Reisebericht: Rundreise Lago Maggiore – Norditalien erleben

20.07. – 27.07.2013, 8 Tage Rundreise in Italien: Armeno, Baveno oder Stresa am Lago Maggiore – Mailand – Locarno – Verzasca–Tal – Luganer See – Comer See – Bellagio – Ortasee – Centovallibahn


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An der Südseite der Alpen haben wir eine herrliche Woche bei strahlendem Sonnenschein in einer Traumkulisse erleben können - Berge, Seen, Inseln, exotische Pflanzenwelt, berühmte Ferienorte, traumhafte Villen ...
Ein Reisebericht von
Petra Sauer

Tag 1 – Anreise Stresa


Mit unserem 5-Sterne-Bus der Firma Puschmann starten wir morgens um Sechs in Dresden mit unserer Reiseleiterin Petra zur Fahrt nach Italien. Am Rasthof Fränkische Schweiz übernimmt unser Stammfahrer Dietmar den Bus. Vorbei an Nürnberg und Ulm führt uns die Fahrt zum Bodensee, und weiter durch die Schweiz. Leider haben wir immer wieder kleinere Staus, so dass wir zeitlich doch ganz schön in Verzug geraten. Zuerst im Rheintal, und dann den Hinterrhein folgend, geht es hinauf zum San Bernardino. Den Berg durchquerten wir im 6,6 km langen Tunnel. Durchs das Mesolcina-Tal führt uns die Fahrt ins Tessin, und wir machen erste Bekanntschaft mit dem schönen Lago Maggiore. Vorbei an Locarno fahren wir am See entlang nach Italien, ins Hotel Royal in Stresa.

Tag 2 – Milano


Heute geht's nach Mailand und wir besichtigen mit unserem Stadtführer Andrea einen großen Teil der Stadt. Es ist Sonntag und vom üblichen Verkehrstrubel in Mailand nichts zu spüren, so dass wir mit unserem Bus die Stadt ausgiebig erkunden können. Wir besuchen den Monumentalen Friedhof, werfen später von außen einen Blick auf die Scala, eines der berühmtesten Opernhäuser der Welt. Ein Spaziergang durch die Galleria Vittorio Emanuele II. bringt uns zum Domplatz. Individuell besichtigen wir den berühmten Dom, die drittgrößte Kirche der Welt.
In der Freizeit fahren einige Gäste auf das Dach des Domes. Oder sie bummeln durch die berühmten Einkaufsstraßen, denn die Geschäfte haben auch am Sonntag geöffnet. Gemeinsam spazieren wir zu unserem Bus zurück, der am Castello Sforza auf uns wartet, und fahren wieder zum Lago Maggiore zurück. Am See entlang lernen wir das südwestliche Seeufer auf Piemonteser Seite kennen.

Tag 3 Monte Mottarone


Der 1.491 Meter hohe Monte Mottarone ist der Hausberg von Stresa. Nur wenige Minuten sind es bis zur Seilbahn. Heute fahren wir mit Petra auf den Berg. Mit der Kabinenbahn geht es bis auf 1385 m und weiter mit dem Sessellift zum Gipfel. Da noch andere Gäste anstehen, fahren wir in zwei Gruppen ab 9.30 Uhr nach oben. Wir genießen die Seeblicke schon aus der Kabinenbahn. An der Mittelstation in 803 m Höhe müssen wir umsteigen und statten zuerst dem Alpino Garten mit mehr als 1000 Pflanzen einen Besuch ab. Allerdings hält sich die Blütenvielfalt in Grenzen, so dass wir uns nicht zu lange aufhalten und zur zweiten Etappe starten. Weiter geht es dann noch bis zum Gipfel mit dem Sessellift. Leider ist von der gepriesenen Aussicht auf sieben Seen und die Monte Rosa Gruppe nicht viel zu sehen. Wir können nur Lago Maggiore und Ortasee erkennen. Die Sonne scheint und einige Gäste unternehmen eine der vielen Wanderungen, die hier oben möglich sind. Es herrschen angenehme Temperaturen, denn unten am See sind über 30 Grad. Auch Rodeln macht Spaß. Andere genießen den Nachmittag am See.

Tag 4 Lugano, Comer See Belaggio


Am Lago Maggiore fahren wir wieder nach Norden in die Schweiz, Richtung Locarno und weiter nach Lugano. Am Luganer See geben sich die Reichen und Schönen ein Stelldichein und leben in den Villen über dem See. Heute sind wir da! Wir hatten wieder etwas Stau, so bleibt nicht allzu viel Zeit für Lugano. Dietmar setzt uns im Zentrum der Stadt ab. Petra bringt uns über die Strandpromenade mit schönem Seeblick zur Kirche Santa Maria degli Angioli. In dieser Kirche findet man die schönsten Fresken der Meister der Renaissance. In den Gemälden ist der Einfluss von Leonardo da Vinci zu erkennen. Sein Schüler Bernardino Luini hat sie Anfang 16.Jh gemalt. In den Geschäften der modernen Stadt gibt es auch allerhand zu schauen.
Aber wir wollen noch zum Comer See. Da es einen neuen Tunnel gibt, können wir es mit unserem Bus wagen, am Luganer See über Gandria nach Menaggio zu fahren und sparen natürlich Zeit. Für viele ist der Comer See der schönste oberitalienische See, mit der imposanten Bergkulisse und der mediterranen Vegetation. Schon in den vergangenen Jahrhunderten war er ein beliebtes Reiseziel. Heute sind bereits wieder einige berühmte Villen in russischer Hand!
Unser Ziel ist Bellagio, bekanntester und beliebtester Ferienort am See, auch Perle des Lario genannt. Am Fähranleger teilt unser Busteam schnell noch die bestellten Würstchen aus, da wir zum Essen in Lugano weder Zeit noch Franken hatten. Mit der Fähre fahren wir in zehn Minuten hinüber nach Bellagio. Der Ort liegt herrlich zwischen den beiden südlichen Seearmen, dem Lago di Como und dem Lago di Lecco. Hier haben wir freie Zeit, um durch die kleinen Gassen der Stadt zu bummeln. Petra empfiehlt uns die Villa Melzi, einen herrlicher Park. Franz Liszt und die verheiratete Gräfin d'Agoult verbrachten drei romantische Monate in Bellagio! Am Seeufer steht ein kleiner Pavillon im maurischen Stil, davor die berühmte Statue Dante mit Beatrice. Hier soll Liszt die „Sonate für Dante" komponiert haben.
Mit der Fähre geht es wieder nach Cadenabbia, wo uns der Bus erwartet und wir fahren über Como und die Autobahn zurück nach Stresa.

Tag 5 Centovalli


Der Bus bringt uns durch das Ossolatal Richtung Simplonpass nach Domodossola.
Hier besteigen wir die Centovallibahn, die durchs Valle Vigezzo und ab der schweizerischen Grenze durchs Centovalli im Kanton Tessin nach Locarno führt.
Sie verbindet die Strecke der Gotthardbahn mit der Bahnlinie durch den Simplon. Auf halbem Wege besuchen wir im bekannten Wallfahrtsort Re den gigantischen Bau der Wallfahrtskirche Madonna del Sangue, der Blutmadonna, aus dem 16. Jahrhundert. Sie erinnert an ein Wunder von 1494. Das Madonnenbild soll nach einem Steinwurf 20 Tage lang blutige Tränen geweint haben. Herbeigeeilten geschahen Wunder. Nach einer kurzen Besichtigung und einem kleinen Mittagsimbiss fahren wir mit der nächsten Bahn weiter in die Schweiz nach Locarno! Dort lädt uns Petra zu einer Zahnradbahn-Fahrt zur bekannten Wallfahrtskirche Madonna del Sasso ein. Aber nur die Hälfte der Gäste möchte die herrliche Aussicht über den See genießen. Es ist aber auch sehr heiß. Viele spazieren lieber auf die Promenade am See, um im Schatten zu ruhen. Oder zur Pizza Grande, der Mittelpunkt der Altstadt, wo schon die Vorbereitungen für das Filmfestival im Gange sind. Kleine Gassen laden auch noch zum Entdecken ein, und natürlich die tollen Geschäfte zum Einkaufen.
Dietmar holt uns mit dem Bus ab, und die Fahrt führt uns dann wieder am See entlang über die Grenze zurück nach Italien.

Tag 6 Borromäische Inseln


Heute können wir zu den Inseln im Borromäischen Golf fahren, die direkt vor unserer Haustür liegen, oder den Tag individuell verbringen. Fast alle Gäste lassen sich diese Gelegenheit natürlich nicht entgehen. In fünf Minuten sind wir an der Bootsanlegestelle und fahren mit einem Privatboot zur Isola Bella, der schönsten der vier Perlen im Borromäischen Golf, wie diese Inseln genannt werden. Alexandre Dumas schwärmte von der Insel - es sei ein Ort von unvergleichlichem Zauber!
Zuerst führt uns eine nette Schlossdame humorvoll durch den Palazzo Borromeo, der noch immer im Familienbesitz ist. Wir bewundern die wertvolle Ausstattung. Dann der ausgiebige Besuch des wunderschönen Terrassengartens, ein Meisterwerk der italienischen Gartenkunst. Besonders beeindruckten uns die berühmten weißen Pfauen der Insel. Ein erhabener Anblick, wenn sie stolz ihr Rad schlagen und sich präsentieren. Aber heute bevorzugen die meisten Tier den Schatten. Später noch eine kurze Schifffahrt zur Mutterinsel, der Isola Madre. Die Insel ist eine der ältesten Gartenanlagen Italiens. Auch hier werden wir von Pfauen und auch Fasanen - und Hunden, wenn auch als Kunstwerk- begrüßt. Eine Führung bringt uns ins Innere des Palazzo Madre. Dann durchstreifen wir noch den Landschaftsgarten im englischen Stil auf einer Fläche von fast acht Hektar. Im Gegensatz zur Isola Bella findet man hier nur wenige Touristen. Am späten Nachmittag bringt uns das Boot wieder in unser Hotel.

Tag 7 Markt und Ortasee 

Zuerst steht heute ein Marktbesuch auf dem Programm. Freitag ist in Stresa Markt und so spazieren wir auf der Uferpromenade in ca 20 Minuten ins Zentrum. Wer nicht möchte, kann eher, später oder gar nicht gehen. Dann wird er mittags von Dietmar mit dem Bus vom Hotel mitgenommen. Im 19. Jahrhundert war Stresa einer der berühmtesten Kurorte Italiens. Man spürt noch etwas vom Flair der Belle Epoque, wenn man die alten Hotelpaläste bestaunt. Allerdings ist manches doch etwas in die Jahre gekommen, aber vieles wurde modernisiert.
Auf dem Markt findet sich so allerhand, was man gebrauchen kann - oder auch nicht. Aber die Nachbarn müssen ja als Dankeschön fürs Blumengießen ein Mitbringsel bekommen!
Mittags fahren wir zum Ortasee und mit einer kleinen für uns bestellten Bahn ins Städtchen, ein romantischer Ort! Vorher gibt es wieder Würstchen, wer noch nichts gefunden hat... Ein Boot bringt uns sofort zur kleinen Insel San Giulio, benannt nach dem griechischen Diakon Julius, der hier am Ende des 4. Jahrhunderts lebte und eine kleine Kirche errichtete. Die Silhouette der Insel wird heute beherrscht vom mächtigen ehemaligen Bischofspalast und von der Basilika. Man kann nur auf einen vorgegebenen Rundweg in ca 15 Minuten über die Insel spazieren. Dann ist Zeit, Orta zu erkunden, ein letzter Eisbecher oder Cappuccino ... Mit der Bahn geht es 16 Uhr zurück zum Bus und ins Hotel. Am Abend fahren wir zum Abschluss dieser schönen Eberhardt-Reise mit dem Schiff zum Abendessen hinüber zur Isola Pescatori. Vorher umrunden wir noch die Insel. Es wird ein schöner Abend mit leckerem Essen und Getränken. Nun noch schnell die Koffer packen - und die schönen Erinnerungen an unsere Reise an den Lago Maggiore kommen mit hinein!

Tag 8 Heimreise


Acht Uhr müssen wir gen Heimat starten. Zum letzten Mal fahren wir nun am Lago Maggiore entlang. In Bellinzona geht es wieder auf die Autobahn. Bei dem herrlichem Sonnenschein machen wir noch eine Pause an einem Aussichtspunkt vorm Bernardino-Tunnel und blicken hinab ins Mesolcina-Tal. Durch die Berge der Schweiz, vorbei an Liechtenstein, Bregenz fahren wir wieder nach Deutschland. Pünktlich kommen wir an unseren Umstiegsorten an. Unsere Transferfahrzeuge erwarten uns schon und am späten Abend können wir mit vielen neuen tollen Eindrücken und Erinnerungen glücklich in unser Bett sinken.

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