Reisebericht: Rundreise Sizilien und die Liparischen Inseln

09.05. – 16.05.2018, 8 oder 10 Tage Rundreise Taormina – Ätna – Syrakus – Villa Romana – Agrigent – Selinunte – Palermo – Madonie–Gebirge – Cefalù – Liparische Inseln – Nebrodi–Gebirge – Alcantara–Tal – Giardini Naxos


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Wir lernten Sizilien, die größte Insel im Mittelmeer, während einer großartigen Rundreise mit seiner tollen Landschaft, zahlreichen Ziturs-, Oliven- und Mandelplantagen, umgeben von blau glitzerndem Wasser und geprägt von antiker Geschichte, kennen.
Ein Reisebericht von
Juliane Schwarze

Mittwoch, 09.05.2018 – Flug nach Sizilien

Heute machten wir uns auf den Weg auf die größte Insel im Mittelmeer, Sizilien. Für die Gäste ab Dresden und ab Hamburg ging es sehr früh los. Im Münchener Flughafen trafen wir uns dann alle. Unsere Reisegruppe ist recht überschaubar, wir sind nur zu 11.
Der Flug verlief reibungslos, von München waren es nur noch 2 Stunden Flugzeit bis nach Catania, nur die Landung war etwas holprig. Nachdem wir unser Gepäck entgegen genommen hatten, trafen wir unsere örtliche Reiseleiterin, Pia. Wir fuhren dann gemeinsam zu unserem Hotel, dem Naxos Beach Resort, checkten ein und bezogen zunächst unsere Zimmer. Sie sind sehr ruhig gelegen, die Anlage ist unglaublich weitläufig und grün gestaltet. Am Nachmittag entschieden sich einige Gäste dafür, mit mir einen Spaziergang durch den Ort zu unternehmen. Wir schlenderten zum Hafen und sahen auf dem Weg wunderschöne bunte, blühende Blumen. Vom Hafen aus hatte man dann einen großartigen Blick auf Taormina.
Die restliche Zeit bis zum Abendessen verbrachte jeder individuell. Wir trafen uns dann also beim Abendessen wieder und waren verblüfft vom bloßen Anblick des Buffets. Alles war so schön angerichtet, es gab großartige Vorspeisen, tolle Hauptspeisen und fantastische Nachspeisen.
Wir saßen dann noch etwas zusammen, bis sich einige dafür entschieden, noch eine gemütliche Stunde in der Bar zu verbringen und sich andere müde auf die Zimmer zurück zogen.

Donnerstag, 10.05.2018 – Der majestätische Ätna und Syrakus

Nach einem ausgiebigen Frühstück und bepackt mit warmer Kleidung machten wir uns auf den Weg zu Europas höchstem Vulkan, dem Ätna. Bis auf eine Höhe von 1.923 Metern fuhren wir mit dem Bus. Dort stand dann die Entscheidung an, ob man mit der Seilbahn und dem Jeep nach ganz oben auf eine Höhe von 2.913 Metern fahren möchte oder nur mit der Seilbahn auf eine Höhe 2.504 Metern. Fast alle Gäste unserer Gruppe entschieden sich dafür, bis ganz nach oben zu fahren und dort mit dem Bergführer die Tour um den Krater zu unternehmen. Unten bestanden noch einige Zweifel, ob es sich wegen der Bewölkung lohnt, den Weg nach oben auf sich zu nehmen, doch diese erwiesen sich als unbegründet. Oben angekommen waren kaum noch Wolken da und wir hatten einen tollen Blick. Es ließen sich jede Menge schöne Fotos machen, es war atemberaubend und alle begeistert. Dieses fantastische Erlebnis ließ auch den Husten, den der Schwefel mit sich brachte, in den Hintergrund geraten. Dagegen haben sowieso Hustenbonbons Hilfe geleistet. Wir liefen einmal um den großen Krater und sahen aber auch die Nebenkrater. Die Dampfwolken, die aus dem schwarzen Gestein aufstiegen waren ebenfalls für alle sehr beeindruckend.
Anschließend fuhren wir von der Seilbahnstation nach Syrakus zur archäologischen Zone. Dort verbrachten wir eine kurze Mittagspause bevor die Besichtigung anstand. Wir sahen zum Beispiel das griechische Theater, den Altar des Hieron II und das so genannte Ohr des Dionysios.
Weiter ging es dann in die Altstadt Ortigia, wir spazierten durch die typisch italienischen Straßen. Wenn es auch gerade ziemlich voll war, genossen wir trotzdem das landestypische Flair. Weiterhin besichtigten wir den Dom. Dort fand gerade eine Hochzeit statt, typisch italienisch, sehr groß und prunkvoll gestaltet. An der Hafenpromenade spazierten wir dann zum Bus zurück und fuhren in unser Hotel. Wir genossen noch einmal das tolle, vielfältige und sehr schön angerichtete Buffet. Nach diesem erlebnisreichen Tag fielen alle erschöpft in die Betten.

Freitag, 11.05.2018 – Villa Romana del Casale in Piazza Armerina – Agrigent – Agriturismo

Wir starteten heute besonders früh in den Tag, wir hatten schließlich 500 km an diesem Tag zurück zu legen und gleich zwei UNESCO Weltkulturerbestätten zu besichtigen. Auf der Fahrt sahen wir viele verschiedenene Plantagen, wie Zitrusplantagen, Mandelplantagen, Avocadoplantagen, Olivenplantagen und viele mehr.
Wir fuhren zunächst nach Piazza Armerina, wo uns Pia durch die Villa Romana führte und wir zahlreiche, unglaublich gut erhaltene Mosaike in unterschiedlichen Räumen der Villa sahen. Sie spiegelten das Leben im römischen Sizilien wieder. Alles stammte noch aus dem III-IV. Jahrhundert nach Christus und wurde erst im 20. Jahrhundert wieder freigelegt.
Nach einer kurzen Pause, um ein Eis oder Souvenir zu kaufen, hatten wir wieder eine etwas längerer Fahrt vor uns. Unser Ziel war das Tal der Tempel, auch dort erhielten wir eine Führung von Pia. Zunächst machten wir aber eine Mittagspause in einer Bar auf dem Gelände.
Das Tal der Tempel gehört zu den bewundernswertesten Fundplätzen auf Sizilien und ist eine der bedeutensten antiken, griechischen Städte. Wir sahen etliche, gut erhaltene Überreste. Am besten erhalten ist der Concordiatempel, das war sehr beeindruckend. Es gab wunderbare Fotomotive und wir hatten auch einen tollen Blick bis zum Meer. All' das bei blauem Himmel, Sonnenschein und einer angenehmen Briese Wind.
Anschließend setzten wir unsere Fahrt in ein idyllisches Landhotel fort. Dort checkten wir ein, bezogen unsere Zimmer und genossen etwas Freizeit auf dem großen Gelände, einige Gäste trauten sich auch in den Pool.
Zum Abendessen erwartete uns heute tolles ein 4-Gang Menü, alles wurde frisch und lecker zubereitet. Einige ließen den Abend noch in der Bar ausklingen.

Samstag, 12.05.2018 – Ausflug nach Selinunte, zu den Salinen von Marsala und Erice

Wir starteten entspannt in den Tag, Abfahrt war ausnahmsweise erst um 9 Uhr. Schnell erreichten wir mit dem Bus die Ausgrabungen in Selinunte, wo wir von Pia eine Führung erhielten. Wir sahen verschiedene Überreste aus der alten griechischen Stadt, die in den letzen Jahren wieder freigelegt wurden. Einige Staßen und Kreuzungen der Stadt konnte man noch deutlich erkennen, sie haben tatsächlich bis heute überlebt.
Anschließend setzten wir unsere Fahrt fort, wir machten einen Fotostopp an den Salinen in Marsala. Dort wird Meersalz abgebaut, denn aufgrund des starken Windes und auch der Sonne eignet sich die Region besonders gut. Weiter ging es zu unserem heutigen Mittagessen, ganz in der Nähe, in ein Restaurant. Man konnte zwar deutlich das Temperament der Italiener spüren, dennoch schmeckte es sehr gut. Uns wurden verschiedenen Antipasti, Pasta, Fisch oder Fleisch und Mispel Früchte aufgetischt.
Wir setzten unsere Fahrt nach Erice fort, der kleine Bergort überzeugte mit seinen schmalen Gassen, die ein landeytpisches Flair verspühren ließen. Wir besichtigten den Dom, verkosteten kleine und wirklich leckere Gebäcke bei Maria Grammatico und liefen dann nach oben, von wo aus wir einen wunderbaren Ausblick hatten. Nach noch etwas Zeit, um einen Espresso zu trinken oder zu bummeln fuhren wir zurück zum Hotel, wo uns erneut ein leckeres Menü erwartete.

Sonntag, 13.05.2018 – Inselhauptstadt Palermo und Cefalù

Am heutigen Tag starten wir wieder früh, schließlich hatten wir 600 km Fahrt vor uns. Das erste Ziel war die Inselhauptstadt Palermo, dort besichtigten wir zunächst die Capella Palatina, welche UNESCO Weltkulturerbe ist. Die Besichtigung war sehr beeindruckend, besonders die zahlreichen Mosaike und Wandbemalungen.
Anschließend unternahmen wir einen Stadtrundgang und sahen dabei zum Beispiel auch die Kathedrale, Pia informierte uns über diese und wir konnten einen groben Einblick gewinnen. Es bestand dann noch etwas Freizeit, um über den Markt zu bummeln, in Geschäfte zu gehen oder gemütlich Mittag zu essen.
Weiter fuhren wir dann nach Cefalú, wo wir den Dom besichtigten und auch dort noch Zeit zur freien Verfügung hatten, um ein Eis zu essen oder die Aussicht auf das Meer zu genießen. Danach erwartete uns erneut eine längere Fahrt mit dem Bus. Wir fuhren nach Milazzo, checkten in unser neues Hotel ein und genossen anschließend ein tolles 3-Gang Abendessen. Danach teilten sich die Wege, man fiel erschöpft ins Bett oder ging noch auf einen Drink in eine Bar an der Promenade Milazzos.

Montag, 14.05.2018– Liparische Inseln – Inseln Lipari und Vulcano

Heute stand unser Ausflug zu den liparischen Inseln auf dem Plan. Mit einem Schiff ging es zuerst auf die Insel Lipari, eine schaukelige Angelegenheit. Dort angekommen, haben wir zuerst eine Inselrundfahrt unternommen, mit vielen tollen Fotostopps. Natürlich gab uns Pia währenddessen auch zahlreiche Informationen zur Insel.
Anschließend bestand noch etwas Freizeit, um Mittag zu essen, durch die kleinen Straßen zu bummeln oder den Blick auf das Meer zu genießen. Danach stand eine kurze Bootsfahrt nach Vulcano an. Dort gab es 3 Möglichkeiten zur Auswahl. Man konnte einerseits den Vulkan besteigen, das war ein tolles Erlebnis, obwohl der Aufstieg etwas anstrenged war. Wir wurden mit einer wirklich tollen Sicht belohnt. Es war atemberubend, den Schwefel aus der Erde heraus dampfen zu sehen, auch wenn es natürlich unangenehm riecht. Ich bin stolz auf alle, die sich der Herausforderung des Auftieges gestellt hatten. Andererseits konnte man auch die Möglichkeit nutzen, im Schwefelbad zu baden, dafür entschied sich allerdings niemand. Man bummelte einfach individuell über die Insel.
Am späten Nachmittag fuhren wir zurück und nahmen dann nach einer kurzen Verschnaufpause erneut ein leckeres 3-Gang Menü zu uns. Danach fiel man wieder erschöpft ins Bett oder ging noch auf einen Drink in eine Bar.

Dienstag, 15.05.2018 – Durch das Gebirge und das Alcantara–Tal nach Taormina

Nach dem Frühstück checkten wir wieder aus dem Hotel aus und fuhren durch die Nebrodischen Berge nach Montalbano Elicona. Gemeinsam mit Pia spazierten wir durch das kleine Dorf, leider begleitet von Nieselregen. Auf dem Weg zu unserem nächsten Ziel, einer Milchwirtschaft, fuhren wir durch die Hochebene von Argimusco und legten tolle Fotostopps ein. An der Milchwirtschafft angekommen, wurden wir zunächst über das Gelände geführt und wir erhielten Informationen zur Käseherstellung. Beim anschließenden, gemütlichen Mittagessen wurden viele leckere Antipasti aufgetischt und wir saßen gemütlich beisammen. Nach einem Espresso ging es dann weiter ins faszinierende Alcantara Tal, wo wir ebenfalls großartige Fotos machten.
Angekommen in Taormina spielte auch das Wetter wieder besser mit, der Regen hörte auf. Wir besichtigten dort das auf dem Felsen gelegene griechische Theater, welches noch fast vollständig erhalten ist. Wir genossen natürlich einen sehr schönen Ausblick, hinter den Wolken war auch der Ätna zu erkennen. Danach gab es noch ein Abschiedseis und es war möglich, die kleine Stadt auf eigene Faust zu erkunden und durch die Straßen zu bummeln.
Später fuhren wir ins Hotel und nahmen das Abendessen wieder von dem großartigen Buffet zu uns. Anschließend ließen einige Gäste den letzten Abend der Reise noch gemütlich in der Bar ausklingen.

Mittwoch, 16.05.2018 –Rückflug

Unsere Reise neigte sich dem Ende zu, nach einem letzten gemeinsamen Frühstück checkten wir mit vielen großartigen Erlebnissen im Gepäck aus dem Hotel aus. Leider konnten wir nicht alle gemeinsam zum Flughafen fahren. Unsere beiden Damen, die nach Hamburg flogen, wurden schon etwas eher abgeholt und zum Flughafen gefahren.
Die restliche Gruppe flog gemeinsam nach München, dort erwartete uns, im Gegensatz zum sonnigen Sizilien, Regenwetter. Es hieß nun Abschied nehmen von weiteren 5 Gästen. Zu fünft flogen wir dann noch weiter nach Dresden, wo wir am frühen Abend ankamen.
Ich möchte mich noch einmal bedanken. Es hat mir sehr große Freude bereitet, Sie auf dieser erlebnissreichen Reise begleitet zu haben. Sie waren wirklich eine tolle Gruppe. Alles Gute und Arrivederci!
Jule :)

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Kommentare zum Reisebericht

Das war wirklich eine mit tollen Eindrücken prall gefüllte, gut organisierte Reise mit einer ausgesprochen kleinen aber auch feinen Reisegruppe und einer sehr netten Reiseleitung. Dann vielleicht bis zum nächsten Mal!

Renate Scholz
31.05.2018

Erfahrene Gruppenreisende, Renate, sagte eigentlich schon alles.
Für mich war diese Art zu reisen ein Novum.
Siziliens gewaltige Geschichte, seine einzigartig brodelnden Naturschauspiele, waren zu erwarten.
Überraschend waren persönliche Eindrücke in der Gruppe.
Pia, mit schönem markantem griechisch römischen Profil, absolut pro, zwang einen mit ihrem charmanten Akzent ganz genau hinzuhören als sie uns ihre Heimat auf deutsch vorstellte. Sizilianischer Dialekt bei meinen Plaudereien mit ihr, ergaben eine Widerspiegelung zwischen Geschichte, historischen Bauten und der Bevölkerung.

Unser Fahrer, überraschte mich als er nach einer 600 km langen Tagesfahrt eine Polizeisperre kurz vor dem Hotel mit souveräner Gelassenheit umfuhr die dann durch Gassen führte, die nicht viel breiter waren als der Bus selbst. Eigentlich nichts was man sich als " italienischer Fahrstil" bei uns so vorstellt.

Die Gespräche mit den zwei Schwestern aus Kiel, den zwei Ladies aus dem Augsburger Raum, den zwei Ehepaaren und die allein reisende Dame aus Dresden waren eine Inspiration und anregende Freude.

Und Jule, Eberhardt Reiseleiterin, sofort erkennbar an Eberhardt Anorak und Rucksack, ihr "Büro" das sie überall mitschleppte. Anfangs fielen mir nur ihre Sommersprossen auf. Dann merkte man das sie die Fäden in der Hand hatte.
Sehr einfühlend, mit einem wunderbaren Lächeln, doch diskret, machte sie nicht nur ihre Arbeit, sie war auch immer für uns alle da. Selbst als das wilde Meer ihr kreidebleich im Gesicht stand und die anschließende Serpentinen Bergfahrt es bestimmt nicht besser machte, war sie bereit für das Album Fotos zu machen.
Eine junge, selbstbewusste Frau, verantwortungsbewusst, die mit den verschiedensten Menschen umgehen kann und einem wundervollen Charakter.

Michael von Werne
03.06.2018