Reisebericht: Rundreise Süditalien – Kultur & Genuss in Apulien

22.05. – 29.05.2022, 8 Tage Flugreise Bari – Castellana–Grotten – Trulli–Stadt Alberobello – Stauferschloss Castel del Monte – Trani – Locorotondo – Otranto – Lecce – Felsenstadt Matera in der Basilikata – maximal 25 Reisegäste pro Gruppe


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Wieder lockt der Süden. Wieder zieht uns Italien an. Kultur und Genuss soll es werden und wir sind alle erwartungsvoll und sehr gespannt. Das Wetter scheint erst mal zu stimmen. Ich glaube wir werden nicht enttäuscht werden.
Ein Reisebericht von
Dr. Mathias Schirmer
Dr. Mathias Schirmer

Anreise zum Sonntag

Es fing für die meisten Gäste relativ entspannt an, gegen Mittag starte die Dresdner Gruppe. In München stießen die Berliner und die Bayern zu uns. Unsere eidgenössisch Freunde kamen mit Pkw zum Hotel. Und unsere Bodenseemädels erwarteten uns bereits im Hotel. Eine reichliche Stunde dauerte die Busfahrt bis zum Hotel, wo das Einchecken reibungslos verlief. Mirella unser örtliche Reiseleiterin begrüßte uns und das erste Abendessen erwartete uns alsbald. Ja im Titel der Reise steht das Wort Genuss. Und ein Genuss war das Essen im Hotel, wenn man akzeptiert, dass die von uns Deutschen so geliebte Kartoffel oft nicht da war.

Masseria und Locorotondo

Es geht etwas geruhsam los. Nicht all zu zeitig und nicht all zu weit. Zuerst geht es in die Masseria Priore, einem ehemaligen Gutshof in Pezze di Grecco. Zuerst führt und der Chef durch das Objekt, u.a. Bestehend aus einem Kräutergarten, einer Minikirche und Orangen- und Olivenbäumen.
Für uns wurde schon einiges vorbereitet. Bewaffnet mit einer Schürze a la der unserer Oma geht es ans Werk. Jeder hat ein Brettchen mit Mehl und Wasser vor sich und es kann losgehen.
Wir bereiten also selbst Nudeln zu und zwar die Orecchiette, zu deutsch Öhrchennudeln. Unter fachgerechter Anleitung gelingt uns das sogar erstaunlich gut. Auch wird uns die Zubereitung von Mozzarella gezeigt. Verkostet wird natürlich auch. Weiterhin können wir bei der Zubereitung diverser Speisen Apuliens zusehen.
Bald geht es weiter, doch zuvor werden wir sehr gut bewirtet, natürlich mit typisch Speisen Apuliens. Der Bus bringt uns nun nach Locorotondo. Dies ist ein sehr hübsches Landstädtchen, das kreisförmig um den Ortskern angelegt ist. Daher stammt auch der Name der Stadt, den Locorotondo heißt übersetzt die Runde Stadt. Stadt liegt auf einem 410 Meter hohen Hügel, von dem wir einen weiter Blick über das Valle d’Itria haben. Das Gemeindegebiet, das sich auch in die Ebene des Valle d’Itria erstreckt, umfasst eine Fläche von 48 km². Natürlich ist Zeit und auch noch Platz für ein Eis, bevor uns der Bus zurück zum Hotel bringt. Dort angekommen wird die Wassertemperatur von Meer und Pool getestet. Das Meer hat geschätzte 20 … 21 Grad. Wir sind erstaunt, dass der Pool nicht wirklich sehr viel wärmer ist.

Abgerundet wird der erste Urlaubstag mit gutem Essen im Hotel.

Lecce und Otranto

Heute geht es in den Süden Apuliens, auch den gilt es zu erkunden. Und so reisen wir heute in die gleichnamige Hauptstadt der Provinz Lecce(96.000 Einwohner). Die Stadt wird auch als Florenz des Südens genannt. Das liegt an den Barockbauwerken, die im Zentrum zu bestaunen sind. Eines der berühmtesten Beispiele des Barockstiels Icon Lecce ist die Fassade der Basilika Santa Croce.
Vom Stadttor aus beginnen wir den Rundgang in der Altstadt und besichtigen die barocke Basilika Santa Croce. Wir kommen vorbei am den Bischhofspalast und der barocke Kirche Chiesa del Rosario. Unweit der Stadt wird ein extrem weicher Tuffstein abgebaut. Tuffstein besteht zu mehr als 75% aus Pyroklasten (vulkanischem Ursprung) aller Korngrössen.
Weiter führt uns die Fahrt zur Pforte zum Orient - in die Hafenstadt Otranto, die an der Meerenge zu Albanien, auch die Straße von Otranto genannt, liegt. Wir befinden uns hier am östlichsten Punkt Italiens! Ein bemerkenswertes Bodenmosaik kann man in der Sante Annunziante Kirche bewundern.

Castellana Grotten und Alberobello

Heute fahren wir zuerst in das kleine Städtchen Trani. Ein Rundgang führt uns auch an den Gedenkstein des Wunders von Trani vorbei. Deutsche Soldaten wurden im Ort im 2. Weltkrieg in einen Hinterhalt gelockt und von englischen und kanadischen Soldaten erschossen. Die Deutsche Armeeführung nahm an, dass der italienische Widerstand damals 1943 dahinter steckte und ordnete die willkürliche Erschießung von 54 Italienern an. Der damalige Bürgermeister von Trani vrhandelte mit dem deutschen Offizier Friedrich Kurz und die Gefangenen wurden frei gelassen. Kurz wurde darauf an die Ostfront versetzt und nie wieder befördert. Wir besichtigten noch das Schwabencastell (Castello Normanno Svevo), den Uhrenturm in der Altstadt und viele andere historische Gebäude.
Weiter ging es zum geheimnisvollen Castello der Monte. Geheimnisvoll deshalb, da sich die Gelehrten über Sinn und Zweck des unter dem Stauferkaiser Friedrich II. erbauten Monument nicht einigen können. Der achteckige Grundriss lässt viele Deutungen zu. Jagdschloss oder Aufbewahrungsort des Staatsschatzes, es gibt vielfältige Deutungen.

Trani und Castello der Monte

Heute fahren wir zuerst in das kleine Städtchen Trani. Ein Rundgang führt uns auch an den Gedenkstein des Wunders von Trani vorbei. Deutsche Soldaten wurden im Ort im 2. Weltkrieg in einen Hinterhalt gelockt und von englischen und kanadischen Soldaten erschossen. Die Deutsche Armeeführung nahm an, dass der italienische Widerstand damals 1943 dahinter steckte und ordnete die willkürliche Erschießung von 54 Italienern an. Der damalige Bürgermeister von Trani vrhandelte mit dem deutschen Offizier Friedrich Kurz und die Gefangenen wurden frei gelassen. Kurz wurde darauf an die Ostfront versetzt und nie wieder befördert. Wir besichtigten noch das Schwabencastell (Castello Normanno Svevo), den Uhrenturm in der Altstadt und viele andere historische Gebäude.
Weiter ging es zum geheimnisvollen Castello der Monte. Geheimnisvoll deshalb, da sich die Gelehrten über Sinn und Zweck des unter dem Stauferkaiser Friedrich II. erbauten Monument nicht einigen können. Der achteckige Grundriss lässt viele Deutungen zu. Jagdschloss oder Aufbewahrungsort des Staatsschatzes, es gibt vielfältige Deutungen.

Fakultativer Ausflug in eine moderne Ölmühle und Ostuni

Nicht also weit von unserem Hotel entfernt kommen wir alsbald in der Ölmühle in Polignano a Mare an. Die Juniorchefin Vita Maria(6. Generation seit 1917) empfängt uns persönlich. Die Ölmühle Il frantolio D´Amico wiederspiegelt die Liebe zu Apulien, zu den Olivenbäumen und der biologischen Erzeugung von feinstem Olivenöl. Der gesamte Prozess der Handwerkskunst des Anbaues, der Ernte, der Pressung(natürlich kalt), der Abfüllung und des Ölmeister garantieren ein ganz besonderes Extra vergines Olivenöl mit einem Säuregehalt von nur 0,3%. Die 6000 Olivenbäume erstrecken sich auf einem Gebiet von 50 Hektar und man erzeugt ca 60.000 Liter Öl im Jahr. Das wertvollste Öl ist das Sovrano di trisole, welches täglich morgens eingenommen den Colesterinwwrt senken soll. Der Verfasser dieses Berichtes wird’s testen??. Wir verkosten die unterschiedlichsten Sorten Öl und natürlich wird auch eingekauft.
Weiter gehts nach Ostuni. Die historische Altstadt ist hervorragend erhalten. Ein Gewirr von Gassen und Stiegen empfängt uns zwischen den weiß gekalkten Häusern. Wir erreichen das Zentrum des Ortes (31.100 Einwohner). Auf der Piazza della Liberta befindet sich in einem ehemaligen Kloster heute das Rathaus. Das Museum Civilata Preclassica della Murgia Meridionale lassen wir links liegen. Die dort zu sehnende Ausstellung über die Landwirtschaft im Mittelmeerraum heben wir uns für später auf.

Matera und Bari

Für viele sollte es das bemerkenswerteste Ereignis werden. Matera! Wir sind überwältigt beim Anblick dieser historischen Stätte. Bei unserem Rundgang erschließen sich uns immer wieder neue Perspektiven, auf die alten Wohnhäuser und die Höhlenwohnungen. Es handelt sich bei Matera um eine der ältesten Städte der Welt und seit 1993 ist man Unesco Weltkulturerbe. Die Stadt Matera wurde vom römischen Konsul Lucius Caecilius Metellus 251 v. Chr. als Matheola gegründet. Es galt Mitte des 20. Jahrhunderts als Kulturschande, dass in Italien Menschen immer noch in Höhlen ohne Strom und fließendes Wasser lebten. 1948 lebten in 3.300 Räumen 15.000 Menschen, als die Stadt von der Malaria heimgesucht wurde. Bis Mitte der 50er Jahre unseres Jahrhunderts wurden die Höhlenwohnungen der Höhlensiedlung Sassi noch als solche genutzt. Jedoch machten die katastrophalen hygienischen Bedingungen es notwenig, die Bewohner um zu siedeln. Wir hatten Gelegenheit eine derartige Höhlenwohnung zu besichtigen und waren erstaunt über die Größe. Ein anschließender Stadtrundgang mit mittäglicher Rast führte uns wieder zu unserem Bus und dem souveränen Fahrer Pedro. Weiter ging es nach Bari, der Heimatstadt unsere Reiseleiterin Mirella. Auch heute hat sie uns mit ihrem Fachwissen souverän durch den Tag geführt.

Heimreise

Täglich starteten wir früh. Heute jedoch ist es eine Herausforderung. 7:00 Uhr startet der Zubringer. Das Hotel ist flexibel und wir können 6:00 Uhr „in Ruhe“ frühstücken. Auch heute ist der Bus pünktlich und da es Sonntag ist, sind wir rasch am Flughafen. Eingecheckt hatten wir bereits am Vorabend und so funktioniert alles reibungslos. Bei einem Cappuccino (1,50€), einem Corneto (1,50€) oder einem Wasser (1,50€) verbringen wir die Zeit. Nichts ist zu spüren von den Wucherpreisen der Flughäfen in Deutschland. Ja eine Woche ist zu kurz. Es reicht aber auf jeden Fall um sich Appetit zu holen für ein weiteres Mal.
Vielleicht sieht man sich ja mal wieder, z.B auf einer meiner Wanderreisen, wie z.B. ab 18.9.2022 auf Sizilien (mit Liparischen Inseln) oder gleich nebenan in Kalabrien ab 22.10.2022…

Schlusswort

Jedes mal das Selbe. Die Zeit vergeht immer wieder viel zu schnell und man (auch Frau) möchte so gern bleiben.

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Hallo Mathias,
toller Reisebericht schöne Fotos, nur leider liegen einige auf der Seite.
Danke und viele Grüße

Wolfgang

Wolfgang Flurschütz
02.06.2022