Reisebericht: Neapel und die wunderbare Amalfiküste

30.04. – 07.05.2022, 8 Tage Rundreise mit 4**** Hotel auf der Halbinsel von Sorrent: Ausflüge wie Neapel mit Nationalmuseum – Sorrent – Amalfiküste mit Positano, Amalfi und Ravello – Insel Capri – Pompeji – Vesuv


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Der Golf von Neapel mit der Insel Capri und und der Halbinsel von Sorrent mit der Amalfiküste bieten ein wahres Paradies im Süden Italiens... Gemeinsam entdeckten wir die unglaublichen Sehenswürdigkeiten entlang der Küste und konnten sowohl die malerischen Aussichten in Positano und Sorrent, aber auch die quirlige Millionen-Metropole Neapel erleben...
Ein Reisebericht von
Katrin Deutschbein
Katrin Deutschbein

Samstag, 30.04.2022: Flug nach Neapel

Heute flogen wir von unserem gewählten Abflughafen in Deutschland nach Neapel. Mit einem örtlichen Transfer gelangten wir vorbei am Vesuv und an Castellamare di Stabia zu unserem gebuchten "Art Hotel Grand Paradiso" auf der Halbinsel von Sorrent. Je nach Flugzeit bzw. der damit verbundenen Ankunft in Neapel stand uns der weitere Tag für eigene erste Erkundungen zur individuellen Verfügung. Das Abendessen nahmen wir in geselliger Runde im Hotel-Restaurant ein und dazu konnten wir bei wunderschönem Wetter einen ersten faszinierenden Sonnenuntergang mit Blick über den Golf von Neapel erleben.

Sonntag, 01.05.2022: Vesuv – Landgut mit Weinprobe – Pompeji

Am ersten Ausflugstag unserer Rundreise erlebten wir zunächst gemeinsam mit unserem örtlichen Fremdenführer Pepe und unserem netten Buschauffeur Giovanni den über dem Meer thronenden Vulkan Vesuv. Mit dem Bus gelangten wir auf knappe 1.000 Höhenmeter hinauf und von da an war dann unsere eigene Muskelkraft gefragt. Über einen Wanderweg erreichten wir in etwa 30 Gehminuten den Gipfel des Kraterrandes. Der Ausblick über das atemberaubende Panorama mit dem Golf von Neapel im Hintergrund war grandios und schon allein dieser Blick war den Aufstieg wert! Anschließend brauchten wir eine Stärkung und so gelangten wir nach nur wenigen Fahrminuten zur "Cantina del Vesuvio", einem Weingut, das seit drei Generationen von Winzern der Familie Russo bewirtschaftet wird und dessen begrenzte Produktion ausschließlich auf dem Weingut verkauft werden. Das Weingut liegt sehr idyllisch im Süden des Vesuv-Nationalparkes und wir genossen einige kulinarische Spezialitäten der Region und die dazu passenden typischen Vesuv-Weine, wie den "Lacryma Christi". Dieser wird aus Trauben hergestellt, die an den südlich gelegenen charakteristischen Weinbergen am Fuß des Vulkans Vesuv angebaut werden. Einen großen Beitrag zum Weinanbau liefert das gemäßigte Klima, das von milden Wintern, warmen Sommern und den häufigen Regenfällen im Herbst bzw. im Winter geprägt ist. Gut gestärkt erreichten wir am Nachmittag das nahe gelegene Pompeji, wo wir von unserem kompetenten Reiseführer Pepe durch die archäologische Zone geführt wurden und spannende Geschichten über die römische Lebensweise hörten. Der Vesuv steht eng in Verbindung mit der zu seinen Füßen liegenden Stadt Pompeij, deren Schicksal er einst bestimmte. Pompeji ist eine Stadt, die innerhalb von Stunden von ihren Bewohnern verlassen wurde und dann bis zu ihrer Ausgrabung keine Veränderung mehr erfuhr. Mit der Katastrophe des Jahres 79 hatte schließlich niemand gerechnet. Das schwere Erdbeben 16 Jahre zuvor signalisierte zwar nach heutigen Erkenntnissen wahrscheinlich das Ende einer langen Ruhephase des Vulkans, denn auch in späterer Zeit waren Ausbruchsperioden fast immer von Erdbeben begleitet oder vor angekündigt. Das ausgegrabene Pompeji zeigt deutliche Spuren des Erdbebens und überall in der Stadt weisen Mörtelhaufen und Baumaterial auf den noch andauernden Wiederaufbau hin. Es ist für uns heute unvorstellbar, aber man muss sich vorstellen, dass im Jahre 79 der obere Teil des Vesuvs unter dem Druck der aufsteigenden Gase regelrecht explodierte. Über dem Berg stand eine riesige, wie eine Pinie geformte Aschenwolke, die dann auf die Umgebung, besonders auf Pompei niederregnete. Der Untergang Pompejis erfolgte keineswegs innerhalb von Minuten, sondern dauerte Stunden und Tage, so dass mit Sicherheit der größte Teil der Einwohner zumindest das nackte Leben retten konnte. Schließlich erstickten hochgiftige Gase und die sich meterhoch auftürmenden heißen Vulkanaschen alles Leben. Was jetzt noch an lebenden Wesen zurückgeblieben war, wurde von der Asche wie von einer Gussform eingehüllt, Fleisch und Knochen verbrannten und wurden von ätzenden, scharfen Mineralsalzen zerfressen - ein Hohlraum entstand. Während der Ausgrabungen wurden viele dieser Hohlräume mit Gips ausgegossen und wir haben heute ein makaber-plastisches Bild des Todeskampfes der Zurückgebliebenen: Hunde, Gefangene, Zögernde, die noch möglich viel von ihrem Besitz retten wollten, wahrscheinlich auch Plünderer. Pompei ist einzigartig - wir gingen durch Straßen, an Geschäften, Restaurants und Bädern vorbei. Ein sehr erlebnisreicher Tag, zumal wir auch großes Glück mit dem Wetter hatten...!

Montag, 02.05.2022: Amalfiküste

Heute stand ein weiterer Höhepunkt unserer Reise auf dem Programm! Dieser führte uns zu einer der bekanntesten Traumstraßen Europas, die auch den Namen "Göttliche Küste" trägt - die Amalfiküste! Giovanni, auch heute wieder unser Buschauffeur, und Imma, unsere Fremdenführerin waren mit an Bord und führten uns durch den Tag. Diese Straße ist mitunter sehr abenteuerlich und streckenweise sogar in die fast senkrecht abbrechende Felsküste eingehauen. Wir legten kleine Fotostopps ein, bis wir in Amalfi den Bus verließen. Hier hatten wir ausreichend Zeit für die Besichtigung der Kleinstadt Amalfi. Diese war im Mittelalter immerhin neben Pisa, Genua und Venedig eine der reichen und mächtigen vier Seerepubliken. Die Amalfitaner wurden damals hauptsächlich durch den Fernhandel mit dem Orient, Ägypten, Konstantinopel, Südfrankreich und Norditalien reich und hatten zudem eigene Handelsniederlassungen und eigene Wohnviertel in vielen Städten des Orients und auch in Süditalien bzw. Sizilien. Dann kam die Entdeckung Amerikas und die damit verbundene Verlagerung der Handelswege - Amalfi wurde ein armes, von der Außenwelt abgeschnittenes Nest hinter den Bergen. Einen erneuten Aufschwung gab es dann in der Mitte des 19. Jahrhunderts, als der Tourismus Einzug hielt. In Amalfi durfte natürlich auch die Besichtigung des prächtigen Domes mit dem dazugehörigen Kreuzgang nicht fehlen! Da uns unser Bus später in Maiori erwartete, unternahmen wir anschließend eine kleine Schifffahrt von Amalfi nach Maiori, um auch einen Eindruck von der Wasserseite zu bekommen. Auf diese Weise konnten wir sehen, wie hoch die Häuser den Berg hinauf steigen - sehr spektakulär! Zu guter Letzt führte uns die Straße dann hinauf nach Ravello, wo wir den Garten der berühmten Villa Rufolo besuchten und ebenfalls noch etwas flanieren konnten. Die Villa Rufolo besticht durch ihren mediterranen Garten mit wunderschönen Blumen und Pflanzen in allen Farben. Besonders erfreuten wir uns am Panorama von der Terrasse über die Küste mit dem azurblauen Meer! Auf dieser finden übrigens alljährlich im Sommer die Richard-Wagner-Festspiele statt, das sogenannte Ravello-Festival. Am späten Nachmittag kehrten wir über die Monti Lattari bzw. die Autobahn nach Sorrent zurück.

Dienstag, 03.05.2022: Insel Capri

Ein Großteil unserer Reisegruppe entschied sich heute für den wunderschönen Ausflug zur Nachbarinsel Capri. Ausgangspunkt der Fährüberfahrt zur Insel Capri war der Hafen von Sorrent, etwa drei Kilometer von Sant' Agnello entfernt. Hier trafen wir auch unsere sympathische Fremdenführerin Mena und starteten mit dem Schiff, um in einer guten halben Stunde auf die viel besungene Insel zu gelangen. Die Insel türmte sich übrigens schon von weitem wie unzugänglich auf. Zwei durch einen geschwungenen Sattel verbundenen Hochebenen, auf denen die Orte Capri und Anacapri liegen, ineinander geschachtelte Häuserkuben, überragt von gekalkten und bunt gekachelten Kuppeln. Für uns war klar - Capri ist der Kontrast zwischen intensivem Blau des Meers, den strahlend weißen Felswänden und dem tiefen Grün der Vegetation. Zunächst erreichten den Hafen von Marina Grande und unternahmen sogleich eine wunderbare Schifffahrt einmal rund um die Insel. Die Perspektiven vom Meer aus faszinierten uns sehr und wir erfuhren dabei unter anderem, dass schon die Römer der Antike die Insel Capri als Urlaubsort schätzten und hier ihre Spuren hinterlassen haben. Capri ist heute für das Mittelmeergebiet ein Botanischer Garten, auf so engem Raum lässt sich sonst nirgends die Vielfalt der mittelmeerischen Pflanzenwelt beobachten. Für die Geologen ist besonders interessant, dass Capri nur die Fortsetzung der Amalfitanischen Halbinsel ist. Rund um die Insel gibt es über sechzig Höhlen und Grotten zu bewundern, einige davon sahen wir während unserer Schifffahrt. Wieder an Land, besuchten die beiden Inselorte, Anacapri und Capri-Zentrum - diese beiden Orte leben solange man weiß in Fehde; sie hatten sich voneinander isoliert und erst die im letzten Jahrhundert geschaffene Straßenverbindung brachte eine Veränderung. Wir fuhren übrigens in Minibussen auf den engen abenteuerlichen Straßen der Insel - das muss man unbedingt erlebt haben...! Zuerst erreichten wir das Städtchen Anacapri. Hier hatten wir die Möglichkeit zum Besuch der spektakulären Villa San Michele von Axel Munthe oder aber auch die Gelegenheit mit einem Sessellift zum höchsten Berg der Insel, dem 598 Meter hohen Monte Solaro, hinauf zu fahren. Mit einem weiteren Minibus gelangten wir am Nachmittag nach Capri-Zentrum. Hier stiegen wir aus und begaben uns auf einen kleinen Spaziergang über den Hauptplatz und durch die kleinen Gassen bis zu den berühmten Augustus-Gärten, wo uns grandiose Ausblicke auf die berühmten Faraglioni-Felsen ertwarteten. Am frühen Abend verließen wir diese „Paradies" leider wieder und fuhren mit der Fähre auf das Festland zurück. Unser Tag auf der Insel Capri war einfach fantastisch und voller schöner Eindrücke.

Mittwoch, 04.05.2022: Neapel

Am Vormittag brachen wir nach Neapel, mit etwa gut einer Million Einwohnern die drittgrößte Stadt Italiens, auf. Gemeinsam mit dem charmanten Pepe, den wir bereits von unserem ersten Ausflugstag kannten, flanierten wir durch die bunten Gassen der quirligen Altstadt und besuchten wichtige Sehenswürdigkeiten wie zum Beispiel den Dom und die Basilica di Santa Chiara. Zum Mittagessen probierten die meisten unserer Gäste eine typische Pizza Margherita - und die schmeckt in der Heimat der Pizza doch eh am besten... Die Zutaten sind ganz einfach - Tomate, Basilikum und Mozzarella - einfach lecker! Nach dieser kulinarischen Stärkung ging es zu Fuß weiter zum Archäologischen Nationalmuseum, dessen Besichtigung schließlich an die Führung in Pompeji anknüpfte. Hier sahen wir bedeutende archäologische Sammlungen, die in Pompeji bzw. auch anderen Städten gefunden bzw. ausgegraben wurden. Dazu gehörten wunderbar erhaltene Mosaike, Fresken, Keramiken und Statuen. Nach diesem eindrucksvollen Besuch spazierten wir gemeinsam über den Piazza Dante und die lebhafte Einkaufsstraße Via Toledo zur berühmten Galleria Umberto I, welche Ende des 19. Jahrhunderts erbaut wurde und eine der ersten großen und eleganten Einkaufspassagen weltweit ist. Hinter ihrer prächtigen Fassade mit gigantischen klassizistischen Säulen und kleineren Statuen schraubt sich ein beeindruckendes durchgängiges Glasdach in große Höhe. Bis knapp darunter findet sich klassizistischer Stuck soweit das Auge reicht. Der Fußboden bietet Marmor und Mosaiken mit Sagengestalten, Tiermotiven und Olivenzweigen. In den hohen Schaufenstern der edlen Modegeschäfte zu ebener Erde liegt das aus, was die Welt an Italien so schätzt - elegante italienische Kleidung, stilvolle Ledertaschen und -schuhe. Man findet dort besonders die Mode des nicht enden wollenden neapolitanischen Sommers in gehobener Preiskategorie! Gleich um die Ecke erblickten wir auch das im 18. Jahrhundert an den Palazzo Reale angebaute berühmte Opernhaus Teatro San Carlo und den Hauptplatz der Stadt, den Piazza del Plebiscito, einen mit beeindruckenden klassizistischen Gebäuden umgebenen Flanier- und Konzertplatz. Dort steht übrigens auch der große Königspalast Palazzo Reale. Abschließend gelangten wir mit unserem Bus in die Außenviertel der Stadt und genossen vom Posilipo-Hügel aus einen tollen Blick auf die Dächer Neapels und die gesamte Golfregion!

Donnerstag, 05.05.2022: Positano

Ein weiterer Tag an der weltberühmten Amalfiküste erwartete uns, gleichzeitig aber auch das Kontrastprogramm zum gestrigen Tag! Ein Bus-Transfer brachte uns am Vormittag erneut zum Hafen von Sorrent und von hier aus setzen wir mit dem Schiff nach Positano über. Diese Route allein ist schon lohnenswert, denn wir fuhren die Amalfiküste entlang und sahen vieles, wie die Insel Capri, die Galli-Inseln und Punta Campanella vom Wasser aus. Nach gut einer Stunde auf dem Schiff kamen wir in Positano an und hatten ausreichend Zeit, um uns in aller Ruhe umzusehen. Wir schlenderten durch die belebten Straßen, verweilten in einem der zahlreichen Lokale und ließen den Ort einfach auf uns wirken! Es war traumhaft und sehr wohltuend nach dem Großstadt-Getümmel in Neapel! Am Abend brachte uns das Schiff wieder zurück nach Sorrent und mit dem Transfer ging es zum Hotel zurück.

Freitag, 06.05.2022: Sorrent

Den heutigen Vormittag nutzen wir zum Entspannen. Gegen Mittag brachen wir dann ins Zentrum von Sorrent auf. Hier trafen wir auf Andreana, unsere gut gelaunte Stadtführerin, mit der wir gemeinsam durch die Altstadt bummelten und ihren interessanten Erklärungen lauschten. Am frühen Abend wurden wir im Landgut "Le Colline di Sorrento", im Hügelland oberhalb von Sorrent gelegen, zum Abendessen erwartet. Dieses mussten wir uns heute allerdings teilweise selbst zubereiten, denn wir waren zu einem Kochkurs eingeladen. Rosa, eine der Besitzerinnen des Landgutes, zeigte uns höchstpersönlich wie eine der typischen Speisen, die "Gnocchi alla Sorrentina" handgemacht werden. Und nicht nur das, wir legten selbst Hand an und das war echt lustig. Während unsere Gnocchi im Wasser köchelten, zeigte man uns wie Mozzarella-Käse hergestellt wird und zu guter Letzt führte uns Andreana über das idyllische Landgut mit unzähligen Zitronen- und Orangenbäumen. Das leckere Essen wurde abgerundet mit der Verkostung von hausgemachten Zitronen- und Orangen-Marmeladen, Olivenöl und einer Auswahl von diversen lokalen Likör-Spezialitäten. Am Abend brachte uns ein Bus zurück zum Hotel. Ein fantastischer und gelungener Abschlussabend ging damit zu Ende!

Samstag, 07.05.2022: Heimflug

Leider war die Woche schnell vorüber und unser herrlicher Aufenthalt in Kampanien zu Ende... Pünktlich erreichten wir den Flughafen von Neapel und flogen von dort mit vielen schönen Eindrücken im Gepäck in die Heimat zurück.

Schlusswort

Ich wünsche allen Mitreisenden an dieser Stelle nochmals alles Gute, Gesundheit und weiterhin viel Reiselust.

Danke für Ihr Vertrauen! Es hat großen Spaß gemacht und ich freue mich auf ein Wiedersehen!

Ihre/Eure Reiseleiterin Katrin Deutschbein

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