Reisebericht: Apulien – Silvester am italienischen Stiefelabsatz

28.12. – 04.01.2024, 8 Tage Silvesterreise nach Italien: Apulien mit Bari – Polignano a Mare – Trulli–Häuser in Alberobello – Castel del Monte – Trani – Ostuni – Monopoli – Silvesterdinner


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Die Weihnachtszeit liegt hinter uns und der Jahreswechsel steht an. Alle Orte in Apulien sind herrlich dekoriert mit Weihnachtsschmuck und den für Apulien typischen "Luminarie" mit ihren kleinen bunten Leuchten. Den Silvesterabend werden wir in der süditalienischen Stadt Bari verbringen, die auch unser fester Hotelstandort für die ganze Woche in Apulien ist. Alle haben es gehofft: Die Sonne begleitet uns tatsächlich auf unserer Reise, die uns in viele historische Stätten und schmucke, charakteristische Städtchen an der Adria und im nahen Hinterland bringt. Unsere Reise führt uns vom Stauferschloss Castel del Monte bis nach Otranto, die östlichste Stadt Italiens. Lesen Sie hier, was wir alles erlebt und gesehen haben.
Ein Reisebericht von
Anette Rietz
Anette Rietz

Tag 1 – 28.12.2023 Ankunft in Bari

Morgens treffen sich alle 24 Gäste der Reisegruppe mit mir am Abflug-Gate nach Bari im Flughafen München . Gemeinsam fliegen wir in die apulische Hauptstadt, wo uns unser Fahrer Nicola und die Reiseleiterin Mirella am Flughafen erwarten. Es ist deutlich wärmer als bei uns, als wir mittags unser Ziel erreichen. Im Bus erzählt uns Mirella erste Details über die Region Apulien, den Stiefelabsatz Italiens. Nach 30 Minuten Fahrtzeit erreichen wir unser Hotel im Stadtzentrum, es liegt fußläufig zum Meer und den Fußgängerzonen der City. Die Altstadt "Bari Vecchia" (oder Barivecchia) lässt sich in nur wenigen Minuten zu Fuß erreichen. Bevor wir in unsere Zimmer einchecken, verabreden wir uns mit Mirella zu einem Orientierungsspaziergang. Am späten Nachmittag treffen wir Mirella in der Lobby und entdecken das nahe neue und historische Stadtzentrum. Eberhardt Travel hat für den ersten Abend ein Get-Together in einem typisch apulischen Lokal organisiert. So können wir uns und die typisch regionalen Speisen schon mal etwas besser kennen lernen. Wenn es auch wärmer ist als bei uns, ist die Luft am Abend doch etwas kühl, stellen wir fest. Wir freuen uns auf den nächsten Tag und spazieren zurück zu unserem Hotel, um uns von dem - für manche Gäste - langen Tag zu erholen.


Tag 2 – 29.12.2023 Bari und Polignano a Mare

Nach dem umfangreichen Frühstück starten wir mit unserer Reiseleiterin Mirella zu Fuß zu einer Stadtführung in die Altstadt von Bari. Bari ist die Hauptstadt Apuliens und von hier aus werden wir in dieser Woche die Region vom Stauferkastell Castel del Monte bei Andria bis nach Otranto an der Adriaküste erkunden. Als erstes erreichen wir über eine Palmenallee das Stauferkastell "Castello Svevo" in Bari. Der Stauferkaiser Friedrich II. (1194-1250) kam im 13. Jahrhundert nach Apulien. Auf unserer Reise werden wir noch viel über den gebildeten und eigenwilligen normannischen, römisch-deutschen Kaiser "Federico", Sohn Heinrich VI. und Enkel von Barbarossa, hören. Wir spazieren durch die charakteristischen, engen Gassen und bunten Plätze der Altstadt "Bari Vecchia". Ein typisch süditalienisches Stadtbild tut sich auf, während die Fußgängerzonen in der Hotelnähe sehr modern sind. In der Altstadt statten wir der romanischen Kathedrale San Sabino aus dem 13. Jahrhundert einen Besuch ab, ein Highlight für Pilger aus aller Welt und Sitz des Erzbischofs von Bari-Bitonto. In der Crypta liegen die Reliquien von San Sabino di Canosa. Der Spaziergang führt uns anschließend zur Basilika von San Nicola. Sie wurde eigens für die Reliquien des Heiligen Nikolaus aus Myra erbaut und gehört zu den wichtigsten Pilgerstätten Apuliens. Von dem großen Vorplatz tauchen wir wieder in die kleinen Gassen ein, sehen wie einige Damen die typischen Öhrchennudeln "Orecchiette" formen und beenden den Spaziergang an dem Ort, wo wir uns mittags für unsere Weiterfahrt in den spektakulären Küstenort Polignano a Mare treffen. In der Zwischenzeit können wir auf eigene Faust das Stadtzentrum der Hauptstadt Apuliens oder die Promenade und den Hafen erkunden.


Mit dem Reisebus fahren wir Richtung Adria nach Polignano a Mare, Heimat des Sängers Domenico Modugno, der 1958 das berühmte Lied "Nel blu dipinto di blu" geschrieben hat, bei uns eher unter dem Namen "Volare" bekannt. Die ganze Stadt ist im Modugno-Fieber, und wir hören den Song schon auf der Busfahrt, um uns auf Polignano einzustimmen. Wir starten unseren Spaziergang bei sonnigem Wetter in Via Roma, wo die Liedzeilen Stück für Stück in der Fußgängerstraße hängen und uns auf unserem Weg in die Altstadt begleiten. Wir erreichen den ersten Balkon mit Meerblick und sehen die lange Felsenküste mit ihren Grotten und weiß getünchten Häusern. Über den zweiten Balkon entdecken wir die spektakuläre Bucht Lama Monachile, ein bekanntes Postkartenmotiv. Das grünblaue, kristallklare Wasser schlägt sanft auf den schmalen Sandstrand, der von hohen, hellen Felswänden und charakteristischen Lokalen umgeben ist. Wir spazieren durch die Gassen und Plätze dieser charmanten Altstadt und gelangen schließlich zur Statue von Domenico Modugno, der in diesem malerischen Örtchen 1928 geboren ist. Bevor wir wieder nach Bari zurückkehren, haben wir Freizeit und genießen das süditalienische Ambiente bei angenehmen Temperaturen. Ach, wie herrlich ist es doch, den winterlichen Temperaturen zu entfliehen.


Tag 3 – 30.12.2023 Friedrich II, Castel del Monte und Trani

Nach dem Frühstück fahren wir mit dem Reisebus zum Stauferschloss Castel del Monte. Das Schloss wird wegen seiner Lage auch als die "Krone Apuliens" bezeichnet. Der achteckige, imposante Bau liegt auf einem grünen Hügel und überragt auf 540 Metern die Gemeinde Andria. Friedrich II. ließ viele Burgen in Apulien und Süditalien bauen, aber der geometrische Entwurf macht diese Festung einzigartig. Als eine der besterhaltenen mittelalterlichen Burgen Süditaliens gehört das Kastell seit 1996 zum Weltkulturerbe der UNESCO. Bevor wir die Burg erreichen, bietet uns unser Fahrer Nicola einen Fotostopp an, um die Burg aus dem Tal auf dem Hügel zu fotografieren. Die Vorfreude wächst. Oben angekommen, führt uns Mirella durch den Hof in das eindrucksvolle, zweigeschossige Kastell. Die Festung gilt als einzigartiges Meisterwerk der mittelalterlichen Architektur und perfekte Synthese aus Wissenschaft, Mathematik und Kunst, die orientalische und europäische Gotik verbindet. Einmal mehr verstehen wir, warum Friedrich II. als "Multi-Kulti-Kaiser" oder "Stupor Mundi" in die Geschichte eingegangen ist. Nach der Führung genießen wir den atemberaubenden Blick in die umliegende Landschaft aus Eichen- und Kiefernwäldern. Perfekt für unsere Fotos hat sich ein Reitertrupp vor dem Kastell postiert. Ein schöner Abschluss für diesen spannenden Besuch.

Weiter geht es in die Küstenstadt Trani zum Stadtrundgang. Wir beginnen den Spaziergang in einem schönen Park am Meer, in dem einige italienische Familien spazieren gehen. Von hier aus erreichen wir das Tor zum Hafen, wo wir schöne Panoramafotos machen können. Das Treiben zwischen den Feiertagen ist ruhig, und wir haben die Gassen fast ganz für uns. Nach einer Mittagspause führt uns der Spaziergang zur jüdischen Synagoge und zur Pilger-Kathedrale San Nicola Pellegrino, ein imposantes Bauwerk romanischer Architektur, das mit seinem Glockenturm auf der Ortsspitze neben dem Hafen weiß hervorsticht. Besichtigen können wir heute nur das Kellergewölbe der Kirche. Die Seestadt Trani hatte ihren Höhepunkt zur Zeit Friedrich II., der auch hier an der Adria ein Kastell erbauen ließ. Die vielen kleinen Boote schaukeln im Hafen. Auch die Gassen von Trani sind mit Weihnachtsdekoration und kleinen Krippen geschmückt. Den Abend verbringen wir nach diesem ereignisreichen Tag in Bari.


Tag 4 – 31.12.2023 Besuch einer Olmühle und die "weiße Stadt" Ostuni

Heute steht die Silvesterfeier auf dem Programm, jedoch wollen wir die Zeit nutzen, um den Stiefelabsatz noch etwas besser kennenzulernen. Wir starten unseren Ausflug nach dem Frühstück zu einer Ölmühle. Überhaupt ist die gesamte Region mit unzähligen Olivenbäumen übersät. Die Straßen sind frei und unser Fahrer Nicola führt uns durch die grüne Hügellandschaft, auf der wir schon ein paar Kegelhäuser, die sogenannten Trulli, zu sehen bekommen. Wir besuchen einen Betrieb, der voll und ganz auf biologische Herstellung eingestellt ist. Der Inhaber und seine Tochter führen uns durch die verschiedenen bereiche des Unternehmens. Wir lernen, das bei der Bio-Produktion von kaltgepresstem Olivenöl (Extra vergine) die Oliven nur handgepflückt werden. Nur so kann die Qualität auch garantiert werden. Der ganze Herstellungsprozess wird in nur 12 Stunden abgeschlossen. Bei der Verkostung der verschiedenen Öle des Unternehmens haben wir Gelegenheit, die Qualitätsmerkmale zu prüfen und Wissenswertes für unseren eigenen Einkauf von Olivenöl zu erfahren. "Kaltgepresst" ist nun das Merkmal, das wir bei den Olivenölen in den Einkaufsregalen suchen werden, denn Qualität und gesunde Ernährung haben nun mal ihren Preis, das haben wir verstanden. Wer möchte, kann sich noch mit Kosmetik, Wein oder mit Olivenölen verschiedener Geschmackssorten eindecken oder die schöne Umgebung des Betriebs fotografieren, bevor es mit dem Bus weiter Richtung Ostuni in der Provinz Brindisi geht. Die "Weiße Stadt" erwartet uns, und das bei herrlichem Wetter.

Schon aus der Ferne erblicken wir die weißen Fassaden von Ostuni, als wir die Panoramastraße hinunter fahren. Die historische Altstadt schmiegt sich an einen grünen Hügel. Auf unserem Spaziergang sehen wir verwinkelte Gassen mit Rundbögen, viele Treppen, blaue und grüne Fensterläden an Häusern mit weiß gekalkten Wänden. Auf dem Gipfel befindet sich die Kathedrale. Von Mirella erfahren wir Wissenswertes über die abwechslungsreiche Geschichte der Stadt. Nach diesem schönen Ausflug kehren wir ins Hotel zurück, um uns für den Silvesterabend vorzubereiten. Heute steht ein regionaltypisches Dinner in einem Lokal in der Altstadt von Bari auf dem Programm. Hier essen und feiern wir ins neue Jahr hinein, während draußen auf dem Platz die ersten Silvesterfeuerwerke knallen. Zu guter Letzt verspeisen wir um Mitternacht das für Silvester typische Gericht "Linsen und Wurstscheiben aus Schweinefleisch "Lenticchie e Cotechino", damit uns im neuen Jahr Glück und genügend Geld - zum Beispiel für die nächsten Eberhardt Reisen - beschert wird. Prost Neujahr!


Tag 5 – Neujahr in der Weltkulturerbe–Stadt Alberobello mit Besuch der schön gelegenen Küstenstadt Monopoli

Die erste Nacht im neuen Jahr liegt hinter uns. Zu einer angenehmen Uhrzeit begeben wir uns auf unseren Ausflug in die Trulli-Stadt Alberobello, ein weiteres Weltkulturerbe der Region Apulien. Auf der Fahrt erfahren wir Wissenswertes über das Leben in Apulien und sehen bereits die ersten Häuschen mit ihren kegelförmigen Dächern in den Feldern. In Alberobello angelangt gehen wir zu Fuß zunächst in das ruhige Stadtviertel "Aia Piccola". Gitarrengesang empfängt uns gleich vor einem der ersten Trulli, den wir gegen eine kleine Spende besichtigen können. Wir fühlen uns wie in einem Märchendorf in den schmalen Gassen mit ihren weiß getünchten Steinhäusern und den zipfelmützenartigen Kegeldächern. Alles ist weihnachtlich dekoriert und fast frei von Touristen, denn wir reisen außerhalb der Saison. Bevor wir die Piazza del Popolo im Stadtkern erreichen, machen wir Fotos von der Panoramaterrasse auf rund 1000 Trulli die vor uns liegen. Ein herrlicher Anblick, denn die weißen Häuschen stehen im Kontrast zum strahlend blauen Himmel. Unser Spaziergang führt uns in das gegenüberliegende Stadtviertel "Monti". Durch die vielen Gassen schlendern wir mit Mirella bis nach oben zur einzigartigen Trullo-Kirche Sant'Antonio. Die Messe ist gerade vorbei, und wir können sogar einen Blick in den Innenraum werfen. Das Wetter ist fantastisch und wir genießen die Freizeit für weitere Fotos oder einen Aperitif im Sonnenschein, denn es sind 20 Grad in Alberobello.

Mit dem Bus fahren wir weiter in die nächste Küstenstadt: Monopoli. Auf dem Weg halten wir, um ein paar Fotos von uralten Olivenbäumen mit verknoteten Stämmen zu machen. Rund um den Hafen erstreckt sich das Geflecht der Gassen der schönen, mittelalterlichen Altstadt. Monopoli ist ein beliebter Touristenort im Sommer, aber wir haben ihn fast ganz für uns - mit einigen italienischen Spaziergängern. Auch hier liegt ein Kastell mit Stadtmauern, das im 16. Jahrhundert zur Verteidigung errichtet wurde. Heute am Neujahrstag ist es sehr ruhig in der Stadt, aber einige der vielen Lokale haben geöffnet, um dort auf das neue Jahr anzustoßen. Diese Stadt hat viel Charme, das sieht man auch an diesem besonderen Neujahrstag. Wir sehen herrliche Buchten, viele Plätze und Kirchen, verwinkelte Gassen und sogar einen der größten Plätze Italiens: Piazza Vittorio Emanuele II. Anschließend fahren wir zurück nach Bari. Die Silvesternacht hängt uns noch ein bißchen in den Knochen bzw. im gefüllten Magen, weshalb wir den Abend eher ruhig und in Hotelnähe verbringen.


Tag 6 – 02.01.2024 Ausflug in die Provinz Lecce im Salento bis zur östlichsten Stadt Italiens: Otranto

Heute fahren wir die weiteste Busstrecke, denn wir erreichen Lecce und anschließend Otranto, die östlichste Stadt Italiens. Albanien ist nur 80 Kilometer entfernt und manchmal sogar in Sichtweite, erfahren wir. In Lecce angekommen startet unsere Tour am Stadttor. Sofort fällt uns die reiche Verzierung der Häuser auf, der sogenannten "Lecceser Barock", geformt aus weichem Kalksandstein aus Lecce. Hierbei handelt es sich um eine Sonderform des Barocks, die sich durch opulente Fassaden und eine Vielzahl von plastischen und üppigen Dekorationen beschreiben lässt. Dies zeigt sich vor allem an der Fassade der Basilika Santa Croce, die plötzlich am Ende der Gasse vor unseren Augen erscheint. Die Schönheit der Stadt hat ihr auch den Beinamen "Florenz des Südens" eingebracht. Auch für Handwerkskunst ist Apulien bekannt. Dazu gehört "Pappmaché" aus dem Figuren und Objekte künstlerisch gefort werden. Auch die große Krippe auf dem Kirchplatz ist aus "Cartapesta", wie das Material in Apulien genannt wird. Wir machen mit Mirella einen Stadtrundgang, verkosten herzhaftes Tarallo-Gebäck und erreichen schließlich das Amphitheater, wo wir uns trennen, um noch ein bisschen Freizeit zu genießen.

Auf der Fahrt nach Otranto machen wir einen Sonderstopp. Das Wetter ist herrlich und wir legen einen zusätzlichen Fotostopp in Torre Sant'Andrea ein, um bei einem herrlichen Blick auf die zerklüftete Küste nochmals auf das neue Jahr anzustoßen. Weiter geht es dann nach Otranto.

Als südlichstes Ziel steht heute die kleine Hafenstadt Otranto am Beginn der Halbinsel Salento, der Spitze des Stiefelabsatzes Italiens, auf dem Programm. Der malerische Ort liegt direkt an der Adriaküste. Vom Hafen aus steigen wir die Treppen zum Eingang in die Altstadt - zwischen Festungsmauern - hinauf, um die charakteristischen Gassen zu besuchen. Schon vom Hafen aus erkannt man die weißen Fassaden hinter der imposanten Stadtmauer, die sich an der Adria entlang schlängelt. Neben den herrlichen Terrassen und Stränden in der Meeresbucht ist die Kathedrale Santa Maria Assunta mit ihren weltberühmten Mosaiken unser Highlight. Tatsächlich ist sie heute geöffnet und wir können den Lebensbaum aus antiken Mosaiksteinen bestaunen, der reich an geheimnisvollen Bedeutungen ist und sich über den gesamten Saal der Kirche erstreckt. Die geschmückte, hölzerne Decke der Kathedrale ist ein weiterer Hingucker von herausragender Schönheit. Wir genießen ein bißchen Freizeit und besuchen die Promenade und die kleinen Geschäfte, bevor wir wieder in unser Hotel in Bari zurückfahren.


Tag 7 – 03.01.2024 Das Freiluftmuseum Matera und Altamura

Heute erreichen wir die an Apulien angrenzende Region Basilikata und besuchen die nahe Höhlenstadt Matera. In Matera befinden sich die aus vielen Filmen bekannten "Sassi", ein Gebiet aus Höhlensiedlungen, die in die weiche Felswand geschlagen wurden. Noch bis 1952 haben Menschen in den Höhlenwohnungen gelebt, oft mit Eseln und Hühnern auf engem Raum und ohne Wasser. Dann wurde das Gebiet von der Regierung geräumt und gesäubert, und die Menschen wurden in Sozialwohnungen umgesiedelt. Seitdem leben wieder Menschen in den "Sassi", die seit 1993 zum UNESCO-WELTERBE gehören. Im Jahr 2019 war Matera Kulturhauptstadt Europas. Die Stadt gehört zu den Top-Reisezielen in Italien und ist kaum zu beschreiben. Man muss sie gesehen haben! Wir machen mit unserer Reiseleiterin einen Rundgang durch die zwei Stadtteile "Sasso Caveoso" und "Sasso Barisano", in denen sich mittlerweile einige Hotels und Ferienwohnungen sowie viele kleine Restaurants befinden. Wir besuchen ein Wohnhaus, das als Museum hergerichtet wurde, sowie die daneben liegende Zisterne und die Felsenkirche aus dem 12./13. Jahrhundert, in die wir hinunter steigen. Anschließend haben wir noch etwas Freizeit, bevor wir zurück nach Apulien in die nahe Stadt Altamura fahren, die unter anderem für ihr großes Brot aus regionalem Hartweizen bekannt ist, das wir dort probieren werden.

In Altamura machen wir unseren nächsten Stopp und spazieren durch die Altstadt zu einem der historischen Öfen, die noch heute das berühmte Brot aus Altamura backen, das ähnlich auch in Matera hergestellt wird. Vor uns wird ein Tisch mit verschiedenen Brotsorten, regionaltypischem Käse wie Mozzarella-Knoten (Nodini), Scamorza (geräucherter Kuhmilchkäse) und Ricotta aufgebaut. Wir genießen die Verkostung, zu der natürlich auch Olivenöl, Tomaten und Landwein gehören. Anschließend machen wir uns auf den Heimweg ins Hotel, denn leider müssen wir heute schon beginnen, die Koffer zu packen.

Wir entscheiden, den letzten Abend gemeinsam in einer typischen, historischen Trattoria zu verbringen, wo uns die Inhaberin Giorgia mit köstlichen regionalen Speisen und Getränken verwöhnt. Wir haben in dieser Woche viel erlebt und die Sonne hat uns die ganze Zeit begleitet, das ist ein schöner Anfang für 2024!


Tag 8 – 04.01.2024 Abreise nach Deutschland

Nach dem Frühstück haben wir noch Zeit, um in Ruhe aus den Zimmern auszuchecken. Unser Fahrer Nicola erwartet uns, um uns zum nahen Flughafen in Bari zu bringen. Hier trennen sich bereits viele Wege, denn unsere Gäste reisen zu verschiedenen Flughäfen zurück. Wir haben viel erlebt, vor allem viele Nuancen der herrlichen Farbe blau, im Kontrast zu weiß getünchten Häusern und hellen Gassen, die die schöne Region Apulien so liebenswert machen. Dabei gibt es hier noch viel mehr zu entdecken!

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