Reisebericht: Rundreise Sizilien und die Liparischen Inseln

26.04. – 03.05.2015, 8 oder 10 Tage Rundreise Taormina – Ätna – Syrakus – Villa Romana – Agrigent – Selinunte – Palermo – Madonie–Gebirge – Cefalù – Liparische Inseln – Nebrodi–Gebirge – Alcantara–Tal – Giardini Naxos


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"Italien ohne Sizilien macht gar kein Bild in der Seele: hier ist erst der Schlüssel zu allem." - Johann Wolfgang von Goethe
Ein Reisebericht von
Stefanie Schneider

1. Tag: Flug nach Sizilien

Bereits früh am Morgen ging es los - auf große Reise nach Sizilien. Nachdem wir uns alle auf dem Flughafen in Berlin-Tegel getroffen haben, flogen wir mit unterschiedlichen Erwartungen an Sizilien pünktlich los und landeten am späten Vormittag in Catania, wo Renate, unsere örtliche Reiseleiterin, bereits auf uns wartete. Als wir uns auf den Weg ins Hotel machten, legten wir noch einen Zwischenstopp zum Mittagessen an der Küste von Giardini Naxos ein. Im Hotel angekommen, hatten wirbis zum Abendessen noch ein paar Stunden zur freien Verfügung. Man konnte einen kleinen Mittagsschlaf machen, die große Hotelanlage erkunden, sich an den Pool legen oder auch nach "unten" mit dem Fahrstuhl in die Stadt Letojanni fahren und dort spazieren gehen. Am Abend trafen wir uns alle zum Essen und werteten unsere ersten Eindrücke vom wunderschönen Sizilien aus. So ging der erste Tag schnell zu Ende.

2. Tag: Ätna – Taormina

Am frühen Vormittag fuhren wir zum Ätna. Er war von Anfang an ziemlich gut zu sehen und wurde nicht von Wolken bedeckt. Bereits auf der Fahrt erzählte uns Renate viel über den Ätna, der mit seinen 3369 m vier Hauptkrater und über 300 Nebenkrater besitzt. Wir fuhren vorbei an den Silvesterkratern bis zur Talstation. Von dort brachte uns die Seilbahn auf ca. 2500 m Höhe. An der Bergstation angekommen, stiegen die meisten von uns in große Jeeps um und fuhren bis auf ca. 2900 m Höhe. Der Weg, der nach oben führte, war rechts und links gesäumt von riesigen Schneemassen, die weitaus höher waren als ein Mensch. Oben stiegen wir aus und liefen mit einem Bergführer weiter nach oben, einen der Krater entlang. Es wehte ein sehr starker, kalter Wind. Wir wurden mit einer atemberaubenden Aussicht und einem unglaublichen Gefühl belohnt. Nach kurzer Freizeit auf dem Ätna fuhren wir wieder nach Giardini Naxos und aßen im gleichen Restaurant am Meer vom Vortag. Der gebratene Schwertfisch war sehr lecker. Nach dem Mittag ging es weiter nach Taormina, einer der schönsten Ortschaften Siziliens. Hoch oben auf dem Berg liegt die imposante und belebte Stadt. Zuerst besuchten wir das griechisch-römische Theater, von dem man eine sehr schöne Sicht auf die Bucht von Giardini Naxos hatte. Der Ätna lag zu dem Zeitpunkt leider schon wieder hinter Wolken versteckt, so dass wir ihn nicht sehen konnten. Anschließend spazierten wir durch die engen Gassen der Stadt und bestaunten den wunderschön angelegten botanischen Garten Taorminas. Nach etwas Freizeit auf dem Corso Umberto, der Flaniermeile Taorminas, die gesäumt von Cafés und kleinen Läden ist, fuhren wir am Meer entlang wieder zurück ins Hotel.

3. Tag: Catania – Syrakus

Nach einem ausgiebigen Frühstück machten wir uns auf den Weg nach Catania. Zwischendurch machten wir einen kurzen "japanischen Fotostopp" um den Ätna, der heute von keiner einzigen Wolke verdeckt wurde, zu fotografieren. Catania bedeutet "auf dem Lavaboden wieder aufgebaut". Wir spazierten zur Kathedrale und Renate erzählte uns einiges über diese. Natürlich sahen wir auch den Elefantenbrunnen - das Wahrzeichen Catanias. Im Anschluss statteten wir dem belebten Fischmarkt einen Besuch ab. Dort boten die Fischer ihre Ware feil. Von verschiedenen Fischarten, wie Schwertfisch oder Thunfisch über Fleisch und Käse bis Obst und Gemüse. Danach hatte jeder noch ein wenig Freizeit, in der man z.B. in den Dom gehen, über den Domplatz schlendern oder einen Kaffee trinken konnte. Wir setzten unsere Fahrt nach Syrakus fort, wo wir den Archäologischen Park Neapolis besuchten. Dort sahen wir uns die unterirdische Grotte "Ohr des Dionysios" im ehemaligen Steinbruch und das grandiose griechische Theater an. Man fühlte sich um Jahrtausende zurückversetzt. Da Renate heute Geburtstag hatte, testeten wir in der Grotte die unglaubliche Akkustik mit dem Lied "Happy Birthday to you". In Ortigia machten wir eine kleine Schifffahrt und stießen mit Sekt auf Renates Geburtstag an. Im Anschluss bummelten wir durch die belebte Stadt und besuchten den zur Kathedrale umgebauten Athena-Tempel, dem ältesten Gebäude Italiens. Zum Schluss sahen wir uns noch die Arethusa-Quelle an, eine Süßwasserquelle, die sich in einem Fischteich befindet. Nach kurzer Freizeit fuhren wir zum Hotel zurück, wo bis zum Abendessen noch etwas Zeit zum entspannen blieb.

4. Tag: Villa Romana – Agrigento

Am frühen Vormittag luden wir unsere Koffer wieder in den Bus ein und fuhren Richtung Agrigento. In der Nähe von Piazza Armerina erwartete uns der erste Höhepunkt des Tages - die Villa Romana del Casale. Die komplett neu restaurierte Villa gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe und beherbergt viele gut erhaltene und beeindruckende Mosaike aus dem 12. Jahrhundert. Die Mosaike bedecken eine ca. 3500 m² große Fläche in noch 45 erhaltenen Räumen. Zum Mittagessen fuhren wir weiter ins Ristorante Primavera, was uns Renate organisierte. Über zehn verschiedene kleine sizilianische Spezialitäten wurden uns auf Tellern gereicht, so dass jeder von allem probieren konnte. Es gab gebackenen Pizzateig, Oliven, Auberginen, Zucchini, Ricotta, Artischocken, Schinken, Käse,...Natürlich gab es auch einen leckeren Nachtisch mit frischen Orangen. Unser nächstes Ziel war das "Tal der Tempel" in Agrigento. Agrigento wurde 581 v. Chr. an dem geografisch vorteilhaftesten Punkt der Mittelmeerküste von rhodischen und kretischen Kolonisten gegründet. Wir gingen also vorbei am ältesten Olivenbaum Siziliens und besichtigten zuerst den auf einer Anhöhe gelegenen Hera-Tempel. Danach ging es weiter. Vorbei am Concordia-Tempel, dem besterhaltenen Tempel, zum Tempel des Herakles und dem Tempel des Olympischen Zeus. Vom "Tal der Tempel" fuhren wir ins moderne Blu Kaos Hotel. Mit einem gemeinsamen Abendessen ließen wir den Tag ausklingen.

5. Tag: Sant Angelo Muxaro – Selinunte

Nach dem Frühstück ging es mit gepackten Koffern weiter in den kleinen Ort Sant Angelo Muxaro. Bereits am Eingang begrüßte uns ein Einheimischer, führte uns durch den kleinen Ort und erzählte uns viel über das schwierige Leben. Wir besuchten eine Käserei, eine Bäckerei und eine Krippenausstellung. Dort durften wir verschiedene Käsesorten, leckeres Brot und Kekse probieren. Nach einer kleinen Besichtigung in der Kirche gab es von einer einheimischen Familie Mittagessen, mitten auf der Straße. Im Anschluss fuhren wir weiter nach Selinunte. Dort besichtigten wir die eindrucksvollen Ausgrabungen. Dieses Areal gehört zu den größten archäologischenAusgrabungsstätten Europas. Zuerst erzählte uns Renate etwas über die Tempel der Akropolis, dann gingen wir vorbei an den Säulen des Tempels E zu den Trümmern des Apollo-Tempels. Diesmal fuhren wir an Palermo vorbei ins Fiesta Hotel in Campofelice di Rocella, direkt am Meer gelegen.

6. Tag: Madonie–Gebirge – Cefalu – Castelbuono

Heute führte unser Weg ins Madonie-Gebirge. Der erste Höhepunkt an diesem Tag war Cefalu, das an der Nordküste Siziliens liegt. Sehr bekannt ist der Dom Santissimo Salvatore, eines der ersten arabisch-normannischen Juwelen der Insel. Bei einem Stadtrundgang zeigte uns Renate die Waschstelle in Cefalu, die aus dem 12. Jahrhundert noch erhalten ist, die schöne Bucht und den belebten Platz vor dem Dom. Nach einer kurzen Pause gingen wir weiter zum Leuchtturm, wo der Bus bereits auf uns wartete. Wir fuhren weiter nach Castelbuono. In dieser Region wird Manna, bekannt als "Tränen der Esche", hergestellt. Nachdem wir uns das Castel angesehen haben, verkosteten wir verschiedene Käsesorten, Schinken, Pesto, Likör, Marmelade und Manna-Aufstrich. Alles hat sehr gut geschmeckt. Zum Mittag fuhren wir zum Agriturismo Gelso, der inmitten der schönen Natur liegt. Dort gab es sizilianische Spezialitäten, Gemüse, Pasta, Fleisch und ein Dessert. Gut gesättigt fuhren wir wieder ins Hotel zurück, wo noch Zeit für Entspannung blieb.

7. Tag: Palermo – Monreale

Früh verließen wir das Hotel und machten uns auf den Weg nach Palermo. Zuerst besichtigten wir die Capella Palatina im Palazzo Reale. Im Anschluss fuhren wir nach Monreale, wo wir einige Stufen zum Dom überwanden. Bekannt ist der Dom für die byzantinischen Mosaike, die die Geschichten aus dem neuen und alten Testament zeigen und den Kreuzgang, den wir gleich danach bestaunten. Der Kreuzgang wurde im Jahre 1172 im Auftrag von Wilhelm II. von Sizilien erbaut. Der König ließ sich hier in einem Grab aus weißem Marmor bestatten. Nach ein bisschen Freizeit fuhren wir wieder nach Palermo und besuchten den Normannenpalast. Anschließend machten wir eine Stadtrundfahrt durch Siziliens Hauptstadt. Zum Mittag machten wir Halt in einem Park um zu picknicken. Es gab Arancini (große Reisbällchen), ein Dessert, frische Erdbeeren und natürlich auch Wasser, Wein und Saft. Wir setzten unsere Stadtrundfahrt fort. Vorbei am Hafen fuhren wir zum Teatro Massimo, wo wir alle Zeit zur freien Verfügung hatten. Nachdem wir uns wieder am Bus getroffen haben, fuhren wir zurück ins Hotel. Am Abend trafen wir uns zu einem letzten gemeinsamen Essen.

8. Tag: Heimreise

Heute verließen wir mit gepackten Koffern und schönen Erinnerungen sehr früh das Hotel. Da durch einen Erdrutsch die Autobahn zum Teil gesperrt war, mussten wir eine Umgehung nutzen. In Catania verabschiedeten wir uns von Renate. Unser Flieger ging pünktlich und wir landeten sicher in Berlin-Tegel. Hier ging unsere wunderbare Reise leider zu Ende.
Vielen Dank an alle und viele Grüße,
Ihre Stefanie Schneider

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