Reisebericht: Städtereise Florenz & Venedig

01.04. – 07.04.2023, 7 Tage Flugreise nach Italien mit Santa Maria Novella – Ponte Vecchio – Palazzo Pitti – Palazzo Vecchio – Dante–Viertel – Dom mit Kuppelaufstieg – Taufkirche – Medici–Kapelle – Santa Croce – Zugfahrt nach Venedig – Rialto–Brücke – Markusplatz – Markusdom


  Bildergalerie   Druckversion (PDF)   Kommentare   zur Reise
 
Florenz und Venedig sind faszinierende Städte mit einer außergewöhnlichen Geschichte, gepaart mit reicher Kunst und Kultur. Sie bieten mit ihren verwinkelten Gassen, reich verzierten Palästen, trotzigen Festungen und malerischen Wasserwegen eine spannende Kulisse für Thriller und Krimis. So zog es Filmhelden, wie James Bond, Commissario Brunetti oder Robert Langdon in diese Städte.
Ein Reisebericht von
Heike Heinen
Heike Heinen

Samstag, 01.04.: Anreise

Sehr früh sollte uns der Tag begrüßen. Bereits gegen 6.00 sollten die Flieger in verschiedenen Städten starten. Bei dem Konjunktiv ist es aber geblieben. Am Vorabend schickte Lufthansa die Informationen für gecancelte Flüge. Aprilscherz-leider nein. Nach vielen Anstrengungen, Telefonaten und Umbuchungen- an dieser Stelle TAUSEND DANK dem Eberhardt-Produktmanager Herrn Fritzsche und der Eberhardt- Flugabteilung für die immensen Bemühungen! - waren die geänderten Flüge für alle Gäste gebucht, und wir sollten uns noch an 1.4., nun aber spätabends, im Hotel in Florenz treffen.
Nur 2 Gäste aus Düsseldorf blieben von Annulierungen verschont. Sie und ich, die auch umgebuchte Eberhardt- Reisebegleiterin , kamen nun über Zürich nach Florenz. Die Hauptstadt der Toskana begrüßte uns am Nachmittag mit Sonne und 22 Grad.
Während wir mit einem Privatshuttle zum Hotel fuhren, waren meine Gedanken bei den noch daheim Gebliebenen. Hoffentlich würde am Abend alles klappen!
Nach der Hotelankunft und einem kurzen Frischmachen, ging es zu Dritt hinein in das quirlige Stadtleben. Ein erstes Kennenlernen mit der Stadt am Arno, ein Bummel, ein leckerer Cappuccino,...
Unser Hotel, das "Croce di Malta" lag im Stadtbezirk Santa Maria Novella. Die gleichnamige Kirche, erbaut von den Dominikanern, ist bis heute ein Juwel der Romanik und Gotik. Zum Kirchenkomplex gehören noch ein Museum mit Kreuzgang und freskengeschmückter Kapelle, sowie in einiger Entfernung, eine Apotheke, derer wir einen Besuch abstatteten. Schon am Eingang konnte man herrliche Düfte verschiedenster Essenzen aufnehmen. Die Apotheke soll bereits Anfang des 13. Jahrhunderts von den Dominikanern gegründet worden sein, weil sie für ihre, dem Kloster angeschlossene Krankenstation, Medikamente benötigten. Bis heute dient sie tatsächlich als Apotheke, aber auch jeder Nicht-Kranke kann sich dort ein Duftwässerchen oder ein Parfüm herstellen lassen.
Während des Abendessens zu Dritt, läutete wieder das Telefon, und es war das eingetreten, was keiner gewollt und vermutet hatte. Es gab eine neuerliche Flugannulierung. Nach unendlich vielen Telefonaten und nervenaufreibenden Bemühungen vor Ort auf dem Flughafen in Frankfurt, wurden schließlich den über den Flughafen Leipzig Reisenden eine Übernachtung in München mit Weiterflug nach Florenz am nächsten Vormittag angeboten. Soweit so gut.

Sonntag, 02.04.23: Florenz

Unsere langjährige Florentiner Stadtführerin Angela staunte nicht schlecht, als ich ihr nur 2 von vorgesehenen 12 Gästen zur ersten Besichtigung übergab. Ein herrlicher morgendlicher Spaziergang führte sie in die Boboli- und Bardini Gärten. Diese befinden sich unweit des Palazzo Pitti .

Dan Brown:
"Der Palazzo Pitti, einstiger Stammsitz des Herzogtums der Medici, galt mit seinen hundertvierzig Zimmern
als eine der meistbesuchten Touristenattraktionen von Florenz."

Cosimo I. ließ den Giardino di Boboli Mitte des 16. Jahrhunderts anlegen, circa 200 Jahre später wurde er für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Grotten und Brunnen, diese wiederum durch Putten, Statuen und Verzierungen kunstvoll in Szene gesetzt, bilden zu langen Zypressenalleen, Hecken und Blumen eine interessante Mischung.

Dan Brown:
"Der Garten war riesig und bot eine Vielzahl von Verstecken-kleine Gehölze, Labyrinthe, Grotten, Nymphäen."

Ich derweil wartete auf unsere Leipzig-Gäste am Hotel, welche endlich auch eintrafen. Die Erleichterung der ersehnten Ankunft war jedem anzumerken. Einer kurzen Begrüßung auf der Dachterrasse des Hotels, folgte das "WOW". Von dieser hatte man nämlich einen herrlichen Blick über die Dächer von Florenz bis in die Ferne zu den Boboli Gärten mit dem Forte Belvedere. Der Dom/Campanile/Baptisterium-Komplex war zum Greifen nah. Zudem konnte man sehr gut Palazzo Vecchio, Bargello und Santa Croce sehen. Man war endlich in Florenz - Benvenuti!
Am späten Vormittag gesellten sich nun zu den "Düsseldorfern" die "Leipziger", die Besichtigung konnte fortgesetzt werden, derweil wir leider immer noch auf "Dresden" warten mussten. Diese sollten schließlich am Abend in Florenz ankommen.

Der Spaziergang führte uns zur Franziskanerkirche Santa Croce, im Osten des historischen Zentrums gelegen. Vor dieser befindet sich eine Statue Dante Aligheris. Erstmals wurde auch die Brücke zu Dan Browns "Inferno", auf dessen Spuren wir uns bewegten, geschlagen.
Dante wurde in Florenz 1265 geboren. Sein Hauptwerk ist die "Commedia".

Dan Brown:
"Überschwenglich gefeiert als eines der bedeutendsten Werke der Weltliteratur ...."
"...ein mehr als 14000 Zeilen umfassendes episches Werk, das Dantes brutalen Abstieg in die Unterwelt
beschrieb, seine Reise durch das Fegefeuer und schließlich die Ankunft im Paradies. ..."

"...wurde die Göttliche Komödie in Vernakular verfasst-der Sprache der einfachen Leute. Trotzdem verwebte sie
auf brillante Weise Religion, Geschichte, Politik, Philosophie und begleitende Erläuterungen zu einem Teppich
aus Fiktion, der gelehrt war und dennoch für die Massen verständlich blieb. Das Werk wurde zu einem
tragenden Pfeiler der italienischen Kultur, dass Dantes Stil als Kodifizierung der modernen italienischen
Sprache gilt."

Dante starb in Ravenna. Der verhängte Kirchenbann über Florenz sollte ihn aus der Stadt vertreiben. Über Verona kam er nach Ravenna, wo man heute sein Grab vorfindet. In Santa Croce gibt es ein Leergrab, ein Kenotaph.
Andere bedeutende Persönlichkeiten fanden ihre letzte Ruhestätte aber tatsächlich in dieser Kirche, so Galilei, Michelangelo, Machiavelli und Rossini.
Cimabues Kreuz aus dem 13. Jahrhundert, welches leider durch das verheerende Hochwasser Anfang November 1966 stark beschädigt wurde, ist ebenso sehenswert wie die Cappella Pazzi. Die Familie Pazzi gab Filippo Brunelleschi den Auftrag zur Gestaltung dieser Kapelle, an der er bis zu seinem Tod arbeitete. Leider wurde sie nie fertig gestellt, so dass sie eher streng wirkt. Aber mit ihr haben wir heute ein wunderbares Beispiel der Frührenaissance-Architektur.
Brunelleschi nahm uns auch in den kommenden Stunden in seinen Bann. Die Kuppel der Florentiner Kathedrale geht auf ihn zurück.

Dan Brown:
" Im Herzen der Silhouette erhob sich eine monumentale Kuppel aus roten Ziegeln,...
Brunelleschi hatte mit der Konstruktion der gewaltigen Basilika-Kuppel Architekturgeschichte geschrieben,
und die hundertfünfzehn Meter hohe Kuppel stand noch heute, fünfhundert Jahre später, wie ein
unerschütterlicher Gigant auf der Piazza del Duomo."

Brunelleschi schuf die grandiose Doppelkuppel, er schuf eine innere und äußere Kuppel, und die Ziegel wurden im Fischgrätenmuster verlegt.
Zwischen diesen führt ein Durchgang mit Stufen nach oben. Schwindelfrei sollte man schon sein, auch keine Platzangst haben. Im oberen Verlauf hat man nur noch 70 cm Breite. Was der Architekt in 18 Jahren geschafft hat, haben wir in ca. 30 Minuten durchlaufen. Nach 463 Stufen war es endlich soweit: ein grandioser Blick aus 107 Metern Höhe bot sich über die Dächer der Stadt Florenz. Wieder einmal zeigte sich warum die Stadt auch den Beinamen "la Bella /die Schöne" trägt.

Während unseres gemeinsamen Abendessens konnten wir endlich auch die letzten Reiseteilnehmer begrüßen. Auch die "Dresdner" hatten es geschafft! Erleichterung und Freude waren riesengroß!
Ein großer Dank gilt Ihnen im Nachhinein, verehrte Eberhardt-Gäste, für die immense Geduld und Ihr Verständnis!

Montag, 03.04.23: Florenz

Dan Brown:
" ...war von einer Dynastie in Auftrag gegeben worden, die Florenz und seine Politik im fünfzehnten,
sechzehnten und siebzehnten Jahrhundert beherrscht hatte. Die Medici. Der Name war ein Symbol für
Florenz geworden . Während seiner dreihundertjährigen Herrschaft hatte das Adelshaus der Medici eine
atemberaubende Machtfülle erlangt und unvorstellbare Reichtümer angehäuft.
Die Medici hatten zwei Päpste hervorgebracht, zwei Königinnen von Frankreich und die größte
Finanzinstitution von ganz Europa."

Schon früh befand sich unsere Gruppe am Seiteneingang der Kirche San Lorenzo. Sie besteht aus mehreren Teilen, dem eigentlichen Gotteshaus, der Alten und Neuen Sakristei und der Fürstenkapelle. Gleich hinter dem Eingang "begrüßte" uns Anna Maria Luisa de' Medici. Sie war die letzte kinderlose Dame des Florentiner Geschlechts und veranlasste das alle Kunstschätze in Florenz bleiben sollten. So können alle Besucher sich bis heute an der einzigartigen Kunst erfreuen.
Die sogenannte Fürstenkapelle beherbergt 6 Grabmäler. Äußerst kostspielig wurde diese Kapelle mit grünem, weißem, roten und schwarzem Marmor gestaltet. Verschiedene Wappen in den Wänden zeigen 16 Städte, die unter der Herrschaft der Medici standen.
In der Neuen Sakristei dagegen gibt es 2 Grabmäler in schlichtem weißen Marmor. Schlicht mag der erste Eindruck sein, tatsächlich haben wir hier Michelangelos erstes großes Werk von 1520 . Er fertigte die Gräber für Lorenzo II. und Giuliano II, jüngster Sohn von Lorenzo dem Prächtigen.
Nach dem Besuch der Medici Kapellen, erfolgte die Besichtigung der San Lorenzo Kirche. Sie wird als eine der ältesten Kirchen der Stadt betrachtet. Die Weihe erfolgte Ende des 4. Jahrhunderts. Das ursprüngliche Gebäude wurde mehrmals umgebaut. Giovanni di Bicci de' Medici, der Gründervater der Medici-Dynastie, ordnete schließlich an, die Kirche zur Familien-Hauptkirche umzubauen. Besonders sehenswert präsentieren sich Donatellos Kanzel und seine Bronzetüren sowie die Gräber der Enkel Giovanni di Bicci, Giovanni und Piero.
Nach so viel Kunst und Kultur gab es eine kurze Pause, bevor der festungsartige Bau des Palazzo Vecchio auf dem Besichtigungsprogramm stand.

Dan Brown:
"Der Palazzo Vecchio ähnelt einer gigantischen Schachfigur. Mit seiner rustikalen, kantigen Fassade und dem
zinnenverzierten Bossenwerk steht das turmähnliche Gebäude in der südöstlichen Ecke der Piazza della
Signoria. Errichtet als Macht-und Regierungszentrum, empfängt das Bauwerk den Besucher mit einer
beeindruckenden Sammlung von nackten männlichen Statuen."

Einst Sitz der Zünfte, dann Amtssitz der Ratsherren, später Wohnsitz der Medici und heute Rathaus, eine lange Geschichte ab dem 13 .Jahrhundert bis heute. Der Saal der Fünfhundert gilt als das Prunkstück dieser festungsartigen Anlage. Giorgio Vasari hat sich in ihm mit 39 Fresken, die der Verherrlichung Cosimo de' Medici dienten, verewigt.

Dan Brown:
" Einst war der Saal der Fünfhundert der größte umbaute Raum der Welt gewesen. Er wurde 1494 als
Versammlungsort für den Consiglio Maggiore erreichtet, den Großen Rat, der genau fünfhundert Mitglieder
zählte, was dem Saal zu seinem Namen verhalf. Später war er auf Geheiß von Cosimo I. renoviert und
beträchtlich erweitert worden. Cosimo, der damals mächtigste Mann ganz Italiens,
hatte den großen Giorgio Vasari als Architekten und Aufseher über die Arbeiten bestellt."

Von der Hauptstadt der Toskana verabschiedeten wir uns mit einem letzten vorzüglichen Abendessen, in Begleitung von Angela.
Unser aller Dank galt ihr für die vielen Informationen in den vergangenen Tagen.

Dienstag, 04.04.23: Florenz–Venedig

Die Protagonisten Robert Langdon und Sienna Brooks reisten mit dem Zug nach Venedig. So auch wir.

Dan Brown:
" Die Mittagssonne spiegelte sich auf dem glänzenden Dach des italienischen Hochgeschwindigkeitszuges, der durch die Toskana nach Norden raste. Trotz seiner Reisegeschwindigkeit von
dreihundert Stundenkilometern war es im Inneren angenehm leise, und das angenehme Schaukeln der
Waggons hatte eine beruhigende Wirkung auf die Passagiere."
"Langdon blickte zum Fenster hinaus, wo die gedämpften Farben der italienischen Landschaft
miteinander verschmolzen. Weingüter und Bauernhöfe wurden seltener, als das Flachland den
Ausläufern des Apennin wich."

Der Frecciarossa-der rote Pfeil-brachte uns in ca. 2 Stunden in die Lagunenstadt. Ein besonderer Service von Eberhardt Travel wurde uns zu Teil: per Privatboot ging es vom Bahnhof zum Hotel.
Der "Palazzo Marcello Hotel Al Sole" wurde im 16. Jahrhundert erbaut, diente im Erdgeschoss als Bar und im 1. Obergeschoss konnte man logieren. Ständige Umbauten und zeitweise Schließungen führten nach dem 2. Weltkrieg zur Eröffnung als Hotel mit nunmehr 50 Zimmern. Die Schaufassade, wie in Venedig üblich, befindet sich am Kanal.

Über die bekannteste venezianische Wasserstraße, den Canal Grande, ging es am Nachmittag mit der Stadtführerin Alessia , wieder ganz luxuriös im Wassertaxi. Alle wichtigen, den Canal Grande säumenden Prachtbauten wurden uns erklärt . Die Fahrt endete am "schönsten Salon Europas" wie ihn einst Napoleon bezeichnete, am Markusplatz. Natürlich ist er die "gute Stube" der Stadt, kein Venedig-Trip ohne intensiv den Platz bewundert zu haben!
Unsere erste Innenbesichtigung galt dem Markusdom. Aufgrund des Diebstahl der Gebeine des Heiligen Markus in Konstantinopel, errichtete man dieser Reliquie zu Ehren in Venedig einen ersten Schrein. Später veranlasste Bauten wurden entweder abgerissen, umgebaut oder komplett neu errichtet. So wird ab 1204 allmählich die Basilika innen und außen mit Marmor verkleidet, auch kommen die 5 Kuppeln hinzu.
Das Innere wird mit der Ikonostase, der Pala d'Oro aus Gold und Edelsteinen und unvergleichbaren Mosaiken ausgestaltet und einzigartig verschönert.
Von der Terrasse der Markusbasilika konnten wir einen wundervollen Blick zu allen den Platz säumenden Prachtbauten geniessen:
Dogenpalast, Marciana Bibliothek, Campanile, Glockenturm mit den 2 Mohren, Prokuratien, Museum Correr .
Da der Markusdom das bedeutedste Bauwerk der Stadt Venedig schlechthin darstellt, sollte man mit seiner Besichtigung beginnen, und dies taten wir. Ein angemesseneres Opening gibt es in dieser faszinierenden Stadt nicht!

Mittwoch, 05.04.23: Venedig

Dan Brown:
"Die Dogen von Venedig waren mit den Herzögen der anderen italienischen Stadtstaaten vergleichbar, und
insgesamt einhundertzwanzig von ihnen hatten Venedig über tausend Jahre lang regiert, angefangen im
Jahre 697 n.Chr. Ihre Herrschaft hatte erst geendet, als Napoleon die Stadt erobert hatte. Ihr Ruhm und ihre
Macht hatten die Historiker schon immer fasziniert."
"Im Grunde war der Palast ein weitläufiger Komplex aus mehreren Gebäuden, in dem sich ein großes
Museum befand, ein wahres Labyrinth aus ehemaligen Verwaltungsbüros, Privatgemächer und Höfe sowie
ein gewaltiger Kerker, der sich gleich auf mehrere Gebäude verteilte."

Der Dogenpalast, Palazzo Ducale genannt, war unser heutiges Ziel. Keine Zeit vergeudeten wir, ohne anstehen zu müssen, waren wir schnell im Innenhof des Komplexes. Der Produktmanager von Eberhardt Travel, Herr Fritzsche, hatte auch hier, wie bei den Sehenswürdigkeiten zuvor und auch bei denen, die noch folgten, alle Tickets im Voraus gebucht, ausgedruckt und mir übergeben. Ein zügiges Austeilen der Tickets und schon befanden wir uns an der reich verzierten Scala d' Oro, der Goldenen Treppe. Diese führte uns in das Obergeschoss und alsbald folgten viele interessante Informationen unserer charmanten Stadtführerin zu den Appartements der Dogen, den berühmt berüchtigten Bleikammern und natürlich dem Großen Saal. In diesem haben sich Veronese und Tintoretto verewigt. Letzterer durch sein gewaltiges "Paradies" an der Stirnseite des Sala del Maggior Consiglio.
Nach solch imposanter und geballter Kunst war eine Pause sehr willkommen.
Am Nachmittag führte uns ein nun gemächlicher Spaziergang entlang des zweiten Kanals, der Guidecca, Richtung Arsenal.
Waffenlager, Seilereien, Bootswerften und damit eines der größten und streng bewachten Komplexe der Serenissima, der Republik Venedig einst, wird heute ein kleiner Teil den Biennale-Besuchern zugänglich gemacht, der Hauptteil ist immer noch nicht öffentlicher Marinekomplex.
Den Weg zurück zum Hotel gestalteten wir unterschiedlich, während einige mit dem Vaporetto, dem Linienschiff fuhren, schlenderten andere durch die verwinkelten Gassen diesmal nicht auf den Spuren von Robert Langdon und Sienna Brooks, sondern des Commissario Brunetti.
Auch konnten wir noch zum Tagesabschluß einen herrlichen Blick von der Terrasse der ehemaligen deutschen Handelsniederlassung, der Fondaco dei Tedeschi, genießen.
Wir waren uns einig, es war wieder ein interessanter Tag mit vielen unvergesslichen Eindrücken.

Donnerstag, 06.04.23 : Venedig

Hatten einige von uns am Vortag die Franziskanerkirche, San Francesco della Vigna besichtigt, so konnten wir heute die Zweite geniessen.
Ihr klangvoller Name: Santa Maria Gloriosa dei Frari. Wieder einmal hatte ein Doge ein Stück Land zur Verfügung gestellt, auf dem man ab dem 13. Jahrhundert begann, ein gewaltiges Gotteshaus zu errichten. Dies geschah in mehreren Bauabschnitten, so dass wir heute mit dem Hauptschiff einen jüngeren Teil vorfinden, und mit den Nebenkappellen ältere Teile.
Im Inneren finden wir das Grab des Antonio Canova, d.h. exakt betrachtet, ruht dort nur sein Herz.
Gegenüber findet man Tizians letzte Ruhestätte. Er soll jedoch nicht in dem riesigen Mausoleum ruhen, sondern neben diesem, unter einer schlichten Grabplatte. Der geniale Künstler hinterläßt zudem den vielen Besuchern dieser Kirche ein Meisterwerk, die "Himmelfahrt Mariens" am Hauptaltar.

Durch den Stadtteil Dorsoduro führte uns der Weg gemütlich an der Gondelwerft San Trovaso vorbei Richtung Pestkirche, Santa Maria della Salute. Die Pest wütete in Venedig 2 Mal und jedesmal gelobte man eine Kirche zu errichten, wenn dieser mit Gottes Hilfe ein Ende gesetzt werden könne. So gibt es heute "Il Redentore" und "Santa Maria della Salute". 1630 von Longhena als Rundbau errichtet, thront sie auf einer Landspitze, an der sich Canal Grande und Canale della Giudecca berühren. Von dieser Stelle, die früher auch als Zollstätte genutzt wurde, hat man eine fantastsichen Blick Richtung Markusplatz mit all seinen Gebäuden.


Dan Brown:
" Der Markusplatz liegt an der Südseite das Canal Grande, wo die geschlossene Wasserstraße sich mit dem
offenen Meer vereint. Unmittelbar an dieser gefährlichen Schnittstelle erhebt sich die strenge, dreieckige
Festung Dogana di Mare, das alte Zollamt, dessen Wachturm Venedig einst vor feindlichen Eindringlingen
beschützte. Heutzutage steht an der Stelle des einstigen Turms ein massiver goldener Globus und darauf
eine Wetterfahne in Gestalt der Göttin Fortuna, deren ständiges Drehen die Seeleute an die
Unberechenbarkeit des Schicksals erinnert."

Ein Fortbewegungsmittel der besonderen Art sollte diese Tagestour zum Abschluss noch verschönern. Hatten wir bisher das Linienschiff und das Privatboot genutzt, kam nun die Gondel hinzu. Über den Kanal fuhren wir mit dem Traghetto. Maximal 12 Personen werden schnell und günstig über den Kanal von 2 Gondolieri befördert. Da es nur 3 Brücken über den Canal Grande gibt, nutzen auch die Venezianer gern diese Querverbindung.

Nahe dem Markusplatz verabschiedeten wir uns auch auf das Herzlichste von Alessia. Sie hat uns ihre Geburtsstadt bestens näher gebracht.

Den Rest des Tages genossen wir individuell, bevor es am Abend wieder ein gemeinsames Essen mit gemütlichem Beisammensein gab.
Erlebtes wurde ausgetauscht, Bilder gezeigt und wir waren uns wieder einig: in dieser außergewöhnlichen Stadt kann man noch sehr viel mehr erleben und besichtigen!

Karfreitag, 07.04.23: Heimreise

Das Online-Check in wurde getätigt. Wenige haben es ausgesprochen, aber Gedanken haben wir uns alle gemacht.
Würde es wieder Flugannulierungen geben?
Nein, es hatte alles geklappt!
Zwar gab es eine 1,5stündige Verspätung eines Fliegers, aber wir sind alle gesund auf den vorgesehenen Flughäfen Düsseldorf, Leipzig und Dresden gelandet.

Schlusswort

Verehrte Gäste, interessante Reisetage liegen hinter uns.
War der Reisebeginn sehr holprig, konnten wir dennoch zwei herrliche Städte mit ihren vielen Sehenswürdigkeiten geniessen.
Täglich waren Sonnenschein und ein wolkenfreier strahlend blauer Himmel unsere Begleiter.
Nicht wie Robert Langdon und Sienna Brooks reisten wir weiter nach Istanbul, sondern nach Hause.
Aber wir haben festgestellt, das Florenz und Venedig noch so viel mehr an Schätzen haben, die es heißt zu entdecken.
Vielleicht sehen wir uns irgendwann und irgendwo einmal wieder.
Vielen Dank, bleiben Sie gesund und reisefreudig!
Herzlichst Heike

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht