Reisebericht: Schlemmer–Wanderreise Sorrent, Amalfiküste & Cilento–Nationalpark

24.04. – 04.05.2016, 11 Tage Rundreise Italien mit Wanderungen: Sorrent – Sorrentinische Halbinsel – Sentiero degli Dei – Positano – Capri – Amalfi – Paestum – Cilento–Nationalpark – Agropoli – Punta Tresino – Costa degli Infreschi – Marina di Camerota – Calore–Schlucht – Mo


  Bildergalerie   Druckversion (PDF)   Kommentare   zur Reise
 
Diese Wanderreise vereinte zwei absolute Gegensätze - das ruhige und ursprüngliche Cilento und die quirlige, von touristischen Höhepunkten nur so gespickte Amalfiküste und die Insel Capri. Wir wanderten durch blühende Natur mit fantastischen Ausblicken.
Ein Reisebericht von
Ria Heilmann
Ria Heilmann

Anreise am 24.04.2016

Für alle Gäste unserer Reise mit mehr Bewegung ging es sehr früh los. Wir flogen von Berlin Tegel, von München und von Dresden via Frankfurt nach Neapel und trafen uns planmäßig dort am Flughafen. Emilio, unser Fahrer für den ersten Teil der Reise, brachte uns mit seinem Bus nach Paestum. Dort empfing uns Angelo und zeigte uns die Ausgrabungsschätze im Museum und später besuchten wir das Ausgrabungsgelände. Sonne, Sturm und Hagelschauer wechselten in kurzen Abständen und wir wurden auf eine erste Probe gestellt. Im antiken Poseidonia lebten einst viele tausend Menschen und heute ist nur ein kleiner Teil dieser Stadt ausgegraben. Sehenswert sind die 3 Tempel, das Amphietheater, Agora und die Straßenzüge. Im Museum werden Fundstücke aus der Umgebung gezeigt und vor allem die Gräber mit den Grabbeigaben sagen sehr viel aus über das Leben vor 2500 Jahren aus. Das berühmteste Grab ist das des Tauchers. Nach 3 Stunden verließen wir Paestum und fuhren nach Santa Maria di Castellabate in unser Hotel direkt am Meer.

Grand Hotel Santa Maria

Am Abend erreichten wir unser Hotel, bezogen unsere Zimmer, alle mit Meerblick, packten unsere Koffer aus und richteten uns ein für die kommenden 6 Nächte. Vor dem Abendessen trafen wir uns zu einem Begrüßungsdrink mit kleinen Häppchen. Wir stellten uns vor und stießen auf eine schöne gemeinsame Wanderreise an. Unsere Mahlzeiten, Frühstück und Abendessen, nahmen wir immer in einem großen Speiseraum mit Blick auf das Meer ein. Dabei gab es abends fast immer einen wunderschönen Sonnenuntergang. Bei guter Sicht tauchten am Horizont die Inseln Capri und Ischia auf sowie die Berge der Amalfiküste.

Küstenwanderung von Santa Maria nach Agropoli am 25.04.2016

Das unbeständige Wetter mit starkem Sturm hielt an und so starteten wir zu unserer ersten Wanderung mit bangen Blicken gen Himmel. Wir liefen hinunter nach Santa Maria di Castellabate und Angelo zeigte uns die wichtigsten Gebäude des Städtchens. Dann gingen wir weiter auf der Uferpromenade und später den Strand entlang. Die hohen Wellen
überspülten teilweise den Strand und so bekamen wir nasse Schuhe. Es war ein tolles Schauspiel bei Sonnenschein. Am Ende des Strandes ging der Weg bergan und bot einen guten Blick auf Santa Maria di Castellabate zurück. Duftende Mittelmeermacchia, hohes Schneidegras und gelber Ginster säumten den Weg. An der Punta Tresina wurden wir wieder von einem Regenguß überrascht und fanden Unterschlupf in einem alten verlassenen Gedäude. Wieder bei Sonnenschein wanderten wir weiter hinunter zur Straße, wo uns der Bus empfing und ein kurzes Stück bis zum Weingut Marino fuhr.

Mittagsimbiß im Weingut Marino

In der Hügellandschaft nahe Agropoli lag das Weingut Marino. Die sympatische Chefin Assunta sowie 3 Hunde warteten schon auf uns. In einem liebevoll eingerichteten Raum nahmen wir Platz und bekamen Köstlichkeiten aus der Küche zum Probieren. Zu Mozzarellazopf, Tomate und Ricotta gab es den Cilento bianco und zu Spaghetti mit Tomatensose den Rotwein Aglianico. Selbst gemachte Kekse als Nachtisch ließen sich gut in Rotwein tunken. Danach besuchten wir die Weinberge und den Weinkeller. Ein Espresso beschloß unseren Aufenthalt im Weingut und natürlich wurde schon fleißig Wein und Olivenöl eingekauft.
Den Nachmittag verbrachten wir in Agropoli mit einem Spaziergang durch die Einkaufsstraße hinauf zur Burg, wo wir einen wunderbaren Ausblick auf die Küste und Berge des Cilento hatten.

Wanderung durch die Calore–Schlucht am 26.04.2016

Es war immer noch stürmisch, so daß die kleinen Boote in Marina di Camerote nicht fahren konnten. Deshalb tauschten wir unsere Ausflugstage. Die etwas längere Anfahrt zur Calore-Schlucht unterbrachen wir mit einer Kaffeepause in Monforte Cilento. In Magliano Nuovo verließen wir den Bus, gingen zunächst durch einen schmalen Durchbruch hinauf in den Ort und bogen dann ab in die Calore-Schlucht. Vor uns ganz nah lag der Monte Cervati, mit 1898 Metern die höchste Erhebung des Cilento. Der Berg war reichlich mit Schnee bedeckt. Der Weg hinunter in die Schlucht war steil, aber sehr abwechslungsreich. Unten beim Flußbett mußten einige Hindernisse überwunden werden. Die Wanderung endete beim Lokal "Remolino", wo es nach einer deftigen Wurstplatte mit Gemüse die handgemachten Fussilli mit Tomatensose gab. Auf der Rückfahrt mußten wir wegen eines Erdrutsches eine Umleitung nehmen.

Santa Maria di Castellabate

Im Hotel angekommen zogen wir die Wanderschuhe aus, machten uns frisch und gingen bei herrlichem Sonnenschein in unseren Ort. Am Strand entlang dauerte das nur 5 Minuten. Wir besuchten die Statue der Meeresmadonna, die Kirche und den Corso Matarazzo. Die vielen kleinen Geschäfte luden zum Stöbern ein und das Eis schmeckte hervorragend. Am Ende des Corso trennten sich unsere Wege und jeder ging allein für sich weiter oder zurück. Eigentlich hatten wir uns auch einen Besuch von Castellabate am Nachmittag einmal vorgenommen, aber die Zeit dafür war immer zu knapp.

Schlemmertag am 27.04.2016

Eigentlich war Schlemmen jeden Tag nach den Wanderungen angesagt, aber heute sollte es ein ganzer Schlemmertag werden. Angelo war verhindert und so begleitete uns Marina. Sie stammte wie unser Fahrer Emilio aus San Mauro Cilento und kannte sich bestens aus. Wir fuhren auf der Küstenstrasse nach Acciaroli und machten dort einen morgentlichen Spaziergang durch menschenleere Straßen und zur Hafenmole. An der Piazza nahmen wir einen Espresso. In der Hochsaison ist der Ort ein Touristenzentrum und sehr voll. Dann fuhren wir hinauf nach Pollica - das Zentrum des Gemeindeverbandes, der als einziger wieder 5 Segel für absolut sauberes Wasser bekommen hat. Und die Gemeinde Pioppi im Gemeindeverband Pollica ist das Zentrum der Mittelmeerdiät. Dem Amerikaner Ancel Keys war Ende des 2. Weltkrieges aufgefallen, daß die Menschen in den Orten des Cilento bitter arm waren und dennoch eine sehr hohe Lebenserwartung hatten. Er fand heraus, daß die gesunde Ernährung der Hauptgrund dafür war. In Pollica spazierten wir durch die alten Gassen und später am Kloster genossen wir die Ausblicke hinunter an die Küste.

Oliven und Feigen

In San Mauro Cilento besuchten wir eine Cooperative mit einer modernen Ölmühle. Wir verkosteten 3 Sorten Olivenöl und speisten danach vorzüglich. Es gab ganz verschiedene traditionelle Gerichte, viel Gemüse, Hülsenfrüchte, Wurst und Wein in einem urigen bäuerlichen Ambiente. Dann ging die Fahrt weiter immer am Fuße des Monte Stella entlang nach Prignano. Dort erwartete man unsere Gruppe in der Feigenmanufaktur Santomiele. Wir erfuhren zunächst von der Haltbarmachung der weißen Feigen und von den vielen Möglichkeiten der Feigenverarbeitung. Zur Verkostung gab es Prosecco, verschiedene Marmeladen zu Käse, Schokolade und Feigen und vieles mehr. Und das alles wurde wunderbar präsentiert in einem traumhaften Ambiente. An die vielen Kalorien dachte man besser nicht, denn es schmeckte alles vorzüglich.
Beim Abendessen im Hotelrestaurant schafften wir nur noch einen Gang.

Wanderung und Bootsfahrt Marina di Camerote am 28.04.2016

Auch heute konnte Angelo unsere Gruppe nicht begleiten und so fuhr Suvi, eine Finnin, die schon 25 Jahre im Cilento lebt, mit uns. Die Fahrtstrecke führte zunächst über die Küstenstraße bis nach Casal Velino Marina und weiter auf der Schnellstrasse bis zum Mingardotal. Über Palinuro erreichten wir Marina di Camerote und machten erst einmal eine Kaffeepause. Gleich zu Beginn unserer Wanderung an der Küste entlang, schlossen sich 2 Hunde unserer Gruppe an. Unser Wanderweg war abwechslungsreich und führte ständig bergauf und bergab. Zu Mittag erreichten wir den Pozzolla Strand mit einer gemütlichen Strandbar. Dort war unser Mittagessen, Freselle und gefüllte Auberginen mit Wein vorbereitet. Es schmeckte wieder vorzüglich und nach dem Essen gingen einige von uns im klaren aber etwas frischen Meer baden. Danach folgte der zweite Teil unserer Wanderung wieder bergauf und bergab bis zum Porto Infreschi. Dort blühte im Felsen noch das seltene Palinuro Primel.

Bootsfahrt zurück

Für die Rückfahrt war ein Boot bestellt, welches im seichten Wasser nicht bis zum Strand kommen konnte. Also zogen wir unsere Wanderschuhe aus und gingen durchs Wasser bis zum Boot.  Auch einer der beiden Hunde war mit uns bis dahin gelaufen und hoffte nun, auch mit dem Boot zurück fahren zu dürfen. Ein mutiger Gast hob ihn hinein. Das Boot brachte uns zu verschiedenen Höhlen an der Küste und in die größeren konnten wir sogar hinein fahren. Überraschend war die blaue Grotte, wo sich unter den Felsen das Tageslicht spiegelt und so die blaue Farbe erzeugt wird. Wieder zurück in Marina di Camerote kehrten wir auf einen Kaffee und ein Eis nochmals ein und dann fuhren wir mit unserem Bus wieder ins Hotel zurück.

Wanderung zum Monte Stella am 29.04.2016

Zu unserer "Königstour" auf den Monte Stella begleitete uns Angelo wieder. Wir fuhren zunächst hinauf nach Perdifumo und ich kaute für unser Picknick ein. Angelo bestellte derweilen telefonisch in einer Bar in Galdo einen frischen Kuchen für unsere Gruppe am Ende der Wanderung. Dann brachte uns der Bus noch weiter hinauf nach Mercado Cilento zum Einstieg in den Wanderweg. Es war sehr gutes Wetter, nur unter uns ein paar Wolken. Es ging stetig bergauf durch blühende Macchia und Ginster. Weiter oben folgten dann kleine Stiefmütterchen und Orchideen. Mit mehreren Trinkpausen kamen wir gut voran und erreichten schließlich den Gipfel des 1131 Meter hohen Monte Stella. Oben gab es viele Picknickplätze und an einem großen Tisch fand unsere Gruppe Platz. Wir packten unser Picknick bestehend aus Käse, Wurst, Tomaten, Wein und Brot aus und feierten unseren Gipfelsieg mit einem Limoncello. Der Monte Stella ist ein Küstenberg mit guter Sicht in alle Richtungen. Unser Abstieg führte durch einen Kastanienwald steil hinunter und weiter durch blühende Macchia nach Galdo. Dort gab es in der Bar den frisch gebackenen Kuchen und Kaffee.

Castellabate

Da die Zeit nach den Wanderungen bis zum Abendessen an den Vortagen immer zu knapp war, um Castellabate zu besuchen, brachte uns der Bus heute noch hinauf. Wir machten einen gemütlichen Spaziergang zum Aussichtsplatz, sahen auf unser Hotel und Santa Maria di Castellabate und erkundeten dann die alten engen Gassen. Der Ort war 2010 Schauplatz für die Dreharbeiten des Filmes "Willkommen im Süden" und seitdem zieht der Ort noch mehr Gäste an. Von der zweiten Aussichtsterrasse sahen wir noch einmal zum Monte Stella hinüber und dann fuhren wir hinunter zu unserem Hotel. Es hieß Abschied nehmen von Emelio, der uns sehr gut und sicher die ersten 6 Tage mit seinem Bus gefahren hatte.
Beim Abendessen im Hotel wurden wir zum Abschied mit Prosecco und Eis überrascht.

Fahrt vom Cilento nach Sorrent am 30.04.2016

Die letzten Getränkerechnungen wurden bezahlt, die Koffer in unseren neuen Bus verladen und dann starteten wir mit Angelo und Fahrer Nello nach Paestum. Unterwegs machte Angelo nochmals viel Werbung für sein Cilento und berichtete über weitere Sehenswürdigkeiten und Wandermöglichkeiten. In Paestum besuchten wir die biologisch geführte Wasserbüffelfarm Vannulo. Schon das Außengelände war ausgesprochen gepflegt und ansprechend angelegt. Und die Tiere werden wirklich tiergerecht gehalten und fühlen sich wohl. Der prodizierte Mozzarella wird nur im eigenen Laden verkauft und man bekommt ihn auch nur nach Vorbestellung. Wir probierten aus Büffelmilch hergestellte Schokolade, Mozzarella und Yoghurt. Alles schmeckte vorzüglich. Nach dem Besuch der Stallungen der Wasserbüffel verabschiedeten wir uns von Angelo und dankten ihm sehr herzlich. Er hatte uns nicht nur begleitet, sondern auch das Programm von Paestum bis wieder nach Paestum  organisiert.

Amalfi

Auf der Schnellstrasse fuhren wir bis nach Salerno und dann folgte die Amalfitana - eine schmale Straße entlang der Amalfiküste. Es war Wochenende und sehr viel Verkehr und wir konnten unseren Fahrer nur bewundern. In Amalfi angekommen gingen wir ins Zentrum und besuchten den Dom mit Kreuzgang und Krypta. Dieses Ensemble ist ein Meisterwerk und zeugt vom Reichtum der einstigen Seerepublik Amalfi. In der dann folgenden Freizeit spazierten wir mit vielen hundert Menschen durch die Gassen, probierten das teure Eis oder Granite und waren dann alle wieder pünktlich am Bus. Soviel Hektik kannten wir nach einer Woche Ruhe im Cilento nicht mehr. Auch die Weiterfahrt auf der Amalfitana bis nach Sorrent war hektisch wegen der vielen Autos und so waren wir alle froh, endlich angekommen zu sein. Unser Hotel in Sorrent lag mitten in der Altstadt und wir konnten es auch nur zu Fuß erreichen. Die Koffer wurden transportiert. Am Abend im Hotel stellte sich unser Wanderreiseleiter Wolfgang vor und gab die ersten Infos zu den 3 noch folgenden Wanderungen.


Wanderung auf der Halbinsel Sorrent am 01.05.2016

Das schöne Wetter war vorbei und der Wetterbericht prophezeite Regen. So wurde entschieden, zunächst die Wanderung auf der Halbinsel Sorrent zu machen und den Götterpfad erst einen Tag später. Bereits in der Nacht fing der starke Regen an und auch am Morgen schüttete es noch immer. Wir ließen uns deshalb Zeit mit dem Aufbruch und starteten erst 9.30 Uhr. Der Bus brachte uns nach Termini auf einer sicher sehr aussichtsreichen Straße. Aber die Wolken hingen tief und so sahen wir nichts. In Termini besuchten wir eine reizende kleine Bar und probierten als Trost die kalorienreichen und frisch zubereiteten Sfogliatella zu einem Kaffee. Der Regen ließ nach und so gingen wir auf einem neu hergerichteten Weg immer an der Küste entlang hinunter zur Punta Campanella.  Die Insel Capri lag zum Greifen nahe und ein starker Wind kam auf und vertrieb nach und nach die Regenwolken. Am Minerva Turm zeigte uns Wolfgang Reste von römischer Bebauung, die die Natur nun langsam freigab. Danach trennte sich unsere Gruppe. Ein Teil ging auf gleichem Weg wieder hinauf nach Termini und die anderen nahmen den steilen Aufstieg über 480 Meter hinauf zur Wallfahrtskirche am Monte s. Costanzo.

Aufstieg zum Monte S.Costanzo

Ein steiler Hang mit vielen Kalksteinen lag vor uns und wir konnten den Gipfel nicht sehen. Der starke Wind wehte die hohen Gräser hin und her und wir mußten oft unsere Hände zur Hilfe nehmen. Stück für Stück ging es bergauf und die Aussichten wurden immer besser. Wir sahen hinüber zu einem aufgegebenen Steinbruch in der Baia di Ieranto, wo einst Frauen den ersten Streik Italiens wegen der schlechten Arbeitsbedingungen organisierten. Eine wunderschöne Flora mit Ferula, Schneidegras, verschiedenen Orchideen, Riesenspitzwegerich, Minze u.v.m. säumte unseren Weg. Nach einer steilen Passage im Fels kam ein Kiefernwald und dann war auch schon der Kreuzweg und am Ende die Kirche auf dem Gipfel zu sehen. Wir wurden mit einer guter Aussicht auf die Amalfiküste und auf den Golf von Neapel belohnt. Der Weg hinunter nach Termini war mit Treppen gut ausgebaut und an der Bar trafen wir uns alle wieder. Noch ein Kaffee, ein Limoncello, Grappa und dann brachte uns der Bus zurück nach Sorrent. Es war Feiertag und viel los in der Stadt und so spazierten wir mit den Italienern und Touristen durch die Gassen.


Wanderung auf dem Götterpfad am 02.05.2016

In den Morgenstunden hatte es wieder geregnet und wir trafen uns heute etwas früher, weil eine längere Fahrt mit dem Bus bis zum Beginn der Wanderung nötig war. Wolfgang brachte Verstärkung mit, einen sehr netten, höflichen und hilfsbereiten jungen Mann, der auch einmal als Reiseleiter arbeiten möchte. Die Fahrt ging vorbei an Castellammare di  Stabia und durch Gragnano, das Zentrum der Pasta Herstellung. Wolfgang berichtete sehr ausführlich über die Unterschiede der handgemachten und der industriell gefertigten Pasta. Weiter ging es über die Milchberge nach Bomerano, dem Ausgangspunkt für unsere Wanderung auf dem Götterpfad. Wir hatten Glück mit dem Wetter, es war gute Sicht mit Wolken über den Bergen und es regnete nicht.
Uns boten sich atemberaubende Ausblicke und der Weg war abwechslungsreich, mal steil bergan, dann wieder bergab oder traversierend am Hang. Weit unter uns war die Strasse der Amalfitana zu erkennen und auf dem Meer waren kleine Boote unterwegs. Unsere Mittagsrast machten wir in einer urigen Hütte mit Bruschetta, Mozzarella, Tomaten, Oliven und Rotwein.

Abstieg nach Positano

Nach der Mittagspause fuhr ein Teil unserer Gruppe mit dem Linienbus hinunter nach Positano und der andere Teil ging über unendlich viele, teilweise auch sehr steile Stufen hinunter. Es boten sich immer wieder wunderbare Ausblicke auf interessante Felsen, wie den Monte Pertuso mit Loch oder auf Villen mit herrlichen Gärten. Unten in Positano trafen wir uns wieder und erkundeten die engen Gassen, aßen Eis und probierten eine Granite an einem legendären Eiswagen aus den 60er Jahren. In Positano waren viele Touristengruppen unterwegs und dennoch fanden wir immer wieder ein ruhiges Plätzchen. Die Fahrt mit einem Linienbus hinauf nach Nocelle war abenteuerlich, weil die vielen parkenden Autos rechts und links am Straßenrand alles behinderten. Dennoch kamen wir oben an und stiegen in unseren Bus um. Auf der Rückfahrt ins Hotel stimmte uns Wolfgang auf unseren letzten gemeinsamen Ausflug auf die Insel Capri am nächsten Tag ein.


Fakultativer Ausflug auf die Insel Capri am 03.05.2016

Nachts hatte es wieder stark geregnet und so war am Morgen alles sauber und frisch. Nach dem Frühstück trafen wir uns mit Wolfgang und JACK und fuhren mit einem Lift hinunter zum Hafen. Eine große Katamaranfähre, die auch Autos beförderte, brachte uns nach Capri. Die Fahrt dauerte eine halbe Stunde und drüben auf der „Ziegeninsel“ empfing uns die Sonne. In die Stadt hinauf zur Piazza fuhren einige Gäste mit der Funicolare und die anderen gingen 20 Minuten hinauf zu Fuß. Es war ein traumhaftes Wetter und wir hatten gute Sicht auf die Nachbarinseln Ischia und Procida. Die Piazza war voll von Menschen und wir beeilten uns, dem Trubel zu entfliehen und gingen hinaus in Richtung der Villen. Da die Villa des Kaisers Tiberius nicht geöffnet war, besuchten wir zunächst eine Privatgarten bei Giovanni mit 3 sehr schönen Aussichtsterrassen und danach gingen wir wieder hinunter zur Villa Lysis. Die Villa Lysis oder auch Villa Fersen genannt ist erst seit kurzem auch innen zu besichtigen und wir waren begeistert von diesem schönen Gebäude und dem dazu gehörigen Park. Unser Mittagessen nahmen wir anschließend im Restaurant DA TONINO ein und bekamen hausgemachte Ravioli mit Ricotta und einen Schokoladenmandelkuchen. Es schmeckte vorzüglich und der Besitzer und Koch Tonino verriet uns sogar das Rezept des Kuchens.

Der Nachmittag auf Capri

Gut gestärkt brachen wir auf zum zweiten Teil unserer Wanderung auf Capri. Zunächst liefen wir zu einer Aussichtsterrasse mit Blick auf die Zufahrt zur weissen Grotte. Zahlreiche Boote brachten die Besucher dorthin. Beim Blick hinüber zum Festland konnten wir den Minerva Turm und den Monte Costanzo sowie die Amalfiküste gut erkennen. Dann gingen wir steil bergab über sehr viele Treppen zum Arco Naturale und zur Matamara Grotte und dann wieder hinauf zum Panoramaweg. Bei Sonne und guter Sicht sahen wir die Villa Malaparte und die Faraglionifelsen. Am *****L Hotel Punta Tragara machten wir kurz Stopp und dann gings weiter zu den Augustusgärten mit Blick zur Villa Krupp und zur Via Krupp. Es war bereits 17 Uhr und deutlich weniger Menschen unterwegs und so genossen wir die Ruhe auf der wunderschönen Insel Capri. Auf der Piazetta gönnten wir uns nochmals Kaffee und Eis und fuhren dann mit der Funicolare hinunter zur Marina Grande, wo unsere Fähre nach Sorrent ablegte. Wieder in Sorrent erlebten wir noch den Sonnenuntergang bei Capri und gingen froh gelaunt zurück in unser Hotel Astoria. Wir verabschiedeten uns von Wolfgang unserem Wanderleiter und von Jack. Nach dem Abendessen traf sich unsere Gruppe am Fernsehgerät bei der Bar, um Fußball zu schauen.

Heimreise am 04.05.2016

Ein letztes gemeinsames Frühstück im Hotel und dann trennten sich unsere Wege. Die ersten 3 Damen wurden abgeholt und so kamen alle zur Verabschiedung ins Foyer. Es folgte ein letzter Bummel durch die Gassen, letzte Einkäufe und dann wurde auch der größere Teil der Gruppe zum Flughafen abgeholt. Der Fahrer Salvatore fuhr die Küstenstrasse und legte alte italienische Schlager auf. Er selbst sang mit, klatschte und freute sich über unsere lustige Gruppe. So verging die Zeit bis zum Flughafen sehr schnell und auch das Einchecken, die Sicherheitskontrolle usw. Am Flughafen trafen wir die Gäste der Singlereise ins Cilento und gemeinsam flogen wir pünktlich mit Air Berlin nach Berlin Tegel. Dort erwarteten uns die Fahrer der Transfere und brachten alle Gäste sicher nach Hause.
Eine erlebnisreiche Schlemmerreise mit mehr Bewegung war nun zu Ende.


Herzliches Dankeschön an meine Wandergruppe

Wir haben eine erlebnisreiche Wanderreise in zwei sehr unterschiedliche Zielgebiete unternommen. Im ursprünglichen Cilento lernten wir eine unverfälschte Natur, Ruhe und die Gelassenheit der Bewohner kennen. Darauf folgten die quirlige Amalfiküste und das mondäne Capri. Eine gelungene Mischung.
Ich danke Euch allen, daß Ihr diese Reise mit mir gemacht habt und ich hoffe, sie bleibt für Euch unvergessen.
Bleibt gesund und reisefreudig und ich freue mich auf ein Wiedersehen !
Eure Ria Heilmann

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Eine gut zusammengestellte und durch eine kompetente umsichtige Reisebegleiterin geführte Wanderreise die uns noch lange in Erinnerung bleiben wird. Herzlichen Dank an Ria Heilmann und die örtlichen Wanderleiter.
Der ruhige Cilento und die lebendige Amalfiküste wurden auch unterschiedlichen Interessen in einer Gruppe gerecht.

Annemarie und Heinz-Jürgen Haupt
19.05.2016