Reisebericht: Wanderreise Italien – Ligurien und Cinque Terre

10.06. – 17.06.2017, 8 Tage Wandern in der Cinque Terre in Ligurien mit Sestri Levante – Punta Manara – Levanto – Monterosso – Vernazza – Corniglia – Manarola – Riomaggiore – Insel Palmaria – San Fruttuoso – Portofino (35/43 Wanderkilometer)


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Unsere eindrucksvolle Wanderreise in die Dörfer der Cinque Terre (Monterosso, Vernazza, Corniglia, Manarola & Riomaggiore) sowie die Insel Palmaria und die Halbinsel von Portofino. Man kann nicht alles in Worte fassen, man muss selbst da gewesen sein!
Ein Reisebericht von
Patrick Fritzsche
Patrick Fritzsche

Samstag, 10.06.2017: Flug nach Genua und weitere Anreise nach Sestri Levante

Bella Italia wartet auf uns! An den Flughäfen Dresden, Leipzig/Halle und Hannover begann für fast alle Reisegäste unsere gemeinsame Wanderreise in der Region Ligurien in Italien. Die Zubringerflüge nach München waren alle pünktlich, was wir leider vom Flug nach Genua nicht behaupten konnten. Unsere Geduld war sowieso schon gefragt, da wir einen etwas längeren Aufenthalt hatten und nun wurde dieser nochmals um eine Stunde erweitert. Naja, wir konnten es (leider) nicht ändern und deswegen gab es erst einmal eine Runde Kaffee oder Cappuccino für jeden auf Eberhardt-Kosten. Dann war die Maschine endlich bereit und unsere kleine Wandergruppe mit 12 Gästen und Reisebegleiter Patrick flog über die Alpen, vorbei am Gardasee und über die Po-Ebene in die Hafenstadt Genua an der ligurischen Riviera. Nachdem auch alle Koffer unversehrt angekommen waren, holte uns der örtliche Reisebus ab und wir sausten in Windeseile auf der Autobahn in Richtung Süden. Genua, die Hauptstadt der Region Ligurien, ließen wir also hinter uns, wir passierten Camogli, Rapallo und Santa Margherita Ligure (steht alles noch im Programm) und erreichten unseren Übernachtungsort für die gesamte Woche - Sestri Levante direkt am Meer! Im familiengeführten Hotel Due Mari wurden wir schon sehnsüchtig erwartet und herzlich begrüßt. Die Zimmervergabe verlief schnell und so trafen wir uns nach einer kurzen Pause zum Willkommens-Aperitif auf der Terrasse im Innenhof. Mit einem Gläschen Prosecco und leckerem Fingerfood stimmten wir uns auf eine tolle, gemeinsame Woche ein. Zum Abendessen hatten wir einen großen Tisch für unsere komplette Gruppe im Wintergarten und konnten uns so die ligurische Küche schmecken lassen. Voller Erwartung auf den kommenden Tag gingen wir zu Bett.

Sonntag, 11.06.2017: Wanderung zum Punta Manara

Nach einem für italienische Verhältnisse sehr reichhaltigem Frühstück mit Rührei, verschiedenen Wurst- und Käsesorten und Lachs trafen wir uns mit der Wanderleiterin Britta Ullrich in der Lobby des Hotels. Die Wahlitalienerin und passionierte "Wald- und Wiesenführerin" (so bezeichnet sie sich selbst) wird uns in den nächsten Tagen auf erlebnisreichen Wanderungen die ligurische Küste näher bringen. Heute widmeten wir uns erst einmal unserem Standort Sestri Levante und der Umgebung. Sestri ist einer der bekanntesten Badeorte am südöstlichen Rand des Tigullio-Golfes und wegen seiner beiden Buchen "Baia delle Favole" und "Baia del Silenzio" besonders beliebt. Große Schriftsteller und Dichter, darunter H.C. Andersen, wurden von der felsigen Halbinsel zwichen beiden Buchten inspiriert. Deswegen fand auch an unserem Ankunftswochenende noch das alljährliche Andersen-Festival statt, bei dem viele Veranstaltungen rund um die Literatur und Musik zu sehen waren. Wir erkundeten nun also zunächst den Ort und kauften uns eine Kleinigkeit für unser geplantes Picknick während unserer ersten Wanderung. Durch die Knopfgasse stiegen wir hinauf in Richtung Punta Manara, unserem heutigen Ziel. Immer wieder wurden wir mit tollen Blicken auf Sestri Levante und die dahinterliegenden Ausläufern des italienischen Apennin belohnt. Wir wanderten an blühenden Gärten und alten Olivenhainen hinein in den Wald, der uns vor der Mittagssonne schützte. Am Punta Manara, dem Hauberg von Sestri Levante, angekommen, legten wir unsere Picknickpause ein und genossen die herrliche Ruhe unter schattenspendenden Steineichen. Auf dem Rückweg nach Sestri Levante begleiteten uns stets herrliche Aus- und Weitblicke auf die Küste, das Meer und Sestri Levante.
Die Zeit bis zum gemeinsamen Abendessen nutzten viele noch für ein Bad im Meer oder im hoteleigenen Pool. Bei gutem Essen und dem zuvorkommenden Service im Restaurant ließen wir unseren ersten Wandertag genussvoll ausklingen.

Montag, 12.06.2017: zu Fuß von Levanto nach Monterosso

Heute klingelte der Wecker schon etwas eher - der frühe Vogel und so  Auch das Hotelpersonal hatte so seine kleinen Problemchen, denn nur für uns wurde das Frühstück schon früher zubereitet. Gut gestärkt und noch etwas müde in den Knochen marschierten wir zum Bahnhof von Sestri Levante - eine gute Aufwärmrunde für die Wanderung. Mit dem Zug, der „pünktlich zu spät" abfuhr, erreichten wir nach wenigen Minuten Levanto, wo uns auch schon unsere Britta erwartete. Vom Bahnhof spazierten wir gemütlich über die Piazza Cavour ins Stadtzentrum in Richtung Altstadt und Meer. Hier besorgten wir uns unser Picknick für den heutigen Tag und füllten unsere Wasserflaschen. Unsere heutige Wanderung begann nun gleich im Bereich der mittelalterlichen Hafenanlage und führte uns zunächst zur Kirche Sant'Andrea (Schutzpatron von Levanto) im ligurisch-gotischen Stil. Besonders markant ist ihre typisch schwarz-weiße Stein- und Marmorfassade sowie die große Rosette, die die Fassade über dem Hauptportal schmückt.
Unser Ziel heute war das erste Dörfchen der Cinque Terre: Monterosso! Bevor wir aber die herrlichen Blicke auf die Küste, das tiefblaue Meer und die zahlreichen kleinen Ortschaften im Gebirge genießen konnten, war unsere Kondition gefragt. Die ersten Höhenmeter waren aufgrund der schon hohen Temperaturen (die für diese Jahreszeit eigentlich untypisch sind) und der recht hohen Luftfeuchtigkeit etwas beschwerlich, aber dennoch zügig gemeistert. Zwischendurch wurden wir mit den bereits erwähnten, herrlichen Blicken immer wieder aufgemuntert und Britta tat ihr übriges, indem Sie uns über Land und Leute bei unseren Trink-Pausen informierte.
Nun wanderten wir auf den glücklicherweise fast menschenleeren Pfaden immer oberhalb der Küste bis zu unserem Zwischenziel, dem Punta Mesco (313 Meter). Von hier hatten wir eine tolle Aussicht auf die gesamte Cinque Terre bis zur Insel Palmaria. Das machte natürlich Lust auf mehr! Nach einen entspannenden Picknick in der schattenspendenden Ruine der Kapelle Sant'Antonio di Mesco meisterten wir auch den steilen Abstieg über die Treppenwege und teilweise ausgewaschenen Pfade bestens. Wir hatten unser Ziel, Monterosso al Mare, immer im Blick - ein wohltuendes Gefühl! Und dann waren wir auch schon unten, im ersten Dorf der bekannten Cinque Terre. Wir spazierten entlang der Küste bis zum alten Teil der Ortschaft und genossen ein Eis, einen Espresso oder auch ein Bad im kristallklaren Meer - einfach herrlich! Alle Mühen des Tages haben sich gelohnt. Etwas erschöpft, aber glücklich und zufrieden erreichten wir dann mit dem Zug wieder Sestri Levante, genehmigten uns ein weiteres Eis in der Gelateria unseres Vertrauens und nach dem Abendessen noch einen wohltuenden Grappa!

Dienstag, 13.06.2017: Wanderung von Monterosso nach Vernazza & von Corniglia nach Vernazza

Unsere Knie haben sich wieder ein wenig erholt und wir waren schon sehr gespannt auf den heutigen Tag. Denn heute ging es direkt in den Nationalpark Cinque Terre. Nach unserem morgendlichen Ritual, dem Marsch zum Bahnhof von Sestri Levante, nahmen wir wieder unseren altbewährten, "pünktlich zu spät" abfahrenden Zug in Richtung Monterosso, unserem gestrigen Wanderziel. Auf dem Weg stieg Britta zu und wir erreichten schließlich den Bahnhof von Monterosso. Nach einem stärkenden Espresso starteten wir auf dem wohl schönsten und auch beliebtesten Wanderweg der Cinque Terre. Hier begegneten wir schon deutlich mehr Wanderern. Da merkte man, dass der gesamte Nationalpark Cinque Terre kein touristisches Geheimnis mehr ist. Der Aufstieg über die zahlreichen Treppen (wir werden sie zuhause vermissen!) klappte heute schon um einiges besser, wir waren ja gut trainiert von gestern. Auf schmalen, aber sicheren Pfaden ging es hoch über der Küste angenehm hoch und runter und immer wieder hielten wir, um die traumhaften Blicke zu genießen. Am Ende des Wanderweges, kurz vor unserem Zwischenziel Vernazza, wurden wir mit einem herrlichen Blick auf diese (wohl schönste) Ortschaft der Cinque Terre belohnt. Auch wenn Vernazza öfters durch Wassermassen und Erdrutsche beschädigt wurde, strahlt diese Ortschaft mit Ihren knapp 900 Einwohnern ein ganz besonderes Flair aus. Im Ort legten wir unsere Mittagspause mit leckerer Bruschetta ein und belohnten uns mit einem leckeren Eis. Aufgrund der Hitze änderten wir das Programm ein wenig und fuhren zunächst alle gemeinsam mit dem Zug weiter in den nächsten und zugleich kleinsten Ort der Cinque Terre, nach Corniglia. Obwohl, direkt in den Ort konnte man (leider) nicht fahren, denn Corniglia ist die einzige Ortschaft, die nicht direkt am Meer liegt. Treppensteigen war angesagt, doch alles schön langsam und jeder in seinem Tempo. Oben angekommen, bummelten wir durch die Gässchen zu einem Aussichtspunkt.
Nun stand unsere 2. Etappe des heutigen Tages an. Von Corniglia zurück nach Vernazza. Ein paar Wanderfreunde verzichteten heute darauf und schonten ihre Knie für die weitere Reise und kehrten individuell mit dem Zug zurück nach Sestri Levante. Die anderen schnürten die Wanderschuhe wieder etwas enger und starteten die Wanderung. Auf meist schmalen Pfaden, die sich eng an den Berg schmiegen, wanderten wir durch Olivenhaine und schattenspendenden Wald und nach knapp 1,5 Stunden erreichten wir die kleine Ortschaft San Bernardino. In der kleinen Bar machten wir einen Stopp und erfrischten uns mit einer frisch gepressten Zitronenlimonade. Diese gab uns wieder Kraft und Energie für den letzten Abschnitt nach Vernazza. Dieses Mal näherten wir und von der anderen Seite und stiegen hinunter in den Ort. Etwas erschöpft, aber sehr glücklich und zufrieden erreichten wir mit dem Zug Sestri Levante.

Mittwoch, 14.06.2017: von Corniglia über Volastra nach Manarola & Riomaggiore

Eine weitere, aussichtsreiche Wanderung stand heute auf unserem Programm. Der Zug brachte und wieder ein kleines Stückchen weiter hinein in die Cinque Terre nach Corniglia. Die Wanderschuhe waren nun eingelaufen und die Treppen hinauf nach Corniglia gingen wie von alleine  Da wir Corniglia gestern schon besichtigten, besorgten wir uns hier lediglich noch unser Picknick für den heutigen Tag und dann ging es schon los. Heute machte uns die hohe Luftfeuchtigkeit etwas zu schaffen, aber es ging immer piano piano zunächst einmal bergauf, glücklicherweise überwiegend im Schatten. Nach wenigen Höhenmetern wurden wir schon mit einem herrlichen Panoramablick auf das Örtchen Corniglia belohnt. Weiter ging es hinauf in die Berge, wir kreuzten die Schienen der modernen Zahnradbahn (der moderne Helfer der Weinbauern) und weiter führte uns der Wanderweg mitten in den hübschen Garten eines privaten Hauses. Hier gab es eine leuchtende Blütenpracht und jede Menge Gemüse- und Obst! Ab hier folgte der wohl schönste Abschnitt der Wanderung bis ins Dörfchen Volastra direkt in den gigantischen Weinbergen und Terrassenfeldern. Genau hier wird auch der so leckere Vermentino angebaut! Da der Weg ursprünglich kein Wanderweg war, sondern den Bauern als Wirtschaftsweg diente, mussten wir teilweise etwas schwindelfrei sein und aufpassen, dass wir nicht von den Trockenmauern in die Rebstöcke purzelten.
Der Wanderweg brachte uns direkt zur Wallfahrtskirche Nostra Signora de Saluta im Örtchen Volastra. Auf dem kleinen Platz vor der Kirche luden die Bänke und schattenspendenden Bäume zu unserer Picknickpause ein. Nach einem kurzen Blick ins Innere der Kirche spazierten wir weiter und kehrten noch für einen Espresso in eine Bar ein. Für den Abstieg hinunter nach Manarola nutzen wir den alten Maultierweg und kamen so noch in die hübschen Gassen von Volastra. Wir stiegen hinunter ins schmale Tal und näherten uns Manarola. Von der Kirche San Lorenzo blickten wir bereits auf die dicht gedrängten Häuser des Ortes. Nun spazierten wir hinein in den Ortskern und blickten vom Belvedere auf die kleine Hafenbucht.
Da leider der berühmte Via dell'Amore, der Liebesweg zwischen Manrola und Riomaggiore, seit einem heftigen Erdrutsch vor vielen Jahren noch immer gesperrt ist, nahmen wir den Zug nach Riomaggiore - dem letzten Dorf der Cinque Terre. Hier hatten wir zwar keine Wanderung geplant, doch Britta wollte uns auf keinen Fall die An- und Abstiege, steilen Treppen und engen Gassen des Ortes nicht vorenthalten  Doch alles wunderschön anzusehen und als Abschluss des Wandertages saßen wir alle auf einer traumhaften Terrasse über dem Meer, mit einem gekühlten Glas Weißwein - nochmals herzlichen Glückwunsch zum 70. Geburtstag liebe Karin und alles Gute! Salute!
Beschwingt ging es mit dem Zug zurück nach Sestri Levante und Karin lud uns vor dem Abendessen noch auf einem tollen Aperitif im Garten des Hotels ein. Auch das Hotelpersonal packte die Gelegenheit beim Schopf und spendierte als Dessert einen Geburtstagskuchen!

Donnerstag, 15.06.2017: Inselwanderung auf Palmaria & Schifffahrt entlang der Cinque Terre

Ein letztes Mal bei dieser Reise nahmen wir den Zug in Richtung Süden. Dieses Mal brachte uns der Zug bis in die Hafenstadt La Spazia, das zweitgrößte Zentrum der Region Ligurien nach Genua mit 95.000 Einwohnern. La Spezia ist sicher nicht die erste Wahl für einen Traum-Urlaub in Italien, doch die Stadtverwaltung hat in den letzten Jahren viel für die Lebensqualität getan: die Fußgängerzone wurde erweitert sowie die Parks und Plätze auf Vordermann gebracht. Wir schlenderten vom Bahnhof bis zum Hafen hinunter und nahmen von hier aus das Schiff, welches uns durch die Bucht von La Spezia bis zur Isola Palmaria, die größte Insel Liguriens, schipperte. Hier wanderten wir zunächst mit leichtem Anstieg entlang der Küste, dann mit einem etwas anspruchsvollerem Anstieg durch Steineichenwälder bis zum höchsten Punkt der Insel mit tollen Ausblicken auf die kleinen Inseln Tino und Tinetto sowie die Steinbrüche. In einem netten, kleinen botanischen Garten ließen wir uns dann zum Picknick nieder und gut gestärkt ging es dann wieder hinunter zu unserem Ausgangspunkt Terrizzo - dem nördlichen Strand der Insel. Während wir auf das Schiff warteten, welches uns hinüber nach Portovenere brachte, sahen wir die Muschelzucht an der Küste. Rund um die Insel werden nämlich die leckeren schwarzen ligurischen Miesmuscheln gezüchtet.
Nun setzten wir in wenigen Minuten nach Portovenere über - ein hübscher Hafenort mit bunten Häusern, den wir schon während unserer Wanderung öfters erblicken konnten. Hier blieb Zeit zum Bummeln, Einkaufen (leckeres Pesto alla Genovese) und Eis essen.
Den weiteren Nachmittag verbrachten wir nun an Bord eines Schiffes, welches uns die ganze Schönheit der ligurischen Küste sowie der Cinque Terre von einer ganz anderen Perspektive zeigte. Wir konnten bei der panoramareichen Fahrt unsere Wanderungen im Nationalpark Cinque Terre Revue passieren lassen und sind heute noch stolz auf uns, was wir alles erlebt und gemeistert haben. Riomaggiore, Manarola, Corniglia, Vernazza und Riomaggiore vom Wasser aus - traumhaft schön!
Von Monterosso aus ging es dann ein letztes Mal mit dem Zug zurück nach Sestri Levante.

Freitag, 16.06.2017: Abtei San Fruttuoso und Wanderung nach Portofino

Unser letzter Wandertag brach an. Bald fiel dieser aufgrund eines Streiks der Eisenbahner ins Wasser, doch wir hatten Glück und einige Züge fuhren tatsächlich. So erreichten wir das Örtchen Camogli, schon in der Provinz von Genua gelegen, am Rande der Halbinsel von Portofino. Diese alte Seefahrer- und Fischerstädtchen mit ca. 6.000 Einwohnern hat einen bezaubernden Stadtkern und zahlreiche enge Gassen führen hinunter zum kleinen Hafen, welcher von der imposanten Häuserfront dominiert wird. Bis zur Abfahrt des Bootes blieb noch Zeit für einen Kaffee und die Einkäufe für unser Picknick. Wir hätten auch zur Abtei von San Fruttuoso wandern können, doch das wäre zu viel des Guten gewesen. Die Zeit der Mönche hier in der Abteil ist längst vorbei und nun gehört dieses Kloster auch zur italienischen Stiftung, die sich um den Erhalt der Denkmäler bemüht. Es gibt kleine Badebuchten, wo man in das glasklare Wasser springen kann. Wir aber wanderten nun von hier in Richtung Portofino, unser Wanderziel heute. Der Anstieg durch den Wald ist wieder etwas anstrengend, aber für alle machbar. Nachdem wir die maximale Höhe (Base 0 mit 220 Metern) erreichten, führte uns der Wanderweg in etwa gleichbleibender Höhe am Berg entlang, mit zahlreichen, wunderschönen Blicken auf die Küste. Wesentlich weniger anstrengend als der Aufstieg und umso schöner! Oberhalb von Portofino legten wir unsere Picknickpause ein und die Gruppe nutzte gleich die Gelegenheit, um unsere Wanderleiterin Britta mit einem netten Gedicht (Danke Thea!) zu verabschieden und sich für die schöne Zeit zu bedanken! Auch wenn wir uns nicht allzu weit weg von einem extrem populären italienischen Ort der Schönen und Reichen befinden, war dieser Weg angenehm ruhig und wir befanden uns inmitten der unberührten Natur.
Bald lies die mediterrane Vegetation den Blick auf das mondäne Portofino zu und wir stiegen vorbei an Olivenbäumen, herrschaftlichen Villen und Grundstücken hinab zum Hafen von Portofino.
Wir bummelten hier noch etwas durch das Städtchen, bewunderten die gigantischen Yachten und genossen das "Dolce Vita".
Nun nahmen wir das Boot zurück nach Santa Margherita Ligure, einem weiteren Nobelort an der Küste. Auch hier hatten wir wieder Glück und es kam irgendwann doch ein Zug, der uns zurück nach Sestri Levante brachte.
Nach dem Abendessen ließen wir unsere Wanderwoche bei den ein oder anderen Drink gemütlich ausklingen.

Samstag, 17.06.2017: Arrivederci Liguria: Rückflug von Genua

Den letzten Tag unserer gemeinsamen Reise begannen wir ganz piano piano bei einem ausgiebigen Frühstück. Da unsere Abfahrt zum Flughafen erst am frühen Nachmittag war, blieb noch genügend Zeit für einen Bummel durch Sestri Levante, wo heute auch der Wochenmarkt stattfand. Auch die Wasserratten kamen bei einem letzten Bad im Meer oder Pool auf Ihre Kosten und das letzte Gelato in unserer Eisdiele des Vertrauens durfte natürlich auch nicht fehlen. Ingrid und Ullrich, die alles richtig machten und noch eine individuelle Verlängerung (ganz ohne Wanderschuhe und Treppensteigen) verabschiedeten uns und so zogen wir mit unseren Koffern die wenigen Meter bis zur Abfahrtsstelle des Busses los. Über die Autobahn und durch die zahlreichen Tunnel sausten wir zurück zum Flughafen nach Genua. Und wie konnte es anders sein...die ligurische Gelassenheit schwappte sogar auf die Lufthansa über und auch der Rückflug nach München war verspätet. Dank der guten Organisation der Airline am Flughafen in München, erreichten wir alle noch unsere Anschlussflüge nach Dresden, Leipzig und Hannover und sogar unsere Koffer haben es geschafft! Vielen Dank Lufthansa, nun konnten wir doch noch am Sonntag unsere Wäsche waschen
Liebe Grappa-Limoncello-Vermentino-Wandergruppe, es war mit ein Fest, gemeinsam mit euch und Brita dieses traumhafte Fleckchen Erde zu erwandern, unzählige Treppen auf- und abzusteigen und dabei den ein oder anderen (oder noch viel mehr) Schweißtropfen zu verlieren. All die Mühen haben sich am Ende doch wirklich gelohnt! Denn wie sagte unser lieber Freund Goethe schon: „Nur wo du zu Fuß warst, bist du auch wirklich gewesen!" Er hat völlig Recht, denn ohne unsere Wanderungen hätten wir Ligurien und die Cinque Terre nie RICHTIG erlebt!
Ich freue mich schon auf unsere nächste gemeinsame Reise (Toskana 2018?), bleibt gesund und weiterhin aktiv!
Euer Reisebegleiter Patrick

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Hallo Patrick,
ein sehr schöner Reisebericht, man kann alle Tage nochmal hervorragend Revue passieren lassen. Vielen Dank für die zugesandten Bilder und Thea´s Gedichte, die uns allen viel Freude gemacht haben.
Viele Grüße an Dich und Britta, vielleicht sieht man sich mal wieder. Ich würde mich freuen.
Ciao und alles Gute auch an alle anderen der Reisegruppe
Euer Jens

Jens Müller
01.07.2017

Hallo Patrick,
danke für Deinen umfangreichen und humorvollen Reisebericht, sowie die tollen Fotos. Für mich war es eine Wanderreise der Spitzenklasse. Ich werde oft
daran zurückdenken und mich gern an die vielen Erlebnisse erinnern. Auch Dank
Deines Reiseberichtes.
Ich grüße Dich, Britta und alle Wandersleut´ unserer Reisegruppe.

Thea Doberitz
03.07.2017