Reisebericht: Rundreise Lago Maggiore – Norditalien erleben

03.06. – 10.06.2012, 8 Tage Rundreise in Italien: Armeno, Baveno oder Stresa am Lago Maggiore – Mailand – Locarno – Verzasca–Tal – Luganer See – Comer See – Bellagio – Ortasee – Centovallibahn


  Bildergalerie   Druckversion (PDF)   Kommentare   zur Reise
 
Acht wunderschöne Reisetage an den Langensee sind jederzeit eine Reise wert. Aber vor allem in den Frühlings- und Sommermonaten - wenn alles blüht - ein wahres Paradies!
Ein Reisebericht von
Petra Sauer

Tag 1 – Anreise Stresa

Mit unserem 5-Sterne-Bus starten wir morgens um Sechs in Dresden mit Busfahrer Andreas und Reiseleiterin Petra. Vorbei an Nürnberg und Ulm führte uns die Fahrt zum Bodensee, wo wir einen kurzen Stopp in Bregenz einlegten.
Weiter ging es durch die Schweiz, zuerst im Rheintal und dann dem Hinterrhein folgend hinauf zum San Bernardino. Den Berg  durchquerten wir im 6,6 km langen Tunnel. Das Wetter machte uns einen Strich durch die Rechnung, nichts zu sehen von den Bergen!
Durchs das Mesolcina-Tal führte uns die Fahrt ins Tessin und wir machten erste Bekanntschaft mit dem schönen Lago Maggiore. Durch Locarno fuhren  wir am See entlang nach Italien, ins Hotel Royal in Stresa.

Tag 2 – Borromäische Inseln

Heute weckt uns der Sonnenschein! Ein herrlich klarer Tag nach dem gestrigen Regen.
In fünf Minuten sind wir an der Bootsanlegestelle und fahren mit zwei Privatbooten zur Isola Bella, die schönste der vier Perlen im Borromäischen Golf,  wie diese Inseln genannt werden.
Alexandre Dumas schwärmte von der Insel - es sei ein Ort von  unvergleichlichem Zauber!
Zuerst eine geführte Besichtigung des Palazzo Borromeo. Dann der ausgiebige Besuch des wunderschönen Terrassengartens, ein Meisterwerk der italienischen Gartenkunst. Besonders beeindruckten uns die berühmten weißen Pfauen der Insel. Ein erhabener Anblick, wenn sie stolz ihr Rad schlagen und sich präsentieren. Dann noch eine kurze Schifffahrt zur Mutterinsel, der Isola Madre. Hier durchstreifen wir in aller Ruhe auf einer Fläche von fast acht Hektar den Landschaftsgarten im englischen Stil. Im Gegensatz zur Isola Bella findet man hier nur wenige Touristen. Die Insel ist eine der ältesten Gartenanlagen Italiens. Auch hier werden wir von Pfauen und auch Fasanen begrüßt. Eine Führung bringt uns ins Innere des Palazzo Madre.
Am späten Nachmittag sind wir wieder in unserem Hotel.

Tag 3   Milano

Heute geht’s nach Mailand und wir besichtigen mit unserem Stadtführer Andrea einen Teil der Stadt. Wir besuchen den Monumentalen Friedhof, werfen später ein Blick auf die Scala, eines der berühmtesten Opernhäuser der Welt. Ein Spaziergang durch die Galleria Vittorio Emanuele II. bringt uns zum Domplatz. Andrea führt uns durch den berühmten Dom,  die drittgrößte Kirche der Welt. In unserer ausgiebigen Freizeit besuchen einige Gäste das Innere des Teatro alla Scala. Andere fahren oder steigen dem Dom auf das Dach und genießen den genialen Ausblick bis zu den Alpen. Gemeinsam bummeln wir zu unserem Bus zurück, der am Castello Sforza auf uns wartet, und fahren wieder zum Lago Maggiore zurück.  Am See entlang lernen wir noch das westliche Seeufer auf Piemonteser Seite kennen.

Tag 4  Centovalli

Der Bus bringt uns durch das Ossolatal Richtung Simplonpass nach Domodossola.
Hier besteigen wir die Centovallibahn, die durchs Valle Vigezzo und ab der schweizerischen Grenze durchs Centovalli im Kanton Tessin nach Locarno führt.
Sie verbindet die Strecke der Gotthardbahn mit der Bahnlinie durch den Simplon. Und da heute der Simplon wegen einem Erdrutsch gesperrt ist, warten wir einige Minuten auf den Anschlußzug. Die Gäste müssen den Umweg über Locarno in Kauf nehmen.
Auf halbem Wege besuchen wir im bekannten Wallfahrtsort  Re den gigantischen Bau der Wallfahrtskirche Madonna del Sangue, der Blutmadonna, aus dem 16. Jahrhundert. Sie  erinnert an ein Wunder von 1494.  Das Madonnenbild soll nach einem Steinwurf  20 Tage lang blutige Tränen geweint haben. Herbeigeeilten geschahen Wunder.
Wir wollen aber weiter nach Locarno! Dort spazieren wir in unserer Freizeit auf der Promenade am See oder zur Pizza Grande, der Mittelpunkt der Altstadt, und weiter durch die kleinen Gassen.
Unser Busteam legt noch einen Stopp in Ascona ein. Ein kleines Fischerdorf, das durch die Wahrheitssucher und Hermann Hesse zu internationaler Berühmtheit gelangte. Hier gefällt es uns noch besser. Die Fahrt führt uns dann wieder am See entlang über die Grenze zurück nach Italien.

Tag 5  Monte Mottarone

Der 1.491 Meter hohe Monte Mottarone ist der Hausberg von Stresa. Nur wenige Minuten sind es bis zur Seilbahn. Heute besteht das Angebot, mit Petra auf den Berg zu fahren oder den Tag individuell zu verbringen. Doch das Wetter macht uns einen Strich durch die Rechnung. Es ist regnerisch und grau. Trotzdem  wollen fast alle Gäste auf den Berg. Mit der Kabinenbahn geht es auf 1385 m und weiter mit dem Sessellift zum Gipfel. Leider ist von der gepriesenen Aussicht auf 7 Seen und die Monte Rosa Gruppe nix zu sehen. Auch Rodeln macht bei dem Wetter keinen Sinn. Aber wenigstens regnet es nicht. Auf der Zwischenstation in 803 m Höhe besuchen wir also noch den Alpino Garten mit mehr als 1000 Pflanzen …
Am Nachmittag spazieren dann viele Gäste auf der Uferpromenade in ca 20 Minuten nach Stresa, im 19. Jahrhundert einer der berühmtesten Kurorte Italiens. Man spürt noch etwas vom Flair der Belle Epoque, wenn man die alten Hotelpaläste bestaunt. Auch wenn manches etwas in die Jahre gekommen ist.

Tag 6  Como, Lugano

Über die Autobahn geht es zügig zum  Comer See. Für viele ist es der schönste oberitalienische See, mit der imposanten Bergkulisse und der mediterranen Vegetation. Schon in den vergangenen Jahrhunderten war der See ein beliebtes Reiseziel.  Heute sind bereits wieder einige berühmte Villen in russischer Hand, wie wir bei unserer Seenrundfahrt gehört haben.  Como ist der Geburtsort von  Allesandro Volta, der als einer der Begründer der Elektrizitätslehre gilt und die Batterie erfand. An ihn erinnert ein monumentales Museum. Zu seinen Ehren wurde die Maßeinheit für die elektrische Spannung Volt genannt.
Gemeinsam gehen wir zum Domplatz und in Eigenregie besichtigen wir den berühmten Dom, der zu den bedeutendsten Kirchenbauten Norditaliens gehört. Dann unternehmen wir eine kleine Rundfahrt auf dem See, genießen die Landschaft und erfahren einiges über berühmte Besucher und Villenbesitzer am See.
Nur eine kurze Fahrt ist es hinüber nach Lugano in der Schweiz. Auch am Luganer See geben sich die Reichen und Schönen ein Stelldichein und leben in den Villen über dem See.
Heute sind wir da! Nur leider nicht die Sonne! Regenschirm ist angesagt.
So fällt der Spaziergang durch den schönen Park mit Seeblick aus. Dafür schauen wir uns erst mal die Kirche Santa Maria degli Angioli an. In dieser Kirche findet man die schönsten Fresken der Meister der Renaissance. In den Gemälden ist der Einfluss von Leonardo da Vinci zu erkennen. Sein Schüler Bernardino Luini hat sie Anf 16.Jh gemalt. Die Kathedrale San Lorenzo wird allerdings gerade renoviert. Doch in den Geschäften der modernen Stadt gibt es auch allerhand zu schauen. Allerdings ist heute rege Bautätigkeit ausgebrochen, denn morgen beginnt die Tour de Suisse in Lugano. Am See entlang geht es am Nachmittag wieder über Locarno nach Stresa.

Tag 7  Marktbesuch – Ortasee

Zuerst steht ein Marktbesuch auf dem Programm. Samstag ist in Intra Markt und so ist unser Weg nur kurz. Es findet sich so allerhand, was man gebrauchen kann - oder auch nicht. Aber die Nachbarn müssen ja als Dankeschön fürs Blumengießen ein Mitbringsel bekommen.
Mittags fahren wir zum Ortasee und mit einer kleinen für uns bestellten Bahn ins Zentrum des kleinen Städtchens. Ein romantischer Ort! Wir genießen es, mal wieder in der Sonne zu sitzen.
Ein Boot bringt uns zur kleinen Insel San Giulio, benannt nach dem griechischen Diakon Julius, der hier am Ende des 4. Jahrhunderts lebte und eine kleine Kirche errichtete. Die Silhouette der Insel wird heute beherrscht vom mächtigen ehemaligen Bischofspalast und von der Basilika. Man kann nur auf einen vorgegebenen Rundweg in ca 15 Minuten über die Insel spazieren.
Mit der Bahn geht es eher als geplant zurück zum Bus. Nur gut, denn als wir im Bus sitzen, beginnt ein mächtiger Regenschauer.
Auch am Abend hat der Regen noch nicht aufgehört. Und wir wollen zum Abschluss dieser schönen Eberhardt-Reise mit dem Schiff zum Abendessen hinüber zur Isola Pescatori.
Erst mal verschieben wir die Abfahrt um ein halbe Stunde. Eigentlich wollten wir uns ja noch die Insel anschauen, aber in feuchten Sachen macht das Abendessen auch keinen Spaß. Doch es wird trotzdem ein schöner Abend mit leckerem Essen und Getränken.
Mit 2 Booten geht es zurück zum Hotel. Auf Wunsch der Fußballfreunde bestellt Petra das eine Boot für 15 min eher, so dass man fast pünktlich zum Spiel kommt.
Nun noch schnell die Kofferpacken - inclusive der schönen Erinnerungen an unsere Reise an den  Lago Maggiore!

Tag 8  Heimreise

Der Sonnenschein macht uns den Abschied schwerer.
Aber „Sellerie“ - gegen 8 müssen wir gen Heimat starten. Zum letzten Mal am See entlang.
Aber - die Tour de Suisse setzt um. Sie startet heute in Verbania! Und alle Tourbusse und Organisationsfahrzeuge kommen uns auf der engen Straße entgegen. Da sind manchmal verkehrsbedingte Stopps und Rangieren für unseren Chauffeur Andreas erforderlich. Aber - wir haben sie alle gesehen!!!
Wir fahren wieder in Bellinzona auf die Autobahn. Bei dem schönen Sonnenschein machen wir noch eine Pause vorm Bernardino-Tunnel und blicken hinab ins Mesolcina-Tal. Durch die schneebedeckten Berge der Schweiz, vorbei an Liechtenstein, Bregenz fahren wir wieder nach Deutschland. Unsere Transferfahrzeuge erwarten uns schon und am späten Abend können wir mit vielen neuen tollen Eindrücken und Erinnerungen glücklich in unser Bett sinken

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht