Reisebericht: Italien – Flugreise Sardinien mit Standorthotel

05.05. – 12.05.2016, 8 Tage Rundreise ans Mittelmeer mit Olbia – Costa Smeralda – Alghero – Gallura – Barbagia – Orgosolo – optionale Ausflüge nach Bonifacio auf Korsika & Inselarchipel La Maddalena


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Verwunschen war sie, die Insel nahe Korsikas und des italienischen Festlandes. Bis Karim Aga Khan die erste Ferienanlage für die Schönen und Reichen erbauen ließ und die Insel regelrecht wachküsste.
Vor dem Ziel steht meist die Anreise. Beginnen wir also dort.
Und los ging es mit dem Flieger von Düsseldorf, Frankfurt, Berlin-Tegel und Stuttgart nach Olbia, wo 25 Reisegäste und ihre Begleitung im Laufe des ersten Tages eintrafen.
Ein Reisebericht von
Stefan Jahnke
Stefan Jahnke

Donnerstag, 05.05.2016 Aufbruch von zuhause, Flug nach Sardinien


Jemand sagte einmal, „Wohin man fährt, ist egal. Wichtig ist, einzusteigen."
Es war ein sonniger Tag in Deutschland und nach einem gut zweistündigen Flug nach Olbia im Norden Sardiniens landeten wir gut bei ebensolcher Sonne, nur eben im mediterranen Gebiet. Unser Busfahrer Christian empfing uns gleich in der Ankunftshalle und brachte uns sicher mit seinem großen Bus zu unserem Hotel in Santa Teresa Gallura. Hier checkten wir ein, erhielten noch viele Informationen durch Stefan, unseren Reisebegleiter, tätigten erste Einkäufe an Wasser uns Anderem direkt gegenüber des Hotels im Supermarkt und genossen die Ruhe, ehe wir am Abend ein erstes Abendessen im Hotelrestaurant zu uns nahmen. Solch ein Tag ist anstrengend, aber ebenso interessant. So nutzten wir den Abend für einen Spaziergang oder gingen zeitig schlafen. Wir waren da... auf Sardinien... und gespannt auf die kommenden Tage.

Freitag, 06.05.2016 Costa Smeralda und Nuraghe Prisgiona


Wer sagt eigentlich, dass die Schönen und Reichen nur unter sich bleiben sollen? Nein, auch wir wollten einmal sehen, was Karim Aga Khan einst an der Costa Smeralda schuf. So frühstückten wir am Morgen und freuten uns, unseren örtlichen Reiseleiter Rainer kennenzulernen, der uns, gemeinsam mit Christian und Stefan, zum ersten Ausflugstag erwartete. Dieser führte uns nach Osten und bald schon sahen wir die Costa Smeralda vor uns liegen, fotografierten das türkisfarbene Meer und die sich in die Landschaft einpassenden Ferienanlagen, ehe wir selbst den Ort Porto Cervo erkundeten und später ein Stück weiter zu einem netten Fischrestaurant fuhren, uns den Fisch einmal richtig schmecken ließen. Später ging es ganz tief in die Geschichte der Insel und vor allem der ersten Sarden hinein, denn wir besichtigten eine der letzten erhaltenen Wohnanlagen der Ur-Sarden, die Nuraghe Prisgiona, ehe wir sogar noch das Grab der Giganten ansteuerten. Interessante Eindrücke ergaben sich auch dort, und als Christian dann noch selbst hergestellten Myrtenschnaps ausschenkte und uns auf seine ganz eigene Art und Weise auf seiner Insel willkommen hieß, wussten wir, dass wir hier willkommen waren. Interessiert sahen wir uns jene Bäume und Büsche an, aus denen eben dieser Schnaps gemacht wird, und fuhren später wieder zum Abendessen ins Hotel zurück.

Samstag, 07.05.2016 Fakultativer Ausflug in die Gallura und nach Tempio


Da ist ein Ausflug fakultativ, im Hintergrund lockt Freizeit zur Erkundung der Umgebung ums Hotel auf eigene Faust... und doch kommen alle mit. Vielleicht waren es die Römer, die uns lockten, vielleicht auch der Ruf, welcher der gemütlichen Einsamkeit der Gallura, der Provinz des Hahnes vorauseilte, vielleicht auch das zu erwartende gute Essen direkt auf einem Landgut? Jeder hatte sicher andere eigene Gründe und alle waren begeistert. Kleine Dörfer, weite Hänge, die Stadt Tempio, benannt nach einem alten römischen Tempel, in der auch noch Markt war, das war nicht alles. Denn zuerst ging es in eine Fabrik, die etwas verarbeitete, was Sardinien groß und wichtig machte und immer noch neben dem Tourismus macht. Überall sahen wir sie schon stehen, die Eichen... nein, nicht die typisch deutschen Bäume, sondern Korkeichen. Nicht nur Sardinien ist reich davon bestückt, sondern auch die nördlich gelegene Insel Korsika, und wir lernten an diesem Tag, dass die Korsen offen zugeben, dass die Sarden mit Kork besser umgehen können als sie. So überlässt man auch auf der Nachbarinsel Ernte und Verarbeitung des Korks den Sarden, die daraus nicht nur Wein- und Sektkorken, sondern auch Souvenirs, Bilder und Kleider machen können. Interessanter geht es kaum. Als wir dann noch in Tempio in einem extra dafür zuständigen Geschäft edle Kleider, Taschen, Tücher, Krawatten aus Kork sahen, wussten wir, dass Kork weitaus mehr ist, als nur ein Flaschenverschluss oder eine Baumrinde. In Tempio war Markt und wir probierten nebenbei die verschiedenen Spezialitäten der Insel, ehe wir auf ein Landgut fuhren, wo wir direkt beim Erzeuger die verschiedenen Speisen und Getränke der sardischen Landbevölkerung probieren und lieben lernen konnten. Satt, glücklich und zufrieden fuhren wir am späten Nachmittag zurück ins Hotel und ließen den Tag am Pool, mit einem Spaziergang und dem Abendessen im Restaurant ausklingen.

Sonntag, 08.05.2016 In die spanische Stadt Alghero und Isola Rossa


Sardinien war vergessen, lag zu weit von allen wichtigen Routen. Dann wieder war Sardinien wichtig, strategisch genau da, wo man Land für eine Basis benötigte. Und nun ist die Haupteinnahmequelle auf der Insel der gastfreundlichen, jedoch auch sehr stolzen Sarden der Tourismus. Am Vortag lernten wir den Kork kennen, heute sahen wir viel Schmuck aus Korallen und auch, welche Nationen bereits auf der Insel siedelten, sie eroberten, wieder verloren. Napoleon wollte die Insel erobern, als er noch unbekannt, ein Offizier auf Korsika war. Er scheiterte. Die Spanier bauten gar Städte auf der Insel und sahen, sicher ebenso wie wir heute, die Gesteinsformationen, den ausgewaschenen Granit, der gar Tiere aus Stein erstehen ließ. Nach einem Besuch beim kleinen Elefanten aus Stein, der wohl in grauer Vorzeit von den ersten Sarden gar als Kult- und Begräbnisstätte diente, warum es heute wohl daneben sardische Messer zu kaufen gibt, ging es nach Alghero, der ehemaligen Hauptstadt der Insel unter den Spaniern. Stolz präsentiert die Stadt ihre alten Mauern, Häuser, Kirchen, Plätze und die Zeit auf unserer Rundreise reichte kaum aus, um wenigstens einen kleinen Überblick über die Stadt und ihre Sehenswürdigkeiten zu gewinnen. Sehr interessant, schön, alt und einladend, so meinten wir wohl, als wir wieder im Bus saßen und zurück zum Hotel fuhren, wo wir nach diesem langen Tag das Abendessen und anschließend die Ruhe der Nacht genossen.

Montag, 09.05.2016 Fakultativer Ausflug nach Korsika


Was nah ist, kann fern sein, was fern ist, ist manchmal sehr nah. Heute wollten einige von uns genau dies negieren und starteten am Morgen von Santa Teresa aus mit der Fähre in ein anderes Land. Nach Korsika. Der Rest der Gruppe nutzte den Tag zur eigenen Erkundung des Nordens Sardiniens, was sicher ebenso schön und interessant war. Doch wenn man der Heimatinsel des kleinen Korsen, des einstigen Kaisers Frankreichs schon so nahe war, dann lohnte sich auch ein Ausflug hinüber. Nur wenige Kilometer trennen Sardinien von Korsika. Auch wenn die Landmasse Sardiniens einst von Afrika abbrach und Korsika mit unserer Insel erst viel später erdgeschichtlich für eine kleine Weile zusammenhing, sind die Inseln immer noch nicht weit voneinander entfernt. Gerade einmal eine gute Stunde fuhren wir gemächlich hinüber nach Bonifacio, bewunderten die Felsen, auf denen sich die Stadt erhebt und die an einer Stelle gar ähnlich aussehen, wie die Cliffs of Moher. Starke, von Wind und Wetter kaum angegriffene Mauern zeigten den einst wehrhaften Charakter der Befestigungen um Bonifacio an. Die französische Fremdenlegion lagerte lange dort, ehe sie an andere Orte weiterzog. Nun jedoch eroberten wir die Stadt, mussten erst einmal vom Hafen ca. 60...80 Meter Höhenunterschied bis hinauf zur Altstadt inmitten der alten Festung überwinden und konnten dann all dies auf uns wirken lassen. Imposante Ausblicke aber auch tolle Details alter Gemäuer mit frischen Blumen zeigten sich uns. Schade, dass da hinauf kaum ein Baufahrzeug kommt, es also wenig Möglichkeiten er Erhaltung der alten Gemäuer gibt. Gut dagegen, dass wir die Stadt noch besichtigen konnten, einfach in einem Café oder einem Restaurant saßen, ein typisch sardisches Bier mit Kastanien gebraut genossen oder durch die kleinen Geschäfte schlenderten. Die Zeit, war sie anfangs auch lang, verging wie im Fluge und schon war später Nachmittag, trafen wir uns am Hafen, um wieder zurück nach Sardinien zu fahren. Ein toller Tag, der uns wieder einmal zeigte, wie nahe die europäischen Länder zusammenwuchsen, denn hüben wie drüben galt die gleiche Währung und wir mussten nur kurz unseren Ausweis zeigen, um überfahren zu dürfen. Das gab viel Gesprächsstoff am Abend zum Dinner im Hotelrestaurant.

Dienstag, 10.05.2016 Überfahrt zu den Maddalenische Inseln


Die Ausflügler des vorherigen Tages waren es ja schon gewohnt. Nur dass wir diesmal nach dem Frühstück nicht mit Rainer und Stefan zum Hafen von Santa Teresa liefen, sondern auch noch Christian mit dem Bus dabei war, der uns nach Palau brachte, von wo unsere Fähre hinüber zur Insel La Maddalena ging. Und oh Wunder, sogar unser Bus durfte mit übersetzen, denn drüben auf der malerischen Insel, neben der sich gar Garibaldi eine eigene kleine Insel kaufte und wohl auch dort seine Ideen für ein vereinigtes Italien festigte, wollten wir eine schöne Rundfahrt unternehmen, auch ein Gruppenfoto machen, die Stadt La Maddalena erkunden und die wohl besten Spezialitäten Sardiniens kosten und für zuhause kaufen. Also fuhr uns die Fähre binnen 20 Minuten hinüber und dann starteten wir zur Rundfahrt mit ein wenig bewölktem Blick nach der großen Insel Sardinien und nach Korsika, sahen viel Vegetation und interessante Felsformationen, ließen uns von Stefan alle zusammen ablichten und standen schließlich wieder am Hafen von Maddalena, von wo uns Rainer nun die Altstadt und die kleinen Läden mit den verschiedenen Köstlichkeiten zeigte. Zum Mittag gingen einige von uns in ein kleines, über einem Platz liegendes Fischrestaurant und danach probierten wir am Hafen das beste Eis Sardiniens, unter anderem auch in der Geschmacksrichtung Myrte... wie könnte es auf Sardinien anders sein. Später dann ging es wieder zurück nach der Hauptinsel und von Palau zum Hotel, wobei uns Rainer und Stefan noch Tipps für den kommenden Tag gaben, wir uns von Rainer lieb verabschiedeten und von Stefan noch die Abhol- und Flugzeiten für den übernächsten Tag erfuhren, denn morgen hatten wir weitestgehend Freizeit. Das Abendessen im Hotel rundete den Tag wie immer ab.

Mittwoch, 11.05.2016 Freizeit und Abendessen


Viel zu erleben, das ist spannend. In der Gruppe unterwegs zu sein, ist ein Erlebnis. Schließlich einen Tag auf eigene Faust zu planen, das kann allem Anderen noch die Krönung bieten. So sahen wir uns noch beim Frühstück, einige nahmen sich Lunchpakete mit auf ihre Tour und dann ging es ab in die Umgebung. Die Einen wollten in Santa Teresa shoppen, die Anderen wandern, einige trafen sich um Mittag zum Lunch im Hotel und der Rest fand sich am Abend vollzählig und erfüllt von den Erlebnissen wieder zusammen. Dann ging es gemeinsam mit Stefan und Christian per Bus in den Ort und da zum Restaurant Thomas, dem besten Lokal der Umgebung, wo wir heute zum Abschied die sardische Küche und vor allem den Fisch der Sardinien umgebenden Gewässer kosten wollten. Es wurde ein spannender und interessanter, vor allem satt machender Abend, ehe wir uns noch einmal voneinander verabschiedeten. Denn am nächsten Morgen würden einige Gäste bereits recht zeitig zum Flughafen aufbrechen. So ging es nicht zu spät wieder zurück ins Hotel.

Donnerstag, 12.05.2016 Rückflug nach Hause


Viele Ziele, viele Flüge, viele Zeiten. Die Transfers nach Olbia kamen alle pünktlich und so trafen wir nach einem guten Frühstück und noch etwas Abschiedsschmerz gut am Flughafen ein, checkten ein und flogen in unsere Heimatregionen zurück. Die Landungen erfolgten pünktlich und unterwegs sahen wir, dass auch in Deutschland kaum ein anderes Wetter war, als wir es in den letzten Tagen auf Sardinien erlebten. Schließlich landeten wir wieder in der Heimat und fuhren mit unseren Abholern oder Transfers zum Ausgangspunkt unserer Reise zurück... mit vielen tollen Eindrücken, einigen Spezialitäten und dem einen oder anderen Souvenir im Gepäck. Auf Wiedersehen, Sardinien. Gern waren wir auf der Mittelmeerinsel und dem einen oder anderen Reisenden wuchs die Umgebung weitaus mehr ans Herz. Wer weiß, wer aus unserer Gruppe vielleicht schon bald zu einem weiteren Besuch aufbricht...


Fazit


Es war eine schöne Reise mit Ihnen, liebe Gäste, und natürlich mit unserem Busfahrer Christian und unserem Reiseleiter Rainer. Viel gab es zu erleben, wovon wir alle noch eine Weile zehren werden und uns sicher gern daran erinnern. Allen an Bord hat es gefallen und vielleicht treffen wir uns auf einer meiner nächsten, anderen Fahrt durch Deutschland, Europa oder die Welt einmal wieder. Ich würde mich sehr darüber freuen und wünsche Ihnen bis dahin eine gute Zeit.
Ihr Reisebegleiter
Stefan Jahnke

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Sehr geehrter Herr Jahnke,
Ihr Reisebericht "Sardinien" gefällt uns sehr. Während ich mich seit Tagen abmühe, die Urlaubstage in Worte zu fassen, flattert Ihr Text einfach so ins Haus. Im Moment teste ich noch das beste Fotolabor, um dann alle, vielleicht alle 237 Bilder entwickeln zu lassen. Es soll wieder mal ein Fotoalbum werden, welches beim Ansehen die Reise wieder lebendig werden lässt.
Die Landschaft hat uns fasziniert. Allerdings habe ich mich auch sehr kritisch bei Eberhardt zur Reise, sprich Essen und Trinkgeldforderung geäußert. Sie haben uns nett und freundlich die Tage begleitet.
Wir wünschen Ihnen für die Zukunft alles Gute
und verbleiben mit freundlichen Grüßen
Siegfried und Marianne Vietze

Vietze, Siegfried u. Marianne
31.05.2016

Sehr geehrter Herr Jahnke,
ich muss mich gleich noch einmal melden.
Sie haben tolle Fotos gemacht. Oft gehe ich an unscheinbare, aber dennoch interessante Fotoobjekte vorbei. Die kleinen Dinge sind oft wichtiger als großartige Videos.
Glückwunsch zu den Fotos.
Gruß die Vietzelmännel
aus der Oberlausitz

Vietze, Siegfried u. Marianne
31.05.2016

Sehr geehrte Familie Vietze,
vielen lieben Dank.
Es war eine schöne Reise und ich wünsche Ihnen alles Gute.
Vielleicht sehen wir uns einmal wieder auf einer der nächsten Touren durch Deutschland, Europa und die Welt.
Ihr
Stefan Jahnke

Stefan Jahnke 31.05.2016