Reisebericht: Wanderreise Italien – Ligurien und Cinque Terre

05.09. – 12.09.2011, 8 Tage Wandern in der Cinque Terre in Ligurien mit Sestri Levante – Punta Manara – Levanto – Monterosso – Vernazza – Corniglia – Manarola – Riomaggiore – Insel Palmaria – San Fruttuoso – Portofino (35/43 Wanderkilometer)


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20 Wanderfreunde und ihre Begleiter starteten in eine tolle Wanderwoche mit viel Sonnenschein und wunderschönen Ausblicken auf einem der berühmtesten Wanderwege in Ligurien, die Cinque Terre. Dort erlebten wir so einiges.
Ein Reisebericht von
Tina Pöhler

Tag 1 Anreise nach Sestri Levante

Mit individuellen Transfers wurden alle 20 Wanderfreunde sowie ihre Wanderführerin Betina und ihre Reisebegleiterin Tina nach Berlin Schönefeld gebracht. Als passende Einstellung auf die nächsten Tage in Italien, speisten wir noch im Restaurant Mövenpick ein leckeres Nudelgericht. Danach ging unser Flug fast pünktlich nach Pisa, wo wir trotz einiger Gewitter unterwegs sicher ankamen. Mit einem Bus erreichten wir unser zu Hause für die nächste Woche, das Hotel Celeste in Sestri Levante. Obwohl es schon spät war,  wurden wir freudig begrüßt. Ein spätes Abendbrot in geselliger Runde nutzten wir bereits für eine erste Vorstellungsrunde. Dabei erfuhren wir leider auch von dem italienischen Wort für Streik - Sciopero -  welches bedeutete, dass wir am nächsten Tag nicht wie geplant mit der Bahn fahren konnten. Das machte uns aber nix aus und wir planten unsere Touren einfach um. Danach fielen alle erschöpft aber auch schon gespannt auf die nächsten Tage in ihre Betten.

Tag 2 Unser Urlaubsort – Sestri Levante

Nach einer etwas kurzen Nacht starteten wir in einen wunderschönen Tag mit blauen Himmel und Sonne satt. Da sich die italienische Bahn heute entschlossen hatte zu streiken, nutzten wir diesen ersten Tag, um uns unseren Urlaubsort Sestri Levante genauer zu betrachten. Zuerst liefen wir an der wunderschönen und neu gebauten Strandpromenade entlang der Baia delle Favole, also der Märchenbucht zu der Kirche San Nicolò. Danach führte unsere Betina uns zur stillen Bucht, der Baia del Silencio.
Die wunderschöne Casa Castello verlangte den ersten Anstieg des Tagesvon uns ab.
Doch das heutige Etappenziel war der eigene Hausberg, der Punta de Manara.
Um den höchsten Punkt zu erreichen und einen wunderbaren Ausblick über Sestri Levante und die umliegenden Dörfer zu erhalten, mussten wir viele Stufen nach oben klettern. Doch als eingefleischte Wanderfreunde war dies für niemand ein Problem und alle kamen glücklich und geschafft oben an. Um uns den Rückweg schon etwas zu versüßen, erzählte uns Betina von ihrer Lieblingseisdiele und auf einmal ging es runter zu viel schneller! Im Tal zurück erwartete uns alle wahrlich ein kühler Eisgenuss und es blieb meistens nicht nur bei einer Kugel. Danach konnten alle ihre eigenen Wege gehen und das fantastische Wetter am Strand oder in der Stadt genießen. Bei dem gemeinsamen Abendessen wurden schon die Pläne für den nächsten Tag geschmiedet, da die Bahn zum Glück wieder fuhr.

Tag 3 Levanto nach Monterosso

Auch wenn der Himmel sich am Morgen etwas verhangen zeigte, starten wir heute pünktlich mit der wieder fahrenden Bahn zu unserem Startpunkt nach Levanto. Dort angekommen liefen wir durch die kleinen Gassen der Altstadt und statteten der Kirche San Giovanni Battista aus dem 13. Jahrhundert einen Besuch ab.
Danach ging es zu unserem ersten Anstieg, um die heutigen 313 Höhenmeter zu erreichen. Über viele viele Stufen hinauf, einige wieder hinab und dann wieder hinauf erreichten wir gegen Mittag schniefend und schwitzend den höchsten Punkt bei der Ruine Sant Antonio - den Punta Mesco.
Dort teilten wir mehr oder weniger freiwillig unser fruchtiges Mittag mit vielen Wespen. Jedoch wurden wir auch mit einem herrlichen Ausblick über die ersten 3 der 5 Dörfer der Cinque Terre belohnt.
Wer den Berg erklimmt muss leider auch wieder herunter. So starteten wir nach der kleinen Stärkung den Abstieg nach Monterosso. Nach erneut unzähligen Stufen kamen wir in dem kleinem Ort an und mit einem echten italienischen Cappuccino, ging es uns auch gleich viel besser. Anschließend fuhren wir mit unserem Zug zurück nach Sestri Levante.
Vor dem Abendessen besuchten wir noch den alten Maestro di Angelo in seinem Atelier und stießen auf diesen erfolgreichen Wandertag mit einem Schluck italienischen Limoncello an. Heute gingen alle schon früh zu Bett, um morgen frisch und munter in die nächste Wanderung zu starten.

Tag 4 Monterosso nach Vernazza

Auch heute begrüßte uns die Sonne schon früh am Morgen und so waren wir uns sicher, dass dies ebenfalls ein wunderschöner Tag werden würde. Wir starteten wieder mit unserem Zug von Sestri Levante diesmal nach Monterosso. Dort hatten wir ein wenig Zeit uns den alten Teil des ersten Cinque Terre-Dorfes anzuschauen. Da heute Marktag war, herrschte ein reges Treiben. Danach starteten wir zu unserer heutigen Wanderung, zu dem meist fotografiertesten Dorf Vernazza.
Zunächst erklommen wir wieder viele Stufen um die heutigen 200 Höhenmeter zu erreichen. Viel Gegenverkehr erschwerte dies auf den engen Wegen zusätzlich. Bei unserer Mittagsrast hoch oben, erfreute uns besonders die Anwesenheit einer einheimischen Katze, die sich ungeniert auf unserem Mittagstisch schlafen gelegt hatte.

Tag 5 Fakultative Wanderung Rio Maggiore nach Porto Venere oder Schiffahrt bzw. Genua

Am heutigen Tag trennten sich unsere Wege für kurze Zeit. Die, die vom Wandern nicht genug bekommen konnten, starteten heute Morgen ohne Frühstück bereits halb 8 mit Betina zu der schwierigsten Wanderung unserer Woche. Natürlich nahmen sie sich etwas für ein gemütliches Picknick unterwegs mit. Die anderen, die den Tag einmal ohne festes Schuhwerk genießen wollten, fuhren mit dem Zug nach Genua oder kamen mit mir zu einem ruhigen Tag nach Porto Venere. Um dorthin zu gelangen, fuhren wir wieder mit dem Zug bis nach Monterosso und von dort aus unternahmen wir eine schöne Schifffahrt bis nach Porto Venere. Dabei konnten wir die kleinen Dörfer der Cinque Terre vom Meer aus bewundern und der Fotoapparat konnte nicht mehr weg gesteckt werden.
Pünktlich zum Mittag erreichten wir unseren Zielort und besuchten zunächst eine Bastei und die kleine typisch ligurische Kirche mit den schwarz-weißen Streifen auf ihr. Danach konnte jeder individuell die Zeit für einen ergiebigen Spaziergang durch die kleinen malerischen Gassen nutzen oder sich einen sehr leckeren Eiskaffee schmecken lassen. Um 16 Uhr trafen wir uns gemeinsam mit den Wanderern wieder an der Fähre zurück nach Monterosso. So konnten auch sie den wunderschönen Ausblick auf die Cinque Terre noch genießen. Auf dem Bahnhof in Sestri Levante stießen dann auch noch die Ausflügler aus Genua dazu und wir konnten uns gemeinsam auf dem Weg zu unserem Abendessen machen. Ein strahlender Sonnentag ging damit wieder zu Ende.

Tag 6 Der Klassiker von Vernazza über Corniglia über Manarola nach Riomaggiore

Auch heute ging es wieder pünktlich mit dem uns langsam sehr bekannten Zug bis nach Vernazza. Angekommen in diesem beschaulichen Dorf machten wir uns auf, um den absoluten Klassiker bei Besuchern der Cinque Terre zu erwandern. 3 der 5 Dörfer auf einen Streich. Unser Weg führte über?...  genau, über viele Stufen hoch und hinab bis zum ersten Etappenziel des heutigen Tages - Corniglia. Das kleine Dorf liegt als einziger Ort auf einer felsigen Anhöhe 90 m über dem Meer. Nach einem kurzem Aufenthalt mussten wir unseren Weg leider mit dem Zug fortsetzen, denn die Strecke von Corniglia nach Manarola ist leider nicht begehbar und wurde sozusagen vom Regen weggespült. Doch als erfahrene Zugfahrer, war auch dies kein Problem für uns.
Zum Bahnhof führten uns 382 Treppen und einige Serpentinen. Angekommen in Manarola zeigten sich wieder die typisch geschachtelten farbigen Häuserfassaden. Hier konnte sich jeder ein bisschen stärken und den wagemutigen Dänen beim Felsenspringen zusehen. Danach kam eines der vielen Highlights der Reise.
Der Gang von Manerola nach Riomaggiore über  die „Via dell’Amore“, dem Liebesweg. Dieser war überseht mit Schlössern von Liebenden aus der ganzen Welt, welche damit ihre Verbundenheit und Ewigkeit ihrer Liebe zeigen wollen. Auch bei uns löste der Gang über den Liebesweg einige romantische Gefühle aus und es gab das eine oder andere Küsschen! Angekommen in Riomaggiore erkundeten wir zusammen das Dorf bei strahlendem Sonnenschein. Auch eine kleine kühle Erfrischung in einem der vielen Cafés brachte nicht die gewünschte Abkühlung. Deswegen machte wir uns schnell auf den Weg nach Hause und man traf sich beim baden im Meer wieder. Somit endete ein aufregender aber auch sehr heißer Tag in der Cinque Terre.

Tag 7 Portofino – Erholungstag

Auch zu unserem letzten Tag in Ligurien starteten wir wieder mit der italienischen Eisenbahn. Diesmal führte uns der Weg nach Santa Margherita, einem geschichtlich gesehen sehr wichtigen Ort. Denn hier wurde im Hotel Imperiale 1922 der Vertrag von Rapallo geschlossen. Dort angekommen erwartete uns wieder strahlender Sonnenschein und die bezaubernde Barockvilla Durazzo von 1560. Schon der Weg hoch zur Villa war eine Augenweide. Eine üppige Parklandschaft im englischen Stil gehalten, führte uns zu der prächtigen Kirche, in welcher eben der Sonntagsgottesdienst abgehalten wurde.
Danach liefen wir die Straße am Strand entlang, welche Santa Margherita mit Portofino verbindet. Nach der Badebucht von Paraggi durchstreiften wir Pinienwälder bis nach Portofino, welcher als Ort der Maler, Dichter und Denker gilt. Dort konnten wir einen Blick auf das Hotel Splendido erhaschen, in welchem schon Stars wie Liz Taylor, Frank Sinatra oder Richard Burton verweilten. Auch die in Massen ankernden Luxusyachten waren ein Foto wert. Hier treffen sich wahrlich die Schönen und Reichen. Doch unser Weg führte noch weiter. Wir besichtigten das Castello Brown und genossen den wunderschönen Ausblick über die ligurische Küste. Danach konnte jeder noch individuell die letzten Minuten in Portofino auskosten. Mit dem Schiff ging es dann nach Rapallo, von wo aus wir wieder mit dem Zug nach Sestri Levante fuhren.
Da heute unser letzter gemeinsamer Abend war, trafen wir uns alle noch vor dem Abendbrot, um gemeinsam bei einem Arrivederci - Abend die schöne Woche ausklingen zu lassen. Dazu hatte sich unsere Betina ein schönes Quiz einfallen lassen und man konnte sehen, wer diese Woche gut aufgepasst hatte. Natürlich alle!! Aber einige waren bei dem Beantworten der kleinen Fragen doch etwas schneller und so konnte z.B. ein Eberhardt-Rucksack verlost werden. Danach langten wir noch einmal kräftig beim Abendessen zu und genossen den lauen Abschiedsabend gemeinsam bei einen Glas Wein auf der Terrasse unseres Hotels.

Tag 8 Heimreise

Der heutige Tag stand noch einmal im Sinne von Genießen und die Seele baumeln lassen. Da uns unserer Transfer erst 18 Uhr abholen sollte, konnte jeder den Tag noch individuell gestalten. Einige entschieden sich dafür, die berühmte Stadt Pisa zu erkunden, die meisten blieben jedoch in Sestri Levante und nutzten den freien Tag, um die Stadt mit seinen kleinen Läden zu erkunden oder einfach mal einen Tag am Meer zu verbringen. Überpünktlich starteten wir dann von unserem Hotel zum Flughafen nach Pisa. Dort trafen wir dann auch auf die anderen, die bereits in Pisa waren. Mit der Easyjet flogen wir wieder nach Berlin Schönefeld, wo bereits die Transferautos auf uns warteten. Nachdem jeder noch einmal gedrückt wurde und auch Nummern ausgetauscht wurden, endete diese wunderschöne Woche voller Sonne, Meer und tollen Wanderungen. Betina und mir hat es sehr viel Spaß gemacht, euch durch die Cinque Terre zu führen und zu begleiten. Wir wünschen euch für die Zukunft alles Gute, besonders aber Gesundheit und noch viele schöne Wandererlebnisse! Bleibt alle weiterhin so aktiv!
Arrivederci sagen Eure Betina und Tina!

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Liebe Frau Pöhler, sehr gerne denken wir an die schönen Tage in Ligurien im Sept. 2011 zurück. Ihr Reisebericht hat uns sehr gefallen und wir haben ihn ergänzend zu unseren Bildern ausgedruckt. Es war eine wirklich sehr schöne Reise, die nicht nur unvergessliche Eindrücke vermittelt hat son- dern auch der körperlichen Fitness sehr zuträglich war. Durch Ihre und Frau Marinows stets kompetente Beglei- tung haben auch Sie zum besten Gesamteindruck dieser Reise beigetragen. Alle guten Wünsche für Sie Ihre Dres. Ina und Wolfgang Weise

Dres. Ina und Wolfgang Weise
18.10.2011

Liebe Tina, dein Reisebericht gefällt uns sehr gut. Leider haben wir Ihn erst nach der Fertigstellung unseres Albums gelesen. Das passiert uns nicht mehr. Wir wünschen Dir noch viele schöne Reisen und auch privat alles gute. Roselies u. Manfred Jäckel

Roselies u. Manfred Jäckel
14.02.2012