Zum Hauptinhalt springen ... Alle Themen & Ziele
  (03 52 04) 92 112 / Mo – Fr: 07:00 – 19:00 Uhr + Sa: 10:00 – 15:00 Uhr
Eberhardt TRAVEL GmbH
Testsieger 2023
Banner-Hero

Basilikata Wanderreise 21.09.–01.10.2025

Reisebericht: 21.09. – 01.10.2025

Die Basilikata, das unentdeckte Juwel in Süditalien, durften wir auf einer unvergesslichen Wanderreise erleben und als Höhepunkt in den Sassi von Matera übernachten.

Ria Heilmann

Ein Reisebericht von
Ria Heilmann


Anreise nach Brindisi am 21.09.2025

Von verschiedenen Flughäfen aus Deutschland und der Schweiz reisten wir früh morgens nach Brindisi in Apulien. Dort empfing uns Katrin, unsere Wanderreiseleiterin am Flughafen und zeigte uns ihre Heimatstadt Brindisi. Am monumentalen Denkmal für die verunglückten Seefahrer mit einer Kapelle im Inneren begann unser Rundgang. Von dort konnten wir den geschützten Hafen, der schon in der Antike genutzt wurde, sehr gut überblicken. Mit einem Shuttleboot gelangten wir in die Altstadt und dort nahmen wir einen kleinen Mittagsimbiss ein. Unsere Busfahrerin Loredana erwartete uns mitten im Stadtzentrum und von dort fuhren wir gen Süden und erreichten am Nachmittag das Ionische Meer bei Taranto. In Metaponto besuchten wir den Hera Tempel auf einer Anhöhe und von dort war es nicht mehr weit bis zum Hotel San Vincenzo Resort in Polikoro. Wir bezogen unsere Zimmer und erkundeten sogleich die Umgebung unseres Hotels. Bis zum Strand des Ionischen Meeres waren es nicht mal 300 Meter und das warme Meereswasser lud zu einem ersten Bad ein. Zum Abendessen wurden wir immer mit einem 4 Gang Menue verwöhnt, welches so reichlich ausfiel, dass wir gleich für den nächsten Abend die Portionen reduzieren liessen. Nach dem langen Anreisetag freuten wir uns alle auf unser Bett.

Besuch von Polikoro und Wanderung am Ionischen Meer am 22.09.2025 – 13 km

Das Frühstücksbufett im Hotel war überaus reichhaltig und das Angebot an Kuchen einfach überwältigend. So konnten wir gut gestärkt zu unserem Tagesprogramm starten. Wir fuhren zunächst nach Metaponto, wo wir den riesigen archäologischen Park von der höher gelegenen Strasse sehr gut überblicken konnten. Auf Schautafeln war das Gelände erklärt und es gibt noch sehr vieles auszugraben. In der griechischen Kolonie wurde dort Getreideanbau betrieben ab dem 7.Jahrhundert v.Chr. Im 1.Jahrhundert v.Ch. zerstörten die Römer die Stadt und sie geriet in Vergessenheit. Erst nach dem zweiten Weltkrieg begann man mit den Ausgrabungen und diese dauern bis heute an. Danach fuhren wir zurück nach Polikoro und besuchten das Museum mit dem archäologischen Park. Der Rumäne Dinu Adamesteanu machte sich um die Ausgrabungen von Polikoro und Metaponto verdient und setzte Luftaufnahmen in der Archäologie ein, um diese großen Ausgrabungs Territorien zu untersuchen. Im Museum sind viele Artifakte aus der antiken griechischen Kolonie Herakleia ausgestellt sowie bronzezeitliche Rüstungen, Gold- und Silberschmuck. Die umfangreiche Sammlung von Keramiken zeigt die Kunstfertigkeit der damaligen Künstler und das Wissen um das Brennen der Keramik sehr anschaulich.
Nach einer Mittagspause im Hotel starteten wir zu unserer ersten Wanderung durch das Hinterland am Ionischen Meer. Auf schmalen Pfaden durchquerten wir eine unberührte Natur mit vielen Pflanzen der Macchia, kamen durch einen Urwald, querten Entwässerungskanäle und erreichten schliesslich den menschenleeren Strand. Dort wanderten wir bis zur Mündung des Sirri und legten auf dem Rückweg eine Badepause ein. Weiter ging´s querfeldein bis zu einem Parkplatz an der WWF Oase. Dort hatten wir Glück und eine Mitarbeiterin empfing unsere Gruppe und erzählte uns über ihre Arbeit und dann durften wir auch die dort aufgenommenen Tiere wie Schlangen, Schildkröten, Igel, Fuchs usw. sehen. Es war spät geworden und so erhöhten wir unser Tempo auf dem Rückweg zum Hotel. Das Abendessen war wieder sehr gut und die Auswahl an Speisen groß.

Maratea am Tyrrhenischen Meer am 23.09.2025 – 8 km, 400 Höhenmeter

Unser heutiges Ziel war 135 km entfernt und so starteten wir bereits 8 Uhr mit unserem Bus. Die Route führte durch das Sirrital, vorbei an einem der größten Stauseen der Basilikata nach Maratea. Der Ort liegt oberhalb des Meeres auf 300 m Höhe und hat einen fantastischen alten Ortskern. Wir wanderten durch die engen Gassen und später auf einem steilen Weg durch den Wald hinauf zur Christusstatue auf den Monte San Biagio. Die 21 Meter hohe Christusstatue ist schon weithin zu sehen und der Ausblick auf den Golf von Policastro im Norden und auf die Küste von Kalabrien im Süden war von da oben grandios. Bergab wanderten wir auf dem alten Pilgerweg zurück nach Maratea und mit dem Bus ging´s dann hinunter ans Meer und dort genossen wir Kaffee und Eis in der Sonne. Für die Rückfahrt hatte unser Fahrer Vincenzo die Küstenstrasse gen Norden gewählt und so fuhren wir in die Nachbar Region Kampanien, durch Sapri und die Berge hinauf wieder zur Schnellstrasse und dann auf gleicher Strecke zurück nach Polikoro.

Wanderung durch die Calanchi und Besuch der Geisterstadt Craco am 24.09.2025 – 16 km, 400 Höhenemeter

Das kurze Stück bis nach Montalbano Ionico brachte uns Fahrer Giovanni mit seinem schicken weissen Bus. Unterwegs deckten wir uns mit Proviant in einer Bäckerei ein. Vom Aussichtspunkt in Montalbano Ionico konnten wir unser heutiges Wandergebiet mit den abwechslungsreichen Felsformationen schon gut überblicken. Und dann ging`s steil bergab zu den spektakulären Erosionsformen. Einst war an dieser Stelle ein Meer und so findet man heute in dem lehmigen Gestein noch viele marine Fossilien. Unser Weg war sehr abwechslungsreich, führte bergauf und wieder bergab und bot schöne Ausblicke auf die Umgebung. Nach knapp 6 Stunden Wanderzeit erreichten wieder unseren Bus und der brachte uns nach Craco, wo der Besuch der Geisterstadt noch auf unserem Programm stand. Wir mussten Helme aufsetzten und hatten mit Martinio als Führer großes Glück. Er arbeitet als Archäologe und konnte uns den Niedergang von Craco sehr anschaulich beschreiben. Die Stadt wurde vom Felsen oben bebaut und hat dort noch den gut erhaltenen Normannenturm mit heute einer großen Zisterne im Inneren. Auch wunderschöne Adelspaläste stehen ganz oben. Weiter unten hatte man dann später auf den lehmigen Untergrund gebaut und dieses Gebiet bekam zu Beginn des 20.Jahrhunderts Wasser- und Abwasserleitungen. Leider wurden diese nicht sehr sorgsam verlegt und das austretende Wasser machte den lehmigen Untergrund über die Jahre instabil, bis er zu Rutschen begann. Richtig akut wurde es nach einem Erdrutsch 1963 und so beschloss man, die Bevölkerung aus den gefährdeten Häusern zu evakuieren und umzusiedeln. 30 Familien harrten bis zum Schluss aus und zogen in den oberen, nicht gefährdeten Teil. 1980 dann nach schweren Schäden durch das Irpinia Erdbeben musste der Ort endgültig aufgegeben werden. Heute zählt Craco zu den lost places und kann während einer Führung besichtigt werden.

Wanderung im Pollino Gebirge am 25.09.2025 – 18 km und 700 Höhenmeter

Das Pollino Gebirge trennt die Region Basilikata im Süden von Kalabrien. Der Nationalpark Pollino besteht seit 1993 und 2015 wurde das Gebiet des Parks als UNESCO Global Geopark ausgezeichnet. Die höchsten Berge sind 2250 Meter hoch und als besonderer Baum in großer Höhe gilt die Panzerkiefer oder Schlangenkiefer. Wir fuhren zunächst wieder durch das Sirrital und zweigten dann nach Süden ab. Unterwegs kauften wir Proviant in einer Bäckerei ein und dann gab es noch einen kleinen Zwischenfall mit einem entgegen kommenden Auto. Auf einer kurvenreichen Strasse erreichten wir unseren Wanderstartpunkt auf 1300 m Höhe. Kühle Temperaturen und frische Luft waren unsere Wander Begleiter den ganzen Tag über. Wir wanderten immer bergan durch Kastanien- und Buchenwälder, kamen an Hochweiden vorbei, auf denen glückliche Kühe grasten. Weiter oben über der Baumgranze gab es auch Wildpferde und majestätische Panzerkiefern, die sonst nur noch in Osteuropa zu finden sind. Unser Ziel war der 2000 m hohe Serretta Della Porticella und von dort hatten wir eine fantastische Aussicht bis zum Ionischen Meer und auf die umliegenden hohen Gipfel des Pollino Gebirges. Der Abstieg war recht steil aber gut zu bewältigen. Als wir endlich wieder unseren Bus erreichten, waren wir froh und zufrieden über diese tolle Wandertour. Nun folgte die lange Rückfahrt ins Hotel. Wir bedankten uns beim Team des Hotels für die gute Verpflegung und dann mussten noch die Koffer gepackt werden.

Fahrt Richtung Matera und Wanderung durch die Gravina in die Stadt am 26.09.2025 – 7,5 km

Für die Fahrt zum Wanderstartpunkt vor Matera war Giovanni wieder unser Fahrer. Kurz vor 10 Uhr stiegen wir aus und Giovanni regelte derweil den Koffertransport in Matera zu unseren Unterkünften. Wir wanderten auf einem schmalen Pfad hinauf auf das Plateau gegenüber der Stadt Matera. Unterwegs erklärte uns Katrin alles Wichtige zur Wegwarte und oben machten wir eine kurze Pause im Informationszentrum. Dann liefen wir über das große Plateau bis wir eine gute Sicht auf Matera hatten und den Aufbau der Stadt gut erkennen konnten. Katrin zeigte uns eine Höhlenkirche und dann nahmen wir den steilen Weg hinunter in die Gravina. Überall grasten Kühe und oft mussten wir sie vom Wanderweg vertreiben. Das lief aber ganz entspannt ab. Im großen Zickzack führte der Weg steil nach unten und dort querten wir über eine Hängebrücke den Fluss. Danach ging es drüben wieder steil bergauf nach Matera. Oben angekommen waren alle glücklich und nun bestaunten wir den von uns bewältigten Weg. Heute hatten wir die Mitte unserer Reise erreicht und unser "Bergfest" begingen wir bei einem köstlichen Mittagessen nicht oben sondern unten in einer ehemaligen Zisterne. Das war ein besonderes Erlebnis. Nach dem Mittagessen spazierten wir durch die Sassi von Matera und besichtigten eine ehemalige Höhlenwohnung. Katrin zeigte uns dann oben in der Altstadt die wichtigsten Gebäude und den Weg zu unserem Bus am nächsten Tag. Dann endlich erreichten wir unsere Unterkünfte - den Palazzo Sedile und die Dependance Sedile mit den Höhlenzimmern. Unsere Koffer waren schon da und so konnte sich jeder einrichten. Die Unterkunft in den Höhlenzimmern war der abolute Knaller und wir waren mehr als positiv überrascht. Jede "Höhle" war individuell gestaltet, so wie der Fels und die Rundbögen es hergaben. Ganz moderne Bäder waren eingebaut worden und jede Höhle hatte eine prima funktionierende Klimaanlage. 17.30 Uhr trafen wir uns wieder mit Katrin und besuchten eine der schönsten Höhlenkirchen, einen Friedhof auf der Kirche und vieles mehr. Das Abendessen nahm jeder individuell ein, aber schliesslich traf sich ein Großteil der Gruppe auf dem Sedile Platz und dort kam auch zu späterer Stunde eine Prozession vorbei.

Wanderung von Montescaglioso nach Matera am 27.09.2025 – 21 km, 24,5 km gesamt

Unser Frühstück gab es in der Dependance Sedile ebenfalls in einer Höhle. Es gab alles, was das Herz begeehrte, auch reichlich frisches Obst. Kurz vor 9 Uhr machten wir uns auf den Weg durch die Stadt zu unserem Bus und dort wartete schon Vincenzo auf uns. Wir fuhren ein kurzes Stück bis nach Montescaglioso und spazierten durch die Stadt hinauf zur Abteil. Die Geschichte der dem Erzengel Michael gewidmete Abteil beginnt 893 mit einer Eigentumsurkunde für eine Kirche. Der Bau der heutigen Abtei begann ab dem 11.Jahrhundert und wurde bis ins 17.Jahrhundert fortgeführt. Wir besuchten die 2 Innenhöfe, den Raum mit dem Modell der Abtei, Zellen der Mönche und im Obergeschoss die mit Fresken dekorierte Bibliothek. Die Wirtschaftsräume der Abtei lagen in den Gewölben unter dem Kloster und hatten die Zugänge von außen. Katrin hatte uns durch die wichtigsten Räume der Abtei geführt und nun endlich startete unsere Wanderung abschnittsweise auf der Via Ellenica. Durch ein Stadttor verliessen wir Montescaglioso und hatten eine wunderbare Aussicht in die Ebene mit den vieloen Feldern. Wir wanderten steil bergab, teils am Strassenrand, dann über Feldwege durch eine landwirtschaftlich genutzte Landschaft. An einem ehemaligen Bahnhof machten wir Rast und von dort waren schon die ersten Formationen der Gravina in der Ferne zu erkennen. Unterwegs trafen wir auf Cesare, der uns für einen Obulus erlaubte, über seinen privaten Grund zu wandern und zudem öffnete er für uns eine wunderschöne Höhlenkirche, die einst ein Pilgerort war und auch Übernachtungsmöglichkeiten in Nebengebäuden bot. Der weitere Weg führte mehr oder weniger am Rand der Gravina entlang und war wenig begangen aber wunderschön. Schliesslich erreichten wir die Stadt Matera und unsere Unterkunft. Nach einer kurzen Erholungpause trafen wir uns und gingen gemeinsam in eine Pizzeria zum Abendessen. Da hatte Katrin eine sehr gute Wahl getroffen für uns. Es schmeckte alles sehr sehr gut und als wir gingen, freuten sich die nächsten Gäste auf frei gewordene Plätze. Wir spazierten durch die beleuchtete Stadt zurück und genossen diese besondere Athmosphäre. Nun mussten wir noch Koffer packen, denn morgen ging´s weiter zu unserer letzten Unterkunft in der Basilikata.

Fahrt nach Melfi und Wanderung von Pietrapertosa nach Castelmezzano am 28.09.2025 – 10 km

Unser Gepäck hatten gute Geister zum Bus gebracht und wir gingen wieder zu Fuss dorthin. Mit Vincenzo verliessen wir Matera in südlicher Richtung und erreichten bald das große und breite Tal des Basento. Dort fuhren wir auf einer Schnellspraße Richtung Potenza und dann auf einer sehr kurvenreichen schmalen Straße hinauf nach Pietrapertosa in den lukanischen Dolomiten auf 1088 m Höhe. Wir wanderten zunächst hinauf zum Kastel, daß in der Zeit der Sarazenischen Herrschaft gebaut wurde. Viele interessante Felsformationen konnten wir erkennen, ein Eisbär, eine Ente oder vielleicht ein Bärenbaby, ein Delphin und vieles mehr. Hinter dem Hügel ging es steil bergab in den Ort Pietrapertosa und dort durchstreiften wir das arabische Viertel mit den engen Gassen und unzähligen Fotomotiven. Unsere Wanderung führte uns auf dem Weg der sieben Steine hinunter ins Tal und am Gegenhang hinauf nach Castelmezzano. Katrin erzählte uns die Geschichte von Vito und den Hexen und an den sieben Steinen wurde diese Geschichte auch akkustisch untermalt. Drüben in Castelmezzano machten wir unsere Mittagspause und spazierten dann noch durch den Ort zur Normannischen Treppe. Diese ist nach Anmeldung und mit entsprechender Ausrüstung zu erklimmen und es bedarf schon einiger Erfahrung am Berg. Wieder zurück im Zentrum kam unser Bus rechtzeitig vor dem einsetzenden Starkregen und so hatten wir wieder viel Glück. Noch eine Stunde waren wir unterwegs bis zu unserem Hotel in Melfi und dort verabschiedeten wir uns von Vincenzo sehr herzlich. Wir bezogen unsere Zimmer und trafen uns sogleich wieder zum Abendessen im Hotel Restaurant.

Wanderung zum Vulture Vulkan und Besuch von Melfi am 29.09.2025 – 15 km, 700 Höhenmeter, 20 km gesamter Tag

Neuer Tag - neuer Fahrer ! Für die letzten 3 Tage unserer Basilikata Wanderreise war Giandomenico unser Busfahrer, sehr aufgeschlossen und freundlich und wir konnten uns mit ihm auch englisch unterhalten. Wir fuhren nur ein kurzes Stück bis zum Parkplatz an den Monticchio See. Es war zwar Montag, aber der Tag des Heiligen Michael, dem die Abtei San Michele geweiht ist. Viele Menscher, Pilger waren unterwegs. Wir beließen es bei einem Kurzbesuch der Abtei von außen und starteten zu unserer Wanderung. Die Route führte immer bergan auf breiten Wegen durch einen wundervollen Wald mit Eichen und Kastanien. Unterwegs trafen wir immer mal auf vereinzelte Kühe, die sich die schmackhaften Gräser zwischen den Bäumen suchten und staunend zu uns herüber schauten. Auf einer Lichtung mit einer Sitzgruppe machten wir unsere Mittagsrast und wanderten dann weiter hinauf in den Sattel zwischen den beiden Gipfeln. Der eigentliche Monte Vulture mit 1326 mHöhe ist militärisches Sperrgebiet, aber den San Michele mit 1262 m Höhe durften wir erklimmen. Da oben gab es rege Bautätigkeit und es wäre zu wünschen, dort eine Einkehrmöglichkeit zu haben in der Zukunft. Bergab gingen wir auf direkterem und steilerem Weg und sammelten fleißig Maronen unterwegs ein. Am See stiegen wir wieder in unseren Bus und fuhren nach Melfi. Zunächst besuchten wir eine Eisdiele und belohnten uns mit Eis und Kaffee. Danach spazierten wir durch Melfi zum beeindruckenden Dom, wo 6 päpstliche Konzile im Mittelalter abgehalten wurden. Das Normannen Kastell, welches auch die Staufer nutzten, besuchten wir ebenfalls, aber nur von außen, da es schon recht spät war. Es liegt an der höchsten Stelle von Melfi und so hatten wir noch einmal einen schönen Blick hinüber zum Vulture Vulkan. Im Hotel gab es wieder ein leckeres Abendessen mit dem hauseigenen Aglianico Wein.

Wanderung San Fele Wasserfälle, Picknick und Weinprobe am 30.09.2025 – 10 km

Unsere letzte Wanderung führte uns nach San Fele mit den Wasserfällen im Tal. Der Ort ist eng mit Otto I von Sachsen verbunden, denn er liess zum Schutz gegen die Sarazenen eine Burg errichten. Als wir im Ort ankamen, wurden wir schon erwartet von zwei Herren, die sich um die Förderung des Tourismus kümmern. Man zeigte uns eine historische Walkmaschine und führte uns in die frisch renovierte Kirche. An den Wasserfällen wurde einst Wolle gefilzt und gewalkt und man möchte diese historischen Anlagen wieder errichten. Unsere heutige Wanderung war technisch sehr anspruchsvoll, da die "Wanderwege" recht naturbelassen waren. So trennte sich unsere Gruppe, einige gingen den direkten breiten Weg hinunter zu den Wasserfällen und die anderen nahmen die Herausforderung an. Die Wanderwege gingen steil bergab und steil bergan und Brombeerranken säumten die Wegränder. Dazu kamen umgestürzte Bäume, die überklettert oder durchkrochen werden mussten. Die Wanderung war ein echtes Fitness Programm und es brauchte unsere gesamte Aufmerksamkeit. Aber alle kamen wohlbehalten unten im Tal bei den Wasserfällen an und da wartete schon Marie Angela mit einem fantastischen Picknick auf uns. Sie hatte alles liebevoll vorbereitet, jeder bekam einen Trinkbecher mit seinem Namen und einen Teller mit Käse, Wurst, Tomaten, verschiedenem Brot, frischen Weintrauben aus dem eigenen Garten sowie Quellwasser mit klein geschnittenen Orangen und Zitronen. Wir genossen das Picknick ausgiebig, schafften es aber nicht, alles aufzuessen. Auf dem Rückweg hinauf ins Dorf begleiteten uns 3 Hunde, die offenbar Gesellschaft suchten. Mit unserem Bus fuhren wir zurück nach Melfi und da wartete als krönender Abschluss eine Weinprobe auf unsere Gruppe. Luca Carbone, ein junger Winzer empfing uns in seinem Haus mitten in Melfi und führte uns hinunter in den Weinkeller. Den Weinkeller hatte man bei Umbauarbeiten wiederentdeckt, vom Schutt befreit und heute wird er für Vewranstaltungen genutzt. Luca erzählte sehr leidenschaftlich von seiner Arbeit und dabei probierten wir einen Weißwein Fiano und 3 verschiedene Aglianico Rotweine - den Nero Carbone, den Stupor Mundi und den 400 Some (Esel).
Das Ambiente im Weinkeller war grandios, nur ein wenig zu kühl, sonst wären wir gerne noch länger geblieben. Die gekauften Weinflaschen mussten nun nur noch in die Koffer verstaut werden !! Noch vor dem Abendessen trafen wir uns, um uns bei Katrin für die Organisation, Vorbereitung und Führung dieser tollen neuen Reise in die Basilikata zu bedanken. Auch Giandomenico galt unser Dank. Es war der vierte Busfahrer, den wir auf dieser Reise kennenlernten und wir mochten ihn alle sehr. Recht beschwingt nahmen wir dann unser letztes gemeinsames Abendessen ein.

Heimfahrt mit Umweg, Besuch von Bari und Heimflug am 01.10.2025

Heute drängte uns nichts, denn wir starteten erst 10 Uhr vom Hotel. Die Koffer konnten in Ruhe gepackt werden, die Hotelanlage nochmal erkundet werden und dann checkten wir aus. Wir fuhren Richtung Apulien, machten einen Stopp bei einer Tankstelle und Giandomenico hatte die Strecke so gewählt, dass wir das Castel del Monte sehen und fotografieren konnten. In Bari dann gingen wir zu Fuss durch die Stadt und Katrin zeigte uns die beiden wichtigen Kirchen San Nicola und San Sabino, das Normannen Kastell und durch die Altstadtgassen gingen wir zurück zum Theater. Gemeinsam nahmen wir einen kleinen Mittagsimbiss ein und natürlich durfte ein italienisches Eis zum Abschluss nicht fehlen. Dann ging´s mit dem Bus zum Flughafen und dort hieß es entgültig Arrivederci und Grazie mille Katrin und Giandomenico. Mit Air Dolomiti erreichten wir München und dort trennten sich unsere Wege.
Es war eine schöne Premieren Reise in die Basilikata mit euch !


Vor mehr als 2 Jahren hatten Katrin und ich während einer Wanderreise in Apulien die Idee, die Basilikata als Wanderreise anzubieten. Katrin hatte daraufhin viele Ideen und großes Engagement in dieses "Projekt" gesteckt und ist die Wege mehrfach abgewandert. Nun brauchte es aber Gäste, die diese Reise auch erleben wollten - und das ward ihr ! Deshalb gilt euch allen unser großer Dank und wir hoffen, daß eure Erwartungen auch erfüllt wurden. Auf alle Fälle war auch der Wettergott einsichtigt und hatte seinen Beitrag zum Gelingen beigesteuert. Die Premiere ist gelungen und nun gilt es an den wenige Feinheiten zu arbeiten.
Wir wünschen euch alles erdenklich Gute, bleibt gesund, reisefreudig und neugierig ! Dann freuen wir uns auf ein Wiedersehen !
Ria und Katrin


Kommentare zum Reisebericht