Reisebericht: Italien – Rundreise Rom und Amalfiküste

29.03. – 07.04.2018, 10 Tage Rundreise Orvieto – Rom – Vatikan – Vesuv – Pompeji – Amalfiküste – Neapel


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Es ist der Kontrast - Rom, die „Ewige Stadt" zum einen und die anmutige Amalfiküste, Italiens Küstenjuwel zum anderen... Wer in kurzer Zeit viel von Italien mitnehmen möchte, ist auf dieser Reise genau richtig!
Ein Reisebericht von
Katrin Deutschbein
Katrin Deutschbein

1. Tag – Donnerstag, 29.03.2018: Anreise an den Gardasee (ab Dresden = 863 Bus–km)

Nachdem unsere Reisegruppe mit 33 Gästen vorerst komplett war, führte uns die Fahrt vorbei an München in Richtung Inntal. Bereits am frühen Nachmittag passierten wir die deutsch-österreichische Grenze zwischen Kiefersfelden und Kufstein. Weiter ging es durch das bizarre Inntal und vorbei an Innsbruck hinauf zum 1.375 Meter hohen Brennerpass. Dieser Pass stellt immerhin den niedrigsten Übergang über die Hauptkette der Alpen dar und ist seit 1919, als der Friedensvertrag von Paris/St. Germain geschlossen wurde, die österreichisch-italienische Grenze. Nun war es nur noch ein Katzensprung - wir fuhren durch das Südtiroler Eisacktal, vorbei an zahlreichen mittelalterlichen Burganlagen nach Bozen und immer weiter südlich durch das fruchtbare Etschtal bis nach Rovereto, wo wir schließlich die Brennerautobahn verließen, um einen Abstecher zur Zwischenübernachtung an den Gardasee zu machen. Kurz vor 19 Uhr erreichten wir unser familiengeführtes Hotel „Gardesana" in Riva del Garda, welches sich lediglich ein paar Schritte vom Ufer des Gardasees entfernt befand. Diese Tatsache verlockte natürlich so manchen zu einem kleinen abendlichen Spaziergang. Wir hatten allerdings etwas Pech, denn das Wetter meinte es nicht gerade gut mit uns und eine dicke Nebelschicht lag über dem See. Zum Abendessen ließen wir uns dann trotzdem ein leckeres 3-Gang-Menü schmecken und dabei durfte natürlich die typische italienische Pasta keinesfalls fehlen! Dazu ein Gläschen Hauswein und dann trat auch schon die nötige Bettschwere ein...

2. Tag – Freitag, 30.03.2018: Orvieto – Rom (604 Bus–km)

Wir frühstückten reichhaltig - zumindest für italienische Verhältnisse! Einen Italiener ist nämlich völlig unklar, wie wir Deutschen bereits am Morgen so viel essen können... Gut gestärkt starteten wir also am frühen Morgen, es ging an Verona vorbei und hinein in die weitläufige Po-Ebene. Bei Mantua überquerten wir den Po, den längsten Strom Italiens und wenig später erreichten wir Modena, wo dann übrigens nach insgesamt 333 Kilometern auch die Brennerautobahn endete und wir auf die Autostrada del Sole trafen! Die Route führte uns nunmehr am Südrand der Po-Ebene entlang bis Bologna und dann bereits hinein in den tosco-emilianisch-romagnolischen Apennin. Der Scheitelpunkt der Autobahn lag ehemals auf über 700 Metern, allerdings gibt es seit gut zwei Jahren eine neue Autobahn, die durch zahlreiche Tunnel geprägt ist und somit regelrecht durch diesen Gebirgszug führt. Dadurch erspart man sich viel Zeit und Nerven und ist einfach schneller unterwegs, so dass wir schneller als gedacht in der Toskana ankamen! Florenz, die Hauptstadt dieser Region, ließen wir heute leider nur links liegen, aber zumindest konnten wir von der Autobahn aus die Kuppel des Domes erspähen. Wir genossen die weitere Fahrt durch die typische sanft gewellte Hügellandschaft der Toskana - zumindest jetzt wurden alle Klischees erfüllt, die wir über die Toskana gehört oder auf Bildern gesehen hatten. Bald schon ging es in die Region Umbrien hinein, dem sogenannten „grüne Herz Italiens". Unser erstes Ziel war nunmehr zum Greifen nah, denn Orvieto konnten wir bereits von der Autobahn aus sehen... Der Ort liegt einzigartig auf einem 300 Meter hohen vulkanischen Tuff-Felsen und wir waren demnach sehr gespannt, was uns hier erwarten würde. Gegen Mittag waren wir mit unserem charmanten Stadtführer Marco verabredet und fuhren schließlich gemeinsam mit ihm mit einer Funicolare/Standseilbahn in die Altstadt von Orvieto hinauf. Die Stadt hatte besonders unter den Etruskern eine sehr große Bedeutung und heute gehört sie mit seinen imposanten Baudenkmälern zu den interessantesten Städten Mittelitaliens. Besonderes Augenmerk legten wir auf die Besichtigung des Doms, dessen Fassade die kühnste und farbenprächtigste der italienischen Gotik darstellt und auch im Inneren einige Schätze zu bieten hat. Ein Spaziergag durch die Altstadt rundete unseren Besuch in Orvieto ab und mit ersten schönen italienischen Eindrücken begannen wir unsere letzte Fahrt-Etappe des heutigen Tages. Wir hatten schließlich ein Ziel und das hieß Rom! Glücklicherweise ohne Staus kamen wir gegen 19 Uhr im Hotel „Oly", unserem Quartier für die nächsten drei Nächte, an. Hier wurden wir bereits von weiteren 8 Fluggästen erwartet und somit war unsere Reisegruppe mit insgesamt 41 Personen endgültig komplettiert. Unser erstes gemeinsames Abendessen nahmen wir anschließend im Hotel ein.

3. Tag – Samstag, 31.03.2018: Peterskirche – Altstadt Roms

Nach einem stärkenden Frühstück fuhren wir gemeinsam mit öffentlichen Verkehrsmitteln in die Stadt hinein. Für die nächsten Tage wurden wir mit Audio-Geräten ausgestattet, damit wir die Führungen ganz intensiv erleben konnten. Wir hatten trotzdem immer wieder vor Augen - „Das Oster-Wochenende in Rom" - was wird uns erwarten? Manch einem war das im vorab der Reise nämlich nicht ganz klar und wir mussten von nun an in jeder Hinsicht „elastisch" denken - wir waren also vorbereitet... Auf jeden Fall verlief die Fahrt mit der Metro erst einmal sehr entspannt und gut gelaunt trafen wir somit trotz des regnerischen Wetters in der Nähe des Petersplatzes auf unsere von Anfang an sympathische Stadtführerin Cristina. Die Warteschlange an der Sicherheitskontrolle zum Eingang in den Petersdom war extrem lang und wir schätzten eine Wartezeit von zwei bis drei Stunden, um überhaupt in die Peterskirche hinein zu gelangen - das waren keine rosigen Aussichten!. Nichts desto trotz versüßte uns Cristina mit ihren wunderbaren Erklärungen das Anstehen und wir erhielten schon im vorab wichtige Erklärungen in Verbindung mit dem Vatikanstaat, dem Zentrum der katholischen Christenheit. Wir waren ja jetzt eigentlich genau genommen auch nicht mehr in Rom, sondern im Vatikan. Wir sahen vom Petersplatz aus unter anderem das Arbeitszimmer des Papstes im letzten Stock des Apostolischen Palastes, zweites Fenster von rechts. Wir erspähten später auch die Schweizergarde, also echte Schweizer in Uniformen, welche Michelangelo einst entworfen hat. Nach reichlich zwei Stunden hatten wir es endlich geschafft, wir waren im Petersdom angekommen und besichtigten dieses imposante Bauwerk - schon beim Betreten der Kirche ist man einfach überwältigt! Allein der Baldachin über dem Petrus-Grab ist gigantisch und zudem beherbergt sie zahlreiche Kunstwerke. Leider hatten wir heute keine Möglichkeit, die berühmte „Pietà" von Michelangelo zu sehen, da aufgrund der anstehenden Oster-Messe einige Sehenswürdigkeiten abgesperrt waren. Im Endeffekt konnten wir froh sein, überhaupt drinnen gewesen zu sein...! Anschließend flanierten wir weiter vorbei an der Engelsburg, einem ursprünglichen Grab-Bau für Kaiser Hadrian und über die berühmteste aller Tiber-Brücken, die Engelsbrücke bis zur Piazza Navona. Dieser wunderschöne Platz befindet sich mitten im Herzen der Stadt und hier schuf Bernini im 17. Jahrhundert einen der schönsten Barockbrunnen, den berühmten Vier-Ströme-Brunnen! An diesem tollen Ort verbrachten wir auch unsere wohl verdiente Mittagspause, bevor wir später weiter durch die engen Gassen der Altstadt zum Pantheon, Trevibrunnen und abschließend zur Spanischen Treppe aufbrachen. An der berühmten Spanischen Treppe endete das heutige Besichtigungsprogramm und die anschließende Freizeit nutzten die meisten Gäste schließlich für schöne Spaziergänge in der Umgebung der Spanischen Treppe. Zum Abendessen kehrten wir in ein typisch römisches Lokal in der Nähe der Engelsburg ein, wo wir mit einem leckeren Bruschetta-Mix und tollen Pasta-Gerichten verwöhnt wurden. Zurück zum Hotel ging es am Abend wiederum mit öffentlichen Verkehrsmitteln, diesmal mit Linienbus und Metro.

4. Tag – Sonntag, 01.04.2018: Stadtrundfahrt in Rom (49 Bus–km)

Das Frühstück im Hotel war zwar teilweise gewöhnungsbedürftig und selbstverständlich nicht so üppig wie zu Hause, denn für die Italiener ist das Frühstück nach wie vor die unwichtigste Mahlzeit des Tages! Satt wurde trotzdem jeder und somit starteten wir erwartungsvoll in den Feiertag, denn es war Oster-Sonntag! Sogar der Osterhase hatte an uns im fernen Rom gedacht und fand den Weg in unseren Reisebus...  Jeder Gast wurde mit einem kleinen Präsent freudig überrascht. Wir wählten diesen Tag ganz bewusst für unsere Stadtrundfahrt, denn erfahrungsgemäß sollte es an einem solchen Tag wesentlich ruhiger auf den Straßen Roms zugehen als an gewöhnlichen Tagen. Somit starteten wir zuversichtlich mit unserem eigenen Reisebus und in der Nähe des Ostiense-Bahnhofs erwartete uns die uns bereits vertraute Stadtführerin Cristina freudig. Eine ausführliche Stadtrundfahrt durch Rom ohne viel Verkehr - etwas Besseres konnte uns gar nicht passieren...! Wir sahen viele berühmte Plätze und Straßen der Stadt - so beispielsweise die Piazza Venezia mit dem Nationaldenkmal, die Via Nazionale und die elegante Via Veneto. Gewöhnlich benötigen wir für unsere klassische Stadtrundfahrt mindestens zwei bis drei Stunden, aber heute hatten wir in eineinhalb Stunden alles gesehen, die Straßen Roms waren paradiesisch leer...! Somit konnten wir uns sogar noch einen Abstecher zu einer sehr wichtigen Kirche Roms - der Lateransbasilika - leisten. Diese ist  immerhin eine der ältesten Kirchen Roms und die eigentliche Kathedrale des Papstes bzw. gilt als Mutterkirche der Welt. Mit unserem Bus erreichten wir später die frühchristlich strukturierte Kirche Santa Maria Maggiore, eine weitere der vier Papstkirchen Roms. Im Anschluss an die eindrucksvolle Besichtigung bekamen wir so langsam Hunger und legten daher direkt im Umfeld zur Kirche Santa Maria Maggiore eine Mittagspause ein. Diese Zeit nutzten wir ganz individuell, um uns kulinarisch zu stärken - Pasta, Pizza oder einfach nur ein leckeres Eis - die Auswahl in einer der unzähligen Lokalitäten war grenzenlos und jeder konnte ganz sicher etwas nach seinem Geschmack finden. Nach dieser kulinarischen Stärkung brachte uns unser komfortabler 5-Sterne-Reisebus schließlich in die Nähe des Marcello-Theaters, von wo aus wir unsere Besichtigungstour  zu Fuß fortsetzten. Zunächst bestiegen wir den Kapitolshügel, einen der sieben historischen Hügel Roms. Von oben hatten wir dann einen tollen Überblick auf das Forum Romanum und wir hatten somit auch eine gute Vorstellung vom damaligen Zentrum der Antike. welches ursprünglich als Vesta-Heiligtum gedacht war und sich schließlich vom Viehmarkt zur politischen Arena entwickelte. Anschließend flanierten wir weiter zum letzten großen Höhepunkt unseres Rom-Aufenthaltes - dem Kolosseum! Sensationell ist, wenn man vernimmt, dass dieses Bauwerk innerhalb von nur acht Jahren entstanden ist und das war schließlich im 1. Jahrhundert! Nach zwei erlebnisreichen Besichtigungstagen in Rom verabschiedeten wir uns an dieser Stelle auch von Cristina, die uns in den letzten zwei Tagen durch „IHR" Rom geführt hat - nochmals herzlichen Dank an Dich, liebe Cristina! Der restliche Nachmittag stand uns zur freien Verfügung, um uns beispielsweise in den zahlreichen Straßencafés einen leckeren Cappuccino schmecken zu lassen - einfach himmlisch...! Andere Gäste, die noch etwas Energie übrig hatten, konnten jetzt noch das Kolosseum bzw. das Forum Romanum individuell besichtigen. Heute war übrigens auch der erste Sonntag im Monat und das bedeutete immerhin, dass man kostenfrei in das Kolosseum hinein kam... Es gab nur einen Haken - die vielen Leute!!! Unser Abendessen nahmen wir später in einem Gewölbe-Restaurant nahe des Kolosseums ein und kehrten am Abend gemeinsam zum Hotel zurück.

5. Tag – Montag, 02.04.2018: Vesuv – Pompeji (275 Bus–km)

Leider waren die zwei Tage in Rom schnell vergangen und es hieß „Arrividerci Roma"! Bereits früh am Morgen fuhren wir weiter gen Süden.  Der Golf von Neapel war unser Ziel und schon von weitem erblickten wir den Vesuv mit seinen zwei Gipfeln - den Monte Somma, der den Rest des alten Vesuvs darstellt, der beim Ausbruch 79 n. Chr. regelrecht explodiert ist und den 1.280 Meter hohen eigentlichen Gipfel des Vesuvs. Bei Torre del Greco stiegen wir zunächst in einen italienischen Bus um und dann mussten wir ganz viel Geduld aufbringen, denn heute war „Pasquetta", das sogenannte „Kleine Ostern", welches man in Italien traditionell mit Picknick-Ausflügen unter Freunden verbindet. Am Vesuv war demzufolge die Hölle los, aber irgendwie schafften wir es trotzdem auf knapp 1.000 Meter hinauf, denn die restlichen etwa 300 Höhenmeter mussten wir sowieso zu Fuß zurücklegen. Im ersten Drittel war der Weg ziemlich steil, später ging es etwas gemächlicher voran und nach reichlich einer halben Stunde standen wir am Kraterrand. Der Berg schien völlig zu ruhen, wir sahen nur ein paar Dampfquellen. Umso erstaunlicher ist die Tatsache, dass dieser Vulkan ein regelrechtes Pulverfass ist - der letzte Ausbruch war 1944 und das ist schließlich schon eine ganze Weile her. Die Vulkan-Experten meinen, dass ein gewaltiger Gesteinspfropfen den Krater versperrt und die vulkanischen Kräfte sich somit immer mehr aufstauen... Je länger der Berg ruhig bleibt, desto heftiger wird eines Tages die Eruption sein. Fast eine Millionen Menschen leben weniger als zehn Kilometer vom Krater entfernt - jedem ist die große Gefahr bewusst, der Neapolitaner verdrängt sie allerdings permanent. Da die vulkanische Erde ist sehr fruchtbar ist, sichert sie den Bewohnern gute Einnahmen in der Landwirtschaft. Weiter ging es am frühen Nachmittag in das nahe gelegene Pompeji wo wir unseren kompetenten Reiseführer Angelo trafen. Mit ihm gemeinsam erkundeten wir die archäologische Zone von Pompeji, ein riesiges Freilichtmuseum römischer Lebensweise. Unvorstellbar ist die Tatsache, dass die Stadt Pompeji innerhalb von Stunden von ihren Bewohnern verlassen wurde und dann bis zu ihrer Ausgrabung keine Veränderung mehr erfuhr. Mit der großen Katastrophe des Jahres 79 hatte wahrlich niemand gerechnet. Wie man heute weiß, signalisierte das schwere Erdbeben 16 Jahre zuvor wahrscheinlich das Ende einer langen Ruhephase des Vesuvs, denn auch später waren Ausbruchsperioden fast immer von Erdbeben begleitet oder vorangekündigt wurden. Im ausgegrabenen Pompeji trafen wir immer wieder auf deutliche Spuren des Erdbebens und überall in der Stadt wiesen Mörtelhaufen und Baumaterial auf den noch andauernden Wiederaufbau hin. Es ist für uns heute unvorstellbar, aber man muss sich vorstellen, dass im Jahre 79 der obere Teil des Vesuvs unter dem Druck der aufsteigenden Gase regelrecht explodierte. Über dem Berg stand eine riesige, wie eine Pinie geformte Aschenwolke, die dann auf die Umgebung, besonders auf Pompeji niederregnete. Pompeji ist wirklich einzigartig - wir flanierten durch Straßen, an Geschäften, Restaurants und Bädern vorbei... Nach dieser eindrucksvollen Führung in Pompeji brachen wir in Richtung Sorrentinische Halbinsel auf, wo wir in San Lazzaro, einem Ortsteil von Agerola, die nächsten vier Nächte zu Hause waren. Im Grand Hotel „Sant´Orsola", ca. 600 Meter oberhalb der Amalfiküste gelegen, wurden wir sehr herzlich begrüßt - schon allein der herrliche Blick auf die Amalfiküste war ein absoluter Traum!

6. Tag – Dienstag, 03.04.2018: Amalfiküste

Da unser Bus auf der Amalfiküsten-Straße nicht fahren darf, denn dieser ist mit über 12 Metern Länge nicht zugelassen, fuhren wir heute mit einem einheimischen Bus samt italienischen Buschauffeur und unserer netten Fremdenführerin Claudia auf einer der schönsten Küstenstraßen Italiens. Diese Straße ist streckenweise sogar in die fast senkrecht abbrechende Felsküste eingehauen und mitunter sehr abenteuerlich. Wir legten immer wieder kleine Fotostopps ein, bis wir in Positano den Bus verließen, um mit dem Schiff die weitere Strecke nach Amalfi zurücklegten. Auf diese Weise hatten wir einen besseren Eindruck und sahen auch, wie hoch die Häuser den Berg hinauf steigen. Sowohl in Positano als auch in Amalfi legten wi längere Aufenthalte. Amalfi war im Mittelalter immerhin neben Pisa, Genua und Venedig eine der reichen und mächtigen vier Seerepubliken. Die Amalfitaner wurden damals hauptsächlich durch den Fernhandel mit dem Orient, Ägypten, Konstantinopel, Südfrankreich und Norditalien reich und  hatten zudem eigene Handelsniederlassungen und eigene Wohnviertel in vielen Städten des Orients und auch in Süditalien bzw. Sizilien. Dann kam die Entdeckung Amerikas und die damit verbundene Verlagerung der Handelswege - Amalfi wurde ein armes, von der Außenwelt abgeschnittenes Nest hinter den Bergen. Einen erneuten Aufschwung gab es dann in der Mitte des 19. Jahrhunderts, als der Tourismus Einzug hielt. Wir hatten übrigens genügend Zeit, um den kleinen Ort ganz individuell zu entdecken und das spezielle Flair zu genießen. Am späten Nachmittag führte uns die Straße weiter über Vietri sul Mare und über die Autobahn nach Agerola zurück.

7. Tag – Mittwoch, 04.04.2018: Herculaneum – Neapel (137 Bus–km)

Ein weiterer Höhepunkt unserer Reise stand heute auf dem Programm - die meisten unserer Gäste hatten sich für unseren Zusatz-Ausflug in die quirlige Millionenstadt Neapel entschieden.
Zunächst besuchten wir allerdings Herculaneum, nur etwa sieben Kilometer vom Gipfel des Vesuvs entfernt gelegen. Hier trafen wir auf unsere temperamentvolle Reiseleiterin Ida, mit der wir gemeinsam den heutigen Ausflugstag verbrachten. Wenn man Herculaneum mit Pompeji vergleicht, dann war diese Stadt ein eher bescheidener Ort, also nicht vielmehr als ein Fischerdorf, in dem ein wenig Handel betrieben wurde. Der hiesige kleine Hafen war allerdings unbedeutend, denn es fehlte ein schiffbarer Fluss, der die Verbindung zum Hinterland herstellen konnte. Bedeutungsvoll war allerdings die Küstenstraße zum wenige Kilometer entfernten Neapolis, dem antiken Neapel. Was beide Orte jedoch miteinander verbindet, ist die Tatsache, dass an jenem 24. August im Jahre 79 n. Chr, an dem Pompeji unterging, auch das Schicksal von Herculaneum besiegelt wurde. Mit vielen interessanten Eindrücken im Gepäck machten wir uns in Richtung Neapel auf. Mittlerweile war auch die Mittagszeit heran gebrochen und so langsam verspürten wir etwas Hunger - kein Problem, denn was sollte man hier in Neapel unbedingt essen? Natürlich eine typische Pizza Margherita - und die schmeckt in der Heimat der Pizza doch eh am besten...! Die Zutaten sind ganz einfach - Tomate, Basilikum und Mozzarella - einfach lecker! Nach dieser kulinarischen Stärkung gelangten wir mit unserem Bus in die Außenviertel der Stadt und genossen vom Posilipo-Hügel aus einen tollen Blick auf die Dächer Neapels und die gesamte Golfregion - obwohl die Sicht heute etwas zu wünschen übrig ließ, war dieser Abstecher trotzdem lohnenswert! Anschließend besuchten wir die in der Altstadt gelegene Galleria Umberto I, welche Ende des 19. Jahrhunderts erbaut wurde und eine der ersten großen und eleganten Einkaufspassagen weltweit ist. Hinter ihrer prächtigen Fassade mit gigantischen klassizistischen Säulen und kleineren Statuen schraubt sich ein beeindruckendes durchgängiges Glasdach in große Höhe. Bis knapp darunter findet sich klassizistischer Stuck soweit das Auge reicht. Der Fußboden bietet Marmor und Mosaiken mit Sagengestalten, Tiermotiven und Olivenzweigen. In den hohen Schaufenstern der edlen Modegeschäfte zu ebener Erde liegt das aus, was die Welt an Italien so schätzt - elegante italienische Kleidung, stilvolle Ledertaschen und -schuhe. Man findet dort besonders die Mode des nicht enden wollenden neapolitanischen Sommers in gehobener Preiskategorie! Weiter ging es zu Fuß entlang der Via Toledo zur Piazza del Plebiscito, einem mit beeindruckenden klassizistischen Gebäuden umgebenen Flanier- und Konzertplatz. Dort steht übrigens auch der große Königspalast Palazzo Reale. Gleich um die Ecke erblickten wir das im 18. Jahrhundert an den Palazzo Reale angebaute berühmte Opernhaus Teatro San Carlo. Die abschließend Freizeit in der Innenstadt nutzte jeder Gast ganz individuell für eigene Erkundungen.

8. Tag – Donnerstag, 05.04.2018: Büffelfarm „Vannulo" – Paestum (216 Bus–km)

Heute fuhren wir in Richtung Süden - es ging an Salerno vorbei nach Paestum! Der Wettergott meinte es nochmals ganz gut mit uns - leicht bedeckter Himmel und etwas Sonnenschein...! Unseren uns bereits bekannten örtlichen Reiseleiter Angelo trafen wir gut gelaunt vor Ort in Paestum. Zuerst ging es dann gemeinsam mit ihm weiter zur Büffel-Farm „Vannulo" unweit von Paestum. Hier konnten wir zuschauen, wie echter Büffel-Mozzarrella hergestellt wird bzw. erhielten wissenswerte Informationen zu diesem Prozess. Selbst eine Verkostung durfte nicht fehlen! Die weißen in der Molke schwimmenden Frischkäse sind hier in der Ebene von Paestum ganz echter Mozzarella aus Büffelmilch. Büffel-Mozzarella ist viel fetthaltiger und entsprechend saftiger, hat zudem anders als das Kuhmilch-Produkt eine zarte Außenhaut mit etwas Biss. Geformt wird er traditionell von Hand mit einem Griff wie Gurgelumdrehen (ital. „mozzare"), daher auch der Name. Seit einiger Zeit wird hier sogar Schokolade aus Büffelmilch produziert, auch diese neue Spezialität des Hauses durften wir natürlich probieren - einfach köstlich! Genug Kulinarisches für heute, denn der heutige Höhepunkt des Programms hieß Paestum - und dort waren wir sehr gespannt auf die drei nahezu komplett erhaltenen griechischen Tempel! Das antike Paestum war eine der größten Griechen-Städte Süditaliens, eine sehr wichtige Hafenstadt und damals ein sicherer Schlüssel zum Reichtum. Als der Hafen später versandete, wurde die Stadt von Schilf und Sumpfwäldern überwuchert und geriet danach völlig in Vergessenheit. Ein Glück für die Tempel, denn sonst wären sie wie andere antike Bauwerke als Steinbruch genutzt worden. Wir ließen diesen wunderschönen Tag dann noch vor der Abfahrt in Paestum mit einem Gläschen Grappa ausklingen - dazu gab es köstlichen italienischen Osterkuchen, die „Colomba". Gleichzeitig nutzten wir das Ende dieses letzten Ausflugstages zur offiziellen Verabschiedung von unseren sympathischen Fluggästen, für die es bereits am Folgetag von Neapel aus zurück in die Heimat ging. Ein spezieller Dank galt auch unserer Wiebke, der „Praktikantin" von Katrin - Wiebke, Du warst mir eine große Hilfe und ich hoffe, Du wirst eines Tages eine meiner Nachfolgerinnen! Talent hast Du auf jeden Fall...! Am späten Nachmittag fuhren wir wieder zurück, nochmals vorbei an riesigen Landwirtschaftsflächen - hier werden vor allem Artischocken angebaut, die Erntezeit war jetzt im April in vollem Gange! Kurz nach Salerno hatten wir noch einmal einen kurzen Blick auf den südlichen Teil der Amalfiküste und letztendlich änderte sich die Landschaft vollständig. Wir nahmen die Autobahn und fuhren durch das Hinterland der Monti Lattari (Milchberge) zurück. Zurück im Hotel erwartete uns heute ein ganz besonderer Abend - wir erlebten ein Gala-Dinner mit Musik & Tanz, ein wahrhaftig gelungener Abend! Auch ein Auftritt von Buschauffeur Roy und Reiseleiterin Katrin durfte nicht fehlen... - Unterstützung gab es glücklicherweise von Wiebke und Sophia... (Wenn bei Capri die rote Sonne im Meer versinkt...)!

9. Tag – Freitag, 06.04.2018: Fahrt nach Nogarole Rocca (718 Bus–km)

Nachdem wir uns am Morgen von unseren lieben Fluggästen verabschiedet hatten - immerhin alle acht Fluggäste waren persönlich zur Verabschiedung erschienen! - starteten wir ganz entspannt mit der ersten Etappe unserer Fahrt in Richtung Norden. Wir fuhren noch einmal an Neapel, Rom, Florenz, Bologna und Modena vorbei und erreichten in den frühen Abendstunden unser kleines familiengeführtes Hotel „Corte Castelletto" in Nogarole Rocca. Der Ort liegt inmitten der Po-Ebene, nur wenige Kilometer südwestlich von Verona.

10. Tag – Samstag, 07.04.2018: Heimreise (bis Dresden = 915 Bus–km)

Nach erlebnisreichen Tagen sollte es nun heute wieder in Richtung Heimat gehen. Wir hatten viel gesehen, gehört und uns mit der italienischen Geschichte, der Lebensweise bzw. Mentalität auseinandergesetzt.
Die heutige Heimreise war leider mit einigen Staus gespickt, aber das war an einem Samstag nach Ostern auch eigentlich nicht anders zu erwarten. Für einige Gäste gab es sogar am Ende der Reise noch eine kleine „Vogtland-Rundfahrt" (über Wolfspfütz!). Wir erreichten dennoch gegen 21.30 Uhr den Flughafen in Dresden, den Ausgangspunkt unserer Reise.
Ein großer Dank gilt an dieser Stelle nochmals unserem Buschauffeur Roy, der uns jederzeit souverän gefahren hat und den man sich als Buschauffeur-Kollegen nur wünschen kann!
Ich wünsche allen Mitreisenden an dieser Stelle nochmals alles Gute, Gesundheit und weiterhin viel Reiselust. Es hat großen Spaß gemacht mit Ihnen allen und ich freue mich schon heute auf ein baldiges Wiedersehen!
Ihre/Eure Reiseleiterin Katrin Deutschbein

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Kommentare zum Reisebericht

Liebe Katrin,
vielen lieben Dank für den tollen Reisebericht und die herrlichen Bilder. Auch wenn schon wieder soviel Zeit vergangen ist, so ist diese Fahrt für uns allgegenwärtig. Es hat uns rund herum super gefallen, und wir waren eine so dufte Truppe...Wir freuen uns schon auf die nächste gemeinsame Reise, wünschen beste Gesundheit und verbleiben mit herzlichen Grüßen Rosi und Joachim

Zech, Rosemarie und Gerber, Joachim
14.06.2018