Reisebericht: Schlemmer–Wanderreise Sorrent, Amalfiküste & Cilento–Nationalpark

14.04. – 24.04.2022, 11 Tage Rundreise Italien mit Wanderungen: Sorrent – Sorrentinische Halbinsel – Sentiero degli Dei – Positano – Capri – Amalfi – Paestum – Cilento–Nationalpark – Agropoli – Punta Tresino – Costa degli Infreschi – Marina di Camerota – Calore–Schlucht – Mo


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Endlich war es soweit-nach 4 Jahren durfte ich wieder die Schlemmerwanderreise begleiten und meine Freude war groß. 20 neugierige Gäste reisten mit mir und freuten sich auf abwechslungsreiche Wanderungen und gutes Essen. In Sorrent erlebten wir über Ostern 2 Prozessionen und Amalfi erreichten wir dieses Mal mit dem Schiff von Salerno aus. Das grüne unberührte Cilento lud mit außergewöhnlichen Speisen an ausgesuchten Orten ein und sogar ein Bad im Mittelmeer gönnten sich 5 Damen unserer Gruppe. Es war eine rundum gelungene Reise und mein Bericht fasst die Erlebnisse noch einmal zusammen.
Ein Reisebericht von
Ria Heilmann
Ria Heilmann

Anreise nach Sorrent am 14.04.2022

Von 6 verschiedenen Flughäfen in Deutschland flogen wir nach Neapel und zu jeder Ankunft gab es einen Transfer nach Sorrent ins Hotel Europa Palace. Ich kam mit dem größten Teil der Gruppe recht spät an und so trafen wir uns gleich im Foyer des Hotels mit den anderen Gästen zu einer kurze Begrüßung und wichtigen Informationen zur weissen Prozession in der Nacht und zu unserem ersten Wandertag. Danach gingen wir zum Abendessen ins Hotelrestaurant und dort begrüßte uns der Restaurantleiter sehr herzlich. Das Abendessen bestand aus 3 Gängen und danach erst wurden die Koffer ausgepackt und jeder freute sich auf sein Bett nach der langen Anreise. Die Gäste mit Zimmern zur Strasse erlebten in den sehr frühen Morgenstunden das Vorbeiziehen der weissen Prozession und das war dann das Gesprächsthema beim Frühstück am nächsten Morgen.

Wanderung auf dem Götterweg von Bomerano nach Positano und abends die schwarze Prozession in Sorrent am Karfreitag 15.04.2022

Das riesige Frühstücksbuffet ließ keine Wünsche offen und so starteten wir gut gestärkt zur ersten Wanderung. Unsere Wanderführerin Elisabeth holte uns am Hotel ab und der Fahrer brachte mein vermisstes Smartphone mit, welches ich am Vortag im Bus hatte liegen lassen. Wir fuhren über die Milchberge hinüber auf die Südseite und stiegen in Bomerano aus unserem Bus aus. Nach einer Kaffee- und WC Pause starteten wir unsere Wanderung auf dem Götterweg. Es war Karfreitag und sehr viele Wanderer unterwegs. Elisabeth erklärte uns die Tour ganz ausführlich und an einem ruhigen Plätzchen stellten wir uns einander vor. Weiter wanderten wir auf dem oberen Weg, in der Hoffnung, dort nicht so viele Wanderer zu treffen. Es war perfektes Wanderwetter und eine gute Sicht auf die Küste bis hin zur Insel Capri mit den Faraglioni. Der Weg führte ständig bergauf und bergab und an den schmalen Passagen hieß es oft Warten und den Gegenverkehr passieren lassen. Für die erste Wanderung einer solchen Reise war es für viele Gäste recht anspruchsvoll und so waren wir glücklich, als endlich Nocelle zu sehen war und wir freuten uns auf die Mittagseinkehr im Chiosco in Nocelle. Der Chiosco ist eine urige Taverne am Steilhang mit herrliches Aussicht. Es gab frisch zubereitete Speisen mit Wein und Wasser. Nach dieser Stärkung fuhr ein Teil der Gruppe mit dem Bus hinunter nach Positano und der größere Teil wanderte über viele viele Stufen hinunter. Unten hatten wir eine Stunde Freizeit, begaben uns in das Menschengetümmel und probierten eine Granita Limone. Die war sehr erfrischend und gerade richtig nach unserer Wanderung. Mit Linienbussen fuhren wir hinauf zur Durchgangsstrasse und von dort mit unserem Bus zurück zum Hotel. Nach dem Abendessen spazierten wir zum Tassoplatz und warteten auf die schwarze Prozession. Die weisse und schwarze Prozession am Karfreitag in Sorrent sind etwas ganz besonderes. So wie nachts die weisse Prozession, kam auch die schwarze dann später an unserem Hotel vorbei und so konnten wir sie ganz entspannt noch einmal aus den Fenstern unseres Hotels betrachten.

Wanderung auf der sorrentinischen Halbinsel am Karsamstag 16.04.2022

Heute fuhren wir nur ein kurzes Stück mit dem Bus hinauf nach Termini ans Ende der sorrentinischen Halbinsel. Während der Kaffeepause besorgte ich für alle Sandwiches und eine guten Tropfen für den Gipfel. Dann wanderten wir auf einem historischen Weg, immer küstennah hinunter zur Punta Campanella. Dort bauten einst die Griechen einen Athena Tempel und später die Römer den Minervaturm. Der Weg führte immer bergab durch eine interessante Kulturlandschaft und so konnte Elisabeth uns einige seltene Orchideen zeigen und viele Pflanzen der Mittelmeermacchia erklären. An der Spitze machten wir eine kurze Pause und besprachen die Wege hinauf auf den Monte San Costanzo mit 485 Metern Höhe. 11 Gäste gingen dann mit Elisabeth den steilen, direkten Weg hinauf auf den Gipfel und 8 Gäste wandern mit mir zurück nach Termini und dort auf einem sehr abwechslungreichen Weg anfangs durch Wald und später im dichten Grasbewuchs auch hinauf auf den Gipfel des Monte San Costanzo. Oben war unsere Gruppe wieder vereint beim Mittagsimbiss mit einem guten Grappa als Nachtisch. Nachdem wir die Ausblicke in alle Richtungen genossen hatten, stiegen wir auf dem alten Pilgerweg hinunter nach Termini und kehrten bei Antonio ein. Er hatte viele Tische am Strassenrand vorbereitet und erwartete uns schon. Wir probierten die angebotenen Leckereien wie Sfogliatella, Limoncello Spritz usw. Der Bus brachte uns dann wieder zurück zum Hotel. Vor dem Abendessen begrüßte Alex von der örtlichen Agentur unsere Gäste und ich informierte über den Ausflug nach Capri am Folgetag. Nach dem Abendessen begaben sich einige Gäste mit mir auf einen Abendspaziergang zum "Balkon" von Sorrent und durch die Fussgängerzone zum Shoppen.

Fakultativer Ausflug auf die Insel Capri am 17.04.2022

Es war Ostersonntag und der Osterhase hatte jedem Gast ein keines Geschenk gebracht. Das Frühstücksbuffet im Hotel war mit Eiern, Saubohnen und einer Colomba - Taube - geschmückt und wir genossen unser Frühstück. Danach gingen wir mit Elisabeth vom Hotel zu Fuss hinunter zum Fährhafen, wo wir erfuhren, dass wegen des Sturmes die erste Fähre storniert war und wir auf die nächste umgebucht wurden. Die Überfahrt war dann aber wesentlich entspannter als befürchtet und drüben auf Capri fuhren wir sogleich mit der Funicolare hinauf zur Piazzetta. Durch die Umbuchung war unsere Zeit auf Capri knapper geworden und so wanderten wir gleich los durch die Gassen zum Arco Naturale und von dort weiter zur Matromania Grotte, steil bergab über viele Stufen mit Blick zur Villa Malaparte und weiter auf einem aussichtsreichen Weg mit Blick zu den Faraglioni Felsen bis zur Punta Tragara mit dem berühmten 5 Sterne Hotel. Unser Mittagessen nahmen wir im kleinen Restaurant "Buca di Bacco" im Zentrum Capris ein und danach besichtigten wir noch die Augustusgärten. Es blieb noch ein wenig Freizeit in Capri. An der Piazetta trafen wir uns wieder und gingen zu Fuss hinunter zur Marina Grande, wo unsere Fähre schon wieder kurz nach 16 Uhr ablegte. In Sorrent nahmen wir den alten Fussweg vom Hafen hinauf in die Stadt und besichtigten noch den Kreuzgang des Franziskaner Klosters. Danach hiess es Abschied nehmen von Elisabeth. Wir dankten ihr herzlich für die 3 wunderbaren gemeinsamen Tage. Vor dem Abendessen im Hotel besprachen wir ausführlich die Programmänderung für unseren nächsten Tag. Es war der Ostermontag, ein Feiertag, und da dürfen neuerdings keine großen Busse mehr auf der Amalfitana fahren. Die örtliche Agentur hatte deshalb ein Alternativprogramm für unsere Gruppe organisiert.

Hotelwechsel und Besichtigung von Amalfi und Paestum am Ostermontag 18.04.2022

Nach einem sehr zeitigen Frühstück wurden unsere Koffer eingeladen und mit Guiseppe fuhren wir auf der Autobahn nach Salerno zum Hafen an der Piazza Concordia im Zentrum der Stadt. Dort gingen wir an Bord eines Linienschiffes und schipperten entlang der Amalfiküste nach Amalfi. Gemeinsam spazierten wir zum Dom und ich kaufte für alle die Eintrittskarten zur Besichtigung des Kreuzganges, der Basilika, der Krypta und des Domes. Jeder konnte den Zeitrahmen im Dom selbst bestimmen und danach die Freizeit in Amalfi geniessen. Nach reichlich 2 Stunden trafen wir uns wieder am Hafen und fuhren mit dem Schiff zurück nach Salerno. Auf der Rückfahrt waren wesentlich weniger Menschen an Bord und so war die Schifffahrt sehr erholsam mit dem Fazit, dass unser "Ersatzprogramm" am Wechseltag eine sehr gute Alternative darstellte. Guiseppe brachte uns dann mit dem Bus nach Paestum, wo Angelo uns schon erwartete. Ich löste unsere Eintrittskarten und wir begannen unsere Besichtigung im Ausgrabungsgelände beim Concordia Tempel. Angelo gab zunächst eine kleine Einführung zum Aufbau der Tempel und danach spazierten wir zwischen Concordia- und Hera Tempel hindurch, über das alte Pflaster der römischen Strassen bis zum Amphitheater und letztendlich zum Athena Tempel. Das Museum in Paestum wird zur Zeit umgebaut und so mussten wir den Hintereingang nehmen und konnten auch nur einen Teil der Ausstellungstücke bewundern. Die Grabplatten der Lukanier erläuterte uns Angelo ausführlich und zum Abschluss sahen wir das berühmte "Grab des Tauchers". Nach einer langwierigen Toilettenpause konnten wir dann endlich mit dem Bus das letzte Stück bis zu unserem Hotel in Acciaroli in Angriff nehmen. Die Fahrt dorthin führte auf der Cilento Küstenstrasse und machte Lust auf den zweiten Teil unserer Schlemmerwanderreise. Im Hotel La Pineta empfing uns die Hotel Chefin Raffaella, das Personal stand bereit, um die Koffer auf die Zimmer zu tragen und nach einer Stunde trafen wir uns zum Abendessen. Als der Vorspeisenteller als erster Gang serviert wurde, trauten wir unseren Augen nicht. Und obwohl wir einen langen, erlebnisreichen Tag hinter uns hatten, konnten wir die noch folgenden Gänge nicht alle vollständig schaffen. Das war ein absolutes Genusserlebnis aber viel zu viel zu essen !

Küstenwanderung von Santa Maria di Castellabate nach Agropoli am 19.04.2022

Auch das Frühstücksbuffet im Hotel La Pineta war grandios. Wir hatten uns gut gestärkt für die erste Wanderung im Cilento. Für den zweiten Teil unserer Reise gab es einen neuen Bus mit Fahrer Pasquale und der erwartete uns pünktlich am Hoteleingang. Wir fuhren auf der uns schon bekannten Küstenstrasse nach Santa Maria di Castellabate und trafen dort Angelo, unseren Reiseleiter für die Wanderungen im Cilento Nationalpark. Es gab eine halbe Stunde Freizeit, um einmal quer durch den Ort zu laufen, einen Kaffee zu trinken und etwas einzukaufen. An der Kirche trafen wir uns wieder und wanderten hinunter an den Strand und auf der Strandpromenade bis hin zum Einstieg in unsere eigentliche Wanderung.. Der Weg ging bergan und oben mit herrlichen Ausblicken durch die blühende Macchie. An der Punta Tresina machten wir Pause und ich spoendierte nochmals Grappa und Limonen Kekse. Auf dem weiteren Weg mussten wir ein Privatgrundstück "umgehen" und bald schon erreichten wir unseren Bus. Mit ihm fuhren wir ein kurzes Stück bis zum Weingut Marino. Frau Assunta empfing uns herzlich und zeigte uns die Ländereien sowie den Weinkeller. Dann endlich gab es etwas zu essen, vorbereitet von Frau Assunta und einer Küchenhilfe. Zu den Spezialitäten des Hauses probierten wir einen Weisswein, einen Rotwein und zum Dessert einen Süßwein. Der obligatorische Espresso rundete das Mahl ab. Eine Dame unserer Gruppe hatte im Raum eine Gitarre entdeckt und spielte auf ihr ein Dankeschön Lied für die Gastgeberin und die Gruppe sang dazu "Kein schöner Land....".Frau Assunta war sichtlich gerührt und wir verabschiedeten uns sehr herzlich. Mit unserem Bus fuhren wir ein kurzes Stück bis nach Agropoli und dort beschlossen wir den Wandertag mit dem Erklimmen der langen Treppe hinauf in die Altstadt und weiter hinauf bis zum Castel.. Von da oben gab es schöne Ausblicke auf die Küste und die küstennahen Berge. Pasquale brachte uns zurück ins Hotel und wir waren gespannt auf das Abendessen.

Wanderung von Marina di Camerota an der Costa degli Infreschi am 20.04.2022

Heute kam Angelo wieder zu uns ins Hotel und begleitete die Gruppe schon auf der Fahrt, diesmal auf der Küstenstrasse in Richtung Pioppi und Velia. Thema auf der Anreise war die Entstehung der Mittelmeerdiät und das Wirken von Ancel Keys im Cilento. Wir fuhren durch die "Welthauptstadt der Mittelmeerdiät" - Pioppi mit einem Museum zur Mittelmeerdiät und mal gerade 300 ständigen Einwohnern. Einst wohnten auch Gäste von Eberhardt Travel hier im Ort und kochten mit einem Sternekoch. Nach Pioppi kam der Küstenturm des antiken Velia in Sicht und bald darauf überquerten wir das Flüßchen Alento, was massgeblich für den heutigen Namen Cilento ist. Wir kamen am Bahnhof in Vallo Scalo vorbei, fuhren auf der Schnellstrasse den Berg hinauf zum HEUTIGEN HAUPTORT Vallo della Lucania und weiter auf einer aussichtsreichen Strecke bis zum Mingardotal. Wir machten eine kurze Pause, um die Ruinen von San Severino oben auf dem Berg zu fotografieren und durchfuhren dann den Teufelsschlund im Mingardotal. Weiter ging die Fahrt an Pallinuro vorbei nach Marina di Camerote. Nach einer Kaffeepause starteten wir zur Wanderung hinauf auf die Küstenberge und dann wieder hinunter in eine traumhaft schöne Bucht. Diese Stelle lud zum Baden im Meer ein und 4 Damen gingen mit mir bei 15 Grad Wassertemperatur schwimmen. Das Bad war herrlich erfrischend und danach probierten wir einen Limoncello aus dem Cilento und dazu wieder Limonen Kekse. Es folgte ein weiterer steiler Anstieg und oben kehrten wir zur Mittagspause im Oasi Infreschi ein. Ein traumhaft schöner Platz mit einem langen Tisch unter einem alten Olivenbaum und Aussicht über den Golf von Policastro bis hinüber zu den schneebedeckten Gipfeln in der Basilikata und Kalabrien. Zu essen gab es einen Teller mit allerlei Spezialitäten und reichlich Wein. Wir bedankten uns wieder mit dem Lied "Kein schöner Land..."bei unseren Gastgebern und begaben uns danach auf den steilen Abstieg hinunter in die frische Bucht. Dort wuchsen am Felsen die Palinuro Primel, die Blume des Cilento NP. Nach einer kurzen Pause kam ein Boot um die Ecke und wir zogen unsere Schuhe aus und gingen durch das seichte Wasser zur Bootsleiter. Auf dem Boot gab es zur Begrüßung Erdbeersekt und wir fuhren in verschiedenen Grotten hinein und zum Abschluss in eine blaue Grotte. In Marina di Camerote verliessen wir das Boot und fuhren mit unserem Bus auf schon bekannter Strecke zurück in unser Hotel in Acciaroli.

Schlemmertag 21.04.2022

Den heutigen Tag verbrachten wir in unmittelbarer Nähe zu unserem Hotel. Zunächst fuhren wir hinauf zum Ort Cannichio. Wir stiegen aus und liefen steil bergan auf der alten Dorfstrasse. Es war sehr interessant, die alten Gemäuer mal aus der Nähe betrachten zu können. Viele Häuse waren schon renoviert oder man war dabei, sie wieder bewohnbar zu machen. Der Trend geht zu Zweit- und Ferienhäusern, weil im Sommer da oben die Temperaturen erträglicher sind als unten an der Küste. Unser nächster Stopp war in Pollice, dem Hauptgemeinde und Sitz des Bürgermeisters. Auch hier gingen wir zu Fuss durch den Ort, besuchten die Kirche und den Eingang eines großen Hauses. Im oberen Teil von Pollica spazierten wir über steile Treppen vorbei an Gärten bis zur Schule und dann wieder zurück ins Zentrum. Nach einer Kaffeepause brachte uns der Bus noch weiter hinauf nach Mauro Cilento, gelegen auf einem Bergrücken mit herrlicher Aussicht bis zum Meer. In Mauro Cilento besuchten wir die Cooperativa Nuovo Cilento Al Frantoio mit der Olivenverarbeitung, einer Olivenölverkostung und einem Mittagessen bestehend aus alten cilentanischen Gerichten. Zwei Frauen aus dem Dorf bekochten uns und wir verkosteten alles bei einem guten Wein. Nach dem Essen konnte man die Produkte der Region auch kaufen. Mit unserem Bus fuhren wir immer oben entlang um den Monte Stella nach Prignano Cilento. Dort besuchten wir die Feigenmanufaktur Santomiele und wurden vom Geschäftsführer Antonio persönlich geführt. Die Feigenmanufaktur befindet sich auf dem Gelände einer alten Ölmühle, die liebevoll "umgestaltet" wurde. Wir erfuhren alles Wissenswerte über die Verwendung und Verarbeitung der weissen Feige und durften im Anschluss die Köstlichkeiten auch probieren. Dieser Besuch war der Höhepunkt unseres Schlemmertages, aber im Hotel erwartete uns ja noch ein schmackhaftes Abendessen.

Wanderung durch die Caloreschlucht und Besuch einer Wasserbüffelfarm am 22.04.2022

Heute starteten wir wieder recht früh, weil unser Wanderausgangspunkt tief im Landesinneren lagt. Angelo stieg unterwegs zu und an der Masseria in Paestum machten wir einen kurzen WC Stopp. Dann fuhren wir in Serpentinen hinauf und auf einer aussichtsreichen Strasse über Giunano nach Monforte Cilento zur Kaffeepause. Die Wolken rissen ein wenig auf und gaben den Blick frei hinunter auf den Cilento Stausee. Weiter ging die Fahrt durch Magliano Vetere nach Magliano Nuovo. Dort blieben 7 Damen und besichtigten den Ort und fuhren dann weiter mit unserem Bus nach Fellitto zu einer weiteren Ortsbesichtigung. Mit allen anderen Gästen wanderten wir durch die Caloreschlucht hinunter zum Flussbett des Calore und an diesem reissenden Wasser entlang bis zur Trattoria Remolino. Der Weg gingt zunächst in Sepentinen steil bergab durch das frische Grün der Laubbäume. Die Frühlingsstürme hatten einigen Schaden angerichtet und die umgestürzten Bäume waren noch nicht beiseite geräumt worden. So mussten wir Steigen und Kriechen, um diese Barrieren zu überwinden. Beim Überqueren des Flussbettes gab es Leitern und auch da waren die fehlenden Sprossen noch nicht wieder ersetzt worden. Aber mit gegenseitiger Hilfe schafften wir auch diese Hindernisse zu überwinden und gelangten schliesslich auf den felsigen Weg oberhalb des Caloreflusses. Nun ging es recht entspannt leicht bergauf und bergab bis zum Ende der Schlucht. Dort standen die Judasbäume in voller Blüte und beim Eintreffen im Lokal begann der Starkregen. Wir hatten es gut abgepasst und wurden im Lokal schon von den Damen erwartet, die mit dem Bus dorthin gefahren waren. Wir genossen handgemachte Fusili mit Tomatensauce und Wein und danach einen Espresso. Dann mussten wir steil bergan laufen bis zu unserem Bus, der in Fellitto parkte. Wir fuhren durch das Caloretal hinaus bis nach Paestum und besichtigten dort die Bio Büffel Farm Vannulo. Die Büffel werden in einem großen offenen Stall mit 4 Segmenten gehalten und dort haben sie Ruhezonen, Bürstenmassagen und nach dem Melken am vollautomatischen Melkstand erreichen sie die Futterzone. Nur wenn sie keine Milch geben, dürfen sie mal auf eine grüne Wiese. Wir probierten die Schokolade aus Büffelmilch und jeder konnte sich 2 Sorten Büffelmilcheis aussuchen. Auch dem Ledergeschäft statteten wir einen Besuch ab und staunten über die tollen Produkte aus weichem Büffelleder. Nach der Besichtigung fuhren wir zurück zum Hotel. Ich ging nochmal in den Ort und kaufte für unser Picknick am Folgetag ein.

Abschiedswanderung auf den Monte Stella am 23.04.2022

Heute hatten wir ein Geburtstagskind unter uns und da gab es beim Frühstück eine kleine Überraschung.. Dann starteten wir mit unserem Bus und Angelo hinauf nach Perdifumo und kauften noch frisches Brot für unser Gipfel Picknick ein. Da die Wanderung auf den Monte Stella für einige Gäste zu schwer war und vor allem der Abstieg vom Berg den geschädigten Knieen nicht gut tuen würde, hatten wir ein Taxi organisiert, welches besagte Gäste hinauf brachte und auch gleich unser reichhaltiges Picknick transportierte. So wanderten wir mit leichtem Gepäck bergauf. Zunächst waren die Wolken noch dicht und gaben den Blick ins Tal und zur Küste nur stellenweise frei. Später riss es aber auf und wir hatten zumindest vorrübergehend eine gute Sicht. Wir kamen gut voran, nahmen uns an den sehr steilen Passagen Zeit und pausierten zweimal unterwegs. Gegen 13 Uhr erreichten wir den Gipfel und wurden von unseren "Catering Damen" schon erwartet. Sie hatten uns ein fantastisches Berg Buffet aufgebaut, reichlich dekoriert mit Blümchen, Zweigen und allerlei "historischen" Steinchen. Die Weinflaschen wurden in einem alten Bilderrahmen präsentiert und wir mussten erst einmal Fotos machen, bevor wir uns stärken konnten. Es gab verschiedenen Käse, Mortadella, Schinken, Saubohnen, Tomaten, eingelegte Oliven und reichlich Wein. Zum Nachtisch spendierte eine Dame süsse Teilchen und unser Geburtstagskind eine guten Grappa mit eingelegten Feigen und nochmal Süssigkeiten. Wir hatten alles vom Buffet aufgegessen und nun fuhren 6 Damen mit dem Taxi hinunter nach Galdo und alle anderen gingen den steilen Abstieg zu Fuss.. Auch hier war der Wald noch sehr unaufgeräumt und wir mussten uns teilweise einen Weg suchen zwischen den gefällten Bäumen und Ästen. Als wir den Wald dann verliessen gab es wilden Spargel zu probieren. Er wächst am Wegrand und man braucht einige Erfahrung, um die frischen Spargelspitzen zu entdecken. Nun waren auch die letzten Wolken verzogen und wir hatten tolle Ausblicke hinunter auf die Küste und auf unser Ziel Galdo. In der Bar in Galdo erwarteten uns die Damen vom Taxi und es gab Discomusik. Nach einer Kaffeepause verabschiedeten wir uns offiziell von Angelo und unserem Fahrer Pasquale mit einem großen DANKESCHÖN. Unten in Acciaroli hiss es dann endgültig Ade zu sagen zu Angelo. Es hatte uns seine Heimat Cilento mit der großen Vielfalt gezeigt und uns sehr informativ unterhalten. Danke nochmals Angelo !!!!
Beim Abendessen im Hotel La Pineta bedankten wir uns dann herzlich beim Team des Restaurants und der Küche.

Rückreise am 24.04.2022

Wir durften ausschlafen, in Ruhe das letzte Frühstück geniessen und unsere Koffer packen. Danach spazierten wir noch einmal zum Hafen in Acciaroli und nahmen Abschied von diesem zauberhaften Ort an der cilentanischen Küste. Pünktlich kam dann Pasquale zum Kofferladen und fuhren zurück noch einmal auf der uns schon gut bekannten Küstenstrasse, dann auf der Schnellstrasse und später auf der Autobahn. Salerno sahen wir von oben auf der Autobahn und kurz vor Pompej machten wir eine Gesundheitspause am Autogrill und besorgten uns auch gleich einen Imbiss. Bereits 15 Uhr waren wir in Neapel am Flughafen und konnten schon für beide Flüge unsere Koffer abgeben, da wir ja online eingecheckt waren. Nun hiss es Warten bis zu den Abflügen und Abschied nehmen von den Gästen mit dem ersten Flug. Unsere Flüge und auch die Anschlüsse erreichten wir pünktlich und so ging eine wunderschöne Reise zu Ende.

Schlusswort

Liebe Wanderreise Gäste und Schlemmerer,
es hat mir große Freude bereitet, mit euch in den Süden Italiens zu reisen und so viele fantische Erlebnisse zu teilen. Ihr ward eine tolle Gruppe, sehr harmonisch und immer lustig. Ich wünsche euch alles erdenklich Gute, beste Gesundheit und freue mich sehr, euch auf einer Eberhardt Reise wieder zu treffen. Bis dahin alles Liebe und Gute
Eure Ria

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Kommentare zum Reisebericht

Liebe Helga,
danke für deine lieben, lobenden Worte. Ich wünsche dir alles Gute und bleib so fit. Dann werden wir bald wieder miteinander wandern.
Liebe Grüße Ria

Ria Heilmann
09.05.2022

Der Reisebericht ist sehr informativ, denn die vielen kleinen Orte, die wir passierten, konnte man sich nicht merken. Beim Durchlesen erlebt man noch einmal die wunderschönen Momente, die wir mit der sehr kompetenten Reiseleiterin Ria Heilmann erfahren durften.
Mit frdl. Grüßen H. Andreas

Helga Andreas
09.05.2022