Reisebericht: Italien – Flugreise Sardinien mit Standorthotel

15.04. – 24.04.2018, 8 Tage Rundreise ans Mittelmeer mit Olbia – Costa Smeralda – Alghero – Gallura – Barbagia – Orgosolo – optionale Ausflüge nach Bonifacio auf Korsika & Inselarchipel La Maddalena


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Sardinien lockt mit 'karibischen Stränden', zerklüfteten Küsten, glasklarem Wasser, quirligen Städtchen, uralter Kultur und aromatischen Weinen. Kommen Sie mit auf Entdeckungsreise!
Ein Reisebericht von
Claudia Hartwich
Claudia Hartwich

1. Tag, Sonntag, 15.4.18: Anreise in den sonnigen Süden nach Olbia


Die Nacht war für die meisten von uns sehr kurz, denn schon um 6.40 Uhr trafen wir uns alle am Flughafen Berlin-Tegel.  Da wir genügend Zeit hatten und eine kleine Reisegruppe waren, konnten wir beim 1. Kaffee schon gut miteinander ins Gespräch kommen. Über Köln erreichten wir pünktlich um 14.00 Uhr unseren Ziel-Flughafen Olbia, wo unser Buschauffeur Salvatore bereits auf uns wartete. Er brachte uns in ca. 30 in. zu unserem ersten Hotel in Cannigione. Nach dem Check-in stand der Nachmittag zur freien Verfügung. Die Vorfreude auf die vor uns liegenden Tage war groß, die Sonne und das nahe Meer verlockten die meisten zu einem ersten ‚Erkundungsspaziergang' inklusive Cappuccino. Und der eine oder andere ließ sich das viel gerühmte italienische Gelato, natürlich hausgemacht, schmecken. In unserem schön gelegenen Hotel mit Swimmingpool durften wir uns für drei Nächte einrichten. Ein Welcome Drink mit kleiner Vorstellungsrunde und Überblick über das Programm der folgenden Tage läuteten den Abend ein. Beim Abendessen sollten auch die Hungrigsten unter uns satt werden. Allein das Vorspeisenbuffet war eine Augenweide.

2. Tag, Montag, 16.4.18: Die sagenumwobene Costa Smeralda


Ausgeschlafen und voller Tatendrang fanden wir uns nach dem Frühstück an der Rezeption ein, wo uns unser örtlicher Reiseleiter Detlef zu unserem ersten Ausflug erwartete. Detelf sollte uns die ganze Reise über begleiten. Bei traumhaftem Wetter erlebten wir schon nach kurzer Fahrt  einen ersten von vielen Höhepunkten an diesem Tag. Vom Belvedere di Baia Sardinia, einem Aussichtspunkt, konnte man weit über das Meer auf den gegenüberliegenden Küstenstreifen blicken. Die laue Luft und das intensive Blau des Himmels stimmten uns fröhlich und das smaragdgrüne Wasser verhieß, dass die Costa Smeralda nicht mehr fern war.
Von Detlef erfuhren wir, was es mit der sagenumwobenen Küste auf sich hat. Wir besuchen Porto Cervo und seine strahlend weiße Kirche Stella Maris. Welch ein Genuss, in der Vorsaison unterwegs zu sein. Es war überall noch recht ruhig. In Porto Cervos Zentrum bereitete man sich auf die bald beginnende Saison vor. Überall wurde fleißig gearbeitet. Eine Fahrt mit einem kleinen Züglein führte uns vorbei an den Villen bekannter Persönlichkeiten. In Porto Rotondo, dem ‚runden Hafen', bestaunten wir die prächtigen Yachten, eine schöner als die andere. San Pantaleo hingegen, das kleine Dorf in den Bergen, hatte seinen ganz eigenen Charme. Hier war vom Jetset der Costa Smeralda nichts zu spüren. Nach unserer Rückkehr ins Hotel blieb noch Zeit für individuelle Spaziergänge und kleine Einkäufe. Und manch einer von uns nutzte die Zeit zum Ausruhen oder Schwimmen im hoteleigenen Pool.

3. Tag, Dienstag, 17.4.18: Ausflug zum Inselarchipel La Maddalena


Wieder ein herrlicher Morgen! Schon nach kurzer Zeit erreichten wir einen Aussichtspunkt, von dem aus man viele Inseln des Arcipelago della Maddalena überblicken konnte, ein unvergesslicher Anblick bei dieser Morgenstimmung!
Und kurz darauf waren wir auf dem Schiff, das uns zur Hauptinsel Maddalena bringen sollte. Detlef hatte uns genaue Anweisungen gegeben, wann wir in Richtung Capo d'Orso (Bärenfelsen) schauen sollten. Nur von einem bestimmten Punkt aus konnte man das gewaltige Felsmassiv tatsächlich als Bären wahrnehmen. Und so lagen wir ‚auf der Lauer', um diesen Moment nicht zu verpassen! In der Hauptstadt La Maddalena gab es nach kleiner Führung erst einmal etwas Freizeit und alle strömten in verschiedene Richtungen aus, um in den netten Geschäftchen in dem quirligen Ort zu stöbern oder es sich in einem der zahlreichen Cafés gut gehen zu lassen.
Auf unserer Inselrundfahrt jagte ein Fotomotiv das nächste. Es ist nicht übertrieben, wenn man davon spricht, dass Sardinien ‚karibische Strände' hat. Detlef führte uns zu seiner Lieblingsbucht, aber dieser Geheimtipp soll hier an dieser Stelle natürlich nicht verraten werden. Es reicht völlig aus, wenn wir, die Eingeweihten, die mit dabei waren, diese traumhafte Bucht deutlich vor Augen haben, nicht wahr? Das glasklare Wasser war so verlockend, dass einige von uns Füße und Beine kühlten. Für ein ‚Ganzkörperbad' hat der Mut nicht gereicht. Dazu hätte das Wasser doch etwas wärmer sein müssen. Durch eine üppig grüne Landschaft mit blühendem Ginster und den zartweißen Blüten des Affodills ging unsere Fahrt über den Damm hinüber nach Caprera.
Wie für uns geschaffen standen dort mitten in einem kleinen Wäldchen ein paar Picknicktische, die zur wohlverdienten Mittagsrast einluden.
Rasch war ein kleines Picknick aufgebaut und unter freiem Himmel schmeckten sardische Käse, sardischer Rotwein und sardische Salami besonders gut. Dazu gab's ein knuspriges, frisches Brot.
Leider hatten wir noch einen Termin, sonst hätten wir diesen idyllischen Ort wahrscheinlich noch nicht so schnell wieder verlassen.
Unsere Fähre verließ pünktlich den Hafen. Nachdem wir den Bärenfelsen bereits vom Wasser aus gesichtet hatten, wollten wir ihn nun auch noch ‚erklettern'. Detlef erzählte uns von den Felsformationen und dem Wind. Er hat in Millionen von Jahren die ‚tafoni', diese Fels-Skulpturen, geschaffen, die wir heute bewundern können. Ein erlebnisreicher Ausflugstag näherte sich dem Ende.

4. Tag, Mittwoch, 18.4.18: Durch die Barbagia nach Alghero


Entlang der Küste ging unsere Fahrt ins Landesinnere zum Städtchen Nuoro. Auf der Fahrt dorthin bereitete uns Detlef schon auf die Barbagia vor, eine Region der Hirten, in der auch heute noch alte Traditionen und Bräuche lebendig sind. Detlef schlug uns eine Fahrt auf den Monte Ortobene vor, von dem aus wir einen weiten Rundblick hatten. Nach kurzer Fahrt erreichten wir dann auch schon Orgosolo. Das kleine und eher unscheinbare Örtchen hat etwas ganz Besonderes zu bieten, die Murales. Was hat es damit auf sich? Die Murales sind kunstvolle Wandbilder in ganz unterschiedlichen Stilen, die verschiedene Themen illustrieren. Die Themen reichen von Ereignissen, die die Menschen beschäftigt haben über politische Themen bis hin zu Fragen, die mit dem Umweltschutz zu tun haben. Phantasievolle Gebilde schmücken seit Ende der 1960er Jahre unzählige Hauswände im ganzen Ort. Und jetzt war auch das ersehnte Mittagessen bei den Hirten nicht mehr fern. Die Viehwirtschaft hat eine lange Tradition auf Sardinien. Von Detlef erfuhren wir, dass die Hirten durch viele Jahrhunderte hindurch und durch viele Völker, die die Insel eingenommen haben, immer mehr in das Landesinnere zurückgedrängt worden sind.
Das Hirtenessen und die Bekanntschaft mit den Hirten ermöglichte uns einen kleinen Einblick in deren Leben. Das über Stunden langsam gegrillte Spanferkel, lange gereifter sardischer Pecorino (Schafskäse) und ganz viel Rotwein ließen uns die Zeit vergessen. Unter Bäumen im Schatten konnte man es gut aushalten und es schmeckte allen vorzüglich. Zum Abschluss bekamen wir noch sardische traditionelle Gesänge und Tänze vorgeführt. Die Gesänge werden von den Tenores, einem Männerchor, bestehend aus vier Männern, vorgetragen.
Schließlich mussten wir uns doch verabschieden, denn wir hatten noch eine weite Fahrt vor uns.
Gegen Abend erreichten wir unser Hotel für die kommenden drei Nächte am Stadtrand von Alghero. Nur ein kurzer Weg trennte uns vom Meer. Aber auch ins Zentrum von Alghero war es nicht sehr weit.

5. Tag, Donnerstag, 19.4.18: Alghero und Bootsfahrt zur Neptungrotte


Nur eine klitzekleine Busfahrt und schon waren wir am Hafen von Alghero angekommen. Wieder ein strahlend blauer Himmel und viel Sonne! Wir freuten uns darauf, die Stadt, die zu den attraktivsten Sardiniens gehört, kennen zu lernen. Detlef unternahm mit uns einen gemütlichen Spaziergang, der am Hafen begann. Hier legen die Boote zum Capo Caccia ab und wir machten uns schon einmal mit der Ablegestelle unseres Bootes vertraut, denn am Nachmittag sollte es ja zur Neptungrotte gehen. Durch die mächtigen Mauern der Bastione della Maddalena ging es mitten in die Altstadt hinein. Wir ließen uns durch die Gassen treiben, besuchten die Cattedrale di Santa Maria und die Kirche San Francesco. Ihr Kreuzgang ist ein Ort der Stille und man verspürt Lust, sich inmitten der alten Säulen niederzulassen und sich seinen Gedanken hinzugeben. Überall in der Stadt sind Spuren der Geschichte zu erkennen. Alghero war lange eine Hochburg der Katalanen und auch heute noch sprechen viele Einwohner Algheros einen katalanischen Dialekt. Deshalb ist es auch nicht verwunderlich, dass die Straßenschilder in der Altstadt zweisprachig sind. Eine helle und freundliche Stadt mit vielen Cafés und netten Geschäften und romantischen Gassen mit Kopfsteinpflaster. Fast alle Wege führen zum glasklaren Wasser des Meeres. Überall in der Stadt konnten wir an den Häuserfassaden große Plakate sehen, die Menschen zeigten, die über 100 Jahre alt waren. Man zeigt sie in idyllischer Landschaft oder mit besonderen Kostümen, ein eindrucksvolles Projekt! Nach einer Kaffeepause mit Meerblick entließ uns Detlef in die Freizeit, aber nicht ohne uns vorher noch mit vielen Tipps versorgt zu haben.
Später trafen wir uns wieder an der Bootsanlegestelle und eine entspannte Bootsfahrt brachte uns mit Blick auf das Capo Caccia zur Neptungrotte. Die steil ins Meer hinab stürzenden Klippen am Capo Caccia machen den Naturpark so reizvoll. Die Neptungrotte erkundeten wir zu Fuß. Ein Labyrinth, in dem man sich verirren könnte. Mit ihren Stalagmiten und Stalagtiten zählt die Höhle zu den attraktivsten Tropfsteinhöhlen in Europa.

6. Tag, Freitag, 20.4.18: Castelsardo, sardische Weine und das Capo Caccia


Heute ging es von Alghero aus durchs Landesinnere nach Norden. Ab Porto Torres erwartete uns eine der vielen schönen Strecken entlang der Küste. Schon von Weitem erblickten wir die Burg von Castelsardo, die den Ort überragte. Dort hinauf sollte uns der Weg führen. Am Hang entlang mit traumhaftem Blick über den Hafen schlängelte sich der romantische Pfad zur Kirche, die wir besichtigten. Durch schmale, blumengeschmückte Gassen ging es auf und ab und mitten in solch einer Gasse ließen wir uns bequem nieder zum morgendlichen Cappuccino.
Später am Tag wurden wir bei der Familie Parpinello zu einer Weinprobe erwartet. Giuliana verstand es, uns mit viel Herzblut für die Weine des Familienbetriebes zu begeistern. Aber wer gedacht hat, dass wir gleich zur Verkostung der Weine kommen, der sah sich enttäuscht! Wir sollten erst einmal einiges über die Azienda und ihre Philosophie erfahren: welche Rebsorten baut man hier an und was passiert alles in der Cantina, also im Keller, all das war Thema unseres Rundgangs. Und dann - erst dann - durften wir mit unserer ersten Probe anstoßen, einem Torbato Brut. Der Tisch war einladend gedeckt mit Pecorino semi-stagionato und einer sardischen Salami. Inzwischen waren wir fast schon Experten. Dass ‚semi-stagionato' eine Reifezeit von 6 Monaten bedeutete, wussten wir längst. Und dass der Pecorino ein Schafskäse war, das war uns auch schon erzählt worden!
Und nun führte uns Giuliana noch in die Technik der korrekten Verkostung ein. Zuerst einmal den Duft des Weines schnuppern, dann vorsichtig das Glas schwenken und dann erneut den Aromen nachspüren, die aus dem Glas strömen. Durch das Schwenken des Glases wird der Wein ‚belüftet' und duftet deshalb danach umso intensiver. Auch das hauseigene Öl durften wir probieren - welch eine Farbe und welch ein Genuss! Beim Blick auf die Uhr stellten wir plötzlich fest, dass wir schon über 2 Stunden bei der Familie Parpinello zu Gast waren. Konnte das tatsächlich sein? Ein unglaublich unterhaltsamer und dabei informativer Nachmittag! Jetzt mussten wir aber doch langsam aufbrechen, denn wir wollten ja noch zum Capo Caccia. Am Vortag vom Meer aus bestaunt, wollten wir das Capo heute nochmals mit dem Bus erreichen, um es aus einer anderen Perspektive zu sehen. Gerade noch rechtzeitig vor einem mörderischen Regenguss konnten wir die atemberaubende Aussicht vom Capo Caccia übers weite Meer hinweg genießen.
Unser Hotel erreichten wir bereits wieder im Trockenen. Es war nur ein kurzer, aber dafür umso heftigerer Regenguss!

7. Tag, Samstag, 21.4.18: Nach Bosa, zur Nuraghe Losa und nach Cagliari


Heute hieß es wieder Koffer packen, da wir die Fahrt in Richtung Cagliari antreten wollten. Bald schon hatten wir Alghero hinter uns gelassen und erreichten die spektakuläre Steilküste. Welch ein Genuss! Rechts von uns die zerklüftete Küste, links hoch aufragende Berge, über und über mit Macchia bedeckt! Detlef erzählte uns, dass die Macchia gerade im Frühling, wenn sie zu blühen beginnt, einen besonderen Duft verströmt. Die Sarden behaupten, Sardinien am Geruch erkennen zu können. An diesem lauen Morgen nahmen auch wir diesen Duft wahr und genossen die Stille, die über der Landschaft lag. In Bosa gefielen uns besonders die vielen bunten Häuschen, die den Fluss säumten. Früher wohnten auf der einen Flussseite die Gerber und Färber und auf der anderen Flussseite die Bewohner des Ortes. Auf diese Weise wurden die Bewohner nicht durch die strengen Gerüche belästigt, die beim Gerben und Färben entstehen. In einer kleinen Cantina durften wir den Dessertwein der Region verkosten, den Malvasia di Bosa, der aus der Malvasia-Traube hergestellt wird. Uns wurden zwei verschieden Sorten gereicht, jeweils mit dem dazu passenden sardischen Gebäck. Der erste Wein präsentierte sich eher süß, aber dennoch mit einer angenehmen, leichten Säure. Der zweite Wein hingegen erinnerte stark an Sherry und man konnte sich ihn auch gut als Aperitif vorstellen.
Gut gelaunt setzten wir unsere Fahrt fort. Detlef stimmte uns auf dem Weg zur Nuraghe Losa schon einmal auf das Thema ein und erläuterte uns anschaulich diese Kultur und wir lernten dabei auch, dass das Wort ‚Nuraghe' ein sardisches Wort für eine ‚Steinansammlung' ist. Die Wohntürme dieser Kultur wurden also als ‚Steinansammlungen' bezeichnet und die Kultur hat man die ‚Nuraghenkultur' genannt, also die Kultur der Steinansammlungen. Von der Anlage, die uns erwartete, waren wir dann auch sehr beeindruckt und die meisten von uns kletterten die Wendeltreppe im Inneren des Bauwerks nach oben bis auf die Spitze des Turmes. Nach einer Kaffee- und Eispause ging es weiter. Am späten Nachmittag erreichten wir unser Hotel in der Nähe von Cagliari, inmitten einer großzügigen Parkanlage gelegen und mit verlockendem Swimmingpool. Wie fast jeden Tag blieb vor dem Abendessen noch genügend Zeit für individuelle Unternehmungen oder um sich auszuruhen.
Beim heutigen Abendessen wunderten wir uns alle über den salzig schmeckenden  Nachtisch. Ob der Koch wohl verliebt war? Nein, nein, er war nur besonders experimentierfreudig und es hatte alles seine Richtigkeit. Vielleicht hätte man uns einfach über diese Besonderheit im Vorfeld aufklären sollen, um diese Kreation auch würdigen zu können und sie nicht ‚als Versehen' beiseite zu stellen???!!!

8. Tag, Sonntag, 22.4.18: Panoramafahrt entlang der Zuckerhutküste und zur Insel Sant'Antioco


Inzwischen herrschten schon morgens angenehme Temperaturen und die Jacken kamen immer seltener zum Einsatz. Aufwachen mit Blick auf Flamingos in den Salinen oder zu den Palmen, die die Gartenanlage des Hotels schmücken, was will man mehr? Unsere Fahrt führte uns durch eine fruchtbare Ebene nach Westen, wo wir die Steilküste entlang nach Nebida fuhren. Imposante Bergmassive, ein erster Blick auf den Pan di Zucchero, den sardischen Zuckerhut, und viele viele Kurven waren unsere Begleiter. Während unseres Spaziergangs in Nebida sollten wir noch viele Gelegenheiten haben, den Pan di Zucchero im Bild festzuhalten. Alle genossen die wohltuende Ruhe, die grüne Landschaft und die Ausblicke über das weite Meer und die feinen Sandstrände. Auf einer der vielen Bänke hätte manch einer von uns gerne noch ein Weilchen gesessen, aber wir wollten ja noch auf Entdeckungstour in Sant'Antioco gehen. Über einen Damm erreichten wir den schön beleuchteten Ort. Unseren Spaziergang begannen wir am archäologischen Museum. Vorbei am so genannten Tophet, einer Begräbnisstätte für Kinder, ging es ins Zentrum von Sant'Antioco. Am kleinen Dorfplatz bestaunten wir die dem Heiligen Antioco, einem Märtyrer, gewidmete Kirche. Leider trafen wir Chiara Vigo, die weltweit einzige Person, die sich mit Leib und Seele der Muschelseidenweberei verschrieben hat, nicht zu Hause an. Dafür erzählte uns Detlef von diesen besonderen Muscheln mit ihren Barthaaren. Es war ruhig in Sant'Antiocos Gassen. Wahrscheinlich saßen die meisten Einwohner bereits beim sonntäglichen Mittagessen. So genossen auch wir unsere Mittagspause. Salat, Pizza, ein Bierchen, ein Glas Rotwein und das alles inklusive Meerblick.
Am frühen Nachmittag bestiegen wir wieder unseren Bus und Salvatore chauffierte uns durch verschlafene Dörfchen bis an die Costa del Sud. Ihr folgten wir im warmen Licht der Nachmittagssonne bis zum herrlichen Strand in Chia. Unterwegs legten wir noch einen Fotostopp ein. Schließlich sieht man nicht alle Tage den südlichsten Punkt Sardiniens, das Capo Teulada.
Warmer, weicher Sand, viel Sonne und ein traumhafter Strand luden zu einer längeren Pause ein. Heute war Sonntag und viele Familien nutzten den sonnigen und warmen Tag für einen Ausflug ans Wasser. Wir bedauerten es sehr, keine Badesachen dabei zu haben. Keiner hatte damit gerechnet, dass es so warm werden würde. Und erstaunlicherweise war auch das Meer inzwischen viel wärmer geworden. Oder kam uns das nur so vor? Füßen und Beinen jedenfalls tat es jedenfalls gut, eine kleine Erfrischung zu bekommen. Von hier aus war es nicht mehr weit bis zu unserem Hotel und die Zeit reichte noch, um in den Pool zu springen. Ein kleiner, aber schöner Ersatz für das uns entgangene Schwimmen im Meer........

9. Tag, Montag, 23.4.18: Besichtigung von Cagliari


Den heutigen Tag wollten wir der Inselmetropole Cagliari widmen. Gegründet wurde die Stadt schon von den Phöniziern. Über ihre wechselvolle Geschichte hat uns Detlef ausführlich berichtet.
Er wollte uns unbedingt gerne zuerst den größten Wallfahrtsort auf Sardinien zeigen. Die römisch-katholische Basilica di Bonaria und die alte Wallfahrtskirche Santuario di Bonaria haben uns alle sehr beeindruckt. Der Ausblick vom Monte Urpinu reichte in alle Richtungen, weit über das Meer, aber auch über die Altstadt Cagliaris. Bevor wir diese erkunden sollten, stand aber noch ein Besuch in einer der Markthallen Cagliaris auf unserem Programm. Das Angebot war überwältigend. Nur in der Fischhalle wurde unseren Augen nicht ganz soviel geboten. Anscheinend hatten die Fischer keinen großen Fang getan oder war das vorangegangene Wochenende schuld? Um die Altstadt zu erreichen, hieß es jetzt erst einmal das Burgviertel Castello zu ‚erklimmen'. Schmale Gassen durchziehen dieses Viertel. Uns fielen sogleich die üppig mit Blumen geschmückten Balkone auf. Und so erfuhren wir, dass die Einwohner ihre Balkone gerade für einen Wettbewerb schmückten. Soviel Phantasie und Kreativität, man konnte sich gar nicht satt sehen! Und viele versuchten, sich die eine oder andere Idee einzuprägen, um sie eventuell zu Hause auf dem heimischen Balkon umzusetzen. Der Besuch des Domes Santa Maria di Castello durfte natürlich nicht fehlen. Er beherbergt die Kanzel mit den vier Löwen, die ursprünglich für den Dom  zu Pisa geschaffen worden ist. Man hat sie Cagliari als Geschenk überreicht und so schmückt sie nun den Dom von Cagliari.
Inzwischen war es an der Zeit, einmal eine Ruhepause einzulegen. Wir fanden in einem kleinen Cafè mitten in der Altstadt unter Sonnenschirmen Platz. So konnte sich jeder von uns aus den verlockenden Angeboten etwas aussuchen und sich für das Nachmittagsprogramm stärken. Durch den Elefantenturm mit seinem Angst einflößenden Fallgitter verließen wir sodann das Castello-Viertel und vorbei an gewaltigen Festungsmauern und Bastionen ging es bergab in Richtung Hafen. In den quirligen Geschäftsstraßen gab es dann noch etwas Freizeit zum Kaffee trinken oder für Einkäufe. Beim Bus angekommen mussten wir uns jetzt von unserem örtlichen Guide Detlef verabschieden, der uns heute verlassen sollte. Für uns ging die Fahrt zurück ins Hotel, wo wir bei einem schmackhaften Abendessen den letzten gemeinsamen Abend miteinander verbrachten.

10. Tag, Dienstag, 24.4.18: Cagliari und Heimreise


Da unser Rückflug erst gegen Abend erfolgen sollte, konnten wir heute den Tag etwas langsamer angehen lassen. Ein wenig länger schlafen, nochmals den Pool oder die schöne Gartenanlage genießen oder einfach in aller Ruhe seinen Koffer packen, jeder nach seinem Geschmack!
Nachdem alle Gepäckstücke in Salvatores Bus verstaut waren, ging es in Richtung Cagliari, wo wir bis zum Nachmittag Zeit hatten.
Nachdem wir am Vortag Cagliari schon ausführlich zusammen mit Detlef erkundet hatten, hatte heute jeder Gelegenheit, einzelne Orte nochmals aufzusuchen, um losgelöst von der Gruppe das eine oder andere zu vertiefen. Oder vielleicht doch noch etwas ganz Neues entdecken? Auch dafür war genügend Zeit und einige hatten sich ihr ganz eigenes Programm für den heutigen Tag zusammengestellt. Und wiederum andere Gäste hatten ganz einfach Lust darauf, einen Einkaufsbummel zu machen und das herrliche Wetter zu genießen.
Am Nachmittag ging  es dann in Richtung Flughafen, wo wir uns auch von Salvatore verabschieden mussten. Er hat uns mit seiner ruhigen und sympathischen Art über die Insel kutschiert und wir haben uns mit und bei ihm immer sicher gefühlt.
Unser Rückflug verlief problemlos und mit etwas Wehmut verabschiedeten wir uns alle voneinander, in Gedanken noch ganz weit weg im tiefen Süden.
Liebe Gäste, ich möchte mich nochmals für die schönen gemeinsamen Tage mit Ihnen allen bedanken. Es hat mir viel Freude gemacht, mit Ihnen Sardinien zu erkunden. Ich wünsche Ihnen alles Gute und noch einen wunderschönen Sommer.
Wer weiß, vielleicht sehen wir uns auf der einen oder anderen Reise einmal wieder. Ich würde mich darüber sehr freuen!
Arrivederci a presto, auf bald! Bleiben Sie gesund und unternehmungslustig,
Ihre Claudia (Hartwich)

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