Reisebericht: Rom – die "Ewige Stadt" zu Fuß erkunden

15.05. – 20.05.2011, 6 Tage Antikes und Barockes Rom – Petersdom – Albaner Berge – Via Appia (35 Wanderkilometer)


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Rom – die “ewige Stadt” zu Fuss erkunden … Diesem Motto folgend erlebten wir sechs eindrucksvolle Tage in Roma Aeterna. Zudem boten besonders die Ausflüge ins Umland eine interessante Abwechslung zum Leben in der Metropole.
Ein Reisebericht von
Sabine Heitzer

Reisebericht

TAG 1 - 15. Mai 2011 (Sonntag)
Unsere Reise begann eigentlich schon sehr früh in der Nacht von Samstag auf Sonntag. Da machten sich nämlich insgesamt 10 gespannte Wandervögel von Berlin nach Rom auf.
Unser sehr zeitiger Flug nach Rom-Fiumicino verlief ohne Probleme und so landeten wir bereits kurz nach 9 Uhr unter italienischer Sonne. Anschließend kam es dann zu einer kleinen Verzögerung bei der Suche nach unserem Gepäck - die Beschilderung imFlughafen war irgendwie nicht die Beste! Auch unser Transferfahrer ließ sich nicht so leicht finden ... Schließlich saßen wir jedoch in unserem schicken kleinen Bus und fuhren gen Zentrum. Nach nur 45 min Fahrt erreichten wir bereits unser Hotel am Porta Maggiore. Hierbei handelte sich eigentlich um einen Durchgang unter den zwei Aquädukten der Aqua Claudia und des Anio Novus, der erst unter Kaiser Aurelianus als Tor in die Stadtmauer einbezogen wurde.
Wie zu erwarten gewesen ist, waren unsere Zimmer allerdings erst ab 13 Uhr bezugsfähig, sodass wir uns entschieden die Stadt schon einmal zu erkunden. Also stellten wir die Koffer ein, zogen uns schnell um und ab ging es zur Metrostation in der Nähe der Lateransbasilika San Giovanni - ein eindrucksvolles Bauwerk aus dem 16. Jahrhundert (obwohl die erste Basilika bereits im Jahr 313 hier errichtet worden ist!). Nun fuhren wir erst einmal ein paar Stationen mit der Metro bis zum Circus Massimo, über dessen Überreste der 500 m langen Trabrennbahn wir dann auch alsbald schlenderten. Unser Ziel war nun der Tiberfluss, den wir schließlich auf der Ponte Palatino in Höhe der Tiberinsel überquerten. Diese erinnert an ein großes, leicht gebogenes Schiff und ist dicht bebaut. Nun waren wir auch schon im Viertel Trastevere angekommen! Dieses Viertel besticht vor allem durch seine engen Gassen, winkeligen Straßenzüge, kleinen Plätzen, ehrwürdigen Kirchen und natürlich der Vielzahl an Trattorien und Pizzerien. Tatsächlich soll es sogar als das Stadtviertel gelten, welches älter als die Sieben-Hügel-Stadt Rom ist. Mit diesem Wissen bummelten wir bis zum Herzstück des Viertels, dem Piazza Santa Maria de Trastevere. Hier galt unsere Aufmerksamkeit der romanischen Kirche Santa Maria, die uns mit ihrer prächtigen Innenausstattung, besonders sehenswert waren dabei die Apsis-Mosaiken aus dem 12. und 13. Jahrhundert, verzauberte. Im Anschluss machten wir eine kleine Mittagspause, sodass wir uns für den Aufstieg auf den Gianicolo-Hügel stärken konnten.
Doch was war das? Schon während unser kleinen Mittagsrast fielen immer wieder ein paar Tropfen Regen zu Boden ... Leider sollten es die Wolken tatsächlich nicht gut mit uns meinen, denn als wir den Gianicolo-Hügel erklommen hatten, begann es fein und leider auch anhaltend zu regnen. So verschwanden also die Stadtgrenzen und zahlreichen Gebäude im tristen Grau. Nachdem wir den Freiheitskämpfer Guiseppe Garibaldi passiert hatten, kehrten wir zum Ufer des Tibers zurück und schlugen den Weg zur nächstgelegenen Metrostation ein. Dabei passierten wir sowohl Petersdom wie auch Engelsburg. Alsbald hatten wir dann aber auch die U-Bahn erreicht und kehrten zum Teil ziemlich durchnässt zum Hotel zurück. Hier gab es nun endlich auch die Zimmerschlüssel ...
Nach einem kleinen Nachmittagsschlächen und einer erfrischenden Dusche trrafen wir uns gegen 19.30 Uhr zum Abendessen wieder. Dieses nahmen wir im Speisesaal des Hotels ein und waren dabei dem ungeheuren Lärm anderer Reisegruppen ausgesetzt. Trotzdem ließen wir es uns schmecken bevor es dann anschließend nach einem laaaaangen Tag endlich ins Bett ging.
 
TAG 2 - 16. Mai 2011 (Montag)
Frisch und munter, gut gestärkt und voller Spannung was der Tag bringen würde, trafen wir uns um 9 Uhr mit unserem örtlichen Reiseführer Winfried in der Rezeption. Nach kurzen erklärenden Worten trauten wir uns unter die italienische Sonne, die schon wieder kräftig vom Himmel schien und auch den Rest des Tages scheinen sollte. Trotzdem war es nicht sehr warm, da ein kalter, teilweise ungemütlicher Wind die nächsten Stunden uns um die Ohren wehen sollte.
Unser Weg führte uns zunächst zum Kolloseum, welchem wir auch sogleich einen Innenbesuch abstatteten. Vorbei an der langen Warteschlange gelangten wir zügig ins Innere dieser Anlage, wo einst Platz für 55 000 Zuschauer gewesen sein soll. Nicht nur die Maße (188 m lang x 156 m quer x 57 m hoch) des Baus sondern auch die Vorrichtung des Sonnensegels war etwas fast Unvorstellbares, was im Jahr 80 n. Chr. mit tagelangen Festspielen eröffnet worden war. Seitdem sind die Massen begeistert - man konnte förmlich die Anfeuerungsrufe der Römer hören, die anlässlich der Gladiatoren-Spiele ins Kolosseum gekommen sind.
Nach vielen tollen Fotomotiven verließen wir dieses kollosale Anlage und wechselten zum Palatino. Sogleich bestiegen wir den herrlich mediterran bewachsenen Palatinhügel und genossen als erstes den Blick auf den so genannten "Wandelgang" des Kaisers - oder zumindest vermutet man heute, dass dort nach reichhaltigen Mahlzeiten Spaziergänge erfolgten. Im Anschluss erklärte uns Winfried das herrliche Panorama über die Stadt Rom und dann stiegen wir auch schon zum Forum Romanum, dem einstigen Versammlungsplatz der Römer, ab. Vorbei am Titusbogen, einem1821 restaurierten Ehrenbogen, und den Resten der eindrucksvollen dreischiffigen Konstantin-/Maxentius-Basilika trafen wir uns in der Nähe des Grabes von Julius Cäsar wieder, der ja auch noch heute bei den Römern verehrt wird. Zum Abschluss des Besuches im Forum Romanum sahen wir noch den "Nabel der Welt" - von hier aus wurden einst alle römischen Straßen vermessen.
Auf diese Art und Weise waren wir dem zweiten Hügel unserer heutigen Stadtwanderung recht nah gekommen: der Kapitolshügel. Doch bevor wir diesen erreichten, sahen wir noch eine Reproduktion der berühmten Kapitolinischen Wölfin mit Remus und Romulus, die ja der Legende nach als Stadtgründer gelten. Vor den Kapitolinischen Museen endeten dann auch schon die heutigen Erklärungen von unserem Winfried. Zeit für eine Pause ...
Doch da wir allesamt noch nicht müde waren, trafen wir uns um 15 Uhr am Fusse der Treppen des Kapitols erneut und gingen auf "Wanderschaft" zum Aventinhügel. Dabei passierten wir zunächst das Marcellustheater und visierten die Synagoge im einstigen jüdischen Ghetto von Rom an. Diese ist jedoch aus Sicherheitsgründen leider nur noch im Rahmen einer Zeromonie oder einer Führung zu besichtigen. Weiter führte uns der Weg zur Kirche Santa Maria in Cosmedin, wo wir uns den Mund der Wahrheit durch die Gitterstäbe anschauten. Genau davor gab es nämlich eine lange Schlange von Besuchern, die unbedingt versuchen wollten ihre Hand in den Mund zu stecken - der Überlieferung nach soll dieser zubeißen wenn man lügt. Gleich hinter dieser Kirche erreichten wir erneut den Circus Massimo. Dort erwartete uns dann ein kleines Schmuckstück - der kommunale Rosengarten, einst auf dem Gelände eines jüdischen Friedhofs angelegt, hatte seine Tore für uns geöffnet. Sogleich umwehte uns ein herrlicher Duft der etwa 1100 Rosenarten. Besonders lohnenswert war auch der Palatinhügel mit den antiken Resten im Hintergrund. Gleich nach ein paar weiteren Metern erreichten wir den Orangengarten, der an die Kirche Santa Sabina angegliedert ist. Von hier hatten wir nochmals einen tollen Blick auf den Petersdom und den westlichen Teil Roms. Anschließend statteten wir natürlich auch der ältestes Kirche des Aventinhügels, Santa Sabina, einen Besuch ab. Hier erwartete uns eine große Halle mit 24 kannelierten korinthischen Säulen. Nennenswert war auch das Holzportal aus dem Jahr 432 - echtes Zedernholz aus Afrika! Kurz darauf erreichten wir den Platz des Priorats der Malteserritter. Auf diesem Platz ist vor allem das Schlüsselloch des Hauptportals berühmt. Bitte einmal durchschauen ...
Anschließend verließen wir wieder den Aventinhügel und wanderten noch bis zur Cestiuspyramide, ein Grabmahl aus dem 1 Jh. v. Chr., welches zur Zeit der ägyptischen Mode in Rom in nur 330 Tagen erbaut worden sein soll. Hier bestiegen wir die Metro und fuhren bis zum Hauptbahnhof Roms - ein Bau welcher einst unter Mussolini begonnen worden ist und in den 1950iger Jahren beendet wurde. Von hier aus liefen wir bis zu unserem Hotel am Porta Maggiore, wo uns ein wenig später wieder ein stärkendes Abendessen serviert wurde.
Den Abend nutzten dann noch einige Gäste, um den Mondschein über dem Kolloseum zu genieße - ein friedlicher ruhiger Anblick, was man am Tage gar nicht erwarten würde! Lohneswert.
 
TAG 3 - 17. Mai 2011 (Dienstag)
Voller Tatendrang und mit asugeruhten Füssen starteten wir per Metro in den heutigen Tag. Am Piazza del Popolo erwartete uns schon unser Winfried, der uns nun in den kommenden sieben Stunden wieder so einiges Interessantes über Rom, seine Plätze und Kirchen zu berichten wusste. Die erste zu besuchende Kirche war dabei sogleich die Kirche Santa Maria del Popolo direkt am Platz des Volkes. 1099 wurde dieser Kirche auf Kosten des Volkes - daher der Name - erbaut und seitdem mehrfach erweitert. In dem schlichten Renaissancebau gelten besonders die Freskenmalereien Pinturicchios und die Tafelbilder des Künstlers Caravaggios als interessent.
Nach Besichtigung der Kirche überquerten wir den Platz und nahmen die Via del Babuino in Richtung Spanische Treppe. So kamen wir vorbei an der Anglikanischen Kirche und der Byzantinischen Kirche. Ehe wir uns versahen, standen wir dann auch schon am Fusse der berühmten Spanischen Treppen, die den eigentlichen Name Scalinata della Trinità dei Monti, benannt nach der auf dem Hügel stehenden französischen Kirche Trinità dei Monti, trägt. Doch wo kommt nun der Name Spanische Treppe her? Dies geht zurück auf den Palazzp di Spagna, dem Sitz der Spanische Gesandtschaft beim Heiligen Stuhl seit dem 17. Jahrhundert. Kurios!
Von hier nahmen wir nun zwei Stationen die Metro und erreichten am Piazza della Repubblica mit einem der schönsten römischen Brunnen wieder das Tageslicht. Von hier war es nur ein Katzensprung zur nächsten Kirche - Santa Maria della Vittoria, benannt nach dem Sieg des katholischen Kaisers Ferdinand II. am Weißen Berg bei Prag über die Protestanten. Dieser Sieg wurde vor allem auch der Hilfe der Gottesmutter Maria zugeschrieben und so bekam das Gotteshaus den entsprechenden Namen. Im Inneren der Kirche wurden wir zum ersten Mal an diesem Tag auch auf ein besonderes Werk des Künstlers Bernini aufmerksam gemacht: die Marmorgruppe "Die Verzückung der heiligen Theresa". Wohl kein anderer Künstler kann so eine überirrdische Schönheit aus Marmor entstehen lassen ...
Nun wanderten wir am Barberini-Platz vorbei zu einem der wohl sehenswerten Bauten Roms, dem Trevi-Brunnen. Zwischen 1732 und 1751 entstand durch den Künstler Salvi diese 20 m breite und 26 m hohe meiserhafte Brunnenanlage, die die Besucher stets dazu anhält eine Münze in den Brunnen zu werfen - der Sitte nach, soll dies bei dem Wunsch helfen wieder einmal nach Rom zu kommen. Natürlich probierten wir es aus!
Weiter ging es nun über die Hauptstraße Roms hinweg, den Via Corso, zu den Resten des Hadrianstempels, am Jesuitenkolleg vorbei bis zur Kirche Santa Maria sopra Minerva. Hierbei handelte es sich um den einzig voll ausgebildeten Kirchenbau im gotischen Stil, der in der Ewigen Stadt zu finden ist. Da diese Kirche von altersher den Dominkanern anvertraut ist, die oft als Seelsorger des Volkes fungierten, gibt es in der Santa Maria sopra Minerva eine Vielzahl an reich ausgestatteten Grabkapellen. Gleich nebenan stand jedoch das wohl beeindruckendste Gotteshaus Roms - das Pantheon! Doch bevor uns der beeindruckenden Baumeisterkunst widmen sollten, hiess es erst einmal Pause zu machen ... Eisdielen, Pizzerien, Cafés und andere Läden gab es ja genug!
Schließlich betrachteten wir das Panthéon, einen "allen Götter geweihter Tempel", etwas näher. Eigentlich handelte es sich ja nur um eine im Durchmesser 43,3 m große Halbbkugel in einem Zylinder ... Diese jedoch gibt es unverändert seit Kaiser Hadrian von 120 bis 125 den Neubau veranlassen ließ. Beeindruckend!
Nun war der Tag doch schon recht fortgeschritten und so wandten wir uns langsam dem Höhepunkt des heutigen Tages zu - dem Petersdom. Bis dorhin überquerten wir jedoch noch den belebten Piazza Navona, einstiges Zirkusgelände und heutiges Mekka für Maler und Restaurantbetreiber. Vor allem in den Abendstunden lebt dieses Stück Rom. Anschließend passierten wir die Deutsch-Österreichische Nationalkirche und wanderte die Via dei Coronari entlang bis wir das Tiberufer erreichten. Jetzt lag die Engelsbrücke mit der Engelsburg direkt vor uns ... Ein imposantes Bauwerk - ehemals als Mausoleum für Kaiser Hadrian im Jahr 130 n.Chr. erbaut, wechselte es jedoch im Laufe der Jahrhunderte seine Bestimmung vom militärischen Stützpunkt im 5. Jahrhundert sowie zur Festung und Gefängnis ab dem 10. Jahrhundert.
Und endlich lag der Petersplatz vor uns ... nur noch wenige Meter und dann standen wir inmiten des Vatikans, kleinster Staat der Welt (0,44 km²). Nach den eindrucksvollen Erklärungen unseres Winfrieds reihten wir uns dann auch in die Warteschlange am Eingang (Sicherheitskontrolle!) ein, ehe wir schließlich ein paar Kopfhörer in Empfang nehmen mussten. Mit zahlreichen anderen Besuchern aus aller Welt wurden wir nun in den Petersdom förmlich hinein geschoben, wo uns natürlich als erstes die ungeheure Größe in Staunen versetzte. Mehr als zweimal passt der Kölner Dom in das Innere des Peterdoms! Dazu gab es zahlreiche Gemälde, Skulpturen, Wandarbeiten, Grabmähler, Mosaikbilder u.a. von dem bedeutenden römischen Künstler zu bestaunen. Es war schon wirklich beeindruckend ...
Gegen 16.45 Uhr endete dann der heutige kulturintensive Tag. Somit bliebt also noch Zeit die Kuppel des Peterdoms zu erklimmen, was auch einige Gäste sofort in Angriff nahmen. Der Blick war einfach traumhaft - klare Sicht bis zu den Albaner Bergen und dem Appenin und natürlich lag Rom zu Füssen. Das war definitiv ein gelungener Abschluss dieses Tages!
 
TAG 4 - 18. Mai 2011 (Mittwoch)
Was war das denn - waren wir in den Morgenstunden doch etwas Kirchenmüde? Scheinbar :=) Also wanderte wir um 9 Uhr zunächt einmal nur zu viert zur recht nahe gelegenen Kirche Santa Maria Maggiore. Diese zählt zu den vier Patriarchatsbasiliken, ist eine der sieben römischen Pilgerkirchen und gilt als die größte und ehrwürdigste der rund 80 Marienkirchen in Rom. Tatsächlich waren sowohl die Renaissancehauptfassade wie auch das dreischiffige Kircheninnere mit seiner kunstvollen Kassettendecke aus Gold sehr sehenswert. Außerdem wollten wir doch einmal das recht einfache Grab von Bernini sehen ...
Im Eilschritt kehrten wir dann zum Hotel zurück, wo uns auch schon der kleine Bus unseres angemieteten Busunternehmens erwartete. Nun verließen wir gen Südosten die Innenstadt und visierten die Albaner Berge an. Diese erschienen auch schon recht bald am Horizont und hatten mit Höhen bis fast 1000 m aufzuwarten. Unser erstes Ziel war nun Castel Gandolfo. Diese Ortschaft ist in erster Linie durch die Sommeresidenz des Papstes bekannt, welche seit den Lateranverträgen aus dem Jahr 1929 exterritoriales Gebiet des Vatikans sind. Der Ort selbst besticht jedoch auch durch seine Lage auf dem Kraterrand eines vor über 350 000 Jahren erloschenen Vulkans. An dessen Grund befindet sich heute der Albaner See. Nachdem wir ein wenig Freizeit genossen, um durch Castel Gandolfo zu bummeln, nahmen wir unseren Bus zum See hinunter und kehrten dort alsbald in das Ristorante "Inferno" (Hölle!) ein. Hier erwartete uns nicht gerade ein Snack wie angekündigt sondern ein umfassenden Teller mit allerlei Wurstdelikatessen und natürlich Porchetta, kaltes Wildschein in Scheiben geschnitten. Dazu gab es noch Pizza sowie Wein und Wasser. Nach diesem reichlichen Mahl wollten wir uns eigentlich nur zum Strand kullern und ruhen ... Doch uns erwartete jetzt der 10 km lange Rundwanderweg um den etwa 170 m tiefen und damit auch sehr kalten einstigen Kratersee Lago Albano. Zunächst mussten wir zwar ein Stückchen Straße laufen, doch als wir das römische Emissario (römischer Bau aus dem Jahr 398 v. Chr. um die Wasserhöhe im See zu regulieren) erreicht hatten, wechselten wir auf einen gemütlichen Waldweg, wo ab und an nur noch Jogger unseren Weg kreuzten. Während wir so dahin liefen, wurde uns erst einmal so richtig klar, dass wir inmiten eines Vulkankraters unterwegs waren - an einigen Stellen ragten die Felswände tatsächlich sehr steil nach oben!
Zum Abschluss unserer kleinen Wanderung kehrten wir nochmals in ein Strandcafé ein und nahmen gute italienische Eis- oder Kaffeespezialitäten zu uns. So ließ es sich im Urlaub leben ... In etwa einer halben Stunde Fahrtzeit waren wir dann ausch schon wieder im Hotel, wo wir den Abend ruhog ausklingen ließen.


TAG 5 - 19. Mai 2011 (Donnerstag)
In der Früh starteten wir nochmals mit einer Kirche, die aber doch zu jedem Rom-Programm unbedingt dazu gehören sollte. Es handelte sich dabei schließlich um die "Mutter und Haupt aller Kirchen der Stadt und des Erdkreises" - San Giovanni in Laterano. Doch bevor unseren Fuss in diese denkwürdige Basilika setzten, betrachteten wir zunächst einmal den auf der Nordseite liegenden Piazza San Giovanni mit Roms größtem (41 m) und ältestem (15. Jh. v. Chr.) Obelisk und der Taufkirche von Johannes dem Täufer. Gleich nebenan stand auch der Lateranspalast, einstiger Wohn- und Arbeitssitz des Papstes und heutige Verwaltung des Bistim Rom. Anschließend ging es weiter zur Heiligen Treppe, der Treppe aus dem Palast von Pilatus in Jersusalem, die Jesus Christus auf dem Weg zum Verhör hinaufgestiegen sein soll. Auch wir sahen einige Gläubige, die die Stufen zum Gedenken an das Leiden Christi hinaufrutschten. Nun wartete nur noch die Basilika San Giovanni auf unseren Besuch - erneut zeigten wir uns beeindruckt von der Größe (130 m im Langhaus) und dem prunkvollen Hochalter (mit den Häuptern von Peter und Paulus).
Gegen 10.30 Uhr nahmen wir dann die Metro gen Süden, um bei der Station Colli Albani unseren Winfried wieder zu treffen. Gleich ging es mit dem Bus 664 weiter und so erreichten wir nach einer guten halben Stunde die Villa dei Quintili. Diese weitläufige Anlage wurde ursprünglich im Jahr 150 n. Chr. erbaut ehe sie in den Besitz des Kaisers Commodus überging, der sie zu seiner Residenz erweitern ließ. Recht gut erkennbar waren noch immer das Caldarium und am Rand zur Via Appia Antica das einstige Nymphäum (Wasserschloss). Am Mittag erreichten wir schließlich auch diese antike Straße und bewegten uns auf ihr nun etwa 4 km gen Stadtzentrum fort. Unterwegs betrachteten wir immer wieder mit großem Interesse die unterschiedlichen Grabanlagen, denn einst durfte ja keiner innerhalb der Stadtmauern begraben werden. Aus diesem Grund gilt übrigens die Via Appia Antica als längstes Museum der Welt - ursprünglich hatte die Straße eine Länge von 195 km und reichte von Rom bis Capua.
Nach einer guten Stunde des Fussweges legten wir unsere Mittagspause in einer kleinen Bar ein. Kaffee und Eis gibt es in Italien ja zum Glück überall! Nach einer kleinen Ruhepause wartete das ehemalige Grabmahl der Cecila Maetelle auf uns. Mit ein bisschen Phantasie war hier durchaus die einstige Pracht dieser bedeutenden römischen Familie erkennbar. Nun waren es nur noch wenige Meter bis zu der ersten der vier römischen Katakomben, die unterirrdisch ein Netz von 15 km auf drei Ebenen haben. Insgesamt 80 000 (!) Menschen sollen unterirrdisch bestattet worden sein - natürlich sahen wir während unser kleien Rundgangs keine Knochenreste mehr. Diese wurden zur Sicherheit alle in einen anderen Bereich gebracht. Trotzalledem war dieser Rundgang noch einmal ein lohnenswerter Blick in die römische Unterwelt ...
Nach all diesen vielen historischen Eindrücken wurden wir am späten Nachmittag mit einem ganz erhkömmlichen und modernem Problem konfrontiert - der öffentlich Nahverkehr in Rom macht was er will!!! So warteten wir also erst an der einen Bushaltestelle eine gute halbe Stunde ehe wir uns entschieden eine Viertelstunde weiter zur nächsten Haltestelle zu gehen. Auch hier war uns das Glück nicht hold und so warteten wir wieder eine ganze Weile auf den passenden Bus. Endlich war jedoch auch das überstanden ... Kurze Zeit später waren wir wieder inmitten der Stadt, mittlerweile ohne unseren örtlichen Reiseleiter. Über die Via dei Coronaro gelangten wir zu unserem Restaurant, welches wir zwei Stunden später mit vielen, vielen Nudeln im Bau und leichtem italienischen Wein in der Kehle wieder verließén. Nun ging es zurück über den Piazza Navona - wir wollten uns doch noch einmal selbst davon überzeugen, ob dieser Platz abends wirklich lebt. So war es dann auch!
Unser Ziel war schließlich der Bus und die Straßenbahn, die uns nach einem recht langen und eindrucksvollen Tag wieder gut zurück ins Hotel brachte.

TAG 6 - 20. Mai 2011 (Freitag)
Ein letztes Mal durften wir ein typisch italienisches Frühstück genießen ... Naja, wir freuten uns doch schon alle wieder auf die guten deutschen Brötchen :)
Da wr auch heute günstige Flugzeiten erwischt hatten, stand uns noch einmal ein halber Tag zur freien Verfügung in Rom. Mittlerweile kannte sich ja auch jeder recht gut aus und so standen uns alle Möglichkeiten offen. Drei Gäste wollten wir Glück einmal in den Vatikanischen Museen versuchen während wir anderen 8 Rom-Reisenden die Straßenbahn 19 nahmen, um in den Norden der Stadt zu gelangen. Unser Ziel war dabei die Villa Borghese und das Nationalmuseum der Modernen Kunst. Hier verabschiedeten wir uns wieder von zwei Gästen, die einmal einen Blick auf die Werke der Künstler des 19. udn 20. Jh. werfen wollten.Der Rest der Gruppe spazierte mit mir zusammen durch den Park Villa Borghese, einst durch die Borghese-Familie als Jagdrevier und Barockgarten angelegt worden. Da konnte man noch einmal dem Verkehrslärm der Millionenstadt Rom entkommen! Nahe der Villa Medici hatten wir einen letzten gigantischen Blick über Rom mit seinen Kuppeln, Türmen und zahlreichen historischen Bauten. Von hier war es nur noch ein Katzensprung zur Spanischen Treppe, wo sich unsere Wege dann auch schon trennten. Während manche dem Einkaufsparadies Rom verfallen wollten, nahmen wir zu viert Metro und Vorstadtzug, um nach Ostia zu fahren. Dort wartete das Mittelmeer und ein kleines Stückchen freier Strand auf uns ... Natürlich steckten wir auch die Füsse ins Wasser und nahmen wiedr die eine oder andere Muschel mit. Der Strandspaziergang war eine Wohltat für die Füsse!
Gegen 13 Uhr ging's dann wieder zurück zum Hotel, denn schließlich wollten wir ja pünktlich da sein. Punkt 15 Uhr stand dann auch unser Transferbus zum Flughafen Fiumicino vor der Tür und brachte uns in einer Dreiviertelstunde zum Flughafen. Damit hiess es nun Abschied von der "Ewigen Stadt" zu nehmen ...Zum Glück waren auch in der Heimat warme Temperaturen angesagt, sodass der Unterschied wenigstens nicht ganz so groß war!
"Man lernt einen Ort nur kennen, wen man zu Fuss da gewesen ist." - genau diese Weisheit trifft auch auf unsere Wanderreise Rom zu. Viel haben wir in diesen 6 Tagen gesehen, gehört, gerochen und mit all unseren Sinnen aufgenommen! Diese Erfahrung kann nur ein Wanderer machen!

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