Reisebericht: Rundreise am Gardasee – Trentino bis Verona

Über Bayreuth, Nürnberg, München, dann über den Brenner und durch Südtirol, erreichten wir am Abend mit unserem Bus das Hotel Majestic Palace, etwas außerhalb der Stadt Malcesine gelegen. Hinter dem Hotel bildet das Monte-Baldo-Massiv eine gewaltige Kulisse, während sich auf der anderen Seite der Gardasee bis weit in den Norden nach Riva und Torbole erstreckt.
Noch beeindruckt von dieser Umgebung, wurden wir ins Hotel gebeten und nach der Zimmervergabe zu einem Umtrunk eingeladen. Danach begaben wir uns in den Speiseraum, wo wir uns mit vielen anderen Gästen an einem vielseitigem Büfett bedienen konnten.

Nach einem reichhaltigen Frühstück begann unsere Busfahrt an der Ostküste des Sees von Malcesine nach Süden, unterhalb des Monte-Baldo Massivs entlang.
Unser Blick galt natürlich vor allem auch dem Westufer, das sich allerdings im Dunst gehüllt zeigte. Aber die mächtige Felswand des Parco dell ' Alto, die sich wie von selbst aus dem Gardasee zu erheben scheint, zieht die Blicke an. Direkt am Ufer reiht sich dort ein Ort an den anderen, so z.B. Tignale, Gargnano wie auch Toscolano Maderno.
Wir fuhren nun an der Ostseite vorbei an Zeno, Torri di Benaco, Punta San Vigilio bis zunächst nach Lazise. Nach einem kurzem Spaziergang am See entlang setzten wir unsere Fahrt nach Sirmione fort.
Im Städtchen war es an diesem Nachmittag sehr belebt, wir hatten aber Gelegenheit, die Skaligerburg von innen (mit entsprechender Wartezeit) und von außen zu sehen. Unweit davon befindet sich auch die Kirche Santa Maria Maggiore mit einer der Westfassade vorgelagerten Säulenhalle, die ebenfalls ein Anziehungspunkt ist und gern besucht wird. Sehr anziehend auf Besucher wirken natürlich die schmalen Straßen und Gässchen, die sich vom Süd nach Nord ziehen und in denen sich eine reizvolle Fülle an Läden, Gaststätten und Märkten ausbreitet.
Am späteren Nachmittag bestiegen wir ein Schiff, das uns in etwas mehr als einer Stunde nach Garda brachte. Dort erkundeten wir neben der berühmten Uferpromenade das historische Zentrum und probierten auch vom reichhaltigen Angebot der zahlreichen Gaststätten und Weinrestaurants.
Anschließend fuhren wir auf der schon bekannten Route wieder zurück nach Malcesine.

Gegen 08.30 Uhr fuhren wir vom Hotel ab, um pünktlich Verona zu erreichen. Dort erwartete uns dann gegen 10.00 Uhr unser Stadtführer Luca Mastella. Zunächst fuhren wir zur Kirche San Giorgio, deren weithin sichtbare Kuppel und die Porta Sanmichelis auf Mitte des 16.Jahrhunderts zurückführen sind. Vorbei am Teatro Romano, jenseits der Brücke Ponte della Pietra, gelangten wir in das Stadtzentrum Hier sahen die eindrucksvollen gotischen Grabmäler der Scaliger und den Sarkophag des Cangrande über dem Portal der Kirche Santa Maria Antica. Die Piazza delle Erbe liegt im Mittelpunkt malerischen Stadtlebens, der mächtige Torre del Gardello mit der ältesten Stadtuhr Veronas zeigt majestätischen allen die Stunde. Luca führte uns nun zur Casa di Giulietta, deren Geschichte er auf humorige Art nacherzählte.
Bald darauf sahen wir die berühmte Arena und es waren nur noch wenige Schritte,
bis wir vor ihr standen. Luca erläuterte uns das Werden dieses Bauwerkes und die gegenwärtige Nutzung der Arena, in der sich im Sommer die Musikfreunde aus vielen Ländern an Verdis Oper erfreuen.
Nach der Zeit für eigene Erkundungen erreichten wir wieder den Bus und fuhren in das Hotel zurück.

Nach dem Frühstück begaben wir uns zur Schiffsanlegestelle Malcesine, um mit dem Linienschiff nach Limone zu fahren, das Städtchen, das wir seit unserer Ankunft auf dem gegenüberliegenden Gardaseeufer ständig im Blick hatten.
Nach unserer Ankunft hatten wir noch etwas Zeit, um uns in dem kleinen, aber mit Touristen gefüllten Ort umzuschauen. Dann spazierten wir, verbunden mit der Bewältigung einiger steiler Anstiege, zur Limonaia del Castel. Die Führung durch einen Mitarbeiter des Unternehmens war sehr ausführlich und detailliert, trotzdem stimmt Goethes Beschreibung von Limone noch heute völlig zu:
Am 13. September 1786:
"Wir fuhren bei Limone vorbei, dessen Berggärten terrassenweise angelegt und mit Zitronenbäumen bepflanzt, ein reiches und reinliches Ansehen geben. Der ganze Garten besteht aus Reihen von weißen viereckigen Pfeilern, die in einer gewissen Entfernung voneinander stehen und stufenweis den Berg hinaufrücken. Über diese Pfeiler sind Stangen gelegt, um im Winter die dazwischen gepflanzten Bäume zu bedecken. Das Betrachten und Beschauen dieser angenehmen Gegenstände ward durch eine langsame Fahrt begünstigt ....." (Italienische Reise)
Nach der Führung gab es die Möglichkeit, 2 Sorten Limoncello und Gebäck zu verkosten.
Anschließend überquerten wir wieder den Gardasee in Richtung Malcesine und erreichten das Hotel pünktlich zum Abendessen.

Unsere Abfahrt, zunächst nach Vallegio sul Mincio und dem Parco Sigurta, erfolgte 08.45 Uhr. Wir fuhren am Ostufer des Gardasees nach Süden und gelangten über Peschiera del Garda, immer entlang des Mincios, nach Vallegio sul Mincio. Bald hatten wir damit auch den Park Sigurta erreicht, einen Ruhepol und Entspannungsort von einer halben Million Quadratmetern. Der Park ist einer der schönsten botanischen Anlagen in Italien und wird auch weltweit sehr geschätzt.
Eine Besonderheit des Parks ist die harmonische Zusammenbindung von Bäumen und Sträuchern mit verschiedenen Laubfarben. Das war zum Zeitpunkt unseres Besuches, den wir mit Lucia Lusetti absolvierten, deutlich zu bemerken. Nach unserem Treffen im Park fuhren wir zunächst eine Runde mit der Parkeisenbahn und konnten uns damit einen Eindruck über die Gesamtanlage verschaffen. Anschließend führte uns Lucia durch den Park und zeigte uns kleine Seen inmitten von blühenden Büschen, Anlagen mit subtropischen Pflanzen und auch weite, naturbelassene Wiesen.
Die Mittagspause verbrachten wir im Park, das Angebot des Parkrestaurants war sehr schmackhaft.
Danach fuhren wir mit Lucia nach Mantua. Am Castello di San Giorgio stiegen wir aus dem Bus aus und folgten Lucia auf dem Stadtrundgang. Sie führte uns durch den Palazzo Ducale zum Domplatz und von dort zur Rotonda di San Lorenzo an der Piazza
delle Erbe. Eine ausführliche Besichtigung der Basilika Sant' Andrea, einem Vorgängerbau des Petersdoms in Rom, erfolgte im Anschluss und damit beendeten wir die Stadtführung.
Nach der dem Rundgang folgenden Pause fuhren wir wieder ins Hotel zurück.

Gegen 10.30 Uhr erreichten wir Trient und stiegen an der Via Torre Vanga, gegenüber dem Tourismuszentrum, aus. Der Rundgang durch Trient führte vorbei an
Santa Maria Maggiore durch die Via Belenzani, der schönsten Straße der Stadt mit vielen Fassadenmalereien, die ursprünglich als Prozessionsstraße für das Trienter Konzil 1545 - 62 errichtet wurde. Sie führt zum Dom San Vigilio, einem romanischen Bau mit großer Fensterrose (Lebensalter) und dem Neptunbrunnen. Nach dem Besuch des Domes besichtigten wir noch einige Arkadenhöfe und Seitenstraßen des Ortes.
Nach der sich anschließenden Freizeit fuhren wir nach Nogaredo zur Grappabrennerei
Marzadro. Dort wurde uns erklärt, wie die Grappabrände oder Tresterbrände entstehen.
Trester sind die festen Rückstände der Trauben und Obstsorten nach dem Keltern. Diese werden dann bearbeitet und in zahlreiche Spezialitäten verwandelt. Eine oder nach Bedarf mehrere Kostproben wurden nach der Führung ausgereicht, uns hat es geschmeckt.
Die Rückfahrt ins Hotel erfolgte wie im Fluge.

Der Tag stand den Reisegästen für eigene Unternehmungen zur Verfügung.
Wanderungen, Schiffsfahrten nach Riva und Torbole wurden empfohlen sowie
eine Fahrt auf den Monte Baldo mit der Seilbahn und der Besuch von Malcesine.
Viele Gäste nutzen diesen Tag auch als Ruhepause vor dem Abreisetag.
Gegen 19 Uhr fand ein Abschiedsumtrunk mit einer Rückbesinnung auf die Reise statt.
Danach erfolgte leider die Information, dass für die 6 Fluggäste die Flüge ab Verona am Folgetag gestrichen waren. Aber es fanden sich dann auch gleich Möglichkeiten der Nutzung von Bus und anderen Flügen, um alle Gäste sicher nach Hause zu bringen.

Die Rückfahrt verlief für die Reisegäste planmäßig, glücklicherweise gab es nur wenige Staus und wir gelangten pünktlich zu den jeweiligen Ausstiegen.
Die Fahrt konnte laut Plan 22.00 Uhr in Dresden beendet werde.

Ich danke allen Gästen für Ihre Unterstützung während der Fahrt, für Hinweise und Ratschläge. Ich hoffe, jeder Tag hat Ihnen mit dem entsprechenden Programm zugesagt und Sie sind angeregt worden, den einen oder anderen Ort wieder zu besuchen.
Ich wünsche Ihnen Gesundheit und weiterhin alles Gute.
Ein Dank gilt auch unserem Busfahrer Jörg, der uns schnell und sicher über die Straßen fuhr und ein Meister komplizierter Wendemanöver ist.
Ich würde mich freuen, Sie zu einer der nächsten Reisen vielleicht wiederzusehen.
Gesundheit und alles Gute!
Dr. Jutta Petzold-Herrmann