Reisebericht: Rundreise Sizilien und die Liparischen Inseln

23.05. – 30.05.2011, 8 oder 10 Tage Rundreise Taormina – Ätna – Syrakus – Villa Romana – Agrigent – Selinunte – Palermo – Madonie–Gebirge – Cefalù – Liparische Inseln – Nebrodi–Gebirge – Alcantara–Tal – Giardini Naxos


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Relikte aus Römer-, Griechen- und der Mittelalterzeit, herrliche Natur bestehend aus Stränden, Bergen, Wiesen, Feldern und Wäldern... das und vieles mehr haben wir auf unserer 1-wöchigen Rundreise auf Sizilien gesehen. Lesen Sie hier mehr...
Ein Reisebericht von
Madlen Häschel
Madlen Häschel

1. Tag – Anreise

Unsere langersehnte Reise auf die schöne Insel Sizilien begann schon früh am Morgen. Mit dem Bus fuhr unsere 21-köpfige Reisegruppe zum Flughafen Berlin- Tegel. Mit der AirBerlin flogen wir über Stuttgart nach Catania und waren bereits am Mittag in Italien. Leider empfing uns die Sonneninsel mit kräftigen Regenschauern, aber davon ließ sich unsere kulturbegeisterte Gruppe nicht die Laune verderben. Reiseleiterin Anna und Busfahrer Pasquale hatten gleich ein paar flotte Sprüche, ganz der italienischen Art, zur Aufmunterung parat. Nach einer 1-stündigen Busfahrt erreichten wir unser schönes 4-Sterne-Hotel „Naxos Beach Resort“ in Giardini Naxos. Wir bezogen unsere geräumigen Zimmer, welche alle einen wundervollen Ausblick auf das Mittelmeer boten. Den Nachmittag verbrachten wir mit der Erkundung der riesigen Anlage und Spaziergängen rund um das Hotel. Das Abendessen genossen wir vom reichhaltigen Buffet und ließen den Tag in gemütlicher Runde ausklingen.

2.Tag– Catania und Taormina

Nach einem ausgiebigen Frühstück stand für uns heute der Besuch der zweitgrößten Stadt Siziliens, Catania, auf dem Programm. Auf der Fahrt konnten wir schon die herrliche Landschaft genießen, während Anna uns mit spannenden Sagen von Göttern und Zyklopen unterhielt. Angekommen in Catania schlenderten wir zunächst über den berühmten Fischmarkt. Hier gab es lautes Geschrei, denn jeder wollte seinen Fisch für den Besten verkaufen und es gab für uns allerlei Kuriositäten zu sehen.
Am Piazza Duomo sahen wir den berühmten Elefanten, welcher die Stadt seit dem 18.Jahrhundert vor der Zerstörung des Ätnas bewahrt und den Dom. Auf der Via Etnea, der Hauptstraße der Stadt, gab es einiges zu erleben. Viele Geschäfte, Cafes und auch ein bunter Markt, auf dem alles Mögliche verkauft wurde, säumten die Meile. Am Mittag ging es für uns weiter nach Taormina. Das Bergdorf ist vor allem durch das gut erhaltene griechisch-römische Theater und seinen wundervollen Ausblick auf die Bucht von Giardini Naxos und den Ätna berühmt geworden. Wir genossen den Charme dieses Ortes bei einem Bummel durch die typisch italienischen Gässchen. Am Nachmittag lies sich für uns, nach einigen Regenschauern, auch endlich die Sonne blicken, sodass wir frohen Mutes waren. Den Abend genossen wir wieder bei einem Gläschen Wein und dem leckeren Buffet im Hotelrestaurant.

3. Tag Ätna und Villa Romana

Der noch aktive Vulkan Ätna, von den Sizilianern nur „ER“ genannt, beherrscht mit seiner Riesenhaftigkeit die Insel. Mit dem Bus fuhren wir am Morgen auf  2000 Meter Höhe. Da leider der Gipfel wegen schlechtem Wetter für uns nicht erreichbar war, verbrachten wir unsere Zeit mit der Erkundung der Silvesterkrater. Anschließend ging es für uns weiter zur Villa Romana in Piazza de Armeria. Unser Rundgang war gespickt mit romantischen Mythen und Göttersagen, welche sich uns als Mosaikbilder auf den wunderbar erhalten Fußböden der Villa darstellten. Ein einmaliges Zeugnis der römischen Zeit erstreckte sich vor unseren Augen und lies die Geschichte für uns lebendig werden.

4.Tag Agrigento und Seliunt

Der heutige Tag stand ganz im Zeichen antiker Tempel. Unsere erste Besichtigung unternahmen wir im weltberühmten „Tal der Tempel“. Wir bestaunten die tausend Jahre alten Relikte bei wunderschön sonnigem Wetter und traumhaftem Ausblick auf die Stadt Agrigento und das Mittelmeer. Unsere örtliche Führerin Graziella erzählte uns alles Wissenswerte zur Nutzung der Tempel in den verschiedenen Jahrhunderten, den Baustilen und wie heute die Instandhaltung funktioniert. Ein herrliches Motiv für unser gemeinsames Gruppenfoto ergab sich vor dem Concordia-Tempel, einer der am besten erhaltenen Tempel der Welt. Während unseres Spaziergangs konnten wir zusätzlich noch Skulpturen des Künstlers Igor Mitoraj bewundern, welche noch bis November ausgestellt sind. Den Abschluss fand unsere Führung am Herkulestempel. Die riesigen Trümmer aus Muschelkalk gaben uns eine Vorstellung davon wie mächtig diese Gebäude gewesen sein mussten. Unsere Mittagspause verbrachten wir wieder in einem typischen Agriturismo, wo wir sizilianische Spezialitäten (Oliven, Käse, Ricotta, Wein usw.)  verkosten konnten. Am Nachmittag stand für uns die Besichtigung der Ausgrabungsstätten von Seliunt auf dem Programm.
Beim Tempel E erklärte uns Reiseleiterin Anna die spannende Geschichte der Stadt Seliunt und wie damals die Tempel errichtet wurden. Gefesselt von den spannenden Erzählungen, zwischen den Ruinen sitzend und im Hintergrund der strahlende Himmel und das glitzernde Meer, konnten wir uns zurückversetzen in eine Zeit in der die Götter das Land regierten. Erschöpft von so viel Wissen und Eindrücken bezogen wir am frühen Abend unser schönes Hotel Badia de Ulisse, welches malerisch auf einem Hügel gelegen ist und einen herrlichen Blick auf Marsala und das Meer bot.

5. Tag  Bergdorf Erice

Heute ging es für uns nach einem leckeren Frühstück hoch hinaus. Vorbei an den Salinen, welche das Salz für die Insel liefern, fuhren wir durch Trabaji entlang der so genannten Salzstraße auf 750 Meter Höhe. Oben angekommen strahlte die Sonne für uns und wir waren sofort bezaubert von dem Charme des kleinen Bergdorfes Erice. Nach einem kleinen Aufstieg gelangten wir zum Castel der Venus. Von dort bot sich uns ein atemberaubender Ausblick mit klarer Sicht. Wir erfuhren interessante Details über die Geschichte des Dorfes und über den Venuskult, der hier im Mittelalter betrieben wurde. Anschließend unternahmen wir einen Bummel durch die Gassen der Stadt und verkosteten bei dem kleinen Geschäft „Maria Gramatica“ den berühmten Mandellikör. Während der 2-stündigen Freizeit hatten wir Gelegenheit die kleinen Straßen individuell zu erkunden, den herrlichen Ausblick und einen Cappuccino oder ein Eis zu genießen. Am Abend bezogen wir im Hotel „Dolceste“ unsere Zimmer und genossen ein reichhaltiges Buffett.

6.Tag Castelbuono und Cefalu

Der Tag fing für uns bereits mit einem ausgiebigen Frühstück an und sollte ganz im Zeichen des Essens stehen. Mit dem Bus fuhren wir in das Madoniengebirge, wobei wir bereits den wunderschönen Ausblick auf die Berge und Täler genossen. Im Städtchen Castelbuono machten wir unseren ersten Stop.
Bei einem Spaziergang durch die kleinen Gassen konnten wir die typische Lebensart der Italiener hautnah kennen lernen. So schmunzelten wir über die eng aneinander gebauten Häuser, wo die Wäsche vom Balkon herunter hängt, die Esel, welche als Müllabfuhr arbeiteten und ältere Herren, die ihre Zeit in den typischen Clubs verbrachten. Am Hauptplatz durften wir leckere Cremes (Pistazie, Mandel, Kaffee) und Kaktusfeigenlikör verkosten und auch zu dem schmackhaften Eis konnte kaum einer „nein“ sagen. Nach so viel Gaumenfreude ging es für uns direkt weiter zum Mittagessen. Bei typisch italienischer Musik und einem traumhaften Panorama genossen wir ein 4-Gänge Menü. Satt und zufrieden fuhren wir  nach Cefalu, welches um den 270 Meter hohen Felsen La Roca gebaut wurde. Im Dom erfuhren wir mehr über Roger den II. , welcher nennenswerte religiöse und politische Ansichten vertrat. Außerdem deuteten wir die Symbolik, welche sich in den Mosaiken präsentierte und wurden so bereits auf unseren kommenden Ausflug nach Palermo eingestimmt. Den Nachmittag verbrachten wir mit Spaziergängen durch die lebhafte Stadt, entlang der Promenade oder bei einem Cafe oder Eis. Dieser herrliche Tag endete für uns wieder bei einem ausgiebigen Abendessen!

7.Tag Palermo und Monreale

Unser letzter Tag auf der Sonneninsel war angebrochen und sollte uns zum Abschied schönes Wetter versprechen. Alle gemeinsam unternahmen wir heute den fakultativen Ausflug nach Palermo. Nach ca. 1 Stunde Fahrt mit dem Bus erreichten wir die Hauptstadt Siziliens, wo wir auf unsere heutige Stadtführerin Anita trafen. Zunächst stand für uns die Besichtigung vom Dom von Monreale auf dem Programm. Am Eingang erhielten wir jeder ein Audiogerät, sodass wir zwischen den vielen anderen Besuchern unsere Stadtführerin bestens verstehen konnten. Beim Betreten des Domes konnte ich das Staunen in den Augen meiner Gäste nicht übersehen. Die dargestellten Mosaike kamen uns schon vom Vortrag (Dom von Cefalu) bekannt vor, aber das goldene Schimmern der Wand- und Deckenkunst war wunderschön anzusehen. Hier hätte man stundenlang mit dem Betrachten und Deuten der Bilder zubringen können, aber wir hatten noch viel mehr Schönes geplant für den heutigen Tag. Im Kreuzgang des Domes konnten wir Bibelgeschichten und Weisheiten in den bildhauerischen Werken an den Säulen erkennen. Im Anschluss an diese Besichtigung fuhren wir weiter in die Innenstadt Palermos, wo wir zunächst eine orientierende Stadtrundfahrt unternahmen. Die Stadt präsentierte sich uns mit herrlichen Prachtbauten, interessanten Menschen aus den unterschiedlichsten Kulturen und einem undurchdringlichen Verkehrschaos in der Nähe von Sonntagsmärkten. Bei Besuch der Hofkapelle wurde unser Staunen noch größer als im Dom von Monreale. Wir erblickten wieder goldschimmernde Mosaike und uns bereits bekannte Bilder mit noch intensiveren Details. Auch der Jahrhunderte alte Mosaikboden war ein Augenschmaus. Auch hatten wir die Möglichkeit das Parlament von Palermo zu besichtigen und im Tagungsraum auf den Presseplätzen Platz zu nehmen und die wunderschönen Bilddarstellungen von Herkules Heldentaten zu bewundern. Zum Mittag besuchten wir schließlich noch den Dom von Palermo, welcher außen sehr gewaltig anzusehen und drinnen eher schlicht und klassisch gestaltet war. Anschließend genossen wir noch 2 Stunden Freizeit bei einem leckeren Eis, Cappuccino oder bei Erkundungsspaziergängen zum Teatro Massimo, auf dem Markt oder durch die Gassen der Großstadt. Zum Abschluss unserer schönen Reise genossen wir einen leckeren Aperitif und kleine Häppchen, bevor es noch mal das Buffet zu Stürmen galt.

8. Tag Heimreise

Jede schöne Reise hat einmal ein Ende. Wir haben die Mittelmeerinsel in Ihrer Pracht und vor allem in Ihrer Vielfältigkeit intensiv kennen gelernt. Wir haben Relikte aus Römer-, Griechen- und der Mittelalterzeit entdeckt, nahmen teil am alltäglichen Leben der Sizilianer auf dem Land, in den Bergen und der Großstadt und genossen die herrliche Natur bestehend aus Stränden, Bergen, Wiesen, Feldern und Wäldern. Es war eine wunderschöne Reise mit einer harmonischen Gruppe, von der ich hoffentlich den ein oder anderen bald einmal wieder auf einem Reiseabenteuer begleiten darf.

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