Reisebericht: Sonderreise nach Sardinien – Optikergruppe

11.09. – 21.09.2011, 8 Tage Flugreise Sardinien


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Sardinien und Korsika - Inseln im Mittelmeer, die durch landschaftliche Schönheiten und Naturphänome sowie eine lange wechselvolle Geschichte beeindrucken.
Ein Reisebericht von
Claudia Bernhardt

Reisebericht

1. Tag Sonntag (11.09.2011) Zeitz - Freienfeld in Südtirol (735 km)
Eine reiselustige Gruppe vom Reisebüro Elstertal startete, um die Inseln Sardinien und Korsika zu entdecken. Die Anreise führte uns über die Autobahn Nürnberg, München und Innsbruck zur Europabrücke. Bei phantastischem Wetter genossen wir den Blick auf das Karwendelgebirge. Ein Glas Sekt von Herrn Oberländer sollte diesen ersten Tag ausklingen.
Unser erstes Domizil waren die Hotels Wieser und Lener in Freienfeld in Südtirol.
 
2. Tag Montag (12.09.2011)  Freienfeld - Livorno (505 km)
Die Weiterreise führte uns durch das Eisack- und Etschtal in die Oberitalienische Tiefebene. Dort erwartete uns Stefano, um uns die Stadt Mantua zu zeigen. Die Stadt am Mincio in der Lombardei liegt malerisch an drei Seen. Der lebendige Stadtkern beeindruckt durch seine gut erhaltenen historischen Bauten und Plätze. Bemerkenswert ist der Palazzo Ducale der Familie Gonzaga. Er ist das Prunkstück der Stadt und neben dem Vatikan Italiens größte Schlossanlage sowie einstmals eine der reichsten Residenzen Europas. An verschiedenen Palästen vorbei erreichten wir am schönen Piazza delle Erbe die Rotonda die S. Lorenzo, eines der bedeutendsten romanischen Bauwerke der Lombardei. Stefano erzählte uns sehr humorvoll von den Familienmitgliedern der Familie Gonzaga und viele Legenden aus der Stadtgeschichte, sodass die Zeit wie im Fluge verging.
Im Anschluss setzten wir unsere Reise fort nach Livorno. Livorno ist der wichtigste Hafen der Toskana und somit Ausgangspunkt für die Fähren nach Sardinien und Korsika. Nach einer kurzen Freizeit mussten wir leider erfahren, dass unser Schiff Verspätung hatte. Nach Anlegen der Fähre konnten wir dann jedoch bald unsere Kabinen beziehen.
 
3. Tag  Dienstag  (13.09.2011) Golfo Aranci - Baia Sardinia (50 km)
Pünktlich am frühen Morgen erreichte unser Schiff Golfo Aranci auf Sardinien. Wir setzten unsere Reise nach Cannigione fort. Dort erwartete uns ein Schiff für eine Panoramakreuzfahrt durch das La Maddalena Archipel. Wir besuchten die Stadt La Maddalena sowie die Inseln Santa Maria und Spargi. Die beiden kleinen Inseln sind ideale Badeparadiese. Wir nutzten auch die Gelegenheit ins kühle Nass zu springen. Das Schiff fuhr entlang des Inselparadieses, und wir konnten die traumhaften Buchten mit dem blauen Wasser und den weißen Stränden bewundern. Am späten Nachmittag erreichten wir wieder Cannigione. Von dort brachte uns unser Bus nach Baia Sardinia zum Hotel Li Graniti.
 
4. Tag Mittwoch (14.09.2011)  Baia Sardinia - Orgosolo - Alghero (224 km)
Die Costa Smeralda, die „Smaragdküste“ wurde durch den legendären Mulimilliardär und religiöses Oberhaupt der Ismaeliten dieser Welt, Karim Aga Khan. in den 1960er Jahren entdeckt. Dieses bis dahin unberührte Paradies verwandelte sich zum teuersten Pflaster Sardiniens. In Porto Cervo, dem „städtischen“ Zentrum der Smaragdküste besuchten wir die Kirche Santa Maria di Stella Maris. Diese passt sich harmonisch in die Landschaft ein. Ihre Türme sind einer Nuraghe nachempfunden und im Inneren birgt sie erlesene Kostbarkeiten (Riesenmuschel aus Polynesien als Weihwasserbecken). Entlang der Küste fuhren wir ins Landesinnere nach Orgosolo. Die Murales, die berühmten Wandbilder haben Orgosolo über die Grenzen hinaus bekannt gemacht. Die zahlreichen Wandbilder, deren Stile von der Naiven Malerei über politische Motive bis zur abstrakten Kunst reichen, schmücken seit Ende der 1960er Jahre die Hauswände. Orgosolo liegt im zentralen Bergland, dem Herz Sardiniens. Das Gennargentu Gebirge gipfelt im Punta La Marmora mit 1834 m der höchste Berg Sardiniens. Bei einem Spaziergang durch die Straßen von Orgosolo bewunderten wir die Murales. Im Anschluss fuhren wir in die Berge  zum berühmten Hirtenessen. Seit vor ungefähr 4000 Jahren Hirtenstämme nach Sardinien einwanderten, wird auf der Insel Vieh- und Weidewirtschaft betrieben. Mit der Inbesitznahme der Insel durch verschiedene Fremdherrschaften wurden die Hirten in das steinerne, unwirtliche Herz Sardiniens abgedrängt. Die Tradition, Sitten und Gebräuche der Hirten sind heute noch lebendig. Bei dem Hirtenessen konnten wir einen Einblick in die Spezialitäten des Inselinneren gekommen. Bei gegrilltem Lamm und Schwein, würzigem Pecorino Käse und einem Grappa ließen wir es uns gut gehen. Die canti sardi, den traditionellen sardischen Chorgesängen bekamen wir einen Eindruck in die sardische Folklore. Dieses ebenfalls uralte sardische Kulturgut wird stets a cappella von einem vierköpfigen Männerchor, den Tenores, vorgetragen.
Unsere Weiterreise führte uns dann an die Westküste nach Alghero, wo wir die Zimmer im Hotel Rina bezogen.
 
5. Tag Donnerstag (15.09.11) Tharros - Bosa (265 km)
Der heutige Tag führte uns nach Tharros und Bosa. Tharros liegt auf der Halbinsel Sinis. Die große Landzunge ist flach und sehr kahl. Die Unberührtheit der Halbinsel sowie ihre besondere Flora und Fauna (Flamingos, Eisvögel) machen sie zusammen mit den riesigen fisch- und vogelreichen Lagunen zu einer ökologisch besonderes wertvollen Zone. Die größte Attraktion der Halbinsel ist die Römerstadt Tharros. Am Parkplatz in San Giovanni di Sinis befindet sich die gleichnamige Kirche. Dabei handelt es sich nicht nur um das älteste, sondern auch um eines der schönsten Gotteshäuser auf der mit Kirchen wahrlich gesegneten Insel. Der winzige Sakralbau wurde im 5. Jahrhundert als byzantinische Kuppel-Zentralbau begonnen und im 9. Jahrhundert mit einem Lang- und Querschiff versehen. 
Im Anschluss fuhren wir mit dem Zug zur Ausgrabungsstätte. Tharros war eins die größte und bedeutendste phönizisch-römische Hafenstadt Sardiniens. Phönizier gründeten zwischen dem 11. und 8. Jahrhundert vor Christus diese Handelsstadt. Von den Römern wurde sie im 3. Jahrhundert vor Christus besiedelt und ausgebaut. Aufgrund der ständigen Sarazenenüberfälle wurde die blühende Metropole im 11. Jahrhundert endgültig aufgegeben. Nachdem sie jahrhundertelang unter Schutt und Macchia vergraben lag, entdeckten Hobbyarchäologen im 19. Jahrhundert die Stadt. Während der Besichtigung bestaunten wir die Thermen mit ihrem ausgeklügelten Wasser- und Heizsystem, die Straßenanlage sowie  den punischen Tempel. Bei einer kleinen Panoramafahrt mit dem Zug erkundeten wir das Kap San Marco und genossen wunderschöne Ausblicke auf die Küstenlandschaft.
Entlang der Küstenstrasse fuhren wir weiter nach Bosa. Bosa am Temo ist die einzige unmittelbar an einem Wasserlauf erbaute Stadt. Dank seines malerischen historischen Zentrums, der Lage am Temo sowie der Burg Malaspina gilt Bosa als die schönste Stadt Sardiniens. Entlang des palmengesäumten Temo Ufer sowie den Corso Vittorio Emanuele bummelten wir durch die Stadt.
Die wohl schönste Küstenstrasse mit phantastischem Panorama auf den Monte Ferru führte uns zurück nach Alghero. In den Felsregionen des Monte Ferru finden zahlreiche selten gewordene Tiere und Pflanzen ein ungestörtes Refugium. Wir konnten die mächtigen Gänsegeier kreisen sehen.
 
6. Tag  Freitag (16.09.2011) Tag zur freien Verfügung
Nach den zahlreichen Eindrücken der vergangenen Tage genossen wir unseren freien Tag. Wir nutzten die Gelegenheit mit dem Bummelzug in die Altstadt von Alghero zu fahren oder baden zu gehen.
 
7. Tag Samstag (17.09.2011) Alghero - Ajaccio (262 km)
Dieser Tag begann recht früh am Morgen, denn wir wollten unsere Fähre nach Korsika nicht verpassen. Entlang der Nordwestküste Sardiniens fuhren wir Richtung Castelsardo. Dort wartete der bekannte und viel fotografierte Roccia dell´Elefante auf unseren Besuch. Der rund zehn Meer hohe, zu einem skurrilen Elefanten verwitterte Trachytfels, der seinen Rüssel weit über die Leitplanke schwingt, birgt mehrere Felskammergräber aus der Ozieri-Kultur. Von Santa Teresa Gallura setzten wir mit der Fähre über die Straße von Bonifacio nach Korsika über. Schon von weitem bekamen wir einen phantastischen Eindruck von der südlichsten Stadt Korsikas. Die Altstadt liegt auf einem weit ins Meer ragenden schmalen Felsrücken. Wir konnten die Treppe des Königs von Aragon sowie die Napoleonsgrotte vom Schiff aus bewundern. Bei unserem Spaziergang durch die mittelalterliche Altstadt entdeckten wir u.a. die Zitadelle, die Straße der zwei Kaiser (Napoleon und Karl V.) sowie die Loggia, die gleichzeitig der Eingang zur Hauptkirche darstellt. Das Panorama auf die Kalksteinklippen bis hin zum Pertusatokap war überwältigend.
Die Weiterfahrt führte vorbei am Löwenfelsen, Sartene und Propriano nach Ajaccio. Im Hotel Campo dell´Oro bezogen wir Quartier auf Korsika.
 
8. Tag  Sonntag  (18.09.2011) Ausflug Calanche (278 km)
Zu der wohl schönsten Landschaft Korsikas führte uns unser heutiger Ausflug - zur Calanche. Am Golf von Sagone entlang und vorbei an der griechischen Stadt Cargese erreichen wir die Calanche, eines der berühmtesten Naturphänome der Insel. Der bizarre gelbliche bis rote Felsengarten hoch über dem Meer ließ uns ins Schwärmen geraten. Die Tafoni Verwitterung wurde hier erforscht. Diese durch Wasser- und Temperatureinwirkungen entstandenen Felsformationen können an vielen Stellen Korsikas beobachtet werden, aber selten so großflächig und vor dem farblichen Kontrast des tiefblauen Meeres wie in der Calanche. Wir ließen unserer Phantasie freien Lauf und entdeckten u.a. ein Herz, einen Schildkröte und einen Hund.
Nach diesem Naturereignis fuhren wir weiter nach Porto. Während unsere Gäste die Möglichkeit hatten, den genuesischen Wachtturm zu besichtigen, bereiteten die Busteams ein leckeres Picknick vor.
Bei sardischen und korsischen Spezialitäten, einem Hirtensalat sowie Wein ließen wir es uns gut gehen. Gestärkt begaben wir uns auf den Weg in die wildromantische Spelunca Schlucht auf den Col de Vergio, mit 1473 m der höchste Pass Korsikas. Auf dieser Fahrt bewunderten wir die Esskastanien sowie die Korsischen Schwarzkiefern. Leider fing es an zu regnen, sodass uns das gewaltige Gebirgspanorama auf der Rückfahrt verwehrt blieb.
Dennoch war es ein erlebnisreicher Tag und landschaftlich wohl der schönste.
 
9. Tag Montag  (19.09.2011) Ajaccio - Calvi - San Antonino - Bastia (453 km)
Am Morgen starteten wir durch die gesamte Insel nach Calvi. Wir erblickten die Zitadelle von Corte. Die Stadt in der Inselmitte ist untrennbar mit dem korsischen Selbstverständnis und mit der Geschichte der Insel verbunden. Die Stadt gilt als ein Symbol für den Kampf der Korsen um Selbständigkeit und Anerkennung ihrer Kultur. Unter Pasquale Paoli, dem Vater des Vaterlandes war Corte die Hauptstadt der unabhängigen Republik. Bis heute bleibt Corte die „heimliche“ Hauptstadt der Insel
In Calvi bummelten wir durch die Zitadelle. Wir standen vor dem vermeintlichen Geburtshaus von Christoph Columbus, denn Calvi beansprucht (zusammen mit anderen Städten) für sich der Geburtsort des berühmten Seefahrers und Entdeckers zu sein. Ein kleiner Bummel durch die Unterstadt gab uns die Möglichkeit die letzten Souvenirs für die Daheimgebliebenen zu erwerben. Durch die Balagne, den „Garten Korsikas“ führte uns unser Weg nach Sant´ Antonino. Es gehört zu den schönsten Dörfern Frankreich uns klebt wie ein Adlerhorst auf einer Bergkuppe. Nach einem Bummel durch das Gassengewirr erfrischten wir uns bei einem Glas Zitronen- und Traubensaft.
Vorbei an der historischen Ponte Novu, wo die entscheidende Schlacht zwischen Korsika und Frankreich am 08.05.1769 stattfand erreichten wir Bastia. Auch heute sollte unser Schiff nicht pünktlich sein. Wir spazierten zum alten Hafen von Bastia, dem Porto Cardo und ließen den Aufenthalt auf Korsika mit einem gemeinsamen Abendessen ausklingen.
 
10. Tag Dienstag  (20.09.2011) Savona - Feldkirch (435 km)
Trotz der Verspätung am Vorabend war auch diesmal unsere Fähre pünktlich im Hafen von Savona. Entlang der italienischen Riviera fuhren wir durch den Appenin, die oberitalienische Tiefebene und erreichen die gewaltigen Schweizer Alpenwelt. Durch das San Bernardino Tunnel gelangten wir in den Kanton Graubünden. Bevor wir Feldkirch erreichten, legten wir noch einen Stopp an der Via Mala Schlucht ein. Am Nachmittag hatten wir noch genügend Zeit das hübsche Städtchen Feldkirch am Fuße der Schattenburg zu besichtigen.
 
11. Tag Mittwoch  (21.09.2011) Feldkirch - Zeitz (568 km)
Mit vielen Eindrücken der recht unterschiedlichen Inseln im Gepäck traten wir die Rückreise an. Wir verlebten zusammen eine wunderschöne Reise, an die wir wohl noch lange denken werden.
Uns war es ein Vergnügen mit Ihnen zu reisen. Wir wünschen Ihnen alles Gute, beste Gesundheit und bleiben Sie immer neugierig auf weitere schöne Reiseziele.
Wenn wir Sie wieder mal bei uns an Bord begrüßen könnten, würden wir uns freuen und verbleiben bis dahin mit herzlichen Grüßen Ihr Busfahrer Ingo Puschmann sowie Ihre Reiseleitung Claudia Bernhardt

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