Reisebericht: Rundreise auf der Sonneninsel Sizilien in Süd–Italien

12.10. – 21.10.2018, 8 Tage Italien–Flugreise Sizilien: Ätna – Taormina – Syrakus – Villa Romana in Piazza Armerina – Agrigent – Marsala – Erice – Palermo – Monreale – Cefalu – Madonie–Gebirge


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Sizilien (Sicilia) ist eine 25.711 km² größte Insel im Mittelmeer, die im Süd ­ Westen der "Stiefelspitze" Italiens liegt. Sie ist der Überrest einer Land­brücke, die früher Europa und Afrika verband.
Sizilien (Sicilia) ist eine 25.711 km² größte Insel im Mittelmeer, die im Süd ­ Westen der "Stiefelspitze" Italiens liegt. Sie ist der Überrest einer Land­brücke, die früher Europa und Afrika verband. Das markanteste geographische Merkmal der Insel ist der aktive Vulkan Ätna. Die Haupt­stadt ist Palermo. Weitere größere Städte sind Catania, Enna, Messina, Trapani und Syrakus.
Ein Reisebericht von
Steffi Zimmermann
Steffi Zimmermann

1.Tag, Freitag 12. Oktober 2018/ Anreise


Der Hauptteil der Gruppe Sizilien startete am zeitigen Morgen von Dresden aus mit dem Flugzeug nach München. Dort gesellte sich noch ein Gast zu uns und weiter ging´s zur größten Insel im Mittelmeer. Alle Flüge sind pünktlich und wir kommen wohlbehalten in Catania an. Hier wartet bereits Christiane, um uns ihre Insel zu zeigen. Sie lebt seit vielen Jahren in Palermo und das verspricht viele interessante Einblicke in das Leben der Menschen hier. Unser Fahrer Marco bringt uns
zu unserem Hotel nach Giardini Naxos ins Beach Resort. Eine tolle Anlage, so weitläufig, gepflegt und mit eigenem Zugang zum Meer. Rasch sind die Bungalows bezogen und dann geht es auf individuelle Entdeckungsreise. Leider setzte Nieselregen ein und wir beschränkten uns auf einen kleinen Einkaufsbummel und Café. Am Abend sitzen wir gemütlich im Restaurant und genießen die einheimischen Spezialitäten. Mit einem Gläschen Wein stoßen wir auf eine schöne gemeinsame Woche an. Dann verabschiedeten wir uns, morgen geht es zeitig los- oje, und das im Urlaub...

2.Tag, Samstag 13. Oktober 2018/ Der Ätna & Taormina


Bereits früh starteten wir mit Wolken verhangenen Himmel in Richtung Ätna, Europas mächtigsten Vulkan.
Seinen Namen erhielt der Ätna wahrscheinlich aus dem indogermanischen und bedeutet so viel wie "brennend". Die Sizilianer nennen den Ätna auch "Mongibello" was einfach "Berg" bedeutet.
Während der Fahrt erfahren wir viel über den 3369 m hohen Vulkan mit seinen Nebenkratern. Mit dem Bus geht es in vielen Serpentinen bis zu den Silvesterkratern.
Von da fuhren wir mit der Seilbahn bis zur 1. Bergstation auf 1800m Höhe.
Dort warteten bereits die Unimogs (28 Sitzer) und der Bergführer. Im rasanten Tempo fuhren wir über Lavageröll auf 2920m Höhe.
Bei einem Spaziergang ging die Gruppe am Krater entlang. Zwischendurch gab es Erklärungen und Fotostopps. Das Wetter meinte es mit 7°C gut mit uns. Trotz alledem brachte der Wind unsere Haare durcheinander.
Es war ein beeindruckendes Gefühl. Der Schnee glitzert und das dunkle Gestein bildet einen wunderschönen Kontrast. Wir werden sicher noch lange davon schwärmen!
Unser nächstes Ziel ist Taormia. Die Touristenhochburg befindet sich an der Ostküste Siziliens in einer wunderschönen Küstenlandschaft bei einer Höhe von 206m über dem Meeresspiegel.
Wir besuchen als erstes das Griechisch - Römische Theater. Von dessen Halbrund genossen wir einen schönen Blick in die Bucht von Naxos und auf den Ätna.
Zwischen dem Corso Umberto und dem antiken Theater liegt etwas tiefer am Hang der Stadtpark von Taormina. Wege, mit Mustern aus Kieselsteinen führen zwischen den Beeten durch, die von niedrigen Hecken aus Bougainvillea und Rosmarin begrenzt sind.
Baumarten aus aller Welt sind hier vertreten. Inmitten der üppigen, mediterranen Bepflanzung befinden sich kleine Tempel und Skulpturen sowie einige Ziegelbauten im viktorianischen Stil, die Florence Trevelyn zur Beobachtung von Vögeln bauen ließ.
Ein Kriegerdenkmal erinnert an die Gefallenen der beiden Weltkriege. Auch eine Allee aus Ölbäumen wurde zu Ehren der gefallenen Soldaten gepflanzt.
Danach bummelten wir durch die engen Gassen und genossen das Flair der Stadt.
Der Palazzo Corvaja (älteste Adelsfamilien der Stadt) zeigt Stilmerkmale der Sizilianischen Romanik, einer Mischung aus arabisch-byzantinisch-normannischen Stilelementen.
Das Kernstück des Palastes ist ein quadratischer Turm aus dem 11. Jahrhundert, hier befindet sich die Touristeninformation.
Etwa in der Mitte des Corso Umberto liegt die Piazza IX. Aprile, ein großer, zum Meer hin offener Platz. Hier steht außer der Kirche San Agostino ein weiteres Wahrzeichen Taorminas, der Torre dell'Orologio. Der Turm stammt ursprünglich aus dem 12. Jahrhundert und diente als Durchgangstor in die Vorstadt. Bei einer Restaurierung im 17. Jahrhundert wurde eine große Uhr angebrachte, die dem Turm seinen Namen gab.
Entlang am Meer ging es dann zurück ins Hotel.

3.Tag, Sonntag 14. Oktober/ Die römische Villa in Piazza Armerina= Villa Romana – Tal der Tempel = Agrigento– Agriturismo „Case di Latomie"


Als erster Höhepunkt des Tages stand die Villa Romana auf dem Programm. Die prachtvolle Villa - Wohnstätte und Jagdsitz, aus dem 3. und 4. JH. n. C., wurde für Kaiser Maximianus Herkulius gebaut und befindet sich heute noch in einem guten Zustand. Daher gehört sie zum Weltkulturerbe.
Ehemals 63 Räume beinhaltet die Villa - Wohnräume, Schlafzimmer, Gästezimmer, Kinderzimmer, Therme und die Räume der Dienerschaft. Gut konnte man sich vorstellen, wie das Leben damals war. 42 zum Teil gut erhaltene vielfarbige Fußböden aus mehr als 120 Mio. Mosaiksteinchen auf einer 3700qm großen Fläche. Die antiken Bodenmosaike, wie z. B. die "Sportmädchen", Jagdszenen und Tiermotive beeindruckte uns alle. Nach soviel Kultur fuhren wir zu einem landestypischen Restaurant zum Mittag. Dessert- Kaktusfeige- ungewohnt aber lecker??
Gut gesättigt setzten wir unsere Fahrt ins "Tal der Tempel" fort. Der Nieselregen macht es uns nicht gerade einfach. Mit Schirm und Regencape bewaffnet durchlaufen wir diesen prächtigen archäologische Park, bestehend aus acht Tempeln (und verschiedenen anderen Ruinen) die etwa zwischen 510 und 430 v. Chr. erbaut wurden.
Der Tempel der Hera, der Tempel der Concodia, der Tempel des Herakules, der Tempel des Olympischen Zeus, der Tempel von Castor und Pollux, der Tempel von Hephaestos, der Tempel von Demeter, und der Tempel des Asklepios (des Medizingottes).
Bis auf den Letzten, der sich am Ufer des Flusses Akragas befindet, liegen alle Tempel im selben felsigen Bereich südlich der heutigen Stadt Agrigent (es ist also eigentlich gar kein Tal!).
Dann ging unsere Fahrt weiter zu unserem neuen Hotel, das Agriturismo „Case di Latomie" nahe Castelvetrano. Nur 7 km vom Meer und dem Archäologischen Park von Selinunte entfernt, auf einem etwa 40 Hektar großen Gebiet mit jahrhundertealten Olivenbäumen und üppigen Zitronenhain, liegt das Landgut zwischen den tausendjährigen "Latomie", Steinbrüchen.
Herzlich wurden wir begrüßt und konnten unsere Zimmer beziehen. Bis zum Abendessen war es nicht mehr lange und so trafen wir uns alsbald wieder.
Davor gab es eine Verkostung des Hauptproduktes des Gutes - dem Olivenöl. Mehr als 7500 Olivenbäume gibt es hier. Zwischen der Ernte der Oliven (mit der Hand!!) und dem Pressen vergehen keine 24 Stunden- das macht es so besonders.
Dann gab es hausgemachte Nudeln mit Tomatensoße und Mandeln und dann Involtinis, gefüllte Schweinsröllchen, und ein leckeres Gebäck als Dessert. Was für ein Abschluss unseres Tages.

4.Tag, Montag, 15. Oktober 2018/ Ausflug Selinunte– Salinen in Marsala und Erice


Der Tag begannen wir mit einem kleinen Spaziergang über den Hof besichtigten den Pool, den ehemaligen Steinbruch mit dem 1000jährigen Olivenbaum (der noch Oliven trägt!) und das Tiergehege mit Gänsen, Enten, Pfauen, und Schafen.
Bei einem gemütlichen Frühstück mit Obst, Müsli, verschiedenes Brot und diverse Wurst und Käse stärkten wir uns für den Tag.
Dann tauchen wir wieder in die Geschichte ein- der archäologische Park von Selinunte ist unser erster Programmpunkt. Nach einer kurzen Fahrt erreichen wir den unscheinbaren Eingang und es bot sich uns ein beeindruckendes Bild: eine phantastische Ausgrabungsstelle mit Tempeln und einer Akropolis direkt am Meer. Hier kann man die Tempel nicht direkt Gottheiten zuordnen, es ist schwierig, weil nichts überliefert ist dazu, daher tragen die Tempel hier Buchstaben, also beginnen wir am Tempel E. Er wird der Hera zugeschrieben. Was wir vor uns sehen ist eine Rekonstruktion aus dem Ende der 50er Jahre des 20. Jahrhunderts, nicht unumstritten, aber für uns werden so Größe und Ausmaße erst richtig deutlich. Dann besuchen wir Tempel F und schließlich Tempel G-dem Zeus zugeschrieben. Er soll einer der größten Tempel der Antike gewesen sein und wurde wohl nie komplett fertiggestellt. Wie riesig er war erahnen wir an den Kapitellen, die am Boden liegen. WOW! Dann geht es zurück zum Bus denn die andere Ausgrabungsstätte direkt am Meer liegt doch etwas entfernt. Vom Parkplatz aus laufen wir an der Stadtmauer entlang, die noch gut erhalten ist und viel erzählen kann. Vorbei am Tempel C laufen wir durch antike Gassen und Überreste von Häusern, sogar mit Badewanne, Läden und Plätzen- eine ganze punische (so nannten die Römer die Karthager) Stadt wurde hier entdeckt und ausgegraben.
Dann geht unsere Reise weiter- die Salinen bei Trapani erwarten uns. Christiane erklärt uns, wie das Salz gewonnen wird. In mehreren Etappen (und Becken) verdunstet das Wasser und zurück bleibt die Salzkruste. Diese wird vorsichtig angestochen und dann abgetragen. Dies erfordert viel Aufmerksamkeit, damit man den Boden des Salzbeckens nicht zerstört. Heute ist vieles automatisiert und Maschinen erledigen das mühselige Abstechen, trotzdem ist der Mensch hier immer noch gefordert. Viele Zugvögel wie Flamingos, Kraniche oder Reiher nutzen die Salinen als Rastplatz. Ihr Tisch ist immer reichlich mit Fisch gedeckt, da diese sich in den Becken ansammeln. Nachdem wir uns mit Meersalz bevorratet haben geht unsere Fahrt weiter zum Mittagsimbiss in ein Agriturismo Baglio Fontanasalsa in Bisciano.
Hier werden wir bereits erwartet und mit einem besonderen Wasser begrüßt: Lorbeer, Minze und Zitrone ergeben eine tolle erfrischende Note. Zudem bekommen wir ein Ständchen klassisch auf der Gitarre begleitet- was wollen wir mehr. Auf unseren Tischen dann eine weitere Überraschung: 3 kleine Becher stehen hier zur Verkostung bereit: das hauseigene Olivenöl. Da lernten wir gleich, wie man richtig Olivenöl probiert. Dazu frisches Brot und dann die Vorspeisen: Oliven, Salate, eine Art Couscous mit Minze, war das wieder lecker! Bei der obligatorischen Pasta-Vorspeise hatten wir den direkten Vergleich zu gestern Abend und auch die Involtinis waren ähnlich- und auch super lecker. Wieder gab es einige Lieder, mit der Gitarre begleitet und dann setzten wir unsere Fahrt fort. Erice ist nun unser Ziel.
Auf dem Monte Erice in 750 Metern Höhe liegt der Ort. Durch die Porta Trapani betreten wir die Stadt und besuchen als erstes den Dom. Die Chiesa Madre S. Maria dell' Assunta, wie sie korrekt heißt wurde restauriert und zeigt sich heute in voller Pracht. Wir staunen über die feine, fast ziselierte Marmordecke und die Ausstattung im Innern, dann spazieren wir durch die Gassen der Stadt. Bei Maria Grammatico stoppen wir und müssen selbstverständlich ihr berühmtes Mandelgebäck probieren. Am Rathaus vorbei geht es dann zu einem Aussichtspunkt am Castello di Venere, der Burg aus dem 13. Jahrhundert. Ein Straßenkünstler begeistert uns mit seinem Charme. Am späten Nachmittag fahren wir zurück in unser Agriturismo. Hier erwartet uns eine Meeresfrucht ganz besonderer Art zum Abendessen - frischer Oktopus.
Das Maskottchen „Murpy" (der Hund mit dem Wägelchen) des Gutes bringt uns zu den Quartieren. Wieder müssen wir Koffer packen, denn es geht zum nächsten Hotel nach Milazzo, unterhalb des Castello di Milazzo, an der Nordküste.

5.Tag, 16. Oktober 2018 Dienstag –Palermo & Cefalu– Milazzo


Unsere Reise durch Sizilien führt uns in die Hauptstadt und an die Nordküste der Insel. Wir fahren an den Obelisken vorbei, Mahnmale für die von der Mafia ermordeten Richter und hoch über der Attentatsstelle prangt groß "No Mafia". Ein Hoffnungszeichen. Dann grüßt bereits der Monte Pellegrino und erstaunlich gut kommen wir in Palermo voran.
Zuerst besuchen wir die Kathedrale Maria Santissima Assunta (heiligste in den Himmel aufgenommene Maria) und auch hier erfahren wir viel über den Bau. Der jetzige Bau wurde 1184/1185 im normannisch-arabischen Stil errichtet und erfuhr im Lauf der Jahrhunderte mehrere Umbauten. Im Inneren dann überraschte ein Meridian mit Tierkreiszeichen. Immer 13 Uhr fällt ein Sonnenstrahl durch einen Spalt in der Kuppel genau auf das Zeichen, das gerade aktuell ist. Christiane erzählt uns von der heiligen Rosalia, deren Schrein hier das wichtigste Ziel vieler Sizilianer ist. Interessant dann auch der Schrein für den Pater, der sich um Kinder und Jugendliche kümmerte, damit sie nicht in die Szene der Mafia abrutschten. Daher wurde er von der Mafia ermordet. Für Deutschland hat die Kathedrale eine besonderer Bedeutung, hier befinden sich die Gräber der Stauferkaiser Heinrich VI., Friedrich II. und Königin Konstanze von Sizilien.
Im Anschluß spazieren wir weiter zur Capella Palatina, unter den Einheimischen auch Palazzo dei Normanni bekannt und gehört zu den berühmtesten Sehenswürdigkeiten der sizilianischen Hauptstadt. Da im Normannenpalast auch das Parlament untergebracht ist, müssen wir durch eine Sicherheitskontrolle und konnten jedoch ohne Wartezeiten gleich die Capella betreten. Was für ein Glanz! Christiane erzählte uns zu den Mosaiken, wie sie ringsumher die Szenen der Bibel darstellten, auch die arabischen Spuren sind noch sichtbar, die Mosaiken im Fußboden zum Beispiel oder an den Wänden. Hier entstanden viele wunderschöne Fotos als Erinnerung.
Nach einer kleinen Pause ging es weiter durch Palermo. Am Rathaus stoppen wir kurz und können den sogenannten Schambrunnen sehen. Der war eigentlich für eine große Villa erbaut worden, deren Besitzer sich den dann aber doch nicht leisten konnte. So kaufte die Stadt diesen Brunnen und man sagt, dass daher der Name käme- eine Schande- es gäbe wichtigere Dinge in der Stadt, für die das Geld fehle, andere sagen, dass die Nonnen im gegenüberliegenden Kloster immer auf den Brunnen schauen mussten, der ja mit vielen unbekleideten Figuren geschmückt ist- nun ja. An der Quattro Canti (4 Ecken) genannten Kreuzung treffen sich die zwei Verkehrsachsen Corso Vittorio Emanuele und Via Maqueda, der Platz ist voller barocker Architektur.Vom Teatro del Sole (so wird der Platz genannt, weil immer Sonne auf eine der 4 Ecken scheint) ging es weiter zum Teatro Massimo. Die drittgrößte Oper in Europa und die Größte Italiens. Von hier aus konnte jeder individuell die Stadt erkunden und eine Kleinigkeit essen, dann trafen wir uns wieder und fuhren weiter nach Cefalu.
Durch das Gebirge und an der Küstenstraße entlang- wir genossen die Fahrt nach Cefalu besonders. Kurz davor gab es einen Fotostopp. Am Leuchtturm stiegen wir zur Stadtbesichtigung aus.
Unser Rundgang führte uns zum Lavatoio medievale, einen öffentlichen Waschplatz aus dem Mittelalter direkt am Hafen.
Eine weitere Sehenswürdigkeit ist der Dom San Salvatore an der Piazza Duomo. Er wurde unter dem Patronat von Roger II. im Jahr 1131 begonnen. Die Weihe der Kirche erfolgte erst 1267. Die dreischiffige Säulenbasilika zeigt Stilmerkmale der arabisch-byzantinisch-normannischen Kunst. Zwei wuchtige Glockentürme flankieren die Fassade. Im Inneren ist der Dom mit aufwändigen Goldmosaiken ausgestattet.
Leider gab es keine Möglichkeit zur Innenbesichtigung, denn alles war mit weißen Rosen geschmückt und ein Liebespaar wurde soeben getraut.
In der freien Zeit kann jeder noch etwas durch die kleinen Gässchen bummeln, Mitbringsel kaufen oder noch einmal leckeres Gelati genießen.
Unser Fahrer Mauricio brachte uns da sicher nach Milazzo und wir genossen unterwegs wieder die Küstenstraßen und die Berge hier.

6.Tag, Mittwoch 17. Oktober 2018/ Ausflug zu den Äolischen Inseln

(Lipari und Vulcano)


Nach einem leckeren Frühstück starteten wir mit unserem Bus zum Anleger der Boote zu den Inseln (das Archipel umfasst sieben Inseln: Lipari, Vulcano, Stromboli, Panarea, Salina, Filicudi und Alicudi).
Hier ist nach dem Mythos der griechische Gott Äol zu Hause. Der Beherrscher der Winde wurde der Legende nach auf Vulcano geboren und lebte auf Stromboli, der mythischen Insel Aiolia.
Auf seinen Irrfahrten erreichte Odysseus das sagenhafte Eiland und wurde von Äol freundlich aufgenommen, der ihm zum Abschied einen Sack schenkte, in dem widrige Winde eingeschlossen waren. Kurz vor der Ankunft in der Heimat öffneten Odysseus´Gefährten heimlich den mysteriösen Ledersack, in dem sie Gold vermuteten. Dabei wurden gefährliche Sturmwinde entfesselt, die das Schiff zurück zur Insel des Windgottes trieben. Der zürnte dem undankbaren Gast und wies ihn ab, als Odysseus erneut um Hilfe bat.
Sturmwinde beherrschen auch heute noch vor allem in den Wintermonaten die Liparischen Inseln, die zum Andenken an den antiken Herrscher auch die Äolischen Inseln genannt werden - dann hat Äol seine Heimat fest im Griff und jeder Versuch einer Annäherung wird zum Abenteuer!
Nach einer herrlichen und ruhigen Schifffahrt kamen wir vorerst auf der 39 Km² großen Insel Lipari an. Die Insel erkundeten wir auf einer 33 km langen Rundfahrt mit einem einheimischen Minibus. Die Ostküste bietet die Einzigen vom Land aus erreichbaren Strände, die Westseite der Insel ist dagegen schroffer. Unterwegs legten wir einige Fotostopps ein, wir sahen unter anderem die Inseln Vulcano und leider im Dunst auch Stromboli. Wie ein Kegel ragt der Stromboli, der aktivste Vulkan Europas, aus dem Meer. Der sogenannte „Leuchtturm des Mittelmeers" bricht immerhin vier- bis sechsmal pro Stunde aus. Der kleine Stromboli ist deshalb so aktiv, weil er wie die anderen Äolischen Inseln genau über einer sogenannten Subduktionslinie liegt. Hier schiebt sich die afrikanische Festlandplatte unter die eurasische und sorgt dabei für vulkanische Aktivität. Gegen Mittag fuhren wir von der Insel Lipari auf die Nachbarinsel Vulcano rüber. Vulcano ist bekannt als Badeinsel, wo es neben Klippen sogar Sand gibt und heiße Fumarolen, die nicht nur an einigen Stellen das Meerwasser aufheizen, sondern mit einem Heißwasser- und Fangobecken einen frei zugänglichen Thermalbetrieb möglich machen.
Übrigens führt zum Hauptkrater der Insel ein gekennzeichneter Wanderweg. Fahnen beißenden Schwefelrauchs zeigen an, dass er zwar ruht, aber im Inneren ein noch aktiver Vulkan ist, der wieder ausbrechen kann, wie es zuletzt 1888 geschah.
Die Freizeit verbrachten wir am „Schwarzen Sandstrand, im wohltuenden Schwefeldampfbad (hilft bei Rheuma, Arthrose und Hautkrankheiten) oder labten uns an einheimischen Spezialitäten.
Im Jahre 1949 war Vulcano, ebenso wie Stromboli, Schauplatz für einen Kinofilm. Nach dem der Regisseur Roberto Rossellini für seinen Film "Stromboli" die Rolle der Hauptdarstellerin an Ingrid Bergmann vergab, suchte sich die italienische Schauspielerin Anna Magnani einen neuen Regisseur (William Dieterle) und drehte mit ihm "Vulcano". Während der Dreharbeiten entbrannte auf den beiden Vulkanen ein feuriges Duell der Diven um Liebe, Ruhm und Schönheit.
So gestärkt ging es am Nachmittag mit dem Schiff über die Grotte nach Milazzo zurück - auch diesmal ist die Fahrt sehr angenehm und ruhig.
Ein zwar langer, aber sehr erlebnisreicher Tag ging nun zu Ende...

7.Tag, Donnerstag 18. Oktober 2018/ Ausflug ins Gebirge –Montalbano – Agriturismo „Borgo San Nicolao– Gardini Naxos


Heute nehmen wir Abschied von der Nordküste, unsere Reise führt uns durch das Nebrodi Gebirge zurück nach Giardini Naxos. Unser erstes Ziel dann heißt Montalbano Elicona. Einst eines der schönsten Dörfer Siziliens wird es heute zunehmend ruhiger im Ort. Viele ziehen weg, es fehlt an Arbeit und Perspektiven für junge Leute. In einem Cafe genießen wir erst einmal einen leckeren Espresso, dann geht es weiter. Leider wird das Castell gerade gebaut, so können wir es nicht besuchen, nutzen aber die Zeit für einen Spaziergang durch den Ort. Auf den Straßen sind zum Teil Ornamente aufgemalt und Christiane erzählt uns, dass das quasi Vorlagen sind für die Blumenteppiche, die einmal im Jahr ausgelegt werden. Dann geht es weiter und Mauricio fährt uns sicher durch das Nebrodi-Gebirge mit seinen engen Serpentinen. Auf der Hochebene von Argimusco konnten wir den Megaliten (riesige Steingebilde) leider nur im Nebel erahnen.
Mittagsstopp im Agriturismo Borgo San Nicolao wartete der Besitzer bereits auf uns. Der Bauernhof befindet sich in der Provinz Catania, eingebettet in drei Schutzgebieten: den Etna Park, den Nebrodi Park und den Alcantara River Park. Während eines kleinen Rundgangs über den Hof begegneten wir Hühnern, Pfauen, Pferden und natürlich die Traubenpresse. Weiter ging es zur Käserei und er erzählte uns, wie die Käselaibe gekennzeichnet sind, damit sie zum jeweiligen Hof zurückverfolgt werden können. In der umfunktionierten Kirche wartete dann ein leckeres Picknick auf uns. Wir probierten uns durch Käse, Schinken, Oliven, Auberginen...mit einem Glas Wein rundeten wir das ganze ab und so gestärkt verabschiedeten wir uns von ihm und fuhren durch das Alcantara Tal, kurzer Fotostopp an der imposanten Schlucht, nach Giardini Naxos. Diesmal bezogen wir unsere Zimmer im Hotel.

8.Tag, Freitag 19. Oktober 2018/ Catania & Syrakusa (Fakultativer Ausflug)


Nach einem reichhaltigen Frühstück konnte der Tag beginnen. Als erstes fuhren wir nach Catania.
Catania, auch die "schwarze Stadt" genannt, gilt als Wirtschaftszentrum Siziliens.
Auf dem Domplatz begegneten wir dem Wahrzeichen der Stadt - der Fontana dell Èlefante (Elefantenbrunnen) - mit dem kleinen Elefanten aus Lavagestein.
Danach ging es zum Fischmarkt. Die Händler waren sehr aufgeschlossen und standen uns gern als Fotomodell zur Verfügung.
Was gab es alles zu sehen....... Thunfisch, Schwertfisch, Glasaal, Moräne. Man schätzt, dass es im Mittelmeer aktuell rund 60 Arten gibt, die von wirtschaftlichem Interesse sind, doch in den Fischgeschäften und den Fischtheken der Supermärkte werden davon nur rund 20 angeboten.
Aber auch die Fleisch-, Käse- oder Obstangebote überraschte alle.
In der Freizeit besichtigten wir die Kathedrale von Catania (leider nur außen!), das Gymnasium, das Collegiata, das Bellinidenkmal, den Palazzo Biscari oder bummelten einfach durch die Geschäfte.
Nächstes Ziel war Ortygia, einer kleinen Insel vor der Ostküste Siziliens, die das historische Zentrum der Stadt Syrakus bildet und nur durch einige wenige Meter breite Durchfahrt vom Festland getrennt ist. Die Altstadt wurde im Jahr 2005 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt.
Bei einem Rundgang und sehen die Reste des Athena Tempels an, die Fonte Aretusa - welche in einen Fischteich sprudelt und mit Papyrus bepflanzt ist, die Kathedrale Santa Maria delle Colonne. Der Bau inkorporiert große Teile eines antiken, der Athene geweihten Tempels.
Seit dem 7. Jahrhundert wurde unter dem Bischof Zosimo der Umbau zur Kirche, zunächst im byzantinischen Stil, vorangetrieben. Nach den Umbauten und Erweiterungen der folgenden Jahrhunderte bietet die Kathedrale heute ein in dieser Form einzigartiges architektonisches Mischbild.
Neben erkennbar gebliebenen Teilen des antiken Tempels sind Elemente der byzantinischen Baukunst, der normannischen Romanik und des sizilianischen Barocks in ihr vereint.
In der Freizeit flanierten wir mit einem Celato in der Hand durch die wunderschöne Altstadt aus weißem Kalkstein und unvergleichliches Flair.
In der Archäologischen Zone besichtigen wir unter anderem das griechische Theater.
Auf dem Weg dorthin findet man links des Weges den riesigen Opferaltar Hieron II.: Er geht auf das 3. Jahrhundert v.Chr. zurück. Er soll nach griechischen Maßen die Größe eines Stadions haben und war wahrscheinlich Zeus Eleutherios (der Befreier) geweiht.
Übriggeblieben ist nur die Basis des Altars, der obere Teil wurde entfernt, als man Baumaterial für die spanischen Befestigungsanlagen der Stadt benötigt.
Mit seinen 138 m an Durchmesser ist das Theater in Sizilien und allgemein in der griechischen Welt das größte antike Theater, das uns überliefert ist. Errichtet im 5. Jahrhundert v.Chr. aus dem lokalen Kalkstein in der typischen Hanglage, im 3. noch erweitert und später unter den Römern leicht verändert.
Der ehemalige Steinbruch ist gleich nebenan, heute ein Naturparadies mit Orangenbäumen und vielen anderen Pflanzenarten und wird deshalb auf Italienisch die „Latomie del paradiso" genannt.
Es beherbergte das "Ohr des Tyrannen" - eine 65 m lange und 23 m hohe Grotte.
Die Akustik hier ist einmalig. Über die neue Autobahn ging es dann zurück nach Giardini Naxos, allerdings ist sie so holperig, dass man meinte, sie müsse gleich wieder repariert werden. Nun ja. Ein leckeres Abend- Buffett entschädigte dann und ließ den Tag mit vielen Genüssen gemütlich ausklingen.

9.Tag, 20. Oktober 2018, Freizeit


Ausschlafen war heute angesagt- den ganzen Vormittag hatten wir frei und konnten ihn nach Belieben gestalten. Also trudelten wir erst spät beim Frühstück ein und manch einer ging noch einmal baden oder im Ort spazieren.
Giardini-Naxos liegt an der Stelle des antiken Naxos und war die erste griechische Kolonie auf Sizilien. Sie wurde 735 v. Chr. von Bewohnern der Stadt Chalkis gegründet. Heute ist der Ort von Tourismus geprägt und ein Badeort.
Herrlicher Sandstrand, eine Promenade mit unzählige Restaurants locken die Gäste an.
Ein Teil unserer Gruppe fuhr mit dem hoteleigenen Shuttle und erkundete Taormina auf eigene Faust. Sogar Goethe, die Kaiserin Sissi, Wilhelm II., Greta Gabor, Elisabeth Taylor, Richard Strauss, Thomas Mann etc. faszinierte die malerische Landschaft und das milde Klima. Noch einmal spazierten wir in den historischen Gassen, besuchten den Dom San Nicolo mit dem Brunnen, das Odeon, die Kirche San Giuseppe und mit einem letzten Foto von der Terasse auf den Ätna und den Golf von Giardini-Naxos und die kleine Insel Isola Bella nahmen wir Abschied: „Addio".

10. Tag, 21. Oktober 2018/ Heimflug


Mittags starteten wir mit unserem Bus vom Hotel Naxos Beach Resort zum Flughafen Cortina.
Ein letzter Gruß zum aktivsten und mit rund 3323 Meter über dem Meeresspiegel auch den höchsten Vulkan Europas. Am 21. Juni 2013 hat die UNESCO den Ätna in die Liste des Weltnaturerbes aufgenommen.
Unser Rückflug, mit Zwischenstopp in Frankfurt am Main, klappte ohne Probleme.
Leider war am Flughafen Dresden Klotzsche der Urlaub zu Ende und schöne, erlebnisreiche Tage lagen hinter uns.
Ein dickes „Danke" an Christiane (unsere RL), an Mauricio (unseren Fahrer) und natürlich an die Gruppe, Sie waren ein super Team!
Ich bin gespannt auf welcher Reise wir Sie wieder begrüßen können.
Auf Wiedersehen!
Ihre Steffi Zimmermann

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