Reisebericht: Rundreise Sizilien und die Liparischen Inseln

03.10. – 10.10.2011, 8 oder 10 Tage Rundreise Taormina – Ätna – Syrakus – Villa Romana – Agrigent – Selinunte – Palermo – Madonie–Gebirge – Cefalù – Liparische Inseln – Nebrodi–Gebirge – Alcantara–Tal – Giardini Naxos


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Eine magische Insel, wo die Landschaften sich perfekt mit der reichhaltigen Geschichte Siziliens kombinieren, wo die Leute sehr gern ihre Lebensart verteilen und wo Tradition und Moderne sich treffen! Wir haben die Schnittstelle von Europas und Afri
Ein Reisebericht von
Pauline Gehrmann-Golomer

Reisebericht

Tag 1. Flug nach Sizilien.
 
Nach Abholung von allen Reisegästen vor ihrer Haustür haben wir uns alle am Flughafen Berlin-Tegel getroffen. Trotz der sehr frühen Zeit waren alle Gäste sehr froh nach Sizilien zu fliegen, um diese schöne Insel zu erkunden und zu genießen.
 
Der Flug mit Airberlin nach München war sehr angenehm. Wir haben einen kleinen Snack bekommen sowie kostenfreie Warm- und Frischgetränke. In München hatten wir keine Zeit zur Langeweile oder um uns zu verlieren, da unser Anschlussflug in nur einer Stunde war. Wieder war es ein sehr angenehmer Flug, mit Sandwich und vielen verschiedenen Getränken. Am Mittag sind wir in Catania angekommen, froh im Süden Italiens zu sein und wir bemerkten schon die Hitze der sizilianischen Sonne.
 
Unsere örtliche Reiseleiterin hat uns sehr herzlich willkommen, als wir von der Gepäckausgabe gekommen sind.  Mit ihr zusammen im Bus beginnt sie uns auf dem Weg ins Hotel von Sizilien zu berichten. Das Hotel liegt in Giardini Naxos, der ersten griechischen Kolonie „Naxos“ in Sizilien, neben einem privaten Strand. Das Hotel bewahrt ein altes europäisches Flair mit Live-Klavier für Abendessen und Mitarbeiter in blauen Kostümen, die mehrere Sprachen sprechen. Der Inhaber isst manchmal mit den Gästen und verkörpert einen typischen sizilianischen Mann, wie wir ihn uns aus Filmen vorstellen können.
 
Nach einem 3-Gänge-Menu sind wir schnell ins Bett gegangen, um fit für den nächsten Tag zu sein.
 
 
Tag 2. Ätna und Taormina
 
Heute war eigentlich eine Führung in Catania geplant, doch aufgrund des sehr schönen Wetters und dank der Hinweise von Ursula (unsere örtliche Reiseleiterin) sind wir zum Ätna gefahren. Der Ätna ist der höchste Vulkan Europas und kann auch als einer der weltweit aktivsten Vulkane bezeichnet werden. Wir waren sehr entspannt und hofften, dass das Wetter so schön bleiben wird.
 
Das Hochkommen ist selbst eine Reise. Erst sind wir mit der Drahtseilbahn gefahren, um 2.500 Meter zu erreichen. Schon konnten wir fühlen, dass wir höher waren: die Temperatur fiel und die Wolken umkreisten uns wie weiße und dünne Schale. Hier warteten schon mehrere spezielle Mercedes-Benz Unimog Geländewagen, um die Touristen bis in das genehmigte Kratergebiet zu bringen.
Beeindruckende Landschaft mit Blick auf das Meer, als die Wolken verzogen waren. Schwarze Berge mit Kratern entließen schwefelnden Rauch und manchmal war der Boden spürbar heiß. Wir sind umhergegangen, haben diese wunderschöne Landschaft genossen und haben viele Marienkäfer gefunden: ein komischer Ort für so süße Tiere. Ursula hat uns erzählt, dass der Wind diese Tiere nach oben gebracht hat und dass die Marienkäfer bedauerlicherweise langsam sterben, weil sie nicht genügend Fressen finden können.
Eine traurige Geschichte, aber dennoch bringen die roten Punkte des Marienkäfers Farbe in diese schwarze Landschaft. So manch einer schrieb seinen Namen mit hellen Steinen auf den Boden und fast alle Reisegäste haben einen Stein auf die schon existierenden Steinberge gelegt, bevor wir den Abstieg antraten.
 
Nach einem kleinen Snack sind wir weiter nach Taormina gefahren. Taormina ist ein wunderschöner Ort in den Bergen mit alten Steinhäusern, viele sich schlängelnde Straßen, Blumen auf Balkonen und typischen sizilianischen Kirchen. Wir haben eine kurze Stadtführung gemacht und hatten dann genug Zeit, um ein Eis zu essen, wie zum Beispiel dieses komische mit Eis gefüllte Brötchen. Hier konnte jeder „bummeln“ und die vielen Läden gaben Möglichkeit zum Kauf eines typischen Geschenks für die Heimat. Einige Reisegäste haben auch das griechische Theater besucht.
 
Danach sind wir zurück zum Hotel gefahren.
 
 
Tag 3. Catania - Villa Romana
 
Nach dem Frühstück haben wir unsere Koffer gepackt und sind nach Catania, die zweitgrößte Stadt Siziliens, gefahren. Catania ist eine spätbarocke Stadt und geschützt von der UNESCO als Weltkulturerbe. Unser erster Stopp war der Fischmarkt, wo wir einen ganzen Schwertfisch gesehen haben, zusammen mit Garnelen, Krabben und Tintenfischen. Der Markt war recht laut und belebt, weil ein Verkäufer probiert lauter als der andere zu sein, um seine Produkte produktiv anzupreisen.
Unser Spaziergang hat uns weiter geführt auf der Piazza del Duomo, wo sich das Wahrzeichen von Catania befindet: der Elefantenbrunnen aus schwarzem Lavastein. Direkt daneben befindet sich die Kathedrale der Heiligen Agatha, der Schutzpatronin der Stadt. Die barocke Fassade  ist sehr beeindruckend und wir hatten das Glück, dass keine Messe abgehalten wurde, sodass wir das Innere bestaunen konnten. Weiter mit unserer Stadtführung haben wir die Collegiata gesehen und später, als wir nochmal vorbei gekommen sind, haben wir gewartet, um ein Blick auf das Paar, das dort heiraten wollte, zu werfen. Das Paar blieb uns jedoch verborgen.
Die Reisegäste konnten dann ihre Freizeit nutzen, um Delikatessen zu kosten oder auf dem typischen Markt voll mit Gewürzen, Käse, Salamis und schönem Gemüse und Obst zu flanieren.
 
Danach sind wir zur Villa Romana del Casale gefahren. Villa Romana del Casale ist eine spätrömische Villa, Weltkulturerbe und eines der hervorragendsten Beispiele einer römischen Luxusvilla. Viele Hypothesen wurden formuliert, um zu bestimmen, wer der Besitzer dieser Luxusvilla ist. Man sagt, dass es Maximilian sein könnte, aber es ist noch nicht nachweislich. Schonwieder war die Sonne bei uns und hat uns geholfen, die Keramik unter dem besten Licht zu sehen. Das Mosaik sieht sehr gut aus und wir konnten uns vorstellen, welchen Luxus diese Villa anzubieten hat. Und das in so früher Geschichte.
 
Nach dieser wunderschönen Führung durch die römischen Zeit sind wir zum Hotel gefahren und unterwegs haben wir, von weit weg, die Tempel, die wir am nächsten Tag besuchen werden, gesehen.
 
 
Tag 4. Agrigent und Selinunt
 
Heute haben wir einen interessanten Tag, um die Geschichte Siziliens und ganz Europa besser zu verstehen und erfassen ein bisschen dieser reichen Kultur.
 
Erster Stopp: Agrigent mit seinen Tempeln und seiner Nekropole. Schon wieder hatten wir viel Glück mit dem Wetter. Wir haben Luigi vor der Agrigent-Tempelanlage getroffen. Luigi war unser Reiseführer und hat uns viel über die Architekturgenies dieser dorischen Tempel mit ihrer perfekten Konstruktion berichtet, welche auch Grund dafür sind, warum diese Tempel heutzutage immernoch stehen. Im Garten neben dem Tempel und der Nekropole wachsen Mandelbäume, neben anderen bizarren Baumarten… In der Tat sind die Teile der Statuen, die man dort vorfindet, wegen ihrer Größe und Perfektion sehr beeindruckend.
 
Nach Agrigent haben wir Mittag in einem typischen Restaurant gegessen, wo uns ein Buffet von Spezialitäten angeboten wurde. Oliven, getrocknete Tomaten, Käse, Marmelade, Wein, Obst und Brot haben wir genossen, bevor wir unsere Fahrt nach Salinunt antraten, eine weitere archäologische Fundstätte.
 
Diese Stadt war die westlichste griechische Kolonie an der Südküste der Insel und wurde aufgrund eines unterseeischen Erbebens zerstört. Die Hauptstraße, sehr breit und lang, ist „gesäht“ von kleinen Läden. Heutzutage können wir nur noch die Hälfte der Mauer sehen, können uns aber dennoch vorstellen, wie es einmal war. Die mutigsten Reisegäste sind ein bisschen auf die Ruinen geklettert und haben schöne Bilder gemacht.
 
 
Tag 5. Saline - Erice
 
Nach dem Frühstück sind wir Richtung Erice gefahren, mit einem Zwischenstopp in einer Meerwassersaline. Das Licht des Vormittags hat sich im Becken der Saline gespiegelt und hat ein ruhiges Gefühl auf uns übertragen. Der Kaffee hat wohl geschmeckt und voller Energie sind wir weiter nach Erice gefahren.
 
Der Name Erice stammt aus der griechischen Mythologie, da Eryx der Sohn der Liebesgöttin Aphrodite war. Auf dem Berg befand sich ein Heiliger Turm dieser Liebesgöttin.
In Erice haben wir zuerst die Chiesa Madre besucht, die 1314 im Chiaramontestil errichtet wurde. Der Chiaramontestil ist ein gotischer Baustil des 14. Jahrhunderts in Sizilien.
Danach sind wir kurz in der Stadt spazieren gegangen. Manche Gäste haben Mandelkekse gekostet oder ein paar Mosaike gekauft. Aber die meisten haben einen leckeren Cappuccino oder Espresso getrunken oder sind weiter ins Herz des Dorfes gelaufen. Alle gemeinsam sind wir anschließend bis hoch zum Normannenkastell gelaufen, wo die dünnen Wolken dem Ort eine mysteriöse Atmosphäre gegeben haben.
 
Auf dem Ruckweg zum Hotel haben wir ein Bildstop gemacht, die Wolken waren verzogen  und wir hatten einen wunderschönen Blick auf Trapani und die Ägadische Insel.
 
 
Tag 6. Madonie-Gebirge - Cefalù
 
Als wir heut losfuhren, hörte es auf zu regnen. Es hatte die ganze Nacht durchgeregnet. Somit haben wir uns entschieden, nicht auf den Pizzo Carbonara zu gehen, da der Weg wahrscheinlich sehr rutschig und dadurch sehr gefährlich sein würde. Der Pizzo Carbonara  bezeichnet die höchste Erhebung der Madonie. Er hat eine Höhe von 1.979 Meter, und deswegen ist er der höchste nichtvulkanische Berg Siziliens.
 
Anstatt dessen sind wir direkt in ein kleines Dorf gefahren, wo wir Mandelkekse, Likör und andere leckere Sachen nochmals verkostet haben.
Zum Mittag haben wir in einem typischen italienischen Restaurant gegessen. Bei Livemusik hatten wir viele Spezialitäten zu probieren. Ursula und Pasquale haben ihr verstecktes Talent gezeigt, da sie gesungen und ein Instrument gespielt haben.
 
Nach dem Mittag sind wir nach Cefalù gefahren, wo wir den Dom San Salvadore besucht haben und lange auf eine Braut gewartet haben, da eine Hochzeit, nicht lange nach unserem Besuch, geplant war. Am Ende hatte sich unsere Wartezeit gelohnt und wir hatten einen kurzen Blick auf die schöne Braut.
In Cefalù befindet sich auch ein öffentlicher Waschplatz aus dem Mittelalter, Lavatoio medievale auf Italienisch, den wir uns auch angeschaut haben. Cefalù liegt direkt am Wasser und das Licht des späten Nachmittags kombinierte sich gut mit dem grauen Himmel und den blauen Wellen.
 
 
Tag 7. Monreale - Palermo
 
Im Monreale haben wir die Kathedrale besichtigt. Unser Führer Gino hat uns viel über die Mosaike erzählt. Dank ihm und der Qualität der Kathedrale war die Führung sehr angenehm und interessant. Die Kathedrale von Palermo zeigt die Symbiose aus romanischer (Baukörper), arabischer (Blendbögen, Intarsien an den Außenmauern, besonders den Apsiden) und byzantinischer (Goldgrund-Mosaike an den Innenwänden) Kunst.
Dann haben wir das Benediktinerkloster besucht, wo im Garten biblische Bäume sind.
 
Palermo ist eine sehr schöne Stadt, zumindestens ist ihr Zentrum gesäumt von alten Gebäuden, welche die Geschichte Siziliens zeigen. Besonders anschaulich ist hier die Cappella Palatina, die 1132 bis 1140 unter König Roger II als Hofkappelle des Palazzo Reale von Palermo errichtet wurde. Die Cappella ist ein perfektes Beispiel des normannisch-arabisch-byzantinischen Stils und ist ein Kunstjuwel. Wir haben ein bisschen gewartet, bis die Leute, die am Gottesdienst teilgenommen haben, diesen beendeten. Auch wenn viele Touristen diese Cappella besichtigen wollten, hat es sich gelohnt. Die Cappella ist ein wunderschönes Kunstwerk und man muss absolut nicht religiös sein, um diese zu bewundern.
 
Nach der Besichtigung dieser Cappella sind wir zum Dom von Palermo gelaufen und es fing leider an zu regnen. Der Dom ist ein bisschen sachlicher und ist wegen seiner Meridianlinie bekannt, welche sich am Fußboden befindet und die immer um die Mittagszeit von den Sonnenstrahlen getroffen wird.
 
Wir haben dann einen guten Platz gesucht, um unser Picknick zu machen. Mit der Hilfe von Ursula und Pasquale haben wir Spezialitäten Siziliens kosten dürfen, wie beispielsweise eine Reis-Kugel gefüllt mit Hackfleisch, Schinken mit Tomaten und Käse oder eine Tasche gefüllt mit Mozarella und Salami. Als Dessert hatten wir den traditionellen Mandelkeks mit ein paar Gläsern Likör.
 
Danach sind wir in der Nähe des Teatro Politeama spazieren gegangen, bevor wir zurück zum Hotel gefahren sind.
 
 
Tag 8. Rückflug
 
Wir sind ein bisschen später als normalerweise gestartet, sodass wir Zeit hatten, unsere Koffer zu packen und unser letztes gemeinsames Frühstück zu genießen.
Wir haben ein Paar abgeholt in der Nähe von Cefalù und sind dann Richtung Flughafen Catania gefahren. Während der letzten zwei Stunden mit Ursula und Pasquale konnten wir nocheinmal den Ätna sehen und diesmal mit Schnee, da wir ein kühleres Wetter die letzten Tage hatten. Mit viel Sonne sind wir dann am Flughafen angekommen und mussten uns von Ursula und Pasquale verabschieden.
 
Am Schalter von Air Berlin haben wir das schwere Mosaik in die Handtasche genommen, sodass die Koffer nicht so schwer werden.
 
Wir sind gut in Berlin gelandet, unter Regen, aber pünktlich.
Unser Transferservice gen Heimat wartete schon und auch wir mussten uns bald voneinander verabschieden.
 
Liebe Reisegäste, unsere Reise hat mir sehr gefallen, ich möchte mich für die zahlreichen interessanten Gespräche mit Ihnen und Ihr mir entgegengebrachtes Vertrauen bedanken und würde mich über ein Wiedersehen mit Ihnen auf einer zukünftigen Reise sehr freuen.
 
Bis dahin, Ihre Pauline Gehrmann-Golomer

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Wir sind nun schon einige Tage wieder in Deutschland. Unsere Erwartungen an die erste Reise mit Eberhardt Reisen wurden übertroffen. Die Leistungen des Reiseveranstalters waren nach unserem Ermessen vorbildlich. Besonders herzlich möchten wir uns für die stets liebevolle und umsichtige Betreuung durch Pauline bedanken.

Ingrid Bonewitz
27.10.2011