Reisebericht: Rundreise Sizilien und die Liparischen Inseln

02.04. – 09.04.2017, 8 oder 10 Tage Rundreise Taormina – Ätna – Syrakus – Villa Romana – Agrigent – Selinunte – Palermo – Madonie–Gebirge – Cefalù – Liparische Inseln – Nebrodi–Gebirge – Alcantara–Tal – Giardini Naxos


  Bildergalerie   Druckversion (PDF)   Kommentare   zur Reise
 
Die italienische Insel verzauberte uns mit ihren tausenden von Blumen, saftigen Wiesen und vielen Zitrusbäumen. Bei unserer Rundfahrt lernten wir die vielen Fassetten Siziliens kennen und lieben:
Ein Reisebericht von
Kathrin Kubik

1. Tag, Ankunft auf Sizilien

Ganz früh am Sonntagmorgen begann für den Großteil der Gruppe unsere Reise nach Sizilien ab Berlin. Pünktlich ging der Flug nach Catania, wo wir um 8:40 Uhr landeten. Kaum hatten wir das Gepäck geholt, begrüßte uns auch schon unsere Reiseleiterin Christiane: „Buongiorno!" Anfangs spielte das Wetter nicht ganz so mit, wie wir es uns wünschten. Leichter Regen, der im Laufe des Tages von Blitz und Donner begleitet werden würde. Nichtsdestotrotz war der erste Eindruck, den wir während der Fahrt ins Naxos Beach Resort bekamen, ein guter. Grüne Landschaft, Zitronen- und Orangenbäume, Palmen und der Blick auf das Meer bestätigten uns, dass wir angekommen waren. Im Hotel angekommen, ging der Weg für die Meisten von uns zum Strand, der direkt hinter dem Hotel beginnt. Zum Abend trafen wir uns, um die Abläufe der nächsten Tage zu besprechen. Anschließend gab es ein tolles Buffet zum Abendessen: Salate, Pasta, Ravioli, typisch sizilianische Speisen und traumhafte Desserts!

2. Tag, Ätna und Syrakus

Heute früh merkte man deutlich, dass wir uns die schönste Reisezeit ausgesucht hatten. Sizilien präsentierte uns sich als saftige, grüne Insel mit wechselhaftem Wetter. Wir fuhren durch das Alcantara-Tal in das Gebiet des Ätnas - denn er war unser erstes Ziel an diesem Tag. Der Alcantara-Fluss entspringt in den Nebrodi-Bergen und ist die natürliche Grenze des Ätna-Gebietes, welches 1200km² groß ist. Wir fuhren also die Serpentinenstraße hinauf, während Christiane erklärte, dass der Ätna ein Schichtvulkan ist. Die Ostküste Siziliens besteht aus schwarzem Basalt und ebenso schwarzen Felsen. Wir kamen auch auf Catania zusprechen, welche die zweitgrößte Stadt der Insel ist und 450.000 Einwohner beherbergt. Die Stadt wurde bereits 14 Mal von Lava überrollt und doch immer wieder aufgebaut. Der Ätna hat über 400 Nebenkrater - kein Wunder also, wenn die Einwohner in der Gegend einen kleinen Ausbruch mittlerweile gelassener sehen. Im letzten Ort vor der Bergstation angekommen, legten wir einen kurzen Fotostopp ein. Das Städtchen heißt Zafferana Etnea, auch bekannt als Ort des Honigs, und gewährt einen wunderbaren Blick auf das Meer. Weiter ging es durch Kastanienwälder, die seit 1989 unter Naturschutz stehen und die von der Corpe Forestale geschützt und gepflegt werden. Wir erfuhren einiges über vergangene Ausbrüche und hatten die Möglichkeit mit unserem kleinen Bus zu halten, um in eine Höhle zu schauen, die durch einen Lavafluss entstanden ist. Anschließend waren wir auch schon angekommen - bei der Bergstation auf 1900m Höhe. Einige Gäste unserer Gruppe wagten sich mit der Seilbahn rauf auf 2500m Höhe. Es war sehr windig, doch dadurch wurden ab und zu die dicken Wolken weggeblasen, weshalb wir dort oben kurze Zeit die Sonne genießen konnten. Um den Tag optimal zu nutzen (und weil uns kalt wurde), machten wir uns nun auf den Weg nach Syrakus. Dabei kamen wir an den Monte Rossi Kratern vorbei, von wo aus selbst Johann Wolfgang von Goethe den Ätna mit einem Maultier erklomm. Diese Krater spuckten 1969 drei Monate lang Unmengen an Lava, die bis in den Hafen von Catania Floss.
Kurz vor Catania kämpfte sich die Sonne wieder durch die Wolken und wir fuhren vorbei an Kakteen, Rutenkraut, Judasbäumen und und und... Wieder erfuhren wir allerhand über die Geschichte Siziliens oder auch den Schmelztiegel der Völker und Kulturen. Unteranderem auch, dass die Stadt Syrakus damals selbst dem Einmarsch der Römer standhielt. Normannen, Araber, auch Franzosen regierten die Insel, bis sie nach dem zweiten Weltkrieg eine unabhängige Region wurde und auch ein eigenes Parlament bekam. Syrakus, eher Ortigia, ist berühmt für die Süßwasserquelle, in der Papyrus wächst. Doch auch ein sehr berühmter Mann stammt aus dieser Stadt - Archimedes. Von ihm sahen wir bei einem Spaziergang durch die Stadt eine Statue und erfuhren mehr über sein Ableben. In Ortigia befindet sich auch der am besten erhaltene Altar Siziliens.
Unsere Reise führte uns weiter zu den archäologischen Gärten, wo wir das Theater des Dionysos sowie „das Ohr" des selbigen betrachteten. Das Theater wurde in einen Hang aus Felsen hineingeschlagen und wurde, nachdem es keinem musikalischen Zweck mehr dienen sollte, von den Spaniern zu einer Mühle umfunktioniert. Im Latomine del Inferno, gingen wir in das Ohr des Dionysos. Hier legten die Damen aus unserer illustren Runde eine kleine Gesangeinlage ein und wurden beklatscht und gefilmt! Caravagio benannte die Höhle so, da Sie wie ein Ohr geformt ist und eine hervorragende Akustik hat. In der Grotta di Cordari, arbeiteten früher die Seilmacher. Sie machten sich die feuchte Luft der Grotte zunutze, da die Feuchtigkeit die Arbeit erleichterte. Mit vielen fantastischen Eindrücken neigte sich dieser Tag dem Ende zu.

3. Tag, Villa del Casale und das Tal der Tempel

Heute checkten wir schon sehr früh aus, um den Tag komplett zu nutzen. Vorerst blickten wir zum Abschied nach Taormina und zum Castel Mola hinauf und machten uns auf den Weg zur Villa del Casale. Da heute der Ätna wunderbar zu sehen war, legten wir noch schnell einen Fotostop ein, bevor wir durch die Kornkammer Siziliens in Richtung Südküste fuhren. Begleitet von der Musik der Norma, von Vincenco Bellini, ging es durch hunderte Orangenplantagen, über Flüsse, Wiesen und Felder. In einem sehr grünen und idyllischen Tal, liegt die spätantike Villa an einer früheren Verbindungsstraße zwischen Catania und Agrigento. Sie wurde Ende des 3. Jhd. Gebaut und bei einem Erdbeben im 12. Jhd. Verschüttet - damit wurde sie zugleich von weiterem Verfall geschützt. Das in den 50er Jahren systematisch freigelegte Gebäude wurde zum UNESCO Weltkulturerbe und bis heute wurde noch nicht geklärt, wer ihr Besitzer war. „Sicher ist, dass sich in den Mosaiken der Villa Casale, nur wenige Jahrzehnte vor dem Untergang des Römischen Reichs, ein letztes Mal der genussfreudige Mensch der Spätantike mit seiner Lust an Eros, Jagd und Wettkampf zeigt." Im Anschluss führte uns unsere Reise weiter Richtung Gela und zum Tal der Tempel. Auf der Fahrt erzählte Christiane uns die Geschichte des Lucky Lugiano und dass auch Frank Sinatras Familie aus der Gegend, in der wir uns befanden, stammt. Den nächsten Halt machten wir zur Mittagspause in einem hübschen Restaurant direkt am Meer, das von einer sizilianischen Familie geleitet wird. Nachdem wir uns mit den Köstlichkeiten des Hauses gestärkt haben, fuhren wir hinauf zum Eingang des Tales der Tempel. Durch die Sicherheitskontrollen kamen wir alle problemfrei. Wir starteten am höchsten Punkt des Tales unseren Spaziergang - am Hera-Tempel. Von hier aus verfolgten wir die alten Stadtmauern und gingen weiter in Richtung des Concordia-Tempels, wo wir neben Ikarus unser schönes Gruppenfoto aufnahmen - ein Engländer zeigte dafür vollen Körpereinsatz, um uns kunstvoll in Szene zu setzen! Im Landhaus angekommen, bezogen wir unsere Unterkünfte und verkosteten die leckeren Spezialitäten des Hauses sowie das ausgezeichnete Olivenöl, für welches sie bereits mehrfach prämiert wurden.

4. Tag, Selinunte, Marsala und Erice

Gleich nach dem Frühstück führte uns der Chef unseres Landhauses durch seinen eigenen „Steinbruch", wo heute ein Pool und eine Wiese zum Sonnen vorhanden sind. Die Steine, die damals aus dem Steinbruch geholt worden sind, dienten dem Bau von Selinunte, welches 70 km entfernt liegt. Er besitzt 42 Hektar Land und 8000 Olivenbäume, deren Öl er auch verkauft. Circa die Hälfte seiner Bäume ist über 300 Jahre alt, sogar bis 1500 Jahre alt. Es ist Tradition, dass bei der Geburt eines Kindes ein Olivenbaum gepflanzt wird. Nach der kleinen Präsentation seines stolzen Besitzes, machten wir uns also auf den Weg nach Selinunte. Selinunte wurde 750 v.Chr. an einer 30 Meter hohen Küste gegründet. Damals lebten hier, in der Akropolis, etwa 25.000 Menschen - somit war Selinunte eine echte Großstadt. Ganz nah ist auch der Fluss Hypsas, der damals viel tiefer und breiter und somit auch befahrbar war. Dort, wo heute Sandstrand und ein kleines Rinnsal ist, war vor tausenden von Jahren ein wichtiger Hafen. Die ehemalige Stadt erhielt ihren Namen nicht etwa von einem großen Herrscher oder ähnlichem, sondern vom Petroselinum - der Petersilie, die hier überall wild wuchs. Wir gingen vorbei an Sarkophagen, in denen Grabbeigaben wie Münzen oder Vasen gefunden wurden. Diese Gaben legte man dem Toten bei, um ihm die Überfahrt in die Unterwelt zu ermöglichen. Christiane erklärte, dass die Cartager nach ihrer Niederlage gegen die Griechen Selinunte zerstörten. Wir kamen am Apollontempel an, erfuhren, wie ein Tempel früher gebaut wurde, gingen ein Stück auf der alten Transportstraße und wurden dann weiter zu den Osttempeln gebracht. Dort sahen wir den Zeustempel, der einer der größten Tempel Italiens ist. In den relativ gut erhaltenen Tempel der Göttin Hera konnten wir sogar hineingehen und noch ein paar Fotos knipsen, sowie etwas über den inneren Aufbau so eines Tempels durch unsere Reiseleiterin in Erfahrung bringen. Gegen Mittag fuhren wir weiter nach Marsala, wo wir zum Mittagessen in einem Salzmuseum erwartet wurden. Auf der Fahrt erzählte Christiane etwas über das Schulsystem Siziliens, dass die Sommerferien drei Monate dauern, dass man sich die Zeugnisse mit einem Code im Internet abrufen kann etc. Bald kam der Monte Erice in unser Blickfeld, denn wir fuhren durch flaches Land und konnten bei herrlichem Wetter den 750m hohen Berg super sehen. Wir fuhren immer an der Küste entlang, vorbei an kleinen Fischerboten und ersten Salzfeldern im Stanione - dem stehenden Gewässer. Dieser Teil der Küste wird so bezeichnet, weil die Insula Lunga den Teil des Meeres vor dem offenen Meer abgrenzt. Uns wurde erklärt, dass die Phönizier auf der Insel Moza Schnecken zur Färbung Ihrer Kleider benutzten und somit ein sehr reiches Volk wurden. Im Museo del Sale gab es Pasta la Norma, Pesche, Bruschetta und frisches Obst zum Essen. Es schmeckte hervorragend! Anschließend ging die Fahrt weiter nach Erice. Die kleinen Türmchen an der Küste sind Tonora, Tunfischfangstationen, doch heute gibt es kaum noch welche. Unser Weg führte uns durch Valderice, wo heute die meisten Bewohner von Erice hingezogen sind, weil der Weg in das verwinkelte, alte Städtchen zu beschwerlich ist und sich dort oben wenige Möglichkeiten bieten. Doch uns gefiel es ausgezeichnet. Wir genossen den Blick auf Bonagia und die alten Gassen der Weberstadt. Bis zum Piazza Umberto Primo gingen wir gemeinsam, anschließend erkundeten die meisten von uns die Umgebung eigenständig. Entgegengesetzt dem Sonnenuntergang fuhren wir wieder in unser Landhaus, um dort die Nacht zu verbringen.

5. Tag, Palermo – Cefalù

Durch das Belice-Tal nach Palermo fuhren wir zuerst durch dichten Nebel. Doch genauso schnell wie er kam, ging er auch wieder. So fuhren wir bei wunderbarem Wetter in die Hauptstadt Siziliens und Christianes Wahlheimat. Vorbei an der Stadt Alcamo, die berühmt für guten Wein ist und unterhalb des Monte Bonifato liegt und entlang des tyrrhenischen Meeres, genossen wir wieder eine wunderschöne Panoramafahrt. Auf unserem Weg lag das Mahnmal von Giovanni Falcone, der von der Mafia durch einen Bombenanschlag 1992 getötet wurde. In Palermo angekommen, war der Normannenpalast unser erstes Ziel. Mit Audioguides ausgestattet ging unsere geführte Besichtigung der Cappella Palatina los. Von Roger II. in Auftrag gegeben, war sie nicht nur schon früher ein verzaubernder Ort - auch heute werden wichtige Ereignisse wie Hochzeiten, Taufen oder normale Messen hier abgehalten. Auf eine wunderschöne Art und Weise verschmelzen hier die damals vorherrschenden Kulturen ineinander und begeistern alle Besucher mit Mosaiken aus Blattgold, Holzstalaktiten und Szenen aus dem Alten Testament sowie profanen Tätigkeiten am Hofe der Araber. Unser Spaziergang durch die Stadt begann Piazza Indipendenzia, durch das Porta Nuova, das alte Stadttor Palermors mit den riesigen Statuen der Osmanen hindurch und am Piazza Parlamente vorbei. Unser nächster Halt war die Cattedrale. Sie wurde anstelle der großen Moschee Ende des 12. Jhd. An diese Stelle gebaut. An die Moschee erinnert noch eine in kufischer Schrift eingeritzte Sure aus dem Koran. Die monumentale Kuppel der Cattedrale ließ der Architekt Ferdinando Fuga am Ende des 18. Jhd. Bauen. Eine Besonderheit dieser Kuppel ist ein winziges Loch, durch das die Sonne einmal am Tag zur Mittagsstunde auf eine in den Kirchenboden eingelassene Linie trifft, auf der der Sternzeichen abgebildet sind. So hatten früher die Bewohner einmal am Tag dieselbe Uhrzeit. Christiane führte uns weiter zum Piazza della Vergonia, von da aus zur Quattro Canti, die berühmte Kreuzung, die Palermo in vier Stadtteile aufteilt. An jedem der Häuser steht eine Statue einer Stadtheiligen, eine der spanischen Könige und eine der weiblichen Allegorie der Jahreszeiten. Unser Ziel war das 1875 erbaute Teatro Massimo, das drittgrößte Theater nach Paris und Wien. Von hier aus bummelten wir durch die Stadt und ershoppten ein paar Dinge. Doch Christiane verkündete wieder den Aufbruch. So fuhren wir mit Gaetano an einer alten Fiat-Fabrik vorbei über die Ebene von Imera.
In Cefalù angekommen gingen wir noch gemeinsam bis zum Domplatz, wo uns der 1131 im Auftrag von Roger II. erbaute Dom schon erwartete. Von hier aus trennten sich vorerst wieder unsere Wege und wir genossen alle auf unsere eigene Art und Weise den Charme und den Zauber der kleinen Stadt. Ich ging hinunter zum Strand des Hafens und schaute einem alten Sizilianer beim Angeln zu, während ihm auch 4 weitere ältere Damen begeistert beobachteten. Auf unserem Weg in das elegante Hotel in Milazzo bauten Gaetano, Christiane und ich jedoch eine kleine Überraschung ein: Getarnt als Polizeikontrolle und mysteriösem Verhalten unserer Reiseleiterin, baten wir unsere Reisegäste aus dem Bus. Zwar stand wirklich ein Polizeiauto auf dem Parkplatz auf dem wir hielten, doch stand auch noch das Auto von Gaetanos Frau Rita da, die uns nach Absprache als Überraschung 20 Cannoli brachte. Als ich dann noch eine köstliche Flasche Marsala aus dem Rucksack holte, war die Überraschung gelungen und Rita und Gaetano bekamen von dem mitgebrachten Damenchor ein Dankeslied! Weiter ging es: Unser Motto auf der Fahrt war nicht „Über sieben Brücken musst du gehen", sondern „durch 30 Tunnel sollst du fahren!" Müde kamen wir im Hotel an und freuten uns auf den nächsten Tag.

6. Tag, die Liparischen Inseln

Ein sehr entspannter aber erschöpfender Tag sollte auf uns zukommen: Nach einer kurzen Fahrt durch das beschauliche Hafenstädtchen Milazzo erreichten wir den Hafen und stiegen in das Linienschiff ein, dass uns zuerst nach Lipari brachte. Wir landeten in Marina Porta am Marina Lunga, wo die Linienschiffe immer halten. Von hier aus stiegen wir direkt in einen kleinen Bus um, der uns um die Insel gefahren hat. Auf Lipari leben ca. 10.000 Einwohner auf einer Fläche von 36km² - damit ist sie die größte der äolischen Inseln. Wir legten einen kleinen Stop ein, um die Faraglioni von Vulcano zu fotografieren. Unser aufmerksamer Fahrer Marcello pflückte für uns wilden Fenchel, Wehrmutskraut und ein Kapernästchen, um uns den Geruch zu zeigen. Diese Kapernbäume werden bis zu 100 Jahre alt und sind sehr genügsame Pflanzen. Marcello verkaufte auch direkt ein paar Beutel Kapern an uns. An einem weiteren atemberaubenden Aussichtspunkt machten wir eine kurze Pause, um den Blick auf die Nachbarinsel Salina und ihre Hauptstadt Santa Maria zu fotografieren. Weiter ging es an wilden Geranien und blühendem Ginster vorbei in Richtung des alten Bimssteinbruches der stillgelegt ist, seitdem die äolischen Inseln zum UNESCO Weltkulturerbe gehören. Wieder am Hafen angekommen, hatten wir etwas Freizeit um entweder auf den Burgberg - der schon 2000 v. Chr. Das erste Mal besiedelt wurde - zu gehen, oder anders zurück zum Abfahrtsort des Schiffes zu gelangen. Nach einer kurzen Überfahrt erreichten wir die Insel Vulcano und wurden, wie angekündigt, von beißendem Schwefelgeruch begrüßt. Manche von uns blieben also in der Hafengegend und genossen ein Bad in den Schwefelbädern, während wieder andere auf den Cratare Grande wanderten. So ging auch dieser Tag vorbei und war doch schon sehr anstrengend - denn auch nichts tun kostet Kraft.

7. Tag, Montalbano – Taormina

Früh begann der letzte richtige Reisetag auf Sizilien. Auf der anderen Seite der Bucht sahen wir noch einmal die Erdölraffinerien von Milazzo, bevor wir auf der Autobahn die erklommenen Äolischen Inseln ein letztes Mal erblickten. Wir fuhren über die Ebene von Barcellona, wo viel Obst, Gemüse und Zitrusbäume angepflanzt, aber auch Gärtnereien niedergelassen sind. Landwirtschaft, Dienstleistung und Tourismus sind die Größten Faktoren auf der Insel. Die Industrie ist auf Sizilien nur an den Küsten vertreten, deshalb emigrieren viele junge Menschen aus dem Inland, um entweder an der Küste, oder sogar im Ausland Arbeit zu finden. Christiane erzählte uns die Sitten und Bräuche der kommenden Osterwoche - doch leider sahen wir noch kein Kirchenoberhaupt probeweise auf einem Esel reiten ? Bald schon waren wir in den Nebrodibergen angekommen und sahen von weitem die Wallfahrtskirche von Tinderi, in der die Schwarze Madonna steht. Die Geschichte besagt, dass einst eine Mutter mit Ihrem Kind in diese Kirche ging und die Madonna überhaupt nicht hübsch fand. Nachdem sie zu ihr „Du bist aber hässich!" sagte, viel das in der Nähe spielende Kind die Klippen herunter - doch im gleichen Moment taten sich Sandbänke auf und das Kind überlebte. So steht auch heute unter der Madonna geschrieben: „Ich bin zwar schwarz, aber schön!" So fuhren wir also durch das Naturschutzgebiet der Nebrodi, vorbei an vielen Wanderwegen und weidenden Kühen, Pferden und Maultieren. In einem der schönsten Dörfer Italiens angekommen, machten wir eine kleine Kaffeepause, bevor wir unseren Spaziergang durch die mittelalterliche Stadt machten. Wir sahen die Santa Catterina, genossen die Aussicht auf die Hochebene und besuchten die Burg Montalbanos. Auf der Weiterfahrt nach Randazzo überraschte uns unser Chauffeur mit frischem Brod mit Olivenöl, während wir die Aussicht auf den Ätna genossen. Zum Nachmittag aßen wir im Borgo San Nicolao ein köstliches Buffet mit selbstgemachter Salami, Schinken, Käse, .. es war wunderbar!
Unser letztes Highlight der Rundreise war die bezaubernde Bergstadt Taormina. Der Besuch des alten Theaters und ein Bummel auf der Einkaufsstraße, waren ein wunderbarer Abschluss bei schönem Wetter.

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Liebe Kathrin,
für die schönen Fotos und den Reisebericht möchte ich dir ganz herzlich danken. Du hast ganz fleißig gearbeitet und mir bei der Aufarbeitung der Reise eine Menge Nachschlagearbeit erspart. Ich habe zwar immer aufmerksam zugehört, aber alles konnte man sich einfach nicht merken.
Es war von der ersten bis zur letzten Minute eine tolle Reise. Ihr 3, Christiane, Gaetano und du, seid ein unschlagbares Team gewesen. Vielen Dank!
Ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg bei deiner Ausbildung und wunderschöne Reisen.
Viele Grüße
Christel

Christel Graf
25.04.2017

Liebe Kathrin,
wir erlebten eine Reise, die wohl lange in Erinnerung bleibt. Für wahr, es blieben keine Wünsche offen. Verantwortlich für das Gelingen war natürlich das Team mit Dir , Christiane und Gaetano, das es verstand uns in spannender und unterhaltsamer Weise die historischen Sehenswürdigkeiten und Naturschönheiten nahe zu bringen. Wesentlich für das Wohlbefinden waren ohne Zweifel die sehr interessierten und aufgeschlossenen Mitreisenden.
Werner Kollmer

Werner Kollmer
02.05.2017