Reisebericht: Rundreise Sizilien und die Liparischen Inseln

05.09. – 12.09.2022, 8 oder 10 Tage Rundreise Taormina – Ätna – Syrakus – Villa Romana – Agrigent – Selinunte – Palermo – Madonie–Gebirge – Cefalù – Liparische Inseln – Nebrodi–Gebirge – Alcantara–Tal – Giardini Naxos


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Anreise – Die Gäste reisten zu großem Teil vom Flughafen Dresden an, andere direkt vom Flughafen Frankfurt. Hier hatten wir den Treffpunkt um 12:30 Uhr direkt am Gate – wo ich als Reisebegleitung die Gruppe übernommen habe. Die ursprünglich geplante Reisebegleitung, die auch aus Dresden fliegen sollte, war leider erkrankt und so habe ich die Reise kurzfristig übernommen.


Die Gäste habe ich vorab darüber informiert und es hat alles geklappt. Alle Gäste waren pünktlich da und vor allem voller Erwartung und Neugier auf die größte Insel in Europas und auch auf die Liparischen - Äolischen Inseln.
Ein Reisebericht von
Marieta Beck
Marieta Beck

Montag – 5.9.2022 – Anreise nach Flughafen Catania – Unterkunft Hotel Antares in Letojani und erste Informationen

Wir sind pünktlich geflogen und am Flughafen in Catania erwartete uns schon die örtliche Reiseleiterin Christiane. Ab hier begann die Erkundung der wunderschönen Insel bei strahlender Sonne und wolkenfreien Himmel.
Im Hotel Antares in Letojani, unweit von Taormina bezogen wir die Zimmer und gleich von der Terrasse genossen wir von der Anhöhe die wunderbare Ausblicke aufs Meer und die umliegenden Berge. Hier trafen wir auch die Gäste, die vorher selbständig ins Hotel angereist waren.

Christiane informierte uns über den Ablauf des nächsten Tages und über die Umgebung, die wir bereits vom Bus sehen konnten. Erstes Kennenlernen der Gäste bei gemeinsamen Abendessen im Hotel. Wir hatten die „Logenplätze“ im Eck des Restaurants mit einer fantastischen Aussicht auf das Meer und die Bucht.
Das Abendessen von Büffet war vielfältig, für jeden Geschmack etwas dabei und dann die köstlichen Früchte, Desserts und Eis. Einige Gäste machten anschließend einen kleinen Spaziergang ans Meer
in Letojani, nur ca. zehn Minuten zu Fuß vom Hotel entfernt, einige nahmen noch einen Drink auf der Terrasse.


Dienstag – 6.9.2022 – ÄTNA und SYRAKUS

Das Besteigen von Ätna (ital. Etna) ist sicher einer der „Höhepunkte“ der Sizilienreise und schon am den ersten Tag ging es also hoch hinauf... auf den Ätna, der mit ca. 3.357 Metern über dem Meeresspiegel der höchste aktive Vulkan Europas ist.
Start um 8:00 Uhr, erst über die Autobahn und den Ort Zafferana Etnea die Serpentinen hoch. Eine wunderbar ausgebaute Straße lässt dennoch rechts und links erahnen, wie die Lavaströme der Ätna hinunter flossen und bizarre Formationen kreiert haben. Wir machten einen Fotostop, um den Ätna noch von der Anhöhe zu sehen.
Unsere Reiseleiterin Christiane erklärte uns ausführlich die Historie der Vulkantätigkeit des Giganten und was es für die Menschen, die hier leben bedeutet. Am 11. Juli 1669 wurden durch Ausbrüche große Teile Catanias und der Region zerstört. Ab Januar 2021 werden wiederholend Ausbrüche verzeichnet. Dennoch haben die Sizilianer diese Gebiete nicht verlassen und leben mit dieser Gefahr friedlich in Ihrer Heimat.
Es wurde uns auch die Flora und Fauna in dem Gebiet unter dem Ätna erklärt und wir bestaunten die üppige Natur, bevor dann die schwarze Magmamasse alles Grüne verdrängt.
Wir erreichten die Station „Rifugio Sapienza“ und teilten uns in zwei Gruppen. Eine Gruppe von elf Personen wollte trotz der langen Schlange vor der Seilbahnstation auf bis zu 2.750 Meter Höhe. Die anderen Teilnehmer beschlossen die zwei untenliegenden Krater "Crateri Silvestri" zu umrunden.
Ich ging mit der Gruppe in der Seilbahn und anschließend mit den Allradbussen bis auf 2.750 Meter Höhe hoch. Alleine die Fahrt mit Seilbahn und dann die Auffahrt mit den Bussen eröffnete die gigantische Breite und Höhe des Ätna. Zwischen den schwarzen Gestein leuchten nun doch plötzlich gelbgrüne Pflanzen, bis dann keine Pflanze eine Chance hat.
Oben empfingen uns die Bergführer, die uns durch das Geröll höher zu Aussichtspunkten führten. Die Erklärungen in Englisch oder Italienisch sind durch mehrere Gruppen etwas wenig verständlich gewesen, aber die Ausblicke haben uns entschädigt. Wolkenfreier Himmel, der Ätna zeigte sich in voller Schönheit – nur die weißen Dämpfe pafften ruhig vor sich hin. Kein Wind, Sonne pur, unsere Jacken konnten wir bald wieder ablegen.

SYRAKUS
Jetzt machten wir uns auf den Weg nach Syrakus – die Autobahn Richtung Catania bis auf Südspitze der dreieckigen Insel. Syrakus oder Italienisch Siracusa. Syrakus zählt heute ca. 120.000 Einwohner und der historische Kern der Stadt liegt auf der Insel Ortygia (ital. Ortigia). In der Antike war Syrakus mehrere Jahrhunderte die größte und mächtigste Stadt Siziliens.

Wir starteten unseren Rundgang im Archäologischen Park Neapolis. Ein Steinbruch, in dem Sklaven und Kriegsgefangene unter schwersten Bedingungen arbeiteten.
In der Grotte „Ohr des Dionysios“ haben unsere zwei Damen den Klang getestet und in einem wunderbaren Duo das „Ohr“ richtig klingen lassen.
Dann stiegen wir hinauf in das Gelände vom Griechischen Theater (Teatro Greco), das aus dem 5. Jh. vor Christus stammte. Mit einem Durchmesser von ca. 140 m. eines der größten griechischen Theater. Die 67 Zuschauerränge wurden zu großem Teil direkt in der Stein gehauen. Ein Meisterwerk der Architektur. Aktuell war ein Teil der Zuschauerränge mit Bänken aus weißen Holz überbaut, um die Steine zu schützen und bequemer zu sitzen bei den im Sommer stattfindenden Veranstaltungen.

Dann fuhren wir auf die Insel Ortygia (Isola die Ortigia) in den historischen Kern der Stadt. Christiane führte uns durch die historische Stadt und dank mobiler Audiotechnik konnten wir schon unterwegs über die bewegte Geschichte der antiken Stadt viel erfahren.
Entlang am Meer begegneten wir schon den „Archimedes“, dessen Statue etwas unscheinbar ausgefallen ist, auch wenn er als Mathematiker und Physiker so bedeutsame Konstruktionen und Berechnungen erfunden hat. Archimedes ist in Syrakus um 287 v. Chr. geboren, hat später in der Stadt gelebt und ist 212 v. Ch. in Syrakus gestorben. So „störten wir nicht seine Kreise“ und ziehen weiter durch die historische Stadt. Am Appolotempel, Fontana de Diana zu der Kathedrale von Syrakus Santa Maria delle Colonne (Il Duomo), die im 7 Jh. um den griechischen Athena-Tempel herumgebaut wurde. Ein wunderschöner Platz der zu Verweilen einlädt, nur die Zeit war zu knapp.
Wir betraten den Dom und verweilten endlich im Schatten und Kühle. Christiane erzählt uns die Geschichte der heiligen Lucia, der Patronin der Kirche.
Wir beendeten die Stadttour bei der sagenumwobenen Arethusa Quelle (Fonte Aretusa) mit Papyrus Pflanzen und trödelten langsam durch die Stadt Richtung Bus. Diese wunderbare Stadt hätten wir noch stundenlang erkunden können, die prachtvolle Bauten und viele kleine Sträßchen entdecken oder im Café sitzen....aber der Tag ging bald zu Ende und es warteten auf uns noch ca. 1,5 Stunden Rückfahrt ins Hotel Antares, wo wir wieder uns am Abendbüffet stärkten.
Ein Tag voller Erlebnisse – vom Ätna, den höchsten Vulkan Siziliens bis zu südlichsten Spitze der Insel - Syrakus – Kontrastprogramm vom Feinsten – und dass alles bei Sonnenschein pur – und um die 35 Grad....


Mittwoch – 7.9.2022 – Piazza Armerina – VILLA ROMANA del CASALE – AGRIGENTO

Heute fuhren wir westlich in das Innere der Insel Richtung Piazza Armerina, um die Villa Romana del Casale zu besichtigen.
Nach dem Frühstück ab 7:00 Uhr verließen wir unser erstes Hotel Antares und so galt es, Koffer einzuladen, um weiter die Insel zu erkunden.
Hurra – wir konnten nun doch einen größeren Bus bekommen und der Bus-Kühlschrank wird heute mit Wasser gefüllt. Um 8:00 Uhr fahren wir los – eine ziemliche Erleichterung für Alle.
Heute sollte es etwas gemütlicher zugehen und so machten wir kurz vor Piazza Armerina einen Kaffee-Stop, bevor wir wieder in die Historie eintauchten.
Die römische Villa Romana del Casale, die in der Liste der Unesco Weltkulturbe eingetragen ist, wurde im 4. Jh n. Chr. errichtet. Durch einen Erdrutsch wurde die Villa, samt der wunderschönen Mosaiken, Bäder und Sportstätten unter dem Schlam und Erdmasse begraben.
Erst im 20. Jahrhundert wurde dieser architektonische Schatz entdeckt und ab 1950 wurden die Gebäude und die wertvollen Mosaike nach und nach freigelegt. Über 3.500 qm Mosaike wurden vom Schlamm befreit, so das ein wesentlicher Teil komplett erhalten blieb. Wer dieses als Jagdschloss errichten ließ und bewohnt hat ist bis heute nicht eindeutig geklärt. Ob es dem Kaiser Maximianus Herculius gehörte oder einem reichen Politiker oder Geschäftmann rätseln noch die Historiker.
Vor dem Eingang sahen wir schon den Teil der Thermen – Caldarien – das Thermalbad, das Tepidarium – Wärmeraum, Tepidarium – Kaltwasserbecken, und einige Sporträume. Im Innenraum ein Eingangsbereich mit Atrium und Garten. Die Innenräume mit den Mosaiken wurden über Korridore von oben betrachtet. Mehr als 45 Räume mit Mosaiken mit Jagdmotiven und diversen Szenen zeugen vom Leben, Feiern, Jagen, aber auch Sportaktivitäten der dort lebenden Besitzer und deren Besuchern. Dazu gehört auch die Kapelle und nicht zuletzt der Sportraum für Frauen mit den berühmten „Bikinimädchen“. Wie viel menschliche Kunstarbeit, von ca. 1 cm großen Mosaiksteinen..... es brachte uns Alle zum staunen...

Nach der ca. 1,5 stündiger Führung fuhren wir nur eine Minute zu unserer Mittagspause. Empfehlung von Christiane: Im „Triangelagriturismo“ erwarten uns eingedeckte Tische und sehr leckere sizilianische Vorspeisen inkl. Wasser und Wein. Ganz besonders hat uns das hervorragende Carbonata geschmeckt.
So gestärkt machen wir uns um 13.30 Uhr auf den Weg zu den Tal der Tempel in ca. 100 km entfernten Agrigento. Wir stiegen aus, die Sonne brannte, aber wir waren alle tapfer und neugierig auf ein weiteres Highlight unserer Rundreise durch die wunderschöne Insel.

Agrigento - Tal der Tempel
Schon von der Straße sahen wir die antiken Säulen auf den Hügel, aber die Größe der ganzen Anlage konnten wir erst vor Ort erfassen - Tal der Tempel, UNESCO Weltwerbe.
Die Stadt Akragas war einst die bedeutendste antike griechische Stadt. Akragas war 582 v. Chr. von Griechen gegründet worden. Eine Reihe von monumentalen Tempel wurden im 5. Jh. vor Chr. errichtet, von denen trotz 2500 Jahre, Eroberungen von Karthagen, Erdbeben dennoch Tempel, Säulen auch heute noch in den Himmel ragen. Herkulestempel, Tempel der Concordia zählen zu den besterhaltenen Tempel. Concordia Tempel und bedeckt eine Fläche von 834,38 m2.
Wir spazierten das Tal hinunter und lauschten den interessanten Geschichten und Erklärungen von Christiane und kamen von Staunen nicht heraus. Nur die Sonne brannte unerbittlich und so mancher von uns suchte Schatten oder erfrischte sich an der kleinen Wasserquellen entlang des Weges.
Voller Eindrücke stiegen wir wieder in der Bus, der uns unten erwartete, griffen nach gekühlten Wasser im Bus und kühlten den erhitzten Körper. Unsere letzte Etappe führte in das Agriturismo Hotel „Case di Latomie“ in Castelvetrano, noch ca. 90 km entfernt.
Hier mitten in Olivenhain wurden wir schon im Hof empfangen. Schnell und unkompliziert wurden die Schlüssel verteilt und die Koffer ins die jeweiligen Häuschen - Zimmer gebracht. Einige von den Gästen nutzten gleich die Erfrischung in einen der zwei Swimmingpools in „Latomie“ – einem ehemaligen Steinbruch.
Das Abendessen wurde serviert auf Platten und der sizilianische Wein oder ein Bierchen begleiteten das leckere Menü. Unter einem riesen Baum in Hof traf sich noch kleine Runde zu Abenddrink und ließ den Tag ausklingen.


Donnerstag – 8.9.2022 – SELINUNTE – SALINEN – ERICE

Einige Gäste nutzten die morgen-Schwimmrunde und dann genossen wir das excellente Frühstück mit Früchteschale, frischgebackenen Kuchen, Käsespezialitäten, Oliven, Pistaziencreme, Olivenpaste....
Und dann ab zu den nächsten historischen Highlight – nach 10 Minuten Fahrt erreichten wir schon Selinunte: „Parco Archelogico di Selinune“.
Die Schlange zum Eintritt stand im Glaskorridor, bei wieder strahlenden Sonnentag wirkte es wie ein Gewächshaus... aber bald waren wir im Freien und standen vor dem ersten Tempel mit Ausblick aufs Meer am Horizont. Und wenn wir gestern schon im Agrigento überwältigt waren, so gab es heute noch eine Steigerung – es ist nämlich der größte archäologische Park Europas.

Christiane begann im Schatten des Baumes die Erklärungen. Die Stadt Selinunte wurde 628 v. Chr. von den griechischen Kolonisten Megara Hyblaea gegründet. Der Name der Stadt leitet sich vom griechischen Selinon ab, das auf den wilden Sellerie hinweist, der in der Gegend wächst und der auch zum Symbol der Stadt wurde. Die Stadt wurde 409 v. Chr. von den Karthagern zerstört und kehrte nie zu ihrem früheren Glanz zurück. Zwischen den Ruinen lebten in der byzantinischen christlichen und arabischen Zeit kleine Gemeinden, aber ein schreckliches Erdbeben im Mittelalter setzte der Geschichte von Selinunte endgültig ein Ende.
Da die Tempel nicht eindeutig den Göttern zugeordnet konnten, sind sie nur mit den Buchstaben benannt. Wir standen zunächst vor dem Tempel E, der nach vorne geöffnet ist. Christiane erzählte uns, wie es wohl ursprünglich aussah. Hier wurde anschaulich auch die Bauweise erklärt und die einfachen, aber doch effektiven Hilfsmittel der damaligen Zeit. Tempel F ist etwas kleiner und wir hatten hier einen wunderschönen Blick aufs Meer, wo die Akropolis zu sehen ist und wussten gar nicht, welche der Bilder wir noch in die Fotoapparate einfangen sollen. Tempel G ist nur noch ein Steinhaufen von Säulen, Riesensteinblöcken mit Ausmassen von 113 x 54 m Fläche.

So kehrten wir langsam zurück zum Parkplatz, noch eine kleine Erfrischungspause und wir fuhren zu unseren nächsten Ziel – Salinen. Wir fuhren noch ein Stück die Autobahn bis die Mazara der Vallo, wo die Autobahn endete und dann die Landstraße teils am Meer und über den Ort Marsala. Entlang der westlichen Küsten konnten wir die Inseln Isole di Marsala, Isola di Favignana und Isola di Levanzo sehen und viele Surfer, die dank der Winde hier ideale Bedingungen haben. Christiane erzählte uns über den Olivenanbau und Verarbeitung, sowie über den Weinanbau und den berühmten Marsala-Wein.
Langsam sahen wir schon die flache Becken der Salinen und an der Station bei der Windmühle die riesige Berge des weißen Gold. Vielleicht kann sich Jemand an das Märchen „Die Salzprinzessin“ erinnern?
Nach einem kurzen Stop ging es über eine Landstraße zu unserem Mittagessen in Agriturismo im Restaurant „Azienda Fontanasalsa“. Schon im Hof eine Überraschung, eine rassige Sizilianerin begrüßte uns mit Gesang und Gitarre vom Balkon des Hofatrium. Dieser toller Gesang und Musik begleitete auch unser fantastisches Sizilianisches Spezialitätenmenü. Mit Einlage von Tänzchen einiger Teilnehmer endete das Mittagessen mit einem Liebeslied für ein Paar im Hof.
Köstlich genährt und mit aufgeheiterten Stimmung fuhren wir nun weiter zu unserem letzten Punkt des heutigen Tages – Bergdorf Erice.

Bergdorf Erice
Schon von weitem sahen wir den 751 Meter hohen Monte Erice und fahren die Serpentinen hoch.
Das waren wir ja langsam gewohnt...
Ein wunderbarer Blick aufs Meer eröffnete sich bei jeder Kurve, sogar Blick auf einige Egadische Inseln. Angekommen in Erice betraten wir das „steinerne“ Städtchen durch ein Tor, die Pflasterwege mit einem schönen Muster waren wie poliert, wehe, es wäre nass....
So starteten wir in dem Dom (Chiesa Regia Matrice), der vom 13. Jahrhundert stammt. Im 19. Jahrhundert wurde das Kircheninnere im gotischen Stil umgestaltet. Als würde eine cremfarbene feine Spitze auf die Decke gelegt, so filigran ist die Kirchendecke gestaltet.
Wir verweilten in der Kühle und schlenderten weiter durch die Gassen, mit kleinen Cafés, Spezialitäten- und Souveniergeschäften. Einer der Spezialitäten mussten wir doch ausprobieren, die köstlichen, fast künstlerisch gestalteten Marzipan Pralinen bei „Maria Grammatico“. Langsam trödelten wir die Sträßchen hinunter zum Bus.
Abfahrt kurz von 17 Uhr. An den Serpentinen sahen wir die Autoreifen in jeder Kurve für ein Oldtimer- Rennen, das das nächste Wochenende hier stattfinden wird. Einige Oldtimer konnten wir schon am Parkplatz in Selinunte bewundern.
Jetzt zurück in unsere „Casa de Latomie“, vor dem Abendessen noch eine Runde durch die schöne Anlage oder im Pool. Bei Abendessen heute, unter anderem, köstlicher Fisch und guter organic Wein. Und nicht vergessen, den Koffer packen...


Freitag – 9.9.2022 – PALERMO – CEFALU

Heute verabschiedeten wir uns nach zwei Nächten noch mal mit köstlichen Frühstück, mit frischen rosa-roten Orangesaft, Oliven aus eigenen Anbau und frisch gebackenen Kuchen und stiegen in den Bus voller Neugier auf die Hauptstadt Palermo.
Hier ist Christiane Zuhause, ist auch als Stadtführerin tätig und so wissen wir, das sie uns nicht nur die Stadt zeigt, über die Historie und Denkmäler erzählt, sondern auch über das „normale Leben“ der Einwohner der Hauptstadt. Wir fuhren quer durch die Insel auf der Autobahn nach Palermo.
Wer in Deutschland Palermo hört, denkt automatisch an „Mafia“. Und hier auf der Autobahn gibt es Zeugen und Gedenkstätten der Mafia Morde von Giovanni Falcone (ermordet von Mafia in Mai 1992 ) und Paolo Borsellino (in Juli 1992). In der Nähe der Ausfahrt Capaci steht ein Rote Gedenksäule an den Ort der Ermordung und auf der Anhöhe ein Mahnwürfel mit der Anschrift „No Mafia“. Heute trägt der Flughafen von Palermo den Namen der beiden mutigen Juristen: „Flughafen Palermo-Punta Raisi Falcone e Borsellino“.

Mit 660.000 Einwohner ist Palermo die fünftgrößte Stadt Italiens. Nach ca. 1,5 Std. Fahrt waren wir in der Stadt. Unser Fahrer Francesco fluchte ab und zu mal über die Fahrweise in der City, aber wir kamen zügig durch und standen in der Nähe des Eingangs in die „Capella Palatina“. Auch hier mussten unsere Taschen über den Scanner und bald standen wir staunend in der vergoldeten „Capella“.
Die Cappella Palatina von Palermo befindet sich im Inneren des berühmten Normannenpalast.
Es handelt sich um eine dreischiffige Basilika, die den Heiligen Pietro und Paolo gewidmet ist, ein architektonisches Juwel in gold- und bronzefarbenen Schattierungen, erbaut auf Wunsch von Roggero II. in den Jahren von 1132 bis 1140 n. Chr. im arabisch-byzantinischen Stil.
Christiane erklärte uns einzelne Motive rund um die Capella, die auch als Kirche für Messen auch heute noch für die Gläubigen offen ist.

Nach der Besichtigung der Capella liefen wir durch den Park Richtung Stadtmitte zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt – die „Cattedrale Maria Santissima Assunta“ die von byzantinisch-arabisch-normannischen Einflüssen geprägt ist. Hier sieht man nach mehreren Umbauten unterschiedliche Baustile. Wir betraten die Kathedrale und auch die Herrschergräber im Innen
und ließen uns wieder in die Geschichte versetzen.
Danach liefen wir die City entlang zu Quatro Canti, Rathaus, Schambrunnen. Es wäre sicher noch viel mehr zu sehen in Palermo aber jetzt wollte jeder von uns auch ein wenig alleine durch die Straßen laufen, vielleicht kleine Sizilianische Souvenirs, Postkarten kaufen, oder die berühmten Arancinis verkosten.
So hatten wir 1,5 Stunde Zeit, die Stadt auf eigene Faust zu erkunden, bevor wir uns alle pünktlich vor dem „Theatro Massimo“ trafen. Hier wartete schon der Bus auf uns um uns heute noch nach Cefalu zu bringen.
Interessant fanden wir die Erzählung von Christiane, dass es anders als in deutschen Großstädten in jeden Viertel von Palermo die Möglichkeit gibt quasi zu Fuß die Lebensmittel des täglichen Bedarfs einzukaufen, kleine örtliche Gemüselädchen, aber auch kleine Lebensmittelmärkte wo man einfach zu Fuß um die Ecke einkaufen kann, ohne jedes Mal ins Auto zu steigen. Das würden wir uns wohl in unseren Großstädten, aber auch in kleinen Gemeinden auch wünschen…

Cefalu
Auf der Fahrt nach Cefalu machten wir einen Stop, um die Stadt und den großen Felsen über der Stadt zu betrachten, ein wunderbares Bild. So hat uns die Stadt selbst auch nicht enttäuscht, kleine Sträßchen, Restaurants, Boutiquen und Eisdielen und darüber thront der Dom. Auf dem Weg dorthin ist ein kleiner Weg nach unten, hier sehen wir die Wasserquellen und gleichzeitig den früheren Waschplatz. Unweit gibt es schöne Strände, wo die Urlauber und Einheimische die Sonne und das Meer genießen.
Wir gingen aber Richtung Domplatz unterhalb des riesen Felsen: Die Kathedrale Santissimo Salvatore. Mit dem Bau wurde im Jahr 1131 begonnen. Roger II soll die Kathedrale in Auftrag gegeben haben, nachdem er einen Sturm auf hoher See überlebt und bei Cefalù an Land gespült wurde. Aufgrund mehrerer Unterbrechungen wurde die Kathedrale mit ihren beiden Zwillingstürmen jedoch erst im Jahr 1240 fertig gestellt.
Das Innere der Kathedrale ist in drei Schiffe unterteilt. Ursprünglich war in der Apsis ein großes Rosettenfenster vorhanden, welches allerdings im Jahr 1142 zugemauert wurde, um mehr Fläche für Mosaike zur Verfügung zu haben. Diese Mosaike wurden im Jahr 1148 fertig gestellt. Teilweise wurden Künstler extra aus Konstantinopel geholt.
Nach der Besichtigung nahmen wir am Domplatz eine kleine Erfrischung, bevor wir den Weg in unser drittes Hotel „Il Mulino“ in Capo d`Orlando antraten. Um 17.00 Uhr starteten wir und 18.15 Uhr waren wir im Hotel. Check-In verlief unkompliziert und um 19.30 Uhr trafen wir uns zum Abendessen mit Pasta, Hauptspeise und Dessert in Form einer riesen Obstschale. Da wir endlich direkt am Meer sind, bietet sich ein Spaziergang am Meer oder sogar eine kurze Schwimmrunde an.
Denn Morgen wartete auf uns das nächste Highlight – Liparische oder Äolische Inseln.


Samstag – 10.9.2022 – LIPARISCHE oder ÄOLISCHE INSEL – LIPARI und VULCANO

Sehr gutes Frühstück stärkte uns für den Tag, der sicher spannend sein wird.
Abfahrt 8:00 Uhr, um auf der Fähre noch gute Plätze zu ergattern. Der Bus fuhr uns zum Hafen nach Milazzo und wir suchten uns einzelne Plätzchen auf der Fähre. Bald sahen wir schon Silhouetten der einzelnen Inseln.
Wir besuchten heute zwei von den sieben Liparischen Inseln, Lipari und Vulcano und die anderen fünf werden wir aus der Ferne sehen: Salina, Filicudi, Alicudi, Panarea und Stromboli.
Wir steuerten erst um die Insel Vulcano, um die fantastische Felsenformationen zu sehen. Hier ist es schwer, etwas zu beschreiben, die Bilder sagen einfach alles…
Nach ausgiebigen Fotoshooting steuerten wir auf die Hauptinsel Lipari. Der heilige Bartholomäus
wartete schon auf seinen Podest auf uns – wir liefen durch die touristisch schön bestückte Straßen
in den anderen Hafen, wo uns der Bus für Rundfahrt erwartete.
Einmal rund um die Insel hoch und runter mit fantastischen Ausblicken auf Vulcano und auf andere Liparische Insel. Recht dicht bewohnt, mit abwechselnder Flora. Wetter wieder wie aus Bilderbuch.
Ich denke, es wird uns keiner glauben, wenn die Bilder von ganzen Urlaub nur mit blauen Himmel und absolut klarer Sicht zeigen. Als hätten wir die Bilder irgendwo vom Netz kopiert. Das Glück muss man haben… Bei einem Fotostop ist ein Gast von lauter Begeisterung ausgerutscht und gestürzt. Alle waren ziemlich erschrocken. Der Busfahrer hat sein medizinisches Kit rausgeholt und zusammen mit Christiane verarztet. Es blieb zum Glück nur bei Hautabschürfungen. Da war wohl der Schutzengel mit dabei.
Die Insel war sehr beeindruckend und sicher hätten wir hier noch so einiges erkunden können,
aber das Programm lies es nicht zu.
Nach einer kleinen Pause saßen wir auf der Fähre Richtung Insel Vulcano. Da der Aufstieg zu dem Krater durch starke Schwefeldämpfe nicht möglich ist, freuten sich Alle auf etwas Ausspannung und Baden im Meer an dem „schwarzen Strand“. Das Wasser sah zwar etwas milchig aus, dennoch war es klar und sauber.
Auf dem Weg sahen wir die gelbe Verfärbungen von Schwefeldämpfen, und man roch es in der Luft.
Ein kleiner Teil der Gruppe bevorzugte ein schattiges Plätzchen im Restaurant, die sizilianische Spezialitäten und auch ein sizilianisches Bier.
Christiane hatte uns schon vorher im Bus viel über die Inseln, die Vulkantätigkeit erklärt und so ließen wir die Bilder einfach auf uns wirken…
Auf der Fähre Richtung Milazzo sahen wir noch mal gut den Stromboli und die anderen Inseln, die aus dem Meer ragen.
So verabschiedeten wir uns in Milazzo von den außergewöhnlichen Inseln in der Ferne und sagten „Arivederci Lipari“ und traten die Fahrt in unser Hotel in Capo d´Orlando an.


Sonntag – 11.9.2022 – NEBRODI GEBIRGE – MONTALBANO ELICONA – TAORMINA

Frühstück, Check-Out, Kofferladen, die letzte Etappe unserer Tour konnte beginnen.
Abfahrt 8:15 Uhr Richtung Nebrodi Gebirge. Jetzt erwarteten uns wieder neue Bilder, grüne Berge von unheimlicher Weite und Aussichten in die Täler, alles üppig grün. Menschen sah man hier kaum…
Es ist Sonntag, Christiane erzählte uns über die religiöse, vorwiegend christliche Bräuche der Sizilianer.
Wir bewunderten auf der ganzen Fahrt über Sizilien die gut ausgebauten Straßen, Brücken und Tunnels. Hier in der Bergen ist die Straße auch noch ab und zu holprig, aber auch mit Bus gut befahrbar. Unser erster Stop ist im Dorf Montalbano, das im Jahre 2015 den Titel „Schönstes Dorf Italiens“ erhalten hat.
Ich musste hier eine Pause einlegen, aber die Gäste genossen den Spaziergang durch das
Dorf an der Anhöhe des Berges. Weiter ging es durch das Gebirge zu den Megalithen, großen Steinformationen. Als hätte hier ein Riese unorthodox Riesensteine durch die Gegend geworfen… beeindruckende Felsenformationen. Man könnte hier sicher tagelang wandern, die Natur und Stille genießen.

Am vorletzten Tag hatten wir noch ein Mittagsessen in einem Agriturismo Restaurant, also steuerten wir im Bus abseits von den Straße und kamen wieder in ein kleines verstecktes Paradies in den Weinbergen, in einer ehemaligen Kirche oder besser Kapelle. Hier erwartete uns ein liebevoll eingedecktes Antipasti Büffet mit Käsespezialitäten, Salami aus schwarzen Schwein, Vino blanco und roso und als Dessert, wie anders, ein Canolo.
Da wir hier an unserem letzten Ausflugstag alle schön zusammensaßen, nutzte ich die Gelegenheit und wir bedankten uns als ganze Gruppe bei unserer wunderbaren Reiseleiterin Christiane, die uns so sicher und professionell durch Sizilien geführt hat und uns mit so vielen Informationen über Geschichte Kultur, Natur, Leben auf Sizilien, die Insel näherbrachte. Ebenfalls bei unserem Fahrer Francesco, der uns die ganze Tour sicher durch die Serpentinen, Bergen und Städte gefahren hat.

Taormina
Aber die Fahrt war noch nicht zu Ende, also gut gestärkt und gut gelaunt steuerten wir Taormina an.
Wohl die schönste Stadt Siziliens, da waren wir gespannt.
Die „Kulturhungrigen“ besuchten noch mit der Gruppe das Griechisch-Römische Theater, die Anderen wollten einfach nur noch durch das malerische Städtchen, den Corso Umberto, schlendern, frisch gepressten Granatäpfel Saft trinken oder durch die Boutiquen stöbern.
Der Ursprung des Theatro geht wahrscheinlich auf das 3. Jh. v. Chr., später haben die Römer das Theater in die heutige Form umgebaut. In den „Steinfenster“ zeigt sich uns noch mal der Ätna, wie in einem Bilderrahmen. So jetzt genug von Historie, jetzt noch die wunderschönen Ausblicke von der Stadt aufs Meer genießen, die sich am Ende des Corso an dem Porta Catania eröffneten. Oder noch ein kleines Andenken an Sizilien als Mitbringsel aufzustöbern und dann wieder zurück zur Porta Messina, wo wir uns alle einsammelten, um mit dem Shuttle zu unserem Bus zu gelangen.
Taormina - ein reizendes und quirliges Städtchen mit vielen schönen Nebengassen, kleinen Plätzchen zum Verweilen und wunderschönen Ausblicken aufs Meer.

Jetzt hatten wir nur einige Minuten, um in unser erstes Hotel zurückkehren. Christiane verabschiedete sich im Bus von den Gästen und wir waren dankbar, dass wir in so kurzer Zeit so viel von der Insel sehen konnten. Das Check-In war wieder schnell und unkompliziert und so genossen die Gäste noch das Abendessen und ließen den Abend ausklingen.

Einigen Gäste war ich noch beim Online Check-In behilflich, da es immer noch nicht so selbstverständlich ist, aber auch das haben wir geschafft. Dadurch konnten wir aber nicht Alle zusammen in einer Runde bei Abendessen sein.


Sonntag – 12.09.2022 – Frühstück und Abreise

Daher habe ich mich vom jeden Gast persönlich beim Frühstück verabschiedet mit einem kleinen Geschenk als Andenken, dass sie auch zu Hause bei einem Fläschchen italienischen oder sizilianischen Wein auf die Reise erinnern wird.
Die Abholung der ersten Gruppe zu Flughafen Catania (Reisende nach Frankfurt und Düsseldorf) um 14:00 Uhr war pünktlich und die zweite Gruppe, (Dresden über München) hat Christiane mit Bus noch zu Flughafen gebracht. Alle sind pünktlich zu Hause gelandet und auch vom Transfer abgeholt.


Schlusswort

Es war eine sehr vielfältige und interessante Reise – geprägt von Historie, Städten, Natur, Vulkanen und nicht zuletzt vom guten Essen und angenehmen Hotels. In nur sechs Tagen, fast alle Highlights der Insel zu sehen ist schon eine Leistung. Gut organisiertes Programm, wir konnten alle Programmpunkte absolvieren, auch wenn uns manche Tage doch herausgefordert haben.
Vor allem der erste Tag – Ätna und Syrakus ist schon ein sehr straffes Programm, wo sich die Gäste mehr Zeit gewünscht hätten. Hinzu kamen die Temperaturen über 30 Grad, am diesem Tag fast um die 37 Grad, die uns etwas an unsere Grenze brachten. Dafür mussten wir wegen Wind oder Regen keinen Punkt auslassen und alle Bilder haben ein blauen Himmel-Hintergrund, wie aus dem Bilderbuch…
Zudem, eine wunderbare Gruppe von interessierten Menschen, die alle sehr pünktlich und diszipliniert waren, so dass wir auf Niemanden warten mussten. Gute Gespräche und Austausch der Menschen und wenn ein Gast mit Prise Humor und Selbstironie noch eine gute Laune verbreitet, was will man mehr…
Kompliment und Dankeschön an Alle Gäste, auch vom mir persönlich.
Ich würde mich freuen den Einen oder Anderen bei einer der nächsten Reise wieder zu treffen.
Oder meine Kollegen, auf einer der vielen Eberhardt-Reisen in der schönen bunten Welt.

Ihre Reise(beg)leiterin
Marieta Beck

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