Reisebericht: Italien – Rundreise Rom und Amalfiküste

11.05. – 20.05.2022, 10 Tage Rundreise Orvieto – Rom – Vatikan – Vesuv – Pompeji – Amalfiküste – Neapel


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Bei dieser Reise lernen Sie in nur wenigen Tagen traumhafte Städte und Landschaften kennen - ein einzigartiges Kontrastprogramm...!
Ein Reisebericht von
Katrin Deutschbein
Katrin Deutschbein

Mittwoch, 11.05.2022: Anreise nach Arco (ab Dresden = 862 Bus–km)

Nachdem sich unser Reisebus nach und nach füllte und unsere Reisegruppe mit 24 Gästen vorerst komplett war, führte uns die Fahrt vorbei an Bayreuth, Nürnberg, Ingolstadt und München in Richtung Inntal. Bereits gegen Mittag passierten wir die Innbrücke zwischen Kiefersfelden und Kufstein und damit auch die deutsch-österreichische Grenze. Die Route führte uns weiter entlang des Inns und vorbei an Innsbruck. Hier verließen wir das Inntal und es ging hinauf zum Brennerpass, den mit reichlich 1.300 Metern niedrigsten Übergang über die Hauptkette der Alpen und gleichzeitig österreichisch-italienische Grenzpass. Von nun an folgten wir dem Lauf des Eisack-Flusses hinunter bis zur Südtiroler Landeshauptstadt Bozen und weiter durch das reizvolle Etschtal in Richtung Süden. Später fuhren wir noch an Trient und Rovereto vorbei, wo wir letztendlich vorerst die Brennerautobahn verließen, denn wir wollten ja erst einmal in die Nähe des Gardasees zur Zwischenübernachtung! Am Abend kamen wir im „Palace Hotel Città" in Arco an. Dieses Hotel befindet sich nur wenige Gehminuten von der bezauberten kleinen Altstadt entfernt und verlockte so manch einen zu einem abendlichen Spaziergang. Zum Abendessen ließen wir uns ein leckeres 3-Gang-Menü schmecken und natürlich durfte hier die typische italienische Pasta nicht fehlen! Dazu ein Glas Hauswein und die nötige Bettschwere setzte schnell ein...

Donnerstag, 12.05.2022: Orvieto – Rom (621 Bus–km)

Wir frühstückten reichhaltig - was zumindest italienische Verhältnisse angeht! Einem Italiener ist nämlich immer wieder völlig unklar, wie wir Deutschen bereits am Morgen so viel essen können... Gut gestärkt starteten wir also am frühen Morgen, es ging zunächst hinein in die weitläufige Po-Ebene, an Verona und Mantua vorbei. Südlich von Mantua überquerten wir dann den längsten Fluss Italiens, den Po und kurze Zeit später erreichten wir Modena, wo dann nach immerhin insgesamt 333 Kilometern auch die Brennerautobahn endete und wir auf die Autostrada del Sole trafen! Weiter ging es für uns am Südrand der Po-Ebene entlang bis Bologna und dann bereits hinein in den tosco-emilianisch-romagnolischen Apennin. Der Scheitelpunkt der Autobahn lag ehemals auf über 700 Metern, allerdings gibt es nunmehr seit über 6 Jahren eine neue Autobahn, die durch zahlreiche kilometerlange Tunnel geprägt ist und somit regelrecht durch diesen Gebirgszug führt. Dadurch erspart man sich jetzt sehr viel Zeit und Nerven und ist ganz einfach schneller unterwegs. Kurzerhand waren wir nunmehr in der Toskana angekommen und Florenz, die Hauptstadt dieser Region, ließen wir heute leider nur links liegen. Wir genossen die weitere Fahrt durch die typische sanft gewellte Hügellandschaft der Toskana - zumindest jetzt wurden alle Klischees erfüllt, die wir über die Toskana gehört oder auf Bildern gesehen hatten. Bald schon ging es in die Region Umbrien hinein, dem sogenannten „grünen Herz Italiens". Somit war unser erstes Besichtigungsziel zum Greifen nah, denn Orvieto konnten wir bereits von der Autobahn aus sehen... Der Ort liegt malerisch auf einem 300 Meter hohen vulkanischen Tuff-Felsen und wir waren demnach sehr gespannt, was uns hier erwarten würde. Gegen Mittag waren wir mit unserer Stadtführerin Chiara verabredet, die uns unterhalb der Altstadt von Orvieto begrüßte. Von ihr erfuhren wir dann später auch, dass die Stadt besonders unter den Etruskern eine sehr große Bedeutung hatte und heute mit seinen imposanten Baudenkmälern zu den interessantesten Städten Mittelitaliens zählt. Ein besonderes Augenmerk legten
wir auf die Besichtigung des gigantischen Doms, dessen Fassade die kühnste und farbenprächtigste der italienischen Gotik darstellt und auch im Inneren einige Schätze zu bieten hat. Ein Spaziergag durch die Altstadt rundete unseren Besuch in Orvieto ab und mit ersten schönen italienischen Eindrücken begannen wir unsere letzte Fahrt-Etappe des heutigen Tages. Wir hatten schließlich ein Ziel und das hieß Rom! Gegen 19 Uhr erreichten wir das Hotel „American Palace Eur", unser Quartier für die nächsten drei Nächte. Hier wurden wir bereits von weiteren 4 Fluggästen erwartet und somit war unsere Reisegruppe mit insgesamt 28 Personen endgültig komplettiert. Unser erstes gemeinsames Abendessen nahmen wir anschließend im hoteleigenen Restaurant ein.

Freitag, 13.05.2022: Antikes Rom

Die nächsten zwei Tage ließen wir unseren Reisebus auf dem Parkplatz stehen, denn mittlerweile macht es in Rom absolut keinen Sinn mehr, eine Stadtrundfahrt mit dem eigenen Bus zu unternehmen und viele Sehenswürdigkeiten sind auf diesem Wege schon gar nicht mehr erreichbar. Wir entschieden uns also, auf die die öffentlichen Verkehrsmittel zurück zu greifen und außerdem waren wir auf der gesamten Reise mit Audio-Geräten ausgestattet, damit wir die Führungen ganz intensiv erleben konnten. Unser Hotel im südlichen Eur-Viertel ermöglichte eine unkomplizierte Metro-Fahrt bis zum Kolosseum. Am Ausgang der dortigen Metro-Station erwartete uns bereits unsere charmante Stadtführerin Sylvia freudig und hier begann dann auch der erste Teil unserer umfangreiche Stadtführung durch Rom! Zunächst ging es mut dem Linienbus zum Piazza Venezia und von dort aus erklommen wir den Kapitol, einen der sieben historischen Hügel Roms. Von hier aus hatten wir zunächst einen tollen Überblick auf das Forum Romanum, dem zentralen öffentlichen Platz im antiken Rom, der sich heute als pittoreske Ruinenlandschaft im Zentrum der modernen Stadt präsentiert. Wenig später gingen wir sogar in das Forum hinein und konnten uns unter anderem ein Bild von den hiesigen Kaiserforen machen, von denen nicht nur Rom, sondern das ganze Römische Reich regiert wurde und gerade hier lag für fast 1.000 Jahre das Zentrum der Antike. Der nächste große Höhepunkt unseres heutigen Besichtigungsprogramms ließ nicht lange auf sich warten - die Innenbesichtigung des Kolosseums! Es handelt sich hierbei immerhin um das größte antike Amphitheater der Welt, ein uraltes Zeugnis für Baukunst und grausame Spektakel, denn unzählige Tiere und Gladiatoren wurden hier geopfert. Kaiser Vespasian begann den Bau 72 n. Chr., sein Sohn Titus weihte die Arena dann nach sage und schreibe nur achtjähriger Bauzeit mit hunderttägigen Festspielen ein. Diese Fakten sind in unserer heutigen Zeit kaum nachvollziehbar, aber es beeindruckt ganz einfach! Wir hatten auch sehr großes Glück, denn nirgendwo mussten wir anstehen bzw. herrschte Gedränge, es ging alles absolut entspannt vonstatten. Ehr wir uns versahen, war auch schon die Mittagszeit angebrochen und etwas Hunger machte sich breit. Wir nutzen direkt hier am Kolosseum die Gelegenheit, eine Mittagspause zu einzulegen. Jeder nutzte diese Zeit ganz individuell, um ein Stück Pizza bzw. etwas Pasta in einer der zahlreichen Restaurants und Bars zu essen oder ganz einfach ein leckeres italienisches Eis zu schleckern! Gut gestärkt trafen wir uns wieder und setzten unseren Stadtrundgang zum Circus Maximus fort. Dieses Stadion war früher die größte Rennstrecke für Wagenrennen in Rom und lag genau zwischen den Hügeln Palatin und Aventin. Von hier aus spazierten wir hinauf auf den Aventin-Hügel, einen weiteren der sieben historischen Hügel Roms. Es ist eine ruhige Gegend mit eleganten Wohnhäusern. Zuerst besuchten wir den Orangengarten, einen gepflegten Park mit einer Aussichtsterrasse, von der man Rom zu seinen Füßen hat und nahezu alle Sehenswürdigkeiten überblicken kann. Weiter ging es dann zu einer sehr wunderlichen Erscheinung, die sich auf dem Aventin versteckt - ein sagenhaftes „Schlüsselloch", das wie ein Fernglas funktioniert. Eigentlich ist es wirklich nur ein Schlüsselloch, aber tatsächlich jedoch bietet das „buco di roma" einen einzigartigen Ausblick auf St. Pietro im Vatikan. Der Clou ist dabei einzig und allein die optische Täuschung! Nach diesem "Erlebnis" hatten wir noch etwas Freizeit, bevor wir uns alle wiedertrafen, um mit einem Linienbus in die Nähe der Engelsburg zu fahren. Zum Abendessen kehrten wir dann alle gemeinsam in ein typisch römisches Lokal ein, wo wir mit einem leckeren Bruschetta-Mix und tollen Pasta-Gerichten verwöhnt wurden. Zurück zum Hotel ging es am Abend wiederum mit öffentlichen Verkehrsmitteln, diesmal mit Linienbus und Metro. Nun endete ein zwar anstrengender, aber auch sehr erlebnisreicher Tag.

Samstag, 14.05.2022: Petersdom – Altstadt

Nach dem Frühstück fuhren wir wiederum mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in die Stadt hinein. Gut gelaunt trafen wir Nahe des Petersplatzes erneut auf unsere kompetente Stadtführerin Sylvia. Die Warteschlange an der Sicherheitskontrolle zum Eingang in den Petersdom war zwar sehr lang, aber es ging relativ zügig voran...! Nach etwa einer Stunde hatten wir es dann schließlich geschafft... Als wir das imposante Bauwerk des Petersdoms endlich betraten, waren wir einfach nur noch überwältigt! Allein der Baldachin über dem Petrus-Grab ist gigantisch und zudem beherbergt die Kirche zahlreiche Kunstwerke. Sylvia gab uns zudem interessante Erklärungen in Verbindung mit dem Vatikanstaat, dem Zentrum der katholischen Christenheit. Wir erspähten sogar die Schweizergarde, also echte Schweizer in Uniformen, welche Michelangelo einst entworfen hat und die bis heute für die päpstliche Wache zuständig sind. Anschließend flanierten wir weiter vorbei an der Engelsburg, einem ursprünglichen Grab-Bau für Kaiser Hadrian und über die berühmteste aller Tiber-Brücken, die Engelsbrücke, bis zur berühmten Piazza Navona. Dieser wunderschöne Platz befindet sich mitten im Herzen der Stadt und hier schuf Bernini im 17. Jahrhundert einen der schönsten Barockbrunnen, den berühmten Vier-Ströme-Brunnen! Durch die engen Gassen der Altstadt gelangten wir zu weiteren Sehenswürdigkeiten der Stadt, so sahen wir am Nachmittag das Pantheon, die Kirche von Sant'Ignazio di Loyola, den Trevibrunnen sowie die Spanische Treppe. Nach zwei erlebnisreichen Besichtigungstagen in Rom verabschiedeten wir uns an dieser Stelle auch von Sylvia, die uns in den letzten zwei Tagen durch „IHR" Rom geführt hat - nochmals herzlichen Dank an Dich, liebe Sylvia! Der restliche Nachmittag bzw. Abend stand uns zur freien Verfügung und jeder hatte die Möglichkeit, in eines der zahlreichen gemütlichen Restaurants einzukehren und ein schmackhaftes Abendessen nach individuellen Wünschen einzunehmen. Mit vielen überwältigenden Eindrücken fuhren wir am frühen Abend gemeinsam mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zum Hotel zurück.

Sonntag, 15.05.2022: Vesuv – Pompeji (291 Bus–km)

Heute hieß es leider schon „Arrividerci Roma" - wir fuhren weiter in den Süden und zwar in Richtung Neapel. Schon von weitem sahen wir, dass der heutige Vesuv eigentlich zwei Gipfel hat, nämliche den Monte Somma, den Rest des alten Vesuv, der beim Ausbruch 79 n. Chr. regelrecht explodiert ist und den 1.281 Meter hohen eigentlichen Gipfel des Vesuvs. In Torre del Greco verließen wir die Autobahn und unser Bus brachte uns nun bis auf knapp 1.000 m hinauf, die restlichen etwa 300 Höhenmeter mussten wir dann zu Fuß zurücklegen. Das erste Drittel war ziemlich steil, dann ging es gemächlicher voran und nach reichlich einer halben Stunde standen wir am Kraterrand. Der Berg scheint völlig zu ruhen, wir sahen nur ein paar Dampfquellen. Umso erstaunlicher ist für uns die Tatsache, dass dieser Vulkan ein Pulverfass ist - der letzte Ausbruch war schließlich 1944 und das ist lange her. Experten sagen, dass ein gewaltiger Gesteinspfropfen den Krater versperrt und die vulkanischen Kräfte sich somit aufstauen, je länger der Berg ruhig bleibt, desto heftiger wird eines Tages die Eruption sein. Etwa 700.000 Neapolitaner leben weniger als zehn Kilometer vom Krater entfernt, jedem ist die Gefahr bewusst, man verdrängt sie allerdings permanent. Die vulkanische Erde ist sehr fruchtbar und sichert den Bewohnern gute Einnahmen in der Landwirtschaft. Am frühen Nachmittag erreichten wir das nahe gelegene Pompeji, wo wir unseren kompetenten Reiseführer Angelo trafen. Die archäologische Zone von Pompeji ist heute ein riesiges Freilichtmuseum römischer Lebensweise. Es ist eine Stadt, die innerhalb von Stunden von ihren Bewohnern verlassen wurde und dann bis zu ihrer Ausgrabung keine Veränderung mehr erfuhr. Mit der Katastrophe des Jahres 79 hatte niemand gerechnet. Das schwere Erdbeben 16 Jahre zuvor signalisierte zwar nach heutigen Erkenntnissen wahrscheinlich das Ende einer langen Ruhephase des Vulkans, denn auch in späterer Zeit waren Ausbruchsperioden fast immer von Erdbeben begleitet oder vorangekündigt. Das ausgegrabene Pompeji zeigt deutliche Spuren des Erdbebens und überall in der Stadt weisen Mörtelhaufen und Baumaterial auf den noch andauernden Wiederaufbau hin. Es ist für uns heute unvorstellbar, aber man muss sich vorstellen, dass im Jahre 79 der obere Teil des Vesuvs unter dem Druck der aufsteigenden Gase regelrecht explodierte. Über dem Berg stand eine riesige, wie eine Pinie geformte Aschenwolke, die dann auf die Umgebung, besonders auf Pompei niederregnete. Der Untergang Pompejis erfolgte keineswegs innerhalb von Minuten, sondern dauerte Stunden und Tage, so dass mit Sicherheit der größte Teil der Einwohner zumindest das nackte Leben retten konnte. Schließlich erstickten hochgiftige Gase und die sich meterhoch auftürmenden heißen Vulkanaschen alles Leben. Was jetzt noch an lebenden Wesen zurückgeblieben war, wurde von der Asche wie von einer Gussform eingehüllt, Fleisch und Knochen verbrannten und wurden von ätzenden, scharfen Mineralsalzen zerfressen - ein Hohlraum entstand. Während der Ausgrabungen wurden viele dieser Hohlräume mit Gips ausgegossen und wir haben heute ein makaber-plastisches Bild des Todeskampfes der Zurückgebliebenen: Hunde, Gefangene, Zögernde, die noch möglich viel von ihrem Besitz retten wollten, wahrscheinlich auch Plünderer. Pompei ist einzigartig - wir gingen durch Straßen, an Geschäften, Restaurants und Bädern vorbei... Nach dieser interessanten Führung in Pompeji brachen wir in Richtung Sorrentinische Halbinsel auf. Hier checkten wir im "Grand Hotel La Pace" in Sant'Agnello, nahe Sorrent, für die nächsten vier Nächte ein. Ein leckeres Abendessen vom Buffet rundete diesen Tag ab.

Montag, 16.05.2022: Amalfiküste

Da unser Bus auf der Amalfiküsten-Straße nicht fahren darf, denn dieser ist mit über 12 Metern Länge nicht zugelassen, fuhren wir heute mit einem einheimischen Bus samt italienischen Buschauffeur Franco und unserem netten Fremdenführer Gaetano auf einer der schönsten Küstenstraßen Italiens. Diese Straße ist streckenweise sogar in die fast senkrecht abbrechende Felsküste eingehauen und mitunter sehr abenteuerlich. Wir legten immer wieder kleine Fotostopps ein, bis wir in Amalfi ankamen, um dort durch die kleinen engen Gassen zu flanieren oder auch den eindrucksvollen Dom zu besichtigen. Amalfi war im Mittelalter immerhin neben Pisa, Genua und Venedig eine der reichen und mächtigen vier Seerepubliken. Die Amalfitaner wurden damals hauptsächlich durch den Fernhandel mit dem Orient, Ägypten, Konstantinopel, Südfrankreich und Norditalien reich und  hatten zudem eigene Handelsniederlassungen und eigene Wohnviertel in vielen Städten des Orients und auch in Süditalien bzw. Sizilien. Dann kam die Entdeckung Amerikas und die damit verbundene Verlagerung der Handelswege - Amalfi wurde ein armes, von der Außenwelt abgeschnittenes Nest hinter den Bergen. Einen erneuten Aufschwung gab es dann in der Mitte des 19. Jahrhunderts, als der Tourismus Einzug hielt. Wir hatten übrigens genügend Zeit, um den kleinen Ort ganz individuell zu entdecken und das spezielle Flair zu genießen.
Später setzten wir unsere Fahrt mit einem Schiff nach Salerno fort und auf diese Weise konnten wir einen noch besseren Eindruck von dieser tollen Küste gewinnen.
Am späten Nachmittag fuhren wir von Salerno aus mit dem Bus über die Autobahn inklusive einem kurzen Stopp in einer Limoncello-Fabrik und einer entsprechenden Verkostung des Zitronenlikörs nach Sant'Agnello zurück.

Dienstag, 17.05.2022: Neapel (118 Bus–km)

Ein weiterer Höhepunkt unserer Reise stand heute auf dem Programm - die meisten unserer Gäste hatten sich für unseren Zusatz-Ausflug in die quirlige Millionenstadt Neapel entschieden.Von Neapel hatten wir bereits einiges gehört und somit machten wir uns mit unseren eigenen Vorstellungen im Gepäck in Richtung Neapel auf. Zunächst trafen wir unseren Stadtführer Antonio am Bahnhofsvorplatz, dem Piazza Garibaldi, im Herzen der Stadt. Kurze Zeit später ging es zu Fuß weiter in Richtung Altstadt. Wir besuchten zuerst den prachtvollen Dom von Neapel , der von den meisten Neapolitanern übrigens "Duomo di San Gennaro" genannt, nach dem vom Volk verehrten Schutzpatron der Stadt. Anschließend erlebten wir tief unterhalb der lebhaften Altstadtgassen Neapels „eine Stadt unter der Stadt". Es handelt sich hierbei um ein Labyrinth aus eindrucksvollen Tuffsteinhöhlen, Zisternen und Brunnen. Wirklich beeindruckend und absolut sehenswert! Durch die berühmte Krippenstraße und dvorbei an der Pestsäule erreichten wir die Kirche Santa Chiara. Die Kirche ist zwar recht unspektakulär, denn es gibt weder Querhaus noch Chor, dafür aber vier Grabmäler an der Altarwand. Darunter befindet sich unter anderem auch das größte Grabmal Neapels von Robert v. Anjou aus dem 14. Jahrhundert. Ein weiterer Spaziergang führte uns zur berühmten Galleria Umberto I, welche Ende des 19. Jahrhunderts erbaut wurde und eine der ersten großen und eleganten Einkaufspassagen weltweit ist. Hinter ihrer prächtigen Fassade mit gigantischen klassizistischen Säulen und kleineren Statuen schraubt sich ein beeindruckendes durchgängiges Glasdach in große Höhe. Bis knapp darunter findet sich klassizistischer Stuck soweit das Auge reicht. Der Fußboden bietet Marmor und Mosaiken mit Sagengestalten, Tiermotiven und Olivenzweigen. In den hohen Schaufenstern der edlen Modegeschäfte zu ebener Erde liegt das aus, was die Welt an Italien so schätzt - elegante italienische Kleidung, stilvolle Ledertaschen und -schuhe. Man findet dort besonders die Mode des nicht enden wollenden neapolitanischen Sommers in gehobener Preiskategorie! Mittlerweile war auch die Mittagszeit heran gebrochen und so langsam verspürten wir etwas Hunger - kein Problem, denn was sollte man hier in Neapel unbedingt essen? Natürlich eine typische Pizza Margherita - und die schmeckt in der Heimat der Pizza doch eh am besten... Die Zutaten sind ganz einfach - Tomate, Basilikum und Mozzarella - einfach lecker! Natürlich hatten wir auch Zeit für eigene individuelle Erkundungen, so zum Beispiel zu einem Bummel entlang der Einkaufsstraße Via Toledo oder dem Verweilen am Piazza del Plebiscito, einem mit beeindruckenden klassizistischen Gebäuden umgebenen Flanier- und Konzertplatz. Dort steht übrigens auch der große Königspalast Palazzo Reale. Gleich um die Ecke erblickten wir das im 18. Jahrhundert an den Palazzo Reale angebaute berühmte Opernhaus Teatro San Carlo. Abschließend gelangten wir mit unserem Bus in die Außenviertel der Stadt und genossen vom Posilipo-Hügel aus einen tollen Blick auf die Dächer Neapels und die gesamte Golfregion - dieser Abstecher war definitiv lohnenswert und krönte den Tag!

Mittwoch, 18.05.2022: Büffelfarm "Vannulo" – Paestum (217 Bus–km)

Heute fuhren wir in Richtung Süden - es ging an Salerno vorbei nach Paestum! Der Wettergott war auch wieder voll auf unserer Seite - blauer Himmel und Sonnenschein...! Unseren von Pompeji bereits bekannten örtlichen Reiseleiter Angelo trafen wir gut gelaunt vor Ort. Zuerst ging es zur Büffel-Farm „Vannulo" unweit von Paestum. Hier konnten wir zuschauen, wie echter Büffel-Mozzarrella hergestellt wird bzw. erhielten wissenswerte Informationen zu diesem Prozess. Selbst eine Verkostung durfte nicht fehlen! Die weißen in der Molke schwimmenden Frischkäse sind hier in der Ebene von Paestum ganz echter Mozzarella aus Büffelmilch, egal ob pflaumengroße „Bocconcini" oder kiloschwer zu Zöpfen als „treccia" verflochten. Büffel-Mozzarella ist fetter und saftiger, hat anders als das Konkurrenzprodukt aus Kuhmilch eine zarte Außenhaut mit etwas Biss. Kenner nennen das dann „croccante". Geformt wird von Hand mit einem Griff wie Gurgelumdrehen (ital. „mozzare"), daher der Name. Mittlerweile wird hier sogar Schokolade aus Büffelmilch produziert, auch diese neue Spezialität des Hauses durften wir natürlich probieren - einfach köstlich! Genug Kulinarisches für heute, der heutige Hauptanziehungspunkt war Paestum - und dort die drei nahezu komplett erhaltenen griechischen Tempel nahe dem Meer. Das antike Paestum war eine der größten Griechen-Städte Süditaliens, wichtige Hafenstadt im Handel mit Etrurien und damals ein sicherer Schlüssel zum Reichtum. Die Stadt wurde schließlich von den Lucaniern erobert, später wurde der Stadtstaat römische Kolonie und danach ländlicher; die Fernhandelswege hatten sich verlagert. Paestum erlebte allerdings keinen Niedergang wie die meisten Städte Großgriechenlands; Eilkuriere brachten Rosen, Spargel und Artischocken aus Paestum nach Rom und Neapel. Erst im beginnenden Mittelalter verödete die Stadt durch Malaria, Piraten- und Sarazeneneinfälle, der Hafen versandete, die Stadt wurde von Schilf und Sumpfwäldern überwuchert und geriet völlig in Vergessenheit. Ein Glück für die Tempel, denn sonst wären sie wie andere antike Bauwerke als Steinbruch genutzt worden. Der
antike Fruchtbarkeitskult an die Göttermutter Hera (Symbol der Fruchtbarkeit: ein Granatapfel), der die meisten Tempel gewidmet waren, ging auf die Madonna über. Ihr Heiligtum ist in den Bergen bei Capaccio, wohin die letzten Bewohner Paestums abgewandert waren. Dort befindet sich die Kirche der Madonna del Granato, ein Ziel bäuerlicher Wallfahrten im Sommer. Am späten Nachmittag fuhren wir wieder zurück, vorbei an riesigen Landwirtschaftsflächen - hier werden vor allem Artischocken angebaut. Kurz nach Salerno hatten wir noch einmal einen kurzen Blick auf den südlichen Teil der Amalfiküste und letztendlich änderte sich die Landschaft vollständig. Wir nahmen die Autobahn und fuhren durch das Hinterland der Monti Lattari (Milchberge) zurück. Zurück im Hotel verabredeten wir uns noch vor dem Abendessen zu einem Abschiedstreffen, wo wir mit Limoncello bzw. Grappa die letzten Tage Revue passieren ließen. Wir verabschiedeten uns hier ebenso von unseren Fluggästen.

Donnerstag, 19.05.2022: Fahrt nach Nogarole Rocca/ Pradelle (720 Bus–km)

Bereits am Morgen starteten wir ganz entspannt mit unserer Fahrt in Richtung Norden. Die erste Etappe unserer Rückfahrt erfolgte reibungslos. Wir fuhren noch einmal an Neapel, Rom, Florenz, Bologna und Modena vorbei und erreichten somit in den Abendstunden unser kleines familiengeführtes Hotel „Corte Castelletto" in Nogarole Rocca/Pradelle.

Freitag, 20.05.2022: Heimreise (bis Dresden = 905 Bus–km)

Nach erlebnisreichen Tagen mit viel Sonnenschein sollte es nun heute wieder in Richtung Heimat gehen. Wir hatten viel gesehen, erfahren und uns mit der italienischen Geschichte, der Lebensweise und der Gastfreundschaft der Italiener auseinandergesetzt. Nach einer fast staufreien Fahrt erreichten wir gegen 20.20 Uhr den Flughafen in Dresden, den Ausgangspunkt unserer Reise.

Ein großer Dank gilt auch unserem Buschauffeur Roy, der uns jederzeit sicher gefahren hat!

Ich wünsche allen Mitreisenden an dieser Stelle nochmals alles Gute, Gesundheit und weiterhin viel Reiselust. Danke für Ihr/Euer Vertrauen in dieser turbulenten Zeit! Es hat großen Spaß gemacht und ich freue mich auf ein Wiedersehen!

Mensch sei weise,
reise, reise...
...und hast Du mal wieder etwas Geld gespart,
so gehe ins Reisebüro und buche bei "Eberhardt"...

Ihre/Eure Reiseleiterin Katrin Deutschbein

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