Reisebericht: Rundreise Sizilien und die Liparischen Inseln

27.04. – 04.05.2023, 8 oder 10 Tage Rundreise Taormina – Ätna – Syrakus – Villa Romana – Agrigent – Selinunte – Palermo – Madonie–Gebirge – Cefalù – Liparische Inseln – Nebrodi–Gebirge – Alcantara–Tal – Giardini Naxos


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SIZILIEN - die größte Insel in Europa - eine abwechslungsreiche Insel erwartet uns mit üppigen grün, blauen Meer, schwarzen Vulkanen, historischen Highlights, leckeren Essen und netten bodenständigen Menschen. 22 Gäste aus allen Ecken Deutschlands und auch Österreich reisen voller Neugier auf diese Insel und die benachbarten Liparischen Inseln. Das Abenteuer beginnt!
Ein Reisebericht von
Marieta Beck
Marieta Beck

Donnerstag – 27.04.2023 – Anreise Sizilien

Die Gäste reisten von mehreren Flughäfen Deutschlands und teils unterschiedlichen Zeiten in kleinen Gruppen oder individuell an, so dass wir uns Alle erst nachmittags und abends im Hotel Olimpo in Städtchen Letojani getroffen haben. Ich persönlich flog mit der Gruppe aus Frankfurt und zwei Gästen aus Berlin. Am Flughafen in Catania hat uns bereits der örtliche Reiseleiter Bernardo erwartet und der Bus war auch bereits da.
Alle Flüge und Transfers waren pünktlich und so konnten wir nach und nach die Zimmer im Hotel Olimpo beziehen und die ersten Blumen rund ums Hotel bewundern.
Die Gäste, die frühere Flüge hatten, konnten noch ein Mittagssnack in der Bar auf der Dachterrasse bei schönsten Frühlingswetter genießen und genossen von der Anhöhe die wunderbaren Ausblicke aufs Meer und die umliegende Berge. Einige Gäste haben sich noch individuell das etwas verschlafene Örtchen Letojani oder das benachbarte Taormina angeschaut.
Erstes Kennenlernen der Gäste beim gemeinsamen Abendessen im Hotel. Kurz danach ist auch die Münchener Gruppe eingetroffen, so dass wir gemeinsam das Abendessen vom Büffet mit vielfältigen Spezialitäten, köstlichen Früchten und Desserts genießen konnten.
Nach dem Abendessen trafen wir uns in einem separaten Raum hinter der Bar, wo sich der örtliche Reiseleiter Bernardo und ich vorgestellt haben und alle Gäste über das Programm informierten, speziell über den ersten Tag der Reise, wo es gleich zwei Highlights zu bewundern gab.


Freitag, 28.4.2023 – Ätna und Syrakus

Das Besteigen von Ätna (ital. Etna) ist sicher einer der „Höhepunkte“ der Sizilienreise und schon am den ersten Tag ging es also hoch hinauf... auf den Ätna, der mit ca. 3.357 Metern über dem Meeresspiegel der höchste aktive Vulkan Europas ist.
Start um 8:00 Uhr, erst über die Autobahn und den Ort Zafferana Etnea die Serpentinen hoch. Eine wunderbar ausgebaute Straße lässt dennoch rechts und links erahnen, wie die Lavaströme den Ätna hinunterflossen und bizarre Formationen kreiert haben. Wir machen einen Fotostopp, um den Ätna noch von der Anhöhe zu sehen.
Unser Reiseleiterin Bernardo erklärte uns die Historie der Vulkantätigkeit des Giganten und was es für die Menschen, die hier leben bedeutet. Am 11. Juli 1669 wurden durch Ausbrüche große Teile Catanias und der Region zerstört. Ab Januar 2021 werden wiederholt Ausbrüche verzeichnet. Dennoch haben die Sizilianer diese Gebiete nicht verlassen und leben mit dieser Gefahr friedlich in Ihrer Heimat.
Es wurde uns auch die Flora und Fauna in dem Gebiet unter dem Ätna erklärt und wir bestaunten die üppige Natur, bevor dann die schwarze Magmamasse alles Grüne verdrängt.
Wir erreichten die Station „Rifugio Sapienza“ und parken etwas höher am Parkplatz des Restaurants „La Cantoniera“, nicht weit von der Talstation der Seilbahn entfernt. Nur ein Gast wollte nicht nach oben und hat den unteren Krater Crateri Silvestri zu bestiegen. Alle andere 21 Gäste haben sich schon auf das Erlebnis Ätna gefreut. Ziemlich zügig kommen wir mit der Seilbahn auf bis zu 2.750 Meter Höhe. Die Ausblicke eröffneten sich und zeigten die gigantische Breite und Höhe des Ätna sowie die umliegenden Landschaften im Tal. Mit den Allradbussen fuhren wir bis auf die Höhe von ca. 3.000 Meter. Der Ätna zeigt sich in voller Schönheit mit ihrer noch weißen Schneekappe. Wolkenfreier blauer Himmel und Sonne pur. Nur eine kleine Wolke, oder eher weißer „Rauch“ steigen ruhig aus dem Vulkan. Oben empfängt uns und andere Gruppen ein Bergführer, der uns durch das Geröll höher zu den Aussichtspunkten führte. Hier konnten wir in die Tiefe blicken und die Wunder der Naturgewalten bewundern. Danach geht es wieder runter zu der Bergstation und in der „La Cantoniera“ konnten wir uns noch mit süßen oder salzigen Snacks stärken, bevor die zweite Etappe unseres Tages beginnt. Unser „Crateri-Erkunder“ hat uns auch schon entspannt erwartet.
Leider hat uns der Fahrer etwas warten lassen und so wurde am Ende vom Bus eine improvisierte Umkleidekabine eingerichtet...Jetzt der gleiche Serpentinenweg nach unten, hier sahen wir noch ein komplett verschüttest Haus, wo nur das zerstörte Dach herausragte und das ehemalige Hotel und kleine Kirche – alles unter dem Lava-Gestein begraben...

SYRAKUS
Jetzt machten wir uns auf den Weg nach Syrakus – die Autobahn Richtung Catania bis auf Südspitze der dreieckigen Insel. Syrakus oder Italienisch, Siracusa. Siracusa zählt heute ca. 120.000 Einwohner und der historische Kern der Stadt liegt auf der Insel Ortygia (Ital. Ortigia). In der Antike war Syrakus mehrere Jahrhunderte die größte und mächtigste Stadt Siziliens.

Wir starteten unseren Rundgang in dem Archäologischen Park Neapolis. Als erste besuchen wir das Gelände des Griechischen Theater (Teatro Greco), das aus dem 5. Jh. vor Christus stammte. Es ist mit einem Durchmesser von ca. 140 m. eines der größten griechischen Theater. Die 67 Zuschauerränge wurden zu großem Teil direkt in den Stein gehauen. Ein Meisterwerk der Architektur. Leider war ein großer Teil der Zuschauerränge mit Bänken aus weißem Holz überbaut, um die Steine zu schützen und bequemer zu sitzen. Ebenfalls Lichttechnik hat die sonst schöne Fotoszene etwas gestört...
Im Gelände des Steinbruchs, in dem die Sklaven und Kriegsgefangene unter schwersten Bedingungen arbeiteten sind zahlreiche Ausbuchtungen, kleine Höhlen und viele historische Funde. In der Grotte „Ohr des Dionysios“ konnten wir den Klang testet und das „Ohr“ richtig klingen lassen.

Dann fuhren wir auf die Insel Ortygia (Isola die Ortigia) in den historischen Kern der Stadt. Bernardo führte uns durch die historische Stadt – durch das verlängerte Wochenende waren außer vielen Touristen auch zahlreiche Schüllergruppen unterwegs, die uns alle entgegenkamen.
Unsere Gäste haben sich tapfer geschlagen und schon begegnen wir dem „Archimedes“, den wohl bekanntesten Sohn dieser Stadt. Dessen Statue ist etwas unscheinbar ausgefallen, auch wenn er als Mathematiker und Physiker so bedeutsame Konstruktionen und Berechnungen erfunden hat. Archimedes ist in Syrakus um 287 v. Chr. geboren, hat später in der Stadt gelebt und ist 212 v. Ch. in Syrakus gestorben. So „störten wir nicht seine Kreise“ und ziehen weiter durch die historische Stadt.
Wir legten einen kleinen Stopp am Apolo Tempel, an der Fontana de Diana ein und gingen weiter zu der Kathedrale von Syrakus Santa Maria delle Colonne (Il Duomo), die im 7 Jh. um den griechischen Athena-Tempel herumgebaut wurde.
Wir betraten den Dom und lauschen Bernardo, der uns über die Geschichte des Duomo und der heiligen Lucia, der Patronin der Kirche erzählt.
Die Piazza de Duomo, ein wunderschöner Platz, der zu Verweilen einlädt, nur die Zeit war zu knapp. Gerade für ein wunderbares Eis in der Hand hat es noch gereicht und so gingen wir durch die Stadt. Bewunderten die schönen Boutiquen, kleine Lädchen, sowie tolle Architektur und wünschten uns hier einen ganzen Tag verbringen zu können.
Vielleicht das nächste Mal…
...aber der Tag ging bald zu Ende und es warteten auf uns noch ca. 1,5 Stunden Rückfahrt ins Hotel Olimpo, wo wir wieder uns am Abendbüffet stärkten.
Ein Tag voller Erlebnisse – vom Ätna, den höchsten Vulkan Siziliens bis zu südlichsten Spitze der Insel - Syrakus – Kontrastprogramm vom Feinsten – und dass alles beim klaren Himmel und angenehmen Temperaturen.


Samstag, 29.4.2023 – Piazza Armerina – Villa Romana del Casale – Agrigento

Heute fuhren wir westlich in das Innere der Insel Richtung Piazza Armerina, um die Villa Romana del Casale zu besichtigen.
Nach dem Frühstück ab 7:00 Uhr verließen wir unser erstes Hotel und so galt es, Koffer einzuladen, um die Insel weiter zu erkunden. Es erwartete uns am Parkplatz ein großer, neuer Bus und der Fahrer Giuseppe. So konnten wir uns etwas bequemer machen, bevor wir die Inseln in all den Ecken erkunden.
Alle sind happy, aber… wir machten einen kurzen Fotostopp an der Tankstelle, um noch von unten die schönen Bilder von Ätna zu erhaschen und sitzen gleich wieder im Bus – ja sitzen – nicht fahren, denn die Elektronik spielt so Spielchen mit uns und der Motor geht nicht an – die Türen kann man auch nicht schließen…. Nach einem kurzen Schreck und Telefonaten des Fahrers hat sich das der Bus überlegt, dass er uns die Reise nicht vermiesen kann und startete wieder. Aber wir zitterten bei jedem Stopp, ob es dann auch wirklich weiter geht. So erreichen wir Piazza Armerina etwa halbe Stunde später als geplant.
Die römische Villa Romana del Casale, in einem Tal eingebettet, ist ein Kleinod einer besonderen Art. Es ist in die UNESCO Weltkulturerbe Liste eingetragen und wurde im 4. Jh n. Chr. errichtet. Durch einen Erdrutsch wurde die Villa, samt der wunderschönen Mosaiken, Bäder und Sportstätten unter dem Schlamm und Erdmasse begraben. Erst im 20. Jahrhundert wurde dieser architektonische Schatz entdeckt und ab 1950 wurden die Gebäude und die wertvollen Mosaiken nach und nach freigelegt. Über 3500 qm Mosaiken wurden vom Schlamm befreit, so dass ein wesentlicher Teil komplett erhalten blieb. Wer dieses als Jagdschloss errichten ließ und bewohnt hat ist bis heute nicht eindeutig geklärt. Ob es dem Kaiser Maximianus Herculius oder einem reichen Politiker oder Geschäftsmann gehörte rätseln noch die Historiker.

Vor dem Eingang sahen wir schon den Teil der Thermen - Caldarien - das Thermalbad, das Tepidarium - Wärmeraum, Tepidarium - Kaltwasserbecken, und einige Sporträume. Leider sind durch das lange Wochenende auch hier viele Touristengruppen, die sich teilweise drängeln und untereinander mischen, was die Führung etwas verzögerte.
Im Innenraum ist ein wunderschönes Atrium und Garten. Die Innenräume mit den Mosaiken sind über Korridore von oben zu betrachten. Mehr als 45 Räume mit Mosaiken mit Jagdmotiven und diversen Szenen zeugen vom Leben, Feiern, Jagen, aber auch Sportaktivitäten der dort lebenden Besitzer und deren Besuchern. Dazu gehört auch die Kapelle und nicht zuletzt der Sportraum für Frauen mit den berühmten „Bikinimädchen“. Dank der Audiotechnik, hatten wir Bernardo „im Ohr“. Er erklärt uns einige Räume, die Motive, Historie der immer noch mit Geheimnissen umwobenen Villa. Wie viel menschliche Kunstarbeit mit ca. 1 cm großen Mosaiksteinen…. es brachte uns Alle zum Staunen...

Nach fast 2-stündiger Führung fuhren wir nur einige Minuten zu unserem Mittagsstopp inmitten von Feigenkaktus Plantagen. Empfehlung von Bernardo, das Agriturismo „Ristorante Primavera“ in San Cono. Diverse sizilianische Vorspeisen, geröstetes Gemüse und Pilze, kleine Pizzateilchen, selbstgebackenes Brot, Wasser und Wein und wer wollte, noch ein Espresso! – ein Muss für Bernardo! So gestärkt machen wir uns um 15.30 Uhr auf den Weg zum Tal der Tempel in ca. 100 km entfernten Agrigento. Auch wenn wir schon etwas müde sind, wir halten uns alle tapfer und neugierig auf ein weiteres Highlight unserer Rundreise durch die wunderschöne Insel.


AGRIGENTO - TAL DER TEMPEL
Schon von der Straße sahen wir die antiken Säulen auf dem Hügel, aber die Größe der ganzen Anlage konnten wir erst vor Ort erfassen - Tal der Tempel, UNESCO Weltwerbe.
Hier ist ein Eintritt nur über Scanner (wie am Flughafen) erlaubt, was auch ein paar Minuten in Anspruch nimmt.
Die Stadt Akragas war einst die bedeutendste antike griechische Stadt. Akragas war 582 v. Chr. von Griechen gegründet worden. Eine Reihe von monumentalen Tempeln wurden im 5. Jh. vor Chr. errichtet, von denen trotz 2500 Jahre, Eroberungen von Karthagern, Erdbeben, die Säulen der Tempel auch heute noch in den Himmel ragen. Herkulestempel und der Concordia Tempel zählen zu dem besterhaltenen Tempel. Der Concordia Tempel bedeckt eine Fläche von 834,38 m2.
Wir spazierten das Tal hinunter und lauschten den interessanten Geschichten und Erklärungen von Bernardo und kamen aus dem Staunen nicht heraus. Die Sonne steht schon etwas niedrig und so konnten wir die Tempel nur von einer Seite vorteilhaft fotografieren. Auch wenn wir etwas müde sind, schlagen wir uns tapfer bis zu Ende des weitläufigen Geländes, wo uns am anderen Ende wieder der Bus erwartet.

Unsere letzte Etappe des Tages führte in das Agriturismo Hotel „Case di Latomie“ in Castelvetrano, noch ca. 90 km entfernt. Hier mitten im Olivenhain wurden wir schon im Hof empfangen. Schnell und unkompliziert wurden die Schlüssel verteilt und die Gäste bringen, teils mit Hilfe, die Koffer in das jeweilige Zimmer der Anlage. Dann ging es gleich zum Abendessen – das Abendessen wurde auf Platten auf die Tische serviert und der sizilianische Wein oder ein Bierchen begleiteten das leckere Menü. Einige von den Gästen nutzten noch die Erfrischung in einem der zwei Swimmingpools in „Latomie“ – einem ehemaligen Steinbruch.


Sonntag, 30.04.2023 – Selinunte – Salinen – Erice

Alle Gäste trafen sich, wieder fit und munter, (heute „erst „ um 8:00 Uhr) in einem kleinen gemütlichen Frühstücksraum. Das liebevoll angerichtete, hausgemachte Frühstück mit Früchteschale, frischgebackenen Kuchen, Käsespezialitäten, Schinken, Oliven, Pistaziencreme, Olivenpaste...für die „Laktose-Unverträglichen“ wurden extra kleine Kuchen gebacken und Kekse serviert, an der Theke stand eine Auswahl von Laktosefreien Milchprodukten zur Wahl. Das ist für mich ein guter und aufmerksamer Service!

Um 9:30 geht es zu dem nächsten historischen Highlight – nach 10 Minuten Fahrt erreichten wir Selinunte: „Parco Archelogico di Selinune“.
Hier kamen wir ziemlich schnell durch die Kasse und bald stehen wir im Freien vor dem ersten Tempel mit Ausblick aufs Meer am Horizont. Und wenn wir gestern schon im Agrigento überwältigt waren, so gab es heute noch eine Steigerung – es ist nämlich der größte archäologische Park Europas. Und hier ist wieder unser „Historiker“ Bernardo in seinem „Element“ und startet mit der Geschichte:
Die Stadt Selinunte wurde 628 v. Chr. von den griechischen Kolonisten Megara Hyblaea gegründet. Der Name der Stadt leitet sich vom griechischen Selinon ab, das auf den wilden Sellerie hinweist, der in der Gegend wächst und der auch zum Symbol der Stadt wurde. Die Stadt wurde 409 v. Chr. von den Karthagern zerstört und kehrte nie zu ihrem früheren Glanz zurück. Zwischen den Ruinen lebten in der byzantinischen christlichen und arabischen Zeit kleine Gemeinden, aber ein schreckliches Erdbeben im Mittelalter setzte der Geschichte von Selinunte endgültig ein Ende.
Da die Tempel nicht eindeutig den Göttern zugeordnet konnten, sind sie nur mit den Buchstaben benannt. Wir standen zunächst vor dem Tempel E, der nach vorne geöffnet ist. Bernardo erzählte uns, wie es wohl ursprünglich aussah. Hier wurde anschaulich auch die Bauweise erklärt und die einfachen, aber doch effektiven Hilfsmittel der damaligen Zeit. Tempel F ist etwas kleiner und wir haben hier einen wunderschönen Blick aufs Meer, wo die Akropolis zu sehen ist und wussten gar nicht welche der Bilder wir noch in die Fotoapparate einfangen sollen. Tempel G ist nur noch ein Steinhaufen von Säulen, Riesensteinblöcken mit Ausmaßen von 113 x 54 m Fläche. Den umrundeten wir und sehen den „Trümmerhaufen“ der einst so bedeutender Geschichte.

Obwohl es zu nieseln begann, machten wir uns mit kleinen Bähnchen, ähnlich Golfwagen in den unteren Teil des Geländes zu Akropolis. Hier verbrachten wir dann ein paar Minuten im Regen unter dem Baum, bevor wir die Besichtigung hier starteten. Beeindruckend sind viele Details, wie auch Teile der ehem. Häuser und die Erläuterungen dazu vom Bernardo. Die Geschichte ist hier so deutlich, auch wenn zu großem Teil zerstört, was die Menschen vor Jahrhunderten ohne große Technik vollbracht haben.

So kehrten wir langsam zurück zum Parkplatz und wir fuhren zu unserem nächsten Ziel – Salinen. Wir fuhren noch ein Stück die Autobahn bis die Mazara der Vallo, wo die Autobahn endete und dann die Landstraße teils am Meer und über den Ort Marsala. Bernardo erzählte uns über den Weinanbau und den berühmten Marsala-Wein.
Das Wetter wird zunehmend regnerisch, bei klarem Wetter könnte man von der westlichen Küste die Inseln Isole di Marsala, Isola di Favignana und Isola di Levanzo sehen. Dennoch blieb uns dieser Ausblick verborgen. Langsam sahen wir schon die großen Flächen, abgegrenzte flache Becken der Salinen. Bernardo erklärt und den Prozess der Salzgewinnung, allerdings sind die große weiße Berge von Salz, die man
im Herbst sehen konnte, bereits abgetragen. An der Station bei der Windmühle legen wir einen kleinen Stop ein, da es aber nieselt, kehrten wir recht schnell wieder in den Bus und freuen uns auf das Mittagessen.

Nach wenigen Minuten gelangen wir über die Landstraße zu unserem Mittagessen in Agriturismo „Tenuta Fratelli Sanacore“. Über einen wunderschönen Innenhof betreten wir einen großen Saal mit eingedeckter Tafel für die ganze Gruppe. Der Besitzer des Restaurants und großen Olivenplantagen begrüßt uns persönlich und erzählt uns kurz über die Aktivitäten des Betriebes. Der Bauernhof produziert eigenes Olivenöl, Wein und Gemüse, das wir jetzt verkosten dürfen.
Im Saal war noch eine andere Gesellschaft - Familienfeier - Goldene Hochzeit und so dürften wir noch ansehen, wie die Sizilianer feiern inkl. eines wunderbaren Gesang einer jungen Dame. Auf den Tisch serviert: Brot mit Olivenöl, diverse Antipasti, Pasta – Involtini Siciliani di Carne und sowie Wasser und Wein… am liebsten würden wir jetzt ein Mittagschläfchen einlegen. Das könnten wir evtl. kurz im Bus machen, aber der Bernardo erzählt uns weitere Geschichten seiner Insel… Köstlich genährt fuhren wir nun weiter zu unserem letzten Punkt des heutigen Tages – das Bergdorf Erice.

BERGDORF ERICE
Schon vom Weitem sahen wir den 751 Meter hohen Monte Erice und fahren die Serpentinen hoch. Das waren wir ja langsam gewohnt...
Ein wunderbarer Blick aufs Meer eröffnete sich, allerdings mit einem Dunst- und Regenschleier. Wir versuchen dennoch die Ausblicke in die Fotoapparate einzufangen – es wirkt allerdings etwas grau… Bei klarem Wetter kann man einige Ägadische Inseln sehen.
Angekommen in Erice gönnt uns das Wetter nichts und der anfängliche Nieselregen wird immer stärker. So laufen wir sicherheitshalber über eine Umgehungsstraße und betraten das „steinerne“ Städtchen von oben. Die Pflasterwege mit schönem Muster waren wie poliert und nass und so musste man auf jeden Schritt achten. Wir schlenderten durch die Gassen, mit kleinen Cafés, Spezialitäten- und Souvenirgeschäften. Einer der Spezialitäten mussten wir doch ausprobieren, das köstliche, Marzipan und Pistaziengebäck und Pralinen in der „Michele Antica Pasticceria Ericina”. Viele Gäste haben sich die süße Köstlichkeiten mit nach Hause genommen.
Langsam trödelten wir die Sträßchen hinunter zum Bus. Auf den Dombesuch aus dem 13. Jahrhundert haben wir in diesem Falle verzichtet.
Jetzt versuchen wir uns im Bus aufwärmen und zu trocknen… Schade, denn bei schönem Wetter wäre der Besuch sicher interessanter und angenehmer - aber der Zeus war uns wohl nicht hold…

Es war mittlerweile 18:15 Uhr als wir uns auf den Weg ins Hotel machten. Jetzt zurück in unsere „Casa de Latomie“, schnell in die warme Dusche und Abendessen wartet schon auf uns. Heute, unter anderem, ein köstlicher Fisch. Nach dem Abendessen trafen wir uns noch (leider nicht Alle) zu einem Amaro Drink in der Lobby der „Casa“. Hier konnten wir noch die alten Bilder der Olivenlese bewundern und einige Spezialitäten- „Pistacchio“, oder „Pate di Olive Nere“, aus eigener Produktion oder von den kleinen örtlichen Herstellern, als köstliches Souvenir kaufen.
So beendeten wir, wieder gut gelaunt den Tag voller Erlebnisse und vieler Regentropfen.


Montag, 1. 5.2023 – Palermo – Cefalù

Heute verabschieden wir uns nach zwei Nächten noch mal mit dem köstlichen Frühstück von der „Casa de Latomie“ und steigen um 8:30 in den Bus voller Neugier auf die Hauptstadt Palermo. Wir fuhren quer durch die Insel auf der Autobahn nach Palermo.
Wer in Deutschland Palermo hört, denkt automatisch an „Mafia. Und hier auf der Autobahn gibt es Gedenkstätten der Mafia Morde an Giovanni Falcone (ermordet von Mafia in Mai 1992 ) und Paolo Borsellino (in Juli 1992). In der Nähe der Ausfahrt Capaci steht ein Rote Gedenksäule an den Ort der Ermordung und auf der Anhöhe ein Mahnwürfel mit der Anschrift „No Mafia“. Leider konnten wir zu dem Thema wenig erfahren, aber in den Nachrichten wurde gerade über die Europaweite Razzia gegen Mafia berichtet. Also, leider ist es immer noch aktuell und kein Märchen… Heute trägt der Flughafen von Palermo den Namen der beiden mutigen Juristen: „Flughafen Palermo-Punta Raisi Falcone e Borsellino“.

Mit ca. 660.000 Einwohner ist Palermo die fünftgrößte Stadt Italiens. Nach ca. 1,5 Std. Fahrt waren wir in der Stadt. Unser Fahrer Giuseppe hat uns in der Nähe des Eingangs in die „Capella Palatina“. abgesetzt, da parken der Busse in der Stadt nicht möglich ist. Hier unter dem Baum hatten wir eine „unschöne Begrüßung“ … Eine Menge von Touristen stand vor der Kasse, wir konnten aber die Karten am Schalter für Gruppen kaufen. Zusätzlich endete hier auch noch der „Lauf“ durch Palermo, das Getümmel war ziemlich groß.

Auch hier mussten unsere Taschen über den Scanner und bald standen wir staunend in der vergoldeten „Capella“. Die Cappella Palatina von Palermo befindet sich im Inneren des berühmten Normannenpalast. Es handelt sich um eine dreischiffige Basilika, die den Heiligen Pietro und Paolo gewidmet ist, ein architektonisches Juwel in gold- und bronzefarbenen Schattierungen, erbaut auf Wunsch von Roggero II. in den Jahren von 1132 bis 1140 n. Chr. im arabisch-byzantinischen Stil. Bernardo erklärte uns einige Motive rund um die Capella, die auch als Kirche für Messen auch heute noch für die Gläubigen offen ist.

Nach der Besichtigung der Capella liefen wird durch den Park Richtung Stadtmitte zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt – die „Cattedrale Maria Santissima Assunta“ die von byzantinisch-arabisch-normannischen Einflüssen geprägt ist. Hier sieht man nach mehreren Umbauten unterschiedliche Baustile. Wir betraten die Kathedrale und ließen uns wieder in die Geschichte versetzen. Einzigartig ist die im Boden eingelassene horizontale Meridianlinie mit Sternzeichenmosaiken, die der Astronom Giuseppe Piazzi 1801 anbringen ließ und als eine Art Sonnenuhr fungiert.
Danach liefen wir die City bis zu Quatro Canti, wo wir für eine halbe Stunde eine Mittagspause machen. Danach trafen wir uns wieder am Quatro Canti mit Bernardo, der uns noch durch die Stadt führte - zum Rathaus, Schambrunnen auf der Piazza Pretoria, der Piazza Bellini und wir konnten noch die umliegenden die Kirchen und Paläste und die vielfältiger Architektur der Stadt anschauen.
Es war der 1. Mai und die Stadt von Touristen überströmt und so hatten wir uns durch die Via Maqueda zu Theatro Massimo durchgeschlängelt und am Theatro Politeama hat uns dann unser Bus erwartet. Das Theatro Massimo Bellini ist das größte Opernhaus in Italien und mit 3.200 Plätzen das drittgrößte in Europa.
Es wäre sicher noch viel mehr in Palermo zu sehen, aber eine Rundfahrt mit so einem bunten Programm in einer Woche ist eher ein Streifzug und für diejenigen, die es mehr erkunden, erfahren und genießen möchten vielleicht ein Grund, Sizilien noch mal zu besuchen.

CEFALÙ
Das Städtchen Cefalú, unser nächstes Ziel liegt an der Nordküste Siziliens am Fuß der Rocca di Cefalù, eines 270 Meter hohen Kalkfelsens. Wir steigen aus dem Bus am unteren Ende der Stadt, eine kleine Pause nach der Fahrt und schon geht es hinein in das Geflecht der kleinen Sträßchen mit Restaurants, Boutiquen, Eisdielen und Souvenirläden.
Majestätisch thront der Dom – „Kathedrale Santissimo Salvatore“ auf dem Marktplatz „Piazza Duomo“ unter dem gigantischen Rocca di Cefalù.
Wir betreten den Dom und Bernardo erzählt uns über die Geschichte und einzelne Bauphasen der Kathedrale. Mit dem Bau wurde im Jahr 1131 begonnen. Roger II soll die Kathedrale in Auftrag gegeben haben, nachdem er einen Sturm auf hoher See überlebt und bei Cefalù an Land gespült wurde. Aufgrund mehrerer Unterbrechungen wurde die Kathedrale mit ihren beiden Zwillingstürmen jedoch erst im Jahr 1240 fertig gestellt.
Das Innere der Kathedrale ist in drei Schiffe unterteilt. Ursprünglich war in der Apsis ein großes Rosettenfenster vorhanden, welches allerdings im Jahr 1142 zugemauert wurde, um mehr Fläche für Mosaike zur Verfügung zu haben. Diese Mosaike wurden im Jahr 1148 fertig gestellt. Teilweise wurden Künstler extra aus Konstantinopel geholt.
Leider wird aktuell der Altar und der ganze vordere Bereich des Doms restauriert, so dass man den Hauptaltar mit dem Mosaikbild (ähnlich wie in der Capella Palatina), nicht sehen konnte. Nur eine Leinwand mit dem Bild lässt uns ahnen, wie es aussieht und hoffentlich nach der Restaurierung in voller Schönheit erscheint. Am Marktplatz wurden auch neue Bodenplatten verlegt, so dass man nur rund herum durch die Straßen gehen konnte - dennoch ein sehenswertes Städtchen.
Interessant ist auch der ehemalige Waschplatz mitten in den Felsen in der Stadt, die sich manche Gäste individuell angesehen haben. Und nicht zuletzt hat Cefalù auch einen sehr schönen Sandstrand, den sowohl Einheimische als auch Touristen im Sommer genießen.
Nach der Besichtigung nahmen wir eine kleine Erfrischung oder Eis, bevor wir den Weg in unser Drittes Hotel „Il Mulino“ in Capo d`Orlando antraten.
Um 17.30 Uhr starteten wir und um 18.45 Uhr waren wir im Hotel. Der Checkin verlief unkompliziert und um 19.30 Uhr trafen wir uns zum Abendessen mit Pasta, Hauptspeise mit leckeren Fischröllchen und Dessert, serviert an den Tischen. Gute Weine begleiteten auch den Ausklang des Abends.
Denn morgen erwartete uns das nächste Highlight – Liparische oder Äolische Inseln.
Wettervorhersage – nicht so gut ? und es regnete die ganze Nacht…


Dienstag, 2.5.2023 – Liparische – Äolische Insel – Lipari und Vulcano

Sehr gutes Frühstück mit viel Obst und vielen süßen Leckereien stärkte uns für den Tag, der sicher spannend sein wird.
Und – der Himmel ist frei und es blickt auch die Sonne durch – vielleicht haben sich die Meteorologen doch getäuscht...?
Doch eine Nachricht hat uns überrascht: Beim Frühstück verkündete mir Bernardo Meier – unser ÖRL, dass er wegen einem Trauerfall im engsten Kreis heute abends die Gruppe verlassen muss.
Er hat sich aber bereits am Vorabend, nachdem er die Nachricht erhalten hat um einen Ersatz für uns gekümmert und ein sehr versierter deutschsprachiger Reiseleiter wird uns am letzten Tag begleiten. Ebenfalls bekommen wir morgen auch einen neuen Busfahrer, da unser Fahrer die Ruhetage einhalten muss.
Diese Nachricht hat Bernardo im Bus den Gästen mitgeteilt und die Gäste waren schon etwas traurig.

Abfahrt 8:30 Uhr nach Milazzo noch bei schönsten Wetter, leider kurz vor der Abfahrt des Tragflügelbootes hat es sich wieder etwas eingetrübt und es begann leicht zu regnen.
So konnten wir die schönen Felsenformation vor dem Vulcano nicht in der vollen Pracht sehen. Nach dem Plan der Reise besuchen wir heute zwei von den sieben Liparischen Inseln, Lipari und Vulcano und die anderen fünf werden wir aus der Ferne sehen: Salina, Filicudi, Alicudi, Panarea und Stromboli.
Wir steuern direkt die Hauptinsel Lipari an und konnten bald in den Bus steigen und die Rundfahrt auf der Insel nun doch bei recht schönem Wetter und Ausblicken auf Vulcano und Panarea genießen. Die anderen Inseln konnte man teils in der Ferne erkennen.
An zwei Stopps konnten wir schöne Bilder einfangen, die Aussicht auf die Felsenformationen ums Meer und bewunderten auch die wunderschönen Blumen, Kakteen und üppige Bäume. Hier gab es ein Abschiedsbild der Gruppe und Foto mit Bernardo. Zurück am Startort am Hafen haben wir uns in einer kleinen Bar etwas gestärkt.

Danach machen wir noch Runde durch die Straßen vom Hafen Marina Corta, wo der heilige Bartholomäus auf seinen Podest auf uns wartet. Wir liefen durch die schönen Sträßchen und großer Teil der Gruppe ging mit Bernardo noch hoch zum „Castello di Lipari“. Ich ging mit einem Gast, der nicht nach oben wollte, rund um die Basilika und Richtung Hafen. Der Regen hat sich jetzt richtig „ausgegossen“ und die Gruppe kam völlig durchnässt zurück zum Hafen. In der Warteschlage auf das Boot Richtung Vulcano haben wir beschlossen, wenn möglich zurück nach Milazzo zurückkehren, denn es war nicht nur nass, sondern auch kalt…
Mit kleiner Umbuchungsgebühr konnten wir auf dem Boot bleiben und landeten in Milazzo, ohne die anders geprägte „schwarze Insel“ Vulcano zu betreten. Dennoch waren wir froh, dass wir zumindest auf und von Lipari den Eindruck über das wunderschöne Werk der Natur Liparische Inseln gewinnen konnten.
Angekommen in Milazzo haben wir uns von Bernardo verabschiedet und für seine wunderbare Führung und geschichtliche Erzählungen über die so interessante und eindrucksvolle Insel Sizilien bedankt. Ebenfalls ein Dankeschön an unseren Fahrer Giuseppe, der uns die ganzen Tage sicher über die Insel gefahren hat. Es blieb etwas ruhig im Bus… Wir trockneten unsere teils durchnässte Kleidung und waren froh im Hotel, das wir uns jetzt im Hotel aufwärmen und dann gleich auch das Abendessen genießen konnten. Durchaus ein aufregender Tag…


Mittwoch, 3.5.2023 – Nebrodi Gebirge – Dorf Montalbano Elicona – Taormina

Zu Frühstück kam unserer neuer örtliche Reiseleiter Hermann Schultze, um uns am letzten Tag unserer Erkundungsreise von Sizilien zu begleiten. Nach kurzer Abstimmung, Check out vom Hotel saßen wir schon samt Koffer im Bus Richtung Berge – südwestlich von Capo d`Orlando.
Abfahrt 8:30 Uhr Richtung Nebrodi Gebirge. Hermann hat sich vorgestellt, ebenfalls den neue Fahrer Gianni. Hermann hat uns während der Fahrt sehr fachkundig über die Region, Fauna und Flora erzählt. Gleich hatten wir es auch live: einige Kühe sind am Straßenrand in den engen Serpentinen erschrocken vor dem Bus gelaufen, bis sie endlich einen Ausgang in die freie Natur fanden.
Das Wetter hat sich nach und nach wieder zugezogen – so dass es bei der Ankunft in Montalbano Elicona wieder leicht geregnet hat und auch recht kühl war. Kurze Kaffee- und Snackpause. Dennoch kamen, bis auf eine Person, alle mit. Hermann führte uns durch Montalbano und wir konnten den Ort auch bei regnerischem Wetter erkunden. Ein malerisches steiniges Örtchen, in dem die Zeit etwas stehen geblieben ist. Eine sehr schöne Kirche auf der Anhöhe mit etwas verschleierten Aussichten ließen uns die Geschichte und das Leben der Menschen dort erahnen. Auf dem Rückweg sehen wir noch eine interessant bemalte Treppe und trafen ein paar Einheimische.
Dem Dorf Montalbano wurde im Jahre 2015 den Titel „Schönstes Dorf Italiens“ verliehen.

Wir fuhren weiter durch das Gebirge. Da die Pfade ziemlich nass und rutschig waren und es immer noch regnete mussten wir auf die Besichtigung der Monolithen verzichten und fuhren die Serpentinen nach unten. Immer neue Landschaftsbilder – bewaldete Berge, Felsenformationen, tiefe Täler und alles üppig grün, überall blühte der wilde Fenchel.

An einer Stelle waren auf der Fahrbahn viele Steine die sich vom Berg gelöst haben, bereits abgesichert, aber bei der nächsten Abzweigung war die Straße Richtung Mittagsziel gesperrt. Nach einem Stopp und mit Hilfe von einheimischen Männern, haben sie den Fahrer mit ihrem eigenen Pkw den Weg gezeigt. Die Serpentinen waren aber an dieser Stelle sehr eng. Nach Überlegung und Einschätzung der beiden Fahrer haben Sie es gewagt, sonst hätten wir unser Ziel gar nicht erreicht und die ganze Strecke zurückfahren müssen. Der Busfahrer musste einige Serpentinen rückwärtsfahren fahren, bis zu einer Stelle, wo er wieder wenden und weiterfahren konnte. Eine Meisterleistung des Busfahrers! mit Applaus der Gäste.

So erreichten wir letztendlich das Agriturismo Restaurant „Borgo San Nicolao“ - ein kleines verstecktes Paradies in den Weinbergen in einer ehemaligen Kapelle. Hier erwartete uns ein liebevoll eingedecktes Antipasti Büffet mit Käsespezialitäten, Salami vom schwarzen Schwein, Vino blanco und rosso und als Dessert ein „Cannolo“. Nach einer Erläuterung des Gastgebers zu den zum großen Teil selbst erzeugten Produkte konnten wir alles verkosten, einfach lecker... Die Gewinner-Spezialität war die Gurkenmarmelade, die wunderbar mit den Käsespezialitäten harmoniert hat und die wir uns als Kostprobe mit nach Hause genommen haben. Man kann sagen, dass war die „kulinarische Krönung“ unserer Sizilienreise, die heute abends zu Ende geht.

Aber der Tag ist noch nicht zu Ende, also gut gestärkt und gut gelaunt steuerten wir Taormina an. Wohl die schönste Stadt Siziliens, da waren wir gespannt. „Zeus“ hat es sich nun doch überlegt, dass sie uns so nicht nach Hause schicken kann und plötzlich strahlte die Sonne und nur ein paar Wölkchen zeigten sich auf den Himmel. Der Ätna, den wir von hier noch sehen könnten, blieb aber geheimnisvoll bedeckt.
Als Erstes noch etwas Historisches: das Antike Teatro Greco.
Der Ursprung des „Theatro“ geht wahrscheinlich auf das 3. Jh. v. Ch. zurück. Später haben die Römer das Theater in die heutige Form umgebaut. Das sieht man an den teilweise mit Ziegel ummauerten Steinmauern. Hier führte uns Hermann bis nach oben über die Ränge wo wir einen wunderbaren Blick auf das Theater von oben hatten und auf das Tal und Bucht von Taormina. So jetzt genug von Historie, jetzt noch die wunderschönen Ausblicke von der Stadt aufs Meer genießen, über den Corso Umberto schlendern, durch die Boutiquen stöbern und die schöne Keramik in den Schaufenstern bewundern. Und als Abschied von Sizilien noch ein wunderbares Eis!
Taormina - ein reizendes und quirliges Städtchen mit vielen schönen Nebengassen, kleinen Plätzchen zum Verweilen und wunderschönen Ausblicken aufs Meer.
Jetzt hatten wir nur noch einige Minuten, um in unser erstes Hotel zurückkehren – diesmal in das benachbartes Antares Hotel. Hier verabschiedeten und bedanken wir uns bei Hermann, der uns noch den letzten Abschnitt unserer Reise geführt und Interessantes erzählt hat.
Auch für die beiden Busfahrer endet hier die Reise und wir sagen danke, dass wir sicher an das Endziel gekommen sind. Wir beziehen unsere Zimmer und spüren, dass das Hotel erst die Saison gestartet hat und so mussten wir ein paar Zimmer tauschen.

Das Abendessen in Olimpo war beim vollen Restaurant etwas laut, dennoch das Essen gut und jeder hat vom Büffet die eine oder andere sizilianische Spezialität verkostet.
Nun gilt es sich von den Gästen zu verabschieden… mit einem kleinen Umtrunk mit Canella Likör, Spezialität aus der Region und Amaro konnten wir ein kleines Resümee unserer Reise ziehen.

Nicht nur die wunderschönen und vielfältigen Landschaften, Vulkane, Pflanzen, Historie, Städte, Gastfreundschaft und leckeres Essen haben uns beindruckt.
Was bei dieser Reise so deutlich wurde, waren die wertvollen Begegnungen der Gäste, die aus allen Ecken Deutschlands und Österreich angereist sind, um Sizilien zu erkunden.
Nach nur ein paar gemeinsamen Tagen, mit all den Umständen und Wetterlaunen, haben wir einen regen Austausch und Hilfsbereitschaft erlebt, gute Gespräche, Teilen der Erlebnisse und vielleicht sind auch neue Freundschaften entstanden. Das macht eine Gruppereise aus, ist aber nicht selbstverständlich.
Nicht zuletzt hat uns Bernardo in die Historie Siziliens so eingeweiht und begeistert, dass wir es wohl nicht vergessen werden, auch wenn unsere Gedächtniskapazität etwas überfordert war. Mit seiner humorvollen und liebevollen Art hat er immer gute Laune verbreitet. Hier an dieser Stelle sage ich Danke, im Namen von uns allen.
Mit einem Ausklang, regen Gesprächen und einem kleinen Sizilianische Andenken an die Reise hatten wir uns dann noch in Lobby des Antares Hotels verabschiedet.


Donnerstag, 4.5.2023 – Rückflug und Ende der Reise

Das Frühstück ab 5:30 Uhr und die Abholung der drei verschiedenen Gruppen, je nach Zielflughafen, hat gut funktioniert und alle Gäste kamen gut nach Hause, auch wenn zwei Flüge Verspätung hatten.


Schlusswort

Es war eine sehr vielfältige und interessante Reise – geprägt von Historie, Städten, Natur, Vulkanen und nicht zuletzt vom guten Essen und angenehmen Hotels. In nur sechs Tagen, fast alle Highlights der Insel zu sehen ist schon eine Leistung. Das vielfältige Programm konnten wir bis auf zwei Punkte absolvieren, auch wenn uns manche Tage zeitlich doch sehr herausgefordert haben.
Vor allem der erste Tag – Ätna und Syrakus ist schon ein sehr straffes Programm, wo sich die Gäste mehr Zeit gewünscht hätten.

Es wäre sicher noch viel mehr auf Sizilien zu sehen, aber eine Rundfahrt mit so einem bunten Programm in einer Woche ist eher ein Streifzug und für diejenigen, die es mehr erkunden, erfahren und genießen möchten vielleicht ein Grund, Sizilien noch mal zu besuchen.

Ich verabschiede mich mit den Worten von Katharina, die sich für die Gruppe bedankt hat:
„Wir hatten alles: Sonne, Sturm, Regen, Vulkane, Meer…, nur Erdbeben und Vulkanausbruch blieb uns erspart“ – ich ergänze - so viel Abenteuer haben wir ja auch nicht bestellt!
Ich persönlich sage DANKE an alle Gäste und freue mich, den einen oder anderen vielleicht bei einer anderen Reise zu begegnen.

Ihre Reise(beg)leiterin

Marieta

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