Reisebericht: Städtereise Florenz & Venedig

14.05. – 20.05.2022, 7 Tage Flugreise nach Italien mit Santa Maria Novella – Ponte Vecchio – Palazzo Pitti – Palazzo Vecchio – Dante–Viertel – Dom mit Kuppelaufstieg – Taufkirche – Medici–Kapelle – Santa Croce – Zugfahrt nach Venedig – Rialto–Brücke – Markusplatz – Markusdom


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Nach der Lektüre von Dan Browns Inferno hat man schon einige grundlegende Informationen über Florenz und Venedig und die touristischen Attraktionen. Bei dieser Reise kann man nun alles mit eigenen Augen überprüfen und stellt fest, nicht immer hat der Autor recht.
Ein Reisebericht von
Irmela Körner
Irmela Körner

Ein intensiver erster Tag in Florenz

Die Protagonisten von Dan Browns Inferno, Robert und Sienna, sind immer in Eile. Jede Minute zählt bei ihnen und so jagen sie durch die Stadt. Zeit für einen Spaziergang zur Kirche Santa Maria Novella, einen Besuch in der zum Kloster gehörenden ältesten Apotheke und einen Bummel über die im 19. Jahrhundert geschaffene Piazza della Repubblica haben sie nicht. Auch auf das Eis beim Perche No müssen sie im Gegensatz zu uns verzichten. Wir treffen am Nachmittag unsere Stadtführerin Angela und gehen mit ihr zu Fuß durch den Rosengarten mit den Skulpturen des Künstlers Follon hinauf zur Piazzale Michelangelo. Da liegt Florenz zu unseren Füßen und wir können unschwer den Turm der Badia Fiorentina ausmachen, von dem sich der Schweizer Dr. Betrand Zobrist hinabgestürzt hat.
Wir beschließen den langen Tag mit einem gemeinsamen Abendessen bei Francesco e Vini und dann ist es für uns Frühaufsteher auch höchste Zeit für die Nachtruhe.

Ein "höllischer" Tag zu den Schauplätzen aus Inferno

Der Tag geht in die Beine, wir sind nicht so sportlich und akrobatisch versiert wie unsere Protagonisten aus dem Inferno. Beim Besuch im Boboli Garten sehen wir die Grotte, in der sich die Beiden verstecken mussten. Am Himmel kreisen kleine Flugzeuge, fast so wie Dan Brown die Suche mit Drohnen nach den beiden Flüchtenden beschreibt. Nach der Mittagspause können wir im Palazzo Vecchio von der Galerie über dem Saal der Fünfhundert nach unten schauen und wir erinnern uns, dass Vayentha hier durch die Decke stürzte. Längst sind alle Spuren beseitigt und auch die Totenmaske von Dante Alighieri liegt sicher hinter Glas in einem der Museumsräume.
Der Aufstieg auf die Domkuppel ist für manche durchaus eine Mutprobe. Die Besucher stehen in der Schlage auf der Galerie, machen ihre Fotos von der Hölle und der Blick nach unten bekommt nicht allen. Der Ausblick von oben entschädigt für die Schreckensmomente und die bestandene Mutprobe beflügelt. Abends lassen wir uns die typisch toskanischen Spezialitäten wie Picci oder Tagliata schmecken.

Zu viele Kirchen und schmerzende Füße

"Zu viele Noten" kritisierte der Kaiser Joseph II, als ihm Mozart seine Komposition Entführung aus dem Serail vorspielte. Wir hatten an diesem Tag bedingt durch die Öffnungszeiten eindeutig zu viele Kirchen. Den Auftakt machte die Taufkapelle mit ihren Mosaiken aus dem 12. Jahrhundert. Danach ging es in den Dom, dessen Inneres wir schon aus schwindelerregender Höhe von oben beim Kuppelaufstieg wahrgenommen hatten. Dann wartete die Medici- Kapelle und neben den Porphyr Sarkophagen der Medici konnten wir auch die Einlegearbeiten mit den Pietre dure in Augenschein nehmen, eine ungemein kunstvolle Arbeit, die si dieser Form nur in Florenz geplegt wurde und einmal ist. Wie gamalt wirken die Figuren und Blumen und sind doch alle aus fein geschliffenen Halbedelsteinen zusammengesetzt.
Morgen und Abend, Morgenröte und Abendröte heißen die vier Skulpturen von Michelangelo in der Sakristei, die uns Angela erläutert. Doch dann wartet schon die nächste Kirche, nämlich San Lorenzo, mit der Cosimo der Ältere seine Präsenz in der Stadt begründet hat. Ausgestaltet hat sie Filippo Brunselleschi, der Erschaffer der Domkuppel. Bei so vielen namhaften Künstlern und sehenswerten Kirchen gerieten unsere beiden Protagonisten aus dem Inferno leicht ins Hintertreffen. Vorbei an der Synagoge und dem Mercato St. Ambrosio steuer wir als letzten Besichtigungspunkt an diesem Tag die nächste Kirche an- Santa Croce, vor der Dante Alighieri Wache steht. Drinnen ist sein Kenotaph, außerdem die Gräber von vielen bekannten Persönlichkeiten aus Florenz, darunter Michelangelo Buonarotti und Galileo Galilei.

Mit dem Silberpfeil zur Serenissima

Auf der Suche nach dem Grab des Dogen Enrico Dandolo fahren unsere Dan Brwon- Protagonisten nach Venedig. Auch wir nehmen einen der Schnellzüge, um in die Lagungenstadt zu reisen. Im Viertel Santa Croce nehmen wir Quartier in einem charmanten Hotel. Von da aus kann man sich wunderbar durch die Calle und über die Brücken und Plätze treiben lassen. bei einer Bootsfahrt über den Canal Grande macht uns Stadtführerin Lucia mit den vielen Sehenswürdigkeiten und der faszinierenden Geschichte der Lagunenstadt vertraut. Wir bummeln von Markusplatz zur berühmten Rialtobrücke und dort ist genau die richtige Zeit, um die hungrigen Mägen mit einem Aperitif und einigen typischen venezianischen Cichetti zu verwöhnen. Ein gemeinsames Abendessen in der Nähe des Hotels setzt einen perfekten Schlusspunkt nach diesem Tag voller neuer Bilder und Eindrücke.


Venezianische Pracht rund um den Markusplatz

In Venedig muss man gut zu Fuß sein, immer treppauf und treppab.Wir sparen uns einen Weg und nehmen von der Piazzale Roma das Vaporetto Nummer 2. Die Linie fährt durch den Canale della Giudecca und es mangelt nicht an interessanten Ausblicken oder Fotomotiven. Lucia erwartet uns am Anleger und entlang der Riva degliSchiavoni erreichen wir unser erstes Besichtigungsziel: den Palazzo Ducale. Nach einer Mittagspause besichtigen wir den prachtvollen Dom und das dazugehörende Museum. Hier stehen auch die Pferde, die bei Dan Brown Erwähnung finden und von denen unser Held meinte, die Köpfe seien abgetrennt worden. Tatsächlich wurden Korpus und Kopf getrennt gefertigt und um die Naht zu verbergen, haben die Pferde die Halfter. Doch solche keinen dichterischen Freiheiten sehen wir Dan Brown gerne nach. Durch das Vietel Castello führt uns Lucia über Stege und Brücken zum Arsenale, wo dieser besichtigungstag endet. jetzt kann sich jeder treiben lassen. Einige bummeln noch über die Via Garibaldi zu den Giardini, Schauplatz der Biennale. Von Sant Elena fährt uns das Vaporetto bei schöner Fahrt zurück Richtung Hotel.


Die schönen krummen Wege

Lucia holt uns am Hotel ab und während wir Richtung zur Dogana bummeln, erzählt sie uns spannende Geschichten über Venedig, das Rendentore-Fest, die Gondel-Werften, den berühmten Karneval und seine Masken und das Leben in dieser in vieler Hinsicht einmaligen und überwältigenden Stadt. Von der Kirche della Salute probieren wir auch ein Traghetto aus, mit der Gondel kann man von der einen Uferseite zur anderen übersetzen, eine etwas wackelige, aber auch besondere Erfahrung. Den Schlusspunkt bei den Besichtigungen setzen wir in der Frari-Kirche mit ihrem wunderbaren Chorgestühl und der Himmelfahrt Marien von Tizian, die wir aber nur in einem Foto in Originalgröße sehen können. Das Meisterwerk wird restauriert.


Über das Wasser und in die Luft

Mit dem Wassertaxi fahren wir zum Flughafen und nehmen zumindest vorerst Abschied von dieser Stadt in der Lagune, die so ganz anders ist als andere Städte, anders, als es sich manche auch vorgestellt haben und der wir uns in drei Tagen gern angenähert haben. Anders als Robert und Sienna fliegen wir nicht nach Istanbul, sondern zurück nach Deutschland. Arrivederci Venezia.

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