserem Spaziergang durch die mittelalterliche Altstadt entdeckten wir u. a. die Zitadelle, die Straße der zwei Kaiser (Napoleon und Karl V.) sowie die Loggia, die gleichzeitig der Eingang zur Hauptkirche darstellt. Das Panorama auf die Kalksteinklippen bis hin zum Pertusato-Kap war überwältigend. Die Weiterfahrt führte vorbei am Löwenfelsen, Sartene und Propriano nach Ajaccio. Im Hotel „Campo dell´Oro" bezogen wir unser erstes Quartier auf Korsika.

9. Tag – Sonntag, 08.05.2016: Ajaccio (42 Bus–km)

Gemeinsam mit unserer Reiseleitung Ruth erkundeten wir heute die Geburtsstadt Napoleons. Die korsische Hauptstadt besteht aus einer gelungenen Mischung von großzügigen öffentlichen Anlagen, baumgesäumten Boulevards und schmalen, kühlen Gassen. Auf Schritt und Tritt begegnet Ihnen Napoleon der 1769 hier geboren wurde und auf den die Bevölkerung noch immer stolz ist. Die Rundfahrt führte uns zunächst in Richtung der Sanguinares Inseln. An dieser Küstenstraße legten wir einen kleinen Stopp am sehenswerten Meeres-Friedhof ein, wo sich unter anderem das Grab des berühmten französischen Schauspielers und Sängers Tino Rossi befindet. Der anschließende Rundgang durch die Altstadt führte uns zur Kathedrale mit dem Taufbecken von Napoleon. Leider konnten wir die Kathedrale nur von außen besichtigen, denn es war Sonntag und demnach geschlossen! Schließlich erreichten wir auch das Geburtshaus von Napoleon und weiter den Platz Marechall Foch, wo wir auf dem Markt zahlreiche korsische Spezialitäten kosten und kaufen konnten. Im Anschluss an die Stadtführung konnte jeder noch ganz individuell durch die kleinen Altstadtgassen bummeln.

10. Tag – Montag, 09.05.2016: Calanche (176 Bus–km)

Zu der wohl schönsten Landschaft Korsikas führte uns unser heutiger Ausflug - zur Calanche. Am Golf von Sagone entlang und vorbei an der griechischen Stadt Cargese erreichen wir die Calanche, eines der berühmtesten Naturphänomene der Insel. Der bizarre gelbliche bis rote Felsengarten hoch über dem Meer ließ uns ins Schwärmen geraten. Die Tafoni-Verwitterung wurde hier erforscht. Diese durch Wasser- und Temperatureinwirkungen entstandenen Felsformationen können an vielen Stellen Korsikas beobachtet werden, aber selten so großflächig und vor dem farblichen Kontrast des tiefblauen Meeres wie in der Calanche. Wir ließen unserer Phantasie freien Lauf und entdeckten u. a. eine Schildkröte und einen Hund. Nach diesem aufregenden Naturereignis fuhren wir weiter nach Porto zur Mittagspause. Die meisten unserer Gäste unternahmen von hier aus eine eindrucksvolle Schifffahrt entlang der Küste bis zum Capo Rosso, welches sich am südlichen Ende des Golfs von Porto befindet. Wir sahen beeindruckende steil abfallende Klippen, kleine Grotten und die bizarre Felsformationen. Diese Gegend zählt zweifellos zu den Naturschönheiten der Insel. Entsprechend gut gestärkt und in bester Laune begaben wir uns weiter in die wildromantische Spelunca-Schlucht, welche ein Werk von den Flüssen Aitone und Tavulella ist. Auf der Fahrt begegneten wir mitten auf der Straße zahlreichen Wildschweinen... - das war übrigens eine „Riesen-Spektakel" und ein entsprechender Foto-Stopp durfte daher natürlich nicht fehlen!

11. Tag – Dienstag, 10.05.2016: Corte (145 Bus–km)

Wir verließen Ajaccio und fuhren landeinwärts, um nach Corte zu gelangen. Die Stadt in der Inselmitte ist untrennbar mit dem korsischen Selbstverständnis und mit der Geschichte der Insel verbunden. Die Stadt gilt als ein Symbol für den Kampf der Korsen um Selbständigkeit und Anerkennung ihrer Kultur. Unter Pasquale Paoli, dem „Vater des Vaterlandes", war Corte die Hauptstadt der unabhängigen Republik. Bis heute bleibt Corte die „heimliche" Hauptstadt der Insel. Die alte, hoch auf einem Felsen errichtete Festung wacht noch heute über Corte. Durch Pascal Paoli wurde Corte ein erstaunliches Geschick zuteil. Er wählte Corte zur Hauptstadt und dem Sitz der Regierung der korsischen Nation zwischen 1755 und 1769. Auf der Fahrt mit dem Bummelzug in die Altstadt erfuhren wir viel Wissenswertes über die Stadt und ihre Geschichte. Besonders malerisch ist die enge Altstadt mit steilen, kieselgepflasterten Gassen. Vom Platz Gaffory bummelten manche Gäste zum Aussichtspunkt und genossen einen schönen Blick auf die umliegende Bergwelt sowie die Dächer der Stadt. Einen Stopp legten wir am frühen Nachmittag an der historischen Brücke „Ponte Novu" ein, wo im Jahre 1769 die entscheidende Schlacht zwischen Korsika und Frankreich stattfand. Da die Reise so langsam zu Ende ging, nahmen wir dies zum Anlass für einen kleinen Umtrunk mit Myrthen-Likör, einer sardisch-korsischen Spezialität - dazu wurde leckeres Gebäck gereicht! Auf der Weiterfahrt legten wir noch einen kurzen Fotostopp an der romanischen Kathedrale „La Canonica" ein. Die dreischiffige Kathedrale stammt aus dem 12. Jahrhundert und ist größtenteils schmucklos. Nur der Halbkreisbogen oberhalb des Haupteingangs ist mit Tierreliefs geschmückt und einige geometrische Verzierungen findet man an der Südfassade. Die Kirche ist in der Regel verschlossen, zählt allerdings zu den bedeutendsten romanischen Bauten Korsikas. Südlich war einst ein Bischofspalast mit Glockenturm angebaut. Die Kathedrale steht auf den Überresten der römischen Stadt Mariana, in der zu Spitzenzeiten über 10.000 Einwohner lebten. Heute ist nur ein winziger Teil dieser Siedlung ausgegraben. Voller schöner Eindrücke kamen wir am späten Nachmittag im Hotel „Lagune", unserem Domizil für die letzten zwei Nächte auf Korsika, an.

12. Tag – Mittwoch, 11.05.2016: Balagne (215 Bus–km)

Am Morgen starteten wir in Richtung Nordwestküste. Zunächst legten wir einen kleinen Fotostopp kurz vor dem blühenden Hafenstädtchen Ile Rousse ein. Den Namen hat die Stadt von der ihr vorgelagerten roten Felseninsel La Pietra, die heute über einen Damm mit der Innenstadt verbunden ist. Der dadurch entstandene Naturhafen wird von den großen Fähren aus Frankreich und Italien angefahren, und hat die Stadt zum zweitwichtigsten Zentrum der Balagne nach Calvi gemacht. Für Urlauber präsentiert sich Ile Rousse als beliebter Ferienort mit zahlreichen Restaurants und Cafés. Entlang der traumhaften Küstenstraße gelangten wir nach Calvi. Hier befindet sich das vermeintliche Geburtshaus von Christoph Columbus, denn Calvi beansprucht (zusammen mit anderen Städten) für sich der Geburtsort des berühmten Seefahrers und Entdeckers zu sein. Wir bummelten hinauf ins Zitadellenviertel und durch die Gassen der Unterstadt. Hier hatten wir auch zahlreiche Möglichkeiten, die letzten Souvenirs für die Daheimgebliebenen zu erwerben. Durch die Balagne, den „Garten Korsikas" führte uns unser Weg nach Sant´ Antonino. Es gehört zu den schönsten Dörfern Frankreich und klebt wie ein Adlerhorst auf einer Bergkuppe - schon die Fahrt dorthin war ein echtes Abenteuer! Nach einem Bummel durch das Gassengewirr erfrischten sich die meisten unserer Gäste bei einem Glas Zitronensaft in der ansässigen Weinkellerei Clos Antonini. Voller schöner Eindrücke kehrten wir am Abend in unser Hotel „Lagune" nahe der Stadt Borgo zurück.

13. Tag – Donnerstag, 12.05.2016: Cap Corse (148 Bus–km)

Der letzte Tag auf der Insel Korsika brach an...! Am heutigen Tag erkundeten wir den Finger von Korsika, das Cap Corse! Das Wetter war wieder einmal super und in Erbalunga besuchten wir zunächst einen der zahlreichen halbverfallenen genuesischen Türme. Von den malerisch, am Wasser gebauten Häusern sowie den reizvollen Plätzen und Gassen ließen sich zahlreiche Künstler inspirieren. Über Macinaggio erreichten wir die Mühle von Mattei, dem Wahrzeichen des Cap Corse - hier unternahmen wir einen kleinen Spaziergang und genossen traumhafte Ausblicke! Anschließend führte uns die Route über Nonza entlang der Westküste in die Hafenstadt Bastia, wo wir am Abend auf der Fähre „Mega Express 1" eincheckten.

14. Tag – Freitag, 13.05.2016: Savona – Cremona – Sterzing (540 Bus–km)

Den Hafen von Savona in Ligurien erreichten wir fast pünktlich am frühen Morgen. Entlang der italienischen Riviera fuhren wir bis kurz vor Genua und weiter durch den Apennin bzw. vorbei an Piacenza nach Cremona in der oberitalienischen Tiefebene. Bekannt ist die 80 Kilometer südöstlich von Mailand gelegene Stadt durch ihre Tradition im Geigenbau und Namen, wie Stradivari, Amati und Guaneri machten die Stadt berühmt. Gemeinsam spazierten wir zum Domplatz mit seinen einladenden Caffès, von denen man den wunderbaren Blick auf den Dom mit seinem 111 Meter hohen Glockenturm „Torrazzo" genießen konnte. Der Dom selbst ist übrigens ein eindrucksvolles Beispiel römisch-lombardischer Baukunst und die faszinierende Domfassade ist mit mehrfarbigem Marmor verkleidet. Im Inneren des Doms findet man großartige Kunstwerke und Freskenmalereien - sehr beeindruckend! Am Abend erreichten wir das Hotel „Brenner" nahe Sterzing. Das Bergpanorama sowie die herzliche Atmosphäre im Hotel rundeten am Abend eine gelungene Reise ab.

15. Tag – Samstag, 14.05.2016: Heimreise (bis Dresden = 692 Bus–km)

Mit vielen Eindrücken der recht unterschiedlichen Inseln im Gepäck traten wir die Rückreise an. Wir verlebten zusammen eine wunderschöne Reise, an die wir wohl noch lange denken werden. Eine tolle Reisegesellschaft ließ die Reise zu einem unvergesslichen Erlebnis werden.
Nach einer überwiegend staufreien Fahrt erreichten wir fast pünktlich kurz nach 18 Uhr den Flughafen in Dresden.
Ein großer Dank gilt auch unserem Buschauffeur Reiner, der uns jederzeit sicher gefahren hat!
Ich wünsche allen Mitreisenden an dieser Stelle nochmals alles Gute, Gesundheit und weiterhin viel Reiselust. Es hat großen Spaß gemacht und ich freue mich auf ein Wiedersehen!
Ihre Reiseleiterin Katrin Deutschbein

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Kommentare zum Reisebericht

Liebe Katrin,
für Ihren ausführlichen Reisebericht sowie die toll gelungenen Fotos möchten wir uns recht herzlich bedanken. Diese Fahrt war interessant, abwechslungsreich und wird uns in sehr guter Erinnerung bleiben.
Für Ihre Tätigkeit als Reiseleiterin wünschen wir Ihnen alles Gute sowie immer nette Reisegruppen, so wie wir (hoffentlich) waren.
Mit freundlichen Grüßen,
Monika und Dieter Maiwald.

Maiwald, Monika und Dieter
02.06.2016

Liebe Frau Deutschbein,
schönen Dank für den Bericht und die Bilder. Es war eine sehr schöne und erlebnisreiche Reise, die uns angenehm in Erinnerung bleiben wird. Ihre Reiseleitung war uns sehr angenehm.
Mit freundlichen Grüssen
Christel und Prof. Wolfgang Nestler

Nestler
20.06.2016