Reisebericht: Städtereise Rom – Ewige Stadt am Tiber in Italien

30.09. – 04.10.2015, 5 Tage Flugreise Rom mit Kolosseum – Forum Romanum – Pantheon – Petersdom – Trevibrunnen – Vatikanische Museen – Sixtinische Kapelle


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Die Stadt Rom zeigt jahrtausendalte Geschichte an jeder Ecke. Der Mythos des ewigen Rom ist mit seinen Ausgrabungen, Ruinen, den Palästen und Kirchen, dem mächtigen Kolosseum und dem Vatikan bei jedem Schritt erlebbar und fasziniert immer wieder.
Ein Reisebericht von
Christine Paulan

Flug nach Rom am 30.09.2015


Von den Flughäfen Berlin, Leipzig, Dresden, Frankfurt und Hannover starteten 30 Reisegäste ihre Tour nach Rom. Die Ankunftszeiten verteilten sich auf den ganzen Nachmittag. Eingecheckt wurde im Hotel "Tiberius" in einem Wohnviertel italienischen Hauptstadt, gelegen auf einer Anhöhe. Die Zimmer waren geräumig und gut eingerichtet. Die Dachterrasse bot einen herrlichen Blick über die Dächer des Stadtteils bis zum Petersdom. Infolge der unterschiedlichen Anreisezeiten konnten die Gäste den Nachmittag individuell für Erkundungen der Umgebung nutzen, einige machten schon ihren ersten Trip in die Innenstadt. Der Abend des Anreistages wurde im Restaurant des Hotels verbracht oder es wurden schon erste Lokalitäten in der Umgebung oder der City aufgesucht, um das leckere italienische Essen zu probieren. 

Antikes Rom – Vom Kolosseum bis zur spanischen Treppe am 01.10.2015


Nach einem zeitigen Frühstück traf sich die Reisegruppe an der Metrostation "Cipro" mit der örtlichen Reiseleiterin Paola, die uns in den kommenden 3 Tagen ihre Stadt Rom zeigen und erklären sollte. Leider meinte es das Wetter an diesem Tag nicht besonders gut mit uns, es regnete den ganzen Tag.
Mit der Metrolinie A ging es zuerst bis zum Hauptbahnhof "Termini", dann mit Linie B bis zum Kolloseum, gar nicht so einfach bei Berufsverkehr mit 30 Personen einzusteigen, umfallen konnte jedenfalls niemand.
Hier erwartete uns der grandiose Anblick des riesigen Kolosseums. Durch einen der bereits vor 2000 Jahren durchnummerierten Eingänge begaben wir uns in das Innere des Amphitheaters, dessen Bau 6 Jahre nach den Tod von Kaiser Nero begonnen wurde. Eine geniale Planung, einfachste technische Mittel und tausende Sklaven ermöglichten die Realisierung. Ausgestattet mit modernen Audiogeräten konnten alle Gäste den ausführlichen Erklärungen von Paola entnehmen, dass die gesamte ehemalige Marmorverkleidung und andere Bauteile nach Einführung des Christentums geplündert und von den späteren Herrschern und Päpsten für den Aufbau von Kirchen und Palästen verwendet wurden. Schon vom Kolloseum konnten wir den Konstantinbogen und weitere Paläste und Ruinen des alten Rom bewundern. Dann ging es auf über 2000 Jahre alten Pflastersteinen in das Forum Romanum, das anike Stadtzentrum  Roms. Durch die auch hier durchgeführten Plünderungen hatte es seine Bedeutung verloren, Überschwemmungen des Tiber führten letztendlich dazu, dass vieles verschüttet wurde. Erst ab dem 19.Jahrhundert wurde Stück für Stück das Forum freigelegt, jedes Jahr gibt es weitere Entdeckungen. Hier im ehemaligen Zentrum des Römischen Reiches gab es Prachtstraßen, Paläste, Markthallen, Tempel, Statuen und Obeliske und den Nabel der Welt, von hier wurden alle Entfernungen in das Reich gemessen. Vom Forum Romanum aus hat man einen Blick auf den Palatin, den Hügel, auf dem die Wölfin die späteren Gründer Roms gesäugt haben soll.
Der Weg führte dann zum Venizianischen Platz, wo sich das Nationaldenkmal für die Vereinigung Italiens befindet. Es ist ein majestätisches weißes Gebäude mit einer riesigen Treppe im Renaissancestil, das heute ein Museum und das Grabmahl des unbekannten Soldaten mit einer Ehrenwache beherbergt. Durch die immer enger werden Gassen gelangten wir schließlich zum Trevi-Brunnen, der sich leider derzeit in der Sanierung befindet. So konnten wir kein Geld hineinwerfen, was ja Glück bringen soll, immerhin kommen jährlich etwa 220.000 € zusammen. Nach der Mittagspause erwartete uns ein weiters Highlight Roms, das Pantheon. Der 2000 Jahre alte ehemalige heidnische Tempel mit seiner riesigen Kuppel wurde frühzeitig zu einer christlichen Kirche umgewandelt und ist deshalb von Plünderungen verschont geblieben. So kann dieses Zeugnis der antiken Baukunst noch heute in voller Schönheit bewundert werden. Die Kuppel ist oben offen, bei schönem Wetter will man das kaum glauben. Wegen des anhaltenden Regens blieb bei uns kein Zweifel, der Fußboden wurde nass, das Wasser wurde unterirdisch abgeleitet. Letzte Station des heutigen Rundgangs war die berühmte "Spanische Treppe", ein Ort der Begegnung vieler Menschen, oftmals geschmückt mit wunderschönen Blumen. Bei unserem Besuch waren leider die Blumen schon weggeräumt, die Treppe wegen des Regens menschenleer, der Brunnen davor in Sanierung. Da müssen wir wohl nochmal wiederkommen. 
Hier endete der geführte Rundgang mit Paola an diesem Tag, die Gäste konnten von der nahegelegenen Metrostation zurück zum Hotel fahren oder die Stadt auf eigene Faust weiter entdecken.

Christliches Rom – Vatikan und Engelsburg am 02.10.2015


Vom Hotel den Hügel hinab bis zu den Mauern des Vatikan und dann "immer an der Wand lang" erreichten wir den imposanten Petersplatz im Vatikan, wo uns Paola bereits erwartete. Das Wetter hatte heute bessere Laune, das angedrohte Gewitter kam nicht, nur ein paar wenige Regentropfen.
Der riesige Platz mit dem Petersdom, den beidseitigen Kolonnaden, dem Obelisken und den anliegenden Gebäuden misst an seiner größten Stelle 340 m x 240 m. Rund um den Platz formiert sich tagsüber eine mehrreihige Schlange von Menschen, die den Dom besuchen wollen. Auch wir mussten uns einreihen, die Sicherheitskontrolle passieren und kircheneigene Audiogeräte in Betrieb nehmen. Der Petersdom entstand an der Stelle, an dem das Grab des Apostels Paulus vermutet wird. In der Vorhalle konnten wir die heilige Tür sehen, sie wird nur alle 25 Jahre für die Pilgerreise nach Rom geöffnet, das nächste Mal planmäßig 2025. Das imposante Gebäude kann bis zu 60.000 Gläubige fassen und ist damit die größte, reichste und spektakulärste Kirche Italiens. Das Resultat jahrhundertealter Bemühungen großer Künstler birgt prachtvolle Kunstwerke, darunter drei der berühmtesten Meisterwerke Italiens: Michelangelos Statue "Pieta", seine atemberaubende Kuppel und Berninis Baldachin über dem päpstlichen Altar. Die Gäste konnten nun das Bauwerk und seine Schätze individuell erkunden, die Gruft besuchen oder den Aufstieg auf die Kuppel wagen.
Nach dieser Pracht erwartete uns im Anschluss an die Mittagspause ein Bauwerk ganz anderer Art, die Engelsburg. Sie wurde als Grabmahl für Kaiser Hadrian erbaut und später zur päpstlichen Festung umgenutzt. Mit dem gedrungenen runden Burgfried ist das "Castel sant' Angelo" ein unverkennbares Wahrzeichen von Rom. Durch einen Verbindungsgang mit dem vatikanischen Palästen konnten sich hier Päpste in Sicherheit bringen und verteidigt werden. Beim mühevollen Aufstieg nach oben konnten wir die überdimensionale Schatztruhe bewundern. Von der oberen Plattform aus hatten wir bei schönem Wetter einen herrlichen Blick über die Stadt.
Nachdem alle Gäste den Ausgang gefunden hatten, führte uns der Weg zu einem der schönsten Plätze Roms, der Piazza Navona. Der schöne barocke Platz dient einer bunten Mischung von Straßenkünstlern, Darstellern, Kellnern und Touristen als Kulisse und bildete den Abschluss unseres Rundgangs. Einige Gäste fuhren mit dem Bus zum Hotel zurück, andere setzten ihre eigenen Erkundungen in der Stadt fort. Ein Teil der Reisegruppe traf sich zum gemeinsamen Abendessen im Hotel, die Dachterrasse lud zum stimmungsvollen Ausklang ein (leider mit Selbstversorgung).

Vatikanische Museen, gemeinsames Abendessen – Erlebnisse am 03.10.2015


Auf dem Weg zum Petersplatz waren wir schon am Vortag am Eingang zu den Vatikanischen Museen vorbeigekommen, heute stand die Besichtigung mit Paola auf unserem Plan. Durch die Vorreservierung mussten wir uns nicht in die lange Schlange der Besucher einreihen, lediglich die Audiogeräte mussten abgeholt und in Betrieb genommen werden, schon konnte es losgehen. Im Eingangsbereich trafen wir aber dann auf die vielen anderen Besucher, der gesamte Gang durch die Museen war von Menschenmassen geprägt. So konnte man die vielen wertvollen Gemälde, Statuen und Gobelins nicht in Ruhe bewundern, man wurde vielfach mitgeschoben. Von der Terrasse aus konnten wir einen Blick in die vatikanischen Gärten werfen. Höhepunkt des Rundgangs war der Besuch der sixtinischen Kapelle mit den Deckengemälden von Michelangelo. In diesem als Privatkapelle des Papstes genutzen riesigen Raum findet jeweils die Wahl eines neuen Pastes statt. Es werden dann extra Tribünen eingebaut und ein Ofen installiert, aus dem nach erfolgreicher Wahl der weiße Rauch aufsteigt. Die Gestaltung der sixtinischen Kapelle hatte uns Paola bereits draußen anhand von Fotos erläutert, da in der Kapelle Andacht und Ruhe herrschen sollen. Ein immer mal wieder aus Lautsprechern ertönendes "Pssst" erinnerte die Besucher wiederholt daran. Am Ausgang zum Petersplatz verabschiedeten wir uns von Paola, unser sehr fachkundigen und unterhaltsamen Reiseleiterin, und bedankten uns für ihre umfangreichen Erklärungen.
Nun war wieder Zeit für individuelle Besichtigungen und Restaurantbesuche zur Mittagszeit. Das gemeinsame Abendessen war im Szeneviertel Travestvere geplant. Einige Gäste wollten direkt zum Restaurant "Rugantino" kommen, für die anderen wurden der gemeinsame Gang vom Hotel aus und die Fahrt mit der Metro vereinbart, zu 17:00 Uhr der Treffpunkt an der Metrostation "Circo Massimo" verabredet. Beim gemeinsamen Spaziergang entlang des Cicus Maximus, der heute nur noch eine Wiese ist, hatten wir einen herrlichen Blick auf die imposanten Ruinen der Gebäude des Palatin, auf die Gärten an den Kaiserpalästen und auf den Tiber mit der bebauten Insel. Hier befindet sich die älteste Brücke Roms. In dem quirligen Kneipenviertel Trastevere war unser Restaurant schon auf uns vorbereitet und hatte die Tische im Freien gedeckt. Die unmittelbar angrenzende Kirche begrüßte uns mit lautem Glockengeläut. Reichliches wohlschmeckendes Essen und ein guter Wein trugen zur ausgelassenen Stimmung bei. Zum Rückweg wurden 2 Varianten besprochen. Eine Gruppe wählte den Weg zurück zur Metro mit anschließender U-Bahn-Fart und Gang zum Hotel,
die andere Gruppe spazierte unmittelbar am Tiber entlang bis zum Vatikan und dann zum Hotel. Nach  über 1 Stunde waren alle wieder im Hotel angekonmmen und ein erlebnisreicher Tag ging zu Ende.

Besuch beim Papst, individuelle Entdeckungen und Abreise am 04.10.2015

Da die Abflüge erst nachmittag oder Abend stattfinden sollten, blieb noch Zeit weitere individuelle Unternehmungen.
Naheliegend war es, am Sonntag nochmals den Petersplatz zu besuchen, um den Papst leibhaftig zu sehen. Am Sonnabend nachmittag war der Petersdom bereits ab 13:30 Uhr geschlossen worden, da eine Messe am nächsten Tag vorbereitet wurde. Tatsächlich war es die Eröffnung des bischhöflichen Konzils, das von 10:00 Uhr bis 11:45 Uhr auf großen Bildschirmen auf den Petersplatz übertragen und von von vielen Tausend Menschen verfolgt wurde. Hier konnte der Papst schon angeschaut werden. Pünktlich um 12:00 Uhr öffnete sich dann das Fenster im obersten Stock des Wohnhauses und der Papst begrüßte die vielen Menschen auf dem Petersplatz, hielt eine kurze Ansprache und segnete alle. Von den Zuschauern gab es Jubel und Beifall. Viele Gäste der Reisegruppe verfolgten die Zeremonie, andere hatten sich die Katakomben, die Villa Borghese oder den Palatin vorgenommen, berühmte Sehenswürdigkeiten, für die auf der kurzen Reise keine Zeit war und die anregen, noch einmal wiederzukommen. Rom ist eine Reise wert.
Mit 2 Transferfahrzeugen wurden wir zu unterschiedlichen Zeiten zum Flughafen gebracht und traten den Heimflug an. Eine sehr informative und erlebnisreiche Reise ging zu Ende.

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