Reisebericht: Rundreise Sizilien und die Liparischen Inseln

08.05. – 15.05.2016, 8 oder 10 Tage Rundreise Taormina – Ätna – Syrakus – Villa Romana – Agrigent – Selinunte – Palermo – Madonie–Gebirge – Cefalù – Liparische Inseln – Nebrodi–Gebirge – Alcantara–Tal – Giardini Naxos


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Ätna, Duft nach Zitronen, Geschichte der Römer und Griechen - das ist der Inbegriff von Sizilien. Wie viel mehr es zu entdecken gibt, erlebte unsere EHT-Gruppe auf einer frühlingshaften Reise nach Sizilien.
Sizilien vom 8.-14.Mai 2016-05-16
Ein Reisebericht von
Anne-Katrin Müller
Anne-Katrin Müller

1.Tag Flug nach Sizilien


Es ist zeitiges Aufstehen angesagt, bevor sich alle Gäste 6.20 Uhr am Flughafen treffen, die aus den verschiedensten Orten mit Transfers angereist sind.
Pünktlich starten wir gegen 8 Uhr unseren Flug, fast mit Wunschsitzplätzen, da wir sehr früh einchecken. Planmäßig 11 Uhr landen wir in Catania, wo uns Reiseleiterin Renate in Empfang nimmt. Da die Zimmer noch nicht fertig sind, fahren wir in ein Restaurant in Giardini Naxos zum Mittagessen. Wir sitzen bei herrlichen Frühlingstemperaturen im Freien mit Blick aufs Meer und auf Taormina sowie das ganz oben auf dem Fels gelegene Castelmola. Dieser Blick lässt so viel Schönes erahnen, was sich auf der Reise bewahrheiten wird.
Endlich beziehen wir unser Hotel Antares in Letojanni und starten schon bald einen Spaziergang durch Letojanni. Es gibt ein erstes italienisches Eis, und viele schöne Eindrücke von dem kleinen Küstenort. Warum die Sizilianer allerdings ihr Eis ins Brötchen packen, haben wir nicht ergründet, aber drollig ist es schon und soll auch schmecken.
Nach dem leckeren Abendessen gehen alle zeitig schlafen, denn der nächste Tag wird ereignisreich.

2.Tag Ätna und Taormina

Es ist wohl ein Glückstag für die ganze Gruppe. Das Wetter passt, ein klarer Sonnentag und kaum Wind. Unsere Tour auf den Ätna kann losgehen, denn wir wollen auf 2913m Höhe, bis an den Kraterrand des 3329m hohen Vulkans. Dank guter Planung sind wir mit die Ersten auf dem Silvestrikrater auf einer Höhe von 2000 Metern, von wo aus uns die Seilbahn weiter befördert. Die letzte Station wird in Geländewagen gefahren. Hochinteressant und mystisch ist die Geschichte des Ätna. Er ist einer der letzten aktiven Vulkane Europas, auch wenn er scheinbar schlummert. Er raucht und brodelt ständig. Bei den Ausbrüchen 2001 und 2002 wurden Seilbahn und Skilift schwer zerstört, die überall erstarrte Lava lässt die Naturgewalt nur erahnen. Ganz oben in 2913m Höhe erfahren wir von einem Bergführer viel Wissenswertes über die Krater und die erstarrten Lavaströme. Der Ätna bildet immer noch eine leichte Rauchwolke vom letzten Ausbruch, eindrucksvoll schimmert überall schwarzes Lavagestein durch die Schneereste.
Bevor wir weiter nach Taormina fahren, verbringen wir unsere Mittagspause wieder in dem kleinen Restaurant am Meer in Giardini Naxos. Die schöne Stadt Taormina, die wir von hier aus nur aus der Ferne sahen ist nun zum Greifen nahe. Eindrucksvoll auch die Fahrt vorbei an der Küste von Taormina und der legendären Isola Bella. Nach Taormina bringt uns ein Shuttle-Bus, ein bisschen beschwerlich, da es nur mir Drängeln und Schubsen geht. Wir besichtigen das römische Theater, welches durch seine Lage am Meer und die besondere Bauweise eine hervorragende Akustik aufweist. Es bleibt noch Zeit durch diesen schmucken Ort mit seinen Gässchen und dem Umberto Corso zu bummeln, vorbei an herrlichen Konditoreien mit ihren üppigen Marzipanangeboten. Auf dem Piazza IX. Aprile mit seinem tollen Aussichtspunkt bietet sich ein Kaffeepäuschen regelrecht an.

3. Tag Catania und Syrakus


Heute stehen Catania und Syrakus, 2 geschichtsträchtige Städte auf dem Programm. Catania heißt übersetzt: auf Lava wieder aufgebaut, nachdem 1693 ein schweres Erdbeben die Stadt zerstörte. Auf dem allmorgendlichen Fischmarkt sind prächtige Exemplare des Meeres zu sehen; Schwertfisch, Thunfisch, Meeresche. Auch der angrenzende Gemüsemarkt mutet exotisch an, viele Gemüsesorten kennen wir nicht.
Renate hat den genialen Einfall unser Mittagsbrot auf einer Bootstour in Syrakus einzunehmen. Tolle Ausblicke auf die prächtige Stadt haben wir hier. In Syrakus besuchen wir die Altstadt Ortigia, besichtigen den Dom und den Appollo Tempel.
Gemütlich lassen wir den Abend beim Abendessen im Hotel ausklingen.

4. Tag Villa Romana del Casale und Agrigento


Mit gepackten Koffern nehmen wir Abschied von unserem schönen Hotel in Letojanni und fahren in das Innere der Insel. D.O.C. Maurizio unser Busfahrer meistert die kurvenreichen Strecken mit Ruhe und Eleganz, wie es nur ein Sizilianer kann. Wir erfahren auch, dass Sizilianer keine Italiener sind, sondern eben SIZILIANER. Die Fahrt geht vorbei an riesigen Orangenplantagen, bunten Blumenwiesen und Zitronenbäumen, die, wie wir erfahren aller 3 Monate Früchte tragen.
Die „Villa Romana del Casale" liegt im Bergarbeiterort Piazza Armerina, den wir beim anschließenden Fotostop noch einmal eindrucksvoll wahrnehmen können. Der Ort klebt malerisch am Hang. Renate führt uns durch die Villa Casale, eine Kaiservilla aus der römischen Zeit im 5.Jahrhundert, die verschüttet wurde und später nach einem Erdrutsch 1926 wieder freigelegt wurde. Eindrucksvoll sind die vielen gut erhaltenen Bodenmosaike, u.a. die berühmten Bikini Mädchen, wir sehen auch das Schlafzimmer und die Kinderzimmer. Es ist immer wieder beeindruckend, wie diese stummen Zeitzeugen einer vergangenen Zivilisation uns zu großen Emotionen anregen, auch ohne Stimme zu uns sprechen.
Unser Mittagessen nehmen wir im Agriturismo ein und loben die sizilianische Küche.
Weiter geht es nach Agrigento in das „Tal der Tempel" Inmitten einer herrlichen Vegetation, bunte Wiesen, Mandel- und Olivenbäume sehen wir Zeugnisse alter Baukunst, den Hera-Tempel, Concordia-Tempel und Herkules-Tempel.
Abends checken wir ein im „Blue Hotel Kaos" in Agrigento, ein kleines Hotel im modernen Stil mit großem Pool. Hübsch, aber mit einigen Überraschungen, denn das Wasser im Bad kommt aus verschiedenen Ecken. Man muss nur ordentlich an den Hebeln drehen. Auch beim Frühstück kann man die Eier nicht einfach so aufschlagen, wir müssen sie schon selbst kochen.

5. Tag Sant Angelo Muxaro – Selinunte


Wieder heißt es, Koffer packen. Wir verlassen unser „Hotel für eine Nacht".
Land und Leute stehen heute auf dem Programm, unsere Fahrt geht ins Hinterland i das kleine Dorf Muxaro. Wir besichtigen eine Käserei, die in jahrelanger Tradition Käse, vor allem den berühmten Pannacota (Schafskäse) herstellt. Natürlich darf gekostet werden. In der 60 Jahre alten Dorfbäckerei probieren wir auch vom leckeren Olivenbrot und naschen Süßigkeiten. Originell ist der anschließende Besuch in einem kleinen „Weihnachtsmuseum". Da hat ein Dorfbewohner sein ganze Liebe und Kraft reingesteckt. Wir verewigen uns im Gästebuch, was für den Herrn eine große Ehre ist. Schließlich sind wir in der guten Stube bei der Bäckersfrau zum Mittagstisch eingeladen und lassen uns auf sizilianisch verwöhnen. Näher kann man an Land und Leuten nicht dran sein.
Am Nachmittag besuchen wir die Tempelruinen von Selinunte, die größte Ausgrabungsstätte Europas mit einigen noch gut erhaltenen Tempeln. Wir besichtigen den 1958 wieder errichteten Hera Tempel und den eindrucksvollen Trümmerhaufen des Apollon Tempels. Die Lage am Meer zwischen bunten Blumenwiesen macht diesen Ort so idyllisch.
Auf der Rückfahrt dürfen wir im Shop kosten und kaufen, Olivenöl, Marsalawein und Marzipan sind die „Renner".
Am Abend checken wir ein im Norden der Insel in das „Hotel Fiesta Resort" in Campofelice di Roccella. Es erwartet uns ein großzügig angelegtes Hotel, direkt am Meer mit Pools und einem herrlichen Garten. Korrallenbäume, Zitronenbäume, Zylinderputzer - die Vegetation ist ein Traum. Unsere Bitte wurde erhört und alle Gäste können nun ein Meerblickzimmer beziehen.

6. Tag Palermo


Es konnte auch nicht anders sein, alle Gäste haben sich für den Palermo Ausflug entschieden, die Hauptstadt Siziliens, die malerisch unterhalb des Monte Pelegrino liegt. Wir starten zeitig, dennoch sind Staus in dieser Metropole nicht zu vermeiden. Da braucht man starke Nerven, die Maurizio auch während der Stadtrundfahrt zeigt. Kreuz und quer wird gefahren, bis endlich einer nachgibt.
Es ist noch recht ruhig und beschaulich, als wir Monreale erreichen. Wir besichtigen den Dom und den Kreuzgang, haben noch einen herrlichen Blick auf Palermo und genießen das Flair von diesem idyllischen Stadtteil. In Palermo wird der Palazzo Reale (Normannenpalast) mit der darin erbauten Cappella Palatina besichtigt, später besichtigen wir die imposante Kathedrale in Palermo.
Im Park erwartet uns ein leckeres Picknick in mehreren Gängen, liebevoll vorbereitet - sizilianische Küche pur.
Wir haben noch viel Freizeit in Palermo und können die Stadt auf eigene Faust erkunden, wir sehen das Opernhaus Theatro Massimo, die berühmte Kreuzung I Quattro Canti mit ihren prächtigen Fassaden. Später erzählt uns Renate noch von der sizilianischen Mafia. Das Thema ist allgegenwärtig.
Am frühen Abend sind wir im Hotel und genießen die Annehmlichkeiten des Hotels oder nutzen den Pool. Am großen Abendbuffet ist für jeden etwas dabei, vor allem gibt es gute sizilianische Küche.

7. Tag Dörferfahrt – Cefalu und Castelbouno


Es ist wirklich ein Ort schöner als der Andere, Taormina, Syrakus und jetzt sind wir gefesselt von Cefalu, welches so früh am Morgen gerade erwacht. Kaffeetrinkend und plaudernd erleben wir die Bewohner auf der Piazza unterhalb der Kathedrale, von Hektik keine Spur. Am Meer schmiegt sich eine Häuserfront fast bis ans Wasser. Die Kulisse ist einmalig schön.
Ein besonderes Highlight ist das Mittagessen im Agriturismo Gelso. Wieder gibt es ein tolles „Gängemenü", ganz auf sizilianisch, dazu viel Wein.
Nun geht es weiter ins Dorf nach Castelbouno, die Fahrt vorbei an herrlicher Landschaft des Madonie-Gebirges. Auf den Wiesen mischt sich Ginster mit rotem Klee, ein Farbschauspiel. Angekommen in Castelbouno kann Renate es kaum erwarten, uns die Müllabfuhr des Dorfes zu zeigen. Sie kommen im Doppelpack auf dem Eselchen Valentina und haben ihre Schicht gerade beendet. Das Dorf ist klein, aber lebt. Der beschauliche Marktplatz zieht alle an. In der Konditorei kosten wir wieder Spezialitäten und wählen einige als Mitbringsel aus.
Am frühen Abend sind wir zurück, genießen noch einmal die Hoteleinrichtungen und treffen uns zum gemeinsamen Abendessen.8. Tag
Mit verschiedenen Transfers geht es in 2-stündier Fahrt zum Flughafen Catania. Renate beantwortet uns jede Frage und bringt uns zum Schalter, wo wir uns alle herzlich verabschieden.
Es war eine wunderschöne Reise mit netten Gästen, die ich gern wieder einmal begleiten würde.
Anne-Katrin Müller

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Liebe Anne-Katrin,
beim Lesen Deines Reiseberichtes und dem Betrachten der Bildergalerie
haben wir unsere Reise nochmal nacherlebt.Dann fallen einem die vielen
Begebenheiten wieder ein,die eine Reise in der Gruppe so einzigartig macht.
Nur ein Beispiel:das von Euch (Renate,Mauricio und Dir)organisierte Essen
im Park von Palermo.Die Reisegruppe insgesamt war "Spitze".
Herzliche Grüße
Elfi und Werner Lindner

Lindner Elfi und Werner
12.06.2016

Liebe Familie Lindner,
es freut mich, dass Sie meinen Bericht so aufmerksam gelesen haben und Ihnen auch die Bilder Freude gemacht haben. Ich glaube auch, wir hatten eine gute Zeit, eine fantastische Reiseleiterin und ein Reiseziel, was einfach fasziniert und so facettenreich ist. Ich hätte nichts auslassen wollen. Bleiben sie gesund und reisefreudig. vielleicht bis bald. Ihre Anne-Katrin Müller

Anne-Katrin Mueller 21.06.2016

Liebe Anne-Katrin,
beim Lesen Deines Reiseberichtes und dem Betrachten der Bildergalerie
haben wir unsere Reise nochmal nacherlebt.Dann fallen einem die vielen
Begebenheiten wieder ein,die eine Reise in der Gruppe so einzigartig macht.
Nur ein Beispiel:das von Euch (Renate,Mauricio und Dir)organisierte Essen
im Park von Palermo.Die Reisegruppe insgesamt war "Spitze".
Herzliche Grüße
Elfi und Werner Lindner

Lindner Elfi und Werner
12.06.2016