Reisebericht: Rundreise Sizilien und die Liparischen Inseln

01.04. – 08.04.2011, 8 oder 10 Tage Rundreise Taormina – Ätna – Syrakus – Villa Romana – Agrigent – Selinunte – Palermo – Madonie–Gebirge – Cefalù – Liparische Inseln – Nebrodi–Gebirge – Alcantara–Tal – Giardini Naxos


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Obwohl die letzten Märztage sich in Deutschland von der besten Wetterseite zeigten, war es bei uns durch den langen Winter noch kein rechter Frühling. Insofern war die Vorfreude auf eine grüne und warme Mittelmeerinsel ungeteilt.
Ein Reisebericht von
Andreas Höhn

Reisebericht

Da ich mich auch sehr für mittelalterliche Geschichte und insbesondere für die staufischen Kaiser interessiere, die rund sechzig Jahre das Königreich Sizilien und das deutsche Kaiserreich in Personalunion regierten und so arabisch-normannische Kultur ins Reich brachten, war die Tour auch inhaltlich ein Leckerbissen.
 
Freitag, der 01. April 2011
Die Transfers mit Taxis und dem Bus klappten hervorragend. Wir waren bereits gegen 6.45 Uhr auf dem Flughafen in Nürnberg, wo sich uns auch die Reisenden aus dem Berliner und Dresdener Flugzeug, sowie die in Nürnberg übernachtenden Herrschaften anschlossen. Der Flug war überpünktlich, Busfahrer und italienischer Reiseleiter erwarteten uns bereits am Terminal. Schon aus dem Flugzeug und dann als ständiger Begleiter war inmitten üppig grüner Landschaft der lavaschwarze schneebedeckte Ätna zu sehen.
Da das Hotel erst gegen 15 Uhr beziehbar war, schlug uns unser italienischer Reiseleiter, Herr Alberto Amato, einen zusätzlichen Halt in Acireale vor. Die mir gut bekannte Perle des Barock liegt am Weg und der Vorschlag fand allgemeine Zustimmung. Nach einer kleinen Stadtführung genossen wir eine gute Stunde Freizeit und pünktlich um 15 Uhr bezogen wir die Zimmer. Da alle in der vergangenen Nacht durch den Transfer kaum geschlafen hatten, kam eine zeitige Ruhe sehr gelegen. Beim Abendbrot wurden erste Bekanntschaften geschlossen.
 
Sonnabend, der 02. April 2011
Um 08.30 Uhr war pünktliche Abfahrt nach Catania. Die zweitgrößte Stadt der Inssel war 1693 bei einem Vulkanausbruch mit Erdbeben bis auf ein Stauferkastell komplett zerstört und im einheitlichen,eher spanisch geprägten Hochbarock wieder aufgebaut worden. In einer Stadtbesichtigung zeigte Alberto architektonische Besonderheiten des sizilianischen Barock. In der Freizeit kam besonders der wirklich authentische Fischmarkt gut an. Erntefrische Blutapfelsinen für einen Spottpreis waren der lukullische Tagesschlager. Nachmittags Besichtigung und Freizeit der touristisch bestens ausgebauten Stadt Taormina mit dem griechisch-römischen Amphitheater mit Meerblick, das schon Goethe zu überschwänglichen Lobeshymnen hingerissen hat. Das Abendbuffet im Hotel war überdurchschnittlich gut.
 
Sonntag, den 03. April 2011
Mit über 330 Kilometern Wegstrecke von Naxos nach Agrigent stellt der Tag hohe Anforderungen an das Zeitbudget. Auf Anraten von Herrn Amato fuhren wir bereits um 08.30 Uhr los, waren dadurch am Ätna mit die ersten und kamen von der Tour gegen 12.45 am Parkplatz wieder an. Bei strahlendem Sonnenschein, Minusgraden und schneidendem Wind bewegten wir uns zwischen Skifahrern und Bergwanderern. Eben noch konnte man reife Apfelsinen am Baum sehen und nun das. Trotzdem war gerade dieser Kontrast ein unvergesslicher Höhepunkt.
Herr Amato hatte recherchiert, dass in der römischen Villa immer noch Restaurierungsarbei-ten laufen, die 2008 abgeschlossen sein sollten, so dass innen nur ein Viertel zugänglich ist. Zudem hätte die Fahrt über 40 Kilometer Landstraße von der Autobahn weg geführt. Mit ausdrücklichem Einverständnis sämtlicher Reisenden besichtigten wir daher die höchste Stadt Siziliens, Enna, speziell das Stauferkastell, von dem immer noch der Ätna zu sehen war.
Trotz der Wegeinsparung und trotz des sonntäglich geringen Verkehrsaufkommens waren wir erst gegen 18.50 Uhr beim Hotel direkt am Meer, an das man aber aus Sicherheitsgründen nicht heran kam. Dies soll sich in der Saison ändern, weil dann die Strandzugänge offen sind.
 
Montag, den 04. April 2011
Der Tag hat, auch wegen des tollen Wetters, allen sehr gefallen. Die externe Tempelführung in Agrigent war sehr gut. Vor allem die Mittagspause im Agriturimo mit musikalischer Untermalung war eine gelungene Abwechslung. Zum Strand des nächsten Hotels konnte man in wenigen Minuten gelangen, doch sind jetzt vor der hiesigen Saison alle Strände noch ungenutzt und entsprechen daher nicht ganz unseren häusliche Ordnungsmaßstäben, aber im spiegelglatten und schon warmen Meer konnte man gut baden.
 
Dienstag, den 05. April 2011
Der Besuch bei den Salinen und die Fahrt entlang der Nordwestküste war ein Erlebnis der besonderen Art. In Erice ging es noch vorsaisonal beschaulich zu, was wir aber als sehr angenehm empfanden.
 
Mittwoch, den 06. April 2011
Es hatte nachts etwas geregnet und an dem einzigen trüben Morgen fuhren wir bis auf 700 Meter ins Madoniegebirge, zunächst nach Isnello, wo eine schöne Kirche mit qualitätvoller Ausstattung das Highlight war. Bei Castelbuono waren alle vom wirklich tollen Essen auf dem Agriturismo begeistert. Die ziemlich echt folkloristisch wirkende Livemusik tat ein Übriges. Nachmittags in Cefalú stiegen nach der Stadtführung etwa 2/3 der Leute auf einen etwa 300 Meter hohen Felsen über der Stadt und genossen die grandiose Aussicht. Bergkameradschaften vom Ätna feierten fröhliche Wiedergeburt.
 
Donnerstag, den 07. April 2011
Letztlich entschlossen sich alle, am Ausflug nach Palermo teilzunehmen und bereut hat es niemand. Wir mussten schon um 08.00 Uhr los, weil wir in Monreale als erste Gruppe eingetaktet waren und auch in der Capella Palatina waren wir noch, bevor das große Gedränge anging. Als gegen Mittag die Hitze begann, waren wir mit allen Führungen fertig und alle sahen ein, dass der zeitige Aufbruch seinen Sinn hatte. Nach zwei Stunden Freizeit, die viele auf dem Markt von Palermo nutzten, fuhren wir in den Badeort Mondello, wo sich alle am Sandstrand und der historistischen Bäderarchitektur ergötzten. Abends verabschiedeten wir Beyers. Im Namen von Eberhardt-Reisen gab es Pistazien- und Mandarinenlikör, Erinnerung oder Mitbringsel. Die meisten blieben mit Leuten, mit denen sie sich angefreundet hatten, noch länger sitzen, da man ja am Abreisetag länger ausschlafen konnte.
 
Freitag, den 08. April 2011
Um 10 Uhr waren alle fertig, aber nicht bereit zur Abfahrt, denn viele hätten den Urlaub noch gern fortgesetzt. Kurz vor Catania legten wir noch eine Pause an einer Raststätte ein und waren gegen 13.15 Uhr auf dem Flughafen, wo die Abfertigung relativ zügig vonstatten ging. Überpünktlich landeten wir in Nürnberg, wo sofort das Gepäck kam. Randvoll mit Eindrücken ging es heimwärts. Der allgemeine Tenor betonte, dass wir die ideale Reisezeit erwischt hatten. Blüten und Grün allerorten, Sonne satt, Wärme ohne Hitze und angenehme Mitreisende.

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Kommentare zum Reisebericht

Ein persönlich anschaulicher Reisebericht, ganz Andreas Höhne. Dieser ausführliche Bericht, ließ uns die Reise nochmal revue passieren.Wir hätten die besser nicht beschreiben können. Vielen Dank Andreas

Eva u. Olaf Beyer
19.04.2011