Reisebericht: Schlemmer–Wanderreise Sorrent, Amalfiküste & Cilento–Nationalpark

21.10. – 31.10.2018, 11 Tage Rundreise Italien mit Wanderungen: Sorrent – Sorrentinische Halbinsel – Sentiero degli Dei – Positano – Capri – Amalfi – Paestum – Cilento–Nationalpark – Agropoli – Punta Tresino – Costa degli Infreschi – Marina di Camerota – Calore–Schlucht – Mo


  Bildergalerie   Druckversion (PDF)   Kommentare   zur Reise
 
Schlemmern und Wandern. Eine tolle Kombination. Und diese in Süditalien. Wenn das kein herrliches Unterfangen ist und keine gelungenen Urlaubsreise vermuten lässt !?
Ein Reisebericht von
Birgit Hornung

Reisebericht

Elf Tage insgesamt, einschließlich An- und Abreise, die nicht nur An- bzw. Abreisetage sind.
Vierundzwanzig Gäste insgesamt aus Hessen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen.
Der Altersdurchschnitt - ca. achtundsechzig Jahre, was wenig aussagt.
Die/der jüngste Reisende Mitte Vierzig und weit über Achtzig die/der älteste. Über Achtzig -alle Achtung.
Das Sterntreffen am Abfluggate des Flughafens funktioniert. Alles verläuft planmäßig, auch die Weiterreise mit Lufthansa nach Neapel. Anschließende Busfahrt Richtung Süden, vorbei am Vesuv, Grobrichtung San Marco di Castellabate, wo sich unser Hotel für die ersten Tage befindet.
Sonntag, der Anreisetag: wie gesagt: nicht nur Anreise im engen Sinn!
Noch am Nachmittag besichtigten wir die weltbekannten Ausgrabungen und Tempel von Paestum. Angelo, der örtliche Guide für die nächsten sieben Tage im Cilento erwartet uns dort und begrüßt uns herzlich. Bevor es losgeht, haben wir die Gelegenheit, in einer Bar den ersten Caffe italiano (in deutsch: Espresso, wobei es solch einen Espresso bei uns gar nicht gibt) zu nehmen, Gelato zu lecken oder sich ein Panini belegen zu lassen oder oder.
Zuerst nach der Stärkung geht's in das Museum , welches zur Ausgrabungsstätte gehört. Im Außengelände die Dorischen Tempel sprechen für sich und für die lange Menschheitsgeschichte an diesem Ort. Welch Glück, dass solche Zeugnisse der Geschichte für uns erhalten geblieben sind.
Ein Flug über mehr als 1000  km- wie schnell geht er vorüber und man ist in einer anderen Welt. Körperlich sofort, der Kopf braucht etwas länger. Mit der Besichtigung der Tempel kommt auch der Geist allmählich an hier in Süditalien, in der Region Campania (Kampanien), im Cilento.
Nach gut einer halben Stunde Weiterfahrt erreichen wir anschließend in S.Marco di Castellabate das Hotel „Mareluna", ein ****Sterne - Haus , direkt am Tyrrhenischen Meer, absolut ruhig die Lage. Zum Abendessen ein Viergänge-Menü. Das passt.
Die Aussichten: morgen soll es richtig losgehen mit dem Urlaub, Wandern und Schlemmern und noch viel mehr. Aber schlechtes Wetter ist vorausgesagt!
Na und ?
Montag und die Küstenwanderung nach Agropoli und die Weinverkostung

Nachts war ganz starkes Gewitter. Meine Güte. Wer das nicht gehört hat, muss tot gewesen sein. Es  tröpfelt vom Himmel, als wir nach dem Frühstück vor das Hotel treten. Na ja, könnte schlimmer kommen. Ganz schön anstrengend ist es, am Stand zu gehen; nur gut dass der Sand auf Grund der  Feuchtigkeit fester ist als bei Trockenheit. Es regnet leicht. Auf der Piazetta in Santa Maria hinein in eine Bar oder Proviant einkaufen in einem der kleinen Läden. Es regnet. Durchhalten ! Alles kein Problem. Weiter geht's. Der Regen wird stärker. Nach und nach sind alle Schirme sowie Regenjacken und - mäntel in Benutzung . In der Straße am Ufer stellen wir uns unter, in einer Reihe nebeneinander an einer Hauswand. Lustig anzusehen die bunte Mischung aus Schirmen und Regenkleidung. Wenn es noch erlaubt gewesen wäre: das wäre das! Gruppenfoto geworden. Im Sonnenschein kann ja jeder. Der Versuch, dass alle sich umdrehen und die Rücken der lustigen Reihe fotographiert werden, brachte alle ob der Komik der Situation zum Lachen.
Angelo hatte zu diesem Zeitpunkt insgeheim beschlossen, den Bus anzufordern, verrät er später. An der Stelle, an welcher dieser uns „auflesen" sollte, - juchhuu, hatte es fast aufgehört zu regnen und der Himmel wurde heller. Echte Freude, denn Wanderer wollen wandern, klaro. Der Weg war nicht leicht, eher mittelschwer, nass und glitschig, Steine erforderen Konzentration. Angelo hatte am Vortag angesagt: Stöcke brauchen wir nicht! Von wegen: die Stöcke-Wanderer unter uns bedauerten, diesem Rat gefolgt zu sein. Nichtsdestotrotz: es bestätigte sich wieder - Wandern ist immer schön, auch wenn die Schuhe und die Hosen voller Erde (oder eher Schlamm?) sind. Schon suchen Findige jemanden, der nach der Rückkehr in's Hotel zum Putzen verurteilt sein soll. Was liegt näher, als  gleich mal nach der Reisebegleiterin Ausschau zu halten ;-).
In der Azienda Agricola Marino in Agropoli kehren wir ein. Es regnet nicht mehr. Die kleinen Katzen trinken aus den großen Pfützen, die geblieben sind. Frau Assunta, eine beeindruckende Italienische Geschäftsfrau berichtet über die Philosophie des Familienbetriebes und seine  Produkte des Wein- und Olivengutes. Die Söhne haben inzwischen die Nachfolge angetreten. Die köstlichen Speisen auf dem Antipastiteller, den selbstgebackenen Kuchen und den hier erzeugten Wein lassen wir uns schmecken. Wandern und Schlemmern !
Wir fahren wir bis zur Piazza Agropolis. Nach der Fußgängerzone geht es die Stufen hinauf bis zum fantastischen Blick auf den Hafen und den Golf von Salerno.
Wir kehren zurück ins Hotel und es gibt wieder ein Vier-Gänge-Menü.
Wie war der Tag? Klasse! Der Regen hatte aufgehört, die Sonne kam raus, wir sind gewandert und haben geschlemmert. Getreu dem Motto der Reise. 
Die Tage drei und vier werden getauscht.
Also Dienstag, der 23.10.2018. Er wird ein ausgesprochener Schlemmer- und Genießertag werden. Laut Katalogbeschreibung mit dem Zusatz „Grünes Gold und weiße Feigen". Weiße Feigen? Schon zur Verabschiedung am Vortag hat uns Angelo dieses Rätsel aufgegeben.
Das Wetter heute ist vielviel besser. Wir gehen zum Bus. Heute zum Glück ein etwas größerer als gestern und vorgestern, deshalb kann er nicht bis vor das Hotel fahren, - zu eng zum Rangieren. Kein Problem, ein kurzer Spaziergang zur Ortsmitte von S. Marco di Castellabate. Der Hauptort Castellabate selbst thront oben auf dem kleinen Berg.  Ein malerischerAnblick und Fotomotiv.
Es geht es nun los mit Ziel zuerst Pollica. Angelo wird nicht müde zu erzählen von seiner Heimat. Von Castellabate, einem der schönsten einhundert Altddörfer Süditaliens, von dem Film „Willkommen im Süden" mit dem Turm in San Marco als Drehort und dass zweimal weint, wer in den Süden kommt, und dass Italienreisenden einen Fehler begehen, wenn sie über Amalfi nicht hinaus fahren weiter in den Süden, die Cilento-Küste hinunter, wir wir es heute tun. Morgen sogar wird es noch darüber- bzw. darunterhinaus gehen.
In Pollica machen wir Halt. Angelo führt uns durch den Ort, zeigt uns einen Palazzo, welcher liebevoll restauriert und Gästen als typische Bleibe dient, erzählt über die Lebensgewohnheiten der Bewohner Pollicas und von dem Bürgermeister, welcher ermordet wurde. Wir stehen lange vor einem kleinen Gemüsegarten, der eine Menge bietet. Staunen, was in solch kleinem Hausgarten zur Versorgung der Familie alles wächst.
Nach kurzer Weiterfahrt erreichen wir in S. Mauro Cilento die Ölmühle der Genossenschaft. Hier lassen die Bauern und Olivenbaumbesitzer ihre kleinen und großen Mengen frisch geernteter Oliven zu kostbarem Öl verarbeiten. Im liebevoll dekorrierten Restaurant lernen wir  anschließend solches bei der Verkostung kennen, bzw. lernen wir erst einmal, wie man Olivenöl überhaupt richtig verkostet.  Das beste Öl ist nicht unbedingt angenehm für den Gaumen, stellen wir mit verzerrten Gesichtern fest. Geht aber vorüber, spätestens als wir Speisen wie aus Großmutters Küche serviert bekommen: einen Brot- und Tomaten-Salat und Körnersuppe. Erstaunlich, wie gut es sich schlemmern lässt mit solch einfachen Gerichten.
Und dann wieder durch die herrrliche Landschaft und des Rätsels Lösung stand bevor. Da war ja noch was mit "weißen Feigen". Prignano heißt das Dorf, in welchem wir es erfahren. Prignano ist das "Dorf der weißen Feigen". Hier wurde die Köstlichkeit erfunden. Wir erfahren, wie die Verarbeitung geschieht und dürfen verkosten. Es ist eine Verkostung der exzellenten Art, fein gestylt. In den spannendsten Varianten und schönsten Verpackungen werden sie zum Kauf angeboten, die weißen Feigen. Das lassen wir uns nicht zweimal sagen.
Wie war der Tag? Welch Gegensätze waren es heute ! Hier die antike Cilentanische Küche im Laboratorio für gastronomosche Recherche  und da moderne Köstlickeiten. Grandios.
Es ist Mittwoch, 24. Oktober und es heißt wieder: Wandern. Blauer Himmel über uns. Und zwar entlang der Küste. Forschen Schritts gehen wir wie gestern zum Bus bis zur Ortsmitte. Vorbei auch wieder an der Pesscheria. In dem kleinen Laden wird bereits der fangfrische Fisch präsentiert, fein säuberlich.
Über Aggropoli fahren wir Richtung Süden, und dann „ richtig rein" ins Landesinnere.
Die Fahrt nutzt Angelo, um uns über das Gesundheitswesen in der Region zu berichten und über sonstige regionale Probleme und Vorkommnisse. Leidenschaftlich fast, schließlich lebt er hier und kennt sich aus.
Mit zunehmender Fahrt nimmt die Bevölkerungs- und Bebauungsdichte ab, vorbei an einem ehemaligen Kloster, welches zurückgeht bis ins achte Jahrhundert; es hat einen hohen, schlichten Glockenturm. Kontinierlich geht es hinauf, herrliche Ausblicke auf dichte Wälder der Umgebung eröffnen sich uns. Über ein ausgetrocknetets Flussbett und durch die Teufelsschlucht. Hinter Camerotta beginnt die Costa degli Infeschi, die ihren Namen den unterirdischen Zuflüssen verdankt, - sie bringen frisches, kaltes Wasser. Oben auf einem Felsen das Dorf mit den verlassenen Häusern und der romanischen Kirche galt einst als uneinnehmbar. Die Felsen sind heute gesichert mit Stahlnetzen, die gegen Steinschläge schützen.
Wir sind jetzt in Marina di Camerota, einem Ortsteil von Camerota und einem der bekantesten und schönsten Badeorte der Cilento-Küste, jener Küste, die sich die "Blaue" nennen darf wegen der hervorragenden Qualität des kristallklaren Wassers. Für eine halbe Stunde schwärmen wir aus in den hübschen Ort, der einen Naturhafen besitzt. Zwei Boote warten auf uns und für eineinhalb Stunden geht es entlang der Küste und hinein in die Grotten. Die Kapitäne stellen ihr Können und Geschick unter Beweis. Einmal wird geentert und gekapert mit dem alleinigen Ziel, gemeinsam mit Erdbeersekt anzustoßen. Ganz schön süffig, das Stöffchen.
Wir gehen an Land und zu Fuß hinauf auf das Plateau. Ein Stündchen wandern wir bis in eine kristallklare Bucht.
Einige Gäste trauen sich ins Wasser, ganz und gar oder nur mit den Füßen. Alle aber warten auf das Boot, das um die Ecke kommen und uns mit Essen versorgen soll. Endlich! Wir hören das Getucker des Motors, ehe wir das Boot sehen können und unser Gejohle empfängt es. Gemeinsam abladen, gemeinsam die Tischdecke im Sand ausbreiten und den Tisch decken und dann gemeinsam schlemmern.
Ein Stündchen wird noch gewandert und wir sind zurück in Marina di Camerota, da wo unsere Bootsfahrt begann. Noch ein Eis und es geht zurück Richtung Hotel, wieder vorbei am Geisterort, vorbei an der alten und der neuen Eisenbahnbrücke und duurch die Teufelschlucht.
Der Abend wie gehabt: Ankommen im Hotel und Vorbereitung für das Abendessen.
Der Tag: Wandern, Boot fahren, in einer kleinen Bucht verweilen und schlemmern. Schön.
Donnerstag, der 25.10.2018. Wir wollen heute durch die Calore-Schlucht wandern. Wieder Blauer Himmel gleich am frühen Morgen. Angelo steigt in Acleppo zu und von nun an gibt es wieder  Information über Land und Leute. Es ist die Ebene von Paestum, die wir durchfahren, entlang der Ostmauer von Paestum, den Poseidon-Tempel sehen wir vom Bus aus. Vorbei an Feigenbäumen, die allmählich ihre Blätter verlieren, an Kohl- und Fenchelfeldern, Brokkoli in einer anderen Art als wir ihn kennen (genau diesen gab es beim Picknick gestern am Strand) ist zu sehen, alles mögliche Mittelmeergemüse und -obst gedeiht hier, - leider verdrängt der Mais immer mehr die Artischocken, die so gesund sind und aus dessen Blättern der Artischockenlikör hergestellt wird. Natürlich soll dieser besonders gesund sein;-. An der Abbiegung ins Landesinnere geht es nun bald immer weiter bergan in das Kalksteingebirge. Eine ländliche Gegend mit Landwirtschaft und Viehzucht. Berge bis tausendvierhundert Meter Höhe, hier und da kleinere Orte, einzelne Häuser auf den Hügeln und im Tal. Noch sehen wir das Meer, wenngleich wir uns immer weiter von ihm entfernen. Der Monte Stella bleibt unser optischer Begleiter die Fahrt über. Dieser Monte Stella, dieser Berg mit der weißen Kugel obendrauf soll morgen erklommen werden. Angelo hatte ihn schon des öfteren erwähnt und die Wanderung auf den Gipfel vorab beschrieben. Einige unter uns schauen ehrfurchtsvoll, leicht demütig zum Berg hinüber, andere eher herausfordend. Nach einer Stunde Fahrt nun angekommen im Gebiet des höchsten Berges im Cilento, fast zweitausend Meter hoch, gibt es die obligatorische Caffe-Pause. Nicht mehr lange ist es zu fahren und wir steigen ein in die Schlucht. Die Gruppe zieht sich auseinander während der nächsten zwei Stunden des Wanderns, am Wasserfall treffen sich alle wieder. Eine knappe Stunde verbleibt nun noch bis wir in der Trattoria Remolino in Felitto ankommen. Wie schön lässt es sich draußen im sonnigen Garten unter Sonnenschirmen sitzen, den Tag genießen und selbstverständlich die in Handarbeit hergestellten Fussili zu essen. Auf sie ist der Wirt besonders stolz, sogar in einem Buch über die kulinarischen Besonderheiten dieser Region ist er verewigt.  Zum Nachtisch gewissermaßen und auf zusätzliche Einladung von Eberhardt-travel darf jeder wählen zwischen Weißdorn- Melone-, Myrten oder Fenchellikör. Bunt ist der Inhalt der Flaschen und köstlich. Die kleine Trattoria schließt am Wochenende, die Olivenernte drängt.
Die Rückfahrt durch das Calore-Tal auf einer anderen Strecke als am Morgen lässt unsere Blicke nochmals schweifen zu den Bergketten ringsum.
Wieder liegt ein gelungener, wunderschöner Tag hinter uns, als wir das Hotel erreichen und uns auf den Abend vorbereiten.
Freitag, der 26.10.2018 und der Monte Stella mit der weißen Kugel obendrauf!
Diese weiße Kugel ist heute weg, nicht zu sehen, obwohl sie ganz schön groß ist. Diesig ist es und nebelig. Nicht einmal den Monte Stella selbst sehen wir. Der Bus schraubt sich beran, Angelo plaudert über dies und das, z.B. über das Baugeschehen in Italien. Das Thema hat Brisanz. Unsere Wanderung heute hat sie auch. Eine kurze obligatorische Pause in Pollica und der Aufstieg beginnt. Das erste Stück hat es in sich. Das sei der härteste Teil, tröstet uns Angelo. Die nächsten zwei Stunden fallen leichter. Durch herrliche Kastanienwäldern geht es. Die Blätter rascheln unter unseren Füßen und überall liegen Kastanien. Wie kleine Igelchen liegen die Schalen im Laub. Wir denken an Weihnachten, wenn es auf den Adventsmärkten geröstete Esskastanien gibt.  Die Ausblicke, die uns versprochen wurden, fallen aus ob der schlechten Sicht bzw. gar keiner Sicht. Wir sind oben und merken es kaum. Wie auch? Keine weiße Kugel zu sehen. Haben wir etwa den falschen Berg ...? Witz. Das Picknick an den einfachen Holztischen mit Köstlichkeiten der Region ist überaus reichlich und versöhnt mit dem Wetter. Ein besonderer Zauber, im Nebel zu picknicken, rustikal und gut gelaunt geht es ab. Wir stoßen an auf den Geburtstag einer Teilnehmerin. Zum Wohl!
Runter vom Berg und rein in die Bar in Caldo. Caffe geht immer für die Einen, ein Bierchen oder etwas anderes für die anderen. Hat auch gar nicht weh getan mit dem mit dem Monte Stella. Sagt man ja meistens hinterher.
Der Tag ? Stand im Zeichen der Bezwingung des Monte Stella, wir sind erfüllt von Leichtigkeit und Stolz. 
Samstag, der 27.10.2018  und die Büffel und die Amalfiküste.
Wir fahren zur Büffelfarm Vannulo und treffen Angelo. Die Farm hält  ihre Tiere bei besten Bedingungen. Kein Wunder, dass es genau hier den besten Büffelmozarella geben soll. Die Verkostung lässt uns meinen, dass diese Aussage wohl stimmt.
Zum Ende des Besuchs der Farm heißt es Abschied nehmen von Angelo, der uns so viel erzählt hat über das Cilento und seinen Alltag hier. Noch einmal hebt er das Besondere dieses nicht vom Massentourismus befallenen Landstriches hervor im Unterschied zu unserem heutigen Ziel, der Amalfiküste mit einem Aufenthalt in Amalfi. 
Zunächst trifft im Besonderen zu: der Weg ist das Ziel. Die Fahrt von der Küste des Cilento über die Milchberge hinüber an die Amalfi-Küste ist ein Genuss. Am Scheitel, wenn es bergab geht und wir die weltbekannte Küste Amalfitana von oben sehen und uns ihr mit jeder Kehre nähern, stockt uns fast den Atem. Wir  nähern wir uns Positano und haben Gelegenheit für einen Fotostop.
In Amalfi, einem der Hauptorte der Küste, bleiben wir gut zwei Stunden. Unser Bus kann parken hier in Amalfi, was ein großer Vorteol für den Ort ist. Hauptanziehungspunkt für die vielen Touristen aus aller Welt, so auch für uns, ist der farbenfrohe Dom von Amalfi. Zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein ist ein toller Zufall: gerade als wir die breite Treppe hinaufgehen, kommt eine Hochzeit aus der Kirche. Für eine ausgiebige Besichtigung des Doms
reicht die Zeit gut. Die Gäste machen Mittagspause, schlendern den Ort hoch und und wieder hinab und stellen fest: ziemlich touristisch. Angelo hatte uns vorgewarnt. Stimmt und stimmt auch nicht, denn Amalfi hat schon auch geschichtliches zu bieten, wenngleich man die Bausubstanz ganz genau betrachten muss, um es zu entdecken. 
Wir setzen unsere Fahrt fort in Richtung Halbinsel von Sorrent. Unser Fahrer ist heute Liberato, "der Freigelassene". Immer für einen Spaß gut und ein Schelm dazu. Und für eine Überraschung auch: kurz vor Sorrent gibt es seit etwa zwei Jahren eine Limoncello-Fabrik mit Präsentationsraum, in welchem man auch verkosten darf. Wir tun es ausgiebig und besorgen so manches Mitbringsel für die Zuhausegebliebenen.
Weit vorne auf der Spitze der Halbinsel erreichen wir "Piccolo Paradiso", unser Hotel für die fünf Tage hier. Spätestens beim Abendessen merken wir es: der fehlende Stern gegenüber dem ****Hotel in San  Marco di Castellabate wird mit viel Herzlichkeit aufgewogen und das Essen schmeckt auch. Der Chef des Hauses im quergestreiften Pullover, der nach dem Essen mit einem riesigen Servierwagen die Runde dreht und Limoncello und sonstiges, was der Verdauung helfen soll, einschenkt, lächelt verschmitzt vor sich hin und denkt gar nicht daran, und sein Alter zu verraten.  Das Hotel, schon immer im Familienbesitz, war und ist sein Leben, sind wir uns sicher.
Die Wettervoraussagen sind nicht rosig. Das Unwetter, was für weite Italiens vorausgesagt ist und in den Nachrichten in aller Welt ist, würfelt das Programm der nächsten Tage durcheinander.
Der Tag: Büffel, denen es gut geht und ein neuer Landstrich. Süditalien ist ein Traum.

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht