Reisebericht: Italien – Rundreise Rom und Amalfiküste

07.09. – 16.09.2017, 10 Tage Rundreise Orvieto – Rom – Vatikan – Vesuv – Pompeji – Amalfiküste – Neapel


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Uns erwarteten spannende Ausflüge in Rom, Pompei, die Insel Capri und die traumhafte Amalfiküste - diese einzigartige Reise bietet Italien pur...
Ein Reisebericht von
Katrin Deutschbein
Katrin Deutschbein

1. Tag – Donnerstag, 07.09.2017: Fahrt in den Raum Gardasee (ab Dresden = 842 Bus–km)

Die ersten Gäste unserer insgesamt 18-köpfigen Bus-Reisegruppe starteten bereits um 6 Uhr am Dresdener Flughafen. Wir fuhren an Nürnberg und östlich von München vorbei bis zur deutsch-österreichischen Grenze Kiefersfelden-Kufstein. Weiter ging es durch das österreichische Inntal bis nach Innsbruck und von hier aus den 1.375 Meter hohen Brennerpass hinauf. Dieser Pass stellt seit fast 100 Jahren die österreichisch-italienische Grenze dar, welche durch den Frieden von St. Germain festgelegt wurde. Durch die wunderschönen Täler Südtirols, dem Eisack- und dem Etschtal, gelangten wir schließlich ins Trentino. Nahe der Ortschaft Rovereto verließen wir die Autobahn und erreichten am frühen Abend Nago, den oberen Ortsteil von Torbole. Schade war nur, dass wir den Gardasee von hier aus nicht sehen konnten - wir waren zwar sehr nahe dran, aber zeitlich war es für uns unmöglich, zum See zu gelangen. Nichts desto trotz, Nago ist ein kleiner verträumter Ort und das inspirierte so manch einen unserer Gäste zu einem kleinen abendlichen Spaziergang. Wir übernachteten im traditionsreichen Hotel "Zanella", mitten in der kleinen Altstadt Nagos. Schon die Zufahrt mit dem Bus gestaltete sich etwas abenteuerlich, denn die Straßen wurden immer enger...! Zum Glück hatten wir einen Profi am Steuer unseres Busses - Harald meisterte diese erste große Herausforderung mit Bravour. Zum Abendessen ließen wir uns dann ein 3-Gänge-Menü schmecken und die typische italienische Pasta durfte dabei natürlich nicht fehlen! Dazu ein Glas Hauswein und müde fielen wir alle ins Bett.

2. Tag – Freitag, 08.09.2017: Orvieto – Rom (595 Bus–km)

Gut gestärkt ging es nach dem Frühstück weiter gen Süden, zunächst vorbei an Verona und weiter durch die Po-Ebene. Bei Mantua überquerten wir dann auch den Po, der der Ebene den Namen gab und mit 652 Kilometern gleichzeitig der längste Fluss Italiens ist. Wenig später erreichten wir Modena, wo die Brennerautobahn endete und wir der Autostrada del Sole folgten! Am Südrand der Po-Ebene entlang bis Bologna, der Hauptstadt der Region Emilia-Romagna, führte uns unser Weg hinein in den tosco-emilianisch-romagnolischen Apennin. Seit Ende 2015 gibt es hier glücklicherweise eine neue Autobahn, die die Fahrtzeit gegenüber der alten Strecke mit einem Scheitelpunkt von über 700 Höhenmetern erheblich verkürzt. Die Autobahn schneidet nunmehr fast geradlinig durch mehrere kilometerlange Tunnel das Gebirge. Etwa 40 Kilometer nördlich von Florenz erreichten wir die Toskana, eine der eindrucksvollsten Regionen Italiens! Die überaus sehenswerte Kunststadt Florenz mussten wir heute leider links liegen lassen, aber anschließend erlebten wir eine grandiose Fahrt durch die sanft gewellte Hügellandschaft der Toskana - dabei wurden immerhin alle Klischees dieses Landstriches erfüllt. Später erreichten wir die Binnenregion Umbrien, das sogenannte "grüne Herz Italiens". Unser Ziel hieß Orvieto, wirklich einzigartig auf einem 300 Meter hohen vulkanischen Tuff-Felsen gelegen! Hier wurden wir bereits von unserem charmanten Stadtführer Marco erwartet und fuhren gemeinsam mit einer Seilbahn in die Altstadt von Orvieto hinauf. Die ursprünglich etruskische Stadt bietet heutzutage zahlreiche sehenswerte Baudenkmäler und einige davon konnten wir während unserer Stadtführung bewundern. Das unumstrittene Wahrzeichen ist der Dom, dessen Bau Ende des 13. Jahrhunderts begann und der noch heute zur Aufbewahrung der Reliquien des Blutwunders von Bolsena dient. Bis zur Vollendung des Bauwerkes um das Jahr 1600 wirkten etwa hundert Architekten, Bildhauer, Maler und Mosaikleger mit. Die kühne und farbenprächtige Domfassade ist damit ein besonderes Meisterwerk der italienischen Gotik. Mit vielen tollen ersten Eindrücken im Gepäck erreichten wir dann am Abend die Hauptstadt Italiens - Rom! Im südlich des Stadtzentrums gelegenen Hotel "Oly", unserem Quartier für die nächsten drei Nächte, kamen wir schließlich gegen 19 Uhr an. Hier begrüßten wir auch weitere fünf Fluggäste und somit war unsere Gruppe mit nunmehr insgesamt 23 Personen komplett. Unser Abendessen nahmen wir anschließend gemeinsam im Hotel ein.

3. Tag – Samstag, 09.09.2017: Petersdom – Altstadt Rom

Die Sonne strahlte und nach dem Frühstück fuhren wir gemeinsam mit öffentlichen Verkehrsmitteln in die Stadt hinein. Vorher wurden wir für die nächsten Tage mit Audio-Geräten ausgestattet, damit wir die Führungen ganz intensiv erleben konnten. Nach einer Fahrt mit der Metro bzw. einem kleinen Spaziergang kamen wir am Petersplatz, dem Zentrum der katholischen Christenheit, an. Hier trafen wir auch auf unsere sympathische Stadtführerin Liliana, die uns die nächsten zwei Tage mit ihrer Stadt vertraut machen sollte. Ach so, wir waren ja jetzt eigentlich gar nicht mehr in Rom, sondern im Vatikan! Zunächst war etwas Geduld gefragt, denn wir mussten uns in einer relativ langen Warteschlange vor der Sicherheitskontrolle am Petersplatz einreihen. Nach einer reichlichen Stunde war es dann schließlich soweit und wir erspähten zuerst die Schweizergarde - jawohl, das sind immer noch echte Schweizer, und die Uniform ist noch genau die, welche Michelangelo entworfen hat. Nun betraten wir völlig überwältigt die Peterskirche, denn allein der Baldachin über dem Petrus-Grab ist einfach gigantisch! Die größte Kirche der Christenheit befindet sich übrigens im kleinsten Staat der Welt und fasst ungefähr 60.000 Menschen. Nach christlichem Glauben ist hier der Apostel Petrus begraben und sie Kirche beherbergt zahlreiche Kunstwerke, zum Beispiel die "Pietà" von Michelangelo, die hinter Glas steht, da sie 1972 von einem Kirchenbesucher mit einer Axt beschädigt wurde. Wir sahen auch die berühmte Statue des heiligen Petrus, deren Füße traditionell von den Pilgern geküsst werden. Über den Hauptaltar, dem Grab Petris, erstreckt sich ein 30 Meter hoher Baldachin aus Bronze, der von Bernini entworfen wurde. Im Anschluss an die ausführliche Besichtigung des Petersdomes schlenderten wir weiter in Richtung Engelsburg, einem ursprünglichen Grab-Bau für Kaiser Hadrian. Das ehemalige Hadrianeum erhielt den heutigen Namen aufgrund einer göttlichen Vision von Papst Gregor dem Großen im 6. Jahrhundert - ein Engel erschien ihm über dem Mausoleum und kündigte das Ende der damals herrschenden Pest an, indem er sein Schwert in die Scheide steckte. Das ist heute in der bronzenen Engelsstatue auf der Spitze des Kastells dargestellt. Direkt von der Engelsburg aus führte uns unser Weg weiter über die berühmteste aller Tiber-Brücken, die Engelsbrücke bis zur Piazza Navona, einem traumhaften Platz im Herzen der Stadt! Gian Lorenzo Bernini schuf hier im 17. Jahrhundert einen der schönsten Brunnen des Barocks, den Vier-Ströme-Brunnen und die vier riesenhaften Flussgötter symbolisieren die vier großen damals bekannten Ströme: Donau, Nil, Ganges und Rio de la Plata. Hier verbrachten wir auch unsere stärkende Mittagspause und spazierten anschließend weiter durch die engen Gassen der Altstadt zum Pantheon, einer einfach genialen Konstruktion eines Zylinders mit einer Kuppel drauf! Der Schwiegersohn von Kaiser Augustus, Markus Agrippa, ließ das Pantheon 27 v. Chr. den Göttern bauen. Nach dieser eindrucksvollen Besichtigung erreichten wir nunmehr den berühmten Trevi-Brunnen, Roms beliebtester Wasserorgel. Sie steht auf einem kleinen Platz, umgeben von einem sechsstöckigen Palast. Die Barockpäpste im 18. Jahrhundert schufen sich mit diesem Bau immerhin ein letztes großes Denkmal, denn ihre Macht im Kirchenstaat schwand mehr und mehr dahin. Es gab auch die Gelegenheit, Münzen in den Brunnen zu werfen, um nach Rom zurückzukehren. Abschließend gelangten wir zur berühmten Spanischen Treppe, wo wir auf das harmonische Ergebnis eines jahrzehntelangen Streits zwischen den Päpsten und der französischen Krone trafen. Die heutige Führung endete damit und die anschließende Freizeit nutzten die meisten Gäste schließlich für Shopping-Touren oder zu schönen Spaziergängen in der Umgebung der Spanischen Treppe. Nach einem schmackhaften Pasta-Abendessen in der Nähe der Engelsburg ging es am Abend wiederum mit öffentlichen Verkehrsmitteln, diesmal mit Linienbus und Metro, zum Hotel zurück.

4. Tag – Sonntag, 10.09.2017: Stadtrundfahrt Rom (30 Bus–km)

Die Wetteraussichten standen heute leider unter keinem guten Stern! Glücklicherweise hatten wir das Programm getauscht, und somit heute unseren Reisebus für die Stadtrundfahrt zur Verfügung. Es regnete in Strömen und es war auch kein Ende in Sicht! Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln hätten wir heute keine Chance gehabt, denn sämtliche Metro-Verbindungen waren wegen Überflutung eingestellt worden... Wir starteten demnach trotzdem voller Zuversicht mit unserem eigenen Reisebus, wo uns in der Nähe des Ostiense-Bahnhofs die uns bereits vertraute Stadtführerin Liliana freudig erwartete. Sofort begannen wir mit einer ausführlichen Stadtrundfahrt durch Rom, welche uns unter anderem vorbei an berühmten Plätzen und Straßen der Stadt wie der Piazza Venezia mit dem Nationaldenkmal, der Via Nazionale und der eleganten Via Veneto führte. Einen kleinen und absolut verregneten Spaziergang unternahmen wir, um den Kapitolshügel zu erklimmen und von dort aus einen Blick auf das Forum Romanum zu werfen. Immerhin wurde von den hiesigen Kaiserforen aus nicht nur Rom, sondern das ganze Römische Reich regiert und hier lag für fast 1.000 Jahre das Zentrum der Antike. Später ging es mit dem Bus weiter, teilweise auch an überfluteten Straßen entlang - Regen ohne Ende, soweit das Auge reichte! Einfach schade, aber es war nicht zu ändern und so manch einer dachte sicherlich, dass Gummistiefel heute wohl das beste Schuhwerk gewesen wären! So langsam bekamen wir Hunger und unser Bus brachte uns daher in die Nähe der Kirche Santa Maria Maggiore, wo wir zunächst eine Mittagspause einlegten. Diese Zeit nutzten wir ganz individuell, um uns kulinarisch zu stärken - Pasta, Pizza oder einfach nur ein leckeres Eis - die Auswahl in einer der zahlreichen kleinen Bars war grenzenlos! Nach dieser Pause besichtigten wir gemeinsam die Kirche Santa Maria Maggiore, eine der vier Papstkirchen Roms. Eine weitere Fahrt mit unserem Bus führte uns anschließend zum Oppio-Hügel, wo wir einen tollen Blick auf das Kolosseum genießen konnten! Besonders bemerkenswert ist die Bauzeit, denn man benötigte nur acht Jahre! Kaiser Vespasian begann den Bau 72 n. Chr., sein Sohn Titus weihte die Arena dann mit hunderttägigen Festspielen ein. Unzählige Tiere und Gladiatoren wurden geopfert. Aufgrund der massiven Regenfälle des heutigen Tages konnten wir uns allerdings eine von manchen Gästen angestrebte Innenbesichtigung des Kolosseums aus dem Kopf schlagen, denn auch das Kolosseum war teilweise überflutet! Das war zwar sehr ärgerlich, aber nicht zu ändern! Als kleine Entschädigung für diesen verregneten Tag entschlossen wir uns zu einer außerplanmäßigen Besichtigung einer weiteren eindrucksvollen Papstkirche, der Kirche Sankt Paul vor den Mauern. Sie wurde zu Beginn des 4. Jahrhunderts von Kaiser Konstantin gebaut und kirchlicher Tradition zufolge genau an der Stelle, wo der Leichnam des heiligen Paulus beigesetzt wurde. Hier mussten wir uns dann leider auch von Liliana verabschieden, die uns in den letzten zwei Tagen sehr humorvoll und engagiert durch ihre Stadt geführt hat. Jetzt unternahmen wir - wiederum außerplanmäßig - einen Abstecher in unser Hotel, denn die Kirche liegt ganz in der Nähe und somit konnten wir uns zumindest unserer teilweise nassen Sachen entledigen, warm duschen und frisch machen. Heute war einfach mal wieder "elastisches Denken" angesagt! Zum Abendessen ging es dann am frühen Abend nochmals mit dem Reisebus in die Innenstadt und wir genossen dort ein tolles mehrgängiges musikalisch untermaltes Menü in einem Gewölberestaurant ganz in der Nähe des Kolosseums. Der Wein floss in Strömen und gut gelaunt trafen wir kurz gegen 21.30 Uhr wieder im Hotel ein. Nun endete ein zwar sehr regenreicher, aber auch durchaus interessanter Tag!

5. Tag – Montag, 11.09.2017: Vesuv – Pompei (270 Bus–km)

Mit den Klängen des Liedes "Arrividerci Roma" verließen wir die Hauptstadt Italiens in südliche Richtung. Auch heute hatte der Wettergott kein Einsehen mit uns, es gab bereits am Vortag eine Unwetterwarnung für die Region um den Golf von Neapel. Somit ereilte uns die durchaus ernüchternde und auch enttäuschende Botschaft, dass es unmöglich sei, auf den Vesuv hinauf zu fahren. Heute konnten wir aufgrund des Regens und der schlechten Sicht nicht einmal erkennen, dass der heutige Vesuv eigentlich zwei Gipfel hat, nämliche den Monte Somma, den Rest des alten Vesuv, der beim Ausbruch 79 n. Chr. regelrecht explodiert ist und den 1.280 Meter hohen eigentlichen Gipfel des Vesuvs. Normalerweise kommt man mit dem Bus bis auf knapp 1.000 m hinauf und die restlichen etwa 300 Höhenmeter müssen dann zu Fuß zurückgelegt werden. Bei Schlechtwetter ist die obere Zone allerdings aus Sicherheitsgründen gesperrt und dem war heute nun mal so - wir waren einfach "Pechvögel"! Trotzdem trugen wir es mit Fassung und kehrten kurzerhand in das Restaurant "Suisse" in Pompei ein, um uns dort eine echte Holzofenpizza zu genehmigen. Schließlich ist die Pizza in dieser Gegend, genauer gesagt in Neapel, geboren und wenn man hier von Pizza spricht, dann meint man die klassische Pizza Margherita. Der Name dieser Pizza ist auf die italienische Königin Margherita zurückzuführen, die Ende des 19. Jahrhunderts zu Besuch in Neapel war und dort bei einem berühmten Pizzabäcker drei Pizzen verkostete - eine davon war die berühmte "Tomate, Mozzarella, Basilikum", eine Pizza in den drei Farben der italienischen Fahne. Genau diese Pizza hat der Königin am besten geschmeckt und somit gab der Pizzabäcker ihr ihren Namen. Die meisten unserer Gäste wählten diesen "Klassiker" und waren begeistert. Am frühen Nachmittag begrüßte uns der Reiseführer Antonio direkt in Pompei und wir besichtigten gemeinsam die hiesige archäologische Zone, welche heute ein riesiges Freilichtmuseum römischer Lebensweise ist. Dabei handelt es sich um eine Stadt, die innerhalb von Stunden von ihren Bewohnern verlassen wurde und dann bis zu ihrer Ausgrabung keine Veränderung mehr erfuhr. Mit dem Ausbruch des Vesuvs des Jahres 79 hatte nämlich wirklich niemand gerechnet - es war eine riesige Katastrophe! Das schwere Erdbeben 16 Jahre zuvor signalisierte nach heutigen Erkenntnissen wahrscheinlich das Ende einer langen Ruhephase des Vulkans, denn auch in späterer Zeit waren Ausbruchsperioden fast immer von Erdbeben begleitet oder vorangekündigt. Der Untergang von Pompeji erfolgte allerdings keineswegs innerhalb von Minuten, sondern dauerte Stunden und Tage, so dass mit Sicherheit der größte Teil der Einwohner zumindest das nackte Leben retten konnte. Schließlich erstickten hochgiftige Gase und die sich meterhoch auftürmenden heißen Vulkanaschen alles Leben. Pompeji ist einzigartig - wir gingen durch Straßen, an Geschäften, Restaurants und Bädern vorbei... Auch hier regnete es unaufhörlich und es war kein Ende in Sicht! Nach dieser trotz verregneten, aber durchaus interessanten Führung in Pompei brachen wir nach Agerola auf, wo wir bereits im Grand Hotel "Sant´Orsola" erwartet und vom Geschäftsführer Stefano persönlich begrüßt wurden. Die Lage des Hotels ist gigantisch - es liegt auf einer Höhe von 630 Metern genau oberhalb der Amalfitanischen Küste und der Ausblick auf einen Teil der Amalfiküste ist unbeschreiblich schön!

6. Tag – Dienstag, 12.09.2017: Amalfiküste

Unser Buschauffeur Harald durfte sich heute "Ausruhen", da unser eigener Reisebus nicht auf der Amalfiküsten-Straße fahren darf (er ist mit über 12 Metern Länge nicht zugelassen!). Somit fuhren wir mit einem einheimischen Bus samt italienischen Buschauffeur Peppe und der Reiseleiterin Claudia auf einer der schönsten Küstenstraßen Italiens - die Straße ist immerhin streckenweise in die fast senkrecht abbrechende Felsküste eingehauen und zieht sich wie ein Balkon zwischen dem blauen Meer und den Abhängen der Lattari-Berge durch. Das Wetter hatte sich glücklicherweise auch beruhigt und somit stand einigen Fotostopps entlang der Strecke nichts im Wege. Wir erlebten eine Abfolge von Tälern und Landzungen zwischen Buchten und mit Zitrusfrüchten, Weinreben und Olivenbäumen bepflanzte Terrassen. Diese einzigartige Landschaft ist geschützt als UNESCO-Welterbe. Einen längeren Aufenthalt legten wir in Amalfi, einer ehemaligen Seerepublik (neben Pisa, Genua und Venedig), ein. Die Amalfitaner wurden durch den Fernhandel mit dem Orient, Ägypten, Konstantinopel, Südfrankreich und Norditalien reich, hatten eigene Handelsniederlassungen und eigene Wohnviertel in vielen Städten des Orients und auch in Süditalien und Sizilien. Das Seebeben Ende des 14. Jahrhunderts, die korrupte Herrschaft des spanischen Vizekönigs in Neapel, die Türkengefahr und noch mehr die Verlagerung der Handelswege nach der Entdeckung Amerikas machten aus Amalfi ein armes, von der Außenwelt abgeschnittenes Nest hinter den Bergen. Erst die Entdeckung durch den Tourismus nach 1850 brachte Änderung. Wir hatten genügend Zeit zur individuellen Erkundung des Ortes. Besonders sehenswert ist übrigens der im Inneren barockisierte Dom, die Fassade und die Treppe sind zwar nachempfunden, der Turm ist allerdings echt. Am Nachmittag führte uns die Straße dann über Vietri sul Mare und weiter über die Autobahn nach Agerola zurück.

7. Tag – Mittwoch, 13.09.2017: Insel Capri (80 Bus–km)

Für die meisten unserer Gäste stand ein weiterer Höhepunkt dieser Reise an... - der fakultative Ausflug zur Insel Capri! Zunächst fuhren wir mit unserem Bus nach Sorrent und erreichten den dortigen Hafen, um von hier aus die Fähre zur Insel Capri zu nehmen. Die Überfahrt dauerte nur etwa 35 Minuten. Die Insel türmt sich schon von weitem wie unzugänglich auf. Zwei durch einen geschwungenen Sattel verbundenen Hochebenen, auf denen die Orte Capri und Anacapri liegen, ineinander geschachtelte Häuserkuben, überragt von gekalkten und bunt gekachelten Kuppeln. Für uns war klar - Capri ist der Kontrast zwischen intensivem Blau des Meers, den strahlend weißen Felswänden und dem tiefen Grün der Vegetation. Wir unternahmen eine wunderbare Schifffahrt einmal rund um die Insel - die Perspektiven vom Meer aus bei bestem Wetter faszinierten uns! Wir erfuhren unter anderem, dass schon die Römer der Antike die Insel Capri als Urlaubsort schätzten und hier ihre Spuren hinterlassen haben. Capri ist heute für das Mittelmeergebiet ein Botanischer Garten, auf so engem Raum lässt sich sonst nirgends die Vielfalt der mittelmeerischen Pflanzenwelt beobachten. Für die Geologen ist besonders interessant, dass Capri nur die Fortsetzung der Amalfitanischen Halbinsel ist. Rund um die Insel gibt es über sechzig Höhlen und Grotten zu bewundern, einige davon sahen wir während unserer Schifffahrt. Wieder an Land, besuchten die beiden Inselorte, Capri und Anacapri - diese beiden Orte leben solange man weiß in Fehde; sie hatten sich voneinander isoliert und erst die im letzten Jahrhundert geschaffene Straßenverbindung brachte eine Veränderung. Wir fuhren in Minibussen auf den engen abenteuerlichen Straßen der Insel - das muss man erlebt haben...! Am späten Nachmittag verließen wir diese "Paradies" und fuhren mit der Fähre auf das Festland zurück. Unser Tag auf der Insel Capri war einfach fantastisch und voller schöner Eindrücke ließen wir diesen schönen Tag bei einem wiederum schmackhaften gemeinsamen Abendessen im Hotel ausklingen.

8. Tag – Donnerstag, 14.09.2017: Büffelfarm "Vannulo" – Paestum (224 Bus–km)

Heute fuhren wir zum südlichsten Punkt auf dieser Reise - an Salerno vorbei ging es nach Paestum! Das Wetter spielte nunmehr nach unseren Regeln - es gab Sonne satt! Unseren örtlichen Reiseleiter Angelo trafen wir gut gelaunt vor Ort. Zuerst steuerten wir die Büffel-Farm "Vannulo", unweit von Paestum, an. Hier konnten wir sehen, wie echter Büffel-Mozzarrella hergestellt wird bzw. erhielten wissenswerte Informationen zu diesem Prozess. Selbst eine Verkostung der hauseigenen Produkte durfte nicht fehlen! Mittlerweile wird hier sogar Schokolade aus Büffelmilch produziert - einfach köstlich! Jetzt erstmal genug Kulinarisches, der heutige kulturelle Hauptanziehungspunkt war Paestum - und dort die drei nahezu komplett erhaltenen griechischen Tempel nahe dem Meer. Das antike Paestum war eine der größten Griechen-Städte Süditaliens, wichtige Hafenstadt im Handel mit Etrurien und damals ein sicherer Schlüssel zum Reichtum. Die Stadt wurde schließlich von den Lucaniern erobert, später wurde der Stadtstaat römische Kolonie und danach ländlicher, denn die Fernhandelswege hatten sich verlagert. Paestum erlebte allerdings keinen Niedergang wie die meisten Städte Großgriechenlands, denn erst im beginnenden Mittelalter verödete die Stadt durch Malaria, Piraten- und Sarazeneneinfälle. Der Hafen versandete und die Stadt wurde von Schilf und Sumpfwäldern überwuchert. Schließlich geriet die Stadt völlig in Vergessenheit. Das war ein Glück für die Tempel, denn sonst wären sie nämlich wie andere antike Bauwerke als Steinbruch genutzt worden! Am späten Nachmittag fuhren wir wieder zurück, vorbei an riesigen Landwirtschaftsflächen - hier werden vor allem Artischocken angebaut. Kurz nach Salerno hatten wir noch einmal einen kurzen Blick auf den südlichen Teil der Amalfiküste und letztendlich erlebten wir einen völligen Landschaftswechsel. Wir nahmen die Autobahn und fuhren durch das Hinterland der Monti Lattari (Milchberge) zurück. Im Hotel angekommen, hatten wir genügend Zeit, um uns auf den heutigen Abend vorzubereiten.
Dieser Abschlussabend in Agerola sollte dann nämlich etwas ganz besonderes werden - uns erwartete ein Gala-Dinner mit Musik & Tanz, ein wahrhaftig gelungener letzter Abend in Süditalien! In diesem Zusammenhang mussten wir uns an der Stelle dann auch leider so langsam von unseren lieben Fluggästen verabschieden!

9. Tag – Freitag, 15.09.2017: Fahrt nach Vigasio (725 Bus–km)

Bereits am Morgen starteten wir ganz entspannt mit lediglich 18 Gästen unsere Fahrt in Richtung Norden. Die erste Etappe unserer Rückfahrt erfolgte reibungslos Wir fuhren noch einmal an Neapel, Rom, Florenz, Bologna und Modena vorbei und erreichten somit in den Abendstunden unser modernes Zwischenübernachtungs-Hotel "Montemezzi" in Vigasio. Der Ort liegt inmitten der Po-Ebene, wenige Kilometer südwestlich von Verona.

10. Tag – Samstag, 16.09.2017: Heimreise (bis Dresden = 903 Bus–km)

Nach erlebnisreichen Tagen mit viel Regen, aber auch zahlreichen Sonnenstunden sollte es nun heute wieder in Richtung Heimat gehen. Die positiven Eindrücke der Reise werden uns noch lange in Erinnerung bleiben, denn wir hatten viel gesehen, gehört und uns mit der italienischen Lebensweise auseinandergesetzt. Nach einer mit kleineren Staus gespickten Fahrt erreichten wir leicht verspätetet gegen 20.45 Uhr den Flughafen in Dresden, den Ausgangspunkt unserer Reise.
Ein großer Dank gilt auch unserem netten und umsichtigen Buschauffeur Harald vom Busunternehmen Fichtenkamm, der uns jederzeit sicher gefahren hat!
Ich wünsche allen Mitreisenden an dieser Stelle nochmals alles Gute, Gesundheit, Glück und weiterhin viel Reiselust. Es hat großen Spaß gemacht und ich freue mich auf ein Wiedersehen!
Ihre Reiseleiterin Katrin Deutschbein

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Kommentare zum Reisebericht

Eine schöne Erinnerung an eine schöne Reise

Müller W+H
30.09.2017