Reisebericht: Rundreise Sizilien und die Liparischen Inseln

29.03. – 05.04.2018, 8 oder 10 Tage Rundreise Taormina – Ätna – Syrakus – Villa Romana – Agrigent – Selinunte – Palermo – Madonie–Gebirge – Cefalù – Liparische Inseln – Nebrodi–Gebirge – Alcantara–Tal – Giardini Naxos


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Sizilien, die größte Insel im Mittelmeer ist das auserkorene Reiseziel für die nächsten 8 Tage - blau leuchtendes Meer, Zitrusplantagen und schmackhaftes Essen erwarten uns.
Ein Reisebericht von
Maxi Goldbach

29.03.2018 – Anreise nach Catania

Die langersehnte Reise nach Sizilien beginnt für unsere Gruppe heute sehr zeitig, egal ob der Flug von Dresden, München oder Frankfurt geht. Doch wir sehen nur die gute Seite, denn umso früher werden wir im wärmeren Süden landen.
Der Ätna, größter Vulkan Europas, begrüßt uns schon vom Flugzeug aus und so sind wir auch schon gegen 11.00 Uhr in Catania angekommen.
Als wir dann auch noch auf unsere örtliche Reiseleiterin Desiree treffen, steht uns nichts mehr im Weg. Schnurstracks gehen wir gemeinsam zu unserem Transfer, welcher uns in unser erstes Hotel "Hellenia Yachting" im kleinen Ort Giardini Naxos bringt.
Eine wunderschöne, elegante Hotelanlage mit Pool und direktem Blick auf das im Sonnenschein glänzende Meer, ist unser zu Hause für die nächsten 2 Nächte. Jetzt wird erst einmal eine kleine Pause gemacht und auch der Nachmittag steht zur freien Verfügung, um sich vom zeitigen Aufstehen zu erholen und einen kleinen Spaziergang durch Giardini Naxos zu unternehmen.
Am Abend ist dann die Gruppe endlich komplett und wir treffen auf unsere Gäste aus Frankfurt, welche bereits vor den anderen im Hotel eingetroffen sind.
Zum Abendessen erwartet uns ein 3-Gang-Menü, bei dem wir aus verschiedenen Gerichten wählen können.
Mit großer Freude auf den nächsten Tag gehen wir dann zu Bett.

30.03.2018 – Ätna und Syrakus

Heute wird es spannend, denn wir werden den Ätna erklimmen. Nach einem stärkenden Frühstück, machen wir uns auf den Weg. Mit dem Bus geht es zuerst durch kleinere Orte und Serpentinen auf eine Höhe von knapp 2000 m. Wer möchte, konnte sich nun entscheiden, ob er auch bis ca. 3000 m weiter hoch möchte. Ungefähr die Hälfte der Gruppe war so abenteuerlustig und so stellten wir uns in die Schlange, um die Tickets für die Seilbahn und die anschließende Jeep-Fahrt zu holen. Von den Seilbahngondeln aus, sahen wir immer wieder mutige Skifahrer, welche sich den steilen Hang hinauf bemühten. Der Ätna im Schnee ist ein Erlebnis, welches man nicht so schnell findet und vergisst. Auf ca. 3000 m Höhe bläßt ein unfassbar starker Wind, der es einem mitunter sehr schwer macht, nicht fortgeweht zu werden. Hinzu kommt eine beißende Kälte, die ohne Mütze über den Ohren und einen dicken Schaal um den Hals, zu einer echten Herausforderung wird. Die schneebedeckte Vulkanlandschaft mit eigenen Augen gesehen zu haben ist es jedoch auf jeden Fall wert.
Danach ging es mit dem Jeep und der Seilbahn zurück zum Bus, welcher uns in ca. 1h nach Syrakus brachte. Syrakus war in der Antike die mächtigste Stadt auf Sizilien und daher auch kulturelles Zentrum.
Im Bus hatten wir uns endlich wieder erwärmt und begannen gemeinsam mit Desiree die Führung durch die Archäologische Zone, in welcher wir ein ehemaliges römisches Amphitheater sahen und im "Ohr des Dionysios" waren. Dieser Name steht für einen Steinbruch aus der Antike der ca. 23 m hoch ist und eine ausgezeichnete Akustik hat. Eine Legende besagt, dass Dionysios Gefangene dort eingesperrt hat und deren Gespräche im anderen Teil der Höhle belauscht hat. 
Im Anschluss an die Führung ging es zu unserem letzten Tagesziel, der kleinen Hafenstadt Ortigia. Dort machten wir einen kleinen Bummel und sahen die Quelle der Nymphe Arethusa, sowie den Dom von Syrakus. Nach einer kurzen Eis-Pause ging es langsam zum Bus zurück.
Im Hotel angekommen, ließen wir uns das Abendessen schmecken.

31.03.2018 Villa Romana, Agrigent und Agriturismo

Der heutige Tag begann mit einem kleinen Schrecken, nachdem sich ein Gast beim Frühstück verletzt hatte.
Für den Rest der Gruppe ging es dann zusammen mit Desiree zur Villa Romana del Casale, welche berühmt ist für ihre Bodenmosaike und deshalb auch zum Weltkulturerbe gehört.
Weiter im Programm ging es nach Agrigent ins "Tal der Tempel", einem Ausgrabungsort in welchem griechische Tempel aus der Antike besonders gut erhalten sind.
Ein besonderes Highlight erwartete unsere Gruppe am späten Nachmittag. Unser Hotel "Case di Latomie" ein typisches Agriturismo in dem wir unsere nächsten zwei Nächte verbringen sollten. Direkt auf dem Land gelegen, ist es sehr ursprünglich eingerichtet und besteht aus mehreren weiß gestrichenen Häusern, in welchen sich unsere Zimmer befinden.
Zum Abendessen gibt es ausschließlich frische und selbst gemachte sizilianische Köstlichkeiten und diese schmecken uns allen sehr gut.

01.04.2018 Selinunte, Salinen von Trapani und Erice

Bevor wir heute unser Tagesprogramm in Angriff nahmen, fand für uns eine kleine Olivenölverkostung statt. Das auf dem Agriturismo "Case di Latomie" hergestellte Olivenöl, gehört zu den Besten der Welt und wird aus den zum Teil hundertjährigen Olibenbäumen, welche sich auf dem Grundstück befinden, gepresst. Der Chef zeigte uns, wie man Olivenöl richtig verkostet, denn zuerst muss es zwischen den Handflächen mit der eigenen Körpertemperatur erwärmt werden. Danach wird ein kleiner Schluck in den Mund genommen und zwischen den Zähnen gezogen. Wenn ein leicht brennendes Gefühl im Hals entsteht, ist das Öl genau richtig. Dies denke ich, konnte jeder von uns bestätigen :-)
Anschließend ging es mit dem Bus in ungefähr 10 Minuten nach Selinunte, wo wir uns die Ausgrabungen und die Tempel C und E anschauten, die beeindruckend zwischen großen blühenden Wiesen hervorragten. Natürlich durfte hier das Gruppenbild nicht fehlen.
Gemütlich machten wir uns dann auf den Weg zu den Salinen von Trapani. Die Herstellung des Meeressalzes erfolgt hier durch natürliche Verdunstung. An den Salinen angekommen, ruft auch schon das Mittagessen. Als Vorspeise - wie könnte es anders sein - gab es Pasta mit dem für die Region typischen Pesto alla trapanese mit Tomaten, Mandeln, Knoblauch, Basilikum und Olivenöl. Als Hauptgang wurde frischer Fisch gereicht. Schmackhafte Mandarinen und Orangen gab es als Nachtisch. Wer wollte, konnte sich gleich noch ein Päckchen Meersalz für zu Hause mitnehmen, diese Gelegenheit muss man doch nutzen.
Nach 1h und erneuten zahlreichen Serpentinen erreichten wir Erice, ein kleiner Ort direkt auf einem Berg gelegen. Zusammen mit Desiree spazierten wir gemütlich durch die Gassen und hatten auch in einem kleinen Lädchen die Gelegenheit etwas Süßes für die Nerven zu kaufen oder einfach sich nur einen Espresso schmecken zu lassen.
Am späten Nachmittag ging es dann zurück zu einem letzten Abend im Agriturismo.

02.04.2018 Palermo und Cefalú

Am Morgen heißt es wieder Koffer packen, denn wir verlassen das Örtchen Castrelvetrano in Richtung Palermo. Dort angekommen führte uns Desiree in den Normannenpalast und darin in die berühmte Capella Palatina, die Hofkapelle in byzantinisch-arabisch-normannischen Stil erbaut. Besonders beeindruckend ist hier das kunstvolle Mosaik in der Kuppel der Kapelle.
Weiter ging der Rundgang außerdem in den Plenarsaal des Normannenpalasts, indem das Parlament zusammentrifft.
Gleich danach führt uns die Via Vittorio Emanuele, eine der ältesten Straßen von Palermo, zur Kathedrale Maria Santissima Assunta. Ein riesiges eindrucksvolles Bauwerk.
Die Mittagszeit ist erreicht und was könnte besser schmecken, als leckere gefüllte Arancini mit einem kleinen Gläschen Wein dazu, an frischer Luft.
Gestärkt können wir dann unseren Rundgang durch Palermo, vorbei am Brunnen "Fontana Pretoria", fortsetzen. Unser Chauffeur Rosario ist pünktlich zur Stelle und so springen wir schnell in den Bus und fahren einmal um das Teatro Massimo, das Opernhaus von Palermo, rundherum.
Eine Station erwartet uns heute noch, nämlich die Küstenstadt Cefalú. Bei Sonnenschein bummeln wir durch die direkt am Meer gelegene kleine Stadt und sehen die zahlreichen mutigen Touristen, die in das kühle Nass springen oder sich im Sand sonnen. Ein kleines Bisschen Freizeit gibt es nach dem Rundgang auch noch, vielleicht für ein echtes italienisches Eis? :-)
Ebenfalls direkt in der Nähe des Meeres liegt unser drittes Hotel auf dieser Reise, das "Eolian Milazzo". Und erneut ist auch dieses Hotel wieder ganz anders, als die zwei zuvor. Es besticht mit einer modernen, komfortablen Einrichtung und beim Essen gibt es einen wunderschönen Blick auf den beleuchteten Hafen von Milazzo.

03.04.2018 Montalbano Elicona und Taormina

Auch heute müssen wir wieder feststellen, wie gebirgig Sizilien doch ist. Nicht enden wollende kleine kurvige Straßen führen uns heute nach Montalbano Elicona, eine Gemeinde ca. 80 km von Messina entfernt. Heute ist nach Ostern für viele der erste Arbeitstag und so sieht man auch in diesem Örtchen noch nicht so viele Menschen. Ein Café hat aber schon geöffnet und so legen wir ein zweites kleines Frühstück ein, mit ein bisschen Gebäck und Kaffee.
Danach genießen wir die Ruhe und schlendern etwas durch die alten,verlassen scheinenden Gässchen. Langsam geht es zum Bus zurück und die geliebten Serpentinen hinab, leider stellt sich kurz bevor wir unten angekommen sind heraus, dass der untere Teil der Straße nicht befahrbar ist, d.h. wir drehen noch ein paar extra Kurven und zwar den Berg wieder hinauf. Etwas Zeit büßen wir dadurch ein, aber das uns erwartende Mittagessen auf einem Agriturismo entschädigt dies wieder. Nach Ricotta-Käse, eingelegten Oliven, Auberginen, Pilzen, Schinken und vielen anderen Leckereien sind wir fit für Taormina.
Taormina ist eine Stadt direkt auf einem Hügel gelegen und bietet einen fantastischen Blick auf das Ionische Meer. Bekannt ist es außerdem für sein griechisch-römisches Theater, in dem auch in der heutigen Zeit noch verschiedene Stücke aufgeführt werden. Wir genießen den Rundumblick und natürlich darf das ein oder andere Foto und Selfie nicht fehlen.
Die Zeit ist so schnell weg und ehe wir uns versehen bringt uns der Shuttlebus auch schon wieder zum Parkplatz zurück. Ein paar Minuten für ein Souvenir oder Eis gibt es vorher aber trotzdem noch.
Zurück in Milazzo angekommen fängt es langsam an dunkel zu werden und es ist wieder Zeit alle Sachen gut einzupacken, denn am nächsten Tag geht es zurück nach Giardini Naxos.

04.04.2018 Äolische Inseln

Auf dieser Reise sind wir schon geflogen und wir haben große Strecken mit dem Bus absolviert, fehlt nur noch das Schiff. Dies wartet heute am Hafen von Milazzo auf uns, denn heute geht es auf die Liparischen Inseln. Da der erste Teil der Schifffahrt durch lärmende Studenten sehr nervenaufreibend ist, sind wir sehr froh endlich wieder festen Boden unter den Füßen zu haben, als wir auf Lipari ankommen. Sie ist mit ca. 30 Quadratkilometern die größte Insel der Liparischen Inseln und auch die fruchtbarste.
Unser Bus für eine Inselrundfahrt steht schon bereit und es heißt wieder "kuscheln", denn unsere Gruppe ist etwas zu groß für den Bus ;-)
Wir fahren vorbei am Papstfelsen, der in seiner Form einem Papst sehr ähnlich sieht und machen dort einen kurzen Fotostopp. Weiter geht es an Acquacalda vorbei. In diesem Ort wurde Bimsstein und Obsidian abgebaut. Nach der Inselrundfahrt haben wir etwas Zeit zur freien Verfügung, bevor unsere Fähre noch zu einer zweiten Insel fährt, die wir uns heute näher anschauen wollen. Vulcano, die südlichste der Liparischen Inseln.
Wählen können wir zwischen einem Schwefelbad, einer Wanderung zum Vulkankrater oder auch etwas Entspannung in einer kleinen Bar mit einem kühlen Getränk. Ich bin sehr stolz, denn ca. die Hälfte der Gruppe lässt es sich nicht nehmen am Ende der Reise noch einmal richtig aktiv zu werden und wandert hoch zum Krater. Weiter oben steigt der Schwefelgeruch dann richtig in die Nase und wir sehen die entweichenden Schwefelwolken.
Am späten Nachmittag wartet unsere Fähre nach Milazzo auf uns, diesmal ohne laute Studenten. Eine Stunde brauchen wir, bis wir wieder in Giardini Naxos angekommen sind. Bei einem Abschiedstrunk stoßen wir mit Limoncello auf eine gelungene Reise mit unvergesslichen Erlebnissen an. Wie Desiree sagte, auf dieser Reise haben wir alles erlebt, was wir erleben konnten :-)

05.04.2018 Heimreise

Heute heißt es "Arrividerci Sicilia!", der Tag des Abschieds ist gekommen, aber nicht für immer, denn wie wir gesehen haben, gibt es auf dieser Insel noch viel zu entdecken, zu erleben und einmalige Fleckchen zum Entspannen und Urlaub machen.
So wie auf der Hinreise verlaufen die Flüge reibungslos, wenn es doch für die einen nach Leipzig etwas knapp geworden ist. Ich bin sehr beruhigt, dass alle von München ihren Anschlussflug bekommen haben, denn in Dresden erzählte man mir im Nachhinein, dass dies die erste Reise in diesem Jahr gewesen wäre, auf der wir auch am selben Tag von München weggekommen sind. Ob wahr oder nicht, liebe Gäste, es hat mich gefreut Sie auf dieser Reise begleiten zu dürfen und bedanke mich bei Ihnen, dass Sie mir zuletzt bei den schwierigen Zeiten des Online Check In´s beigestanden haben. Vielleicht trifft man sich ja mal wieder!
Ihre Maxi Goldbach

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