Reisebericht: Italien – Wandern an der Amalfiküste und auf Capri

22.09. – 29.09.2012, 8 Tage Flugreise Minori – Amalfi – Götterweg – Positano – Insel Capri mit Anacapri – Vesuv – Pompeji – Ravello – Scala – Tramonti (52 / 62 Wanderkilometer)


  Bildergalerie   Druckversion (PDF)   Kommentare   zur Reise
 
Lesen Sie hier von einer Wanderwoche an der Costiera Amalfitana - der anmutigen Amalfiküste in Süditalien. Tägliche Wanderungen mit fantastischen Aus- und Einblicken in die süditalienische Lebensart standen auf dem abwechslungsreichen Programm!
Ein Reisebericht von
Patrick Fritzsche
Patrick Fritzsche

Samstag, 22.09.2012: Flug nach Neapel

Der zuverlässige Haustür-Transfer-Service brachte alle Wanderfreunde zum Flughafen Berlin-Schönefeld. Gut gelaunt und voller Vorfreude auf eine tolle Wanderwoche checkten wir bei der easyJet ein und gaben unser Gepäck ab. Nach einer kleinen Stärkung im Marché-Restaurant verlief die Sicherheitskontrolle reibungslos und schon saßen wir im Flieger nach Bella Italia. Neapel (oder auch Napoli) war unser Ziel. In knapp zwei Stunden flogen wir in die süditalienische Hauptstadt der Region Kampanien. Vincenzo holte uns vom Flughafen ab und brachte uns zum Hotel hoch über der Amalfiküste. Schon die Fahrt vorbei am Monte Vesuvio, Pompeji und durch die Monti Lattari (die Milchberge) war ein tolles Erlebnis und die erste Begegnung mit dem italienischen Fahrstil. Im Hotel angekommen, begrüßte uns Stefano, der Hotelchef, im typisch neapolitanischen Temperament. Wir bezogen die Zimmer und bekamen noch ein tolles Abendmenü serviert, bevor wir ins Bett fielen und auf den ersten „Wandertag" gespant waren.

Sonntag, 23.09.2012: Einsame Wege von Agerola nach Amalfi

Nach einem stärkenden Frühstück starteten wir unsere heutige Wanderung mit unserer Wanderführerin Vittoria direkt am Hotel. Die Hitze machte die ersten Anstiege bis zur Hochebene von Agerola zu einem anstrengenden Unterfangen. Doch endlich oben angekommen, wurden wir schon mit einem herrlichen Ausblick belohnt. Nun ging der Weg relativ eben durch Schatten spendende Wälder, offene Flächen mit traumhaften Blicken auf das unten liegende Meer und die schroffe Küste. Vittoria lockerte die Wanderung stets mit interessanten Geschichten und Informationen über Land und Leute auf. Nun begannen wir mit dem Abstieg zum Örtchen Pogerola. Über kleine Geröllpfade und Treppenstufen erreichten wir diese kleine Ansiedlung mitten in den Bergen und kehrten in der Trattoria „La Capannina" zum Mittagessen ein. Hier wurden wir herzlich begrüßt und mit einem leckeren Essen (gemischter Salat, Antipasti oder Pasta) und schmackhaftem Wein kulinarisch verwöhnt. Auf dem Hauptplatz füllten wir unsere Wasserflaschen mit frischem Wassre auf und es begann nun der Abstieg zum wohl berühmtesten Ort und Namensgeber der Küste - nach Amalfi! Berühmt ist die ehemalige Seerepublik Amalfi durch das hier hergestellte Papier (im Valle dei Mulini) und den wunderschönen Dom. Wir erreichten den Hauptplatz in der Ortsmitte und hatten nun noch Zeit zum Baden, Bummeln, Eis essen - jeder wie er es mochte! Vincenzo holte uns (fast) pünktlich wieder mit dem Bus ab und wir schlängelten uns die Serpentinen wieder hoch zum Hotel in San Lazzaro. Somit ging der erste aktive Tag an der Amalfiküste leider schon zu Ende und wir konnten einen grandiosen Sonnenuntergang beobachten.

Montag, 24.09.2012: Der Sentiero degli Dei – der „Götterweg"

Die heutige Wanderung führte uns auf DEM Wanderweg der Amalfiküste schlechthin entlang. Mit dem Bus fuhren wir nur wenige Minuten von unserem Hotel bis zum Dorf Bomerano. Auf dem Hauptplatz füllten wir unsere Wasserflaschen mit gutem Quellwasser auf und starteten unsere Wanderung. Zu Beginn positionierten wir uns alle für das erste gemeinsame Gruppenfoto.
Wir merkten schnell, dass wir heute nicht so einsam unterwegs sein werden. Viktoria nannte diesen weltbekannten Weg liebevoll die „Autobahn der Amalfiküste". Der Weg ist sehr gut zu laufen. Stets hatten wir einen traumhaften Blick auf die Berge und das Meer. Ein begeisterter André Gide schrieb in seinem Roman „Der Immoralist" (1902), man könne auf dieser Erde nichts Schöneres sehen. Und so empfanden wir es auch. Es scheint, als wäre man im Paradies angekommen. Senkrechte Klippen ragen aus dem tiefblauen Wasser empor, eine Küste mit zahlreichen Einbuchtungen erstreckt sich zwischen terrassenartigen Oliven- und Zitronenhainen, Eichen und Pinien. Ziel unserer heutigen Etappe ist die Klippenstadt Positano. Die Sonne brannte und wir waren über jedes schattige Plätzchen froh. Im Dörfchen Nocelle, hoch über dem Meer, machten wir auf dem gemütlichen Platz vor der Kirche eine Mittagspause und schmunzelten beim Öffnen der Lunchpakete. Nunja, die Italiener kochen dann doch besser Pasta und backen die beste Pizza.
Positano war von hier aus zum Greifen nah. „Die einzige, senkrecht gebaute Stadt der Welt" erreichten wir jedoch nur über unzählige Treppenstufen. Doch diese meisterten alle Wanderfreunde mit Bravour. Nach gefühlten 1.500 Stufen erreichten wir schließlich die Amalfitana-Küstenstraße und Positano. Hier haben wir uns dann eine Erfrischung in einem der zahlreichen Cafés redlich verdient! Nach einer Verschnaufpause oder auch einer kleinen Abkühlung im Meer brachte uns der Bus zurück zum Hotel. Am Abend fand im Hotel ein Gala-Dinner statt. An der Grotte des Hotels genehmigten wir uns einen Limoncello bevor wir das Tanzbein schwingen konnten. Exzellenter Büffelmozarella mit Schinken und andere Leckereien rundeten den Abend kulinarisch ab.

Dienstag, 25.09.2012: Durch das Mühlental von Amalfi nach Ravello

Kaum zu glaube, dass das winzige, malerische Amalfi einst das Zentrum einer alten und mächtigen Mittelmeerrepublik Italiens war. Im 9. Jahrhundert dominierte dieser kleine Hafen den Handel mit dem Orient, was den maurischen Einfluss auf den Dom Sant'Andrea erklärt. Zunächst schlenderten wir durch das Gewirr der Gässchen bis zum Dom. Anschließend verließen wir die von Touristen überfüllte Stadt und wanderten gemütlich in das Hinterland. Die Touristen wurden weniger, wir waren bald ganz allein. Im Schatten spendenden Wald des wild-romantischen Mühlentals wanderten wir vorbei an alten Papiermühlen. Jetzt waren wir in der freien Natur. Das kleine Flüsschen Canneto zeigte sich in seiner vollen Pracht und ein Wasserfall folgte dem anderen. Der Weg führte uns hoch zum Dorf Pontone, in dem wir die kleine Mittagspause einlegten. Über Minuta erreichten wir die Ortschaft Scala, die in einer Höhe von 360 Metern direkt gegenüber von Ravello liegt. Die Blütezeit des Ortes war im Mittelalter, als es noch ein Teil der mächtigen Seerepublik von Amalfi war. Aus Scala stammt Fra Gerardo Sasso, der um 1100 in Jerusalem den Johanniterorden zur Pflege kranker Kreuzfahrer und Reisender gründete. Aus ihm ging später der souveräne Malteserorden hervor. Auf dem kleinen Hauptplatz rasteten wir und unser Hotelier Stefano lies als kleine Entschädigung für die misslungenen Lunchpakete eine Runde selbstgebackenen Apfelkuchen springen.
Unser heutiges Ziel war jedoch Ravello - die Musik- und Kulturstadt oberhalb von Amalfi. Mit den Worten „Wo Dichter zum Sterben hingehen" oder „Dem Himmel näher als dem Meer" wird Ravello oft näher beschrieben. Und so ist es meiner Meinung nach auch. Bis heute hat sich das weitgehend autofreie Städtchen im Vergleich zu den touristischen Orten der Amalfiküste seine Beschaulichkeit bewahrt. Das romantische Stadtbild Ravellos ist maurisch geprägt und wird von mittelalterlichen Gässchen, stilvollen Villen und blühenden Gärten bestimmt. Das Herz Ravellos ist der Marktplatz mit der Kathedrale S. Pantaleone, welche dem gleichnamigen Stadtpatron geweiht ist. Nicht weit von der Kathedrale entfernt lockt die von byzantinischen und arabischen Elementen geprägte Villa Rufolo aus dem 13. Jahrhundert zahlreiche Besucher, und natürlich auch uns, an. Der einstige Wohnsitz der Adelsfamilie Rufolo hat einen wunderbaren Innenhof und einen traumhaften Garten mit Pinien, Blumen, Zypressen und Terrassen, von denen sich ein wunderbarer Blick über das Meer darbietet. Richard Wagner ließ sich 1880 bei der Komposition seines Werkes „Parsifal" von dieser Schönheit inspirieren und sah hier „Klingsors Garten". In der Villa werden seit 1953 jährlich zu Ehren Wagners die international bekannten Musikfestspiele veranstaltet. Nach ein wenig Freizeit in Ravello brachte uns der Bus am späten Nachmittag wieder zurück zum Hotel.

Mittwoch: 26.09.2012: Im Zeichen des Monte Vesuvio

Eine größere Wanderung stand heute nicht auf dem Programm. Viel mehr widmeten wir uns heute dem Vesuv - dem Schicksalsberg am Golf von Neapel. Zunächst führte uns der Weg mit dem Bus durch die Milchberge wieder hinunter in Richtung Neapel. Pompeji war das erste Ziel. Vor den Ausgrabungsstätten trafen wir unsere örtliche Reiseleiterin Adriana. Bei herrlichstem Sonnenschein und Temperaturen um die 25°C starteten wir unseren Rundgang. Pompeji ist ohne Zweifel eine Geisterstadt einer untergegangenen Zivilisation. Es ist, als wären die alten Römer erst gestern abgereist. Häuser, Weinläden, öffentliche Bäder und Bordelle sind Zeugen eines Lebens, das in dieser geschäftigen Hafenstadt am Fuße des mächtigen Vesuvs zur Zeit Caesars herrschte. Im Jahr 79 n. Chr. begrub einer der schwersten Ausbrüche der Geschichte die Stadt unter einer fast 7 Meter dicken Ascheschicht. Gut geschützt lag sie dort bis zu ihrer Entdeckung im 16. Jahrhundert. Und erst Mitte des 18. Jahrhunderts wurde mit den Ausgrabungen begonnen. Bis heute sind aber noch gut zwei Drittel der Stadt verschüttet. Während unseres Rundganges erfuhren wir viel über das damalige Leben, den Reichtum der Stadt und waren sichtlich beeindruckt. Pompeji birgt so viele Geheimnisse, dass der Ort immer ein Rätsel bleibt!
Erschöpft von der Führung erreichten wir die „Cantina del Vesuvio" - ein Weingut am Fuße des Vesuvs inmitten von Weinbergen und Olivenhainen. Wir wurden vom Chef Maurizio herzlich begrüßt. Auf der Terrasse speisten wir im rustikalen Ambiente und bekamen beste Weine zum Probieren. Der Vorspeisenteller mit selbstgebackenem Brot, feinem Olivenöl, Käse und Salami sowie die frische Pasta waren ein besonderer Genuss. Nach einigen Gläsern Wein und einem leckeren Dessert schlenderten wir noch ein wenig durch die Weinberge, bevor wir uns auf dem Weg zum Vesuv machten.
Im Laufe der Jahrhunderte und auch heute noch verbreitet der Vesuv Angst und Schrecken. Schwache Erdstöße und Dampf ausstoßende Fumarolen erinnern daran, dass unter der dünnen Erdkruste ein Inferno schlummert, das jederzeit wieder auszubrechen droht. Mit dem Bus schlängelten wir uns auf eine Höhe von 1000 Metern. Von hier aus gingen wir zu Fuß über Lava- und Geröllfelder bis zum Kraterrand. Hier konnten wir einen Blick in den fast 300 Meter tiefen uns 600 Meter breiten, nahezu kreisrunden Krater riskieren. Natürlich wurden wir auch mit herrlichen Ausblicken auf die Metropole Neapel, auf Ischia und Capri sowie die Sorrentinische Halbinsel belohnt. Langsam aber sicher chauffierte uns der Bus wieder zurück zum Hotel J Heute hieß es zeitig schlafen, denn der nächste Tag wird zeitig beginnen.

Donnerstag: 27.09.2012: Capri – die Diva im Mittelmeer

Diese Insel, ein schwimmender, ungeschliffener Diamant, ist ein beliebter Ort für die Sommerfrische, seit der römische Kaiser Tiberius sie im Jahr 26 n. Chr. zu seinem Regierungssitz machte. Beinahe alle Künstler, Designer, Filmstars, Diven, Politiker, Schriftsteller, Könige und Finanziers haben sich schon auf der bühnenartigen Piazetta der Insel blicken lassen. Also durften wir natürlich auch nicht fehlen! J Noch vor Sonnenaufgang frühstückten wir und fuhren mit dem Bus nach Sorrent, die Stadt der Zitronen! Nach einem kleinen Bummel durch die Gassen erreichten wir den Hafen und setzen mit dem Schiff in knapp einer halben Stunde auf die Insel über. Die Touristenströme sammelten sich alle an der Funicolare - der Standseilbahn, die den Hafen Marina Grande mit der Stadt Capri verbindet. Da uns die Treppen langsam fehlten, wählten wir diesen Weg um hinauf auf die berühmte Piazetta zu kommen und hatten dabei schon traumhafte Blicke!
Unser Ziel war zunächst die Villa Jovis. Durch die schmalen Wege, vorbei an blühenden Gärten und edlen Villen erreichten wir die Ruinen der Villa auf dem Felssporn des Monte Tiberio. In einer aussichtsreichen, strategisch besten Lage blickt die Villa auf den Golf von Neapel, auf den Punta Campanella, auf die Stadt Capri und auf den Hafen Marina Grande. Nach einem kurzen Rundgang legten wir unter den großen Pinien das Picknick ein und kosteten so manche Leckereien und saftige Pflaumen. Ein weiteres Highlight und sehenswertes Naturschauspiel ist der Arco Naturale, den wir im Anschluss erwanderten. Dieser gewaltige Bogen bildet den Überrest einer großen Grotte, die sich in den Berg hineingefressen hat. Die Wellen des Meeres haben die Öffnung erweitert und das Geröll weggespült. Nachdem sich in der Altsteinzeit die Insel gehoben hatte, war die Grotte nicht länger der Erosionswirkung der Wellen ausgesetzt und unter dem Einfluss von Wind und Regen hat sich ihre Oberfläche verändert. Zurück auf der kleinen Piazza, fernab des Touristentrubels, legten wir eine kleine Pause ein. Nun konnte jeder den Nachmittag verbringen, wie er mochte. Mit einigen Gästen ging ich gemeinsam mit Viktoria zurück zum Hafen um eine Bootsfahrt um die Insel zu machen. Hierbei sahen wir das Wahrzeichen der Insel - die Faraglioni-Felsen, viele Grotten, den Arco Naturale von der Wasserseite aus, den Hafen Marina Piccola und die Via Krupp, ein historischer Serpentinenpfad an der Südküste der Insel.
Am späten Nachmittag verabschiedeten wir uns von der Insel Capri und setzen mit dem Schnellboot zum Festland nach Sorrent über, wo der Bus schon auf uns wartete und uns zurück zum Hotel brachte.

Freitag, 28.09.2012: Genießertag in Positano

Den letzten Tag unserer Wanderwoche an Italiens Traumküste ließen wir gemütlich ausklingen. Ein letztes Mal schlängelten wir uns mit dem örtlichen Bus die engen Straßen hinunter ans Meer. Über Furore (Furore bedeutet im Italienischen übrigens „rasenden Beifall" oder „Leidenschaftlichkeit"), Conca dei Marini erreichten wir Praiano, den sonnenverwöhntesten Ort an der Amalfiküste durch die vorgelagerte kleine Halbinsel. Schon die Dogen von Amalfi ließen sich von der Schönheit des Küstendorfes verzaubern und legten ihre Sommerresidenz hierher. Die herrliche Majolikakuppel der Kirche S. Gennaro im Nachbardorf Vettica Maggiore ist weithin sichtbar. Nach weiteren Kurven uns traumhaften Blicken auf die Küste und die steilen Felsen erreichten wir Positano. Durch die engen Gässchen führte uns der Weg zunächst an den kleinen Strand und zum Hafen. Unser privates Boot holte uns (fast) pünktlich ab und wir gingen an Bord. Unsere Fahrt führte uns dann entlang der malerischen Küste. Nun sahen wir die wahre Schönheit der Amalfitana von einem ganz anderen Blickwinkel. Positano - oder auch das Schwalbennest genannt - präsentierte sich bei herrlichstem Wetter. Die pastellfarbenen Häuser schmiegen sich eins über dem anderen an den Berghang und bilden zusammen mit dem türkisblauen Meer eine traumhafte Kulisse. Während unserer Fahrt in Richtung Süden erblickten wir zahlreiche schmucke Villen, berühmte Hotels und elegante Nachtclubs. Vom Boot aus erblickten wir auch unser Hotel hoch über der Küste und natürlich den Götterweg!
Ziel unserer erlebnisreichen Bootsfahrt war smaragdgrün schimmernde „Grotta dello Smeraldo", die den Vergleich mit Capris weltberühmter Blauen Grotte nicht zu scheuen braucht.
Züruck in Positano blieb genügend Zeit für individuelle Erkundungen, zum Baden im Meer oder zum Bummeln und Shoppen.
Den letzten Abend verbrachten einige in einer gemütlichen Runde in einer Bar ganz in der Nähe des Hotels.

Samstag, 29.09.2012: Fröhlich–chaotischer Alltag auf neapolitanische Art

Den letzten Tag auf italienischem Boden verbrachten wir in der Metropole Neapel. Durch die Medien hat Napoli einen negativen Eindruck bei vielen Leuten. Doch Viktoria überzeugte uns vom Gegenteil. Neapel „sehen und sterben" zu wollen, scheint für alle, die noch nicht da waren, zumindest leicht übertrieben. Aber wenngleich die Stadt unter dem mächtigen Monte Vesuvio von ihrem früheren Glanz etwas verlor, heute gegen den Verfall und sozialen Notstand kämpft, präsentierte sich uns die Millionenstadt in ihrem historischen Zentrum als Schönheit des Südens! Als ein „Paradies bewohnt von Teufeln" wurde die einst größte Stadt Europas von den Einwohnern der Toskana bezeichnet.
Für mich ist Neapel eine Stadt der Gegensätze. Je nach Gesichtspunkt ist die Stadt die chaotischste, lauteste, schmutzigste und stinkendste Stadt der Welt, bewohnt von Müßiggängern, Faulenzern, Dieben und Verbrechern; oder sie ist die schönste, reichste, lebendigste, demo­kra­tischste Stadt der Welt, deren Einwohner die quirligsten, erfinderischsten, gebildetsten und liebenswürdigsten Menschen sind.
Nach einem sehr interessanten Rundgang im monumentalen Zentrum gönnten wir uns auf der Piazza vor der Chiesa del Gesu Nuovo eine echte Pizza Margherita. Als Abschlussessen in Bella Italia ein Traum! Hier überreichte ich Viktoria im Namen der ganzen Wandergruppe das Geburtstagsgeschenk zum 40. Geburtstag. Wir bummelten anschließend noch etwas durch die Straßen und genehmigten uns in einem Jugendstilcafé in der Nähe des Teatro San Carlo einen leckeren Café alle noccialo (Espresso mit Mandelcréme). Einen weiteren Einblick in die schöne Hafenstadt erhielten wir bei einer Rundfahrt bevor wir unsere liebe Viktoria am Hafen verabschiedeten und zum Flughafen fuhren. Gegen 23 Uhr waren wir wieder in Berlin und wurden von unseren Chauffeuren schon erwartet.
Ich habe mich sehr gefreut, Sie während dieser Wanderwoche an der wohl schönsten Küste Italiens begleiten zu dürfen. Bleiben Sie schön gesund und weiterhin reisefreudig! Vielleicht sehen wir uns auf einer weiteren Reise mit Eberhardt TRAVEL einmal wieder!
Ihr Wanderreisebegleiter Patrick

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht