Reisebericht: Rundreise Mittelmeer – Sardinien – Korsika

12.05. – 26.05.2018, 15 Tage Gruppenreise – Gardasee – Costa Smeralda – Cagliari – Nuraghe Santu Antine – Bosa – Alghero – Bonifacio – Ajaccio – Calanche – Corte – Bastia – Balagne – Cap Corse – Cremona


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Diese Reise für Liebhaber mediterraner Kulturen führte uns nach Sardinien und Korsika! Auf beiden Inseln erlebten wir unvergleichlich schöne Landschaften - traumhafte Küsten, felsige Berge, tiefe Schluchten und faszinierende Städte.
Ein Reisebericht von
Katrin Deutschbein
Katrin Deutschbein

1. Tag – Samstag, 12.05.2018: Anreise nach Sterzing (ab Dresden = 682 Bus–km)

Pünktlich um 8 Uhr startete eine reiselustige Gruppe von Eberhardt TRAVEL in Dresden und nachdem unsere Reisegruppe mit 36 Personen komplett war, führte uns die Fahrt vorbei an München in Richtung Inntal. Ab Innsbruck ging es bereits am späten Nachmittag hinauf zum Brennerpass, den mit 1.375 Metern niedrigsten Übergang über die Hauptkette der Alpen und seit 1919 (Frieden von St. Germain) die österreichisch-italienische Grenze. Kurz danach erreichten wir bereits das Hotel „Brenner" in der Nähe von Sterzing, wo wir herzlich begrüßt wurden und uns mit einem schmackhaften Abendessen stärkten. Hier verbrachten wir nunmehr auch die erste Nacht auf italienischem Boden.

2. Tag – Sonntag, 13.05.2018: Gardasee – Livorno (519 Bus–km)

Nach einem guten Südtiroler Frühstück brachen wir weiter gen Süden auf und unsere Reise führte uns dann durch das Eisack- und Etschtal an den Gardasee. Von Torbole aus unternahmen wir eine fantastische Panoramafahrt entlang der Ostuferstraße und gelangten somit nach Garda, wo wir einen kleinen Stopp einlegten und einen Bummel durch die verwinkelten Gassen der Altstadt unternehmen konnten. Es gab Zeit für ein erstes italienisches Eis oder einen echten Espesso! Wir hatten Glück, denn auch das Wetter hatte entgegen aller negativen Prognosen ein Einsehen mit uns. Später ging es dann an Verona vorbei und durch die weitläufige Po-Ebene. Dabei überquerten wir natürlich auch den Po, der der Ebene den Namen gab und gleichzeitig mit 652 Kilometern Länge auch der längste Fluss Italiens ist. Wenig später erreichten wir Modena und von hier aus ging es entlang des Südrandes der Po-Ebene bis Bologna. Anschließend erlebten wir einen völligen Landschaftswechsel, unser Weg führte uns hinein in den tosco-emilianisch-romagnolischen Apennin. Wir nahmen die neue Autobahn, denn es gibt seit etwa zwei Jahren die Möglichkeit, durch zahlreiche Tunnel unterhalb dieses Gebirgszuges entlang zu fahren - das spart natürlich sehr viel Zeit! Also kamen wir zügig in einer der bekanntesten Regionen Italiens an - der Toskana! Florenz ließen wir leider nur links liegen, denn unser heutiges Ziel war die Hafenstadt Livorno! Am frühen Abend erreichten wir schließlich den Hafen in Livorno, unseren Ausgangspunkt für die Fähre nach Sardinien. Leider regnete es unaufhaltsam und somit warteten wir geduldig im Bus, denn mit einem Spaziergang war heute leider nichts zu machen! Unser Schiff, die „Corsica Victoria", lag bereits vor Anker. Später waren wir dann sogar die ersten Gäste, die schließlich an Bord konnten und somit hatten wir die Möglichkeit, ganz entspannt unsere Kabinen zu beziehen und das Schiff zu erkunden. Pünktlich um 21:00 Uhr legte die Fähre ab und erwartungsvoll steuerten wir über Nacht die Insel Sardinien an.

3. Tag – Montag, 14.05.2018: Golfo Aranci – Costa Smeralda – Hirtenessen (347 Bus–km)

Nach einer wahrhaft etwas unruhigen Überfahrt und einem sehr zeitigen Frühstück erreichte unser Schiff pünktlich gegen 7 Uhr den Hafen von Golfo Aranci im Nordosten Sardiniens - hier betraten wir nunmehr erstmals sardischen Boden! Das erste Ziel des heutigen Tages war die berühmte Costa Smeralda, die sogenannte „Smaragdküste". Dieser berühmte Küstenstreifen wurde erstmals durch den legendären Multimilliardär und religiösen Oberhaupt der Ismaeliten dieser Welt, Karim Aga Khan, in den 1960er Jahren entdeckt. Er kaufte damals den Hirten günstig Land ab und verwandelte das bis dahin unberührte Paradies schließlich zum teuersten Pflaster der Insel. Einen Halt legten wir in Porto Cervo, dem „städtischen" Zentrum der Smaragdküste, ein und bummelten hier durch das kleine Zentrum bzw. besuchten die Kirche „Santa Maria di Stella Maris". Ihre Türme sind einer Nuraghe nachempfunden und sie passt sich damit ganz harmonisch in die Landschaft ein. Entlang der Ostküste fuhren wir anschließend ins Bergland des Insel-Inneren, nämlich nach Orgosolo - wir waren mittlerweile im Herzen Sardiniens angekommen! Hier erhielten wir einen kurzen Einblick in die berühmten und zahlreich an den Hauswänden vertretenen Wandbilder, die sog. „Murales", die den Ort über die Grenzen hinaus bekannt gemacht haben. Die Stile der Bilder reichen von der Naiven Malerei über politische Motive bis zur abstrakten Kunst. Etwas außerhalb von Orgosolo wurden wir pünktlich zur Mittagszeit um 13 Uhr zum berühmten Hirtenessen erwartet. Vieh- und Weidewirtschaft wir auf der Insel immerhin betrieben, seit vor ungefähr 4.000 Jahren Hirtenstämme nach Sardinien einwanderten. Die Insel erlebte im Laufe der Zeit verschiedene Fremdherrschaften und dadurch wurden die Hirten in das zentrale Bergland Sardiniens abgedrängt. Überliefert sind die Tradition, Sitten und Gebräuche der Hirten und die sind heute gerade in dieser Gegend noch sehr lebendig. Leider war es ziemlich kalt in den Bergen und somit fand unser Hirtenessen nicht wie ursprünglich geplant mitten im Wald statt, sondern im hiesigen Restaurant. Das tat der Sache jedoch keinen Abbruch, denn wir konnten trotzdem einen Einblick in die Spezialitäten des Inselinneren gekommen. Bei diversen Vorspeisen, gegrilltem Lamm und Spanferkel, würzigem Pecorino-Käse und einem Grappa ließen wir es uns so richtig gut gehen! Mit den „canti sardi", den traditionellen sardischen Chorgesängen, bekamen wir sogar noch etwas sardische Folklore geboten. Unsere Weiterreise führte uns anschließend durch die höchsten Bergregionen Sardiniens, dem Gennargentu-Massiv, welches im 1.834 Meter hohen Punta La Marmora gipfelt. Durch eine phantastische Bergwelt und teilweise über ganz neue Schnellstraßen erreichten wir die Südostküste der Insel und kamen am frühen Abend im wenige Kilometer östlich von Cagliari gelegenen Hotel „Califfo" in Quartu Sant´Elena an. Wir bezogen in aller Ruhe unsere Zimmer und genossen ein leckeres Abend-Menü.

4. Tag – Dienstag, 15.05.2018: Cagliari (51 Bus–km)

Der heutige Tag stand ganz im Zeichen der sardischen Hauptstadt Cagliari. Unsere örtliche Reiseleitung Candida trafen wir unterhalb der berühmten Bonaria Kirche und die Stadtrundfahrt begann sogleich mit einem Stopp am Klosterkomplex Bonaria mit der mächtigen Basilika im Piemonteser Barock. Später ging es weiter zum Aussichtsberg Monte Urpino, von wo wir einen gigantischen Blick auf die Stadt-Silhouette sowie die Lagunenseen mit den zahlreichen Flamingos hatten - einfach überwältigend! Im Anschluss an eine Fahrt durch den modernen Teil des Stadtzentrums erreichten wir das Castello der Altstadt, von wo aus wir unser weiteres Besichtigungsprogramm zu Fuß fortsetzten. Zunächst spazierten wir durch das mächtige S. Pancrazio-Stadttor direkt in die Altstadt hinein. Wir schlenderten weiter zum Hauptplatz und warfen sogar einen Blick in die mächtige Kathedrale mit ihrer bekannten Krypta. Nach einem ausgiebigen Bummel verließen wir die Altstadt wieder und erreichten den lebhaften Yenne-Platz. Auf diesem Platz erhebt sich übrigens auch das markante Standbild von König Carlo Felice, des Auftraggebers der hier beginnenden längsten Schnellstraße Sardiniens, die von Cagliari nach Porto Torres führt. Anschließend blieb uns noch ausreichend Zeit für individuelle Erkundungen der Stadt. Bereits am Nachmittag waren wir in unserem unweit vom Meer gelegenen Hotel „Califfo" zurück und konnten somit die Annehmlichkeiten unseres Hotels und seiner Umgebung intensiv genießen.

5. Tag – Mittwoch, 16.05.2018: Nuraghe Santu Antine – Bosa (277 Bus–km)

Gut gestärkt vom Frühstück fuhren wir weiter durch die fruchtbare Campidano-Ebene gen Norden, um am heutigen Tag zunächst die Nuraghe Santu Antine zu besuchen. In diesem Zusammenhang setzten wir uns intensiv mit der Historik der Insel auseinander und die Nuraghen sind als Wahrzeichen imposante Beispiele der uralten Besiedlungsgeschichte. Die Nuraghe Santu Antine liegt inmitten des sogenannten „Valle dei Nuraghi" (Tal der Nuraghen), wo sich noch heute die Überreste von zahlreichen Nuraghen befinden. Gebaut wurde sie etwa um 1.000 v. Chr. und es handelt sich bei eben dieser immerhin um eine der größten prähistorsichen Turmbauten Sardiniens. Die Turmhöhe beträgt ca. 17 Meter - damit überragt Santu Antine immerhin alle anderen noch erhaltenen Nuraghen der Insel! Besonders im Inneren beeindruckt der über 2.000 Jahre alte Komplex mit seinen gewaltigen Dimensionen und es ist aus heutiger Sicht absolut bewundernswert, wie präzise und vor allem in welcher Höhe die schweren Steinblöcke aufgeschichtet wurden - der Turm steht schließlich immer noch! Tief beeindruckt fuhren wir in das nur wenige Kilometer entfernte Städtchen Bosa weiter, der einzigen Stadt Sardiniens, die unmittelbar an einem Wasserlauf erbaut wurde. Gemeinsam spazierten wir durch das kleine malerische Zentrum und wer genügend Energie besaß, konnte sogar die hoch über der Altstadt gelegene Burg Malaspina erklimmen. Der Ausblick von hier oben auf eine der schönsten Städte Sardiniens lohnte sich definitiv! Leider begann es später zu regnen und somit erlebten wir eine der schönsten Küstenstraßen mit normalerweise phantastischen Panoramen heute nur grau und trüb - aber es konnte ja nur besser werden...! Am späten Nachmittag wurden wir bereits im Hotel „Rina", unserem Domizil für die nächsten drei Nächte, freudig erwartet. Ein Begrüßungsgetränk stand bereit und das reichhaltige und geschmackvolle Abendessen rundete diesen interessanten Tag ab.

6. Tag – Donnerstag, 17.05.2018: Alghero – Neptungrotte

Für unseren Bus mitsamt Buschauffeur Ingo waren für die nächsten zwei Tage „Pause" angesagt und somit trafen wir uns bei herrlichem Sonnenschein vor unserem Hotel, um gemeinsam zu Fuß nach Alghero zu gelangen. Normalerweise sollte auch unsere Stadtführerin Fiammetta mit von der Partie sein, allerdings glänzte sie durch Abwesenheit... Nach kurzen Telefonaten stand fest, wir spazierten ohne sie entlang der Strandpromenade in die Innenstadt. Umgeben von der Festungsmauer, liegt die Altstadt der spanischsten Stadt der Insel dicht gedrängt auf einer Landzunge und das Zentrum der Altstadt ist trotz der schweren Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges weitestgehend intakt. Zu unserem geführten Stadtrundgang mit Fiammetta kam es dann allerdings trotzdem noch - wir trafen sie eben nur etwas später... Im Rahmen dessen besuchten wir die Piazza Civica, die „gute Stube" der Bürger Algheros und flanierten durch malerische Gassen bis zur Kathedrale, die mit ihrem ungewöhnlich achteckigen Glockenturm auffallend wirkt. Nach einer Mittagspause bzw. etwas Freizeit freuten wir uns am Nachmittag bei traumhaften Wetter und ruhiger See auf eine Bootsfahrt zur Neptungrotte, eine der schönsten Tropfsteinhöhlen des Mittelmeeres. Mit dem Boot gelangten wir direkt bis zum Eingang der Grotte am Fuße der steil aus dem Meer aufragenden Kalkklippe Capo Caccia. Die Höhle ist mit Treppen und Wegen ausgestattet und führte uns durch mehrere große Säle, wo dann besonders die unterirdischen mächtigen Tropfsteingebilde beeindruckten. Als Fazit sei erwähnt, dass man hier wahrhaftig von einem geologisches Wunder sprechen kann, was man keinesfalls verpassen sollte!

7. Tag – Freitag, 18.05.2018: Alghero

Der heutige Tag stand uns für eigene Erkundungen und zur Erholung zur Verfügung. Jeder konnte tun und lassen, worauf er Lust hatte. Es gab allerdings zahlreiche Möglichkeiten - wie wäre es mit einer Wanderung in der Umgebung bzw. entlang des Strandes oder einer Radtour? Einige verbrachten den Nachmittag sogar am Hotelpool oder gingen zum Baden an den benachbarten Strand. Viele Gäste folgten meinem Vorschlag und unternahmen eine reichlich 2-stündige Rundtour mit dem Trottolo-Bus bis zum Capo Caccia und nach Alghero zurück. Gut gelaunt trafen wir uns am Abend zu einem leckeren Abendessen mit einem wiederum ausgezeichneten Salat- und Antipasti-Buffet wieder. Damit wurde der letzte Abend auf der zweitgrößten Insel im Mittelmeer abgerundet.

8. Tag – Samstag, 19.05.2018: Bonifacio (260 Bus–km)

Wir starteten gegen 8 Uhr in den Tag, denn wir wollten unsere Fähre zur Insel Korsika nicht verpassen. Für uns ging es zunächst über Sassari und ein Stückchen entlang der Nordwestküste Sardiniens in Richtung Castelsardo. Etwas abseits unserer eigentlichen Route begrüßte uns der berühmte und viel fotografierte „Roccia dell´Elefante", ein verwitterter Trachytfels, der die Gestalt eines skurrilen Elefanten hat - er schwingt seinen Rüssel immerhin weit über die Leitplanke und ist im Norden Sardiniens eine echte Attraktion! Am späten Vormittag kamen wir pünktlich im Hafen von Santa Teresa di Gallura an und setzten wir mit der Fähre über die Meerenge von Bonifacio zur Insel Korsika über. Heute durften wir glücklicherweise eine sehr ruhige Überfahrt erleben, denn das Meer kann hier mitunter anders sein - berüchtigt sind die hohen Windstärken bzw. Strömungen in diesem Gebiet! Wir näherten uns Korsika und schon aus der Ferne erhielten wir einen ersten grandiosen Eindruck von Bonifacio, der südlichsten Stadt Korsikas. Die komplette Altstadt liegt auf einem inselgleichen Plateau, einem weit ins Meer ragenden schmalen Felsrücken. Das Panorama auf die Kalksteinklippen bis hin zum Pertusato-Kap war einfach überwältigend und ist mit Worten kaum auszudrücken... Wir unternahmen einen kleinen Spaziergang durch die mittelalterliche Altstadt und entdeckten so einige interessante Plätze. Leider war die Zeit wieder einmal zu kurz, denn am Abend wollen wir bereits in der Gegend von Ajaccio sein! Die anschließende Weiterfahrt führte uns dann durch traumhafte Landschaften, unter anderem vorbei am Löwenfelsen, Sartene und Propriano nach Porticcio, einem lebhaften Badeort vor den Toren Ajaccios. Im Hotel „U Paradisu" bezogen wir unser erstes Quartier auf Korsika. Das familiär geführte Hotel ließ wahrlich keine Wünsche offen, direkt am Wasser am Südufer des Golfes von Ajaccio in einer bezaubernden Umgebung gelegen - traumhaft bzw. paradiesisch schön!

9. Tag – Sonntag, 20.05.2018: Ajaccio (46 Bus–km)

Heute erkundeten wir zusammen mit unsrere Stadtführerin Ruth, die übrigens als gebürtige Deutsche schon über 30 Jahre auf Korsika lebt, die Geburtsstadt Napoleons. Die korsische Hauptstadt Ajaccio besteht aus einer gelungenen Mischung von großzügigen öffentlichen Anlagen, baumgesäumten Boulevards und schmalen, kühlen Gassen. Napoleon, dem berühmtesten Sohn der Stadt, begegneten wir hier natürlich auf Schritt... Schließlich wurde er 1769 in Ajaccio geboren und Denkmäler, Straßen bzw. Plätze sind ihm gewidmet. Unsere kleine Stadtrundfahrt führte uns zunächst stadtauswärts in Richtung der Sanguinares Inseln (Blutinseln). Wir fuhren die traumhafte Küstenstraße und kamen schließlich am sehenswerten Meeres-Friedhof vorbei, wo sich - so erfuhren wir von Ruth - unter anderem das Grab des berühmten französischen Schauspielers und Sängers Tino Rossi befindet. Ein kleiner Fotostopp an der Küste und schon ging es wieder ins Stadtzentrum zurück. Weiterhin unternahmen wir einen Rundgang durch die Altstadt, welcher uns beispielsweise zur Kathedrale mit dem Taufbecken von Napoleon führte. Leider war einen Innenbesichtigung der Kathedrale zum Sonntag nicht möglich, sie war geschlossen! Später erreichten wir natürlich auch das Geburtshaus von Napoleon und weiter den Platz Marechall Foch, wo wir auf dem Markt zahlreiche korsische Spezialitäten verkosten und kaufen konnten. Im Anschluss an die Stadtführung konnte jeder noch ganz individuell durch die kleinen Altstadtgassen bummeln und das Flair dieser tollen Stadt auf sich wirken lassen...

10. Tag – Montag, 21.05.2018: Calanche (180 Bus–km)

Unser heutiger Ausflug führte uns zu der wohl schönsten Landschaft Korsikas - zur Calanche. Entlang des Golfes von Sagone und vorbei an der griechischen Stadt Cargese erreichen wir die Calanche, eines der berühmtesten Naturphänomene der Insel. Der bizarre gelbliche bis rote Felsengarten hoch über dem Meer ist einfach gigantisch und ließ uns ins Schwärmen geraten. Diese durch Wasser- und Temperatureinwirkungen entstandenen Felsformationen können an vielen Stellen Korsikas beobachtet werden, aber selten so großflächig und vor dem farblichen Kontrast des tiefblauen Meeres wie in der Calanche. Wir ließen unserer Phantasie freien Lauf und man konnte so einiges entdeckten, u. a. ein Herz, eine Schildkröte und einen Hund. Nach diesem aufregenden Naturereignis fuhren wir weiter nach Porto zur Mittagspause. Die meisten unserer Gäste unternahmen von hier aus eine eindrucksvolle Schifffahrt entlang der Küste bis zum Capo Rosso, welches sich am südlichen Ende des Golfs von Porto befindet. Wir sahen beeindruckende steil abfallende Klippen, kleine Grotten und die bizarre Felsformationen. Diese Gegend zählt zweifellos zu den Naturschönheiten der Insel und steht berechtigt mittlerweile sogar auf der Liste des UNESCO-Weltnaturerbes. Wir hatten Glück mit dem Wetter, denn es war bis zum frühen Nachmittag trocken und der für den ganzen Tagen angekündigte Regen kam erst am Nachmittag auf. Entsprechend gut gestärkt und in bestens gelaunt begaben wir uns weiter in die wildromantische Spelunca-Schlucht, welche ein Werk von den Flüssen Aitone und Tavulella ist. Auf der Fahrt begegneten wir mitten auf der Straße zahlreichen Wildschweinen... - das war übrigens eine „Riesen-Spektakel"! Ein Fotostopp blieb allerdings aus, da es mittlerweile in Strömen regnete...

11. Tag – Dienstag, 22.05.2018: Corte (138 Bus–km)

Wir verließen Ajaccio und fuhren landeinwärts, um nach Corte zu gelangen. Auf dem Col de Vizzavona, dem mit immerhin 1.170 Metern höchsten Straßenpass auf unserer Reise, legten wir einen Aufenthalt ein. Wir nahmen diesen  „höchsten Punkt der Reise" zum Anlass, um einen kleinen Umtrunk mit Myrthen-Likör, einer sardisch-korsischen Spezialität, zu veranstalten - dazu wurde leckeres Gebäck gereicht! Trotzdem erreichten wir Corte am späten Vormittag. Die Stadt in der Inselmitte ist untrennbar mit dem korsischen Selbstverständnis und der Geschichte der Insel verbunden und die Stadt gilt nach wie vor als ein Symbol für den Kampf der Korsen um Selbständigkeit und Anerkennung ihrer Kultur. Unter Pasquale Paoli, dem „Vater des Vaterlandes", war Corte die Hauptstadt der unabhängigen Republik und bis heute bleibt Corte die „heimliche" Hauptstadt der Insel. Die alte, hoch auf einem Felsen errichtete Festung wacht noch heute über Corte. Durch Pascal Paoli wurde Corte ein erstaunliches Geschick zuteil. Er wählte Corte zur Hauptstadt und dem Sitz der Regierung der korsischen Nation zwischen 1755 und 1769. Auf der Fahrt mit dem Bummelzug in die Altstadt erfuhren wir viel Wissenswertes über die Stadt und ihre Geschichte. Besonders beeindruckend und malerisch ist die enge Altstadt mit steilen, kieselgepflasterten Gassen. Vom Platz Gaffory aus bummelten manche Gäste zum Aussichtspunkt und genossen einen schönen Blick auf die umliegende Bergwelt sowie die Dächer der Stadt. Zugegeben, der Blick konnte eigentlich schöner sein, aber auch heute fehlte die Sonne! Einen Stopp legten wir am frühen Nachmittag an der historischen Brücke „Ponte Novu" ein, wo im Jahre 1769 die entscheidende Schlacht zwischen Korsika und Frankreich stattfand. Auf der Weiterfahrt legten wir noch einen kurzen Fotostopp an der Kirche „La Canonica" ein. Die dreischiffige Kathedrale stammt aus dem 12. Jahrhundert und zählt zu den bedeutendsten romanischen Bauten Korsikas. Die Kathedrale steht übrigens auf den Überresten der römischen Stadt Mariana, in der zu Spitzenzeiten über 10.000 Einwohner lebten. Heute ist nur ein winziger Teil dieser Siedlung ausgegraben. Voller schöner Eindrücke kamen wir am späten Nachmittag im Hotel „Isola" bei Borgo, unserem Domizil für die letzten zwei Nächte auf Korsika, an.

12. Tag – Mittwoch, 23.05.2018: Balagne (224 Bus–km)

Am Morgen starteten wir in Richtung Nordwestküste. Zunächst legten wir einen kleinen Fotostopp kurz vor dem blühenden Hafenstädtchen Ile Rousse ein. Den Namen hat die Stadt von der ihr vorgelagerten roten Felseninsel La Pietra, die heute über einen Damm mit der Innenstadt verbunden ist. Der dadurch entstandene Naturhafen wird von den großen Fähren aus Frankreich und Italien angefahren, und hat die Stadt zum zweitwichtigsten Zentrum der Balagne nach Calvi gemacht. Ile Rousse präsentierte sich als beliebter Ferienort mit zahlreichen Restaurants und Cafés. Entlang der traumhaften Küstenstraße gelangten wir nach Calvi. Hier befindet sich das vermeintliche Geburtshaus von Christoph Columbus, denn Calvi beansprucht (zusammen mit anderen Städten) für sich der Geburtsort des berühmten Seefahrers und Entdeckers zu sein. Wir bummelten hinauf ins Zitadellen-Viertel und durch die Gassen der Unterstadt. Hier hatten wir auch zahlreiche Möglichkeiten, die letzten Souvenirs für die Daheimgebliebenen zu erwerben. Durch die Balagne, den „Garten Korsikas" führte uns unser Weg nach Sant´ Antonino. Es gehört zu den schönsten Dörfern Frankreich und klebt wie ein Adlerhorst auf einer Bergkuppe - schon die Fahrt dorthin war ein echtes Abenteuer! Nach einem Bummel durch das Gassengewirr erfrischten sich die meisten unserer Gäste bei einem Glas Zitronensaft in der ansässigen Weinkellerei Clos Antonini. Voller schöner Eindrücke kehrten wir am Abend in unser Hotel „Isola" nahe der Stadt Borgo zurück.

13. Tag – Donnerstag, 24.05.2018: Cap Corse – Bastia (142 Bus–km)

Der letzte Tag auf der Insel Korsika brach an...! Am heutigen Tag erkundeten wir den Finger von Korsika, das Cap Corse! Das Wetter war wieder einmal super und zunächst fuhren wir die Ostküste über Erbalunga hinauf. Ein Halt an einem der zahlreichen halbverfallenen genuesischen Türme durfte dabei nicht fehlen. Später erreichten wir über Macinaggio die Mühle von Mattei, das Wahrzeichen des Cap Corse - hier unternahmen wir einen kleinen Spaziergang und genossen traumhafte Ausblicke! Anschließend führte uns die Route über Nonza entlang der Westküste in den kleinen Hafenort Saint-Florent, sehr malerisch zwischen dem Cap Corse und der fast unbewohnten Küstenlinie der Désert des Agriates gelegen. Der Ort gilt als das korsische Saint-Tropez, denn hier dominieren elegante Segelboote und mondäne Luxusyachten. Zu guter Letzt gelangten wir über den Pass Col de Teghime in die Hafenstadt Bastia, wo wir am Abend auf der Fähre „Mega Express 2" eincheckten. Bevor wir jedoch an Bord der Fähre gingen, hatten wir noch ausreichend Zeit zu einem Bummel - unsere Reiseleiterin Katrin führte uns zum Alten Hafen, dem malerischsten Viertel der Stadt.

14. Tag – Freitag, 25.05.2018: Savona – Cremona – Sterzing (497 Bus–km)

Den Hafen von Savona in Ligurien erreichten wir fast pünktlich am frühen Morgen. Entlang der italienischen Riviera fuhren wir bis kurz vor Genua und weiter durch den Apennin bzw. vorbei an Piacenza nach Cremona in der oberitalienischen Tiefebene. Bekannt ist die 80 Kilometer südöstlich von Mailand gelegene Stadt durch ihre Tradition im Geigenbau und Namen, wie Stradivari, Amati und Guaneri machten die Stadt berühmt. Gemeinsam spazierten wir zum Domplatz mit seinen einladenden Caffès, von denen man den wunderbaren Blick auf den Dom mit seinem 111 Meter hohen Glockenturm „Torrazzo" genießen konnte. Der Dom selbst ist übrigens ein eindrucksvolles Beispiel römisch-lombardischer Baukunst und die faszinierende Domfassade ist mit mehrfarbigem Marmor verkleidet. Im Inneren des Doms findet man großartige Kunstwerke und Freskenmalereien - sehr beeindruckend! Bereits gegen Mittag setzten wir unsere Fahrt fort - vorbei an Brescia, durch das wunderschöne Etschtal bis Bozen und letztendlich durch das Eisacktal und an Brixen vorbei bis Sterzing in Südtirol. Wir lagen gut in der Zeit und somit stand einer kurzen Stippvisite in der mittelalterlichen Fuggerstadt nichts im Wege - wir spazierten durch die kleine Altstadt mit ihren wunderschönen Patrizierhäusern. Am Abend erreichten wir schließlich unser bereits bekanntes Zwischenübernachtungshotel "Brenner" und ein wiederum köstliches Abendessen mit Südtiroler Spezialitäten rundete diesen vorletzten Tag der Reise ab.

15. Tag – Samstag, 26.05.2018: Heimreise (bis Dresden = 682 Bus–km)

Heute traten wir unsere Heimreise an und nach einer staufreien Fahrt erreichten wir fast pünktlich kurz nach 18 Uhr den Flughafen in Dresden. 15 Reisetage lagen nunmehr hinter - wie schnell doch die Zeit verging...! Gemeinsam verlebten wir eine wunderschöne Reise, an die wir wohl noch lange denken werden. Die vielfachen Eindrücke der recht unterschiedlichen Inseln werden noch lange in unseren Gedanken sein. Jetzt heißt es aber erst einmal, das Erlebte zu verarbeiten und die vielen Fotos zu sortieren...
Ein großer Dank gilt auch unserem Buschauffeur Ingo, der uns jederzeit umsichtig und sicher chauffiert hat!
Ich wünsche allen Mitreisenden an dieser Stelle nochmals alles erdenklich Gute, Gesundheit, Glück und weiterhin große Reiselust. Es hat mir großen Spaß gemacht, Sie auf dieser eindrucksvollen Reise zu begleiten und ich freue mich auf ein hoffentlich baldiges Wiedersehen!
Ihre Reiseleiterin Katrin Deutschbein

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Alles bestens! Ein überaus gelungener Erinnerungs-Mix. Ich hätte gern noch das Gruppenfoto!

Marius Haas
18.06.2018

Lieber Herr Haas, vielen Dank für Ihre netten Worte. Wie bereits auf der Reise angekündigt, werden wir aufgrund der neuen Datenschutz-Grundverordnung leider keine Gruppenbilder mehr verschicken. Ich bitte um Ihr Verständnis und hoffe auf ein baldiges Wiedersehen.
Herzliche Grüße von Ihrer Reiseleiterin Katrin Deutschbein

Katrin Deutschbein 19.06.2018