Reisebericht: Neapel und die wunderbare Amalfiküste

20.05. – 27.05.2023, 8 Tage Rundreise mit 4**** Hotel auf der Halbinsel von Sorrent: Ausflüge wie Neapel mit Nationalmuseum – Sorrent – Amalfiküste mit Positano, Amalfi und Ravello – Insel Capri – Pompeji – Vesuv


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Die Costiera Amalfitana - auch als „die göttliche Küste“ genannt, gilt als eine der herrlichsten Landschaften der Welt. Wir machen uns auf den Weg und möchten vier Elemente kennenlernen, die diese Region ausmachen: die atemberaubende Bergstraße 163, die sich rund 50 Kilometer lang an der Steilküste entlang und an Felsüberhängen vorbei schlängelt, bezaubernde bunte Dörfer wie Positano, Amalfi und Ravello, die wie von Hundertwasser in den Berg gemalt scheinen, das tiefblaue Meer und nicht zu vergessen die wunderbaren Menschen, die hier leben.
Ein Reisebericht von
Andrej Kulikov
Andrej Kulikov

1. Tag, 20.05.2023 Samstag – Flug nach Neapel

Wir sammelten uns, wie so oft, am Frankfurter Flughafen und flogen gemeinsam mit Lufthansa nach Neapel. Alle Koffer sind auch angekommen und unser Busfahrer brachte uns zu unserem Hotel Villa Albani in Nocera Superiore. Hier konnten sich die Reisegäste ein wenig nach der langen Anreise ausruhen und schon die richtige Pizza Margherita probieren. Leider mussten 4 Reisegäste nur die erste Nacht in einem anderen nahliegenden Hotel wegen der Hotelüberbuchung untergebracht werden. Aber zum Abendessen konnten wir uns alle im Restaurant der Villa Albani treffen und uns schon ein bisschen kennenlernen.

2. Tag, 21.05.2023 Sonntag – Ausflug nach Amalfi mit dem Bus und nach Salerno mit dem Schiff

Gleich nach dem Frühstück werden 4 Reisegäste und ich in der Villa Carmelo von unserem Busfahrer Ciro mit unseren Koffern abgeholt und wir fuhren zum Haupthotel Villa Albani und holten die anderen Reisegäste dort ab. Anschließend fuhren wir nach Meta, wo wir unsere Fremdenführerin Laura abholten und die Fahrt entlang der Amalfitana starteten. Schon beim ersten Fotostopp stellten wir fest, wie wunderschön die Gegend ist und gerade der Blick Richtung Sorrent machte uns auf die Amalfiküste sehr neugierig. Wir fuhren an San Pietro vorbei und als wir die Küste erreichten erzählte uns Laura über die gegenüberliegende Sirenen-Insel Gallo Lungo. Übersetzt heißt es der lange Hahn aber die Insel sieht eher einem Delphin ähnlich: mit einem Hahn hat es nichts zu tun – sagte die Laura! Und nun konnten wir uns von der Schönheit der Bergstraße entlang der Amalfiküste selbst überzeugen: die dahinschwebende Straße zählt nämlich zu den schönsten Straßen der Welt.

Aber bereits schon hier merkten einige Reisegäste, dass es günstig gewesen wäre schwindelfrei zu sein, um diese anspruchsvolle Fahrt machen zu können. Die Mehrheit der Reisegäste genoss die atemberaubende Ausblicke und hörte Laura zu: vor dem Bau der Straße SS 163 (so wird die Bergstraße auf Landstraßen bezeichnet), waren die Orte an der Amalfitana vor allem auf dem Wasserweg zu erreichen. Im Landesinneren verband sie ein System von Maultierpfaden und Treppenwegen miteinander, von denen einige als Wanderwege genutzt werden. Die Hänge der Ausläufe der Monti Lattari (Milchberge) wurden in Jahrhunderten landwirtschaftlich kultiviert. Wir bekamen die Informationen über die Vegetation der Region: Oliven- und Zitronenbäume aber auch Wein fühlen sich hier besonders wohl. Kruz vor halb elf erreichten wir Positano: eine Perle der Amalfiküste. Ehemals ein kleines Fischerdorf, entwickelte sich die Ortschaft zu einem sehr gefragten Ferienort. In Amalfi unternahmen wir einen kleinen Stadtrundgang und besichtigten den Dom von Sant Andreas, einem heiligen Apostel – mit einem eindrucksvollen Kreuzgang und einer Krypta.

Nach der freien Zeit in Amalfi, setzten wir unsere Weiterfahrt fort, allerdings mit einem Schiff. Die Wahrnehmung der Küste vom Meer aus ist eine ganz andere und wir konnten unterwegs viele schöne Küstenmotive fotografieren. An frühen Nachmittag erreichten wir Salerno. Nach der informativen Stadtführung mit Laura, hatten wir dann die Gelegenheit das Zentrum von Salerno auf eigene Faust zu erkunden und einen echten italienischen Kaffee (Espresso) zu probieren. Anschließend brachte uns Ciro zum Hotel Albani zurück und wir trafen uns dann zum Abendessen wieder und tauschten die Tageseindrücke miteinander aus.

3. Tag, 22.05.2023 Montag – Ausflug nach Pompeji – Mittagessen mit Weinprobe – Aufstieg zum Vesuv

Nach dem Frühstück wurden wir von unserem Busfahrer Ciro abgeholt und fuhren nach Pompej, wo wir dann die Laura antrafen. Gleich am Anfang der Besichtigung der alten römischen Stadt, informierte uns Laura über ihre Vorgeschichte und den schrecklichen Vulkanausbruch im August des Jahres 79. Anschließend besichtigten wir das kleine Amphitheater und einige Wohnhäuser von Pompej, wie zum Beispiel das Casa die Menandro und erfuhren von der Laura über die Lebensart und Gepflogenheiten der Menschen aus der damaligen Zeit. Besonders fasziniert waren wir von den Wandfresken der Wohnhäuser, viele davon sind im archäologischen Museum in Neapel ausgestellt, das ebenfalls auf unserem Reiseprogramm steht und darauf freuten wir uns schon! Die Laura erklärte uns die Bedeutung des Wortes fresco: es leitet sich vom italienischen ab und steht für frisch oder feucht. Auch das Wort Lararium ist für uns kein Geheimnis mehr: Gott Lara – Schutzgott des Hauses! Nun schauten wir uns eine alte Karre mit großen Rädern und die Amphoren für Wein und Öl an, die die Menschen in Pompej benutzt haben. Spannend war auch das Regenwassersammelsystem, das die Pompenjianer damals verwendet haben. Anschließend ging es zu den öffentlichen Thermen aber vorher zeigte uns Laura noch eine Vitrine mit einer Leiche. Nach der Besichtigung der klassisch-römischen Thermen mit Umkleideraum, Frigidarium (Abkühlraum) und Erläuterungen zur Fußbodenheizung und der Badekultur in Pompej, besuchten wir das Lupanare – ein Bordell. Auch hier erklärte uns Laura die Bedeutung des Wortes Lupa: was Wölfin bedeutet. Mit Wolfsgeheul lockten die Prostituierten damals ihre Kunden an. Die Wände im Lupanare wurden mit erotischen Fresken geschmückt. Den Rundgang durch Pompej endeten wir mit der Besichtigung von Forum – des administrativen und sozialen Zentrums von Pompej mit kommunalen Gebäuden, Tempeln und Basilika.

Anschließend besuchten wir das Weingut Cantina del Vesuvio und wurden dort vom Maurizio Russo – dem Chef persönlich - begrüßt! Maurizio ist der jüngste Vertreter dieser historischen Winzerfamilie, die diese Hügel seit 1930 jeden Tag bearbeitet, um ein Weingut zu schaffen, das die strengen Anforderungen der biologischen Produktion mit der Herzlichkeit italienischer Gastfreundschaft verbindet. Das Weingut produziert nur eine begrenzte Anzahl Flaschen pro Jahr, die alle direkt in eigener Weinhandlung verkauft werden. Hier erwarteten uns eine sehr gut organisierte Weinverkostung von 5 verschiedenen Weinen und ein sehr leckeres, typisch italienisches Essen!

Gut gestärkt durch das gemeinsame Essen im ausgezeichneten Ambiente, starteten wir dann zum Vesuv. Trotz einem kurzen Regenschauer entschied sich die Mehrheit unserer Reisegruppe zum Krater von Vesuv, auf eine Höhe von über 1.280 m aufzusteigen! Der Aufstieg war sehr gut: denn durch den kurzen Regen hat sich der Weg etwas befestigt und war nicht mehr so rutschig! Und als Belohnung bekamen wir einen wunderschönen Regenbogen direkt im Krater von Vesuv zu sehen: einfach fantastisch! Glücklich und wieder mit vielen schönen Erlebnissen, kehrten wir dann mit unserem Reisebus zurück zum Hotel und trafen uns gegen 20 Uhr zum gemeinsamen Abendessen wieder.

4. Tag, 23.05.2023 Dienstag – optionaler Ausflug Insel Capri

Nach dem Frühstück holte uns unser Busfahrer Ciro in Nocera Superiore ab und brachte zum Hafen von Castellammare di Stabia. Von dort starteten wir unseren heutigen Schiffsausflug zur Insel Capri. Das Wetter heute spielt mit und wir sind alle sehr gespannt auf diese wundervolle Insel! Nach Ankunft in Marina Grande von Capri, stiegen wir gleich auf ein kleineres Boot um und starteten eine Inselrundfahrt: eine ausgezeichnete Möglichkeit die Insel Capri beim besten Wetter von außen kennenzulernen. Der traditionelle Gruß - Ciao Gennarino (!) – an einen jungen Knaben (Gennarino Scugnizzo), der an einem Felsen in Form einer Statue saß, verstärkte nun unsere Erfolgsaussichten auf der Insel zusätzlich! Nach der grandiosen Schiffsrundfahrt mit vielen Grotten, Felsen, fantastischen Aussichten und spannenden Erzählungen von der Laura, kehrten wir zum Hafen von Capri zurück und setzten unsere Inselerkundung mit Anacapri fort.

Nach Anacapri kamen wir mit einem örtlichen blauen Bus über die sogenannte Mamma-Mia-Straße: eine in den Felsen geschlagene, sehr enge Serpentinenstraße. Nach einem kurzen Spaziergang vom Busbahnhof zum Zentrum von Anacapri, entschied die Mehrheit der Reisegruppe eine kurze Stärkungspause in einem gemütlichen Restaurant einzulegen. Gestärkt ging es dann ca. 1 Stunde später mit der Stadtführung weiter: Laura zeigte uns den Eingang in die weltberühmte Villa San Michele vom schwedischen Arzt und Schriftsteller Axel Munthe und erzählte über sein Lebenswerk. Anschließend gingen wir zum Panoramablick auf Capri. Dort erfuhren wir über die mögliche Herkunft des Namens der Insel Capri - Insel der Ziegen - denn Capra bedeutet aus dem Italienischen Ziege. Und es gab tatsächlich in der Vergangenheit sehr viele Ziegen auf der Insel Capri. Die freie Zeit in Anacapri nutzten einige Reisegäste für die Besichtigung der Villa San Michele oder für die Seilbahnfahrt auf den 589 Meter hohen Monte Solaro – den höchsten Berg von Capri mit einem grandiosen Panoramablick unter anderem auch auf den Faraglioni-Felsen, durch den wir erst vor wenigen Stunden durch gefahren sind!

Die weitere Inselerkundung setzten wir dann in der Ortschaft Capri fort: im Rahmen einer Stadtführung spazieren wir zu den Augustus-Gärten und besichtigten diese wunderschöne botanische Gartenanlage des deutschen Industriellen Friedrich Alfred Krupp. Auch hier gibt es ausreichend Freizeit, um das Örtchen Capri selbständig in Ruhe zu erkunden. Wir trafen uns dann zu der vereinbarten Zeit am Abfahrtsbahnhof wieder und fuhren gemeinsam zum Hafen. Mit einem Schiff verließen wir dann Capri Richtung Sorrent. In Sorrent verabschiedete sich die Laura von uns und wir fuhren weiter bis zum Hafen von Castellammare di Stabia, wo auf uns schon Ciro mit unserem Reisebus wartete. Den wunderschönen und erlebnisreichen Tag werteten wir dann beim gemeinsamen Abendessen in der Villa Albani aus!

5. Tag, 24.05.2023 Mittwoch – Ganztagesausflug nach Neapel

Nach dem gemütlichen Frühstück starteten wir heute Richtung Neapel. Das Wetter ist gut und wir freuen uns auf die Stadt der Gegensätze – so wird Neapel oft beschrieben. Aufgrund von einem für diese Strecke nicht ungewöhnlichen Stau, trafen wir unsere heutige neue Begleiterin - Daniela - etwas später als geplant. Aber Italiener nehmen es gelassen: allora, chi va forte va incontro alla morte: nach dem Motto - wer es zu schnell angeht, der geht dem Tod entgegen. Unseren Stadtrundgang mit Daniela starteten wir mit der berühmten Galerie Umberto I. Diese Galerie wurde als Einkaufspassage von dem Architekten Emanuele Rocco geplant und zwischen 1887-1890 errichtet. Besonders interessant fanden wir den Eingangsbereich in die Galerie von der Theaterseite aus. Die Portalbögen werden von vier Säulen paarweise flankiert. Auf denen des Blindportals befinden sich Marmorstatuen, die in weiblicher Form die vier Kontinente Europa, Asien, Afrika und Amerika darstellen. Auf den Säulen des eigentlichen Eingangsportals befinden sich vier Marmorstatuen, die die Jahreszeiten Herbst, Winter, Frühling und Sommer darstellen. Sie symbolisieren den Lauf der Zeit und sind mit den darüber liegenden Nischen verbunden, wo sich links der Genius der Wissenschaft, mit aufgeschlagenem Buch und Erdkugel und die Arbeit mit Amboss und Schmiedehammer befinden. Bei der abschließenden Figurengruppe darüber flankieren Industrie und Handel, dargestellt mit Zahnrad und Anker auf der linken Seite, sowie rechts die Medizin den Äskulapstab haltend, den Reichtum. Fasziniert von dieser Architektur, legten wir eine kurze Pause ein: um entweder einen echten italienischen Kaffee Napoletano zu probieren oder einfach durch die Stadt in Ruhe zu bummeln.

Gegen 11:30 Uhr trafen wir uns wieder und fuhren mit unserem Reisebus zur Altstadt und spazierten zum Dom von Neapel. Daniela führte uns durch diese prachtvolle Kathedrale, die der Himmelfahrt Maria gewidmet ist und informierte uns über den Schutzpatron San Gennaro, dessen Knochen und Blut im Dom als Reliquien aufbewahrt werden. Der Legende nach starb er während der Christenverfolgung durch Diokletian als Märtyrer. Anschließend unternahmen wir einen Stadtrundgang durch die Gassen der Altstadt von Neapel, tauchten in das Treiben der Straßenhändler und Musikanten ein. Und jeder Reisegast hat als Erinnerung einen neapolitanischen Cornicello erhalten: ein Glückshorn, das schon immer dazu benutzt wird, um sich vor dem bösen Blick und negativen Einflüssen zu schützen.
An der berühmten Basilika Santa Chiara vereinbarten wir wieder eine Uhrzeit und die Reisegäste bekamen die Gelegenheit die Altstadt von Neapel auf eigene Faust zu erkunden. Danach ging es zum archäologischen Museum, wo wir uns die verborgenen Schätzte des Geheimen Kabinetts, wundervolle Mosaiken und Wandfresken aus Pompej und viele verschiedenen anderen Kunstwerke, in Begleitung von Daniela anschauten.

Mit vielen Eindrücken kehrten wir anschließend zu unserem Hotel zurück, wo wir uns nach einer kurzen Erholungspause, bei bestem Wetter, zum Abendessen in Freien wieder trafen.

6. Tag, 25.05.2023 Donnerstag – Ausflug Amalfiküste: mit Positano, Amalfi und Ravello

Heute erleben wir die Amalfiküste erneut und zwar Dank der Bemühungen unserer Partneragentur in Sorrent und als eine kleine Entschädigung für die Unannehmlichkeiten in unserem Hotel in Nocera Superiore. Wir starteten gleich nach dem Frühstück und erreichten mit einigen Staus unterwegs den Ort San Pietro – der Beginn der Amalfitana. Im Bus erzählte ich über die, uns schon bekannte Inselgruppe Gallo Lungo (Delphin-Insel) und deren Vorbesitzer – Leonid Mjasin (Massine) und Rudolf Nurejew. Der erste, Leonid Mjasin, war ein russischer Choreograf und Tanzkönig und kaufte die Insel im Jahr 1924 und wollte sie in ein Zentrum der Musik, der Kultur und des Tanzes verwandeln. Gemeinsam mit einem französischen Architekten errichtete er auf der Insel eine weiße große Villa und baute einen alten Weinberg in einem terrassenförmigen Garten um, von dem aus die Insel Capri und Küstenort Licosa zu sehen sind. Und der zweite, Rudolf Nurejew, ebenfalls ein Tanz-Star und einer der besten Tänzer des 20. Jahrhunderts, kaufte 1989 die Inseln. Als Nurejew im Jahr 1993 starb, kaufte ein italienischer Touristikunternehmer die Insel und verwandelte die Villen in ein Luxushotel.

Schon bald erreichten wir den stylischen Badeort Positano – einst Fischerdorf und heute eine sehr beliebte Touristenhochburg. In Positano verließen wir den Reisebus und machten einen kleinen Spaziergang bis zum Zentrum der Altstadt- die Kirche Santa Maria Assunta. Ab hier hatten wir nun die freie Zeit, um Positano selbständig zu erkunden. In Räumlichkeiten der Kirche lief gerade die Krippen-Ausstellung: Übersetzung des Evangeliums ins Neapolitanische, die einige Reisegäste sich gleich angeschaut haben. Ein Teil der Reisegäste nutzte die Freizeit, um durch die Gassen von Positano zu bummeln. Gegen Mittag versuchten wir vom Hafen von Positano mit einem Linienschiff zu kommen. Aufgrund der Bauarbeiten und der großen Menschenmassen, dauerte es leider ziemlich lange, bis unser Schiff kam und wir endlich los gefahren sind.

In Amalfi hat uns unsere heutige Begleiterin, Mena, in Empfang genommen, wir stiegen in unseren Bus ein und Ciro fuhr uns in die Berge nach Ravello. Während der kurzen Fahrt informierte uns Mena über die Seerepublik Amalfi und deren maritimen Bedeutung in der Region vom 9. bis zum 13. Jahrhundert. Amalfi war eines der Zentren des italienischen Handels und der Schifffahrt, mit einem eigenen See- und Handelsrecht sowie einer florierenden Schifffahrtsindustrie. Die Stadt hatte auch sehr enge politische und wirtschaftliche Beziehungen zu den anderen Seerepubliken der Region wir Genua und Venedig. Inzwischen waren wir schon in Ravello angekommen und unternahmen gleich einen Rundgang durch die Altstadt. Mena informierte uns über die Geschichte der wunderschönen Bergstadt und gab auch wertvolle Empfehlungen zum Mittagessen. Anschließend besichtigten wir die Villa Rufolo. Mena erzählte uns, dass Amalfitaner erfolgreiche Händler, die mit Ägypten, dem Osten und dem Westen des Mittelmeers Handel betrieben haben. Eine der bedeutendsten Kaufmannsfamilien waren die Händler der Familie Rufolo. Heute finden auf dem Gelände der Villa viele musikalische Veranstaltungen statt – zum Beispiel Musikfestspiele zu Ehren von Richard Wagner. Nach dem Besuch der Villa Rufolo hatten wir noch ausreichend Zeit das Städtchen Ravello in eigener Regie kennenzulernen. Sehr zu empfehlen ist auch die andere bekannte Villa der Stadt mit einem wunderschönen Garten: die Villa Cimbrone! Es ist unglaublich aber wahr: man kann tatsächlich viel Zeit in diesem kleinen Ort verbringen und wunderbare Eindrücke und Erlebnisse sammeln. Später trafen wir uns zu der vereinbarten Uhrzeit und fuhren zum Hotel Villa Albani zurück.

7. Tag, 26.05.2023 Freitag – Stadtführung durch Sorrent & Kochkurs auf einem Landgut und Abendessen in Sorrent

Wir freuten uns auf den heutigen Tag besonders sehr: denn heute betreute uns die Laura wieder und zwar in ihrer Geburtsstadt Sorrent. Außerdem steht heute auch noch einen Kochkurs auf der Agenda! Also, wir starteten die Stadtbesichtigung mit dem Besuch der Zitronen-Kooperative direkt am Busparkplatz. Eine kleine Limoncello-Verkostung steigerte unsere gute Laune zusätzlich und wir gingen dann zum Hauptplatz der Altstadt - Piazzo Tasso. Der Piazzo trägt den Namen einen eiheimlichen Dichters Torquato Tasso. Anschließend gingen wir zum Tal der Mühlen und schauten uns den verborgenen Schatz von Sorrent an. Laura erzählte uns über eine um 900 n.Chr. erbaute und erst im 19. Jahrhundert verlassene Getreidemühle, die dem Tal seinen Namen gab. Durch die engen Gassen gingen wir dann zur Kathedrale von Sorrent weiter und schauten uns diese auch von innen an. Besonders interessant war die Krippenvitrine, an der Laura sich mehr Zeit genommen hat, um uns darüber zu informieren. Danach spazierten wir zum letzten erhalten gebliebenen Adelssitz der süditalienischen Region Kampanien - Sedil Dominova und bewunderten die schönen Fresken dieses Hauses aus dem 14. Jahrhundert. Laura erzählte uns, dass früher in diesem Gebäude sich der Adel der Stadt versammelte, um politische Angelegenheiten zu besprechen und zu regeln. In Sorrent besichtigten wir ebenfalls die Küstenpromenade, von der aus der Hafen der Stadt zu sehen war und den Platz von Sant Antonino. Am Denkmal von Sant Antonino informierte uns Laura über die Basilika, die zu den wichtigsten Kirchen von Sorrent zählt und dem Schutzpatron der Stadt – Sant Antonino -gewidmet ist.

Gegen Mittag erwartete uns heute eine besondere Veranstaltung auf dem Landgut Le Colline: und zwar ein Gnocchi-Kochkurs bei dem alle mitmachen müssen! Unsere Gastgebering Rosa hatte schon alles gut vorbereitet und nach kleinen Anweisung und Umkleidung (Schürze und Handschuhe) ging es zur Sache! Es hat allen unheimlich viel Spaß gemacht: den Teig vorbereiten und kräftig traditionell von Hand kneten und anschließend in eine lange Wurst ausrollen und in kleine möglichst gleiche Teile schneiden! Nach dem Kochkurs wurden die Gnocchis zum Kochen geschickt und wir unternahmen eine Führung durch das Landgut in Begleitung der Chefin. Nachdem wir Vieles über die Familiengeschichte und über die Arbeitsweise des Landgutes erfahren haben, ging es wieder zurück. Nun erwartete uns eine Vorführung der traditionellen Käse-Herstellung - Mozzarella – den wir gleich vor Ort verkosten durften: ganz lecker! Inzwischen waren auch unsere Gnocchis fertig und wir genossen das Mittagessen mit eiheimlichem Tafelwein und guten Gesprächen sehr. Im kleinen Hofladen des Landgutes bestand die Möglichkeit das gute Olivenöl (extra vergine), verschiedenen Marmeladen (vor allem die Zitronenmarmelade) und natürlich Limoncello zu kaufen.

Nach dem Kochkurs hatten wir freie Zeit in Sorrent, die viele Reisegäste dazu nutzten, um ein Souvenir oder eine Kleinigkeit als Mitbringsel für die Lieben zu Hause zu kaufen. Abends trafen wir uns, wie vorher vereinbart, im Restaurant Il Convivio und erlebten die beste kulinarische Darstellung unserer Tour! Angefangen mit typisch italienischen Bruschetta, ergänzt durch leckere Pasta mit Zucchini mit Parmesan und Basilikum, veredelt durch die gut gebratene Goldbrasse und als Nachtisch – die traditionelle italienische Tiramisu! Der Hauseigene Weißwein der Marke Il Convivio machte den wundervollen Abend, mindestens bis heute, zu dem gastronomischen Höhepunkt der Reise! Abends brachte unser Busfahrer Ciro die glückliche Reisegruppe zurück zum Hotel nach Nocera Superiore.

8. Tag, 27.05.2023 Samstag – Ausflug nach Herculaneum und gemeinsames Mittagessen in einer typischen Trattoria in Neapel, Abreise nach Deutschland

Heute ist unser letzter Tag in Italien und die ersten Reisegäste hatten schon zeitig ihre Rückflüge nach Hause und mussten schon früh zum Flughafen nach Neapel. Da die Mehrheit der Gruppe allerdings den Rückflug erst abends hatte, erwartete sie heute eine kleine Überraschung, die durch die tolle Zuarbeit der lokalen Partneragentur ermöglicht wurde. Heute ging es nach Herculaneum! Nach dem Frühstück packten wir unsere Koffer und Ciro holte uns direkt im Hotel ab. In Herculaneum trafen wir die Laura und starteten die Führung durch diese geheimnisvolle Ausgrabungsstätte, die eher als Pompej durch einen Zufall entdeckt wurde. Der fast intime Charakter des Ausgrabungsgeländes, der im Vergleich zu Pompej deutlich geringere Besucheransturm, vor allem aber der in vielen Details sehr viel bessere Erhaltungszustand und die behutsamere, subtilere Restaurierung der Ruinen fielen uns sofort ins Auge. Gleich zu Beginn der Besichtigung informierte uns Laura über die wesentlichen Unterschiede zu Pompej, die fast auf allen Ebenen bestanden. Herculaneum war Hafenstadt und bedeutend kleiner als Pompej (3.000 Menschen), die Bewohner lebten überwiegend vom Fischfang und kaum von einträglicherem Handel und Gewerbe. Dies erklärte auch den insgesamt geringeren Wohlstand des Ortes. Wir besuchten das kleine Museum mit einigen Exponaten und Informationstafeln, machten eine kurze Harmoniepause mit einem Espresso und stiegen dann zum antiken Strand von Herculaneum durch einen Tunnel ab. Herculaneum ist beim Vesuvausbruch im Jahr 79 urplötzlich unter einem Schlammstrom begraben und aus dem Leben gerissen worden – erzählte uns Laura. Danach spazierten wir gemeinsam durch die Gassen der nur zu ¼ ausgegrabenen Stadt. Nach der Führung hieß es Abschied von der Laura nehmen. Wir bedankten uns bei ihr für ihre tolle Betreuung und wünschten Laura alles Gute!

In einer typischen Trattoria in Neapel – Don Errico (!) – erwartete uns heute Mittag unser nächster kulinarischer Höhepunkt in Italien! Nach einem Mehrgänge-Menü mit leckeren traditionellen Speisen wie Fusilli ai frutti di mare oder Orecchiette con vongole mit gutem Wein und Dessert, wurden wir von unserem treuen Busfahrer Ciro zum Flughafen gebracht. Wir verabschiedeten uns von ihm, von Neapel, von Italien! Nach dem Check-In ging es dann zurück nach Deutschland.

Schlusswort

Meine Lieben, durch diese kurze Reise sind wir zu einer kleinen Familie geworden, haben viele schöne und einige wenig angenehme Dinge erlebt aber gemeinsam gut gemeistert! Dafür möchte ich mich bei euch allen bedanken und euch gute Gesundheit, Frieden und weiterhin spanende Reisen und viele nette Menschen unterwegs wünschen! Euer Andrej

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Kommentare zum Reisebericht

Eine wirklich wunderschöne Reise erlebten wir in den Tagen Ende Mai,Ich/wir werden alles in bester Erinnerung behalten...Es dauerte einige Zeit,die vielen Eindrücke gedanklich zu sortieren .
.Ein ganz außerordentlich-herzlicher Dank gilt dabei ,unserem Reiseleiter Andrej Kulikov,der mit seiner freundlichen,empathischen und stets kompetenten Art,massgeblich zum Gelingen der Reise beitrug.. Auch wir (Petra und Bernhard) wünschen ihm persönlich alles Gute und noch viele schöne und interessante Reisen (vielleicht sehen wir uns mal wieder:))..

Petra Strunk-Prötzig
06.06.2023

Gelungene Reise und Urlaub, neue Eindrücke, unerwartete nette Bekanntschaften, schöne Ausblicke
und unvergleichbare Erinnerungen – alles in einem! Das war meine Reise mit Eberhardt Travel auf
Amalfiküste. Kleine Unannehmlichkeiten entpuppten sich am Ende als Vorteile: anderes Hotel mit
kleinen Problemen aber in einer wunderschönen ruhigen Lage. Da konnten wir uns nach
anstrengenden eindrucksvollen täglichen Ausflügen vollständig ausruhen. Die Änderungen vom
Programm bei einer solchen kompakten Reise sind nicht zu vermeiden aber mit so einem kreativen
und fürsorglichen Reiseleiter wie Andrej Kulikov waren alle Hürden überwunden und wir haben noch
mehr gesehen, erfahren und genossen als es geplant war.
Vielen Dank und auf Wiedersehen! :)

Svetlana Joschpe
19.06.2023