Reisebericht: Italien – Rundreise Rom und Amalfiküste

06.05. – 15.05.2012, 10 Tage Rundreise Orvieto – Rom – Vatikan – Vesuv – Pompeji – Amalfiküste – Neapel


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Von der Domstadt Orvieto in die Metropole Rom als Zentrum der Antike und mit dem Vatikan „Herz“ des Christentums und über Vesuv und Pompeji zur herrlichen Amalfiküste mit Ausflügen nach Capri, Amalfi und Paestum.
Ein Reisebericht von
Dr. Michael Krause
Dr. Michael Krause

Reisebericht

Eine einzigartige Kombination von Städtereise - in die Metropole Rom, Hauptstadt der Antike und Zentrum des Christentums  - und landschaftlichem Zauber, gepaart mit Historie und Kultur, das ist unsere Reise Rom und Amalfiküste. Hier kommt nahezu jeder auf seine Kosten, denn egal ob Sie sich für Geschichte interessieren oder unvergessliche Landschaften bewundern wollen, hier finden Sie beides. Die Metropole Rom erwartet Sie mit den herrlichen antiken Bauten des einstigen Weltreiches und dem Vatikan als Zentrum der Christenheit. Wir entdecken mit Ihnen die Kunstschätze der Museen und des Petersdomes und entführen Sie dann über die Vulkanbesteigung des Vesuv und den Besuch der Ausgrabungsstätte Pompeji an die anmutige Amalfiküste mit ihren landschaftlichen Reizen und ihrer immer noch präsenten Geschichte. Entdecken Sie die Urlaubsinsel Capri und blicken Sie von einem der zauberhaftesten italienischen Hotels hinab auf die „Amalfitana“.
Na los, kommen Sie mit!  
 
Erster Tag, 06.05.2012
Die Reise begann wie immer mit pünktlicher Abfahrt und dem steten Anwachsen unserer kleinen Reisegesellschaft. Durch Sachsen und Bayern fuhren wir an Nürnberg und München vorbei nach Tirol. Natürlich hatte ich schon gleich nach Erreichen der Vollzähligkeit - 27 Reisegäste, acht Fluggäste würden in Rom dazukommen - mit der Reiseleitung und ein paar  Informationen angefangen - die umfassten später sogar mittelhochdeutsche Gedichte in Tirol. Durch das wunderschöne Inntal, vorbei an Kufstein und Innsbruck fuhren wir zum Brenner, nicht ohne einen Fotostopp an der „Europabrücke“, die mit 190 Metern mal die höchste unseres Kontinents war, einzulegen. Dann passierten wir den Brennerpass, den mit 1.374 Metern niedrigsten Übergang über die Alpen und seit 1919 österreichisch-italienische Grenze. Weiter ging es durch das Südtiroler Tal des Eisack (Isarco) wo wir vorbei an zahlreichen Burgen den Hauptort Bozen erreichten. Hier steht die Trostburg, einst Heim eines deutschen Minnesängers und auch deren berühmtester, Walther von der Vogelweide, stammt aus Südtirol, aus Bozen. Gelegenheit also, mal die mittelhochdeutsche Sprache vorzustellen und Überleitung zu einem kleinen italienischen Sprachkurs im Bus, den die Gäste mit Bravour absolvierten! Durch das Etschtal, parallel zur Südtiroler Weinstraße erreichten wir die „Salurner Klause“, Grenze zwischen Südtirol und dem Trentino und gleichzeitig Sprachgrenze zwischen Deutsch und Italienisch. Später empfing uns unser Hotel „Albarello“ in Riva del Garda, aber obwohl es nur eine gute halbe Stunde Fußmarsch vom Ufer des Sees entfernt liegt, hatte niemand mehr Lust zum Spazieren, denn es regnete und der Tag war lang und das Abendessen gut gewesen!
 
Zweiter Tag, 07.05.2012:
Der Morgen empfing uns mit herrlichem Wetter und leckerem Frühstück. Gutgelaunt entschieden Bus-Chauffeur Dieter Roch und ich, eine halbe Stunde längere Fahrt zu riskieren, um an der malerischen Ostuferstraße des Gardasees entlang zu fahren. Bei schönstem Sonnenschein genossen wir den Anblick des Sees und der Berge und ließen die hübschen Ferienorte an uns vorbeiziehen, wie das von einer Skaligerburg gekrönte Malcesine oder Torri del Benaco. Zurück auf der Autobahn durchquerten wir das „fette“ Viertel, in dem Parma, Modena und Bologna mit ihren italienischen Ess-Spezialitäten liegen - Parmaschinken, Balsamico-Essig und Mortadella! Auf der Autobahn mit zahlreichen Tunneln fuhren wir durch die Appeninen, passierten die Renaissancestadt Florenz und die wundervolle Hügellandschaft der Toskana.
Erster Tageshöhepunkt war Orvieto, einst päpstliche Residenzstadt und schöne,  mittelalterlich erhaltene Altstadt. Hoch auf einem Felsen gelegen, ist bereits die Anfahrt zum Domplatz - erst mit der Seilbahn, dann mit einem kleinen Shuttlebus - ein Erlebnis. Überwältigt wird man aber - und das betraf natürlich auch diesmal wieder meine Reisegäste - vom Dom. Als Aufbewahrungsort der Fronleichnams-Reliquie, die an ein hier geschehenes Blutwunder erinnert, ist der „duomo“ mit seiner farbenprächtigen Fassade einer der schönsten Kirchenbauten Umbriens und vielleicht ganzen italienischen Gotik! Unübertreffliche Bildhauerarbeit erzählt auf der Fassade biblische Geschichten, umrahmt von Kunstwerken der Mosaikleger und Bronzegießer. Ein einmaliges Erlebnis!
Kaum konnten wir uns losreißen vom prächtigen Anblick, aber auch der Altstadt gab es noch einiges zu entdecken und nach etwas Freizeit mussten wir zurück zum Bus. Rom wartete und wir erreichten den Rand der italienischen Hauptstadt und unser dortiges Hotel „Artis“, wo ich nach dem Einchecken der Busgäste auch unsere Flugreisenden begrüßen konnte, die wohlbehalten mittags in Rom eingetroffen waren und schon erste Eindrücke gesammelt hatten. Da war nun endlich meine Gruppe komplett
 
Dritter Tag: 08.05.2012:
Heute sollte es mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach und quer durch Rom gehen. Unsere örtliche Reiseleiterin, Kerstin, kam aber zum Hotel und wir konnten die Gruppe zu zweit durch den heftigen römischen Verkehr geleiten. So konnten wir sogar - beim Umsteigen - einen Blick auf und in die große Lateran-Basilika werfen, die in den ersten fünfzehnhundert Jahren Christentum Sitz der Päpste war und bis heute die Bischofskirche von Rom ist. Vom Lateran sind es nur wenige Busstationen bis zum Colosseum - und unser Nahverkehrsticket war noch gültig! Also fuhren wir bis zu dem unglaublichen Gedränge, das an den antiken Sehenswürdigkeiten herrscht. Das Colosseum, ein vielstöckiges Amphitheater, ist gut erhalten, aber eine Besichtigung aus Zeitgründen nicht möglich - stundenlanges Schlangestehen würde andere - noch dazu ausgeschriebene - Besichtigungen verhindern. Also sahen wir uns neben dem Colosseum von außen - das übrigens eigentliches Flavisches Amphitheater heißt, aber wegen einer früher mehr als hundert Jahre daneben stehenden Kolossalstatue des Kaisers Nero im Volksmund nach dieser benannt wurde - auch die Triumphbögen der Kaiser Titus und Konstantin an. Ein Abstecher als besonderes Extra führte uns zur Kirche San Pietro in Vincoli, gewidmet der Kettenreliquie des heiligen Petrus und Standort der berühmten Mosesfigur des Michelangelo, die hier auf dem Grabmasl des Papstes Julius II. zu bewundern ist. Ein Spaziergang führte sodann auf den Kapitolshügel mit tollem Blick über das „Forum Romanum“, einst Herzstück des Römischen Weltreiches. Nach einem Blick auf die Nachbildung der „Kapitolinischen Wölfin, die die Gründungslegende Roms verkörpert, spazierten wir weiter, bis wir den „Campo di Fiori“, den historischen Blumenmarkt erreichten. Hier gab es Freizeit und die Möglichkeit, sich in einem der vielen umliegenden Restaurants oder Imbissbuden eine Stärkung zu besorgen.
Am Nachmittag führte unser Spaziergang dann von der herrlichen Piazza Navona zum Allgöttertempel Pantheon, einem hervorragend erhaltenen antiken Bauwerk. Nächstes Ziel war dann der berühmte Trevi-Brunnen, der spätestens seit dem vieldiskutierten Bad der Filmschönheit Anita Ekberg im Film „La dolce vita“  bei keinem Rombesuch fehlen darf. Hier gabs etwas Zeit, z.B. um ein leckeres Eis zu kosten, denn in zahlreichen „Gelaterias“ um den Platz gibt es das „beste Eis Roms“! Schließlich erreichten wir die berühmte „Spanische Treppe“, an der sich unsere Ortsreiseleiterin Kerstin von uns verabschiedete und hatten noch Freizeit, denn die Rückkehr ins Hotel war individuell vorgesehen. In so kurzer Zeit hatten wir einen wunderbaren Überblick über die Vielfalt der italienischern Metropole gewonnen und viele von uns hatten bereits bei sich beschlossen, noch mal herzukommen um noch viel mehr von Flair und Zauber der Stadt zu erleben.
 
Vierter Tag, 09.05.2012:
Heute fuhren wir mit unserem Reisebus - im Besitz einer gültigen Einfahrtgebühr für Rom -  bis zum Vatikan. Es dauerte länger als erwartet, denn diesen Mittwoch waren wegen der öffentlichen Papstaudienz alle Zufahrtsstraßen zum Zentrum verstopft. Im Hügel Gianicolo gibt es ein Parkhaus für Busse, von dem aus man es nicht mehr weit zum Petersplatz, dem Zentrum der Welt-Christenheit, hat. Nach dem Herauskommen - bei dem die Gäste gleich den Weg für die abendliche Heimkehr zum Bus kennenlernten - bekamen wir noch die Kästchen des Reiseleiterfunks ausgehändigt und erklärt, ohne die man in Roms Innenstadt und vor allem in den Museen kaum noch auskommt. Nach Funktionsprobe setzen wir unseren Weg fort, am Petersplatz vorbei zu den Vatikanischen Museen. Ich habe das erste Mal diesen Weg gemacht, ohne auf gewaltigen Andrang und wartende Schlangen zu stoßen - aber wir waren ohnehin vorab für diesen Besuch gemeldet. Nachdem die örtliche RL die Karten mit dem Prepaid-Voucher geholt hatte, besuchten wir die Pinakothek der Vatikanischen Museen zur Betrachtung einer Auswahl einiger berühmter bzw. mit der Geschichte des Vatikans in Zusammenhang stehender Gemälde. Nach kurzer Pause ging es über den Innenhof weiter zur Einführung in die Besonderheiten der Sixtinischen Kapelle, da in der dann Stille zu herrschen hat und nicht geführt werden darf. Der weitere Weg führte uns durch die Skulpturen und wissenschaftlichen Sammlungen der Vatikanischen Museen bis zu den „Stanzen des Rafael“, jene berühmten Gemächer im Apostolischen Palast, die vom Renaissancemaler Raffaelo Santi und seiner Schule ausgemalt wurden. Nach kurzer Mittagspause in der Cafeteria vor der Sixtinischen Kapelle trafen wir uns dort in diesem herrlich ausgemalten Raum, indem sogar traditionell die Papstwahlen abgehalten werden. Der Sixtinischen Kapelle folgte ein weiterer Höhepunkt: der gemeinsame Besuch des Petersdomes, der größten Kirche der Christenheit, die sich im kleinsten Staat der Welt befindet. Mit knapp einem halben Quadratkilometer Staatsgebiet ist Vatikanstadt kleiner als ein normales Dorf und hat nur etwas über 800 Einwohner - aber bedeutenden Einfluß weltweit. Denn der Vatikan hat mit 170 Staaten diplomatische Beziehungen und der Papst ist offizieller absoluter „Monarch“. Damit ist die katholische Kirche die einzige Weltreligion, deren Oberhaupt gleichzeitig Staatschef ist. Die gewaltige Peterskirche, in der wir uns befanden, zählt zu den bekanntesten Bauwerken der Welt und - wie wir uns bei der Führung durch Kerstin überzeugen konnten, auch zu den schönsten und aufregendsten. Allein der zentrale bronzene Baldachin über dem Petrusgrab vom berühmten Künstler Bernini ist genauso hoch wie ein normaler Palazzo. Auch berühmte Grabmäler im Petersdom stammen von Bernini und vielen bedeutenden Künstlern seit der Renaissance. Nach der Verabschiedung von unserer Reiseleiterin Kerstin hatten wir Freizeit - konnten zum Beispiel  die Schweizergarde des Papstes beim Wachwechsel beobachten oder einen Spaziergang zur Engelsburg machen. Das berühmte Bauwerk war einst das Mausoleum des römischen Kaisers Hadrian, bevor es zu einem Wehrbau und zur Fluchtburg der Päpste umgebaut wurde. Wieder ging es heute auf eigene Faust mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurück in unser Hotel.
 
Fünfter Tag, 10.05.2012:
Es hieß Abschied nehmen von der „ewigen Stadt“, denn wir setzten unsere Reise nach Süden fort. Vorbei an den Albaner Bergen und später der im Sonnenlicht glänzenden Abtei von Montecassino erreichten wir nach einer kurzen Paue unterwegs das Bergmassiv des Vesuv. Der schlummernde Vulkan steht eindrucksvoll als Kegelstumpf mit zwei Gipfeln in der Landschaft. Seine Höhe auf dem Hauptgipfel von 1281 m und den zweiten Gipfel, den 150 m niedrigeren Somma verdankt er dem berühmten Vulkanausbruch des Jahres 79 n. Chr. Dabei wurde die Bergspitze weggesprengt und die historisch gut belegte Eruption vernichtete mehre Städte durch Steinschlag, Schlammlawinen, Lavaströme und Aschregen. Heute ruht der Vulkan und es ist möglich, ihn zu besteigen. So machten wir uns dann auch, nachdem wir den überfüllten Busparkplatz erreicht hatten, an den Aufstieg. Etwa 300 Höhenmeter sind zu überwinden, wobei man durch Vulkanasche, Sand und Lavageröll stapft, bis man den Krater erreicht hat. Es ist sehr eindrucksvoll, hier zu stehen, unterwegs Dampfquellen und Schwefelausbrüche - Solfataren genannt - zu sehen und den Ausblick zu genießen, zumal es für viele meiner Gäste die erste Vulkanbesteigung war.
Nach der Rückkehr zum Bus gab es erst einmal Mittagswürstchen aus der Bordküche, bevor wir an den Fuß des Vesuv fuhren, um die Ausgrabungsstätte Pompeji zu besichtigen. Planmäßig trafen wir hier unseren Ortsführer Angelo Petillo, einen hervorragenden Kenner von Pompeji. Die alte römische Stadt wurde beim großen Ausbruch des Vesuv im Jahre 79 durch eine riesige, wie eine Pinie geformte Aschenwolke vernichtet, die auf die Umgebung des Berges niederregnete und beispielsweise Pompeji innerhalb von Stunden und wenigen Tagen komplett zudeckte und erstickte. Zwar konnten die meisten Einwohner zumindest das nackte Leben retten, aber alle zurückgebliebenen lebenden Wesen wurden in der Hitze und von giftigen Gasen getötet und vollständig verbrannt, von der Asche wie von einer deckenden Gussform umhüllt. Die dabei entstandenen Hohlräume wurden bei den Ausgrabungen mit Gips ausgegossen, was für uns heute ein zwar makaberes, aber doch sehr markantes Bild der Ereignisse vermittelt. Durch die „Konservierung“ unter der Asche zählt Pompeji zu den besterhaltenen Ausgrabungsstätten weltweit - ein Freilichtmuseum römischer Lebensweise. Angelo führte uns durch dieses einzigartige Areal - durch Straßen mit „Zebrastreifen“, vorbei an Geschäften, Wohnhäusern, Restaurants und Bädern bis hin zum noch gut erhaltenen Freudenhaus, das wie immer mit seinen Wandmalereien ein Besuchermagnet war und etwas Warten erforderte. Pompeji übertrifft zumeist die Erwartungen der Gäste - denn mit derartig gutem Erhaltungszustand rechen viele dann doch nicht, wenn sie „Ausgrabungsstätte“ in der Ausschreibung lesen.
Nach dem Besuch von Pompei brachen wir nach Agerola auf, wo unser Grand Hotel "Sant´Orsola" uns erwartete. Nach Überwindung einer kurvenreichen Strecke befanden wir uns 630 m hoch über dem Meer und nach einer letzten Kurve bot sich ein überwältigender Ausblick auf die Amalfiküste dar. Das Grand Hotel "Sant'Orsola" liegt in einzigartiger Situation genau über der amalfitanischen Küste und genauso überwältigend wie Ausblick und Hotelambiente war der überaus herzliche Empfang durch den Geschäftsführer, Herrn Stefano Cesarano. Schnell fühlten wir uns hier im Hotel tatsächlich „zu Hause“ und nach einem schmackhaften landestypischen Abendessen ging ein wunderschöner Tag zu Ende.
 
SechsterTag, 11.05.2012
Der heutige Tag sollte der Ruhe dienen oder - bei Interesse - einen fakultativen Ausflug auf die Trauminsel Capri bringen. Natürlich war Interesse vorhanden - alle Reiseteilnehmer standen mit mir schon ganz früh auf und wir fuhren nach dem Frühstück mit unserem Bus nach Soprrent. Von hier ging es per Fähre nach Capri, das von weitem wie eine unzugängliche Insel aussieht. „Eine Insel mit zwei Bergen“ könnte man sagen, wenn man die hochliegenden Orte Capri und Anacapri mit ihren wie ineinandergeschachtelt wirkenden Häuschen inmitten der schroffen Felsen sieht. Helle Kalksteinfelsen, die sich jäh aus dem intensiven Blau des Meeres erheben, gekrönt vom satten Grün der Vegetation und unterbrochen durch die Farbtupfer unendlicher Blumenpracht - das ist Capri. So sagen wir dieses Traumziel auch während unserer Schifffahrt einmal rund um die Insel. Bei tollem Wetter erlebten wir die schönsten Ausblicke - z.B auf grüne, blaue und rote Grotte und natürlich auf die Faraglioni Felsen, deren mittleren einen Durchbruch aufweist, den wir per Boot durchquerten. Phantastisch! Wieder an Land erzählte uns unsere örtliche Reiseleiterin Dagy Episoden über die Insel seit der Zeit des Augustus und des Kaisers Tiberius, der auf der  Insel riesige Privatvillen erbauen ließ, deren Mauerreste zum Teil noch deutlich zu sehen sind. Capri ist bis heute nicht nur ein Tummelplatz für Schöne und Reiche, sondern Weiterhin Traumziel vieler Italienurlauber. Zudem wirkt es wie ein riesiger Botanischer Garten, denn nirgends lässt sich auf so engem Raum die Vielfalt der mediterranen Pflanzenwelt beobachten. Von den fast tausend Arten kommen immerhin 150 nur auf der Insel Capri vor. Beim Besuch der beiden Inselorte, Capri und Anacapri fuhren wir in Minibussen auf den engen Strassen der Insel, was schon ein kleines Abenteuer an sich ist. Bei der Mittagspause in Anacapri ergab sich noch die Möglichkeit, mit dem Sessellift auf den Hausberg Monte Solaro zu fahren und den phantastischen Ausblick zu genießen. Im Ort Capri besuchten wir nachmittags noch die Gärten des Augustus, von wo wir auch noch eindrucksvolle Ausblicke hatten. Am späten Nachmittag brachte uns dann die Fähre zurück auf das Festland nach Sorrent. Wir organisierten einen Shuttlebus zum Busparrkplatz, um den Aufstieg und die hunderte Stufen bis zum Plateau von Sorrentz zu vermeiden und erreichten unseren Bus und mit diesen dann unser tolles Grand-Hotel - ein unvergesslicher Tag, der für viele DER Höhepunkt der Reise war.
 
Siebter Tag, 12.05. 2012:
Der heutige Tag war ein weiterer toller Höhepunkt der Tour, zeigte er doch die unvergleichliche Amalfiküste. Vielbesungen und heißbegehrt ist die „Amalfitana“ einer der schönsten Abschnitte der europäischen Mittelmeerküste. Nur wenige Kilometer lang, darf die schmale, kurvenreiche Küstenstraße gleichen Namens nicht mehr von fremden Bussen über 10,30 m Länge befahren werden. Das bedeutete Ruhetag für unseren Bus und seinen Fahrer und Fahrt im italienischen Bus für uns. Die örtliche Reiseleiterin Claudia erzählte Wissenswertes über den Landstrich und schlug vor, die Strecke zu teilen: Ein Stück im Bus, ein weiteres fakultativ mit dem Boot, da man die meisten Bauten nur vom Wasser aus sehen konnte. Außerdem konnten wir auf diese Art auch noch die UNESCO-geschützte Innenstadt von Positano kennenlernen, durch die man mit dem Bus nicht kommt. Der Vorschlag sollte sich als Hit erweisen: Bereits der Spaziergang durch Positano war ein tolles Erlebnis, aber die wundervolle einstündige Bootsfahrt zwischen Positano und Amalfi stellte alles in den Schatten. Bei herrlichem Wetter erlebten wir die Steilküste von Amalfi hautnah, während Reiseleiterin Claudio die vorbeiziehenden Luxushotels und Star-Villen, die Wachtürme und Anlagen und die bizarren Felsformationen kommentierte. Atemberaubende Ausblicke und eine eindrucksvolle Anfahrt von See auf den Hafen der alten Seerepublik Amalfi krönten diese Bootsfahrt. Einst war Amalfi neben Pisa, Genua und Venedig eine der bedeutendsten Seerepubliken - bis heute ist ihr Wappen in der Flagge der italienischen Kriegs- und Handelsmarine enthalten! Im Urlaubsort Amalfi bezaubert vor allem der schöne Dom, der die Gebeine des Schutzheiligen Andreas birgt und einen Höhepunkt romanischer Baukunst darstellt - auch wenn Domfassade und die originelle vorgelagerte Freitreppe späteren Datums sind. Nach einer kleinen Führung durch die Innenstadt hatten wir Gelegenheuit, Stadt und Dom auf eigene Faust zu erkunden, bevor es nachmittags zurück nach Agerola ging.
Hier hatte der Geschäftsführer des Grand Hotels sich etwas für uns ausgedacht: Nach kurzer Erfrischungspause im Hotel machte ich mit meiner ganzen lieben Reisegruppe einen Spaziergang - leicht bergauf - zum historischen Castello Lauretano. Eindrucksvoll auf einem Felsen überragt die Ruine exakt die Steilküste hinunter nach Amalfi und gewährt normalerweise tolle Ausblicke auf die Stadt - allerdings war Dunst aufgezogen und wir standen in strahlendem Sonnenschein gleich über den Wolken. Hier, an der Ruine, die gerade zu einem Luxushotel umgebaut wird, erwartete uns Stefano Cesarano zu einer Weinprobe. Die hatte es in sich - denn der schwere (leider auch sehr süffige!) Wein war sehr ausreichend vorhanden. Kein Wunder also, dass wir in tolle und gelockerte Stimmung gerieten und das gute Abendessen noch etwas beschwingter ausfiel als üblich…
 
Achter Tag, 13.05.2012:
Weit oberhalb der Amalfiküste fuhren wir heute auf der Autobahn durch die „monti Lattiari“, die „Milchberge“, deren zerklüftete Kette als Fortsetzer der Apenninen das „Rückgrat“ der Halbinsel von Sorrent bilden. Beio einem kurzen Fotostopp an der Autobahn warfen wir einen Blick auf Vietri, das Städtchen, an dem die Amalfiküste endet - oder beginnt, ganz nach Blickwinkel. Unser Ziel war das antike Paestum, wo wir uns mit Reiseleiter Angelo trafen, der uns schon durch Pompeji begleitet hatte. Dieses Mal war nicht zuerst die Ausgrabungsstätte Paestum unser Ziel, sondern die unweit gelegene Büffelmozzarella-Farm „Vannulo“. Hier erfuhren wir, wie echter Büffelmozzarella hergestellt wird. Schon seuit dem 2. Jh. n.Chr. werden in der fruchtbaren Schwemmlandebene des Flusses Sele Büffel gehalten, die gehaltvolle Milch liefern. In einem speziellen Verfahren, das uns beim Besuch erläutert wurde, wird die Milch durch Zugabe von Gerinnungsmitteln „gebrochen“ und in Käsebruch und Molke getrennt. Der Käsebruch wird nach einer Ruhezeit in heißem Wasser gebrüht und dann geknetet und gezogen, bis er weich und formbar ist. Die Käsemeister führten uns das auch vor und wir sahen zu, wie pflaumengroße „Bocconcini“ oder kiloschwere Zöpfe, sog. „treccia“ entstanden. Büffel-Mozzarella ist fetter und saftiger, hat anders als der Käse aus Kuhmilch eine Art zarter Außenhaut. Hier in Kampanien hat diese Art der Käseherstellung, deren Namen von „mozzare“= abschneiden stammt, lange Tradition und seit 1996 trägt dieser Käse die geschützte Herkunftsbezeichnung (DOP) als „ Mozzarella di Bufalo Campana“. Von der Qualität dieses Käses konnten wir uns bei einer Kostprobe selbst überzeugen. Auch die Büffelställe konnten wir besuchen und zusehen, wie sich die Büffel ganz von selbst bei der vollautomatischen Melkmaschine anstellen und wie sie die zu ihrer Bequemlichkeit aufgehängten Massagebürsten nutzten.
Nach Verlassen der Käsemeisterei ging es dann zum Tageshöhepunkt: dem antiken Paestum. Hier allerdings spielte nicht römische Antike die Hauptrolle, sondern drei nahezu komplett erhaltene griechischen Tempel in Meeresnähe. Paestum war einst eine der größten Griechenstädte Süditaliens, wichtig als Hafenstadt für den Handel mit Etrurien. Dann wurde die Stadt von den Lucaniern erobert, die Ihrerseits von den Römern besiegt wurde, So wurde aus Paestum eine römische Kolonie. Immer mehr verlor die Stadt durch Verlagerung der Handelswege an Bedeutung bis sie schließlich nach wechselvoller Geschichte und Zerstörungen durch Araber und Normannen im Mittelalter aufgegeben wurde.
Im Museum konnten wir zunächst zahlreiche wertvolle griechische Funde bestaunen. Das Besondere hier sind aber Funde und Grabbemalungen aus lukanischen Gräbern, die einen unglaublichen Aufschluss über die Lebensweise dieses Volkes geben. Weltberühmt sind die Malereien aus dem „Grab des Turmspringers“ - hier wird der Übergang ins Totenreich als Sprung ins Wasser dargestellt und interpretiert. Nach einer Mittagspause besuchten wir die erhaltenen griechischen Tempel und die Überreste der alten Siedlung. Jahrhundertelang als Steinbruch genutzt, sind sie dennoch bedeutend genug, um aus Paestum eine UNESCO-Weltkulturerbestätte zu machen. Goethe hatte diesen Ort und die griechischen Tempel schon in seiner italienischen Reise gepriesen und sich glücklich geschätzt, sie mit den Augen zu sehen, „da sich von ihnen durch Abbildung kein Begriff geben lässt.“
Drei der Tempel sind hervorragend erhalten - der älteste istz der Tempel der Hera, der jüngste der des Poseidon und dazwischen liegt der Tempel der Athene - Bauwerke auzs dem 6. und 5. Jh. v.Chr. Ehrfurchtsvoll bestaunten auch wir diese Reste, nicht ohne ein letztes Gruppenfoto am Tempel zu machen, denn schon heute abend würden wir uns von den Fluggästen verabschieden müssen…
Zunächst jedoch verabschiedeten wir uns von Angelo und fuhren über Salerno zurück zu unserem schönen Grand Hotel, wo uns wieder ein schmackhaftes Abendessen erwartete.
Neunter Tag:, 14.05.2012:
Zwar hatten wir uns formal tatsächlich am Vorabend schon von den Fluggästen verabschiedet, die etwa 30 Minuten nach Abfahrt unseres Busses abgeholt und zum Flughafen Neapel gebracht werden sollten, aber Sie kamen noch zum Winken an den Bus. Ja, auch in nur acht Tagen gemeinsamer intensiver Erlebnisse kann man schon zu einer gut aufeinander abgestimmten Gemeinschaft werden - und gemeinsame tolle Erlebnisse hatten wir genügend!
Dann aber begab sich die „Busmannschaft“ auf den langen Heimweg - auf nahezu derselben Strecke wie auf der Hinfahrt. Mit Pausen an den Raststätten, an denen man noch allerlei italienische Spezialitäten und Leckereien kaufen konnte, überwanden wir einen großen Teil des „italienischen Stiefels“, bevor wir im norditalienischen Vigasio, kurz vor Verona, die letzte Übernachtung dieser Reise hatten.
Zehnter Tag, 15.05.2012:
Heute hieß es, Italien „Lebewohl“ zu sagen und in die Heimat zurückzukehren. Eine letzte Rast auf einer italienischen Raststätte machten wir kurz vor Brixen, bevor wir durch Tirol und Bayern in Richtung Sachsen weiterfuhren. Gegen Ende der Reise ließ ich die ganze Tour noch einmal im Schnellverfahren Revue passieren, als die Frage gestellt wurde, wieviele Kilometer wir denn gefahren seien. Chauffeur Dieter Roch hatte akribisch jeden Tag die Buskilometer notiert und die Kilometer der Tage ohne unseren Bus konnte ich leicht mit Hilfe der Karten rekonstruieren und zusammenzählen. Also habe ich noch mal alle Höhepunkte unserer Reise aufgezählt und verraten, wie viele Kilometer wir auf dem Hin- und Rückweg und natürlich in „bella Italia“ zurückgelegt haben.
 
Zehn Tage voller Erlebnisse - und ich bin sicher, dass meine Gäste nicht nur gern daran zurückdenken, sondern der eine oder andere vielleicht schon Pläne schmiedet, einiges davon noch mal zu erleben: vielleicht noch mal nach Rom und in den Vatikan, vielleicht noch mal nach Amalfi oder Capri - ganz bestimmt aber auch noch mal in unser tolles Grand Hotel Santa Orsola 630 m über der Amalfiküste. Na ja, wer will es uns verdenken, dass wir bei einer so schönen Reise zu „Wiederholungstätern“ werden …
In diesem Sinne, hoffe ich Sie bald einmal wiederzusehen oder Sie, die Sie diesen Bericht lesen und jetzt Reiselust bekommen haben, einmal auf einer unserer Reisen kennenzulernen - vielleicht im sonnigen Italien.
Mit vielen lieben Grüßen
Ihr Dr.Michael Krause, Eberhardt-Studienreiseleiter.

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