Reisebericht: Italien – Rundreise Südtirol

06.05. – 15.05.2012, 8 Tage Busreise von den Dolomiten bis zum Gardasee: Ahrntal – Dolomitenrundfahrt – Gardasee – Sella–Ronda–Dolomiten–Rundfahrt – Meran – Penser Joch – Zubucherreise ATeams–Reisen


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Bei strahenlendem Sonnenschein verlebten wir eine wunderschöne Reise. Wir entdeckten die Traumwelt der Dolomiten, bezaubernde Städte wie Meran, Sterzing und Brixen und lernten die Gastfreundschaft der Südtiroler im Hotel Wieser in Stilfes schätzen.
Ein Reisebericht von
Claudia Bernhardt

Reisebericht

06.04.2012      Sonntag          Dresden - Hotel Wieser Stilfes
Um 08:00 Uhr startete eine Reisegruppe von 23 Personen zu Reise nach Südtirol.


Ohne Staus und Verkehrsbehinderungen, jedoch Dauerregen verlief die Anreise ohne Verzögerungen ín unseren Urlaubsort Stilfes im Eisacktal. Wir bezogen das Stammhotel von Eberhardt Travel Hotel Wieser und wurden sehr freundlich von der Juniorchefin Heidi Wieser begrüßt.
Zum Abend genossen wir das deftige Essen sowie das Salatbuffet.
 
07.04.2012      Montag           Ausflug Sterzing
Nach dem wir den Vormittag bei strahlendem Sonnenschein in Stilfers genossen hatten, starteten wir gegen Mittag nach Sterzing. Sterzings Vergangenheit ist von seiner günstigen Lage am Brenner geprägt. Hier stand einst das römische Kastell Vipitenum, das die Kriegs- und Handelsstraße Via Claudia Augusta sicherte. Sie ist der bedeutende politische, wirtschaftliche und kulturelle Mittelpunkt des oberen Eisacktales. Bei unserem Stadtbummel entdeckten wir die Alt- und die Neustadt.


Diese werden durch den berühmten Zwölferturm, der mit seinem auffälligen Treppengiebel das Wahrzeichen der Stadt ist, voneinander getrennt. Im Innenhof des Rathauses bewunderten wir den römischen Meilen- und Mithrasstein. Unser Rundgang führte uns weiter zum Jöchlsturn. Die Gewerkenfamilie Jöchl baute einen alten Stadtturm zum großzügigen Ansitz aus. Das wuchtige Deutschhaus mit der benachbarten monumentalen Pfarrkirche durfte auf unserem Rundgang natürlich auch nicht fehlen. Am Nachmittag genossen wir das Flair dieser mittelalterlichen Stadt bei einem Kaffee oder italienischem Eis.
 
08.04.2012      Dienstag         Ausflug Jaufenpass - Meran - Schloss Trauttmannsdorf
Gestärkt durch das reichhaltige Frühstück starteten wir Richtung Süden. Über den 2094 m hohen Jaufenpass erreichten wir St. Leonhard im Passeiertal. Am Sandhof, dem Geburtshaus des tiroler Freiheitskämpfers Andreas Hofer legten wir einen ersten Stopp ein. Früher hieß das Anwesen „Auflegerhof“, denn hier wurden den Saumpferden für den steilen Jaufenweg leichtere Lasten „aufgelegt“. Obwohl Andreas Hofer eigentlich Symbol einer Niederlage ist, werden sein Leben und seine Gestalt bis heute heroisiert.
Unser nächstes Ziel war die quirlige Altstadt Meran. Von den Glanzzeiten, als sich Adel und wohlhabende Bürger aus ganz Europa in der habsburgischen Kurstadt tummelten, zeugen heute noch die majestätischen Bauten und Villen. Meran ist prächtig von burgenreichen Höhen, von Obstplantagen und Weinbergen umgeben. Ein Bummel durch die Altstadt führte uns vorbei am Jugendstiltheater, durch die berühmte Laubengasse zur St. Nikolauskirche. Durch den ältesten Teil von Meran - Steinach - führte uns unser Spaziergang hinunter zur Passer über den Steinernen Steg  und entlang der Sommerpromenade mit dem Denkmal an Kaiserin Elisabeth zurück zur Kurpromenade. Kaiserin Elisabeth weilte sehr oft in Meran und Umgebung und genoss das gute Klima. Sie wählte Schloss Trauttmannsdorf 1870 und 1889 als Rückzugs- und Erholungsort. Nach der Freizeit besichtigten wir den Botanischen Garten sowie die Ausstellungen im Schloss Trauttmannsdorf. Dieser Garten wurde 2005 zum schönsten Garten Italien gekürt. Die vier Gartenzonen mit über 80 Natur- und Kulturlandschaften schmiegen sich wie ein natürliches Amphitheater an den Hang. Im Schloss Trauttmannsdorf erwartete uns das Touriseum, eine interessante Ausstellung zur Entwicklung der alpinen Tourismusgeschichte Südtirols.
Bezaubert waren wir von der Blütenpracht sowie der Anlage des Botanischen Gartens.
 
09.04.2012      Mittwoch        Brixen - Kloster Neustift - Franzensfeste
Gestärkt durch das Frühstück starteten wir in die älteste Stadt Tirols. Während unseres Stadtbummels sahen wir die Hofburg, die Jahrtausendsäule, den Dom, den Kreuzgang, die Pfarrkirche sowie den Zusammenfluss von Rienz und Eisack.
Der Dom gehört zu den bedeutendsten barocken Sakralbauten in Südtirol. Der Kreuzgang besticht durch seine prachtvollen Gewölbefresken. Besonders hervorzuheben ist die Darstellung des berühmten Ele-Pferds. Eine Mischung aus Elefant und Pferd. Der Meister Leonhard von Brixen stellte Mitte des 15. Jh. die Bibelszene „Tod des Eleazar“ dar. Er kannte keinen Elefanten aus eigener Anschauung und schuf dieses wundersame Ele-Pferd.
Nach unserer Freizeit verbrachten wir die Mittagspause im Augustiner-Chorherrenstift Neustift im Eisacktal. Die dreischiffige Basilika wurde im Barock weitgehend umgestaltet und gilt heute als reichstes Baudenkmal der deutschen Barockbaukunst.
Am Nachmittag besichtigten wir eine der architektonisch interessantesten Festungen aus der Zeit der Habsburger.  An einer strategisch wichtigen Stelle wurde zwischen 1833 und 1839 diese Franzensfeste errichtet. Sie ist ein Kunstwerk der Kriegsarchitektur, raffiniert geplant und von keinem Feind einzunehmen. Oskar führte uns durch den unteren und mittleren Teil der Festung. Diese Festung war bis 2001 von der italienischen Armee besetzt und ist seit 2005 für die Öffentlichkeit frei gegeben. Die spektakuläre unterirdische Treppe mit 452 Stufen schauten wir uns nur von unten an.  Oskar erzählte uns von dem geheimnisvollen Goldreserven der Banca d´Italia aus dem Zweiten Weltkrieg.
 
10.04.2012      Donnerstag     Dolomitenrundfahrt
Heute begleitete unser örtlicher Reiseleiter Siegfried uns auf unserer Dolomitenrundfahrt. Wir genossen diese Bergwelt bei wunderbarem Sonnenschein. Durch das Pustertal erreichten wir Toblach als Ausgangspunkt in die Dolomiten. Es war am Ende des 18. Jh., als der französische Mineraloge Déodat Gratet de Dolomieu das Land bereiste. Ihm fiel das helle Gestein der Berge auf, das bis dahin noch niemand wissenschaftlich untersucht hatte. Es wurde ein Mineral aus Magnesium und Kalk analysiert und zu Ehren seines Entdeckers Dolomit genannt. Dieser Name setzte sich als bald für die Berge durch.
Unseren ersten Stopp legten wir am Misurina See ein, auf dem bei den Olympischen Spielen von 1956 die Wettkämpfe im Eisschnelllauf ausgetragen wurden. Wir genossen einen wunderbaren Blick zu den Drei Zinnen sowie dem Monte Cristallo (3163 m). Über den Tre Croci Pass (1814 m) erreichten wir durch Lärchenwälder Cortina d´Ampezzo, ein renommierter Wintersportort.


Im Anschluss erklommen wir in zahlreichen Serpentinen den 2105 m hohen Falzarego-Pass, eine breite, geröllbedeckte Einsenkung. Unterhalb der Schwebebahn zum Kleinen Lagazuoi (2728 m) hatten wir einen prachtvollen Ausblick zur Marmolada (3342 m). Die Marmolada gehört neben der Sella - Gruppe zu den markantesten Massiven der Dolomiten und ist deren höchster Berg. Der Name leitet sich vom ladinischen Begriff für „Marmor“ ab. Vom Falzarego Pass führte eine schöne Straße durch das gigantische Felsgewirr „Tra i Sassi“ (Zwischen den Felsen) und am schönen Lago die Valparola vorbei zum 2192 m hohen Valparola Joch (2192 m). Über St. Kassian erreichten wir Corvara im Val Badia. Mit dem 1875 m hohen Passo di Campolongo verließen wir das Gadertal und erreichten das Buchensteiner Tal.  
In Arabba legten wir unsere Mittagspause. Nun standen 33 Kurven zum Pass Pordoi (2239 m) vor uns, welche unser Busfahrer Ingo mit Bravour meisterte. Der letzte unserer sechs Dolomitenpässe war das Sella Joch (2240 m). Den Panoramablick zu beiden Seiten genossen wir in vollen Zügen bevor es über St. Ulrich im Wolkensteiner Tal zurück ins Eisacktal ging.
Wir verlebten eine wunderschöne Panoramafahrt durch die Dolomiten bei phantastischem Wetter.
 
11.04.2012      Freitag            Sektkellerei Arunda & Weinprobe Eppan
Über die Brennerautobahn sowie die MeBo (Straße Meran nach Bozen) erreichten wir das Weinstädtchen Terlan. In Terlan genießt man den weitbekannten Wein, den Terlaner sowie vorzügliche Spargelgerichte. Eine kurvenreiche Landstraße führte uns vorn Terlan hinauf nach Mölten auf die Hochfläche des Salten. Unser Ziel war die höchstgelegene Sektkellerei Arunda. Vom Familie Reiterer wurden wir sehr freundlich empfangen. Der Sohn des Hauses Michael erzählte uns sehr viel zu den Sekten des Hauses sowie deren Herstellung. Natürlich verkosteten wir auch drei Sekte. Der anschließende 45-minütige Spazierweg zur Bergstation der Seilbahn bot uns wunderschöne Blicke auf das Etschtal. Die Kabinenbahn brachte uns zurück ins Tal wo Ingo uns bereits erwartete.
Entlang der Südtiroler Weinstraße erreichten wir die Weinkellerei Brigl in Eppan / St. Michael. Ein kleiner Spaziergang durch den Ortskern verkürzte uns die Zeit bis zur Weinverkostung. Dann erwartete uns bereits Heini, der uns durch die Kellerei führte. Wir erfuhren viel über den Südtiroler Wein und verkosteten fünf verschiedene Weine. Mit seiner humorvollen Art und Weise brachte uns Heini neben den ganzen Fakten und Daten zu den Weinen immer wieder zum Lachen, sodass wir diese Weinprobe wohl noch lange in Erinnerung behalten werden.
Am Kalterer See, dem größten natürlichen Gewässer in Südtirol und dem wärmsten Badesee legten wir eine Kaffeepause ein und genossen das wunderschöne Wetter. Seit 1958 war es in Südtirol nicht mehr so heiß - 32 Grad. Weiter ging es entlang der Südtiroler Weinstraße, die 1964 angelegt wurde nach Tramin und zurück zum Hotel
 
12.04.2012      Samstag          Picknick & Kaffee und Kuchen
Heute genossen wir den Tag in Stilfes. Nach dem Frühstück unternahmen wir eine gemütliche Wanderung zu einem idyllisch gelegenen Picknickplatz. Joachim, unser Gastwirt bereitete für uns ein leckeres Picknick vor und wir genossen das lustige Beisammensein.
Am Nachmittag erwartete uns selbstgebackener Kuchen des Hauses. Wir genossen Erdbeertorte, Apfelstrudel. Sahneroulade und Topfenstrudel bei einer Tasse Kaffee. Ein interessanter Film über den Jahresverlauf der Südtiroler mit ihren Traditionen und Bräuchen rundete diesen Nachmittag ab. Nach dem Abendessen besuchten wir im Vereinshaus das Frühjahrskonzert der Musikkapelle Stilfes. In Zusammenarbeit mit den Kirchenchor Stilfes hatten sie ein sehr abwechslungsreiches musikalisches Programm zusammengestellt.
  
13.04.2012           Sonntag         BergbauWelt Ridnaun
„Glück auf!“ - So wurden wir in der BergbauWelt Rindnaun Schneeberg begrüßt, denn heute besuchten wir eines der höchstgelegenen Bergwerke Europas und das am längsten fördernde Erzbergwerk im Alpenraum. Im Herzen der Alpen erstreckte sich die Erzlagerstätte von 2000 bis 2650 m. Nach einer ruhmreichen Geschichte schloss das Bergwerk 1985 seine Tore. Bei einer Führung erfuhren wir viel Interessantes über 800 Jahre Bergbau am Schneeberg. Der Schaustollen zeigte uns die harten und gefahrvollen Arbeitsbedingungen unter Tage sowie die verschiedenen Abbautechniken und Fördermethoden. Im Anschluss konnten wir einen Einblick in die Erzaufbereitung zur Gewinnung von Silber, Blei und Zink gewinnen. Alle Maschinen sind noch bis heute funktionstüchtig. Die Erze wurden mit der weltweit längsten Übertage-Förderanlage mit Pferdebahn-Abschnitten und riesigen Bremsbergen von ca. 27 km Länge ins Tal befördert.
Beeindruckt waren wir auch von der „Riesin von Tirol“ - Maria Fassnauer aus Ridnaun, mit 2,17 m um 1900 die größte Dame der Welt.
Am Nachmittag statteten wir Matreit und Schloss Wolfsthurn einen Besuch ab. Dieses Schloss beherbergt heute das Museum für Fischerei und Jagd und gilt als der bedeutendste barocke Profanbau in Südtirol. Es bestand die Möglichkeit, dass Schloss zu besichtigen oder einen interessanten Wald- und Wasserwanderweg rund um das Schloss zu erkunden.
Zurück im Hotel nutzen wir die Annehmlichkeiten des Hauses.
 
14.04.2012           Montag          Seiser Alm und Kastelruht
 
Unser letzter Ausflugstag führte uns zur größten Hochalm Europas. Eingebettet von den Dolomitengipfeln der Rosengartengruppe, des Langkofel, der Geislergruppe sowie des Schlern genossen wir einen traumhaften Tag auf der Seiser Alm. Die Seiser Alm hat eine Fläche von 57 km² oder 8000 Fußballfeldern. Einst war sie von Wald bedeckt und ist durch Rodung zu dieser großen Alm geworden. Da die Umlaufbahn von Seis nach der Wintersaison noch nicht wieder in Betrieb genommen wurde, fuhren wir mit unserem Bus die kurvenreiche Straße hinauf nach Compatsch (1825 m). Einige Gäste nutzten die Gelegenheit die Seiser Alm mit der Pferdekutsche zu erkunden. Eine kleine Wanderung führte uns zur Rauchhütte. Hier genossen wir bei Knödelsuppe oder Apfelstrudel die Sonne und das Panorama. Entlang des Panoramaweges konnten wir die beeindruckende Bergwelt rund um die Seiser Alm bewundern. Fasziniert waren wir von den blühenden Wiesen mit Krokussen, Enzian sowie Trollblumen.


Einen schöneren Abschluss für diese Reise konnten wir uns nicht wünschen. Jeder genoss den Aufenthalt auf der Seiser Alm. Diesen Ausflug rundete ein Besuch in Kastelruth, berühmt durch die Kastelruther Spatzen ab. Mit diesen wunderschönen Erinnerungen fuhren wir zurück nach Stilfes.
 
15.04.2012           Dienstag         Heimreise
Wir verlebten eine wunderschöne und sehr lustige Reise mit Eberhardt Travel. Vielen Dank, dass Sie mit uns gereist sind und Südtirol entdeckt haben. Wir wünschen Ihnen alles Gute, beste Gesundheit und bleiben Sie immer recht neugierung, um noch viele andere schöne Reiseziele mit uns entdecken zu können. Bis dahin verbleiben wir mit herzichen Grüßen Ihr Busfahrer Ingo Puschmann sowie Ihre Reiseleiterin Claudia Bernhardt.

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