Italien geht immer und das ganz besonders im Mai und dann auch noch an die herrliche Amalfiküste
Reisebericht: 24.05. – 31.05.2025
Es geht zum Wandern nach Kampanien, nach Minori, der kleinen Schwester von Maiori und bestes Wanderwetter empfängt uns. Auch das Meer ist gnädig mit uns, die Wassertemperatur beträgt schon 20…21 Grad.
Ein Reisebericht von
Dr. Mathias Schirmer
Anreise
Von sechs Flughäfen starten wir und erreichen alle pünktlich, zum Teil in München zusammengeführt, bis zum Abendessen das Hotel. Erwartungsvoll beschnuppern wir uns, die Gäste kommen aus vielen Teilen von Deutschland und wir sind neugierig auf einander. Das Personal ist sehr bemüht und das erste Abendmenü (Auswahl aus je drei Gerichten pro Gang) vorzüglich. Erwartungsvoll sinken wir in die Kissen.
Die erste Wanderung starten wir in Ravello
Amalfiküste du begeisterst uns schnell. Ungefähr 45 km von Neapel entfernt befinden wir uns. Und los geht es zum ersten Ausflug, sprich Wanderung. Pünktlich 9:00 Uhr starten wir mit dem Bus zu einer abenteuerlichen Fahrt in die Berge der Amalfiküste. Nach 45 Minuten Fahrt erreichen wir den Ausstieg und es geht wie so oft in den nächsten Tagen über Treppen, zunächst bergauf, an schmucken Häuschen und mondänen Hotels entlang. Unser erstes Ziel ist der Park der Anfang des 20.Jh von Lord Grimthorp aus einem Pallazo umgebauten Villa Cimbrone. Diese liegt ca. 350 Meter über dem Meer. Die Villa ist im Besitz einer reichen italienischen Familie, der wir auch die Erhaltung der Parkanlage verdanken. Heute beherbergt die Villa ein Luxushotel mit nur 19 Zimmern mit fürstlichen Preisen (aktuell 770 € das DZ). Der Garten beherbergt viele Kopien von römischen Kunstwerken. Traumhafte Aussichten auf das Tyrrhenische Meer bieten sich uns von der Aussichtsplattform Belvedere.
Weiter führt uns der Weg nunmehr überwiegend treppab ins Dorf Pontono, wo uns der freundliche Wirt der Blue Bar empfängt. Wir genießen die Antipastaplatte und das schattige Plätzchen. Beim Aufbruch werden wir das erste Mal mit einem Maulesel konfrontiert, die hier noch viele Transportaufgaben erfüllen.
Unser weiterer Abstieg führt uns nach Amalfi und wir besichtigen die Papierproduktion in einer Wassermühle.
Die Stadt Amalfi hat nur 5.000 Einwohner und gehört zur Provinz Salerno. Unbedingt zu besuchen ist der aus dem 10. Jh stammende Dom. Richtig fertiggestellt wurde er nach vielen Umbauten erst im Jahre 1891.
Richtung Hotel ging es dann mit einem Linienschiff. Die Schiffe stellen an der Küste das Hauptbeförderungsmittel dar, da Busse über die engen und zum Teil über die Berge führenden Straßen nur langsam voran kommen.
Heute die Krönung: Der Götterweg
Es führt uns der Bus in einer knapp 60 minütigen Fahrt nach Agerola. Es sind kaum 30 Kilometer, aber die Straße führt bergauf und die Enge der Straße hat auch längere Ampelschaltungen zur Folge. Dass heute viele Wanderer unterwegs sein werden, bemerken wir schon auf dem Hauptplatz des Ortes, wir sind wahrlich nicht allein.
Auch hier treffen wir wieder auf Bauern, die ihre Waren mittels Esel transportieren. Traumhafte Ausblicke bieten sich uns bis hin zur Sorentischen Halbinsel und wir genießen es einfach.
Wiederum ist eine Mittagsrast geplant. Heute geht es im Restaurant im Örtchen Montepertuso etwas eleganter zu und wir genießen auch die Aussicht aufs Meer von der Mittagstafel aus.
Gut gestärkt geht es die 1.500 Treppenstufen nach Positano. Alternativ könnte man auch (knieschonend) den Linienbus benutzen.
Positano ist ein kleiner Klippenort mit nur knapp 4.000 Einwohner und infolge der engen Gassen immer gut mit Touristen gefüllt. Erhalten geblieben ist neben der Haupteinnahmequelle Tourismus auch die Textilienproduktion mit der Marke Positano Moda. Angeblich soll der Tourismus die Bevölkerung um ein Zehnfaches übertreffen.
Es wartet noch ein weiteres Highlight auf uns, wir fahren mit dem Charterschiff an der Amalfiküste zurück nach Minori.
Jetzt gilt es die vielen Eindrücke zu verarbeiten.
Wanderung im Valle delle Ferriere
Wieder holt uns der Kleinbus am Hafen von Minori ab und natürlich geht es wieder in die Berge. Wir steigen heute in Campidoglio aus. Unser erstes Ziel ist das Dorf Pogerola, wo Gerrys Pub auf uns wartet. Unterwegs haben wir wieder traumhafte Ausblicke, u.a. auf Ravello. Genüsslich wandern wir fast für uns und genießen die Ruhe. Die Einkehr lohnt sich wieder und Gerry spendiert uns zum Abschluss einen Café, der nur von Nichtitalienern Espresso genannt wird.
Und nun geht es, natürlich wieder treppab nach Amalfi. Nach etwas Freizeit geht es wieder mit dem Linienschiff nach Minori.
Nach kaum 15 Minuten erreichen wir das Ziel und schlendern noch etwas durch die Gassen von Minori mit seine vielen kleinen Lädchen, Bars und Restaurants.
Ein Highlight jagt das andere: Heute Vesuv und Pompeji
Zeitiger muss es heut los gehen, denn unsere Tickets für die Vesuversteigung haben ein Zeitfenster ab 9:40 Uhr und wir müssen über die gesamte Gebirgskette, die zwischen der Amalfiküste und Neapel liegt, überqueren. Uns gelingt es grad so pünktlich zu sein und los geht’s. Knapp 300 Höhenmeter gilt es zu bezwingen. Da die Steigungen aber gleichmäßig zu bewältigen sind, ist es nicht all zu anstrengend. Natürlich werden wir belohnt mit Ausblicken auf den Golf von Neapel inklusive der Insel Ischia und der Stadt Neapel selbst. Am bemerkenswertesten allerdings ist der Blick in den Krater des Vesuvs. Der letzte größere Ausbruch fand im Jahr 1944 statt, der verheerende jedoch 79 n.Chr. Seit dem ist der Berg nur noch 1281 Meter hoch.
Und weiter geht die Fahrt. Unsere Mittagspause verbringen wir in einem Weinberg. Nach einer kurzen Führung durch den Weinanbau gibt es eine Verkostung und leckere Snacks. Viel Zeit ist nicht, denn Pompeji lockt. Es ist nur noch eine kurze Fahrt und am Nachmittag ist es nicht mehr ganz so voll. Wie auch die Städte Herculaneum, Stabia und Oplontis wurde beim letzten großen Vulkanausbruch Pompeji vollständig zerstört. Pompeji wurde unter der Vulkanasche weitgehend konserviert und so ist vieles für die Nachwelt erhalten geblieben. Seit Jahren wird hier Stück um Stück rekonstruiert. Beeindruckend ist das ursprünglich 20.000 Zuschauer fassende Amphitheater (Nero verbot im Jahr 59 übrigens nach blutigen Unruhen im Theater für 10 Jahre jegliche Veranstaltungen) und die deutlich noch sichtbare Grundstruktur der Stadt. Unklar ist die Anzahl der Bevölkerung zum Zeitpunkt des Unglückes. Man spricht heute von 20.000 bis 45.000.
Die vielfältigen Eindrücke gilt es nun zu verarbeiten und dabei hilft uns die Fahrt über die Hügel bis ans Meer vor Minori.
Capri
Wenn man im Umland von Neapel Urlaub macht ist Capri Pflicht, auch wenn man sich darauf einstellen muss, dass man nicht ganz allein ist. Nach reichlich 90 minütiger Schifffahrt mit Zwischenstopps in Amalfi und Positano erreichen wir die Insel. Reichlich 10 qkm ist sie groß, liegt ca fünf Kilometer von der Apenninhalbinsel entfernt und hat 15.000 Einwohner. Wir entgehen vorerst den uns begleitenden Touristen , indem wir mit einem der vielen Minibusse (ja es ist hier noch enger als auf den Straßen der Amalfiküste) nach Anacapri fahren. Wir laufen vorbei am beeindruckenden Friedhof und erreichen die Talstation des Einersesselliftes und hier spaltet sich die Gruppe. Ein kleinerer Teil bevorzugt die bequemerer Variante und nutzt die Seilbahn. Die Wandergruppe bezwingt in 45 Minuten die 150 Höhenmeter und erreicht so den höchsten Punkt der Insel den Monte Solaro (589m). Wir genießen die wunderbaren Aussichten, bei nahezu wolkenlosem Himmel und gönnen uns eine Mittagspause im Grünen. Natürlich gibt es Panini auf capresische Art, also mit Tomaten und Mozzarella.
An der Talstation des Sesselliftes vereint sich die Gruppe wieder und nun geht es wieder mittels Kleinbus nach Capri. Wir schlendern durch die Gassen, begleitet von Geschäften aller Preisklassen, um dann den Augustusgarten zu besichtigen. Von hier aus hat man einen besonders schönen Blick auf die berühmten drei Felsen und den kleinen Hafen von Capri. Anschließend steigen wir über einige Treppen zum Hafen ab und erreichen am frühen Abend wieder Minori.
Abschlusswanderung mit dem Hauptthema Amalfizitrone
Heute benötigen wir keinen Bus, wir starten am Hotel. Zuerst durchstreifen wir unseren „Wohn“ort und alsbald geht es bergauf. Reichlich 400 Höhenmeter gilt es zu bezwingen und trotzdem ist es eher eine Genusstour. Immer wieder lassen uns die schönen Blicke auf Minori, Maiori und das Meer verweilen. Tausende Zitronenbäume umringen uns und ein Zitronenbauer bittet uns spontan in sein Anbaugebiet und erzählt uns von seiner (schweren) Arbeit. Das ist ein sehr schönes, spontanes Erlebnis und wir spüren den Stolz des Zitronenfachmannes, der uns sogar einiges in unserer Muttersprache erklärt.
Weiter geht’s bergauf und wir befinden uns bald an einem Platz, den Gott wohl selbst erschaffen hat. Wir sind zu Gast auf der privaten Terrasse einer Familie, die uns heute bewirten wird. Es wird alles aufgetafelt, was man sich an solch einem sonnigen Tag erträumt. Alle Produkte sind hausgemacht und es fällt schwer etwas heraus zu heben. Vielleicht ist es ja die Pizza, die in dieser Gegend seinen Ursprung hat. Jedenfalls ist die Variante der Zitronenpizza besonders interessant. Wir genießen die Herzlichkeit der vier Familienmitglieder und unbedingt erwähnt werden muss die Zubereitung des Zitronensorbet. Auf klassische Weise wurde es durch reichlich Handarbeit vom Sohn des Hause zu bereitet.
Auch nutzen wir diesen schönen Platz und die schöne Stimmung, uns von unserer Wanderleiterin zu verabschieden und zu bedanken.
Heute sind wir der Meinung, wir seien diese Woche genügend gelaufen und nutzen das Angebot mittels Sonderbus ins Tal zu fahren.
So bleibt am späten Nachmittag noch genügend Zeit in geselliger Runde in einer urigen Bar (natürlich im Freien) bei einem Cocktail die gemeinsamen Erlebnisse zu verinnerlichen.
Auch beim letzten Abendessen gilt es Danke zu sagen, dem liebevoll agierendem Personal im Hotel. Wir haben uns da jede Minute wohl gefühlt.
Heimreise
Ja Wehmut nimmt Überhand. Jedoch bleibt für die meisten Gäste am Vormittag noch etwas Zeit das benachbarte Maiori (15 minütiger Spaziergang) zu besuchen oder noch mal im Meer zu schwimmen. In drei Etappen werden wir zum Aeroporto di Napoli Capodichino geshuttelt und wir erreichen fast alle pünktlich unsere Heimatorte. Nur ein Unwetter in Frankfurt behindert ein klein wenig.
Es hat einfach alles gepasst. Und mir fällt da der Film ein „Besser gehts nicht“ mit Jack Nicholson und so fühlen wir uns. Wunderschöne Tage liegen hinter uns und die Trennung voneinander fällt uns schwer. Wir sind allen an der Organisation dieser traumhaften Reise beteiligten Personen sehr dankbar für diese Erlebnis und peilen die nächste Reise mit Eberhardt Travel in Gedanken schon an, vielleicht Sardinen als Wanderreise ab 16.04.2026.