Reisebericht: Italien – Rundreise Rom und Amalfiküste

05.09. – 14.09.2018, 10 Tage Rundreise Orvieto – Rom – Vatikan – Vesuv – Pompeji – Amalfiküste – Neapel


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Rom und die Amalfiküste - ein Kontrast sonders gleichen... Erleben Sie die antike und pulsierende Stadt Rom und die malerische Landschaft der traumhaften Amalfiküste!
Ein Reisebericht von
Katrin Deutschbein
Katrin Deutschbein

1. Tag – Mittwoch, 05.09.2018: Anreise in den Raum Gardasee (ab Dresden = 889 Bus–km)

Nachdem unsere Reisegruppe mit 21 Gästen vorerst komplett war, führte uns die Fahrt vorbei an Bayreuth, Nürnberg, Ingolstadt und München in Richtung Inntal. Gegen Mittag passierten wir bereits die Innbrücke zwischen Kiefersfelden und Kufstein und damit auch die deutsch-österreichische Grenze. Durch das wunderschöne Inntal und vorbei an Innsbruck ging es nun hinauf zum Brennerpass, den mit reichlich 1.300 Metern niedrigsten Übergang über die Hauptkette der Alpen und gleichzeitig österreichisch-italienische Grenzpass. Jetzt fuhren wir durch das Südtiroler Eisacktal hinunter nach Bozen und weiter durch das reizvolle Etschtal in Richtung Süden. Nun fuhren wir noch an Trient und Roverteo vorbei und letztendlich verließen wir bei Affi die Brennerautobahn, wir wollten ja erst einmal in die Nähe des Gardasees zur Zwischenübernachtung! Am Abend kamen wir in unserem Hotel „San Zeno" in San Zeno di Montagna an. Dieses Hotel liegt ca. 500 Meter oberhalb des Gardasees und beeindruckte mit tollen Blicken auf diesen oberitalienischen See. Zum Abendessen ließen wir uns ein leckeres 3-Gang-Menü schmecken und natürlich durfte hier die typische italienische Pasta nicht fehlen! Dazu ein Glas Hauswein und müde fielen wir alle ins Bett.

2. Tag – Donnerstag, 06.09.2018: Orvieto – Rom (574 Bus–km)

Wir frühstückten reichhaltig - was zumindest italienische Verhältnisse angeht! Einem Italiener ist nämlich immer wieder völlig unklar, wie wir Deutschen bereits am Morgen so viel essen können... Gut gestärkt starteten wir also am frühen Morgen, es ging zunächst hinein in die weitläufige Po-Ebene, an Verona und Mantua vorbei. Südlich von Mantua überquerten wir übrigens den Po, den längsten Strom Italiens. Wenig später erreichten wir Modena, wo dann übrigens nach insgesamt 333 Kilometern auch die Brennerautobahn endete und wir auf die Autostrada del Sole trafen! Die Route führte uns nunmehr am Südrand der Po-Ebene entlang bis Bologna und dann bereits hinein in den tosco-emilianisch-romagnolischen Apennin. Der Scheitelpunkt der Autobahn lag ehemals auf über 700 Metern, allerdings gibt es nunmehr seit fast drei Jahren eine neue Autobahn, die durch zahlreiche Tunnel geprägt ist und somit regelrecht durch diesen Gebirgszug hindurch führt. Dadurch erspart man sich sehr viel Zeit und Nerven und ist einfach schneller unterwegs, so dass wir früher als gedacht in der Toskana ankamen! Florenz, die Hauptstadt dieser Region, ließen wir heute leider nur links liegen, aber zumindest konnten wir von der Autobahn aus die Kuppel des Domes erspähen. Wir genossen die weitere Fahrt durch die typische sanft gewellte Hügellandschaft der Toskana - zumindest jetzt wurden alle Klischees erfüllt, die wir über die Toskana gehört oder auf Bildern gesehen hatten. Bald schon ging es in die Region Umbrien hinein, dem sogenannten „grüne Herz Italiens". Unser erstes Ziel war nunmehr zum Greifen nah, denn Orvieto konnten wir bereits von der Autobahn aus sehen... Der Ort liegt einzigartig auf einem 300 Meter hohen vulkanischen Tuff-Felsen und wir waren demnach sehr gespannt, was uns hier erwarten würde. Gegen Mittag waren wir mit unserer charmanten Stadtführerin Chiara verabredet und fuhren schließlich gemeinsam mit ihr mit einer Funicolare/Standseilbahn in die Altstadt von Orvieto hinauf. Die Stadt hatte besonders unter den Etruskern eine sehr große Bedeutung und heute gehört sie mit seinen imposanten Baudenkmälern zu den interessantesten Städten Mittelitaliens. Besonderes Augenmerk legten wir auf die Besichtigung des gigantischen Doms, dessen Fassade die kühnste und farbenprächtigste der italienischen Gotik darstellt und auch im Inneren einige Schätze zu bieten hat. Ein Spaziergag durch die Altstadt rundete unseren Besuch in Orvieto ab und mit ersten schönen italienischen Eindrücken begannen wir unsere letzte Fahrt-Etappe des heutigen Tages. Wir hatten schließlich ein Ziel und das hieß Rom! Glücklicherweise ohne Staus erreichten wir gegen 18.30 Uhr das Hotel „Oly", unser Quartier für die nächsten drei Nächte. Hier wurden wir bereits von weiteren 7 Fluggästen erwartet und somit war unsere Reisegruppe mit insgesamt 28 Personen endgültig komplettiert. Unser erstes gemeinsames Abendessen nahmen wir anschließend im hoteleigenen Restaurant ein.

3. Tag – Freitag, 07.09.2018: Stadtrundfahrt in Rom (38 Bus–km)

Das Frühstück im Hotel war zwar nicht so üppig wie zu Hause, aber das wussten wir bereits vorher und somit fuhren wir gut gelaunt mit unserem eigenen Reisebus in die Stadt hinein.
Für die nächsten Tage wurden wir gleich heute Morgen mit Audio-Geräten ausgestattet, damit wir die Führungen ganz intensiv erleben konnten. Unsere nette Stadtführerin Cristina erwartete uns bereits in der Nähe des Ostiense-Bahnhofs und hier begann dann auch sofort die umfangreiche Stadtrundfahrt durch Rom! Diese führte uns unter anderem vorbei an den Caracalla-Termen und berühmten Plätzen und Straßen der Stadt wie der Piazza Venezia mit dem Nationaldenkmal, der Piazza della Repubblica und der Via Nazionale, einer der Haupt-Einkaufsstraßen der Stadt. Einen kleinen Spaziergang unternahmen wir, um den Kapitolshügel zu erklimmen und von dort aus einen Blick auf das Forum Romanum zu werfen, denn von den hiesigen Kaiserforen wurde nicht nur Rom, sondern das ganze Römische Reich regiert und gerade hier lag für fast 1.000 Jahre das Zentrum der Antike. So langsam brach die Mittagszeit herein und wir bekamen etwas Hunger... Unser Bus brachte uns daher in die Nähe der Kirche Santa Maria Maggiore, wo wir erst einmal eine kleine Mittagspause einlegten. Jeder nutzte die Zeit ganz individuell, um ein Stück Pizza bzw. etwas Pasta in einer der zahlreichen kleinen Bars zu essen oder ganz einfach ein leckeres italienisches Eis zu schleckern! Gut gestärkt trafen wir uns wieder und besichtigten gemeinsam die Kirche Santa Maria Maggiore, eine der vier Patriarchalbasiliken Roms. Sie wurde unter Papst Sixtus III. errichtet, nachdem 431 das Konzil von Ephesus Maria, die Mutter Jesu, als Gottes Gebärerin verkündet hatte und dadurch die Marienverehrung aufgeblüht war. Eine letzte kurze Fahrt mit unserem Bus führte uns anschließend zum Oppio-Hügel, wo ein letzter Höhepunkt unseres heutigen Besichtigungsprogramms anstand - das Kolosseum! Kaiser Vespasian begann den Bau 72 n. Chr., sein Sohn Titus weihte die Arena dann nach nur achtjähriger Bauzeit mit hunderttägigen Festspielen ein. Hier hatten wir zum Glück auch noch etwas Freizeit, um das Kolosseum oder auch das Forum Romanum von innen zu besichtigen oder uns in den zahlreichen Straßencafés einen leckeren Cappuccino schmecken zu lassen - einfach himmlisch...! Andere Gäste, die noch etwas Energie übrig hatten, konnten sogar der benachbarten Kirche San Pietro in Vincoli (St. Peter in Ketten) einen Besuch abstatteten. Diese beherbergt nämlich eine große Berühmtheit - das Grabmal Julius II., welches von Michelangelo geschaffen wurde. Im Grabmal sind die Statuen von Rachel, Lea und Mose zu sehen. Vor allem die Moses-Statue gilt als wichtiges Werk Michelangelos. Mose ist dargestellt als Rückkehrer vom Berg Sinai mit den Gesetzestafeln, im Moment als er die Israeliten beim Tanz um das goldene Kalb entdeckt. Der Name der Kirche stammt übrigens - wie es zumindest heißt - von den Ketten, in denen Petrus bis zu seiner Befreiung in Jerusalem gefesselt war. Außerdem soll Petrus diese sie im Mamertinischen Kerker Roms getragen haben. Diese Ketten werden in einer Glasvitrine unter dem Altar der Kirche aufbewahrt. Nach einem leckeren und musikalisch untermalten Abendessen in der Innenstadt kehrten wir gemeinsam mit unserem Bus gegen 21 Uhr zum Hotel zurück. Nun endete ein zwar anstrengender, aber auch sehr eindrucksvoller Tag!

4. Tag – Samstag, 08.09.2018: Peterskirche – Altstadt Roms

Nach dem Frühstück fuhren wir gemeinsam mit öffentlichen Verkehrsmitteln in die Stadt hinein. Es erwies sich als günstig, die Metro am Wochenende zu nutzen, denn unter der Woche sind diese oftmals gnadenlos überfüllt. Auf jeden Fall verlief die Fahrt mit der Metro erst einmal sehr entspannt und gut gelaunt trafen wir somit in der Nähe des Petersplatzes auf unsere von Anfang an sympathische Stadtführerin Cristina. Die Warteschlange an der Sicherheitskontrolle zum Eingang in den Petersdom war heute glücklicherweise kurz und nach nur etwa 20-minütiger Wartezeit war es bereits volbracht - wir waren im Sicherheitsbereich des Petersdomes angekommen! Cristina gab uns wunderbaren Erklärungen in Verbindung mit dem Vatikanstaat, dem Zentrum der katholischen Christenheit. Wir erspähten später auch die Schweizergarde, also echte Schweizer in Uniformen, welche Michelangelo einst entworfen hat und die bis heute für die päpstliche Wache zuständig sind. Als wir das imposante Bauwerk des Petersdoms schließlich betraten, waren wir einfach nur noch überwältigt! Allein der Baldachin über dem Petrus-Grab ist gigantisch und zudem beherbergt dir Kirche zahlreiche Kunstwerke. Einer der Höhepunkte ist dabei die berühmte „Pietà" von Michelangelo. Sogar die Papst-Gräber unterhalb der Kirche konnten wir heute sehen. Später erblickten wir vom Petersplatz aus auch noch das Arbeitszimmer des Papstes im letzten Stock des Apostolischen Palastes, zweites Fenster von rechts. Anschließend flanierten wir weiter vorbei an der Engelsburg, einem ursprünglichen Grab-Bau für Kaiser Hadrian und über die berühmteste aller Tiber-Brücken, die Engelsbrücke bis zur Piazza Navona. Dieser wunderschöne Platz befindet sich mitten im Herzen der Stadt und hier schuf Bernini im 17. Jahrhundert einen der schönsten Barockbrunnen, den berühmten Vier-Ströme-Brunnen! An diesem tollen Ort verbrachten wir auch unsere wohl verdiente Mittagspause, bevor wir später weiter durch die engen Gassen der Altstadt zum Pantheon, Trevibrunnen und abschließend zur Spanischen Treppe aufbrachen. An der berühmten Spanischen Treppe endete das heutige Besichtigungsprogramm und die anschließende Freizeit nutzten die meisten Gäste schließlich für schöne Spaziergänge in der Umgebung der Spanischen Treppe. Zum Abendessen kehrten wir in ein typisch römisches Lokal in der Nähe der Engelsburg ein, wo wir mit einem leckeren Bruschetta-Mix und tollen Pasta-Gerichten verwöhnt wurden. Zurück zum Hotel ging es am Abend wiederum mit öffentlichen Verkehrsmitteln, diesmal mit Linienbus und Metro.

5. Tag – Sonntag, 09.09.2018: Vesuv – Pompei (275 Bus–km)

Heute hieß es leider schon „Arrividerci Roma" - wir fuhren weiter in den Süden und zwar in Richtung Neapel. Schon von weitem sahen wir, dass der heutige Vesuv eigentlich zwei Gipfel hat, nämliche den Monte Somma, den Rest des alten Vesuv, der beim Ausbruch 79 n. Chr. regelrecht explodiert ist und den 1.280 Meter hohen eigentlichen Gipfel des Vesuvs. In Torre del Greco stiegen wir um und ein italienischer Bus brachte uns bis auf knapp 1.000 m hinauf, die restlichen etwa 300 Höhenmeter mussten wir zu Fuß zurücklegen. Das erste Drittel war ziemlich steil, dann ging es gemächlicher voran, nach reichlich einer halben Stunde standen wir am Kraterrand. Der Berg scheint völlig zu ruhen, wir sahen nur ein paar Dampfquellen. Umso erstaunlicher ist für uns die Tatsache, dass dieser Vulkan ein Pulverfass ist - der letzte Ausbruch war schließlich 1944 und das ist lange her. Experten sagen, dass ein gewaltiger Gesteinspfropfen den Krater versperrt und die vulkanischen Kräfte sich somit aufstauen, je länger der Berg ruhig bleibt, desto heftiger wird eines Tages die Eruption sein. Etwa 700.000 Neapolitaner leben weniger als zehn Kilometer vom Krater entfernt, jedem ist die Gefahr bewusst, man verdrängt sie allerdings permanent. Die vulkanische Erde ist sehr fruchtbar und sichert den Bewohnern gute Einnahmen in der Landwirtschaft. Am frühen Nachmittag erreichten wir das nahe gelegene Pompeji, wo wir unsere kompetente Reiseführerin Gabriella trafen. Die archäologische Zone von Pompeji ist heute ein riesiges Freilichtmuseum römischer Lebensweise. Es ist eine Stadt, die innerhalb von Stunden von ihren Bewohnern verlassen wurde und dann bis zu ihrer Ausgrabung keine Veränderung mehr erfuhr. Mit der Katastrophe des Jahres 79 hatte niemand gerechnet. Das schwere Erdbeben 16 Jahre zuvor signalisierte zwar nach heutigen Erkenntnissen wahrscheinlich das Ende einer langen Ruhephase des Vulkans, denn auch in späterer Zeit waren Ausbruchsperioden fast immer von Erdbeben begleitet oder vorangekündigt. Das ausgegrabene Pompeji zeigt deutliche Spuren des Erdbebens und überall in der Stadt weisen Mörtelhaufen und Baumaterial auf den noch andauernden Wiederaufbau hin. Es ist für uns heute unvorstellbar, aber man muss sich vorstellen, dass im Jahre 79 der obere Teil des Vesuvs unter dem Druck der aufsteigenden Gase regelrecht explodierte. Über dem Berg stand eine riesige, wie eine Pinie geformte Aschenwolke, die dann auf die Umgebung, besonders auf Pompei niederregnete. Der Untergang Pompejis erfolgte keineswegs innerhalb von Minuten, sondern dauerte Stunden und Tage, so dass mit Sicherheit der größte Teil der Einwohner zumindest das nackte Leben retten konnte. Schließlich erstickten hochgiftige Gase und die sich meterhoch auftürmenden heißen Vulkanaschen alles Leben. Was jetzt noch an lebenden Wesen zurückgeblieben war, wurde von der Asche wie von einer Gussform eingehüllt, Fleisch und Knochen verbrannten und wurden von ätzenden, scharfen Mineralsalzen zerfressen - ein Hohlraum entstand. Während der Ausgrabungen wurden viele dieser Hohlräume mit Gips ausgegossen und wir haben heute ein makaber-plastisches Bild des Todeskampfes der Zurückgebliebenen: Hunde, Gefangene, Zögernde, die noch möglich viel von ihrem Besitz retten wollten, wahrscheinlich auch Plünderer. Pompei ist einzigartig - wir gingen durch Straßen, an Geschäften, Restaurants und Bädern vorbei... Nach dieser interessanten Führung in Pompeji brachen wir in Richtung Sorrentinische Halbinsel auf, wo wir in San Lazzaro, einem Ortsteil von Agerola, die nächsten vier Nächte zu Hause waren. Im Grand Hotel „Sant´Orsola", ca. 630 Meter oberhalb der Amalfiküste gelegen, wurden wir sehr herzlich begrüßt - schon allein der herrliche Blick auf die Amalfiküste war ein absoluter Traum!

6. Tag – Montag, 10.09.2018: Amalfiküste

Da unser Bus auf der Amalfiküsten-Straße nicht fahren darf, denn dieser ist mit über 12 Metern Länge nicht zugelassen, fuhren wir heute mit einem einheimischen Bus samt italienischen Buschauffeur und unserer netten Fremdenführerin Claudia auf einer der schönsten Küstenstraßen Italiens. Diese Straße ist streckenweise sogar in die fast senkrecht abbrechende Felsküste eingehauen und mitunter sehr abenteuerlich. Wir legten immer wieder kleine Fotostopps ein, bis wir in Positano den Bus verließen, um mit dem Schiff die weitere Strecke nach Amalfi zurücklegten. Auf diese Weise hatten wir einen besseren Eindruck und sahen auch, wie hoch die Häuser den Berg hinauf steigen. Sowohl in Positano als auch in Amalfi legten wir längere Aufenthalte ein. Amalfi war im Mittelalter immerhin neben Pisa, Genua und Venedig eine der reichen und mächtigen vier Seerepubliken. Die Amalfitaner wurden damals hauptsächlich durch den Fernhandel mit dem Orient, Ägypten, Konstantinopel, Südfrankreich und Norditalien reich und  hatten zudem eigene Handelsniederlassungen und eigene Wohnviertel in vielen Städten des Orients und auch in Süditalien bzw. Sizilien. Dann kam die Entdeckung Amerikas und die damit verbundene Verlagerung der Handelswege - Amalfi wurde ein armes, von der Außenwelt abgeschnittenes Nest hinter den Bergen. Einen erneuten Aufschwung gab es dann in der Mitte des 19. Jahrhunderts, als der Tourismus Einzug hielt. Wir hatten übrigens genügend Zeit, um den kleinen Ort ganz individuell zu entdecken und das spezielle Flair zu genießen. Am späten Nachmittag führte uns die Straße weiter über Vietri sul Mare und über die Autobahn nach Agerola zurück.

7. Tag – Dienstag, 11.09.2018: Büffelfarm „Vannulo" – Paestum (216 Bus–km)

Heute fuhren wir in Richtung Süden - es ging an Salerno vorbei nach Paestum! Der Wettergott war auch wieder voll auf unserer Seite - blauer Himmel und Sonnenschein...! Unseren örtlichen Reiseleiter Angelo trafen wir gut gelaunt vor Ort. Zuerst ging es zur Büffel-Farm „Vannulo" unweit von Paestum. Hier konnten wir zuschauen, wie echter Büffel-Mozzarrella hergestellt wird bzw. erhielten wissenswerte Informationen zu diesem Prozess. Selbst eine Verkostung durfte nicht fehlen! Die weißen in der Molke schwimmenden Frischkäse sind hier in der Ebene von Paestum ganz echter Mozzarella aus Büffelmilch, egal ob pflaumengroße „Bocconcini" oder kiloschwer zu Zöpfen als „treccia" verflochten. Büffel-Mozzarella ist fetter und saftiger, hat anders als das Konkurrenzprodukt aus Kuhmilch eine zarte Außenhaut mit etwas Biss. Kenner nennen das dann „croccante". Geformt wird von Hand mit einem Griff wie Gurgelumdrehen (ital. „mozzare"), daher der Name. Mittlerweile wird hier sogar Schokolade aus Büffelmilch produziert, auch diese neue Spezialität des Hauses durften wir natürlich probieren - einfach köstlich! Genug Kulinarisches für heute, der heutige Hauptanziehungspunkt war Paestum - und dort die drei nahezu komplett erhaltenen griechischen Tempel nahe dem Meer. Das antike Paestum war eine der größten Griechen-Städte Süditaliens, wichtige Hafenstadt im Handel mit Etrurien und damals ein sicherer Schlüssel zum Reichtum. Die Stadt wurde schließlich von den Lucaniern erobert, später wurde der Stadtstaat römische Kolonie und danach ländlicher; die Fernhandelswege hatten sich verlagert. Paestum erlebte allerdings keinen Niedergang wie die meisten Städte Großgriechenlands; Eilkuriere brachten Rosen, Spargel und Artischocken aus Paestum nach Rom und Neapel. Erst im beginnenden Mittelalter verödete die Stadt durch Malaria, Piraten- und Sarazeneneinfälle, der Hafen versandete, die Stadt wurde von Schilf und Sumpfwäldern überwuchert und geriet völlig in Vergessenheit. Ein Glück für die Tempel, denn sonst wären sie wie andere antike Bauwerke als Steinbruch genutzt worden. Der antike Fruchtbarkeitskult an die Göttermutter Hera (Symbol der Fruchtbarkeit: ein Granatapfel), der die meisten Tempel gewidmet waren, ging auf die Madonna über. Ihr Heiligtum ist in den Bergen bei Capaccio, wohin die letzten Bewohner Paestums abgewandert waren. Dort befindet sich die Kirche der Madonna del Granato, ein Ziel bäuerlicher Wallfahrten im Sommer. Am späten Nachmittag fuhren wir wieder zurück, vorbei an riesigen Landwirtschaftsflächen - hier werden vor allem Artischocken angebaut. Kurz nach Salerno hatten wir noch einmal einen kurzen Blick auf den südlichen Teil der Amalfiküste und letztendlich änderte sich die Landschaft vollständig. Wir nahmen die Autobahn und fuhren durch das Hinterland der Monti Lattari (Milchberge) zurück. Zurück im Hotel erwartete uns heute ein ganz besonderer Abend - wir erlebten ein Gala-Dinner mit Musik & Tanz, ein wahrhaftig gelungener Abend!

8. Tag – Mittwoch, 12.09.2018: Herculaneum – Neapel (137 Bus–km)

Ein weiterer Höhepunkt unserer Reise stand heute auf dem Programm - die meisten unserer Gäste hatten sich für unseren Zusatz-Ausflug in die quirlige Millionenstadt Neapel entschieden.
Zunächst besuchten wir allerdings Herculaneum, nur etwa sieben Kilometer vom Gipfel des Vesuvs entfernt gelegen. Hier trafen wir auf unseren neapolitanischen Reiseleiter Antonio, mit dem wir gemeinsam den heutigen Ausflugstag verbrachten. Wenn man Herculaneum mit Pompeji vergleicht, dann war diese Stadt ein eher bescheidener Ort, also nicht vielmehr als ein Fischerdorf, in dem ein wenig Handel betrieben wurde. Der hiesige kleine Hafen war allerdings unbedeutend, denn es fehlte ein schiffbarer Fluss, der die Verbindung zum Hinterland herstellen konnte. Bedeutungsvoll war allerdings die Küstenstraße zum wenige Kilometer entfernten Neapolis, dem antiken Neapel. Was beide Orte jedoch miteinander verbindet, ist die Tatsache, dass an jenem 24. August im Jahre 79 n. Chr., an dem Pompeji unterging, auch das Schicksal von Herculaneum besiegelt wurde. Mit vielen interessanten Eindrücken im Gepäck machten wir uns in Richtung Neapel auf. Mittlerweile war auch die Mittagszeit heran gebrochen und so langsam verspürten wir etwas Hunger - kein Problem, denn was sollte man hier in Neapel unbedingt essen? Natürlich eine typische Pizza Margherita - und die schmeckt in der Heimat der Pizza doch eh am besten...! Die Zutaten sind ganz einfach - Tomate, Basilikum und Mozzarella - einfach lecker! Nach dieser kulinarischen Stärkung gelangten wir mit unserem Bus in die Außenviertel der Stadt und genossen vom Posilipo-Hügel aus einen tollen Blick auf die Dächer Neapels und die gesamte Golfregion - die Sicht war einfach überwältigend! Anschließend besuchten wir die in der Altstadt gelegene Galleria Umberto I, welche Ende des 19. Jahrhunderts erbaut wurde und eine der ersten großen und eleganten Einkaufspassagen weltweit ist. Hinter ihrer prächtigen Fassade mit gigantischen klassizistischen Säulen und kleineren Statuen schraubt sich ein beeindruckendes durchgängiges Glasdach in große Höhe. Bis knapp darunter findet sich klassizistischer Stuck soweit das Auge reicht. Der Fußboden bietet Marmor und Mosaiken mit Sagengestalten, Tiermotiven und Olivenzweigen. In den hohen Schaufenstern der edlen Modegeschäfte zu ebener Erde liegt das aus, was die Welt an Italien so schätzt - elegante italienische Kleidung, stilvolle Ledertaschen und -schuhe. Man findet dort besonders die Mode des nicht enden wollenden neapolitanischen Sommers in gehobener Preiskategorie! Weiter ging es zu Fuß zur Piazza del Plebiscito, einem mit beeindruckenden klassizistischen Gebäuden umgebenen Flanier- und Konzertplatz. Dort steht übrigens auch der große Königspalast Palazzo Reale. Gleich um die Ecke erblickten wir das im 18. Jahrhundert an den Palazzo Reale angebaute berühmte Opernhaus Teatro San Carlo. Die abschließend Freizeit in der Innenstadt nutzte jeder Gast ganz individuell für eigene Erkundungen.

9. Tag – Donnerstag, 14.09.2018: Fahrt nach Nogarole Rocca (718 Bus–km)

Am Morgen starteten wir ganz entspannt mit unserer Fahrt in Richtung Norden. Wir fuhren noch einmal an Neapel, Rom, Florenz, Bologna und Modena vorbei und erreichten in den frühen Abendstunden unser Hotel „Corte Castelletto" in Nogarole Rocca. Der Ort liegt inmitten der Po-Ebene, wenige Kilometer südwestlich von Verona. Noch vor dem Abendessen erfrischten sich einige Gäste im hauseigenen Swimmingpool. Ein vorzügliches Abendessen rundete den letzten Abend unserer Reise ab.

10. Tag – Freitag, 15.09.2018: Heimreise (bis Dresden = 905 Bus–km)

Nach erlebnisreichen Tagen mit viel Sonnenschein sollte es nun heute wieder in Richtung Heimat gehen. Wir hatten viel gesehen, erfahren und uns mit der italienischen Geschichte, der Lebensweise und der Gastfreundschaft der Italiener auseinandergesetzt. Nach einer staufreien Fahrt erreichten wir überpünktlich gegen 21.30 Uhr den Flughafen in Dresden, den Ausgangspunkt unserer Reise.
Ein großer Dank gilt auch unserem Buschauffeur Roy, der uns jederzeit sicher gefahren hat!
Ich wünsche allen Mitreisenden an dieser Stelle nochmals alles Gute, Gesundheit und weiterhin viel Reiselust. Es hat großen Spaß gemacht und ich freue mich auf ein Wiedersehen!
Ihre Reiseleiterin Katrin Deutschbein

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