Reisebericht: Italien – Rundreise Rom und Amalfiküste

20.05. – 29.05.2017, 10 Tage Rundreise Orvieto – Rom – Vatikan – Vesuv – Pompeji – Amalfiküste – Neapel


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Erleben Sie auf dieser Reise die Weltstadt Rom - ein riesiges Freiluftmuseum mit überwältigender Geschichte und die traumhafte Amalfiküste mit ihren malerischen Orten...
Ein Reisebericht von
Katrin Deutschbein
Katrin Deutschbein

1. Tag – Samstag, 20.05.2017: Anreise an den Gardasee (ab Kesselsdorf = 855 Bus–km)

Nachdem unsere Reisegruppe mit 15 Gästen vorerst komplett war, führte uns die Fahrt vorbei an Nürnberg und München. So erreichten wir auf schnellstem Wege das Inntal und passierten bereits am frühen Nachmittag die Innbrücke zwischen Kiefersfelden und Kufstein und damit auch die deutsch-österreichische Grenze. Durch das breite Inntal und vorbei an Innsbruck fuhren wir nunmehr hinauf zum Brennerpass, den niedrigsten Übergang über die Hauptkette der Alpen und seit dem Frieden von St. Germain im Jahr 1919 Grenze zwischen Österreich und Italien. Weiter ging es durch das Eisacktal, vorbei an unzähligen Burgen bis Bozen. Staubedingt konnten wir kurz vor Bozen sogar noch eine landschaftlich durchaus reizvolle Strecke über die alte Brennerstraße genießen. Weiter in Richtung Süden und durch das Etschtal, teilweise auch parallel zur Südtiroler Weinstraße kamen wir zur sogenannten „Salurner Klause" - dies ist eine Engstelle des Etschtales und gleichzeitig die Grenze zwischen den Provinzen Südtirol und dem Trentino bzw. eine Sprachgrenze. Nun fuhren wir noch an Trient vorbei und letztendlich verließen wir bei Rovereto die Brennerautobahn, wir wollten ja erst einmal zum Gardasee zur Zwischenübernachtung! Gegen 19 Uhr kamen wir in unserem familiengeführten Hotel „Alberello" in der Nähe von Riva del Garda an. Zum Abendessen ließen wir uns ein 3-Gänge-Menü schmecken! Dazu ein gutes Glas Hauswein und die nötige Bettschwere war da.

2. Tag – Sonntag, 21.05.2017: Orvieto – Rom (595 Bus–km)

Nach einem für italienische Verhältnisse „reichhaltigen Frühstücksbuffet" mit Wurst und Käse - Italiener können übrigens überhaupt nicht verstehen, warum wir so viel frühstücken können- fuhren wir weiter in Richtung Verona, durch die weitläufige Po-Ebene mitsamt Überquerung des gleichnamigen und länsten Flusses Italiens. Später erreichten wir Modena und dem Südrand der Po-Ebene entlang bis Bologna. Das Landschaftsbild änderte sich vollständig, als wir den tosco-emilianisch-romagnolischen Apennin erreichten. Hier gibt es glücklicherweise seit einigen Monaten eine nagelneue Autobahn, die eine erhebliche Fahrtzeitverkürzung gegenüber der alten Strecke mit sich bringt. Die Autobahn führt nunmehr fast geradlinig durch mehrere kilometerlange Tunnel und durchschneidet damit das Gebirge. Etwa 40 Kilometer nördlich von Florenz erreichten wir die berühmte mittelitalienische Region der Toskana! Florenz ließen wir leider nur linkerhand liegen, aber von weitem konnten wir zumindest die Kuppel des Domes ausmachen. Hinter Florenz erfüllte diese Region alle Klischees, es wurde eine abwechslungsreiche Reise durch die sanft gewellte Hügellandschaft der Toskana! Später und weiter im Süden fuhren wir dann in die Region Umbrien, eine der wenigen Binnenregionen des Landes, hinein. Unser Ziel war Orvieto, einzigartig auf einem 300 Meter hohen vulkanischen Tuff-Felsen gelegen - schon der Blick von der Autobahn aus war grandios ! Mit einer Funicolare fuhren wir dann gemeinsam mit unserer charmanten Stadtführerin Chiara in die Altstadt von Orvieto hinauf. Die alte Etruskerstadt beeindruckt mit seinen herrlichen Baudenkmälern und gehört mit Sicherheit zu den interessantesten Städten Mittelitaliens. Wir besuchten den Dom, das unbestrittene Wahrzeichen des Ortes - mit seinem Bau wurde Ende des 13. Jahrhunderts begonnen und ist noch heute ein Meisterwerk der italienischen Gotik. Ein Spaziergang durch die engen Gassen der Altstadt rundete diesen Aufenthalt ab. Mit schönen ersten Erlebnissen erreichten wir am Abend die Hauptstadt Italiens - Rom! Gegen 18.30 Uhr kamen wir im südlich vom Stadtzentrum gelegenen Hotel „Oly", unserem Quartier für die nächsten drei Nächte, an. Hier begrüßten wir auch weitere 16 Fluggäste und somit war unsere Gruppe mit nunmehr insgesamt 31 Personen komplett. Unser erstes Abendessen in Rom nahmen wir heute alle gemeinsam im Hotel ein.

3. Tag – Montag, 22.05.2017: Stadtrundfahrt in Rom (38 Bus–km)

Das Frühstück im Hotel war zwar nicht ganz so reichhaltig wie zu Hause, aber das wusstendie meisten von uns bereits vorher... Trotzdem fuhren wir gut gelaunt mit unserem eigenen Reisebus in die Innenstadt. Wir wurden für die nächsten Tage mit Audio-Geräten ausgestattet, damit wir die Führungen hautnah und intensiv erleben konnten. Unsere nette Stadtführerin Sylvia erwartete uns bereits in der Nähe des Ostiense-Bahnhofs, wo dann auch sofort die umfangreiche Entdeckungstour durch Rom begann! Wir kamen unter anderem vorbei an berühmten Plätzen und Straßen der Stadt wie der Piazza Venezia mit dem Nationaldenkmal, der Via Nazionale und der eleganten Via Veneto. Ein kurzer Spaziergang führte uns auf den Kapitolshügel, einen der sieben historischen Hügel, hinauf und von dort aus hatten wir eine wahrhaft gigantische Perspektive auf das Forum Romanum. Von diesem Mittelpunkt der Antike wurde übrigens nicht nur Rom, sondern das ganze Römische Reich regiert. So langsam bekamen wir Hunger und unser Bus brachte uns daher in die Nähe der Kirche Santa Maria Maggiore, wo wir erst einmal eine Mittagspause einlegten. Wir nutzten die Zeit, um eine Pizza bzw. etwas Pasta in einer der zahlreichen Restaurants zu essen oder ganz einfach ein leckeres italienisches Eis zu schleckern! Gut gestärkt trafen wir uns wieder und besichtigten anschließend gemeinsam die Kirche Santa Maria Maggiore, eine der vier Patriarchalbasiliken Roms. Eine letzte kurze Fahrt mit unserem Bus führte uns anschließend zum Oppio-Hügel, wo wir - zusätzlich zum eigentlichen Programm - der Kirche San Pietro in Vincoli (St. Peter in Ketten) einen Besuch abstatteten. Diese beherbergt nämlich einewahren Schatz und große Berühmtheit - das Grabmal Julius II., welches von Michelangelo geschaffen wurde. Im Grabmal sind die Statuen von Rachel, Lea und Mose zu sehen. Vor allem die Moses-Statue gilt als wichtiges Werk Michelangelos. Nun war es aber genug mit Kirchen für heute - ein letzter Höhepunkt des heutigen Besichtigungsprogramms auf dem Programm - das Kolosseum! Kaiser Vespasian begann den Bau 72 n. Chr., sein Sohn Titus weihte die Arena nach nur achtjähriger Bauzeit mit hunderttägigen Festspielen ein. Unzählige Tiere und Gladiatoren wurden geopfert. Sehr lebendig sind allerdings noch die Legionäre, mit denen man hier gegen ein Entgelt für ein Foto posieren kann. Hier hatten wir zum Glück auch noch etwas Freizeit, um uns in den zahlreichen Straßencafés einen leckeren Cappuccino schmecken zu lassen - einfach himmlisch...! Die Gäste, die noch etwas Kapazität übrig hatten, konnten natürlich das Kolosseum oder auch das Forum Romanum individuell besichtigen. Nach einem musikalisch umrahmten und sehr schmackhaften Abendessen in der Nähe des Kolosseums kehrten wir gemeinsam mit unserem Reisebus zum Hotel zurück. Jetzt endete ein zwar teilweise recht anstrengender, aber auch sehr eindrucksvoller Tag!

4. Tag – Dienstag, 23.05.2017: Petersdom – Altstadt Roms

Nach dem Frühstück fuhren wir gemeinsam mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in die Stadt hinein. Wir testeten gleich beiden Metro-Linien Roms - ein echtes Abenteuer! Am Hauptbahnhof (Termini) mussten wir nämlich umsteigen und die Metro war derart überfüllt, dass wir nur in zwei Etappen an unser erstes Ziel des heutigen Tages gelangten. Zum Glück war unser Buschauffeur Maik mit von der Partie, was mir als Reiseleiterin die ganze Sache erleichterte. Freude machte sich breit, als wir wieder als Gruppe komplett waren und nach einem kleinen Spaziergang am Petersplatz, dem Zentrum der katholischen Christenheit, ankamen. Wenn man dann von hier nach ganz rechts oben schaut, sieht man das Arbeitszimmer des Papstes im letzten Stock des Apostolischen Palastes, zweites Fenster von rechts. Immer sonntags um zwölf Uhr spricht er hier das Angelus-Gebet. Auch die Schweizergarde ist unter den Kolonnaden des Bernini zu erspähen - ja, es sind immer noch echte Schweizer, und auch die Uniform ist noch die, welche Michelangelo entworfen hat. Die Perterskirche, die größte Kirche der Christenheit, befindet sich - und das ist schon etwas kurios - ebenfalls im kleinsten Staat der Welt, der mit seinen 44 Hektar Staatsgebiet nicht größer als ein mittlerer Bauernhof ist. Wir passierten zunächst ohne lange Wartezeiten die Sicherheitskontrolle und endlich war es dann soweit, wir waren in der gewaltige Peterskirche angekommen. Allein der Baldachin über dem Petrus-Grab ist genial! Der Petersdom ist bekannterweise die größte christliche Kirche der Welt und fasst Zehntausende von Menschen. Hier ist nach christlichen Überlieferungen der Apostel Petrus begraben und der Papst hält fast alle seiner Messen hier. Die Kirche beherbergt natürlich auch zahlreiche Kunstwerke, zum Beispiel die hinter Glas stehende „Pietà" von Michelangelo. Interessant ist auch die Statue des heiligen Petrus, deren Füße traditionsgemäß von den Pilgern geküsst werden. Jeder konnte sich nach den Erläuterungen von Sylvia selbst umschauen und nach etwas Freizeit am Petersplatz traf sich die Gruppe wieder und wir schlenderten weiter in Richtung Engelsburg, ursprünglich einem Grabmal für Kaiser Hadrian. Den heutigen Namen erhielt das ehemalige Hadrianeum, als im Papst Gregor der Große im 6. Jahrhundert eine göttliche Vision hatte und zwar erschien ihm ein Engel über dem Mausoleum und kündigte damit das Ende der damals herrschenden Pest an, indem er sein Schwert in die Scheide steckte. Heute ist die bronzene Engelsstatue auf der Spitze der Burg dargestellt. Weiter ging es über den Tiber bzw. die berühmte Engelsbrücke zur Piazza Navona, einem wunderschönen Platz inmitten der Stadt! Hier entstand einer der weltweit schönsten Barockbrunnen, der Vier-Ströme-Brunnen (Fontana dei Quattro Fiumi). Die vier megahaften Flussgötter symbolisieren die vier großen Flüsse: Donau, Ganges, Nil und Rio de la Plata. Weiter gelangten wir durch die engen Gassen der Altstadt zum Pantheon - ein Zylinder mit einer Kuppel drauf, die Konstruktion des Pantheons ist einfach total genial! Hier am Pantheon verbrachten wir auch unsere heutige Mittagspause, um uns etwas zu stärken. Satt und zufrieden erreichten wir nunmehr den berühmten und frisch renovierten Trevi-Brunnen. Roms beliebteste Wasserorgel steht auf einem kleinen Platz, umgeben von sechsstöckigen Palazzi. Mit dem Bau schufen sich die Barockpäpste 1750 ein letztes großes Denkmal, denn ihre Macht im Kirchenstaat schwand dahin. Meeresgott Ozeanus braust mit zwei Pferden durch einen Triumphbogen heran. Viele Gäste warfen Münzen in den Brunnen, um nach Rom zurückzukehren. Abschließend gelangten wir zur berühmten Spanischen Treppe. Die beschwingten Balustraden der Spanischen Treppe unter der französischen Kirche Trinita dei Monti sind das harmonische Ergebnis eines jahrzehntelangen Streits zwischen den Päpsten und der französischen Krone. Nach dieser auch heute eindrucksvollen Besichtigung verabschiedeten wir uns von Sylvia, die uns in den letzten zwei Tagen durch „IHRE STADT" geführt hat. Die anschließende Freizeit nutzten die Gäste schließlich für ausgiebige Spaziergänge in der Umgebung der berühmten Spanischen Treppe. Später, im Anschluß an ein typisches Pasta-Abendessen nahe der Engelsburg, ging es am Abend wiederum in diesmal nicht überfüllten öffentlichen Bussen und der Metro zum Hotel zurück.

5. Tag – Mittwoch, 24.05.2017: Vesuv – Pompei (290 Bus–km)

Heute hieß es „Arrividerci Roma" - wir fuhren weiter in den Süden und zwar in Richtung Neapel. Schon von weitem sahen wir, dass der heutige Vesuv eigentlich zwei Gipfel hat, nämliche den Monte Somma, den Rest des alten Vesuv, der beim Ausbruch 79 n. Chr. regelrecht explodiert ist und den 1.280 Meter hohen eigentlichen Gipfel des Vesuvs. Der Bus brachte uns bis auf knapp 1.000 m hinauf, denn die restlichen etwa 300 Höhenmeter mussten wir zu Fuß zurücklegen. Das erste Drittel war ziemlich steil, dann ging es gemächlicher voran und nach reichlich einer halben Stunde standen wir schließlich am Kraterrand. Der Berg scheint völlig zu ruhen, wir sahen nur ein paar Dampfquellen. Umso erstaunlicher ist für uns die Tatsache, dass dieser Vulkan ein Pulverfass ist - der letzte Ausbruch war 1944, das ist lange her. Experten meinen, dass ein gigantischer Gesteinspfropfen den Krater versperrt und die vulkanischen Kräfte sich somit immer weiter aufstauen, je länger der Berg also ruhig bleibt, desto heftiger wird eines Tages die Eruption sein. Viele Neapolitaner leben weniger als zehn Kilometer vom Krater entfernt, das ist unglaublich und jedem ist die Gefahr zwar bewusst, man verdrängt sie allerdings dauerhaft. Vulkanische Erde ist immerhin sehr fruchtbar und sichert den Bewohnern gute Einnahmen in der Landwirtschaft. Am frühen Nachmittag erreichten wir das benachbarte Pompeji, wo wir vom sympathischer Reiseführer Angelo bereits freudig erwartet wurden. Hier erlebten wir innerhalb der archäologische Zone ein riesiges Freilichtmuseum römischer Lebensweise. Es handelt sich um eine Stadt, die innerhalb von Stunden von ihren Bewohnern verlassen wurde und dann bis zu ihrer Ausgrabung keine Veränderung mehr erfuhr. Mit der Katastrophe des Jahres 79 hatte nämlich wirklich niemand gerechnet. Das schwere Erdbeben 16 Jahre zuvor signalisierte nach heutigen Erkenntnissen wahrscheinlich das Ende einer langen Ruhephase des Vulkans, denn auch in späterer Zeit waren Ausbruchsperioden fast immer von Erdbeben begleitet oder vorangekündigt. Das ausgegrabene Pompeji zeigt deutliche Spuren des Erdbebens und überall in der Stadt weisen Mörtelhaufen und Baumaterial auf den noch andauernden Wiederaufbau hin. Es ist für uns heute nicht nachvollziehbar, aber man muss sich vorstellen, dass im Jahre 79 der obere Teil des Vesuvs unter dem Druck der aufsteigenden Gase regelrecht explodierte. Über dem Berg stand eine riesige, wie eine Pinie geformte Aschenwolke, die dann auf die Umgebung, besonders auf Pompeji niederregnete. Der Untergang von Pompeji erfolgte keineswegs innerhalb von Minuten, sondern dauerte Stunden und Tage, so dass mit Sicherheit der größte Teil der Einwohner zumindest das nackte Leben retten konnte. Schließlich erstickten die extrem giftigen Gase und die sich auftürmenden heißen Vulkanaschen alles Leben. Was jetzt noch zurückgeblieben war, wurde von der Asche wie von einer Gussform eingehüllt, Fleisch und Knochen verbrannten und wurden von ätzenden, scharfen Mineralsalzen zerfressen - ein Hohlraum entstand. Während der Ausgrabungen wurden dann viele dieser Hohlräume mit Gips ausgegossen und heute hat man dadurch ein Bild des Todeskampfes der Zurückgebliebenen mit Hunden, Gefangenen und auch Zögernden, die noch möglich viel von ihrem Hab und Gut retten wollten. Pompeji ist einfach nur einzigartig - wir gingen durch Straßen, an Geschäften, Restaurants und Bädern vorbei und fühlten uns so ein wenig in die Antike versetzt. Nach dieser interessanten Führung in Pompei brachen wir in Richtung Sorrentinische Halbinsel auf, wo wir dann im Grand Hotel „Sant´Orsola" bereits freudig erwartet und sehr herzlich begrüßt wurden. Das Grand Hotel „Sant'Orsola" liegt auf einer Höhe von 630 Metern genau oberhalb des Ortes Conca dei Marini - der Ausblick von hier auf die Amalfiküste ist einfach nur atemberaubend schön!

6. Tag – Donnerstag, 25.05.2017: Amalfiküste

Da unser Bus nicht auf der Amalfiküsten-Straße fahren darf (er ist mit über 12 Metern Länge nicht dafür zugelassen!), fuhren wir heute mit einem italienischen Bus samt temperamentvollen süditalienischen Buschauffeur Giuseppe und dem Reiseleiter Mario auf einer der schönsten Küstenstraßen Italiens - die Straße ist immerhin streckenweise in die fast senkrecht abbrechende Felsküste eingehauen. Unterwegs boten sich immer wieder interessante Fotostopps an und einen längeren Aufenthalt legten wir zur Mittagszeit in Amalfi ein. Dieser Ort war im Mittelalter eine der reichen und mächtigen vier Seerepubliken (neben Pisa, Genua und Venedig). Die Bewohner Amalfis wurden durch den Fernhandel mit verschiedenen Staaten sehr reich, hatten sogar ihre eigenen Handelsniederlassungen und eigene Wohnviertel in vielen Städten des Orients und auch in Süditalien. Später wurde aus Amalfi ein verarmtes Nest und das war wiederum die Folge der Verlagerung der Handelswege nach der Entdeckung Amerikas. Ein Wandel setzte dann erst wieder mit der Erschließung durch den Tourismus vor ca. 150 Jahren ein. Wir hatten ausreichend Zeit, um den Ort ganz individuell zu entdecken. Besonders sehenswert ist übrigens der Dom! Einige Gäste unternahmen auch eine Schifffahrt, um die imposante Amalfiküste aus dem Blickwinkel vom Meer aus zu bestaunen! Am Nachmittag führte uns die Straße dann über Vietri sul Mare und über die Autobahn nach Agerola zurück.

7. Tag – Freitag, 26.05.2017: Solfatara und Neapel (171 Bus–km)

Ein weiterer Höhepunkt unserer Reise stand heute auf dem Programm - die meisten unserer Gäste hatten sich für unseren fakultativen Zusatz-Ausflug in die quirlige Millionenstadt Neapel entschieden. Erstaunlich ruhig ging es heute auf den Straßen der Stadt zu und somit erreichten wir überpünktlich den zentralen Piazza Garibaldi, wo wir auf unseren Stadtführer Peppe trafen. Mit ihm fuhren wir dann direkt weiter in Richtung Pozzuoli, wo wir an den sogenannten „Phlegräischen Feldern" ankamen. Der Name dieser vulkanischen Gegend bei Neapel kommt vom griechischen „phlegreos", was so viel wie „heiß" oder „schwelend" bedeutet. Wir besichtigten den Schwefelkrater der Solfatara, den wohl eindrucksvollsten Vulkan der phlegräischen Felder. Während man durch die stinkende und bizarre Welt des Feuergottes Hephaistos wandert, steigen Rauchfahnen aus der Erde auf. Heiße Thermalgrotten stoßen Schwefelwolken aus, Schlammlöcher brodeln und Geysire schnellen plötzlich aus dem Boden. Solfatara wird auch der „Vorsaal zur Hölle" genannt, denn beim stärkeren Auftreten auf den schneeweißen Boden kann man das dumpfe, hohlklingende Echo der Unterwelt hören. Die mystische Atmosphäre dieses Ortes ist beklemmend und faszinierend zugleich! So langsam bekamen wir Hunger und was sollte man hier in Neapel unbedingt essen? Natürlich eine typische Pizza Margherita - die schmeckt in der Heimat der Pizza doch eh am besten und wir waren begeistert davon, einfach lecker! Nach dieser stärkenden Mittagspause erreichten wir mit unserem Bus die Außenviertel der Stadt und genossen vom Posilipo-Hügel einen tollen Blick auf die Dächer Neapels und die gesamte Golfregion - sehr beeindruckend! Anschließend besuchten wir die in der Altstadt gelegene Galleria Umberto I. Sie wurde Ende des 19. Jahrhunderts erbaut und ist eine der ersten großen und eleganten Einkaufspassagen weltweit. Hinter ihrer prächtigen Fassade mit riesigen klassizistischen Säulen und kleineren Statuen schraubt sich ein beeindruckendes durchgängiges Glasdach in große Höhe. Bis knapp darunter findet sich klassizistischer Stuck soweit das Auge reicht. Der Fußboden bietet Marmor und Mosaiken mit Sagengestalten, Tiermotiven und Olivenzweigen. In den hohen Schaufenstern der edlen Modegeschäfte zu ebener Erde liegt das aus, was die Welt an Italien so schätzt - elegante italienische Kleidung, stilvolle Ledertaschen und -schuhe. Man findet dort besonders die Mode des nicht enden wollenden neapolitanischen Sommers in gehobener Preiskategorie! Weiter ging es zu Fuß entlang der Via Toledo zur Piazza del Plebiscito, einem mit beeindruckenden klassizistischen Gebäuden umgebenen Flanier- und Konzertplatz. Dort steht übrigens auch der große Königspalast Palazzo Reale. Gleich um die Ecke erblickten wir das im 18. Jahrhundert an den Palazzo Reale angebaute berühmte Opernhaus Teatro San Carlo. Die abschließend Freizeit in der Innenstadt nutzte jeder Gast ganz individuell für eigene Erkundungen. Zurück im Hotel erwartete uns heute ein ganz besonderer Abend - wir erlebten ein Gala-Dinner mit Musik & Tanz, ein wahrhaftig gelungener Abend! Auch ein Auftritt von Buschauffeur Maik und Reiseleiterin Katrin durfte nicht fehlen...(Wenn bei Capri die rote Sonne im Meer versinkt...)!

8. Tag – Samstag, 27.05.2017: Büffelfarm „Vannulo" – Paestum (215 Bus–km)

Heute fuhren wir in Richtung Süden - es ging an Salerno vorbei nach Paestum! Der Wettergott war auch heute wieder auf unserer Seite - es gab zwar etwas Bewölkung, aber immerhin war auch Sonnenschein dabei...! Unseren bereits aus Pompeji bekannten örtlichen Reiseleiter Angelo trafen wir wiederum gut gelaunt vor Ort. Zuerst ging es zur Büffel-Farm „Vannulo" unweit von Paestum. Hier konnten wir zuschauen, wie echter Büffel-Mozzarrella hergestellt wird bzw. erhielten wissenswerte Informationen zu diesem Prozess. Selbst eine Verkostung durfte nicht fehlen! Die weißen in der Molke schwimmenden Frischkäse sind hier in der Ebene von Paestum ganz echter Mozzarella aus Büffelmilch, egal ob pflaumengroße „Bocconcini" oder kiloschwer zu Zöpfen als „treccia" verflochten. Büffel-Mozzarella ist fetter und saftiger, hat anders als das Konkurrenzprodukt aus Kuhmilch eine zarte Außenhaut mit etwas Biss. Kenner nennen das dann „croccante". Geformt wird von Hand mit einem Griff wie Gurgelumdrehen (ital. „mozzare"), daher der Name. Mittlerweile wird hier sogar Schokolade aus Büffelmilch produziert, auch diese neue Spezialität des Hauses durften wir natürlich probieren - einfach köstlichZwinkernd! Jetzt erstmal genug Kulinarisches, der heutige Hauptanziehungspunkt war Paestum - und dort die drei nahezu komplett erhaltenen griechischen Tempel nahe dem Meer. Das antike Paestum war eine der größten Griechen-Städte Süditaliens, wichtige Hafenstadt im Handel mit Etrurien und damals ein sicherer Schlüssel zum Reichtum. Am späten Nachmittag fuhren wir wieder zurück, vorbei an riesigen Landwirtschaftsflächen - hier in der Ebene des Sele-Flusses werden überwiegend Artischocken angebaut. Kurz nach Salerno hatten wir noch einmal einen kurzen Blick auf den südlichen Teil der Amalfiküste und letztendlich änderte sich die Landschaft vollständig. Wir nahmen die Autobahn und fuhren durch das Hinterland der Monti Lattari (Milchberge) zurück. Ein letztes gemeinsames Abendessen rundete diesen letzten Abend in Agerola ab. Anschließend mussten wir uns leider an dieser Stelle auch so langsam von unseren lieben Fluggästen verabschieden!

9. Tag – Sonntag, 28.05.2017: Fahrt nach Vigasio (743 Bus–km)

Am Morgen starteten wir mit lediglich 15 Gästen ganz entspannt mit unserer Fahrt in Richtung Norden. Wir fuhren noch einmal an Neapel, Rom, Florenz, Bologna und Modena vorbei und erreichten so ohne Probleme in den Abendstunden unser Zwischenübernachtungs-Hotel „Montemezzi" in Vigasio. Der Ort liegt inmitten der Po-Ebene, wenige Kilometer südwestlich von Verona.

10. Tag – Montag, 29.05.2017: Heimreise (bis Kesselsdorf = 885 Bus–km)

Nach erlebnisreichen Tagen mit viel Sonnenschein sollte es nun heute wieder in Richtung Heimat gehen. Wir hatten viel gesehen, erfahren und uns mit der italienischen Geschichte, der Lebensweise und der Gastfreundschaft der Italiener auseinandergesetzt. Nach einer staufreien Fahrt erreichten wir pünktlich gegen 19.30 Uhr den Eberhardt TRAVEL-Beriebshof in Kesselsdorf, den Ausgangspunkt unserer Reise.
Ein großer Dank gilt auch unserem netten und souveränen Buschauffeur Maik, der uns jederzeit sicher gefahren hat!
Ich wünsche allen Mitreisenden an dieser Stelle nochmals alles Gute, Gesundheit, Glück und weiterhin viel Reiselust. Es hat großen Spaß gemacht und ich freue mich auf ein Wiedersehen!
Ihre Reiseleiterin Katrin Deutschbein

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Kommentare zum Reisebericht

Sehr umfangreiche Beschreibung unserer Reise. Das Bildmaterial widerspiegelt sehr gut die schönen Tage in Italien. Wir bedanken uns für die ausgezeichnete Reiseleitung und die hervorragende Betreuung. Nicht zu vergessen der Service an Bord und unseren Fahrer Maik, welcher alle Situationen mit Bravour meisterte.

Kießling Martina und Ulf
26.06.2017

Liebe Katrin,

nun ist es schon eine geraume Zeit her, dass wir mit Ihnen unterwegs in Italien
waren. Niemals werden wir diese Tage und Ihre wunderbare Reiseleitung
vergessen. Toll ist auch der Reisebericht, wofür wir uns von ganzem Herzen
bedanken möchten. So bleibt alles in Erinnerung, denn es waren ja sehr viele Eindücke. Die Bildergalerie ist sehr schön, da hätte ich eigentlich meinen
Fotoapparat zu Hause lassen können.
Sie haben mit viel geschichtlichen Wissen, Einfühlungsvermögen, Herz und
Humor diese Reise bereichert. Für Alles sind wir Ihnen sehr dankbar.
Bleiben Sie gesund, damit Sie noch vielen Menschen solche Freude machen
können.

Mit herzlichen Grüßen

die Leipziger Renate und Klaus Schmidt

Schmidt, Renate und Klaus
10.07.2017