Reisebericht: Italien – Flugreise Sardinien mit Standorthotel

01.04. – 08.04.2017, 8 Tage Rundreise ans Mittelmeer mit Olbia – Costa Smeralda – Alghero – Gallura – Barbagia – Orgosolo – optionale Ausflüge nach Bonifacio auf Korsika & Inselarchipel La Maddalena


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Wir fliegen auf Italiens zweitgrößte Insel - Sardinien. Die kleine Insel im Mittelmeer hat einiges zu bieten: Sonne, Meer und vieles mehr. Wir erobern Korsika und die Maddalenischen Inseln.
Ein Reisebericht von
Rica Schubert
Rica Schubert

Samstag, 01. April 2017 – Flug nach Olbia

Am frühen Morgen trafen wir uns gegen 4:00 Uhr am Flughafen Tegel und starteten unsere gemeinsame Reise nach Sardinien. Nach Check-In und Sicherheitskontrolle hoben wir mit einiger Verspätung 6:25 Uhr Richtung Olbia ab. Einige nutzten die 2 Flugstunden für ein kleines Schläfchen. Unsere örtliche Reiseleiterin Marlene begrüßte uns am Flughafen und begleitete uns zum Bus. Dort empfing uns Salvatore. Er fuhr uns entlang der Küstenstraße zum Hotel nach Cannigione, so dass wir das kristallklare Meer sehen konnten. Wir durften sofort die Zimmer beziehen, einige waren da bereits über 10 Stunden auf den Beinen. Gegen 15:00 Uhr trafen wir uns zur gemeinsamen Erkundung der Umgebung - wir entdeckten die kleinen Gässchen mit Ihren Wandmalereien, eine Kirche und wunderschöne, in die Natur eingebettete, Fincas. Beim ersten gemeinsamen Abendessen ließen wir den Abend ausklingen - voller Vorfreude auf unseren ersten Ausflugstag.

Sonntag, 02. April 2017 – Costa Smeralda & Nuraghe Prisgiona

Nach unserem ersten reichhaltigen Frühstück besuchten wir zuerst das kleine verschlafene Bergdorf San Pantaleo - bestaunten die „spitzen Türme" von San Pantaleo und diverse Wachholderholz-Arbeiten. Weiter ging es nach Porto Rotondo, welches wir bei einem Spaziergang kennen lernten. Wir hatten großes Glück und durften die Kirche „Di San Lorenzo" besuchen - zur Vorbereitung einer Messe war sie geöffnet. Eine nach jahrzehntelanger Bauzeit in 2009 fertiggestellte moderne Kirche. Diese wurden von den Architekten der Stadt in die Dorfarchitektur eingegliedert. Zudem gehört zur Kirche ein 22 Meter hoher Glockenturm aus Pinienholz. Im Inneren des granitverkleideten Gotteshauses besticht die fantasievolle Deckenverkleidung, die den umgedrehten Bauch eines Schiffes zeigt. Holzfiguren stellen Bibelgeschichten dar. In Capriccioli liefen wir entlang des Strandes einige Buchten ab - zum Baden im azurblauen Meer war es uns dann doch zu kalt ;-) Nach unserer gemeinsamen Mittagspause mit leckerer Pizza und Pasta starteten wir unsere Weiterfahrt nach Porto Cervo. Dort erwartete uns bereits ein kleiner Bummelzug - nur für uns allein. Dieser fuhr uns durch den Ort, vorbei an der Villa von Silvio Berlusconi, Luca Toni und Danzel Washington. Ein kleiner Zwischenstopp führte uns in die kleine, 1968 nach neosardischen Stil erbaute, Kirche Stella Maris. Sie gilt für viele als das Wahrzeichen der Costa Smeralda. Am Ausgang erwartete uns eine Schildkröte. Anschließend liefen wir noch durch die Geschäftsgässchen - vorbei an Hermes, Gucci, Prada, Louis Vuitton. Unser letztes Ziel des Tages erreichen wir am späten Nachmittag - wir besichtigten die Nuraghe La Prisgiona nahe Arzachena. Die Steintürme entstanden in der Bronzezeit. Nur ein kleiner Teil wurde bisher ausgegraben. Der Hauptturm und kleinere Nebentürme sind mit dem Hof von einer Umfassungsmauer umfasst. Leider wurden wir von einem kräftigen Regenschauer überrascht und rannten schnell in den Bus zu Manuel, der uns wieder sicher in unser Hotel zurück brachte.

Montag, 03. April 2017 – Stadtbesichtigung in Alghero

Frisch gestärkt starteten wir heute Richtung Alghero. Marlene erzählte uns von den vielen Schafen auf Sardinien (3,5 Millionen) und den dagegen „wenigen" Einwohnern (1,7 Millionen). Unser erstes Ziel des Tages war die Santissima Trinita di Saccargia, sie sogenannte „Kuhkirche" in Logudoro. Sie ist eine Abteikirche des ehemaligen, heute völlig zerstörten Kamaldulenser-Klosters und ein Beispiel für romanisch-pisanische Architektur des 12. Jahrhunderts. Schon aus der Ferne ist der 8 x 8 Meter breite und 41 Meter hohe Glockenturm zu sehen. Gegen Mittag erreichten wir Alghero - die „spanische" Stadt an der Westküste Sardiniens. Ein Teil der Einwohner spricht noch heute Katalanisch, da Kolonisten aus Barcelona die Stadt besiedelten nachdem die Sarden 1372 vertrieben wurden. Wir lernten die Stadt bei einer Stadtführung kennen: Besuchten die Kirche Di San Franceso und konnten den Kreuzgang bestaunen. Vorbei an einigen Wehrtürmen, entdeckten wir über den Dächern die Michaelskirche mit ihrer bunten Kuppel. Entlang der Stadtmauer liefen wir zur Kathedrale Santa Maria mit ihrem schönen Eingangstor - einem Lilienportal. Zu Mittag stärkten wir uns mit den verschiedensten Varianten des Focaccia - einem ligurischen Fladenbrot aus Hefeteig, welches mit verschiedensten Zutaten, wie z. B. Auberginen, Thunfisch, Tomate oder Mozzarella belegt wird. Danach konnte jeder noch einen Bummel durch Alghero machen oder am Meer entlang spazieren. Am späten Nachmittag machten wir uns noch auf den Weg zum Capo Caccia - ein fast zweihundert Meter steil ins Meer abfallende und etwa siebentausend Meter lange Kap - bevor wir die lange Rückreise nach Cannigione antraten.

Dienstag, 04. April 2017 – fakultativer Ausflug Maddalenische Inseln

Heute fuhren wir entlang der Bucht von Arzachena um zwei der maddelenischen Inseln zu erobern - Maddalena und Caprera. Unseren ersten Fotostopp hatten wir hoch über Palau zu den Maddelenischen Inseln - ein wunderbarer Ausblick für diesen Tag. Auf der Fährfahrt nach Maddalena konnten wir den Bärenfelsen (Capo D'Orso) gut sehen - alle vorhandenen Fotoapparate und Videokameras wurden gezückt ;-) Angekommen in Maddalena starteten wir unsere Panoramafahrt am Meer entlang Richtung Caprera. Dort konnten wir einen Seeigel im Ort Stagnah bestaunen. Danach machen wir in der Piratenbucht (Spalmatore-Bucht) unseren nächsten Fotostopp. Wir konnten die Granitfelsen in der Sandbucht bestaunen und auch das glasklare Wasser war unglaublich. In der Baia Trinita machten wir einen Spaziergang durch die Dünenstrände mit beigem, feinen Sand. Nach einer kurzen Weiterfahrt fotografierten wir die Straße von Bonifacio - die Meerenge zwischen Sardinien und Korsika. Zusammen mit Marlene liefen wir die durch die Stadt von Maddalena - konnten die sitzende Statue von Guiseppe Garibaldi (einem bekannten italienischen Guerillakämpfer) und das Rathaus von Maddalena sehen. Die Mittagszeit genossen wir individuell bei Pasta, Pizza oder anderen Köstlichkeiten. Auch ein Eis als Nachtisch durfte nicht fehlen. Am Nachmittag brachte uns die Fähre wieder nach Paulau zurück. Zum Abschluss machten wir eine Panoramafahrt nach Cannigione.

Mittwoch, 05. April 2017 – fakultativer Ausflug Insel Korsika

Korsika - ein Besuch der französischen Insel stand heute auf unserem Programm. Doch zunächst besuchten wir noch das Kap Capo Testa und konnten dort einen kleinen morgendlichen Spaziergang machen. Danach fuhren zum Hafen von Santa Teresa. Nach einer 1-stündigen Fährfahrt erreichten wir Bonifacio. Der Bummelzug brachte uns in die obere Stadt. Die Mittagpause machten wir alle zusammen in einem kleinen netten Lokal - einige probierten das typisch korsische Kastanienbrot und das Kastanienbier. Frisch gestärkt lief Marlene mit uns durch die zahlreichen Gassen und zeigte uns die Kirchen, auch den Friedhof. Er ist ein historischer Monumentalfriedhof mit einem weiten Ausblick über die Küste. Man sieht dunkle Familiengruften, schneeweiß strahlende Grabstätten, monumentale Mausoleen und auch einfach kleine Ruhestätten mit schlichten Kreuzen. Boutiquen und Souvenirgeschäfte entlang des Hafens konnten während der Freizeit angesehen werden. Bei Windstärke 5 verließen wir am späten Abend die Insel - ein weiterer schöner Tag ging zu Ende.

Donnerstag, 06. April 2017 – Ausflug nach Tempio & Castelsardo

Bevor wir heute die Granitstadt Tempio fuhren, besuchten wir eine kleine Korkfabrik in Calangianus. Dort erfuhren wir, wie die Verarbeitung von Kork funktioniert und was man damit alles herstellen kann - u. a. Postkarten, Korken und Tapete. Sandra, die Tochter des Besitzers, zeigte uns Ihr Können. In Tempio, eine der drei Granitstädte, machen wir einen Spaziergang durch die Gassen bis hin zur Kathedrale S. Peter Apostel mit ihrem Glockenturm. Das angeschlossene Oratorium des Heiligen Kreuzes konnten wir besichtigen. Nach einem Expresso oder einer Schokolade fuhren wir Richtung Castelsardo. Unterwegs konnten wir riesige Granitmassive sehen. Am Elefantenfelsen machten wir unser Gruppenfoto. Es ist ein durch Verwitterung geformter 5 Meter hoher Felsbrocken, der einem Elefanten ähnlich sieht. Angekommen in Castelsardo fuhren wir mit dem Shuttlebus in die Oberstadt. Wir liefen gemeinsam durch das Städtchen, bestaunten das Castel und besuchten die Kirche Santa Maria und die Kathedrale Sant Antonio Abate. Anschließend gingen wir gemeinsamen in die Unterstadt und stärkten uns in Francos Restaurant oder genossen die Freizeit bei einem Bummel. Auf dem Weg zurück zum Hotel hielten wir noch am Monte Pulchiana - er ist der größte Monulith Europas. Nebenan konnten wir ein Haus in einem Granit bewundern.

Freitag, 07. April 2017 – Ausflug in die Barbagia

Heute starteten wir unseren letzten gemeinsamen Ausflugstag - gen Süden vorbei an Stechginster, Rutenkraut und Lilien. In 500 Metern Höhe besuchten wir, nach einem Fotostopp mit Blick auf die Nuoro und einem Felsenhaus, die Erlöserstatue von Monte Ortobene. Wir berührten alle den großen Zeh, denn dies bringt Glück. Ganz vom Glück entzückt fuhren wir durch Pinien- und Steineichenwälder nach Orgosolo. Dort sahen wir uns die vielen Wandmalereien der Stadt an. Sie waren Protestbilder der Einwohner gegen einen Truppenübungsplatz. Bis heute werden politische und soziale Themen abgebildet. Anschließen fuhren wir hoch in die Berge von Orgosolo um bei den Hirten zu Mittag zu essen. Wir aßen Salami, Schinken, Käse, Lamm mit Zwiebeln und Kartoffeln und Schweinefleisch. Dazu gab es Wein und Grappa. Nach Obst und Keks als Nachtisch, lauschten wir den Hirten bei ihren sardischen Kehlkopfgesängen. Ein schöner Abschluss des gemeinsamen Essen. Die Rückfahrt nach Cannigione begann. Aufgrund des tollen Wetters machten wir noch einen Stopp in Olbia. Nach dem gemeinsamen Eis essen in Olbia verabschiedeten wir Marlene und bedankten uns für die schöne Woche mit tollen Reiseerlebnissen.

Samstag, 08. April 2017 – Heimflug


Am frühen Morgen machten wir uns mit unserem Busfahrer Manuel zum Flughafen nach Olbia
auf den Weg. Nach der halbstündigen Fahrt half Manuel und mit den Koffern und schon mussten wir uns auch von Ihm verabschieden. Nach kurzem Check-In und der Sicherheitskontrolle waren wir zum Abflug bereit. Leider war der Flieger noch nicht bereit. Wir mussten lange warten, bis unser Flieger mit über einer Stunde Verspätung endlich abhob. Gegen 12:00 Uhr landeten wir in Berlin. Leider mussten wir wieder warten... diesmal auf unsere Koffer. Nun war die Zeit des Abschiedes gekommen.
Liebe Gäste,
vielen Dank für diese schöne und erlebnisreiche Reise mit Euch/Ihnen. Ich wünsche Ihnen alles Gute, bleiben Sie weiterhin so reisefreudig. Ich hoffe das ein oder andere Reiseziel Ihrer Wünsche geht in Erfüllung... in diesem Sinne... Arrivederci e grazie,
Eure Rica

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Kommentare zum Reisebericht

Exakter Reisebericht! Gut illustrierte und erklärte, sowie total flotte, Darlegungen.
Herzlichen Dank an Autorin; kann mein Fotobuch pünktlich fertigen.

Helmut
11.04.2017