Reisebericht: Rundreise Lago Maggiore – Norditalien erleben

01.05. – 08.05.2017, 8 Tage Rundreise in Italien: Armeno, Baveno oder Stresa am Lago Maggiore – Mailand – Locarno – Verzasca–Tal – Luganer See – Comer See – Bellagio – Ortasee – Centovallibahn


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Zauberhafte Tage am Lago Maggiore, eine reizvolle Jahreszeit und ein ausgewogenes Reiseprogramm - was wollte wer mehr?
Ein Reisebericht von
Norbert Binder

ZUM LAGO MAGGIORE WAR SCHON LANGE GEPLANT EINE FAHRT. SO BUCHTEN WIR EINE REISE MIT EBERHARDT. OB VERZASCATAL, MAILAND ODER VOM MOTTARONE DER ATEMBERAUBENDE BLICK – ALL DAS SEHEN ZU DÜRFEN EMPFINDEN WIR ALS PURES GLÜCK.  (Reisepoesie)

Von Dresden über ... nach Stresa am Montag, 01.05.2017

Ob als Sparzustieg oder mit einem Haustürtransfer gebucht, alle 40 Reisegäste waren pünktlich an den Zustiegsstellen eingetroffen. Mit regelmäßigen Pausen als Fahrtunterbrechung, auch für den Busfahrer Frank, fuhren wir durch eine winterliche Schweiz
( Graubünden )zum Lago Maggiore nach Stresa. Nach dem Check-In gab es zügig unser erstes Abendessen. Einige Gäste ließen es sich nicht nehmen und machten später noch einen kleinen Spaziergang zum nahegelegenen Seeufer.

Orta, Ortasee, Isola San Giulio am Dienstag, 02.05.2017


Ein erstes Frühstück in Italien, dann die Abfahrt mit dem Bus nach Orta. Am Ortsrand stiegen wir um in eine kleine Bimmelbahn - Trenino di Orta- und fuhren in Richtung Ortsmitte. Am Minigolfplatz aussteigend legten wir den Weg zum Hauptplatz Piazza Mario Motta zu Fuß zurück und setzten mit zwei Booten über zur Isola San Giulio. Hier erwartete uns mit der Basilika von San Giulio ein Meisterwerk der Kirchenbaukunst. 390 n.Chr. zeichnete San Giulio am Ufer des Sees. Eines Tages warf er seinen Umhang auf das Wasser, legte sich auf ihn und schwamm zur damals aus nacktem Felsen bestehenden Insel hinüber. Er verscheuchte mit bloßer Hand einen Drachen, die vorhandenen Schlangen und entschied sich zum Bau einer kleinen Kirche als seinen letzten Bestimmungsort. Noch heute ruhen hier seine sterblichen Überreste obwohl die Kirche selbst über die Jahrhunderte nach Zerstörung, Wiederaufbau, Umbau und Erweiterung eine veränderte Architektur bekam. Als wichtigste Arbeit in der Basilika wird die mittelalterliche Kanzel aus schwarzem Marmor genannt, entstanden zu Beginn des 12. Jahrhunderts.Wir besichtigten die Basilika und spazierten anschließend auf dem Weg der Stille. Bei unserer Rückkehr mit den Booten hatten wir einen herrlichen Blick auf den heiligen Berg von Orta, den Sacro Monte di San Francesco.
Zurück in Orta nahmen wir uns Zeit für einen Bummel, einen kleinen Mittagsimbiß, ein gutes Eis oder auch ein Verweilen mit Genuß auf einer Parkbank. Am Nachmittag war im Reiseprogramm Freizeit in Stresa angekündigt und so trafen wir uns alle??? zur Rückfahrt wieder. Oh, zwei Damen fehlten ! Die Gruppe wurde vom Frank mit dem Bus zum Hotel gefahren und hatte Freizeit, der Reiseleiter ´fing´die Damen wieder ein und brachte sie zwei Stunden später in ihr Hotel. Der Tag endete mit unserem gemeinsamen Abendessen.

Lugano, Bellagio, Villa Carlotta am Mittwoch, 03.05.2017


Ein zweites Frühstück in Italien und dann fuhren wir mit unserem Bus nach Lugano. Stau bei der Anfahrt und Regen in Lugano ließen nur wenige Eindrücke von dieser mondänen Stadt zu. Bei einem kleinen Bummel durch die Via Nassa konnten wir aber schon erkennen: Hier in Lugano braucht jeder die richtige Kreditkarte bei einer Einkaufstour. Wir sahen aber auch die kleine Kirche Santa Maria degli Angioli mit Fresken von Bernardino Luini, das im neoklassizistischen Stil 1844 erbaute Rathaus, das 2015 eröffnete neue Kulturzentrum und hatten einen guten Blick auf die "Hausberge" von Lugano, den Monte Bre und den Monte San Salvatore.
Es wurde schließlich Zeit aus Lugano abzufahren denn es erwartete uns in Tremezzo ein Linienschiff, das uns über den Comer See nach Bellagio übersetzte. Hier in Bellagio nahmen wir uns etwas mehr Zeit zur Erkundung dieses kleinen und auch feinen Ortes. Kleine italienisch typische enge Gassen, feine Läden für Touristen - und auch Einheimische - mit breitem Warensortiment, eine gut aufgestellte Gastronomie für ein Mittagessen, herrliche Ausblicke über den Comer See und nicht zuletzt die St. Jakob-Basilika von Bellagio. Sie gilt als eines der besten Beispiele römisch-lombardischer Baukunst und wurde 1904 mit einem Ministerialerlaß zum Nationaldenkmal erklärt. Nach diesem Besuch brachte uns das Linienschiff zurück nach Tremezzo. Da der Mai schönster Monat des Jahres ist, da einige Reisegäste auf dieser Reise ihren Geburtstag feierten und andere zwar nicht auf dieser Reise, aber doch im Mai, dazu, das Lugano am Vormittag etwas kurz kam, entschloß sich der Reiseleiter zu einer Zugabe: Ein Besuch der Villa Carlotta am Comer See. Dankbar wurde diese Geste angenommen.
Mit dem Bau der Villa Carlotta wurde 1690 begonnen, zu Beginn des 19.Jh. wurde die Gartenanlage ausgebaut und die Kunstsammlung erweitert, dann 1843 an Marianne von Oranien-Nassau verkauft. Sie schenkte die Villa 1850 ihrer Tochter Prinzessin Charlotte von Preussen zur Hochzeit mit Georg II. von Sachsen-Meiningen. Bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges blieb die Villa im Besitz der Familie, wurde später unter italienische Staatsaufsicht gestellt und 1927 in italienischen Staatsbesitz überführt. Die ehemalige Sommerresidenz ist heute Museum in einer etwa 8 ha. großen Parkanlage mit italienischem Garten, mit englischem Garten, herrlichem Rhododendron- und Azaleengarten. Dazu ein Bambusgarten mit über 25 Bambusarten. Der Besuch war die Abrundung eines recht schönen Tages am Comer See.
Nach einer störungsfreien Rückfahrt zum Hotel erwartete uns das Abendessen und noch ein entspannter Abend  .

Verzascatal und Locarno am Donnerstag, 04.05.2017


Als Auftakt des Tages, wie zuvor auch, unser Frühstück. Mit dem Bus entlang der westlichen Uferstraße des Lago Maggiore vorbei an Baveno, den Ortsteilen von Verbania, Ghiffa, Cannero, Cannobio, Brissago, Ascona und Locarno fuhren wir in das `Grüne Herz des Tessin`, das wildromantische Verzascatal. Einen ersten Aufenthalt legten wir an der 220m hohen Staumauer ein, an der schon James Bond seinen spektakulären Sprung im Film GOLDENEYE hinlegte. In der Saison kann nun jeder Adrenalinsüchtige hier seinen Sprung absolvieren, klassisch oder rückwärts oder nachts im Mond- und Sternenlicht. Für uns bot sich noch keine Möglichkeit und auch die Springleidenschaft hielt sich in engen Grenzen. Nach diesem Stopp fuhren wir an das Ende des Tales, nach Sonogno. Hier befindet sich mit dem Casa Genardini das Museum des Verzascatales, das einerseits als typisches Gebäude des 18. Jh. im Verzascatal gilt und andererseits das Leben der Talbewohner über die Jahrhunderte in einer Ausstellung dokumentiert. Wir machten einen Spaziergang durch den Ort, nahmen auch einen kleinen Imbiss ein und nutzten die Schönheit und Ruhe dieses Ortes für ein Gruppenfoto.
Schließlich wurde es Zeit für die Rückfahrt, denn am Nachmittag wollten wir noch Locarno besichtigen. Ein kurzer Fotostopp bot sich bei der Rückfahrt an der Ponte dei Salti an. Diese Fußgängerbrücke über die Verzasca, ausgeführt als Steinbrücke mit zwei Bögen, wurde im 17. Jh. erbaut. Sie mußte schon öfter repariert werden , da im Laufe der Zeit die reißenden Wasser der jährlichen Fluten immer wieder zu Erosionen führten. Heute ist die Brücke ein geschütztes Kulturgut. Unsere Weiterfahrt führte nach Locarno, weltweit bekannt durch das Filmfestival, aber auch seiner Blumenpracht wegen. Schon in der Römerzeit war dieser Ort strategisch und wirtschaftlich wichtig. Als Zeuge der Vergangenheit gilt u.a. die Wallfahrtskirche Madonna del Sasso, der wir zuerst einen Besuch abstatteten. Mit der historischen Standseilbahn fuhren wir zum Sacro Monte Madonna del Sasso hinauf und besichtigten die im April 2012 nach Renovierung wiedereröffnete Wallfahrtskirche. Uns bot sich eine Fülle an Kunst, Architektur und Geschichte. Im Anschluß und nach der Talfahrt konnten wir noch durch die einladende Altstadt von Locarno bummeln. Ein weiterer eindruckvoller Tag neigte sich dem Ende zu und wir fuhren zurück zum Hotel in Stresa. Hier erwartete uns das Abendessen und für einige Gäste noch ein `Bergfest´ - vier von acht Reisetagen waren flugs vergangen.

Markt in Stresa;Freizeit am Lago Maggiore;Seilbahnfahrt zum Mottarone am Freitag, 05.05.2017


Ein sehr entspannter Tag begann mit einem Frühstück und viel Sonnenschein !
Heute konnte jeder Reisegast sich sein eigenes Programm zusammenstellen. Der Reiseleiter bot an, sich zu treffen und gemeinsam zum Markt in Stresa zu spazieren. Es wurde gut angenommen. Für die Mittagszeit bot der Reiseleiter an, sich zu treffen und gemeinsam zur Talstation der Seilbahn  (hinauf zum 1491 m hohen Mottarone ) zu laufen. Es wurde sehr gut angenommen und so wurde jeder mit einem Hin- und Rückfahrticket ausgerüstet. Die Auffahrt wurde bei schönstem Wetter und einer fantastischen Sicht zu einem besonderen Erlebnis. Alle waren zum Ende des Tages wieder vereint - beim gemeinsamen Abendessen im Hotel.

Ausflug zu den Borromäischen Inseln (fakultativ) am Sonnabend, 06.05.2017


Mit 37 von 40 Reisegästen ging es nach dem Frühstück zum Bootsanleger. Hier erwarteten uns zwei Capitanos zum Übersetzen auf die Isola Bella. Diese Insel liegt wie ein Boot auf dem Wasser des Lago Maggiore und es ist schwer, ihre harmonische Schönheit in Worte zu fassen. Das tat dann Michaela, die uns in ca.70 Minuten bei einer Führung durch den Palazzo Borromeo recht Wissenswertes vermittelte. Fortgesetzt wurde es dann durch ein individuelles Erkunden im italienischen Garten mit seiner Blütenpracht, seiner Abfolge von Terrassen, Blumenbeeten, Statuen und Brunnen. Herrlich auch das Radschlagen eines Pfaues mitten in der Gartenanlage, wenn man es denn erleben konnte. Die Mittagspause verbrachten wir noch auf der Isola Bella und leider begann es zu regnen . Unsere Capitanos holten uns zur Überfahrt auf die Isola Madre pünktlich ab. Auf der etwas weiter im Lago Maggiore gelegenen Insel erwartete uns Alfredo zu einer Garten- und Palastführung. Wir wandelten mit ihm durch einen üppigen botanischen Garten englischen Stils, sahen eine Fülle an Azaleen, Rhododendron, Kamelien, Palmen, Zitruspflanzen und Magnolien. Wir bewunderten die gerettete Kaschmir-Zypresse und waren auf die Erklärungen von Alfredo bei der Palastführung gespannt. Humorvoll brachte er uns Borromäische Familiengeschichte im Empfangssaal oder in den verschiedenen Schlafzimmern oder in den Sälen des Marionettentheaters näher. Prachtvoll ausgestaltet auch der Speisesaal, die Bibliothek, der Familiensaal und der venezianische Saal. Auf Alfredo, der uns auch viel Spaß gab, wartete im Anschluß eine neue Gruppe und er verabschiedete sich von uns. Wir wandelten noch ein wenig durch die wundervolle Gartenlandschaft, fanden schließlich alle den Schiffsanleger und unsere Capitanos. Die setzten uns wieder über nach Stresa und wir hatten noch ein wenig freie Zeit bis zum Abendessen.

Mailand am Sonntag, 07.05.2017


Zunächst ein vorletztes Frühstück im Hotel und dann starteten wir mit dem Bus nach Mailand. In Mailand waren wir mit Fedra am Monumentalfriedhof verabredet. Sie sollte uns einen guten Teil des Tages in Mailand begleiten. Pünktlich trafen wir uns, erledigten zunächst das Notwendige, wurden mit Hörfunk ausgerüstet und lernten bei einer Führung über einen Teil des Monumentalfriedhofs für uns eher ungewöhliche Grabstätten kennen. Dieser Friedhof wurde 1866 eingeweiht, das Projekt stammt vom lombardischen Architekten Carlo Maciachini und es soll berühmte Persönlichkeiten, deren Name eng an die politische und bürgerliche Geschichte Mailands gebunden ist, würdigen und lebendig erhalten. Recht eindrucksvoll allemal dieser Friedhof. Anschließend fuhren wir in das Zentrum von Mailand, verließen in der Nähe der berühmten Mailänder Scala den Bus und waren fortan zu Fuß unterwegs. Da das Opernhaus geschlossen war spazierten wir durch die Einkaufsgalerie Vittorio Emanuele zum Domplatz. Immer wieder erklärte Fedra mit Hilfe des Hörfunks allen Reisegästen Interessantes, Wissenswertes, Zweckmäßiges (z.B. auch zum Sicherheitscheck beim Einlaß in den Dom) sehr kompetent. Sie war und ist schon eine wahre Perle als Stadtführerin in Mailand. Nach der Führung im Dom verabschiedeten wir uns von Fedra und hatten nun noch einige freie Zeit bis zur Rückfahrt zum Hotel. Jeder konnte sich die Zeit nach eigener Interessenlage gestalten. Pünktlich trafen wir uns alle wieder zum Buseinstieg, fuhren störungsfrei nach Stresa, konnten schon das Gepäck für die Abreise am nächsten Morgen vorbereiten und nahmen ein letztes Abendessen in unserem schönen Hotel ein.


Von Stresa, Brissago und .....nach Dresden am Montag, 08.05.2017


Ein letztes und frühes Frühstück, dann Gepäckverladung und Start gen Heimat. In Brissago nahmen wir noch einen weiteren Gast auf, der bei Eberhardt-Travel nur die Heimfahrt gebucht hatte (JA, SO ETWAS GIBT ES BEI EBERHARDT AUCH!). Die Heimfahrt wurde immer wieder durch notwendige und zweckmäßige Pausen aufgelockert und die Verkehrslage erwies sich als normal. So erreichten wir die Ausstiegsstellen nach Plan, die mitgebuchten Haustürtransfere waren pünktlich vor Ort und es gab auch sonst nichts zu meckern !?
Schön, daß Sie dabei waren ! Danke und alles Gute von Ihrem Reiseleiter Norbert


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