Reisebericht: Italien – Rundreise Südtirol

02.06. – 11.06.2017, 8 Tage Busreise von den Dolomiten bis zum Gardasee: Ahrntal – Dolomitenrundfahrt – Gardasee – Sella–Ronda–Dolomiten–Rundfahrt – Meran – Penser Joch – Zubucherreise ATeams–Reisen


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02.06.-11.06.2017 Bozen - Meran - Brixen - Trient - Dolomiten- Gardasee Südtiroler Städte, Gipfel, Almen sowie Deftiges mit Bier- und Wein
Ein Reisebericht von
Dr. Jutta Petzold-Herrmann
Dr. Jutta Petzold-Herrmann

1. Tag, Freitag, Anreise am 02.06.2017.,


Unsere Reise nach Südtirol begann am frühen Morgen bei mäßigem Wetter, jedoch guter Stimmung. Nachdem alle Reisegäste in München - Vaterstetten zugestiegen waren, konnte die Fahrt nach dem Süden richtig beginnen.
Die erste Einstimmung auf Berge und Almen erfolgte schon bald nach Kufstein und dem Kaisergebirge, die Fahrt zum Brenner, vorbei an Hall und Innsbruck, brachte uns, durch wechselnde Gebirgslandschaften, rasch an die österreichisch-italienische Grenze. Bald zeigte sich Bozen mit seinen Wahrzeichen, der Burg Siegmundskron, dem Pfarrturm der Pfarrkirche Marie Himmelfahrt und schon gleich darauf in Leifers/ Steinmannwald angelangt, erwartete uns die Familie Plattner mit einem schmackhaften Abendessen. Von der Hotelterrasse aus gibt es eine wunderbare Aussicht auf Bozen, den Ritten sowie den Mendelpass, den Penegal und weit im Hintergrund die Texel-Gruppe hinter Meran.

2.Tag, Sonnabend, 03.06.2017., Stadtbesichtigung Bozen


Die erste Besichtigung unserer Reise galt der Stadt Bozen.
Angelangt am Waltherplatz, verschafften wir uns einen Überblick über das Stadtzentrum. Zunächst ging unser Rundgang zur Via Argentieri, Piazza Erbe und zu den angrenzenden Laubengängen. Dort im Gassengewirr kann man die Entstehungsgeschichte dieser seit frühesten Zeiten bedeutenden Handelsstadt nachvollziehen.
Anschließend war noch Zeit zum Besuch der Pfarrkirche Marie Himmelfahrt, der frühesten Hallenkirche Tirols mit dem weithin sichtbaren Dach aus farbig glasierten Ziegeln. Auch das Archäologische Museum mit „Ötzi" besuchten einige Reisegäste. Nach der Innenbesichtigung der Pfarrkirche begann die Mittgpause, in der es viele Möglichkeiten gab, durch die Laubengassen zu schlendern und hier wie da noch einige Kostproben vom Eis, von Pizza oder Wein zu sich zu nehmen.Anschließend fuhren wir auf den Hausberg Bozen, den Ritten. Die Fahrt dauerte etwa eine Stunde, aber der Höhenunterschied vom Eisacktal zum Ritten beträgt fast 1000 Meter. 18 steile Kehren durch Weinberge waren zu überwinden. Mit jedem Höhenmeter eröffnete sich eine wunderbare Sicht auf das Eisacktal und die Bozener Ebene bis zur Weinstraße. Auf dem Ritten, in Klobenstein angekommen, spazierten wir bis zum Aussichtspunkt Erdpyramiden. Die bizarren Lehmtürme, von Steinen vor Wasser und Sonne etwas geschützt, sind aus eiszeitlichen Geröllhalden entstanden und nun trotzdem Wind und Wetter ausgesetzt. Wir genossen hier aber auch die weite Sicht auf die gegenüberliegenden Gipfel des Schlern und des Rosengartens.

3. Tag, Sonntag, 04.06., Rundfahrt durch die Dolomiten


Pünktlich 09.00 Uhr starteten wir zur großen Dolomitenrundfahrt in Begleitung unseres kenntnisreichen örtlichen Reiseführers Siegfried Schwingshackl aus Sterzing, der uns schon im Hotel begrüßte.
Über viele Kehren und an kleinen Dörfern entlang erreichten wir den Karer See, den Karer Pass und Falzarego-Pass, gelangten weiter durch das Buchenstein-Tal zum Pordoj-Pass mit seinen schwindelerregenden Anstiegen. In Araba pausierten wir, überquerten den Sella-Pass und fuhren gegen Ende unserer Rundfahrt ins Grödner-Tal. Über St. Ulrich, wo wir eine längere Pause machten, erreichten wir wieder das Eisacktal und wenig später, doch etwas müde, unser Hotel Rotwand. Von Siegfried erfuhren wir viel über das Naturschutzgebiet Südtiroler Dolomiten, aber auch über die wechselvolle Geschichte Südtirols nach dem I. Weltkrieg. Zu unserer besonderen Freude erzählte er uns außerdem die Sage vom Rosengarten und trug ein lustiges (zeitgenössisches) Gedicht über „Ötzi" vor.

4.Tag, Montag.,05.06., Meran und Trauttmansdorff


Gegen 9.00 Uhr brachen wir nach Meran auf. Die Stadt empfing uns mit prächtigem Wetter, schon morgens angenehme 25 Grad, die Berge rundum vom blauen Himmel gerahmt, die Stadt betriebsam und exotisch. Nach unserem Rundgang durch die Lauben und nach der Besichtigung der Kirche St. Nikolaus, der Stadttore, der Spitalkirche und der Kurpromenade begaben wir uns zum Schloss Trauttmansdorff östlich von Meran.
Die herrlich blühende Gartenanlage wirkt wie ein Magnet. Sobald man durch den Park schlendert und die geschickt zusammengestellten vielfältigen Gartenräume auf sich wirken lässt, fällt es schwer, wieder den Ausgang zu finden. Glücklicherweise setzte erst 10 Minuten nach unserer Abfahrt Regen ein, der den Garten doch etwas grau erscheinen ließ.
Die Rückfahrt führte uns wieder vorbei an den Wein-und Obstfeldern des Etschtals, unter dem Tunnel von Burg Siegmundskron hindurch - zurück ins Eisacktal.

5. Tag, Dienstag, 06.06., Sterzing, Sarntaler Alpen, Sandhof, Bierbrauerei St. Martin, Dorf Tirol


Das Wetter zeigte sich nicht sehr freundlich, als wir nach Sterzing starteten, dem Ausgangspunkt unserer Route über den Jaufenpass zum Passeiertal.
Zunächst besichtigten wir die Stadt Sterzing und statteten dem Rathaus, einem alten typischen Handelshaus aus dem 15.Jahrhundert, einen Besuch ab. Anschließend schnaufte der Bus bis auf 2000 m Höhe, leider wurde es sehr neblig und regnerisch, so dass wir vom Jaufenpass aus, als wir endlich angelangt waren, die düster im Nebel liegenden Wiesen und Wälder nicht sehen konnten.
Kurz nach St. Leonhardt besichtigten wir den Sandhof, das Geburtshaus des Südtiroler Freiheitshelden Andreas Hofer. Leider war der Regen so stark, dass es nur wenigen Reisegästen gelang, die Kapellen hinter dem Sandhof (Passeier-Museum)
zu besichtigen.
Als wir am Hotel Martinerhof ankamen, klarte der Himmel etwas auf. Im Martinerhof selbst wartete schon die Bierbrauerin auf uns, die Interessantes zur Bierherstellung zu sagen wußte. Die anschließende Jause mit Schinken und Käse sowie 4 Sorten Bier hat uns allen gut getan.
Auf der Rückfahrt zum Hotel legten wir noch eine kurze Pause in Dorf Tirol ein, einem kleineren Kurort, der wenig mit den Vorstellungen von einem Dorf zu tun hat.
Mit einem Spaziergang über den Weinweg, vom dem aus wir Meran, den Vinschgau
und natürlich Schloss Tirol gut überblicken konnten, beendeten wir den Tag, denn es fing auch schon hier wieder zu regnen an.

6. Tag, Mittwoch, 07.06., Trient und Weinprobe in der Kellerei Brigl


Pünktlich 10 Uhr trafen wir uns in Trient mit unserer örtlichen Stadtführerin Frau Gius,
die uns zunächst zur Castel Buonconsiglio, anschließend zum Dom und zu weiteren Sehenswürdigkeiten der Stadt, wie dem Palais Thun, führte. Der Rundgang eröffnete uns einen Blick auf die älteste Stadt der Region und ihre historische Bedeutung als Stadt des Konzils von 1545 - 1563.
Nach der Mittagspause starteten wir zur Fahrt über die Südtiroler Weinstraße zur Traditionskellerei nach St. Michael/Eppan. Auf der Höhe Magreid verließen wir die Autobahn und fuhren über Kurtatsch, vorbei an Tramin, zum Kalterer See, wo eine kurze Pause eingelegt wurde. Anschließend erreichten wir bald das Weingut Brigl. Nach einem Rundgang durch die Keller probierten wir 5 typische Sorten und hörten neben weinkundlichen Informationen auch manchen praktischen und humorigen Tipp zum Umgang mit dem ‚edlen Getränk.'

7.Tag, Donnerstag, 08.06., Brixen und Kloster Neustift


Gegen 10 Uhr gelangten wir in Brixen an und begannen sofort mit dem Rundgang durch die bedeutende Stadt, die von 900 bis 1964 Zentrum des Bistums war. Zunächst sahen wir uns die Hofburg (heute wichtiges Diözesan-Museum) mit dem Renaissance-Innenhof, den Domvorplatz und anschließend den Dom an. Dann begaben wir uns auf einen Rundgang durch den Kreuzgang, dessen gotische Fresken zu den bedeutendsten im deutschen Sprachraum gehören.
In der Mittagspause luden die zahlreichen Gaststätten und Geschäfte in den Lauben zum Bummeln und Verweilen ein.
Am Nachmittag erwartete uns ein weiterer Höhepunkt, die Besichtigung von Kloster Neustift. Mitte des 12. Jahrhunderts wurde die Anlage von den Augustinerchorherren hier errichtet und dient noch heute ihr Kloster. Das Innere des Stifts mit Schule und Stiftsbibliothek, verschiedene museal ausgestattete Räumen und die beeindruckende Stiftskirche Unserer Lieben Frau, im späten 17.Jahrhundert barock ausgestattet, wurden uns durch eine Führung umfassend nahegebracht.Im kühlen Weinkeller des Stiftes konnte man Proben der Neustifter Weine kosten, der Klosterladen bot ein breites Sortiment an handwerklich hergestellten Produkten an.8.Tag, Freitag, 09.06., Fahrt zum GardaseeNach genau zwei Stunden Fahrt erreichten wir den Gardasee, um vor allem der Stadt Malcesine und dem Monte Baldo einen Besuch abzustatten. Malcesine verfügt über ein intaktes altstädtisches Zentrum mit einer Scaliger-Burg aus dem 12. Jahrhundert sowie über eine moderne Seilbahn auf den 1980 m hohen Monte Baldo. Die Seilbahn dreht sich auf der Fahrt einmal um 360 Grad. Das Wetter war grandios, der See schimmerte im klaren Sonnenlicht, eine leichte Brise wehte, also ideale Bedingungen für einen Besuch sowie eine Seilbahnfahrt. Dieser Meinung waren jedoch auch viele andere Besucher, so dass es für alle etwas eng wurde.Trotz des Gedränges genossen alle den Blick auf den Gardasee aus 2000 m Höhe.
Der Großteil der Gäste besichtigte Malcesine und ließ sich vom Touristenstrom mitführen und vom Flair der Altstadt bezaubern.

9.Tag, Sonnabend, 10.06., Seiser Alm und Kastelruth


Gegen 09.30 Uhr erreichten wir Seis, kurz vor 10 Uhr stiegen wir in die Seilbahnkabinen und betraten nach 20 Minuten Fahrt die Wiesen der Seiser Alm.
Die größte Alm Europas, umrahmt vom Schlern und dem Lang - wie Plattkofel beeindruckt immer wieder, die Tiefe des gewellten, blühenden Wiesenlandes wie die zerklüfteten Felsen laden fast bei jedem Wetter zur Erkundung ein.
Mehr als drei Stunden hatten wir Zeit, zunächst den Hauptweg entlang zu wandern.
In Höhe der Rauchhütte zweigt der Panoramaweg ab, der direkt über weite Wiesen
schließlich wieder zur Seilbahn Compatsch zurückführt. Ein Picknick am Wegesrand, direkt vor Lang-und Plattkofel, war vorgesehen.
Die Zeit verging wie im Flug. Schon bald brachte uns der Bus über Seis, wo gerade die Oskar-von-Wolkenstein-Festtage stattfanden, in das stets ruhige Städtchen Kastelruth. Dort konnte man die Eindrücke des Tages bei einem Nachmittagskaffee ausklingen lassen.
Vor dem Abendessen verabschiedeten und bedankten wir uns bei der Familie Plattner und Koch Siggi für die gute Betreuung und das schmackhafte Essen.

10.Tag. Sonntag, 11.06., Abreise


Nach dem Frühstück wurden die Koffer geladen, Abschied von der Wirtin, Frau Plattner, genommen und die Heimreise angetreten. 19.30 Uhr erreichten wir unser Ziel, den Dresdner Flughafen. Hiermit möchte ich allen Reisenden danken für viel Interesse und Pünktlichkeit.
Ich würde mich sehr freuen, wenn sich alle Reisegäste noch oft und gern an diese Südtirolreise erinnerten.
Ein besonderer Dank gilt auch dem Busfahrer Herrn Puschmann, der uns souverän durch die Bergwelt fuhr.
Ihre Reiseleiterin Jutta Petzold-Herrmann13.06.2017

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